Gesc äftsberic t 2000 - BWT Group
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<strong>Gesc</strong>h<strong>äftsberic</strong>ht <strong>2000</strong>
Inhalt<br />
Konzernstruktur 2<br />
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden 4<br />
Aufsichtsrat, Vorstand 9<br />
Das Unternehmen 10<br />
<strong>BWT</strong>-Value-Strategie 11<br />
Wasser 13<br />
Energie aus Wasserstoff für das 21. Jahrhundert 16<br />
Highlights des Jahres <strong>2000</strong> 19<br />
Lagebericht <strong>2000</strong>: Wirtschaftliches Umfeld 23<br />
Branchenüberblick 24<br />
Umsatzentwicklung 25<br />
Auftragsbestand, Ertragssituation 26<br />
Vermögens- und Finanzlage 27<br />
Investitionen 28<br />
Segmentbericht:<br />
Aqua Ecolife Technologies 29<br />
Aqua Systems Technologies 33<br />
Fuel Cell Membran Technologies 41<br />
Aqua Finance 43<br />
Die <strong>BWT</strong>-Aktie 44<br />
Forschung und Entwicklung 47<br />
Personal 50<br />
E-Competence Center 53<br />
Umwelt 54<br />
Ausblick 2001 56<br />
Ergebnisse der <strong>BWT</strong>-Gruppe<br />
Konzernbilanz 58<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 60<br />
Geldflussrechnung 61<br />
Eigenkapitalveränderungsrechnung 62<br />
Anhang: Erläuterungen (Notes) <strong>2000</strong> 64<br />
Allgemeine Erläuterungen 67<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 71<br />
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 76<br />
Erläuterungen zur Bilanz 81<br />
Erläuterungen zum Cash-Flow Statement 91<br />
Anlagenspiegel der <strong>BWT</strong>-Gruppe 98<br />
Übersicht über die wesentlichen Beteiligungsunternehmen 100<br />
Überleitungsrechnung zum 1. Jänner 1999 101<br />
Bestätigungsbericht 102<br />
Gewinnverwendungsvorschlag 103<br />
Bericht des Aufsichtsrates 103<br />
<strong>BWT</strong>-Gruppe Standorte 104<br />
Information für Aktionäre 106
Water Technology<br />
for better life
Bilanz komprimiert<br />
IAS IAS HGB<br />
<strong>2000</strong> 1999 1998<br />
Umsatz konsolidiert Mio. € 399,0 245,3 229,1<br />
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) Mio. € 25,2 18,7 20,2<br />
Ergebnis vor Steuern / EGT Mio. € 22,2 14,8 18,6<br />
Konzernergebnis / Jahresüberschuss Mio. € 15,4 9,3 14,4<br />
Cash-Flow aus dem Ergebnis Mio. € 25,4 17,2 20,9<br />
Anzahl Aktien *) T-Stk. 16.500 16.500 16.500<br />
Gewinn je Aktie € 0,93 0,56 0,87<br />
Dividende und Bonus je Aktie € 0,220 0,211 0,203<br />
Investitionen in Immaterielle und Sachanlagen Mio. € 16,7 12,3 11,3<br />
Eigenkapital Mio. € 97,9 85,3 84,7<br />
Mitarbeiter per 31.12. Personen 2.510 1.839 1.654<br />
*) Vorjahre angepasst, Aktiensplit 1:10 im Juli <strong>2000</strong><br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
Mio. € % Mio. € %<br />
Anlagevermögen 142,0 41,1 97,0 39,7<br />
Vorräte 44,2 12,8 40,7 16,7<br />
Forderungen, Rechnungsabgrenzungen 134,3 38,9 94,6 38,7<br />
Flüssige Mittel 25,0 7,2 12,0 4,9<br />
BILANZSUMME 345,5 100,0 244,3 100,0<br />
Eigenmittel 97,9 28,3 85,3 34,9<br />
Anteile an Fremdbesitz 15,5 4,5 0,0 0,0<br />
Rückstellungen 56,2 16,3 44,2 18,1<br />
Verbindlichkeiten und PRA 175,9 50,9 114,8 47,0
Aktie<br />
WP.-Nr. 073770<br />
Reuters Code <strong>BWT</strong>V.VI<br />
Bloomberg <strong>BWT</strong> AV<br />
Telecourse 3.AT073770<br />
Aktionärsstruktur:<br />
<strong>BWT</strong>-Privatstiftung 21%<br />
YSRO B.V. 34%<br />
Free float 45%<br />
Termine<br />
1. Quartalsergebnis 2001 18. Mai 2001<br />
Hauptversammlung 23. Mai 2001<br />
Exdividendentag 30. Mai 2001<br />
Zahltag der Dividende 01. Juni 2001<br />
Halbjahresergebnis 2001 17. August 2001<br />
3. Quartalsergebnis 2001 16. November 2001<br />
Kennzahlen<br />
der <strong>BWT</strong>-Gruppe<br />
HGB HGB HGB HGB HGB HGB<br />
1997 1996 1995 1994 1993 1992<br />
190,5 168,9 179,6 154,1 141,8 123,6<br />
13,9 9,8 11,7 8,9 13,7 11,1<br />
15,8 16,8 13,9 7,3 11,4 8,2<br />
12,8 12,2 9,6 4,4 8,6 1,8<br />
19,7 18,0 16,2 14,6 13,6 8,2<br />
16.500 16.500 16.500 16.500 15.000 15.000<br />
0,78 0,74 0,58 0,27 0,57 0,12<br />
0,203 0,196 0,196 0,182 0,182 0,182<br />
6,3 7,3 6,5 7,8 7,8 3,4<br />
74,2 62,9 53,6 47,2 28,4 24,2<br />
1.457 1.358 1.335 1.234 1.149 946<br />
Aktienkurs *) <strong>2000</strong> 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992<br />
Ausgabekurs € – – – – – – – – 7,45<br />
Höchstkurs € 40,60 19,35 19,84 17,22 10,57 12,28 13,44 10,54 7,47<br />
Tiefstkurs € 13,04 12,93 13,15 9,05 7,63 6,90 10,52 4,99 5,01<br />
Schlusskurs € 35,35 13,35 18,89 14,24 8,13 7,52 12,17 10,53 5,01<br />
KGV (auf Basis Schlusskurs) € 38 24 22 18 11 13 45 19 42<br />
Marktwert in Mio. € 583 220 312 235 134 124 201 158 75<br />
*) Vorjahr angepasst, Aktiensplit 1:10 im Juli <strong>2000</strong><br />
Market Maker in Wien:<br />
Bank Austria AG<br />
CA-IB Investmentbank AG<br />
Centro Internationale Handelsbank AG<br />
Erste Bank der österr. Sparkassen AG (Specialist)<br />
Oberbank AG<br />
Raiffeisen Zentralbank AG<br />
<strong>BWT</strong> ATX (scaled)<br />
Jänner 00 März 00 Mai 00 Juli 00 Sept.00 Nov.00 Jänner 01 März 01
Aqua Service GesmbH<br />
A-5310 Mondsee<br />
IQ Corporation GmbH<br />
A-1230 Wien<br />
Arcana Hygienesysteme GmbH<br />
A-1040 Wien<br />
Neher Bad & Wellness Systems AG<br />
A-9523 Villach-Landskron<br />
Cillit Wassertechnik Vw.GmbH<br />
D-69191 Schriesheim<br />
Cillichemie Italiana S.R.L.<br />
I-20129 Milano<br />
Cillit S.A.<br />
E-08940 Cornella de Liobregat<br />
<strong>BWT</strong> Hungária Kft<br />
H-2040 Budaörs<br />
<strong>BWT</strong> Polska sp. z o.o.<br />
PL-01-304 Warszawa<br />
<strong>BWT</strong> Ceská republika s.r.o.<br />
CZ-25101 Ricany<br />
<strong>BWT</strong> USA Inc.<br />
CA-92083 Vista/California<br />
Nomura Micro Science Co.Ltd.<br />
J-Okada (5%)<br />
<strong>BWT</strong> Vermögensverw. GmbH<br />
D-69191 Schriesheim<br />
<strong>BWT</strong> France S.A.<br />
F-93206 St. Denis<br />
C.P.E.D. S.A.<br />
F-95210 St. Gratien (85%)<br />
<strong>BWT</strong> ALTEK<br />
TR-81020 Istanbul (60%)
<strong>BWT</strong> Grundstücksverw. GmbH<br />
D-69191 Schriesheim<br />
<strong>BWT</strong> Wassertechnik GmbH<br />
D-69191 Schriesheim<br />
<strong>BWT</strong> Belgium nv/sa<br />
B-1930 Zaventem<br />
FuMA-Tech GmbH<br />
D-66386 St. Ingbert<br />
<strong>BWT</strong> Aktiengesellschaft<br />
A-5310 Mondsee<br />
€ 16.500.000<br />
Van der Molen GmbH<br />
D-86438 Kissing/Augsburg<br />
Van der Molen Production B.V.<br />
NL-Wormever<br />
Van der Molen do Brasil LTDA<br />
Rio de Janeiro<br />
Van der Molen Asia Pte., Ltd.<br />
Singapore<br />
Van der Molen South Africa Ltd.<br />
Johannesburg<br />
<strong>BWT</strong> Project Engineering GmbH<br />
A-5310 Mondsee<br />
Aqua Engineering GmbH<br />
A-5310 Mondsee<br />
Hinke Tankbau GmbH<br />
A-4870 Vöcklamarkt<br />
Hinke Kft<br />
H-7090 Tamási<br />
Kennicott Water Systems Ltd.<br />
UK-Wolverhampton<br />
<strong>BWT</strong> Project Engineering GmbH<br />
D-21435 Stelle<br />
GOEMA GmbH<br />
D-71665 Vaihingen<br />
Lösch Filter GmbH<br />
D-56746 Kempenich<br />
Göttsche & Schwarzlmüller<br />
Anlagentechnik GmbH<br />
D-21435 Stelle<br />
Staible Holding<br />
D-86438 Kissing/Augsburg (75%)<br />
Konzernstruktur<br />
Christ AG<br />
CH-4147 Aesch (51%)<br />
Christ GmbH<br />
D-70499 Stuttgart<br />
Tepro Project-Engineering GesmbH<br />
A-8501 Lieboch<br />
Christ France S.A.<br />
F-95806 Cergy-Portoise Cedex<br />
Christ Holland BV<br />
NL-2382 Zoeterwoude (87%)<br />
Christ Nordic AB<br />
S-21376 Malmö (84%)<br />
Christ Hungaria Kft<br />
H-2040 Budaörs (75,1%)<br />
Christ Schwimmbadtechnik AG<br />
CH-4932 Lotzwil<br />
Grogg AG<br />
CH-4932 Lotzwil<br />
Christ Water Singapore Pte. Ltd.,<br />
Singapore<br />
Christ Water USA Inc.<br />
Vancouver W.A.<br />
Christ Uangyih Servicecenter<br />
Taiwan (49%)<br />
IBL Leuenberger AG<br />
Schweiz<br />
(31. Dezember <strong>2000</strong>)
Andreas Weißenbacher<br />
Vorstandsvorsitzender der <strong>BWT</strong> AG<br />
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />
Sehr geehrte Aktionäre,<br />
werte <strong>Gesc</strong>häftsfreunde!<br />
<strong>2000</strong> war für die <strong>BWT</strong> – Best Water Technology Unternehmensgruppe, Europas<br />
Marktführer in Sachen Wassertechnologie, das bisher erfolgreichste Jahr in der zehnjährigen<br />
Unternehmensgeschichte. Die konsequente Umsetzung der auf nachhaltigen<br />
Werteaufbau fokussierten <strong>BWT</strong>-Wachtumsstrategie brachte eine Reihe neuer Rekorde.<br />
In dem erstmals nach den Richtlinien der International Accounting Standards (IAS)<br />
erstellten Gruppenabschluss stieg der Umsatz um 62,7 % auf 399 Mio. €, das EBIT<br />
um 34,3 % auf 25,2 Mio. €, das Ergebnis vor Steuern um 49,8 % auf 22,2 Mio €<br />
und das Jahresergebnis vor Minderheiten um 74,4 % auf 16,5 Mio. €. 53,5 % des<br />
Gesamtumsatzwachstums stammen aus Akquisitionen, 9,2 % aus organischem<br />
Wachstum. Bereits mehr als 24 % des Gruppenumsatzes wurden mit Innovationen<br />
der letzten 6 Jahre erzielt. Die drei Säulen der <strong>BWT</strong> Wachstumsstrategie – Wachstum<br />
durch Innovation – Wachstum durch geographische Expansion und Wachstum in<br />
bestehenden Märkten mit bestehenden Technologien – führten in einem vom raschen<br />
Wandel der Weltwirtschaft geprägten Umfeld zu diesen erfreulichen Ergebnissen.<br />
Entsprechend unserer Vision von einer weltweit führenden Wassertechnikgruppe<br />
haben wir <strong>2000</strong> stark in die Internationalisierung investiert. Die Mehrheitsübernahme<br />
(51 %) bei der Christ AG - die <strong>2000</strong> erfolgreich den Turnaround mit einem Ergebnis<br />
von 2,7 Mio. CHF schaffte, die Übernahme von 75 % an der Neher Bad und Wellness<br />
AG sowie der Erwerb von 85 % an der C.P.E.D., führten gemeinsam mit den Sachinvestitionen<br />
zu einen um 90 % auf 39,8 Mio. € gestiegenen neuen Investitionsrekord.<br />
Diese Maßnahmen stellen strategisch wichtige Entwicklungspotentiale für die<br />
Zukunft dar.<br />
Für eine erfolgreiche Internationalisierung der Gruppe bleibt keine Zeit, sich auf<br />
Erreichtem auszuruhen. Wir haben deshalb die „<strong>BWT</strong> Global <strong>2000</strong> Strategie” ausgearbeitet<br />
und die Gruppe neu strukturiert. Drei <strong>Gesc</strong>häftsbereiche mit interessanten<br />
Wachstumsperspektiven – AQUA ECOLIFE TECHNOLOGIES – AQUA SYSTEMS TECHNO-<br />
LOGIES und FUEL CELL MEMBRANE TECHNOLOGIES – wurden definiert und gleichzeitig<br />
der Vorstand um zwei Mitglieder erweitert. Massimo Grassi, der seit 7 Jahren in<br />
der <strong>BWT</strong> Gruppe tätig ist, hat die Verantwortung für den <strong>Gesc</strong>häftsbereich AQUA<br />
ECOLIFE TECHNOLOGIES übernommen, Karl Michael Millauer für den <strong>Gesc</strong>häftsbereich<br />
AQUA SYSTEMS TECHNOLOGIES. Für die Konzernfinanzen ist so wie bisher<br />
Gerhard Speigner und für den <strong>Gesc</strong>häftsbereich FUEL CELL MEMBRANE TECH-<br />
NOLOGIES und die Konzernfunktionen Strategie, Kommunikation und F&E Andreas<br />
Weißenbacher verantwortlich.<br />
Die „<strong>BWT</strong> Global <strong>2000</strong> Strategie” und das erweiterte Vorstandsteam versprechen<br />
neben Kontinuität auch Erneuerung und Dynamik für eine große Zukunft in dem<br />
interessantesten Wachstumsmarkt der Welt „WASSER". Die wichtigste Verbindung der<br />
Erde – H 2 O, das Lebensmittel und Produktionsmittel Wasser ist Aufgabe und<br />
Motivation unseres täglichen Strebens. Um unserem Namen „Best Water Technology"<br />
auch langfristig gerecht zu werden, haben wir die Investitionen in die<br />
Grundlagenforschung, die Produkt- und Verfahrensentwicklung um 43,7 % auf<br />
10,2 Mio. € erhöht.<br />
Für den weltweiten Wasser- und den modernen ressourcenschonenden Energiemarkt<br />
hat die <strong>BWT</strong> in den letzten drei Jahren zwei einzigartige Innovationen aus ihren<br />
Forschungslabors hervorgebracht: AQA total – die erste weltweit von internationalen<br />
Prüfinstitutionen anerkannte, geprüfte alternative Kalkschutztechnologie ohne Salz<br />
und die High Performance Membran von FuMA-Tech als Basis für die zügige<br />
Industrialisierung der Brennstoffzelle – dem Energiekonverter des 3. Jahrtausends.<br />
Solche, die weltweite Wasser- und Energiebranche revolutionierenden neuen<br />
Basistechnologien sind natürlich Ansporn und Motivation für das <strong>BWT</strong>-F&E-Team,<br />
4
5<br />
weiter nach modernen Basistechnologien entsprechend dem <strong>BWT</strong> Ziel „Optimierung<br />
