Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...
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Mit der Erfindung<br />
der Drehschemel-<br />
Lenkung war der<br />
Kraftaufwand für<br />
Zugtiere geringer<br />
geworden. Die<br />
Deichsel Z bewegte<br />
die Deichselarme Y<br />
mit der daran<br />
befestigten<br />
Vorderachse P.<br />
Joggen, Sprinten, Spazieren, Flanieren und<br />
Promenieren – abgesehen vom reinen Freizeitvergnügen<br />
ist das Gehen auch in unserem<br />
Jahrhundert noch eine bevorzugte<br />
Bewegungsart, um an ein Ziel zu kommen.<br />
Auch heute ist man gelegentlich zu Fuß<br />
schneller als mit anderen Fortbewegungsmitteln.<br />
Wer hat sich im Stau auf der Autobahn<br />
stehend nicht schon dabei ertappt, auszurechnen,<br />
wie weit man jetzt schon per<br />
pedes gekommen wäre ...?<br />
Von Bierkisten und Lastwagen ...<br />
Das Problem des Lastentransports wurde<br />
schon immer zunächst mit Hilfe des eigenen<br />
Körpers gelöst: Auf Schultern, Kopf<br />
oder Hüften, mit Stab und Joch, Korb, Fell<br />
oder Sack werden seit Menschengedenken<br />
schwere Sachen über kurze Strecken<br />
bewegt. Und – noch heute fliegen die Bierkisten<br />
nicht allein Treppen hinauf.<br />
22<br />
Die Suche nach Wegen in die Ferne und<br />
die Entdeckung Amerikas brachten Mitteleuropa<br />
im 15. Jahrhundert wirtschaftlich<br />
zum Blühen: Nun wurde es wieder wichtig,<br />
schnell das Handelsgut von den Häfen<br />
am Atlantik ins Binnenland zu bringen.<br />
Das Transportwesen erlangte große<br />
Bedeutung, obgleich die Lastfuhrwerke<br />
selbst dadurch keine Blüte erlebten: Ihre<br />
technische Entwicklung stagnierte. Der<br />
landwirtschaftliche Wagen oder die schweren<br />
Lastwagen der Kaufleute, die von Stadt<br />
zu Stadt, aber auch quer durch Europa<br />
rumpelten, blieben ungefedert, ungefügt<br />
und meist auch ungebremst. Das Lastfuhrwerk<br />
hatte mit Ausnahme der Drehschemel-Lenkung<br />
seit der Antike so gut wie keine<br />
Verbesserung erfahren.<br />
... Rössern und Reitern<br />
Im Gegensatz dazu spielte sich der Personentransport<br />
im gesamten Mittelalter fast<br />
ausschließlich hoch zu Roß ab – allerdings<br />
nur für die Noblen. Die Mehrzahl der<br />
Europäer war zu Fuß unterwegs.<br />
Mit dem Beginn der sogenannten Neuzeit<br />
kam auch das Reisen im Wagen wieder<br />
in Mode. Allerdings – Frauenzimmer fuhren<br />
nicht gerne im verdeckten Wagen, und<br />
Männer hielten es schlichtweg für unanständig,<br />
in einem Wagen zu fahren. Erst im<br />
ausgehenden 16. Jahrhundert ist hier ein<br />
Sinneswandel zu verzeichnen: In Spanien<br />
entdeckten die Trendsetter für Lebensstil<br />
und Mode die Kutschen erneut. Der europäische<br />
Adel übernahm den Gebrauch<br />
der Kutschwagen, die bald zum Statussymbol<br />
wurden. Was dem Adel gut war, wurde<br />
den Großbürgern mit der Zeit billig. Reisen<br />
in Postkutschen wurde erst 1700 Jahre<br />
nach der ersten römischen Fußgängerzone<br />
wieder zu einer alltäglichen Angelegenheit.