Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...
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Die Gesellschaft wird mobiler<br />
ECHTE PIONIERE UNTERWEGS<br />
Zu Beginn unseres Jahrhunderts waren die<br />
Freunde und Liebhaber der neugewonnenen<br />
individuellen Mobilität noch immer<br />
mehr oder weniger unter sich. Die Reichen<br />
und Adligen waren es, die sich die neuen<br />
Statussymbole als erste leisten konnten.<br />
Die Väter des <strong>Automobil</strong>s und ihre<br />
bald zahlreich auftretenden Nachfolger<br />
in Sachen Konstruktion, Karosseriebau,<br />
Motorentwicklung, Technik und Sicherheit<br />
überboten sich gegenseitig. Die Autoentwicklung<br />
war nicht mehr – wie noch wenige<br />
Jahre zuvor – auf Mannheim und Stuttgart<br />
beschränkt: In den USA bauten Ford<br />
und General Motors ihre ersten Fahrzeuge,<br />
die Italiener mußten nicht mehr zwangs-<br />
Ein Pferd bleibt<br />
ein Pferd<br />
Vor der Zeit des Benzinmotors<br />
war das Pferd ein<br />
zuverlässiger Antrieb. Kein<br />
Wunder, daß die Stärke des<br />
Zugtieres auch in technische Überlegungen<br />
eingeflossen ist. Der geistige Vater derDampfmaschine,<br />
James Watt, hatte nämlich eine ganz erstaunliche<br />
Entdeckung gemacht:<br />
Unabhängig davon, wie stark es angetrieben wird,<br />
erbringt ein Pferd im Laufe eines ganzen Tages zuverlässig<br />
eine gleichbleibende Leistung. Deswegen drückte<br />
er diese physikalische Leistung in einer Formel aus<br />
und nannte die Recheneinheit Pferdestärke – PS.<br />
Der Erfinder ging davon aus, daß ein starkes,<br />
750 Kilo schweres Pferd einen Karren mit einer<br />
Zugkraft von einem Zehntel seines Gewichts eine<br />
kurze Zeit lang 3,7 Kilometer pro Stunde schnell<br />
ziehen könne (0,1 x 750 kg x 9,81 ms2 = 735 N).<br />
läufig in Deutschland ihre <strong>Automobil</strong>e<br />
bestellen, und die Briten fuhren am liebsten<br />
ihre eigenen Produkte. Kurz – weltweit<br />
gab es nun Konkurrenz. Jeder wollte<br />
der beste Autobauer sein, und das ließ sich<br />
am einfachsten in Test- und Konkurrenzfahrten<br />
herausfinden.<br />
So wurde „Rennfahren“ recht bald das<br />
Feierabendhobby der engagiertesten <strong>Automobil</strong>isten.<br />
Berühmt waren beispielsweise<br />
die Prinz-Heinrich-Fahrten, benannt nach<br />
dem Bruder des Kaisers, der die neue Geschwindigkeit<br />
liebte und nebenbei auch<br />
der Erfinder des Scheibenwischers<br />
war.<br />
Daraus ergibt sich eine Leistungsabgabe von<br />
735 N x 3 700 m/3 600 s = 756 W (Watt). Im Gegensatz<br />
zum <strong>Automobil</strong> kann ein Pferd über einen ganzen Tag<br />
allerdings nur etwa 500 Watt – eine Pferdestärke – leisten.<br />
Der Vorteil des Motors lag klar auf der Hand: Ein Pferd<br />
braucht Futter, Stall, Verschnaufpausen und Pflege und<br />
macht trotzdem irgendwann einmal schlapp. Das<br />
<strong>Automobil</strong> kriegt seine Ration Benzin und tut dafür völlig<br />
leidenschaftslos seinen Dienst.<br />
Seit dem ersten Januar 1978 wird in der Technik die<br />
Leistungseinheit statt in PS in Watt ausgedrückt<br />
(1 PS = 75 kp x m/s = 735,5 Watt).<br />
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Ernst <strong>Schoemperlen</strong><br />
beim Start in Nürnberg