von Ökonomie und Ökologie" zu forschen. Auf der ISH 2001, der größten internationalen<br />
Sanitär- und Heizungsfachmesse in Frankfurt, stellte die <strong>BWT</strong> im März 2001<br />
ihre Welterfindung „das neue ABC in der Wasseraufbereitung" vor. Gesundheit und<br />
Sicherheit durch perfekten Hygieneschutz standen im Mittelpunkt dieses großen<br />
Entwicklungsprogrammes, dessen Ergebnis drei einzigartige Filtersysteme sind:<br />
A – Antibak – der erste sich selbst desinfizierende Hygieneschutzfilter für<br />
Eigenwasserversorger, Ferienhäuser, Ein- und Mehrfamilienhäuser<br />
B – B-safe - der erste Gesundheitsfilter mit garantiertem Legionellen- und<br />
Bakterienschutz für jede Dusche - eingebaut in den Brausekopf -<br />
für Hotels, Sportstätten, Seniorenpensionen, Krankenhäuser, Wohnanlagen<br />
- ein Muss für jede gesundheitsbewusste Familie<br />
C – Calfi - der erste Kalkschutzfilter bis 18°dH – ein Muss für jedes Haus<br />
Mit diesen revolutionären Produkten und dem Wissen, ein leistungsstarkes, motiviertes<br />
Team zu haben, blickt <strong>BWT</strong> – den Massenmarkt in der Wasseraufbereitung vor<br />
Augen – äußerst positiv in die Zukunft.<br />
Die begrenzte Verfügbarkeit des Lebens- und Produktionsmittels Wasser, der weltweit<br />
steigende Wasserbedarf, unterstützt durch das Weltbevölkerungswachstum, die<br />
modernen industriellen Ansprüche an die Reinstwasserqualität und der Wunsch<br />
breiter Bevölkerungsschichten nach einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten<br />
Umweltpolitik, lassen unser gemeinsames Lebenselixier Wasser und die Brennstoffzellenmembrantechnik<br />
mit ihrem Abfallprodukt Wasser zu den wirtschaftlich interessantesten<br />
und ökologisch wichtigsten Wachstumsmärkten der Zukunft werden.<br />
Die Chancen in diesem globalen Markt bestmöglich zu nutzen bei gleichzeitiger<br />
Minimierung des Risikos auf das Mögliche, die <strong>BWT</strong> zu dem international führenden<br />
Wassertechnologiekonzern zu machen, sind Aufgabe und Herausforderung zugleich<br />
für das mit Mut und Konsequenz arbeitende <strong>BWT</strong> Managementteam.<br />
Bei allen hochmotivierten und ehrgeizigen <strong>BWT</strong> Mitarbeitern darf ich mich für ihren<br />
großen Einsatz, ihre Loyalität und ihr Fortbildungsengagement herzlich bedanken.<br />
Ich bin stolz auf dieses Team und freue mich auf das zweite Jahrzehnt „Best Water<br />
Technology”.<br />
Konsequent, mit Weitblick und der Konzentration auf unsere Stärken werden wir<br />
gemeinsam mit unseren Marktpartnern, unseren Mitarbeitern und unseren Aktionären<br />
die <strong>BWT</strong> zu der international führenden Wassertechnik-Gruppe ausbauen.<br />
Damit unsere Aktionäre aber nicht nur am Substanzaufbau partizipieren, sondern<br />
auch an unseren Erfolgen, wird der Vorstand in der kommenden Hauptversammlung<br />
von dem von 0,57 € auf 0,93 € gestiegenen Gewinn je Aktie eine Dividende von<br />
0,22 € je Aktie vorschlagen. Die Gewinnausschüttung beträgt 3,63 Mio. € oder 24 %<br />
des Konzernergebnisses.<br />
Sehr geehrte Aktionäre, wir danken Ihnen für Ihr bisheriges Vertrauen und freuen<br />
uns, wenn dieses auch in Zukunft Fundament unseres Unternehmens ist. Die Voraussetzungen<br />
der <strong>BWT</strong> – Best Water Technology Unternehmensgruppe – für eine<br />
große Zukunft in dem spannendsten Wachstumsmarkt der Welt – WASSER – sind<br />
einzigartig. Ich verspreche Ihnen, alles daran zu setzen, diese Chancen bestmöglich<br />
für einen nachhaltigen Werteaufbau entsprechend der <strong>BWT</strong>-Value-Strategie zu<br />
nutzen.
Europas führende<br />
Wassertechnologie-Gruppe<br />
Trinkwasser<br />
Schwimmbadwasser<br />
Reinstwasser<br />
Prozesswasser<br />
Abwasser<br />
High Performance Membranen
Reverse Osmose - Anlage
Aufsichtsrat<br />
Vorstand<br />
9<br />
Aufsichtsrat,<br />
Vorstand<br />
Mag. Dr. Leopold Bednar, Wien<br />
Vorsitzender<br />
Dr. Wolfgang Hochsteger, Hallein<br />
Stellvertreter des Vorsitzenden<br />
Dipl.-Vwt. Ekkehard Reicher, Oberalm<br />
Gerda Egger, Golling<br />
Dr. Martin Tschannen, Aesch/Schweiz (bis 17.4.<strong>2000</strong>)<br />
Dr. Reinhard Salhofer, Hallein<br />
Andreas Weißenbacher<br />
seit 1990 Vorstandsvorsitzender<br />
verantwortlich für Strategie,<br />
F & E, I.R., P.R. sowie für<br />
Fuel Cell Membrane Technologies<br />
Massimo Grassi<br />
seit 1.9.<strong>2000</strong> Vorstand<br />
verantwortlich für den <strong>Gesc</strong>häftsbereich<br />
Aqua Ecolife Technologies<br />
Gerhard Speigner<br />
seit 1996 Vorstand<br />
verantwortlich für Finanzen<br />
Karl Michael Millauer<br />
seit 8.1.2001 Vorstand<br />
verantwortlich für den <strong>Gesc</strong>häftsbereich<br />
Aqua Systems Technologies
Das Unternehmen<br />
Die Best Water Technology-Unternehmensgruppe entstand 1990 durch ein MBO aus<br />
der Benckiser-Gruppe, Ludwigshafen/ BRD und ist heute mit ihren 62 Tochter- und<br />
Beteiligungsgesellschaften das führende europäische Wassertechnologieunternehmen.<br />
<strong>BWT</strong> hat die Verantwortung für den gesamten Wasserkreislauf – von der Quelle bis<br />
zum Sickerwasser – übernommen und entsprechend ihrer Wachstumsstrategie konsequent<br />
die Technologiebereiche Trinkwasser-, Schwimmbadwasser-, Reinst-, Prozessund<br />
Abwassertechnik ausgebaut.<br />
Im Jahr <strong>2000</strong> hat die <strong>BWT</strong> für die weitere dynamische Internationalisierung die<br />
„<strong>BWT</strong> Global <strong>2000</strong> Strategie” entwickelt und die Gruppe neu strukturiert.<br />
Drei <strong>Gesc</strong>häftsbereiche mit interessanten Wachstumspotentialen wurden definiert:<br />
1. Aqua Ecolife Technologies<br />
<strong>BWT</strong> „Water Technologies for better life” werden zu einem Muss in jedem<br />
ökologie- und gesundheitsorientierten Haushalt<br />
2. Aqua Systems Technologies<br />
Mit dem neuen MDC-Modular Design Component-System ist die <strong>BWT</strong> mehr und<br />
mehr der „GLOBAL PARTNER“ für die Halbleiter-, Pharma- und Biotechnologie-,<br />
die Food- und Beverageindustrie, die Energiewirtschaft und die Kommunen für<br />
zukunftsorientierte Trink- und Abwassertechnik<br />
3. Fuel Cell Membrane Technologies<br />
Mit der revolutionären Entwicklung der Hochleistungs-FuMA-Tech-Proton-<br />
Exchange-Membran auf nicht fluorierter Basis und dem ebenfalls einzigartigen<br />
Leistungsspektrum von FuMA-Tech-Membranen auf Fluorbasis wird die<br />
dynamische Industrialisierung der Brennstoffzellentechnik Realität. <strong>BWT</strong> -<br />
„Water technologies for better life” eröffnen nicht nur einen neuen zukünftigen<br />
Megamarkt, sondern sichern auch nachhaltige Mobilität, Kommunikation,<br />
Wärme- und Energieversorgung.<br />
Die Best Water Technology-Gruppe produziert an 5 Hauptproduktionsstandorten: in<br />
Paris/Frankreich, Schriesheim/Deutschland, Tamási/Ungarn, Mondsee/Österreich und<br />
bei der Beteiligungsgesellschaft Christ AG in Aesch/Schweiz. Alle Grundtechnologien<br />
für die Wasseraufbereitung, Desinfektionstechniken wie UV- und Ozonanlagen<br />
gehören ebenso zum Produktionsprogramm wie ionenselektive Membranen, elektrische<br />
Entsalzungsanlagen, Ionenaustauscher, Membrananlagen (Umkehrosmose,<br />
Nanofiltration, Mikrofiltraion, Ultrafiltration), die neue AQA total-Technologie – die<br />
erste Technik weltweit, die in der Trinkwasseraufbereitung alternativen Kalkschutz<br />
ohne Salz ermöglicht sowie die einzigartige FuMA-Tech High-Performance-Proton-<br />
Exchange-Membran – der Brennstoffzelle, des Energiekonverters des 3. Jahrtausends.<br />
Die Forschung und Entwicklung erfolgt an 4 Standorten. Wachstum durch Innovation<br />
und Wachstum durch geographische Expansion sind Motor für eine langfristig dynamische<br />
Unternehmensentwicklung. Die <strong>BWT</strong>-Gruppe ist heute flächendeckend in<br />
Europa mit eigenen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften tätig. In Nord- und<br />
Südamerika sowie in Südafrika und Asien wurden in den letzen Jahren verstärkt<br />
Tochtergesellschaften für die lokale Marktbearbeitung – Vertrieb und Engineering –<br />
gegründet bzw. durch Akquisitionen erworben. Ziel der <strong>BWT</strong>-Gruppe ist es, aufbauend<br />
auf der guten europäischen Position konsequent an der Internationalisierung entsprechend<br />
der <strong>BWT</strong>-Value-Strategie zu arbeiten. Grundlage für diese dynamische<br />
Weiterentwicklung in einem sich immer schneller ändernden Markt sind möglichst<br />
hohe Gewinne. Sie sind die Basis für die Finanzierung der <strong>BWT</strong>-Wachstumsstrategie in<br />
dem interessantesten Wachstumsmarkt der Welt: „WASSER”.<br />
10
Vision<br />
<strong>BWT</strong> - eine international führende Wassertechnikgruppe<br />
Strategie<br />
Wachstum durch Innovation<br />
Wachstum durch geographische Expansion<br />
Wachstum in bestehenden Märkten mit bestehenden Technologien<br />
Finanzierung<br />
langfristig aus dem eigenen Cash-Flow<br />
Leitbild<br />
Das Ziel: Best Leistung und Erfolg<br />
Die Aufgabe: Water von der Quelle bis zum Sickerwasser<br />
<strong>BWT</strong>-Value-Strategie<br />
Die Lösung: Technology Optimierung von Ökonomie und Ökologie<br />
11
UV - Desinfektion
Wasser-Planet Erde<br />
Klassisches Forschungsobjekt<br />
Faszinierendes „Element"<br />
13<br />
Wasser<br />
H 2 O – die einzigartige Verbindung von zwei Wasserstoffatomen und einem<br />
Sauerstoffatom ist die interessanteste und wichtigste Verbindung der Welt. Sie ist<br />
Lebenselixier für die Menschheit und unternehmerisches Lebenselixier für <strong>BWT</strong>.<br />
Unter allen Planeten unseres Sonnensystems ist die Erde der einzige, auf dem Wasser<br />
in flüssigem Zustand in großen Mengen vorkommt, die Temperatur also zwischen<br />
O° und 100° Celsius liegt. Schon die Nachbarn in unserem Planetensystem sind<br />
wesentlich unwirtlicher – auf der sonnennäheren Venus (108 Mio. km von der Sonne<br />
entfernt) ist es zu heiß (etwa 300° Celsius), auf dem entfernteren Mars (228 Mio. km<br />
von der Sonne entfernt) meist zu kalt (-93° bis +13° Celsius).<br />
Lebewesen unserer Vorstellung benötigen für alle Lebensvorgänge flüssiges Wasser.<br />
Gefrieren des Körperwassers führt durch Kristallbildung zur Zerstörung der Zellstrukturen,<br />
Erhitzung schädigt vor allem das Eiweiß.<br />
Thales von Milet bezeichnete das Wasser im Jahr 600 vor Christus als das einzig<br />
wahre Element, aus dem alle Körper entstehen. Erst der Chemiker Henry Cavendish<br />
(1731-1810) entdeckte, als er mit Wasserstoff und Sauerstoff experimentierte, die<br />
Zusammensetzung des Wassers.<br />
Die Formel H 2 O für Wasser wurde dann 1811 vom italienischen Physiker Amadeo<br />
Avogadro gefunden.<br />
Es sind die besonderen Eigenschaften, die das Wasser so faszinierend und für<br />
Lebewesen so bedeutend machen.<br />
Wasser ist 775 mal dichter als Luft. Diese Tatsache bewirkt den „Auftrieb", der uns –<br />
wie den meisten Säugetieren - das Schwimmen ermöglicht.<br />
Eine besondere Anomalie des Wassers besteht darin, dass es bei +4° Celsius die<br />
größte Dichte besitzt und sich beim Gefrieren ausdehnt. Aus zehn Liter Wasser<br />
entstehen elf Liter Eis. Dadurch schwimmt es und verhindert das Durchfrieren von<br />
Seen und Meeren. Die Volumsvergrößerung ist auch für die Verwitterung des Gesteins<br />
(Frostsprengung, Temperaturverwitterung) und damit für die Bodenbildung ausschlaggebend.<br />
Wasser ist ein sehr schlechter Wärmeleiter. Diese Eigenschaft ist von größter<br />
Bedeutung für das Klima der Erde. Wasser kann nämlich sehr viel Wärme speichern<br />
und gibt diese während der kalten Jahreszeit ab. In der warmen Jahreszeit verhindert<br />
es hingegen übermäßige Erwärmung. Wasser mildert somit Temperaturgegensätze.<br />
Die Luft vermag – und das ist die Grundlage des Wasserkreislaufs – mit steigender<br />
Temperatur wachsende Mengen von Wasserdampf aufnehmen. So werden bei 0°<br />
Celsius 4,8 g Wasser pro Kubikmeter Luft, bei 10° Celsius 9,4 g, bei 20° Celsius 17,1 g,<br />
bei 30° Celsius 30,4 g und bei 45° Celsius 65 g Wasserdampf aufgenommen.<br />
Kühlt die Luft ab, kommt es zur Wolkenbildung, bei noch stärkerer Abkühlung zu<br />
Niederschlägen.<br />
Verdampft ein Kubikzentimeter Wasser (bei etwa 100° Celsius), so dehnt sich sein<br />
Volumen auf 1243 Kubikzentimeter aus (Dampfspannung) – ein Vorgang, der der<br />
Konstruktion der Dampfmaschine zugrunde liegt. Und diese Maschine hat letztendlich<br />
die industrielle Revolution eingeleitet.
