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NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN<br />

STERBEHILFE-URTEIL BIRGT GEFAHR - Justizminister Schmidt-Jortzig: Strafbare vorsätzliche<br />

Tötung - Bonn (AFP) - Die Diskussion um das Urteil des Frankfurter Oberlandesgerichts<br />

(OLG) zum Abbruch der künstlichen Ernährung einer 85jährigen Komapatientin hält an. (...) Bundesjustizminister<br />

Edzard Schmidt-Jortzig (FDP) sprach sich in der Bild-Zeitung gegen jegliche Beteiligung<br />

des Staates an der Ster behilfe aus. Der CDU-Gesundheitsexperte der Unionsfraktion, Wolfgang<br />

Lohmann sagte: "Wenn keine Chance auf Heilung mehr besteht und ein Todkranker, der monatelang<br />

leidet, um Sterbehilfe durch die Ärzte bittet, sollte sie ihm gewährt werden." Ein Weg wäre<br />

auch, Sterbehilfe durch Testament festzulegen. Lehmann sagte im Südwestfunk, in der Grauzone<br />

zwischen Leben und Sterben sei bisher vieles den Ärzten überlassen worden, jetzt unter Umständen<br />

auch Richtern. Das Frankfurter OLG habe zwar mit seiner Entscheidung Mißbrauch entgegenwirken<br />

wollen. Er halte es aber für ein grundsätzliches Problem die Entscheidung über Leben und Tod Dritten<br />

in die Hand zu geben. Auch sei zu überlegen, ob das Abschalten lebensverlängernder Maschinen<br />

von einem einzelnen angeordnet werden könne oder ob darüber nicht ein Kollegium beschließen<br />

müsse. Lehmann äußerte die Furcht, daß dieses Urteil "die Mentalitäten verändert und unter Umständen<br />

zu einem Dammbruch beiträgt". Für notwendig halte er auf jeden Fall eine ernsthafte Diskussion<br />

in der Gesellschaft. Da die De<strong>ut</strong>schen immer noch "verschreckt" seien durch das NS-E<strong>ut</strong>hanasieprogramm,<br />

hätten sie diese Frage eher verdrängt. Der Vizepräsident des Kirchenamtes der Evangelischen<br />

Kirche De<strong>ut</strong>schlands (EKD) Hermann Barth, bezeichnete dagegen das Urteil als "vertretbaren<br />

Versuch zum Ausgleich zwischen Lebenssch<strong>ut</strong>z und Respekt vor der Selbstbestimmung des Patienten".<br />

Schmidt-Jortzig betonte: "In Fragen des Lebenssch<strong>ut</strong>zes bin ich Fundamentalist und habe<br />

das zuletzt in der Debatte um das Transplantationsgesetz de<strong>ut</strong>lich gemacht: Für mich kann es nie in<br />

Frage kommen, daß der Staat in irgendeiner Form die Hand zur Tötung von Menschen reicht." Er<br />

bezeichnete aktive Sterbehilfe als "vorsätzliche Tötung eines Menschen, die nicht nur derzeit nach<br />

unseren Gesetzen unter Strafe steht, son dem auch für alle Zukunft als Straftat eingestuft werden<br />

muß". Der Sozialverband Reichsbund warnte vor "schlimmen Manipulationsmöglichkeiten" und<br />

forderte eine schnelle gesetzliche Klarstellung. Der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte die Vizebundesvorsitzende<br />

Ina Stein, Sterbehilfe sei auch bei Komapatienten nur dann vertretbar, wenn ein<br />

entsprechender Wille des Patienten schriftlich vorliege. Das Urteil lasse aber offensichtlich schon<br />

den "verm<strong>ut</strong>eten Willen" oder gar eidesstattliche Versicherung von Angehörigen als ausreichende<br />

Grundlage zu. Damit aber wäre beispielsweise Erbschleichern Tür und Tor geöffnet. Das Urteil<br />

sollte nach Ansicht Steins deshalb ein zusätzlicher Anstoß für alle Bürger sein, Patiententestamente<br />

zu verfassen. (SÜDDEUTSCHE ZEITUNG vom 23.7.98) - In absehbarer Zeit werden wir auch in<br />

De<strong>ut</strong>schland Verhältnisse wie in Holland haben, wo inzwischen schon ca. ein Drittel der alten Le<strong>ut</strong>e<br />

zu Tode gespritzt werden sollen, zumal ja auch die aktive Sterbehilfe von den verständnisvollen<br />

Personen aus 'Kirche' und den 'christlichen' Parteien vertreten wird. E.H.<br />

BEKENNTNISSE UND EINSICHTEN EINES EVANGELISCHEN PASTORS - Der<br />

evangelische Pastor Motschmann bei Johannitern in Goslar. GOSLAR (DT/idea). "Wir haben in<br />

De<strong>ut</strong>schland keine Bischöfe mehr, die de<strong>ut</strong>lich den Mund auftun, wenn es darum geht, Irrlehren zu<br />

verwerfen und die Gemeinde vor Irrlehrern zu schützen. Das ist nach den Bekenntnisschriften eine<br />

vornehmliche Aufgabe der Bischöfe. Aber schon seit Jahren kann im Protestantismus fast alles behauptet<br />

werden, und trotzdem haben in den letzten zwanzig Jahren nur zwei Verfahren wegen Irrlehre<br />

stattgefunden." Diese Bilanz zog der Bremer evangelische Pastor J. Motschmann - auch Vorsitzender<br />

des Bundes gegen Kirchensteuermißbrauch - in Goslar bei einer Tagung der Johanniter-Arbeitsgemeinschaft<br />

für Gegenwartsfragen in Nordde<strong>ut</strong>schland. Er sprach zum Thema "Brauchen wir<br />

eine neue Reformation?" Einer der letzten m<strong>ut</strong>igen Bischöfe, der das Vertrauen aller bibeltreuen<br />

Christen gehabt habe, sei der bayerische Landesbischof Hermann Ditzfelbinger gewesen. Ditzfelbinger<br />

lebte von 1955 bis 1975. Motschmann zufolge gibt es inzwischen zu allen zentralen Fragen in<br />

Theologie und Kirche sich gegenseitig ausschließende Aussagen. (...) Evangelikaie hätten in den<br />

Synoden und Kirchenleitungen so g<strong>ut</strong> wie keinen Einfluß. (...) Trotzdem sollten bibeltreue evangelische<br />

Christen nicht aus der Kirche austreten, sondern konkret und praktisch reagieren: Überall, wo<br />

bei kirchlichen Instit<strong>ut</strong>ionen keine Kurskorrekturen zu erreichen seien, gelte es, eine Alternative aufzubauen.<br />

In Gemeinden mit Pastoren, die von einer nicht-biblischen Verkündigung und ähnlichen<br />

Aktivitäten nicht abzubringen seien, sollten sich die treuen Christen in Hauskreisen sammeln, die<br />

sich dann auch zu Hausgemeinden entwickeln könnten. Diese Christen sollten einen Förderverein<br />

gründen, um auch finanziell gerüstet zu sein. (DT vom 28.3.96) - Man lernt voneinander: Bibeltreue<br />

Protestanten sind in einer vergleichsweise ähnlichen Situation wie wir. E.H.<br />

XXVIII - 66 -

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