Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...
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Als die Dinge ins Rollen kamen ...<br />
David: Mit einem von Rindern gezogenen<br />
Wagen wollte er die Bundeslade der Israeliten<br />
nach Hause holen. Es ist überliefert,<br />
daß der erste Versuch nicht allzu erfolgreich<br />
war, da die Rinder ausbrachen. Neue<br />
Technik – neue Probleme.<br />
Und wenn man sich die Annahme zu<br />
eigen macht, daß die Faulheit eine der<br />
Haupttriebfedern der kulturellen Entwicklung<br />
ist, kann man sich vorstellen, daß der<br />
bequemeren Fortbewegung der Lasten die<br />
ersten konstruktiven Überlegungen beim<br />
Wagenbau galten.<br />
Was sich bewährt, macht vor keiner Tür halt<br />
Natürlich blieb auch den Herrschern der<br />
frühen Hochkulturen nicht verborgen, was<br />
sich da vor ihren Palasttüren abzuspielen<br />
begann. Möglicherweise beäugten sie die<br />
ersten Wagen genauso kritisch wie rund<br />
4 000 Jahre später Wilhelm II. die „stinkenden<br />
Benzinkutschen“. Aber es wurde auch<br />
in den orientalischen Palästen recht bald<br />
erkannt, daß Mobilität zum einen nützlich<br />
und zum anderen nicht aufzuhalten ist.<br />
Über lange Zeit war vor allem der Streitwagen<br />
ein teures Statussymbol.<br />
Und so wurden die Ingenieure und<br />
Wagenbauer, die Radmacher und Pferdezüchter,<br />
die sicherlich bald wie Pilze aus<br />
dem Boden schossen, animiert, ihr technisches<br />
Know-how auch in die Weiterentwicklung<br />
der zweirädrigen, wendigen<br />
Wagen zu legen. Denn diese<br />
Streitwagen wurden von Herrschern<br />
– aber auch von solchen,<br />
die es werden wollten, wie in<br />
der Bibel zu lesen ist – als<br />
Prestigeobjekte genauso wie<br />
als überlegene Fortbewegungsmittel<br />
bei der Jagd<br />
und im Krieg eingesetzt.<br />
Was die ersten Prestigeobjekte kosteten<br />
Die Ägypter, die solche Wagen seit ca.<br />
1700 v. u. Z. kannten, führten mit vorpreschenden<br />
Streitwagen in den ersten Reihen<br />
erfolgreiche Kriege gegen die Hetiter<br />
und andere Nachbarvölker. Rund 800 Jahre<br />
später, zur Zeit Salomos, hatte sich der<br />
Wagen bei den Israeliten noch immer nicht<br />
durchgesetzt. Die Technik war für das bergige<br />
Gelände noch nicht genügend ausgereift.<br />
Daher gab es wohl auch zunächst keine<br />
eigenen Wagenbauer im Gelobten Land.<br />
Die ältesten Räder<br />
Baden-Württembergs<br />
Die technische Neuerung „Rad“ mit<br />
der dazugehörigen Wagentechnik<br />
hatte im späten Neolithikum –<br />
also am Ende der einheimischen<br />
Steinzeit um 3 000 v. u. Z. – erstaunlich<br />
schnell auch die Anwohner<br />
der Voralpenseen Baden-Württembergs<br />
und der Nordschweiz<br />
erreicht.<br />
Im Gegensatz zu den Vorbildern<br />
aus dem Vorderen Orient entwickelte<br />
man in der hiesigen Region<br />
allerdings viereckige Nabenlöcher,<br />
die in dieser Art nicht nur<br />
mit die frühesten waren, sondern<br />
auch einzigartig in<br />
Europa sind.<br />
Eines der ältesten Räder wurde 1991 am Federsee<br />
bei Allenshausen-Grundwiesen durch das<br />
Landesdenkmalamt Baden-Württemberg in<br />
Siedlungsresten der ausgehenden Steinzeit<br />
geborgen.<br />
Die technische Umsetzung bei vierkantigen Naben<br />
ist daher auch eine andere: Nicht das Rad dreht<br />
sich um die Achse, sondern Achse und Räder<br />
drehen sich gemeinsam. Das Problem „Rad und<br />
Wagen“ wurde also schon sehr früh in Baden-<br />
Württemberg neu überdacht und umgesetzt.<br />
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