Abwasseraufbereitungsanlage
Lebewesen und Wasser<br />
Mensch und Wasser<br />
15<br />
Meereslebewesen kommen mit Salzwasser zurecht. Ihr Körpersalzgehalt entspricht<br />
mit 3,5% prozentuell dem des Meeres. Damit sind sie isotonisch.<br />
Die ein- und austretende Wassermenge hält sich bei diesen Tieren im Gleichgewicht.<br />
Landlebewesen tun sich da viel schwerer.<br />
Sie müssen ausgeschiedenes, ausgeatmetes und von der Körperoberfläche verdunstetes<br />
Wasser durch Trinken oder durch die Nahrung ersetzen.<br />
So benötigt der Mensch in unserem Klima etwa 2,5 Liter Wasser pro Tag, in<br />
Wüstengebieten bis zu 10 Liter.<br />
Wüstentiere haben beträchtliche Toleranzen hinsichtlich Wasserverlust.<br />
Das Kamel kann 25 % seines Körpergewichts an Wasser verlieren. Reserven befinden<br />
sich im Fett des Höckers. Beim Abbau desselben entsteht Wasser.<br />
Der Wasserbedarf beschränkt sich beim Menschen nicht nur auf das Trinken.<br />
Wertvolles Wasser benötigt er auch zum Kochen, zur Körperpflege, zum Waschen<br />
zum Baden und zur Produktion in der Landwirtschaft und Industrie.<br />
Da mehr als 2/3 der Erdoberfläche mit dieser einzigartigen Flüssigkeit bedeckt sind,<br />
möchte man meinen, dass dies genug für jedermann sei. Doch bei genauer<br />
Beurteilung erkennt man, dass nur 0,6 % dieser riesigen Wassermenge ohne<br />
Aufbereitung als Trinkwasser zur Verfügung stehen. Das Wissen um diese begrenzte<br />
Verfügbarkeit und die rapide Erhöhung der Weltbevölkerung sind maßgeblich verantwortlich<br />
für das steigende Bewusstsein um den unersetzbaren Wert des Wassers.<br />
Wasser wird in Kürze als Energiequelle auch Öl in der Wertigkeit ablösen.<br />
Für <strong>BWT</strong> ist Wasser nicht nur eine phantastische Aufgabe und Herausforderung,<br />
sondern auch gleichzeitig neben unser aller Lebenselixier unternehmerisches<br />
Lebenselixier.<br />
<strong>BWT</strong> – Water technologies for better life<br />
xx
Energiekonverter für das<br />
21. Jahrhundert<br />
Wie funktioniert die Brennstoffzelle?<br />
Energie aus Wasserstoff für das 21. Jahrhundert<br />
– das Jahrhundert des Wassers<br />
Die <strong>BWT</strong> – Best Water Technology-Gruppe, Mondsee/Österreich, ist als Europas<br />
führende Wassertechnologiegruppe bekannt. Basis vieler Produkt- und<br />
Verfahrenskonzepte ist die Membrantechnologie. Hintergrund: Bei<br />
Membranfiltrationsverfahren (Mikrofiltration – Ultrafiltration – Nanofiltration –<br />
Umkehrosmose) wird das aufzubereitende Wasser unter Druck durch eine Membran<br />
gepresst. Die Membran hält dann die unerwünschten Wasserinhaltsstoffe zurück.<br />
Doch Membranen lassen auch andere Technologien zu: So kann Wasser durch elektrischen<br />
Strom in einer sogenannten Membranelektrolysezelle in seine Grundelemente<br />
Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt werden. Diese Wasserzersetzung stellt eine vollständig<br />
umkehrbare Reaktion dar, womit sich aus den Gasen wieder Wasser erzeugen<br />
lässt. Wasserstoff plus Sauerstoff (getrennt z.B. durch eine Membran) verbinden sich<br />
unter Abgabe von Energie zu Wasser – auf diese Kurzform kann man die<br />
Brennstoffzelle, den Energiekonverter des 21. Jahrhunderts reduzieren:<br />
H 2 + O 2 ¤ Energie + H 2 O.<br />
Während das von Sir William Robert Grove bereits im Jahre 1839 als „kalte<br />
Verbrennung” entdeckte Grundprinzip lange Zeit eher für exotische Anwendungen<br />
diente – etwa den Betrieb von Satelliten – kommen nun immer neue, äußerst attraktive<br />
Anwendungsmöglichkeiten hinzu. Sie reichen von der stationären Strom- und<br />
Wärmegewinnung über mobile Anwendungen in PKW, Bussen, Schiffen bis hin zu<br />
Consumerprodukten. Und kontinuierlich werden neue Konzepte entwickelt, sind doch<br />
Brennstoffzellen schon heute als effiziente und saubere Energiekonverter weltweit<br />
anerkannt. Die Prognosen bleiben deshalb ausgesprochen optimistisch: Insbesondere<br />
aufgrund des großen Interesses der Automobilindustrie sind Synergien zu erwarten,<br />
die zu erheblichen Kostenreduktionen der Brennstoffzellen-Einheiten führen werden.<br />
Allgemein wird bei der traditionellen Herstellung von elektrischem Strom die in fossilen<br />
Brennstoffen gespeicherte Energie unserer begrenzt verfügbaren Rohstoffe nutzbar<br />
gemacht. Die Brennstoffzelle ist dabei die optimale Methode, um chemische<br />
Energie in einem elektrochemischen Prozess unmittelbar in elektrische Energie und<br />
Wärme umzuwandeln. Durch die Vermeidung von Zwischenschritten ist sie ungewöhnlich<br />
effizient.<br />
Grundsätzlich arbeitet eine Brennstoffzelle wie eine Batterie, wobei die Zelle jedoch<br />
so lange elektrischen Strom liefert, wie Brennstoff in Form von beispielsweise<br />
Wasserstoff zugeführt wird. Die Brennstoffzelle besteht aus zwei Elektroden, einer<br />
Kathode und einer Anode, getrennt durch einen Elektrolyten. Bei einer Polymer-<br />
Elektrolyt-Membran-Brennstoffzelle (PEMFC) wird der Elektrolyt durch eine protonenleitende<br />
Membran ersetzt. Wasserstoff (H 2 ) und Sauerstoff (O 2 ) bzw. Luft überströmen<br />
die Elektroden und werden dabei unter Stromerzeugung in Wasser (H 2 O)<br />
und Wärme umgewandelt. Der Wasserstoff wird dabei der Anode zugeführt. Dort<br />
wird er an der Katalysatorschicht unter Abgabe eines Elektrons (e - ) in das Proton<br />
umgewandelt.<br />
Das Proton (H + ) wandert durch die völlig gasdichte Membran. Die Elektronen, als<br />
nutzbare elektrische Energie, werden über einen Verbraucher zur Kathode zurückgeführt.<br />
16<br />
xx
Ökologische Vorteile<br />
<strong>BWT</strong> und FuMA-Tech als<br />
Komponentenlieferanten für<br />
Brennstoffzellen<br />
17<br />
An der zweiten Katalysatorschicht auf der Kathodenseite reagiert schließlich das<br />
Proton mit Sauerstoff aus der Luft zum einzigen Nebenprodukt, nämlich Wasser.<br />
Dass die Brennstoffzelle ein riesiges Marktpotential besitzt, ergibt sich in erster Linie<br />
aus ökologischen Gründen. Der Einsatz der Brennstoffzellen-Technologie ist eine<br />
effektive Möglichkeit, den Treibhauseffekt zurückzuführen und der Klimaveränderung<br />
Einhalt zu bieten. Auch die bekanntermaßen nur begrenzt zur Verfügung stehenden<br />
fossilen Energieträger forcieren einen sorgfältigen Umgang mit den verfügbaren<br />
Ressourcen. In diesem Zusammenhang wurde die Brennstoffzellen- Technologie weltweit<br />
vielfältigen Analysen und Bewertungen unterzogen. Durch eine stärkere<br />
Gewichtung von Erdgas, Wasserstoff, Methanol, nachwachsenden Rohstoffen und<br />
erneuerbarer Energien wird die Verfügbarkeit von kostengünstigem Rohöl verlängert<br />
werden.<br />
Mit diesem zukunftsträchtigen Markt beschäftigt sich die innovative Brennstoffzellen-Membrantechnologie<br />
der <strong>BWT</strong>-Tochter FuMA-Tech bereits seit vielen Jahren.<br />
FuMA-Tech ist ein technologisch führender Hersteller von Ionenaustauschermembranen<br />
mit umfassender Kompetenz von der Synthese der Ausgangswerkstoffe<br />
über die Verarbeitung dieser Materialien bis hin zur Anwendungstechnik mit weitreichenden<br />
Betriebserfahrungen. Dieses Know-how aus der Polymersynthese, die<br />
Produktionserfahrung sowie die Qualifizierung der Membranen in technischen<br />
Produkten wird von der Herstellung protonenleitender Membranen in die<br />
Serienfertigung von Membranen für alle bekannten Polymerelektrolytmembran-<br />
Brennstoffzellen eingebracht. Durch die bereits vorhandenen Produktionsanlagen für<br />
die kontinuierliche Membranfertigung ist FuMA-Tech bereits heute als Lieferant für<br />
Membranen im Pilot- und Produktionsmaßstab gerüstet. Die Kernkompetenz der<br />
FuMA-Tech bezieht sich auf das Herz der Brennstoffzelle, die protonenleitende<br />
Membran.<br />
Neben der Herstellung von Membranen für Wasserstoff/Luft – Brennstoffzellen<br />
sowie Direktmethanolbrennstoffzellen bringt FuMA-Tech die gesamte Produktionskompetenz<br />
ebenso bei der Auftragsherstellung von katalysatorbeschichteten<br />
Membranen ein.<br />
Damit sind <strong>BWT</strong> und FuMA-Tech die kompetenten Partner für alle MEA-, Stack- und<br />
Systemlieferanten in der Brennstoffzellentechnologie.<br />
xx
FuMA-Tech — Brennstoffzellenmembran
19<br />
Highlights des Jahres <strong>2000</strong><br />
1. FuMA-Tech High Performance Membran<br />
Die Brennstoffzelle gilt als der Energiekonverter des 21. Jahrhunderts. Mit der FuMA-<br />
Proton Exchange Membran und ihrem einzigartigen Leistungsspektrum wird die<br />
Industrialisierung der Brennstoffzellentechnologie kurzfristig möglich. Optimales<br />
Wassermanagement, hohe Temperaturbeständigkeit und einzigartige Leistungsdaten<br />
von 0 – 165° C machen aufwendiges Umfeldequipment wie z.B. die Gasreinigung etc.<br />
hinfällig und damit die Brennstoffzelle als Ganzes wirtschaftlich interessant.<br />
Die FuMA-Tech bietet heute als einziger Lieferant weltweit hoch effiziente<br />
Brennstoffzellen-Membranen sowohl auf Basis herkömmlicher Fluorpolymere als<br />
auch auf Basis neu entwickelter moderner recyclebarer Polymereverbindungen an.<br />
2. Christ schafft Turnaround<br />
Nachdem die Christ-Gruppe – hauptsächlich bedingt durch die schlechte Konjunktur<br />
in der Mikroelektronikindustrie – im Jahr 1999 einen Verlust von 8,2 Mio. CHF verzeichnete,<br />
erzielte die weltweit in der Reinstwasseraufbereitung tätige Unternehmensgruppe<br />
im <strong>Gesc</strong>häftsjahr <strong>2000</strong> einen Rekord-Auftragseingang von<br />
199 Mio. CHF und einen Gewinn von 2,7 Mio. CHF.<br />
3. <strong>BWT</strong> übernimmt Aktienmehrheit an Christ AG<br />
Bereits 1999 hatte die <strong>BWT</strong> ihren Anteil an der an der Schweizer Börse notierten<br />
Christ AG von 26 % auf 33 % erhöht. Im Wirtschaftsjahr <strong>2000</strong> wurden weitere<br />
34.000 Stück Aktien erworben, wodurch die <strong>BWT</strong> AG nunmehr 51 % an der Christ AG<br />
hält. Bei der ordentlichen Generalversammlung der Christ wurde der <strong>BWT</strong>-Vorstandsvorsitzende<br />
Andreas Weißenbacher zum Präsidenten des Verwaltungsrates der<br />
Christ AG gewählt. Für <strong>BWT</strong> ist die Christ AG der Schlüssel für eine weitere dynamische<br />
Internationalisierung, insbesondere mit dem <strong>Gesc</strong>häftsbereich Aqua Systems<br />
Technologies.<br />
4. Global <strong>2000</strong> Strategie<br />
Die <strong>BWT</strong> Unternehmensgruppe startet mit der „Global <strong>2000</strong> Strategie” in das neue<br />
Millenium, wordurch die Konzentration der Aktivitäten auf 3 Wachstumsmärkte<br />
manifestiert wird:<br />
a) Aqua Ecolife Technologies: Wasseraufbereitung für Gesundheit und Wellness<br />
b) Aqua Systems Technologies: Kundenspezifische Lösungen für die<br />
Wachstumsindustrien Halbleiter, Pharma und Biotechnologie, Energieerzeugung,<br />
Food & Beverage sowie Trink- und Abwasseraufbereitungsanlagen für Kommunen<br />
c) Fuel Cell Membrane Technologies: FuMA-Tech Proton Exchange Membran für die<br />
Brennstoffzelle, die Energiequelle des neuen Jahrtausends
Antibak - Hygieneschutzfilter
Rekordumsatz und Ergebnis<br />
Umsatz steigt um 62,7 % auf 399 Mio. €<br />
EBIT um 34,3 % auf 25,2 Mio. €<br />
EGT um 49,8 % auf 22,2 Mio. €<br />
10,2 Mio. €:<br />
+43,7 % für Forschung und Entwicklung<br />
39,8 Mio. € Gesamtinvestitionen<br />
Dynamisches Wachstum und<br />
Internationalisierung<br />
21<br />
Lagebericht <strong>2000</strong><br />
xx
B-Safe — Legionellenschutzfilter
Wirtschaftliches Umfeld<br />
Wirtschaftsdaten Euroland<br />
2,5<br />
2,1<br />
10,0<br />
1999<br />
4,3<br />
1,1<br />
1999<br />
2,97<br />
0,5<br />
3,4<br />
3,3<br />
9,1<br />
3,7<br />
2,4<br />
<strong>2000</strong><br />
Wirtschaftsdaten Österreich<br />
<strong>2000</strong><br />
4,39<br />
BIP real, +% zum Vorjahr<br />
Arbeitslosenquote in %<br />
Verbraucherpreise, +% zum Vorjahr<br />
Dreimonatszinssatz (durchschnittlich)<br />
2,0<br />
2,5<br />
2,5<br />
8,5<br />
2001<br />
BIP real, +% zum Vorjahr<br />
Arbeitslosenquote in %<br />
Verbraucherpreise, +% zum Vorjahr<br />
3,6<br />
1,9<br />
4,4<br />
2001<br />
1,4<br />
23<br />
Lagebericht <strong>2000</strong><br />
Im Jahr <strong>2000</strong> ist das BIP im Euro-Raum nach vorläufigen Berechnungen um 3,3 %<br />
gewachsen. Die Euro-Leitzinsen wurden im Verlauf des Jahres <strong>2000</strong> von 3 % auf<br />
4,7 % p.a. angehoben, um der steigenden Inflation, die hauptsächlich durch die<br />
hohen Rohölpreise bedingt war, entgegenzuwirken. Andererseits beflügelte der<br />
niedrigere Euro-Kurs die Exporte aus dem EU-Raum.<br />
Im 4. Quartal <strong>2000</strong> ist zum ersten Mal seit Einführung der Europäischen Währungsunion<br />
das BIP im Euroland stärker als in den USA gestiegen (+0,7 % gegenüber<br />
+0,3 %, jeweils verglichen zum Vorquartal). Der Wachstumsvorsprung wäre noch<br />
deutlicher ausgefallen, hätte nicht Deutschland unerwartet an einer schwächeren<br />
Nachfrage in der Industrie gelitten. Hingegen konnten Frankreich, Italien und andere<br />
Euro-Länder ihre Wachstumsprognosen übertreffen.<br />
Auch die Weltwirtschaft hat im Jahr <strong>2000</strong> nach vorläufigen Berechnungen – getragen<br />
von der guten Konjunktur in den USA – ein dynamisches Wachstum von 4,2 %<br />
erzielt. Das BIP aller wichtigen Volkswirtschaften ist im Jahr <strong>2000</strong> real gestiegen.<br />
Eine der wichtigsten Stützen der europäischen Wirtschaft ist weiterhin der private<br />
