Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...

Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ... Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...

04.10.2013 Aufrufe

Das Jahrhundert nimmt seinen Lauf – Veränderungen Der Chauffeur wurde anfangs mitgeliefert Da das Auto zu Beginn des Jahrhunderts durchaus noch nicht zu den Alltäglichkeiten gehörte, war es für einen aufstrebenden Autohändler natürlich wichtig, bei den potentiellen Kunden Bedenken, Ängste und Unsicherheiten abzubauen. Service war von Anfang an das A und O der Automobil-Centrale von Ernst Schoemperlen – denn der Kunde war und ist König! Königlich durfte sich daher auch der Karlsruher Hofdrogist Carl Roth fühlen, als er sich als erster Geschäftsmann seiner Heimatstadt für einen Lieferwagen zu interessieren begann. Bei der Automobil-Centrale Schoemperlen bekam er nicht nur den modernsten Lieferwagen, der im Jahr 1901 auf dem Markt zu haben war – der Fahrer Fritz wurde gleich mitgeliefert. So hatte der Hofdrogist Zeit und Muße, sich mit der neuen, schnellen und komfortablen Repräsentative Räume für die neuen Partner Das erste „Laboratorium“ war schon 1902 verlassen worden – zugunsten eines größeren Raumes auf dem Gelände einer Baufirma in der Georg-Friedrich-Straße. Hier hatte Ernst Schoemperlen mit Wilhelm Ungeheuer, der sein erster Werkmeister war, zwar noch immer hand- und fußbetriebene Maschinen. Aber ein paar Jahre reichte der Platz, um dem steigenden Bedarf an Autos und fachkundiger Reparatur, wenn sie mal gar nicht mehr weiterfahren wollten, gerecht zu werden. Technik auseinanderzusetzen. Zum endgültigen Kauf kam es dann schließlich nach mehrmonatiger „Probezeit“. Mit dem ersten Lieferwagen begann eine mittlerweile fast hundertjährige Geschäftsbeziehung, obgleich ein Fahrer heute nicht mehr „im Preis inbegriffen“ ist. Die neue Geschäftsbeziehung von Schoemperlen & Gast wurde aber auch räumlich auf neue Füße gestellt. Denn das Automobil war auf Karlsruhes Straßen längst keine Besonderheit mehr. Selbst die scheuen Pferde hatten sich an ihre neuen Konkurrenten gewöhnt. Was lag also näher, als endlich selbstbewußt an der Schauseite zur Straße im Fenster mit großen Lettern auf die Automobil-Centrale Schoemperlen & Gast zu verweisen? 45 Ein wunderschönes Dokument aus alten Karlsruher Tagen: Carl Roth und sein erster Lieferwagen aus der Automobil-Centrale. Am Steuer der Fahrer „Fritz“.

Ein Benz-Gaggenau vom Typ BK 1 aus dem Jahr 1914. LASTENTRANSPORT WAR VON ANFANG AN WICHTIG Schon bald stellte sich heraus, daß das Automobil nicht nur als Freizeitvergnügen für Wohlhabende geeignet war. Mit entsprechenden Konstruktionen konnte es auch zum Lastentransport – zur Entlastung der Pferde – eingesetzt werden. Es erschlossen sich ganz neue Perspektiven und Wege für die Transportunternehmer, die sich bisher traditionell an der Schiene orientiert hatten. Die Fuhrunternehmer, die noch immer Hafer als größten laufenden Posten verbuchten, konnten also hoffen. Nutzfahrzeuge waren von Anfang an eine Spezialität bei Schoemperlen & Gast. Diese Zeitungsanzeige wirbt mit Subventions-Lastkraftwagen. 46 Aber – den neuen Transportwagen ging es anfangs nicht besser als den etwas wendigeren Personenwagen: Zuerst wurden sie kritisch beäugt. Was fressen die denn? Mit Pferden kannte man sich schließlich aus! Unsicher war schließlich auch, wie reparaturanfällig diese neuen Fahrzeuge sein konnten. Im Jahr 1901 gab es gerade mal 39 Lastwagen bzw. Omnibusse im Deutschen Reich. Es waren auch hier die Jungen, die es als erste wagten „umzusatteln“, und so die Konstrukteure animierten, für eine stetige technische Verbesserung zu sorgen. Mit Erfolg, wie sich zeigte, denn 1913 waren bereits 2800 Lastkraftwagen auf Deutschlands Straßen unterwegs.

