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Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...

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Berta Benz in den 30er Jahren<br />

Erfahrungen auszutauschen, Neues aufzuschnappen,<br />

den letzten Dreh bei den<br />

Ersatzteilen mitzukriegen und, und, und.<br />

Man mußte nur die Nase vorne haben. Also<br />

rief Ernst <strong>Schoemperlen</strong> 1898 auf dem<br />

Hinterhof seines Vermieters Anton Fütterer<br />

eine <strong>Automobil</strong>-Centrale ins Leben, die<br />

ihren Zweck erfüllte: Von nun an traf man<br />

sich in der Akademiestraße in Karlsruhe,<br />

bei <strong>Schoemperlen</strong>.<br />

Der Anfang war freilich lediglich ein<br />

bescheidener, kleiner Schuppen. Aber –<br />

der Grundstein war gelegt. Bald folgte ein<br />

„Generalvertreter-Vertrag“ mit den Berg-<br />

24<br />

Maschinenleistung statt Pferdekraft<br />

„Die armen Pferde“<br />

Im letzten Jahrhundert waren Pferdefuhrwerke<br />

die gängige Grundausstattung<br />

für einen Transportunternehmer.<br />

Dabei hatten es die<br />

Tiere nicht immer ganz leicht,<br />

weshalb die Liebe zu Pferden auch<br />

bei der Entwicklung des <strong>Automobil</strong>s<br />

eine Rolle spielte.<br />

1936 erinnerte sich Berta Benz, in<br />

einem Interview über die Anfänge<br />

des <strong>Automobil</strong>s befragt, daß ihre<br />

Mutter sehr an Pferden hing und<br />

zeitlebens bedauernd mit angesehen<br />

habe, wie sich die Tiere an den steilen<br />

Straßen des Schwarzwaldes abmühen mußten.<br />

„Ich bin doch aus Pforzheim. Und meine Mutter,<br />

die war eine begeisterte Anhängerin von unserem<br />

Wagen. Sie würde glücklich sein, zu erleben, daß<br />

einmal die Pferdekraft im Fuhrwerksverkehr durch<br />

Maschinenleistung ersetzt wäre“, so die Erfinders-<br />

gattin, die auch deshalb ihren Mann eifrig bei<br />

der Entwicklung des motorbetriebenen Wagens<br />

unterstützte.<br />

Die Risikobereitschaft von Berta Benz und<br />

ihre Offenheit für das Neue wurden Legende.<br />

Sie verließ im August 1888 mit ihren Söhnen<br />

Eugen und Richard auf dem „Modell Nummer 3“<br />

die Mannheimer Werkstatt – unter anderem,<br />

um das Anliegen ihrer Mutter wahr zu machen<br />

und die Alltagstauglichkeit des Motorwagens<br />

in einer spektakulären Überlandfahrt von<br />

Mannheim nach Pforzheim zu beweisen.<br />

Übrigens verschlief Carl Benz das Ereignis der<br />

abenteuerlichen Jungfernfahrt seines ersten<br />

fahrtüchtigen <strong>Automobil</strong>s. Er wähnte seine<br />

Familie in einem sicheren Zugabteil.<br />

Wahrscheinlich hätte er sich nicht noch<br />

einmal in den weichen Federn herumgedreht,<br />

hätte er geahnt, was sich da draußen gerade<br />

abspielte.<br />

mann-Industrie-Werken in Gaggenau, zu<br />

denen ja schon durch den Automatenhandel<br />

rege Beziehungen bestanden. Denn in<br />

einer <strong>Automobil</strong>-Centrale war leicht in<br />

Erfahrung zu bringen, wer im badischen<br />

Raum gerne auch so ein repräsentatives<br />

Gefährt gehabt hätte ...<br />

Wenn man auf eine einhundertjährige<br />

Firmengeschichte zurückblickt, sind diese<br />

„Feierabendstunden“ in einem kleinen<br />

Bretterverschlag mit einer Drehbank,<br />

einem Tisch, einem Stuhl und einem Firmengründer<br />

nicht hoch genug einzuschätzen.

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