Konsum - allerdings beurteilen die Endverbraucher die wirtschaftliche Lage mittlerweile<br />
vorsichtiger. Die Entwicklung in den USA, die derzeit eher pessimistischer eingeschätzt<br />
wird, hat zwar auch Auswirkungen auf den Euro-Raum die Binnennachfrage<br />
ist aber hier weiterhin gut – man rechnet mit keiner ähnlichen Abschwächung<br />
wie in den USA. Auch die anhaltend gute Exportwirtschaft – unterstützt von einem<br />
weiterhin günstigen Euro-Kurs - sorgt in Europa für eine nachhaltige positive wirtschaftliche<br />
Entwicklung. Die Inflationsraten im Euro-Raum werden bald wieder unter<br />
2 % fallen.<br />
Wirtschaftsdaten sonstige<br />
BIP real, +% zum Vorjahr 1999 <strong>2000</strong> 2001<br />
Deutschland 1,6 3,1 1,8<br />
Frankreich 2,9 3,2 2,8<br />
Italien 1,4 2,9 2,2<br />
Schweiz 1,5 3,4 2,4<br />
Verbraucherpreise, +% zum Vorjahr<br />
Deutschland 0,6 2,1 1,7<br />
Frankreich 0,6 1,8 1,7<br />
Italien 1,7 2,6 2,2<br />
Schweiz 0,8 1,5 1,9<br />
xx
Branchenüberblick<br />
GESCHÄFTSVERLAUF <strong>2000</strong><br />
IAS-Bilanzierung<br />
Lagebericht <strong>2000</strong><br />
Die Sensibilität der Bevölkerung für die Wichtigkeit des Lebens- und<br />
Produktionsmittels „H 2 O” nimmt deutlich zu. Politik und Medien haben das Thema<br />
WASSER zuletzt besonders stark in den Vordergrund gerückt. Die weltweit steigenden<br />
Bevölkerungszahlen und die damit verbundenen Probleme in den Bereichen<br />
Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung, Ernährung, Verstädterung und<br />
Umweltverschmutzung verlangen nach schnellen und effektiven Lösungen zur<br />
Sicherung des ökologischen Gleichgewichtes.<br />
Diese Entwicklung ist verantwortlich für ein überdurchschnittliches Branchenwachstum,<br />
das nach einschlägigen Studien weltweit je nach Region zwischen 3 und 10 %<br />
liegt. Dabei zählen insbesondere die Refomländer Osteuropas (teilweise Beitrittskandidaten<br />
für die EU-Erweiterung) sowie auch Asien weiterhin zu den<br />
Hoffnungsmärkten.<br />
Der Trend nach „Total Water Management Solutions” in der Industrie hat sich<br />
ebenso wie der Trend nach chemiefreien bzw. chemiereduzierenden POE – Point of<br />
Entry und POU – Point of use – Trinkwasseraufbereitungsprodukten für die<br />
Hauswasserinstallation weiter verstärkt. Wasser- und energiesparende, ressourcensparende<br />
Aufbereitungstechnologien haben überproportionale Wachstumschancen.<br />
Auch der allgemeine Konzentrationsprozess in der Wassertechnikindustrie gewinnt<br />
an Dynamik. Von den heute weltweit rund 20.000 aktiven<br />
Wassertechnikunternehmen sollen gemäß Prognosen im Jahr 2015 nur mehr ca.<br />
5.000 Unternehmen weltweit aktiv sein. Diese sind aber dann wesentlich größer als<br />
sie noch heute sind.<br />
Die <strong>BWT</strong> – Best Water Technology-Unternehmensgruppe, hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
mit ihren in der „Global <strong>2000</strong> Strategie” definierten <strong>Gesc</strong>häftsbereichen Aqua Ecolife<br />
Technologies, Aqua Systems Technologies und Fuel Cell Membrane Technologies die<br />
günstigen weltweiten Marktchancen für ein dynamisches Wachstum zu nutzen und<br />
gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung der Erde zu<br />
leisten.<br />
Der Konzernabschluss für das <strong>Gesc</strong>häftsjahr <strong>2000</strong> der <strong>BWT</strong> – Best Water Technology-<br />
Gruppe, wurde erstmals nach den Richtlinien der International Accounting Standards<br />
(IAS) erstellt. Um die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr zu gewährleisten, wurden die<br />
Ergebnisse des Jahres 1999 nach IAS neu bewertet. Im folgenden Bericht werden<br />
sämtliche Vorjahresvergleiche mit den auf IAS adaptierten Ziffern durchgeführt.<br />
24
Umsatz: 399,0 Mio. €,<br />
+62,7 % zum Vorjahr<br />
Gesamtumsatz konsolidiert<br />
(in Mio. €)<br />
399,0<br />
121,6<br />
245,3<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
davon aus erstmaliger<br />
Vollkonsolidierung Christ<br />
25<br />
Der konsolidierte Gruppenumsatz erhöhte sich im Jahr <strong>2000</strong> von 245,3 Mio. € um<br />
+62,7 % auf 399,0 Mio. €. Hauptverantwortlich für diesen bedeutenden Umsatzanstieg,<br />
mit dem die <strong>BWT</strong>-Gruppe zu einem der weltweit größten Wassertechnik-<br />
Konzerne wird, ist neben einem erfreulichen Wachstum von 19,1 % in der Sparte<br />
Aqua Ecolife Technologies die erstmalige Vollkonsolidierung der Christ-Gruppe, an<br />
der die <strong>BWT</strong> AG seit diesem Wirtschaftsjahr mit 51 % die Aktienmehrheit hält. Die<br />
einzelnen <strong>Gesc</strong>häftsbereiche entwickelten sich wie folgt (ohne Innenumsätze):<br />
<strong>Gesc</strong>häftsbereich <strong>2000</strong> 1999 + %<br />
Aqua Ecolife Technologies (AET) 221,9 186,4 +19,1 %<br />
Aqua Systems Technologies (AST) 176,7 58,5 +202,6 %<br />
Fuel Cell Membrane Technologies (FCMT) 0,4 0,4 0,0 %<br />
Gesamt 399,0 245,3 +62,7 %<br />
Umsatz nach <strong>Gesc</strong>häftsbereichen<br />
(in Mio. €)<br />
<strong>2000</strong><br />
1999<br />
0,4 FCMT<br />
176,7 AST<br />
221,9 AET<br />
186,4<br />
58,5<br />
AET<br />
AST<br />
0,4 FCMT<br />
Aqua Systems Technologies (AST)<br />
Aqua Ecolife Technologies (AET)<br />
Fuel Cell Membrane Technologies (FCMT)<br />
Bei Neutralisierung des Christ-Gruppenumsatzes beträgt das Umsatzwachstum<br />
+13,1 % gegenüber dem Vorjahr und liegt damit über den Erwartungen (+11,1 %).<br />
Gesellschaften mit Sitz in Österreich steigerten ihren Umsatz von 73,7 Mio. € auf<br />
86,9 Mio. € (+18 %), jene in anderen EU-Ländern von 155,7 Mio. € um +9,2 % auf<br />
170,0 Mio. €. Der Umsatz von <strong>BWT</strong>-Gesellschaften mit Sitz außerhalb der EU stieg<br />
von 15,9 Mio. € auf 142,2 Mio. €. Die Internationalisierung der <strong>BWT</strong>-Gruppe gewinnt<br />
an Dynamik.<br />
In der Konzernobergesellschaft <strong>BWT</strong> AG stiegen die Umsatzerlöse um +11,8 % von<br />
48,8 Mio. auf 54,5 Mio. €.<br />
<strong>2000</strong><br />
1999<br />
Umsatz nach Regionen<br />
(in Mio. €)<br />
142,1 Sonst.<br />
170,0 Europäische Union<br />
86,9 Österreich<br />
15,9 Sonst.<br />
155,7 Europäische Union<br />
73,7 Österreich<br />
Österreich<br />
Europäische Union<br />
Sonstiges Europa und Welt<br />
xx
Auftragsbestand: 9,5 Mio. €,<br />
43,3 % zum Vorjahr<br />
Gewinn nach Minderheiten<br />
15,4 Mio. € (+64,9 %)<br />
EBIT 25,2 Mio. € (+34,4 %),<br />
Gewinn nach Steuern 16,5 Mio. €<br />
(+74,4 %)<br />
Lagebericht <strong>2000</strong><br />
Die <strong>BWT</strong>-Gruppe startet mit einem um 42,3 % auf 95,5 Mio. € erhöhten Auftragsbestand<br />
in das kommende Wirtschaftsjahr. Die Steigerung stammt überwiegend aus der<br />
Erstkonsolidierung der Christ-Gruppe.<br />
In der Muttergesellschaft <strong>BWT</strong> AG betrug der Auftragsbestand per 31. 12. <strong>2000</strong> insgesamt<br />
5,1 Mio. € und lag damit mit um -16,9 % unter dem Vorjahr (6,2 Mio. €).<br />
Der Gewinn nach Abzug von Minderheitenanteilen stieg um 64,9 % von 9,3 Mio. €<br />
auf 15,4 Mio. €. Der Gewinn aus der betrieblichen Tätigkeit erhöhte sich um 34,4 %<br />
von 18,7 Mio. € auf 25,2 Mio. €. Der Finanzerfolg verbesserte sich von –3,9 Mio. €<br />
auf –3,0 Mio. € - bedingt durch den Wegfall von Beteiligungsverlusten – so dass der<br />
Gewinn vor Steuern mit 22,2 Mio. € um +49,8 % über dem Vorjahreswert liegt.<br />
Die niedrigere Steuerbelastung führte zu einem um 74,4 % von 9,4 Mio. € auf<br />
16,5 Mio. € erhöhten Gewinn vor Minderheiten.<br />
EBIT<br />
(in Mio. €)<br />
25,2<br />
18,7<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
EGT<br />
(in Mio. €)<br />
22,2<br />
14,8<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
Der Gewinn je Aktie erhöhte sich von 0,57 € im Jahr 1999 auf 0,93 € (+64,9 %).<br />
Der Gewinn der betrieblichen Tätigkeit nach Sparten stellt sich wie folgt dar:<br />
<strong>Gesc</strong>häftsbereich <strong>2000</strong> 1999 + %<br />
Aqua Ecolife Technologies (AET) 24,6 18,7 +31,6 %<br />
Aqua Systems Technologies (AST) 2,9 1,1 +160,4 %<br />
Fuel Cell Membrane Technologies (FCMT) -2,6 -1,2 k.A.<br />
Aqua Finance (AFI) 0,3 0,1 +132,6 %<br />
Gesamt 25,2 18,7 +34,3 %<br />
26<br />
Konzernergebnis *)<br />
(in Mio. €)<br />
15,4<br />
9,3<br />
*) nach Minderheiten
27,9 Mio. € Cash-Flow<br />
27<br />
In der Konzernmuttergesellschaft <strong>BWT</strong> AG stieg der Betriebserfolg von 4,6 Mio. € auf 5,6<br />
Mio. €, der Finanzerfolg lag wegen höherer Beteiligungserträge von Tochtergesellschaften<br />
bei 1,2 Mio. € gegenüber –0,1 Mio. € im Vorjahr. Somit betrug das EGT 6,8 Mio. €<br />
(gegenüber 4,5 Mio. €) und der Jahresüberschuss wurde von 4,3 Mio. € auf 6,0 Mio.€<br />
gesteigert.<br />
Der Vorstand wird der kommenden Hauptversammlung eine Dividendenauszahlung in der<br />
Höhe von 0,22 € je Aktie vorschlagen, womit insgesamt ein Betrag von 3.630.000 € oder<br />
24 % des Konzernergebnisses zur Auszahlung gelangen wird.<br />
Der Cash-Flow aus dem Ergebnis wuchs von 17,2 Mio. € um 47,3% auf 25,4 Mio. € , der<br />
Cash-Flow aus der <strong>Gesc</strong>häftstätigkeit erreichte 27,9 Mio. €. Die Übernahme der Mehrheit<br />
an der Christ AG führte zu einem von –21,1 Mio. € auf –39,8 Mio. € verringerten Cash-<br />
Flow aus Investitionstätigkeit. Zur Finanzierung der starken Investitionsaktivitäten wurden<br />
die lang- und kurzfristigen verzinslichen Finanzverbindlichkeiten um 20,2 Mio. € erhöht.<br />
Die Netto-Schuld gegenüber Kreditinstituten lag per 31.12.<strong>2000</strong> bei 41 Mio. €, gegenüber<br />
27,6 Mio. € am Bilanzstichtag des Vorjahres.<br />
Cash Flow<br />
(in Mio. €)<br />
25,4<br />
17,2<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
Aktiva<br />
(in %)<br />
345,5<br />
7,2<br />
38,9<br />
12,8<br />
41,1<br />
244,3<br />
4,9<br />
38,7<br />
16,7<br />
39,7<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
Anlagevermögen<br />
Vorräte<br />
Forderungen,Rechnungsabgr.,Lat. Steuer<br />
Liquide Mittel<br />
Passiva<br />
(in %)<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
Der Anstieg der Bilanzsumme von 244,3 Mio. € auf 345,5 Mio. € stammt zum überwiegenden<br />
Teil aus der erstmaligen Vollkonsolidierung der Christ-Gruppe. Die Eigenkapitalausstattung<br />
des <strong>BWT</strong>-Konzerns stieg von 85,3 Mio. € um +14,7 % auf 97,9 Mio. € und lag<br />
damit bei 28,3 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 34,9 %).<br />
Die Eigenkapitalrentabilität lag im Wirtschaftsjahr <strong>2000</strong> bei 21,9 % (1999: 12,6 %).<br />
Die Eventualverbindlichkeiten betrugen per 31. 12. <strong>2000</strong> insgesamt 36,2 Mio. € und betrafen<br />
primär Bürgschaften für die erhaltenen Aufträge.<br />
345,5<br />
50,4<br />
16,7<br />
4,5<br />
28,3<br />
244,3<br />
46,6<br />
18,5<br />
34,9<br />
Eigenkapital<br />
Anteile in Fremdbesitz<br />
Rückstellungen, Rechnung<br />
Verbindlichkeiten<br />
xx
Gesamtinvestitionen 39,8 Mio. €<br />
Investitionen ohne<br />
Beteiligungserwerb 17,6 Mio. €<br />
Investitionen<br />
(in Mio. €)<br />
17,6<br />
22,6<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
Lagebericht <strong>2000</strong><br />
Das Eigenkapital in der <strong>BWT</strong> AG beträgt zum Bilanzstichtag <strong>2000</strong> 60,3 Mio. €,<br />
d.s. 48,4 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 57,9 Mio. €, 56,8 %). Die strategischen<br />
Investitionen in Finanzanlagen (verbundene Unternehmen) waren der Hauptgrund<br />
für eine um +22,5 % auf 124,7 Mio. € gestiegene Bilanzsumme. Die Finanzierung<br />
erfolgte großteils über erhöhte Bankverbindlichkeiten.<br />
Die Zugänge im Anlagevermögen ohne Erstkonsolidierungen betrugen in der <strong>BWT</strong>-<br />
Gruppe insgesamt 17,6 Mio. € (Vorjahr: 22,6 Mio. €). Fast die Hälfte des<br />
Investitionsvolumens (7,9 Mio. €) umfasste die Fertigstellung des modernen<br />
Reinstwassertechnologie-, Produktions- und Entwicklungs-Centers der Christ AG in<br />
Aesch/Basel. Für den weiteren Ausbau der <strong>BWT</strong> Ceská republika wurde eine neue<br />
Betriebsstätte am Stadtrand von Prag erworben (0,7 Mio. €). Das starke Engagement<br />
in F&E führte zu um 44 % von 7,1 Mio. € auf 10,2 Mio. € erhöhten<br />
Forschungsaufwendungen. 2,3 Mio. € wurden in der <strong>BWT</strong>-Gruppe für<br />
Produktentwicklungen aktiviert. Die restlichen Investitionsmaßnahmen in der Gruppe<br />
beliefen sich auf ca. 6,7 Mio. € und entsprechen damit dem durchschnittlichen<br />
Erneuerungs- und Rationalisierungsinvestitionsbudget der letzten Jahre.<br />
Nach <strong>Gesc</strong>häftsbereichen betrachtet wurden für Sach- und immaterielles Anlagevermögen<br />
7,2 Mio. € (Vorjahr: 10,4 Mio. €) in Aqua Ecolife Technologies, 8,6 Mio. €<br />
(VJ: 1,9 Mio. €) in Aqua Systems Technologies und 0,9 Mio. € in Fuel Cell Membrane<br />
Technologies investiert.<br />
In der <strong>BWT</strong> AG betrug die Investitionssumme ohne Beteiligungen ca. 2 Mio. €<br />
(Vorjahr: 5,7 Mio. €). Sie umfasste im wesentlichen Softwarerechte (0,4 Mio. €),<br />
Fuhrpark (0,6 Mio. €) und sonstige Maschinen, Betriebs- und <strong>Gesc</strong>häftsausstattung<br />
(0,8 Mio. €).<br />
28
29<br />
Aqua Ecolife Technologies (AET)<br />
Segmentbericht<br />
Produkte, Märkte, Strukturen, Strategie<br />
Der <strong>Gesc</strong>häftsbereich AQUA ECOLIFE TECHNOLOGIES hat es sich zum Ziel gesetzt,<br />
Wassertechnologien zu entwickeln, zu produzieren und zu vermarkten, die dem<br />
