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Anhang<br />
Der "Kirchenaustritt" sollte mit folgender, von Hrn. Dr. iur. Hubert Necknig abgefaßten, vorher<br />
notariell zu beglaubigenden Erklärung durchgeführt werden:<br />
Erklärung<br />
Ich erkläre hiermit, daß ich aus der steuerberechtigten Körperschaft des öffentlichen Rechts "Römisch-katholische<br />
Kirche" austrete.<br />
Begründung:<br />
Innerhalb der katholischen Kirche ist es im Zuge des nachkonziliaren Reformismus immer offenkundiger<br />
geworden, daß ihre offiziellen Vertreter durch bewußte Förderung oder offene Duldung<br />
den wahren Glauben verfälscht, die Liturgie an zentraler Stelle zerstört und die Gläubigen in ihrem<br />
religiösen und sittlichen Verhalten verwirrt haben. Ich vermag deshalb zwischen der römisch-katholischen<br />
Kirche als Glaubensgemeinschaft und der steuerberechtigten Körperschaft des öffentlichen<br />
Rechts, die sich ebenfalls "Römisch-katholische Kirche" nennt, keine Identität mehr zu erblicken.<br />
Meine Austrittserklärung bezieht sich daher nicht auf meine Zugehörigkeit zur römisch-katholischen<br />
Kirche als Glaubensgemeinschaft, der ich kraft meiner Taufe angehöre und auch weiterhin angehören<br />
will. Meinen kirchenrechtlichen Verpflichtungen gemäß Codex iuris canonici (ed. 1917, can.<br />
1496) komme ich in freier Vereinbarung und aus freien Stücken nach.<br />
Um etwaigen Zweifeln an der Bestimmtheit meiner Erklärung zu begegnen, hebe ich ausdrücklich<br />
hervor, daß es meine definitive und unzweide<strong>ut</strong>ige Absicht ist, mit sofortiger umfassender rechtlicher<br />
und öffentlicher Wirkung im staatlichen Bereich aus der Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />
"Römisch-katholische Kirche" ausscheiden zu wollen. Ich bin mir der Konsequenzen dieses Schrittes<br />
im staatlichen Raum voll bewußt; insbesondere ist mir klar, daß sich die Wirkung der Austrittserklärung<br />
nicht nur auf das Gebiet des Kirchensteuerrechts beschränkt, sondern auch andere rechtliche<br />
Folgen zeitigt (z.B. hinsichtlich der Berichtigung der Personenstandsbücher).<br />
* * *<br />
Nachtrag zum Briefwechsel mit Pfr. Paul Schoonbroodt:<br />
den 15. Juli 1998<br />
Sehr geehrter Herr Dr. Heller !<br />
Vielen Dank für die Veröffentlichung meiner Erwiderung und die zwei Exemplare der neuen Einsichtnummer,<br />
worin dann auch Ihre erne<strong>ut</strong>e Stellungnahme angefügt ist. (...) Damit Sie besser verstehen,<br />
in welchem Zusammenhang mein Artikel "Was glauben Jugendliche he<strong>ut</strong>e" zu sehen ist,<br />
weise ich auf die Leserbriefdiskussion im 'Grenz-Echo' vor einem Jahr hin; Durch meinen ersten<br />
Leserbrief "An Gott glauben statt ihn zu leugnen", den der Chefredakteur als Grundsatzartikel veröffentlichte,<br />
blieb dieses religiöse Thema drei Wochen lang in der Öffentlichkeit präsent und regte<br />
zahllose Gespräche bei der Bevölkerung an. Dem Dechanten und Bischofsvikar Jousten, der mit<br />
dem Bischof vor 10 Jahren mich absetzte, sah sich veranlaßt, selber zu schreiben und meine Veröffentlichungen<br />
mit Namen lobend in der Predigt zu erwähnen. In der Zeitung schrieb er jedoch: meine<br />
Beiträge zeugen von einer heilen Welt. Der Unterton, der aus den übrigen Ausführungen des Dechan-ten<br />
mit schwang: diese Welt gehört der Vergangenheit an, die wünschen wir nicht wieder herbei.<br />
Insofern war mir als "amtsenthobenen und exkommuniziertem" Priester ein bede<strong>ut</strong>ender Vorstoß<br />
in der Öffentlichkeit gelungen. Mein Ziel war, die Misere des Religionsunterrichtes, durch Priester<br />
und Laien verursacht, mit der Abschaffung des katholischen Katechismus offen zu legen und die<br />
Rückkehr zu den vorkonziliaren Katechismen als Mittel für die Behebung der religösen Unwissenheit<br />
zu empfehlen. Wer die Inhalte des Katechismus kennenlernt, der entdeckt auch die heilige Messe<br />
und die Sakramente der katholischen Kirche...So war meine Überlegung. Aber es ging nicht über<br />
die Diskussion hinaus. Die Strukturen der Konzilskirche funktionieren. Sie werden nicht durch<br />
Abgänge von Katholiken, Kritik wegen Häresie und Abfall vom Glauben erschüttert. Ich habe ein<br />
ähnliches Erlebnis im April 98 gehabt. Da löste mein Leserbrief "Heidnische Weltanchauung" derselben<br />
Jugendzeitschrift 'Einblick' auch eine Diskussion über drei Wochen in der Tagespresse aus.<br />
Wegen mehrerer Artikel, in denen diese Jugendzeitschrift die 'Rechte' der Homosexuellen verteidigte,<br />
griff ich ein, wurde dann von den Jugendlichen in der Presse stark angegriffen. Seltsamerweise<br />
hielt der Redakteur sich aus allem raus. Als das Fernsehen WDR-Aachen mich bat, im Studio<br />
mit dem Redakteur von 'Einblick' das Thema zu behandeln, fiel diese Sendung im letzten Augenblick<br />
aus. (...) Abbé Schoombroodt<br />
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