Das Jahrhundert nimmt seinen Lauf – Veränderungen<br />

Der Chauffeur wurde<br />

anfangs mitgeliefert<br />

Da das Auto zu Beginn des Jahrhunderts<br />

durchaus noch nicht zu den<br />

Alltäglichkeiten gehörte, war es für<br />

einen aufstrebenden Autohändler<br />

natürlich wichtig, bei den potentiellen<br />

Kunden Bedenken, Ängste und Unsicherheiten<br />

abzubauen. Service war<br />

von Anfang an das A und O der <strong>Automobil</strong>-Centrale<br />

von Ernst <strong>Schoemperlen</strong><br />

– denn der Kunde war und ist<br />

König!<br />

Königlich durfte sich daher auch der<br />

Karlsruher Hofdrogist Carl Roth fühlen,<br />

als er sich als erster Geschäftsmann<br />

seiner Heimatstadt für einen Lieferwagen<br />

zu interessieren begann. Bei der<br />

<strong>Automobil</strong>-Centrale <strong>Schoemperlen</strong><br />

bekam er nicht nur den modernsten<br />

Lieferwagen, der im Jahr 1901 auf dem Markt<br />

zu haben war – der Fahrer Fritz wurde gleich<br />

mitgeliefert.<br />

So hatte der Hofdrogist Zeit und Muße, sich<br />

mit der neuen, schnellen und komfortablen<br />

Repräsentative Räume für die neuen Partner<br />

Das erste „Laboratorium“ war schon 1902<br />

verlassen worden – zugunsten eines größeren<br />

Raumes auf dem Gelände einer Baufirma<br />

in der Georg-Friedrich-Straße. Hier<br />

hatte Ernst <strong>Schoemperlen</strong> mit Wilhelm<br />

Ungeheuer, der sein erster Werkmeister<br />

war, zwar noch immer hand- und fußbetriebene<br />

Maschinen. Aber ein paar Jahre<br />

reichte der Platz, um dem steigenden<br />

Bedarf an Autos und fachkundiger Reparatur,<br />

wenn sie mal gar nicht mehr weiterfahren<br />

wollten, gerecht zu werden.<br />

Technik auseinanderzusetzen. Zum endgültigen<br />

Kauf kam es dann schließlich nach mehrmonatiger<br />

„Probezeit“. Mit dem ersten Lieferwagen<br />

begann eine mittlerweile fast hundertjährige<br />

Geschäftsbeziehung, obgleich ein Fahrer heute<br />

nicht mehr „im Preis inbegriffen“ ist.<br />

Die neue Geschäftsbeziehung von<br />

<strong>Schoemperlen</strong> & <strong>Gast</strong> wurde aber auch<br />

räumlich auf neue Füße gestellt. Denn das<br />

<strong>Automobil</strong> war auf Karlsruhes Straßen<br />

längst keine Besonderheit mehr. Selbst die<br />

scheuen Pferde hatten sich an ihre neuen<br />

Konkurrenten gewöhnt. Was lag also<br />

näher, als endlich selbstbewußt an der<br />

Schauseite zur Straße im Fenster mit<br />

großen Lettern auf die <strong>Automobil</strong>-Centrale<br />

<strong>Schoemperlen</strong> & <strong>Gast</strong> zu verweisen?<br />

45<br />

Ein wunderschönes<br />

Dokument aus alten<br />

Karlsruher Tagen: Carl<br />

Roth und sein erster<br />

Lieferwagen aus der<br />

<strong>Automobil</strong>-Centrale. Am<br />

Steuer der Fahrer „Fritz“.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!