Menschen eine gesunde, sichere und vitale Lebensqualität bieten.<br />
Gesundheitsvorsorge – Schutz vor Verunreinigungen in der Hauswasserinstallation<br />
(Kalk & Rost in Rohrleitungen und in angeschlossenen Haustechnikgeräten)<br />
bieten <strong>BWT</strong>-Trinkwasseraufbereitungsgeräte. Ein wichtiger Hygieneschutz die<br />
Wasserinstallation in Ein- und Mehrfamilienhäusern, Wohnanlagen, Hotels,<br />
Krankenhäusern, Sportstätten, Seniorenpensionen etc.<br />
Gesundheitsvorsorge – mit innovativen Wellnesstechnologien in der<br />
Schwimmbadwassertechnik und Armaturentechnik bietet <strong>BWT</strong> für Private, Hotels und<br />
Kommunen Pooladventure und Erholung bei höchstem Hygieneschutz.<br />
Hygienemanagement mit sicheren, zuverlässigen und ökologieorientierten <strong>BWT</strong>-<br />
Wassertechnikprodukten ist ein unbedingtes MUSS für jeden gesundheitsbewussten<br />
Menschen – da Wasser als unser wichtigstes Lebensmittel auch gleichzeitig<br />
Transportmittel für Bakterien und unter günstigen Voraussetzungen auch Nährboden<br />
für deren schnelle Vermehrung sein kann.<br />
Das „<strong>BWT</strong> House of water”-Produktprogramm umfasst heute sowohl POE - point of<br />
entry – als auch POU – point of use – Geräte:<br />
Für die Sanitärinstallation und Trinkwasseraufbereitung in Ein- und Mehrfamilienhäusern:<br />
Schutzfilter, Hygieneschutzfilter, Gesundheitsfilter (Legionellen- und<br />
Bakterienfilter), Kalkschutzfilter, Wasserenthärter, Mineralstoffdosiersysteme,<br />
Nitratreduktionsgeräte, Desinfektionsanlagen, alternative Kalkschutzanlagen mit<br />
IQ-Technology, Reverseosmosen, UV- und Ozonanlagen.<br />
Neueste Technologien sichern der <strong>BWT</strong> in Europa die Marktführerschaft und machen<br />
sie zum Technologieführer. Der Anspruch auf höchste Qualität und Zuverlässigkeit der<br />
Produkte für das Lebensmittel Wasser wird in den <strong>BWT</strong>-Produktionsstätten und<br />
Forschungszentren als zentrale Aufgabe verstanden. Moderne, ressourcenschonende<br />
Wasserbehandlungstechnologien und Produkte sind das Ergebnis konsequenter Arbeit.<br />
Die erfolgreiche Marktbearbeitung mit den einzigartigen AQA total-Kalkschutzgeräten<br />
in vielen Ländern Europas brachte <strong>2000</strong> mit 23.600 verkauften Einheiten einen<br />
auf 19,9 Mio. € gestiegenen Umsatz.<br />
Die vielfach ausgezeichnete AQA total-Produktfamilie (ÖVGW, DVGW, SVGW, CEBTP,<br />
SPEKTRUMLAB, ETA) wurde im Jahr <strong>2000</strong> um die neue Produktreihe AQA total plus/Type<br />
1500 und 2500 – die erste Technik weltweit, die alternativen Kalk- und Rostschutz in<br />
einem Gerät bietet – erweitert.<br />
Die AQUA ECOLIFE TECHNOLOGIES-Produkte werden an drei europäischen Standorten –<br />
in Schriesheim (BRD), Paris St. Denis (F) und Mondsee (Ö) – produziert. Der flächendeckende,<br />
europäische Vertrieb erfolgt zweistufig an den Sanitärgroßhandel/<br />
Sanitärinstallateur und wird durch die AQUA SERVICE Organisation unterstützt.<br />
xx
Calfi - Kalkschutzfilter
Umsatz<br />
(in Mio. €)<br />
226,1<br />
187,6<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
EBIT<br />
(in Mio. €)<br />
24,6<br />
18,7<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
31<br />
Aqua Ecolife Technologies<br />
Segmentbericht<br />
Die Produkte halten heute in Europa, mit Ausnahme von Skandinavien, marktführende<br />
Positionen. Marktforschungsinstitute beziffern den <strong>BWT</strong>-Marktanteil in Europa mit<br />
rund 30 %.<br />
Die wichtigste Marken sind <strong>BWT</strong>, AQA total, Cillit, Permo und Christ.<br />
Der AET-<strong>Gesc</strong>häftsbereich umfasst insgesamt 25 Gesellschaften.<br />
Im <strong>Gesc</strong>häftsjahr <strong>2000</strong> wurden zwei Akquisitionsprojekte in den USA verfolgt.<br />
Wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen wurden die Verhandlungen eingestellt.<br />
Der US-AQA total Vertrieb wird weiter selbständig aufgebaut.<br />
Mit dem in Frankfurt im März 2001 auf der ISH – der größten internationalen<br />
Sanitär-Fachmesse – vorgestellten „neuen ABC in der Wasseraufbereitung”, dem<br />
steigenden Bewusstsein um den Wert und die Wichtigkeit gesunden, sicheren<br />
Trinkwassers hat die <strong>BWT</strong> in Europa den Massenmarkt vor Augen.<br />
Die drei neuen Filter – Antibak, der Hygieneschutzfilter – B-Safe, der Legionellenschutzfilter<br />
für die Dusche und – Calfi, der Kalkschutzfilter bis 18° dH, sind ein MUSS<br />
für jeden ökologieorientierten Haushalt und für jede gesundheitsbewusste Familie.<br />
Mit diesen neuen ABC-Produkten bietet <strong>BWT</strong> wichtige, moderne Technologien zu<br />
einem massenmarktfähigen Preis.<br />
Diese revolutionäre Innovation bietet auch Chancen für eine zügige Internationalisierung<br />
in entwickelten Märkten.<br />
Die Konzentration auf die Stärken, die konzernweite Realisierung der <strong>BWT</strong>-<br />
Wachstumsstrategie bleibt oberstes Gebot.<br />
Die EBIT-Spanne im AET-<strong>Gesc</strong>häftsbereich soll kurzfristig auf 15 % erhöht werden.<br />
Dieser <strong>Gesc</strong>häftsbereich steigerte den Umsatz inklusive Innenumsätze von<br />
187,6 Mio. € um mehr als 20 % auf 226,1 Mio. €. Diese erfreuliche Umsatzentwicklung<br />
wurde durch ein überdurchschnittliches Wachstum der Produkte Filter,<br />
Ionenaustauscher und AQA total sowie mit innovativen Wellness-Technologien<br />
erzielt. Etwa 10 Mio. € Umsatzsteigerung waren auf die Akquisitionen C.P.E.D. (F)<br />
und Neher Bad & Wellness Systeme (A) zurückzuführen. Im Jahr <strong>2000</strong> entfielen 56 %<br />
des <strong>BWT</strong>-Gesamtumsatzes auf den <strong>Gesc</strong>häftsbereich AET. Auch die Ertragsentwicklung<br />
war im letzten <strong>Gesc</strong>häftsjahr sehr positiv. Das EBIT betrug im Jahr <strong>2000</strong> 24,6 Mio. €<br />
(10,9 % des Segmentumsatzes) und stieg damit im Vergleich zum Vorjahr<br />
(18,7 Mio. €) um 31,6 %. Die Investitionen in immaterielle Anlagegüter und Sachanlagen<br />
gingen von 10,4 auf 7,2 Mio. € zurück, im Vorjahr schlug sich hier die<br />
Fertigstellung des neuen Werkes in Mondsee zu Buche. Insgesamt beschäftigte der<br />
<strong>Gesc</strong>häftsbereich per 31. 12. <strong>2000</strong> 1553 MitarbeiterInnen (VJ: 1369), das sind 62 %<br />
des Konzern-Personalstandes.<br />
in Mio. € <strong>2000</strong> 1999<br />
Außenumsätze 221,9 186,4<br />
Innenumsätze 4,2 1,2<br />
Umsatzerlöse gesamt 226,1 187,6<br />
EBITDA 31,5 24,1<br />
Abschreibungen 6,9 5,4<br />
Gewinn der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 24,6 18,7<br />
Vermögen 215,2 186,9<br />
Fremdkapital 147,7 108,5<br />
Investitionen in Immaterielle und Sachanlagen 7,2 10,4<br />
Mitarbeiter 1553 1369
Christ — Osmotron
33<br />
Aqua Systems Technologies (AST)<br />
Segmentbericht<br />
Produkte, Märkte, Strukturen, Strategie<br />
Der <strong>Gesc</strong>häftsbereich Aqua Systems Technologies konzentriert sich auf innovative<br />
Wassertechnik-Lösungen für Industrie und Kommunen. Sauberes Wasser brauchen<br />
nicht nur der Mensch und alle Lebewesen zum Leben, Wasser wird auch bei der<br />
Herstellung praktisch aller Produkte benötigt. Die AST-Gruppe stellt sich der Aufgabe,<br />
neben hoher Wirtschaftlichkeit auch optimale ökologische Lösungen anzubieten –<br />
aus Verantwortung gegenüber der Natur und unseren Nachkommen.<br />
Die AST-Gruppe hält heute in Europa marktführende Position in der<br />
Wasseraufbereitung für die Branchen Elektronik-, Halbleiter-, Pharma-, Lifescienceund<br />
Getränkeindustrie bzw. die Energiewirtschaft.<br />
In der kommunalen Trink- und Abwasseraufbereitung ist die AST-Gruppe vor allem in<br />
Asien sehr erfolgreich tätig. Zu den guten europäischen Marktpositionen kommen<br />
zum Teil sogar international marktführende Stellungen in definierten, internationalen<br />
Märkten, z.B. für die CHRIST-Gruppe oder die AQUA ENGINEERING in China.<br />
Mit der weiteren Implementierung des MDC – Modular Design Components-Systemsund<br />
der verstärkten Kooperation mit Technologieleadern verschiedener Branchen,<br />
wird an der dynamischen Entwicklung der AST-Gruppe zum „preferred Global<br />
Partner” international tätiger Kunden gearbeitet. Der zügige Ausbau des globalen<br />
Servicenetzes erfolgt unter Nutzung des großen Synergiepotentials durch die enge<br />
Zusammenarbeit mit der erstmals im Jahre <strong>2000</strong> voll konsolidierten CHRIST-Gruppe.<br />
Die AST-Gruppe umfasst insgesamt 30 Unternehmen und deckt mit ihrem<br />
Technologieprogramm das Spektrum Trink-, Prozess-, Reinst- und Abwassertechnik<br />
für die Industrie und Kommune mit ökonomisch und ökologisch optimierten<br />
Produkten und Verfahren ab.<br />
Anlagen zur Aufbereitung von Trinkwasser, die Errichtung von Entsalzungsanlagen<br />
auf Basis der Umkehrosmose- und Membrantechnologie zählen neben der<br />
Abwassertechnik zu den Spezialgebieten der AQUA ENGINEERING. Sowohl auf Grund<br />
der ständig zunehmenden Weltbevölkerung als auch auf Grund der Wasserknappheit<br />
in vielen Weltregionen zählt dieser Bereich zu den zukunftsträchtigsten im<br />
Wassergeschäft. Im Kläranlagenbau ist AQUA ENGINEERING aus ihrer Verantwortung<br />
gegenüber der Umwelt bemüht, den Anteil der Chemikalien in der Prozesstechnik<br />
laufend zu reduzieren mit dem Fernziel, eines Tages eine komplett chemiefreie<br />
Behandlung der Abwässer zu erreichen.<br />
So errichtete AQUA ENGINEERING im Jahr <strong>2000</strong> eine Meerwasserentsalzung in<br />
Ägypten, Kompaktkläranlagen auf MDC-Basis in Indonesien und eine Großkläranlage<br />
in Yanghzou (China).<br />
Auf Industrieabwässer aller Art ist die GOEMA spezialisiert. Das Unternehmen verfügt<br />
über ausgereife, modernste Verfahrenstechnologien, die sämtliche Industrieabwässer<br />
reinigen und hochkontaminiertes Abwasser vollständig umweltschonend beseitigen<br />
können.<br />
xx
Reinstwasseraufbereitungsanlage
35<br />
Aqua Systems Technologies (AST)<br />
Segmentbericht<br />
GOEMA hat sich auf Wasserrecycling bzw. Wiederverwendung von Abwasser als<br />
Prozesswasser spezialisiert. Die Abwassertechnologien von GOEMA ermöglichen es<br />
auch, wertvolle Spurenelemente, Mineralien oder Öl aus dem Abwasser abzuscheiden,<br />
um diese so wiedergewonnen Stoffe erneut einzusetzen. Mit zunehmender Wasserknappheit<br />
und dem steigenden Umweltbewusstsein wird dieser Markt in Zukunft<br />
stark wachsen. Die GOEMA hält in der Leiterplattenelektronikindustrie eine marktführende<br />
Position und bietet sich mit dem AST-Global-net der Industrie als kompetenter<br />
und anerkannter globaler Partner für die Wassertechnik an.<br />
Die AST-Gruppe ist auch im Lebensmittel- und vor allem im Getränkebereich mit<br />
führender Verfahrenstechnologie vertreten. So beliefert die VAN DER MOLEN-Gruppe<br />
viele Coca Cola-Werke rund um den Erdball. Auch Mineralwasserfirmen, Brauereien<br />
und Fruchtsafthersteller zählen zum Kundenkreis der VAN DER MOLEN GMBH. Zu<br />
ihren Kunden zählen Unternehmen wie Pepsi Cola, Procter & Gamble, Schweppes und<br />
Nestle. Die Stärke des Unternehmens liegt in der Erstellung von Komplettlösungen,<br />
die höchste Flexibilität und einen modularen Aufbau nach dem MDC-System<br />
aufweisen.<br />
Zu den weltweit führenden Lieferanten von Ultra pure water (Reinstwasser) zählt die<br />
CHRIST-Gruppe. Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung von hochreinem<br />
Wasser für die Halbleiterindustrie (Mikroelektronikindustrie) und auf die Life Science<br />
Industrie spezialisiert.<br />
In der stark wachsenden Halbleiterindustrie, ohne die die elektronische Revolution<br />
unserer Zeit undenkbar wäre – Halbleiter werden bekanntlich in Handys und in<br />
Computern eingesetzt – ist CHRIST international führend vertreten. Die<br />
Herausforderungen an die Wassertechnologie sind gewaltig, da nur exakt definiertes<br />
Reinstwasser für den Herstellungsprozess verwendbar ist. Die geringste Abweichung<br />
davon führt zu einem mangelhaften Produkt. Daher eine große Herausforderung an<br />
CHRIST, die diese mit Bravour in der Vergangenheit gemeistert hat und deshalb zu<br />
den großen globalen Anbietern in diesem Segment zählt. CHRIST ist stolz, alle großen<br />
internationalen Namen zu ihren Kunden zählen zu dürfen. Der Halbleiterindustrie<br />
werden auch weiterhin große Wachstumschancen eingeräumt.<br />
Auch der Life Science Bereich ist ein äußerst wichtiges Marktsegment für die Wasserindustrie<br />
und damit auch für die CHRIST AG. Unter Life Science verstehen wir die<br />
Pharmaindustrie, die Biotechnologie und die Kosmetikindustrie. In all diesen<br />
Industrien wird reinstes Wasser benötigt, damit das pharmazeutische, das kosmetische<br />
Produkt die entsprechenden Anforderungen erfüllt. CHRIST liefert bereits nach<br />
dem MDC-System designte Wassermaschinen für den pharmazeutischen<br />
Herstellungsprozess, die im Jahr <strong>2000</strong> dem Markt vorgestellt wurden und in der<br />
Zukunft für starkes Wachstum sorgen werden. Der Pharma- und Life Science Markt<br />
ist ein Markt, der sich kontinuierlich entwickelt und wenig Schwankungen unterliegt.<br />
Eine wichtige AST-Sparte, worauf sich die Unternehmen CHRIST, KENNICOTT und<br />
TEPRO spezialisiert haben, ist der Energie- oder Kraftwerkssektor. In dieser Industrie<br />
bietet die AST-Gruppe höchste Sicherheit für höchste Reinheit des Prozesswassers.<br />
Auch dieser Markt ist auf Grund steigenden Energieverbrauchs ständig im Wachsen.
