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Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...

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Auch an der<br />

Prinz-Heinrich-Fahrt<br />

1909 nahm<br />

Ernst <strong>Schoemperlen</strong><br />

als Fahrer teil.<br />

HUFNÄGEL UND HOLPRIGE<br />

STRASSEN WAREN DIE GRÖSSTEN<br />

FEINDE DES REIFENS<br />

Für die ersten Insassen war die Fahrt im<br />

<strong>Automobil</strong> eine Tortur für die Bandscheiben.<br />

Sie rumpelten über Kopfstein- und<br />

Schotterstraßen auf ungefederten Holz-,<br />

Metall-, Leder- oder Vollgummireifen.<br />

Schließlich kam man auf die Idee, luftge-<br />

40<br />

Täglich Fleisch<br />

Als Firmeninhaber sollte man stets sparsam<br />

sein und eine zuverlässige Buchhaltung<br />

haben. Albert Fuchs, Neffe von Ernst<br />

<strong>Schoemperlen</strong>, der die Buchhaltung auf dem<br />

Laufenden hielt, knabberte schon eine Weile<br />

an der Sparsamkeit seines Onkels. Die Bitte<br />

um Lohnerhöhung leitete er letztlich damit<br />

ein, daß er „gerne dreimal in der Woche<br />

Fleisch essen würde“. Sein Salär soll umgehend<br />

mit der Begründung erhöht worden<br />

sein: „Albert, Du sollscht jeden Tag Fleisch<br />

hawwe!“<br />

füllte Reifen, die der Tierarzt Boyd Dunlop<br />

für das Fahrrad erfunden hatte, auch für<br />

Autos einzusetzen. Sie hoben sowohl das<br />

Fahrgefühl als auch die Geschwindigkeit<br />

der motorbetriebenen Gefährte. Mit dem<br />

„Comfortable“ wurden sie erstmals ausgeliefert.<br />

Bei der ersten „Prinz-Heinrich-Fahrt“<br />

im Jahr 1908, benannt nach dem blaublütigen<br />

Autoliebhaber, wurde auch der neue<br />

Reifentypus erfolgreich getestet. Ernst<br />

<strong>Schoemperlen</strong>, der die Zuverlässigkeitsfahrt<br />

über eine Distanz von 2 215 Kilometer<br />

mitgefahren war, bescheinigte anschließend<br />

der „Continental-Caoutchouc- und Gutta-<br />

Percha-Companie Hannover“ seine tiefe<br />

Zufriedenheit über die Continental-Gleitschutzreifen<br />

mit ihren rot-schwarzen Gleitschutzdecken.<br />

Auch im Jahr darauf war er<br />

des Lobes voll über die Pneumatiks, denen<br />

bei einem Durchschnittstempo von 110<br />

Sachen „nach beendeter Fahrt kaum etwas<br />

von den überstandenen Strapazen anzusehen<br />

war“.<br />

Nur die Berliner Luft, die er beim Start<br />

in die Reifen blies, konnte er nicht in allen<br />

vier Reifen mitnehmen – die „heimtückischen<br />

Nägel“ auf der Fahrbahn machten<br />

Reparaturen nötig.<br />

Zu dieser Zeit gab es bereits ein<br />

flächendeckendes Versorgungsnetz für<br />

Reserveschläuche. Schon 1896, als weltweit<br />

rund 3 000 Autos gezählt wurden,<br />

stieg die hannoversche Firma „Continental“<br />

ins Geschäft ein und baute schnell ein<br />

Vertriebsnetz auf. Ihre Reifen waren<br />

damals noch profillos, aber sie versprachen<br />

immerhin eine pannenlose Laufleistung<br />

von 500 Kilometern. Bei den schlechten<br />

Straßen und verstreuten Hufnägeln stellte<br />

in dieser Zeit die Bereifung den größten<br />

Posten in der Betriebskostenrechnung<br />

eines <strong>Automobil</strong>s.

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