Permo - Membrantechnik
37<br />
Die AQUA SYSTEMS TECHNOLOGIES-Gruppe ist in Märkten mit großem Wachstumspotential<br />
engagiert. In der Trink- und Abwasseraufbereitung, im Pharmabereich, in<br />
der Halbleiterindustrie bis hin zum Energiebereich und nicht zuletzt in der<br />
Getränkeindustrie werden anspruchsvolle Wasserlösungen gefordert, die die AST-<br />
Gruppe den weltweit tätigen Partnern und Kunden in der Industrie und Kommune<br />
entsprechend ihrer Philosophie – Optimierung von Ökonomie und Ökologie auf höchstem<br />
Qualitätsniveau - anbietet.<br />
Die AST-Gruppe konnte diese Marktstellung auf Grund der Tatsache erreichen, dass<br />
sie über ein in der Gesamtheit einzigartiges Technologieprogramm verfügt, das<br />
ständig weiterentwickelt und optimiert wird: Membrantechnologie, Ionenaustauschtechnik,<br />
Micro-, Ultra- und Nanofiltration, Ultraviolett- und Ozontechnologie und die<br />
Elektrodeionisationstechnologie, biologische Aufbereitungsprozesstechnik, etc.<br />
Die AST-Gruppe wird im nächsten Jahr alles daran setzen, ihre internationale Präsenz<br />
weiter auszubauen, um vollständig global präsent zu sein. Aus diesem Grund werden<br />
Vertrieb, Engineering und Service in Singapur, USA, China, Indien und Brasilien ausgebaut<br />
und die Synergien durch die CHRIST-Beteiligungserhöhung genutzt.<br />
Die Stärke der AST-Gruppe liegt in ihrer Struktur. Mittelgroße Unternehmen konzentrieren<br />
sich jeweils auf ein Marktsegment. Durch ihre Überschaubarkeit sind diese<br />
hochgradig flexibel. Gleichzeitig nützen sie die Vorteile einer großen Gruppe, z.B. im<br />
Einkauf, in der Werbung und im Marketing, im Vertrieb, in der F & E, im Service und<br />
in der besseren Auslastung der Engineeringkapazitäten.<br />
Die AST-Gruppe wird ihre globale Präsenz weiter ausbauen, sei es durch organisches<br />
Wachstum oder Akquisitionen. Die Konzentration auf die in der „Global <strong>2000</strong><br />
Strategie” definierten Wachstumsmärkte bleibt dabei oberstes Gebot. Durch<br />
Innovationen und durch die bessere Nutzung der Synergiepotentiale in der Gruppe<br />
soll die EBIT-Spanne im AST-Bereich mittelfristig auf 10 % angehoben werden.<br />
xx
Ozonanlage
<strong>Gesc</strong>häftsverlauf <strong>2000</strong><br />
Umsatz<br />
(in Mio. €)<br />
178,0<br />
60,1<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
EBIT<br />
(in Mio. €)<br />
2,9<br />
1,1<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
39<br />
Aqua Systems Technologies (AST)<br />
Segmentbericht<br />
Der <strong>Gesc</strong>häftsbereich AST war gekennzeichnet von der Übernahme der<br />
Aktienmehrheit an der CHRIST AG, wodurch eine erstmalige Vollkonsolidierung der<br />
CHRIST-Gruppe durchgeführt wurde. Die Gesamt-Umsatzerlöse der AST stiegen von<br />
60,1 Mio. € auf 178 Mio. €. Die CHRIST-Gruppe trug 121,6 Mio. € bei, damit waren<br />
die Umsatzerlöse bei vergleichbarer Gesellschaftsstruktur leicht rückläufig (etwa<br />
-6 %). Das EBITDA wurde von 3,9 auf 7,7 Mio. € gesteigert (+97,4 %), das EBIT stieg<br />
von 1,1 auf 2,9 Mio. €. Die Investitionen in immaterielles und Sachanlagevermögen<br />
betrugen im Jahr <strong>2000</strong> 8,6 Mio € gegenüber 1,9 Mio. € im Vorjahr, der starke<br />
Anstieg war durch die CHRIST bedingt, die in Aesch/CH ein modernes Reinstwasserforschungs-,<br />
Produktions- und Engineeringcenter fertig stellte. Der Personalstand<br />
stieg von 458 auf 945 Personen, ohne CHRIST (517 Personen) wäre ein Abbau von 30<br />
Personen zu verzeichnen gewesen.<br />
in Mio. € <strong>2000</strong> 1999<br />
Außenumsätze 176,7 58,5<br />
Innenumsätze 1,3 1,6<br />
Umsatzerlöse gesamt 178,0 60,1<br />
EBITDA 7,7 3,9<br />
Abschreibungen 4,8 2,8<br />
Gewinn der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 2,9 1,1<br />
Vermögen 138,6 70,5<br />
Fremdkapital 97,7 66,7<br />
Investitionen in Immaterielle und Sachanlagen 8,6 1,9<br />
Mitarbeiter 945 458
FuMA-Tech — Brennstoffzellen High Performance Membran
41<br />
Fuel Cell Membrane Technologies (FCMT)<br />
Segmentbericht<br />
Die FuMA-Tech hat im <strong>Gesc</strong>häftsjahr <strong>2000</strong> ihre Marktposition weiter ausgebaut und<br />
mit der Präsentation einer einzigartigen Leistungsgeneration von High Performance<br />
Membranen der Brennstoffzellenindustrie eine neue Dynamik bei der<br />
Industrialisierung gegeben.<br />
Produkte, Märkte, Strukturen, Strategie<br />
Im Zukunftsmarkt der „Brennstoffzelle” positioniert sich die FuMA-Tech mit ihrer<br />
High Performance Proton Exchange Membran – dem Herz der Brennstoffzelle –<br />
als Partner für Anwender aus der Automobilindustrie, der Energieversorgung sowie<br />
für die Hersteller von elektronischen Geräten. Als weltweit einziger Anbieter kann die<br />
FuMA-Tech sowohl fluorierte als auch nicht-fluorierte Membranen für die PEM-<br />
Brennstoffzelle und die Direktmethanolbrennstoffzelle mit Anwendungstemperaturen<br />
zwischen 0° – 165° C anbieten. Daneben werden Katalysator beschichtete<br />
Membranen für Brennstoffzellen sowie die SPE-Elektrolyse hergestellt. Insbesondere<br />
der Wasserelektrolyse wird zukünftig ein zentrales Anwendungsfeld für die<br />
Bereitstellung des notwendigen Wasserstoffs beigemessen. Die notwendigen<br />
Membranen werden von <strong>BWT</strong> und FuMA-Tech produziert.<br />
Im Markt der Brennstoffzelle wird FuMA-Tech ihre protonenleitenden Membranen für<br />
alle denkbaren Applikationen einsetzen können. Dabei gilt die kurzfristige Strategie<br />
der Vermarktung von fluorierten Membranmaterialien in direktem Wettbewerb und<br />
mit ausgezeichneter Positionierung gegenüber den marktbekannten Produkten.<br />
Aufgrund einer kostenoptimierten Polymerherstellung kann diese fluorierte Membran<br />
zu wettbewerbsfähigen Preisen langfristig im portablen Bereich bei Einsatz von<br />
Wasserstoff-Brennstoffzellen zur Anwendung kommen. Weiterhin wird dieser<br />
Membrantyp als alternatives Membranmaterial für heute bereits qualifizierte<br />
Membran-Elektroden-Einheiten zum Einsatz kommen.<br />
Die langfristige Strategie der FuMA-Tech bezieht sich ausschließlich auf die<br />
Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von nicht-flourierten und damit<br />
recyclingfähigen High-Performance Membranen. Diese High-Performance<br />
Membranen sind neben den geringeren Herstellkosten insbesondere durch ihre<br />
elektrochemischen Eigenschaften langfristig gegenüber den fluorierten Materialien<br />
zweifelsfrei bevorzugt.<br />
Die für eine Serienfähigkeit aus Sicht der Verbraucher gesetzten, essentiellen<br />
Kostenziele bezüglich der Membran-Elektroden-Einheit lassen sich mit einer fluorierten<br />
Membran ausschließlich unter Vorgabe eines sehr großen Marktes erfüllen. Dieser<br />
Markt könnte durch die mobile Anwendung in PKWs geschaffen werden. Dort sind<br />
jedoch Kostenziele um 50 € je kW für das Brenstoffzellensystem avisiert. Dies lässt<br />
sich nur durch eine Vereinfachung der Systemtechnik sowie durch eine Erhöhung der<br />
Effizienz der Brennstoffzelle erreichen. Deshalb zeichnet sich jedoch gerade in der<br />
mobilen Anwendung ein allgemeiner Entwicklungstrend zu höheren<br />
Betriebstemperaturen ab, welche schließlich nur durch nicht-fluorierte HPM zu<br />
erreichen sind. Ebenso fordern die Vorgaben von 1000 € je kW in der stationären<br />
Anwendung eine Reduktion der Systemkosten. Hier wird die höhere Betriebstemperatur<br />
von über 70° C zusätzlich attraktiv, um über eine Kraft-Wärme-Kopplung<br />
den Gesamtwirkungsgrad weiter zu erhöhen.<br />
xx
Umsatz<br />
(in Mio. €)<br />
0,4<br />
0,4<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
EBIT<br />
(in Mio. €)<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
- 2,6<br />
- 1,2<br />
Fuel Cell Membrane Technologies (FCMT)<br />
Segmentbericht<br />
Damit schränkt sich der Markt für fluorierte Membranen langfristig auf wenige<br />
Anwendungen im portablen Bereich ein, womit auch dort die Kostenziele schwieriger<br />
zu erreichen sein werden.<br />
In der Direktmethanolbrennstoffzelle (DMFC) scheinen fluorierte Membranen aufgrund<br />
der hohen Wasser- und Methanoldurchlässigkeit allgemein weniger geeignet.<br />
Damit ist die langfristige Strategie von <strong>BWT</strong> und FuMA-Tech auch im Bereich DMFC<br />
ausschließlich in nicht-fluorierten High-Performance Membranen begründet.<br />
Die Membranen der FUMA-Tech sind damit im portablen Bereich für die PEMFC auf<br />
Basis fluorierter Materialien, für die DMFC vorzugsweise auf Basis der High-<br />
Performance Polymere. Für Anwendungen bei mittleren und höheren Temperaturen<br />
kommen dann ausschließlich High-Performance Polymere sowie neuartige anorganische/organische<br />
Hybridmaterialien zum Einsatz.<br />
Das einzigartige Know-how der revolutionären FuMA-Tech-Membranen sind Beispiel<br />
für den <strong>BWT</strong>-Leitspruch:<br />
<strong>BWT</strong> Water technologies for better life.<br />
Brennstoffzellen powered by FuMA-Tech sorgen für langfristige, ökologieorientierte<br />
Mobilität, Kommunikation, Wärme und Energieversorgung.<br />
Für 2001 rechnet der <strong>Gesc</strong>häftsbereich FCMT mit einem Umsatz von 2 Mio. € und<br />
einer jährlichen Verdreifachung in den folgenden Jahren.<br />
Die <strong>Gesc</strong>häftsbereichentwicklung <strong>2000</strong> war auch ertragsmäßig durch das verstärkte<br />
Engagement für die kurzfristige Realisierung der industriellen Umsetzung der<br />
Brennstoffzellentechnologie gekennzeichnet, das bei stagnierendem Außenumsatz zu<br />
einem Anstieg des negativen EBIT von -1,2 auf -2,6 Mio. € führte. Die Investition<br />
von 0,9 Mio € betraf die Erweiterung der Membran-Produktionseinrichtungen.<br />
Unverändert beschäftigt dieser <strong>Gesc</strong>häftsbereich 12 Personen.<br />
in Mio. € <strong>2000</strong> 1999<br />
Außenumsätze 0,4 0,4<br />
Innenumsätze 0,1 0,3<br />
Umsatzerlöse gesamt 0,5 0,7<br />
EBITDA -2,4 -1,0<br />
Abschreibungen 0,2 0,2<br />
Gewinn der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) -2,6 -1,2<br />
Vermögen 0,6 0,7<br />
Fremdkapital 0,5 0,7<br />
Investitionen in Immaterielle und Sachanlagen 0,9 0,0<br />
Mitarbeiter 12 12<br />
42
<strong>Gesc</strong>häftsverlauf <strong>2000</strong><br />
EBIT<br />
(in Mio. €)<br />
0,3<br />
0,1<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
43<br />
Aqua Finance (AFI)<br />
Segmentbericht<br />
Der <strong>Gesc</strong>häftsbereich „Aqua Finance“ ist für die Verwaltung von Immobilien sowie<br />
von nicht unmittelbar zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten verantwortlich.<br />
Unter anderem werden in diesem <strong>Gesc</strong>häftsbereich kleinere Finanzbeteiligungen<br />
gehalten, die interessante Renditen und gute strategische Zukunftsaussichten haben.<br />
Diese Aktivitäten trugen im Jahr <strong>2000</strong> insgesamt 0,3 Mio. € zum EBIT bei, im Vorjahr<br />
waren es 0,1 Mio. €.<br />
in Mio. € <strong>2000</strong> 1999<br />
Außenumsätze 0,0 0,0<br />
Innenumsätze 0,0 0,0<br />
Umsatzerlöse gesamt 0,0 0,0<br />
EBITDA 0,5 0,3<br />
Abschreibungen 0,2 0,2<br />
Gewinn der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 0,3 0,1<br />
Vermögen 7,2 6,0<br />
Fremdkapital 2,1 2,8<br />
xx
Die <strong>BWT</strong>-Aktie<br />
Die <strong>BWT</strong> Aktie notiert seit Mai 1992 an der Wiener Börse und ist im Leitindex ATX<br />
mit einer Gewichtung von 2,89 % vertreten (Stand 1. 1. 2001).<br />
Das Handelsvolumen der <strong>BWT</strong>-Aktie an der Wiener Börse betrug im abgelaufenen<br />
Jahr 514 Mio. €. Insgesamt wurden im Jahre <strong>2000</strong> 4,1 Mio. Stück gehandelt, das<br />
entspricht einem Tagesdurchschnitt von 16.624 Stück. Damit hat sich die Liquidität<br />
der Aktie gegenüber dem Vorjahr umsatzmäßig um 323 % und stückmäßig um 444<br />
% erhöht, bei einem gleichbleibendem Streubesitz in der Höhe von 45 %.<br />
Der Tiefstkurs betrug im Jahre <strong>2000</strong> 13,04 € und der Höchstkurs 40,60 €.<br />
Die <strong>BWT</strong> AG führte am 12. 7. <strong>2000</strong> einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 durch<br />
Ausgabe von Gratisaktien durch, wodurch die Aktie wesentlich leichter geworden ist<br />
und damit für Kleinanleger besser handelbar.<br />
Details zur Aktie <strong>2000</strong> 1999<br />
Aktiengattung Inhaberaktien Inhaberaktien<br />
Anzahl der Aktien (in 1000 Stück) 16.500 16.500<br />
Streubesitz 45 % 45 %<br />
Handelsumsatz (in Mio. €) 514 159<br />
Stückumsatz (in 1000 Stück) 4.090 922<br />
Durchschnittlicher Stückumsatz/Tag 16.624 3.717<br />
Dividende je Aktie 0,22 0,21<br />
Gewinn je Aktie 0,93 0,57<br />
Cash-Flow je Aktie 1,54 1,04<br />
In einem sehr schwierigen Börsenjahr <strong>2000</strong>, weltweit und in Wien - der ATX schloss<br />
um 10,4 % unter dem Jahresultimo 1999 - war die <strong>BWT</strong>- Aktie Bestperformer an der<br />
Wiener Börse mit einem Plus von 165 %. Dies wurde dank sehr guter fundamentaler<br />
Zahlen, verstärkter Investor Relations-Aktivitäten und dank der zukunftsweisenden<br />
von <strong>BWT</strong> entwickelten High Performance Membrantechnologie, die in der<br />
Brennstoffzelle ihren Haupteinsatz findet, erreicht. Die Brennstoffzelle gilt als der<br />
Energiekonverter des 3. Jahrtausends und <strong>BWT</strong> ist führend an dieser Entwicklung<br />
beteiligt. Die von <strong>BWT</strong> entwickelten Membranen sind die weltweit leistungsfähigsten<br />
und werden daher bei der ersten großindustriellen Anwendung (z.B. Notebook,<br />
Mobiltelefon, dezentrale Wärmeversorgung, Auto) eingesetzt werden.<br />
Die <strong>BWT</strong>-Aktie stellt sowohl durch ihre Marktführerschaft in Sachen<br />
Wassertechnologie in Europa ihre Industrialisierungsstrategie als auch durch die<br />
maßgebliche Beteiligung an der Industrialisierung der Brennstoffzellentechnologie<br />
eine äußerst interessante Veranlagung dar. Das Unternehmen ist in drei<br />
Wachstumsbereichen - Aqua Ecolife Technologies, Aqua Systems Technologies und<br />
Fuel Cell Membrane Technologies - bestens verankert und bildet im Vergleich zu<br />
ihren internationalen Wettbewerbern ein interessantes KGV. Die Verluste im Bereich<br />
Fuel Cell Membrane Technologies sollten bei einer Peer-<strong>Group</strong>-Betrachtung mit einbezogen<br />
werden.<br />
44
Terminkalender 2001<br />
_________________________________<br />
1. Quartalsergebnis 18. Mai<br />
Hauptversammlung 23. Mai<br />
Exdividendentag 30. Mai<br />
Zahltag der Dividende 01. Juni<br />
Halbjahresergebnis 17. August<br />
3. Quartalsergebnis 16. November<br />
Derzeit wird das Unternehmen von folgenden Analysten betreut:<br />
CA-IB INVESTMENTBANK Herr Mag. Peter Bauernfried<br />
CENTRO BANK AG Frau Mag. Isabella Schärf<br />
DEUTSCHE BANK Herr Mag. Christian Bader<br />
ERSTE BANK AG Herr Mag. Ralf Burchert<br />
RAIFFEISEN ZENTRALBANK Herr Mag. Reinhard Ebenauer<br />
Einhellige Meinung aller Analysten ist die, dass Wasserwerte ein interessantes Investment<br />
für die Zukunft darstellen, weil sie nachhaltiges Wachstum generieren werden<br />
und daher für viele institutionelle Anleger ein wichtiger Portfolioanteil sind.<br />
Der <strong>BWT</strong>-Vorstand wird sich in seinen Investor Relations-Aktivitäten, neben den<br />
schon in der Vergangenheit unternommenen Maßnahmen, gezielt an solche Fonds<br />
weltweit wenden, um auf die <strong>BWT</strong>-Aktie vermehrt aufmerksam zu machen.<br />
Börsetechnische Kennzahlen <strong>2000</strong> 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992<br />
Anzahl der Aktien*) (in 1000 Stk.) 16.500 16.500 16.500 16.500 16.500 16.500 16.500 15.000 15.000<br />
Gewinn je Aktie € 0,93 0,56 0,87 0,78 0,74 0,58 0,27 0,57 0,12<br />
Dividende je Aktie € 0,220 0,211 0,203 0,203 0,196 0,196 0,182 0,182 0,182<br />
Streubesitz % 45 45 45 45 45 45 45 40 40<br />
Aktienkurs *) 30.3.01 <strong>2000</strong> 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992<br />
Ausgabekurs € – – – – – – – – - 7,45<br />
Höchstkurs € 42,30 40,60 19,35 19,84 17,22 10,57 12,28 13,44 10,54 7,47<br />
Tiefstkurs € 32,77 13,04 12,93 13,15 9,05 7,63 6,90 10,52 4,99 5,01<br />
Schlusskurs € 41,00 35,35 13,35 18,89 14,24 8,13 7,52 12,17 10,53 5,01<br />
KGV (Schlusskurs) € 32 38 24 22 18 11 13 45 19 42<br />
Marktwert in Mio. € 677 583 220 312 235 134 124 201 158 75<br />
*) Vorjahre angepasst, Aktiensplit 1:10 im Juli <strong>2000</strong><br />
45<br />
<strong>BWT</strong> ATX (scaled)<br />
Jänner 00 März 00 Mai 00 Juli 00 Sept.00 Nov.00 Jänner 01 März 01<br />
xx
AQA total - Kalk- und Rostschutzanlage
47<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Wachstum durch Innovationen ist wichtigster Grundsatz des Unternehmens.<br />
Seit 10 Jahren arbeitet die <strong>BWT</strong> - Best Water Technology Unternehmensgruppe, mit<br />
hohem Forschungsengagement für eine dynamische Entwicklung des Wassermarktes<br />
in Europa und Asien. Für den <strong>BWT</strong>-Heimmarkt Europa und die verlässlichen Partner<br />
und Kunden im Sanitärhandwerk und Großhandel, in der Industrie und in der<br />
Kommune hat die <strong>BWT</strong> schon in der Vergangenheit revolutionäre Entwicklungen aus<br />
ihren Forschungslabors hervorgebracht: AQA total, die erste weltweit anerkannte und<br />
international geprüfte Kalkschutztechnologie ohne Salz, AQA total-plus, die erste<br />
alternative Kalk- und Rostschutzanlage zur Trinkwasseraufbereitung sowie die FuMA-<br />
Tech Brennstoffzellenmembran mit ihren einzigartigen Leistungsdaten sind Beispiele<br />
für revolutionäre Innovationen. Diese bahnbrechenden Verfahren und Produkte sind<br />
Ansporn für das engagierte <strong>BWT</strong>-Forscher- und Entwicklungsteam, weiter nach neuen<br />
modernen Basistechnologien entsprechend dem <strong>BWT</strong>-Ziel<br />
„Optimierung von Ökonomie und Ökologie"<br />
zu forschen. Auf der ISH 2001, der größten internationalen Sanitär- und<br />
Heizungsfachmesse in Frankfurt, präsentierte <strong>BWT</strong> erstmals ihr „neues ABC der<br />
Wasseraufbereitung für das 3. Jahrtausend”. Sicherheit durch perfekten<br />
Hygieneschutz stand im Mittelpunkt dieses großen Entwicklungsprogrammes.<br />
Mit der Weltpremiere des „neuen ABC” in der Wasseraufbereitung, dem<br />
• ANTIBAK – der erste Hygieneschutzfilter für Eigenwasserversorger,<br />
Ferienhäuser, Ein- und Mehrfamilienhäuser<br />
• B-SAFE – der erste Gesundheitsfilter mit garantiertem Legionellen-<br />
und Bakterienschutz für die Dusche – eingebaut in die<br />
Hand- bzw. Kopfbrause – für Hotellerie, Seniorenpensionen,<br />
Krankenhäuser, Sportstätten und Wohnanlagen – ein MUSS<br />
für jede gesundheitsbewusste Familie<br />
• CALFI – der erste Kalkschutzfilter bis 18° dH, ein MUSS für jedes Haus<br />
setzt <strong>BWT</strong> neuerlich Maßstäbe am weltweiten Wassermarkt. Sicherheit für jeden<br />
Haushalt mit den neuen einzigartigen <strong>BWT</strong>-Trinkwasseraufbereitungsgeräten<br />
„Antibak", „B-Safe" und „Calfi" werden zu einem MUSS für jeden ökologieorientierten<br />
Haushalt und für jede gesundheitsbewusste Familie.<br />
Im B-Safe-Gesundheitsfilter werden durch die Weiterentwicklung der<br />
Membrantechnik erstmalig mit einer Membran Bakterien aus dem Trinkwasser nicht<br />
nur entfernt, sondern gleichzeitig inaktiviert.<br />
Beim CALFI-Kalkschutzfilter wird erstmals mittels einer neuartigen Hybridtechnik<br />
sowohl die Filtration, als auch der Kalkschutz ohne Salz in einem einzigen Gerät<br />
realisiert. Mit diesem Verfahren gelingt es somit, Installationen von Rost- und<br />
Schmutzpartikeln freizuhalten und gleichzeitig Inkrustationen zu vermeiden. Mit<br />
dieser Erfindung schafft <strong>BWT</strong> die Voraussetzungen auch in preislicher Hinsicht für<br />
den ökologieorientierten Massenmarkt in der Hauswasseraufbereitung. Im Antibak-<br />
Hygieneschutzfilter wird durch einer anodische Oxidiation in einem Filter dieser erstmals<br />
nicht nur mechanisch, sondern auch bakteriologisch gereinigt. Der Filter ist<br />
rückspülbar und bietet optimale Filterhygiene.
Infinity - Life Time Schutzfilter
F & E - Aufwand<br />
(in Mio. €)<br />
10,2<br />
7,1<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
49<br />
Weitere erfolgreiche Produktentwicklung sind der Bewamat uno und der<br />
<strong>BWT</strong> Waterbrake. Im Bereich der Enthärtung wurde im Bewamat uno eine neue<br />
Kompakttechnologie entwickelt, die durch den Einsatz eines Monospher-Harzes die<br />
Betriebskosten für Salz und Spülwasser im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen um<br />
über 60 % verringert. Durch die neue Bauweise kann diese Anlage auch bei beengten<br />
Räumlichkeiten oder direkt in der Küche eingesetzt werden.<br />
Zum Schutz des Verbrauchers vor Wasserschäden wurde das <strong>BWT</strong> Waterbrake-System<br />
entwickelt, welches computergesteuert den Wasserverbrauch überwacht. Die in der<br />
Steuerung individuell einstellbaren Sollwerte werden ständig überpüft, so dass im<br />
Falle einer Differenz zwischen Soll- und Istwert der Haupthahn automatisch<br />
geschlossen wird.<br />
Das Lebensmittel und Produktionsmittel H 2 O - die genialste Verbindung der Welt -<br />
erfordert höchstes Engagement und Entwicklungserfolg für einen ressourcenschonenden<br />
Umgang. Die <strong>BWT</strong> - Europas Marktführer in Sachen Wassertechnologie -<br />
präsentiert mit dem neuen WASSER-ABC einen revolutionären Beitrag für eine<br />
sichere, gesunde, moderne und ökologieorientierte Welt. Entsprechend dem Motto:<br />
<strong>BWT</strong> Water Technologies for better life.<br />
Im Jahr <strong>2000</strong> wurden in die Grundlagenforschung sowie in die Produkt- und<br />
Prozessoptimierung 10,2 Mio. € investiert. Dies entspricht einer Erhöhung um<br />
43,7 %.<br />
xx
Personal<br />
Die <strong>BWT</strong>-Gruppe beschäftigte zum Bilanzstichtag <strong>2000</strong> insgesamt 2.510<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das sind um 671 Personen oder 36,5 % mehr als<br />
am 31. 12. 1999. Der durchschnittliche Mitarbeiterstand betrug im Jahr <strong>2000</strong> 2.479<br />
Personen (VJ: 1.747). Der Großteil des Personalaufbaues stammt von der erstmals<br />
vollkonsolidierten Christ-Gruppe. In Österreich und in Frankreich wurde der<br />
Mitarbeiterstand erhöht, was auf das gestiegene Produktionsvolumen sowie auf die<br />
Akquisition der Neher Bad & Wellness und der C.P.E.D. zurückzuführen ist.<br />
Der <strong>Gesc</strong>häftsbereich Aqua Ecolife Technologies beschäftigt insgesamt 1553 Personen<br />
(VJ: 1369), Aqua Systems Technologies 945 Personen (VJ: 458) und im Fuel Cell<br />
Membrane Technologies-Segment arbeiten unverändert 12 Personen.<br />
Bei der <strong>BWT</strong> AG stieg der Personalstand zum Bilanzstichtag von 306 auf 323<br />
Personen. Der durchschnittliche Personalstand betrug im Jahr <strong>2000</strong> 309 Personen<br />
(Vorjahr 297 Personen).<br />
<strong>BWT</strong> steht in der Personalpolitik für<br />
Bilden<br />
Wissen<br />
Trainieren<br />
Im Leitbild wie in der täglichen Managementaufgabe ist die Bedeutung eines kompetenten<br />
Mitarbeiterstabes als zentraler Erfolgsfaktor manifestiert.<br />
Personalstand<br />
per 31.12<br />
2510<br />
1839<br />
<strong>2000</strong> 1999<br />
Personalstand<br />
nach <strong>Gesc</strong>häftsbereichen<br />
<strong>2000</strong><br />
945<br />
12<br />
1553<br />
AST<br />
FCMT<br />
AET<br />
Aqua Systems Technologies (AST)<br />
Aqua Ecolife Technologies (AET)<br />
Fuel Cell Membrane Technologies (FCMT<br />
50<br />
Personalstand<br />
nach Regionen<br />
<strong>2000</strong><br />
Österreich<br />
EU<br />
Sonstige<br />
774 sonst.<br />
1014 EU<br />
722 A
51<br />
Das Thema „Bilden – Wissen – Trainieren” steht im Mittelpunkt der Personalentwicklung,<br />
wobei die persönliche Weiterbildung im Management weitgehend in der<br />
Verantwortung des Einzelnen steht und großteils auch selbst organisiert wird. Die<br />
produkt- und marktspezifische Schulung der Mitarbeiter erfolgt durch spezielle oder<br />
unternehmensweite Programme, wobei hier der Wissensaustausch unter Anwendung<br />
moderner Kommunikationstechnologien in der Praxis ebenso große Bedeutung hat<br />
wie das „training on the job” und das „learning by doing”, bei dem herausfordernde<br />
Aufgabenstellungen und die rasche Übernahme von Verantwortung als wichtige<br />
Entwicklungsimpulse gelten.<br />
Die Unternehmenskultur der <strong>BWT</strong> ist von Teamgeist, Loyalität, Motivation und<br />
Engagement der Mitarbeiter und einer auf Fairness und Respekt basierenden<br />
Zusammenarbeit mit dem Management geprägt. Die Weiterentwicklung dieser<br />
„<strong>BWT</strong>-Familie” ist wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Zukunft in einem von<br />
Globalisierung, Technisierung und Informatisierung geprägten Marktumfeld.<br />
Der Vorstand der <strong>BWT</strong> bedankt sich bei allen überdurchschnittlich engagierten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen <strong>BWT</strong>-Gesellschaften für Ihren Beitrag zur<br />
dynamischen erfolgreichen Weiterentwicklung der Best Water Technology-<br />
Unternehmensgruppe.<br />
xx
Osmostil - Reverse Osmose
53<br />
Comaqua - E-Competence Center<br />
Die <strong>BWT</strong> hat im Jahr <strong>2000</strong> die Unternehmenseinheit Comaqua als E-Competence<br />
Center für die ganze Gruppe installiert.<br />
Mit den neuen E-Technologien kann die <strong>BWT</strong> vorhandene Chancen besser nutzen.<br />
Die internationale Positionierung im World Wide Web, sowie die Abwicklung von<br />
modernen <strong>Gesc</strong>häftsabläufen im Internet für die gruppeninterne und externe<br />
Kommunikation und Kooperation mit Kunden, Lieferanten, Presse, Aktionären und<br />
Mitarbeitern sind Aufgaben und Herausforderungen für die <strong>BWT</strong>-Mitarbeiter in den<br />
IT-Departments aller <strong>BWT</strong>-Gesellschaften.<br />
Neben Planung, Organisation und Betreuung der multiplen Netzwerkinfrastrukturen<br />
der Österreich-Gesellschaften im Helpdesk und dem ebenfalls daran angebundenen<br />
ERP-Consulting ist das neu installierte Web-Team in Mondsee ein wesentliches<br />
Investment für die Absicherung und den Ausbau zukünftiger <strong>Gesc</strong>häftsmöglichkeiten.<br />
Mit der Blickrichtung „Smart Economy” werden folgende Zielsetzungen umgesetzt:<br />
- Ein moderner Internet-Auftritt mit E-business-Integration B2X für die <strong>BWT</strong><br />
Unternehmen des <strong>Gesc</strong>häftsbereiches Aqua Ecolife Technologies. Ziel ist es, über<br />
den Selbstzweck der Präsenz hinausgehend die bestmögliche Verbindung der<br />
„realen Vertriebswelt” mit den Möglichkeiten insbesondere des Internets zum<br />
Nutzen von <strong>BWT</strong>, ihren Kunden und ihren Marktpartnen zu realisieren.<br />
Ein erster Meilenstein konnte Ende März <strong>2000</strong> mit der ersten E-business-Site<br />
www.bwtfresh.at unter Einbindung von rund 500 Installateurpartnern in<br />
Österreich umgesetzt werden.<br />
- Effizientes Wissensmanagement durch Ausbau der bestehenden Intranet-<br />
Umgebung, um das im Unternehmen vorhandene Wissen Partnern und<br />
Mitarbeitern schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen.<br />
Die neue Organisationseinheit Comaqua mit Ihrer Infrastruktur ermöglicht es<br />
- bestehenden <strong>Gesc</strong>häftsprozesse zu optimieren<br />
- wichtiges IT-Know-how hausintern aufzubauen und<br />
- zukünftige, neue <strong>Gesc</strong>häftschancn im E-business zeitgerecht zu nutzen<br />
xx
<strong>BWT</strong> - der Umwelt verpflichtet<br />
<strong>BWT</strong> bekennt sich zur nachhaltigen<br />
Entwicklung<br />
<strong>BWT</strong>-ökoeffiziente Unternehmensstrategie<br />
Umwelt<br />
Kohle-, Erdgas- und Erdöllagerstätten stellen riesige Lager gespeicherter Sonnenenergie<br />
und gespeicherten Kohlendioxids dar. Sie wurden durch chemische und geologische<br />
Prozesse in vielen Millionen Jahren aufgebaut. Die heutige Zivilisationsgesellschaft<br />
verbraucht diese fossilen Brennstoffe in wenigen Jahrhunderten. Dabei<br />
entstehen neben den natürlichen CO 2 -Quellen (Vulkane) derartig große Abgasmengen,<br />
dass sie von der heutigen Pflanzendecke und dem Meeresplankton nicht<br />
mehr aufgenommen werden können. Es kommt zur Klimaänderung.<br />
Im Jahre 1992 wurde bei der Umweltkonferenz der Vereinten Nationen in Rio de<br />
Janeiro die Agenda 21 für die Völkergemeinschaft verbindlich vereinbart. Sie ist das<br />
Leitbild der nachhaltigen Entwicklung – Sustainable Development. Ziel ist es, den<br />
ökonomischen, ökologischen und sozialen Bedürfnissen unserer Gesellschaft so<br />
gerecht zu werden, dass auch für die nachfolgenden Generationen entsprechende<br />
Entwicklungschancen als Basis für ein weltweites, friedliches Zusammenleben<br />
sichergestellt sind.<br />
Nachhaltigkeit ist kein Patentrezept, sondern ein spannungsreicher Lernprozess, dem<br />
sich die <strong>BWT</strong> stellt. <strong>BWT</strong> unterstützt diesen Prozess der nachhaltigen Entwicklung<br />
durch hohe Anstrengungen in der Forschung und Entwicklung. Eine ständige<br />
Optimierung der Produkt- und Verfahrenstechnik nach den Kriterien der<br />
Umweltverträglichkeit, Sozialverträglichkeit und Wirtschaftsverträglichkeit ist<br />
oberstes Ziel.<br />
Daher ist die <strong>BWT</strong> bestrebt, ökoeffizient zu arbeiten:<br />
- Produkte und Verfahren nach ökologischen und ökonomischen Kriterien<br />
zu optimieren<br />
- umwelt- und sozialverträgliche Technologien zu entwickeln<br />
- langlebige, servicefreundliche und umweltverträgliche Verbrauchsgüter<br />
herzustellen<br />
- regenerative Energien zu verwenden um den Einsatz fossiler Energiegewinnung<br />
zu verringern<br />
- soziales und ökologisches Engagement über den Unternehmenszweck<br />
hinaus zu zeigen<br />
- für den Schutz der Artenvielfalt (Biodiversität) einzutreten<br />
Die ökoeffiziente Unternehmensstrategie der <strong>BWT</strong> manifestiert sich:<br />
1. In der Neustrukturierung der <strong>BWT</strong>-Unternehmensgruppe<br />
Die <strong>BWT</strong>-Unternehmensgruppe ist weltweit erfolgreich tätig. Aus den drei wachstumsorientierten<br />
<strong>Gesc</strong>häftsbereichen Aqua Ecolife Technologies, Aqua Systems Technologies<br />
und Fuel Cell Membrane Technologies erwächst der <strong>BWT</strong>-Gruppe - Europas<br />
Marktführer im Bereich Wassertechnologie - eine besonders hohe Verantwortung für<br />
Mensch und Umwelt.<br />
Mit dem nachsorgenden Umweltschutz - der „End-of-Pipe-Technology" - hat die<br />
<strong>BWT</strong> in der Vergangenheit an ihren Produktionsstandorten messbare Erfolge erzielt.<br />
Heute ist der vorsorgende, integrale Umweltschutz Ziel unseres unternehmerischen<br />
Denkens und Handelns.<br />
54
55<br />
2. Im Qualitätsmanagement der <strong>BWT</strong><br />
Mit der EMAS-Verordnung der EU und der ISO 14000 Normenreihe wurde eine umfassende,<br />
systematische Konzeption für das betriebliche Umwelt- und Qualitätsmanagement<br />
vorgelegt und zugleich normiert. Die <strong>BWT</strong> arbeitet konsequent an der<br />
Einhaltung der umweltbezogenen Rechtsvorschriften, wendet die beste, wirtschaftlich<br />
vertretbare Technik an und arbeitet an der genormten Durchführung der Öko-<br />
Audits. ISO 9001 – Auditierungen der Tochterfirmen Cillichemie Italiana, Milano und<br />
der Christ Aqua Systeme, Basel, sowie die Prüfzeichen in Deutschland, Schweiz,<br />
Österreich, Dänemark, Frankreich und USA für AQA total–Geräte sind Beispiele und<br />
Beweise dafür, dass die hohen Qualitätsanforderungen unserer Unternehmensleitlinien<br />
zum Tragen kommen.<br />
3. In der Neuentwicklung von revolutionären <strong>BWT</strong>-Umweltprodukten<br />
3.1 AQA total plus<br />
Damit setzt <strong>BWT</strong> moderne Maßstäbe in der innovativen Wasseraufbereitung.<br />
Die Baureihe der bewährten alternativen Kalkschutzgeräte AQA total Type 1500 bis<br />
14000 wurde bei den Typen 1500 und 2500 um die Funktion Rostschutz erweitert.<br />
Die Vorteile:<br />
- sicherer Kalkschutz ohne Salz<br />
- sicherer Rostschutz für verzinkte Rohrleitungen<br />
- verlässliche Wertsicherung<br />
- beste Trinkwasserqualität, Kalk bleibt im Trinkwasser<br />
- Sparsamkeit und Effizienz<br />
- problemlose Installation, Bedienung und Wartung<br />
Durch den Einsatz der AQA total-Technologie würde bei einem theoretischen Ersatz<br />
aller klassischen Enthärtungstechnologien in der Hauswasseraufbereitung durch AQA<br />
total-Geräte eine Salzeinsparung von mehreren Millionen Tonnen p.a. möglich.<br />
3.2 Das nicht fluorierte High-Performance-Polymer von FuMA-Tech bringt neue<br />
Perspektiven und Chancen für die Brennstoffzellentechnologie.<br />
<strong>BWT</strong> setzt sich für die nachhaltige Nutzung des gesamten Wasserkreislaufs ein.<br />
Die umweltgerechte Energieerzeugung und die effiziente Nutzung der knappen<br />
Ressourcen sind die zentralen Herausforderungen der Gegenwart.<br />
Mit der Brennstoffzellentechnologie wird damit gleichzeitig die Basis für eine ökologische<br />
Zukunftsvision Realität. Die FuMA-Tech High Performance Membran wird die<br />
zügige Industrialisierung der nicht fluorierten FuMA-Tech Membranen ermöglichen.<br />
4. In der <strong>BWT</strong>-Ökokommunikation<br />
Umweltfragen sind für <strong>BWT</strong>-interne und externe Kommunikation wichtig, um<br />
Kunden und Markpartnern für Umweltfragen zu sensibilisieren und eine<br />
Signalfunktion zu erreichen.<br />
Die <strong>BWT</strong> bereitet einen ersten umfassenden Umweltbericht vor, der Auskunft über<br />
das gezielte Umweltengagement (Produkt- und Betriebsökologie) gibt.<br />
Über das Ökosponsoring fördert die <strong>BWT</strong> AG, Mondsee, die örtlichen Gruppen der<br />
Österreichischen Naturschutzjugend (ÖNJ), welche sich für den Arten- und<br />
Biotopschutz in heimischen Mooren und Auwäldern einsetzen.
Ausblick 2001<br />
Die <strong>BWT</strong> – Best Water Technology Unternehmensgruppe – konnte im abgelaufenen<br />
Jahr ihre Marktanteile nicht nur festigen, sondern zum Teil sogar wesentlich ausbauen.<br />
Für die weiterhin erfolgreiche Umsetzung der <strong>BWT</strong>-Wachstumsstrategie hat der<br />
Vorstand im Herbst <strong>2000</strong> die „<strong>BWT</strong> Global-<strong>2000</strong>-Strategie” präsentiert.<br />
Die mittel- und langfristige Positionierung der <strong>BWT</strong> - Best Water Technology<br />
Unternehmensgruppe - am weltweiten Wassertechnikmarkt führte zu einer<br />
Neuorganisation der Gruppe.<br />
<strong>BWT</strong> konzentriert sich im Rahmen ihres Internationalisierungsprogrammes auf<br />
3 Wachstumsbereiche:<br />
1. Aqua Ecolife Technologies: Wasseraufbereitung wird zu einem MUSS in jedem<br />
Haushalt wie ein TV-Gerät, <strong>Gesc</strong>hirrspüler oder ein PC. Gesundheit durch<br />
Hygieneschutz in der Trinkwasserhausinstallation und Gesundheit mit Wellnesstechnik<br />
im Schwimmbadwasser stellen die 2 Strategierichtungen dar.<br />
2. Aqua Systems Technologies: Ein modular aufgebautes Komponenten-System für<br />
Trink-, Reinst-, Prozess- und Abwasseraufbereitung in der Industrie und der<br />
Kommune läßt die <strong>BWT</strong> mehr und mehr zum Global Partner der Wachstumsbranchen<br />
Elektronik- und Halbleiter-, Pharma- und Biotechnologie, Energie sowie<br />
die Getränke- und Nahrungsmittelindustrie werden.<br />
3. Fuel Cell Membrane Technologies: Die High Performance Membran der <strong>BWT</strong>-<br />
Tochtergesellschaft FuMA-Tech stellt die Basis für die zügige Industrialisierung<br />
der Brennstoffzelle, der Energiequelle des 3. Jahrtausends, dar.<br />
Mit der Konzentration der Stärken auf diese drei <strong>Gesc</strong>häftsbereiche ist die <strong>BWT</strong> überzeugt,<br />
die Basis für die Realisierung ihrer Vision von der führenden internationalen<br />
Wassertechnikgruppe geschaffen zu haben.<br />
Dank des weltweiten Wachstumspotentials im Wasser- und im modernen ressourcenschonenden<br />
Energiemarkt, des soliden Auftragsbestandes und der engagierten <strong>BWT</strong><br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rechnet der Vorstand für das Wirtschaftsjahr 2001<br />
mit einer Erhöhung des konsolidierten Gruppenumsatzes von 11,5% auf 445 Mio. €.<br />
Der Gewinn nach Steuern soll auf 21 Mio. € steigen.<br />
56<br />
xx