Kontrollfragen zu Kapitel 7 Hutzsc henreuter, T.: Allgemeine ...
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<strong>Kontrollfragen</strong> <strong>zu</strong> <strong>Kapitel</strong> 7<br />
<strong>Hutzsc</strong><strong>henreuter</strong>, T.: <strong>Allgemeine</strong> Betriebswirtschaftslehre, 3. Aufl., 2009, S. 228<br />
1. Nennen und erläutern Sie die verschiedenen Dimensionen, die unter dem Begriff der<br />
Beschaffung subsumiert werden.<br />
Die Beschaffung als Tätigkeit <strong>zu</strong>r Bereitstellung nicht selbst erstellter Güter für den unternehmerischen<br />
Leistungsprozess lässt sich entlang der zwei Dimensionen Beschaffungsgüter und<br />
Beschaffungsarten charakterisieren.<br />
Dabei können die Beschaffungsgüter in Betriebsmittel und Material differenziert werden. Bei<br />
den Betriebsmitteln handelt es sich um alle technischen Mittel, die der Leistungserstellung<br />
über einen längeren Zeitraum dienen. Die Materialdimension umfasst demgegenüber alle<br />
Verbrauchsfaktoren, das heißt Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, die in den betrieblichen<br />
Leistungserstellungsprozess einfließen. Verbrauchfaktoren entlang der Materialdimension<br />
lassen sich weitergehend in ABC- und RSU-Güter untergliedern.<br />
Die Beschaffungsarten lassen sich anhand der Kriterien Anzahl der Lieferanten, regionale<br />
Dimension und operative Beschaffung unterscheiden. Wird das <strong>zu</strong> beschaffende Gut von<br />
genau einem Lieferanten beschafft, wird von Single-Sourcing gesprochen. Die Beschaffung<br />
eines Gutes von mehreren Lieferanten wird dementsprechend Multiple-Sourcing genannt.<br />
Findet die Beschaffung in geografischer Nähe des Unternehmens statt, so wird von Local-<br />
Sourcing gesprochen. Beim Regional-Sourcing wird die regionale Dimension auf einen<br />
größeren Wirtschaftsraum erweitert (z.B. die EU), während mit Global-Sourcing die weltweite<br />
Beschaffung von Gütern bezeichnet wird. Hinsichtlich der operativen Beschaffung lassen sich<br />
das Bestellrhythmusverfahren und das Bestellpunktverfahren unterscheiden.<br />
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<strong>Hutzsc</strong><strong>henreuter</strong>, T.: <strong>Allgemeine</strong> Betriebswirtschaftslehre, 3. Aufl., 2009, S. 228<br />
2. Die Beschaffung kennzeichnet die Tätigkeit <strong>zu</strong>r Bereitstellung nicht selbst erstellter Güter für<br />
den unternehmensinternen Leistungserstellungsprozess. Was wird im Zuge des<br />
Beschaffungsmanagements unter ABC- und RSU-Gütern verstanden?<br />
Die Klassifizierung in ABC-Gütern erfolgt aus der ABC-Analyse. Bei der ABC-Analyse wird das<br />
Material nach dem Mengenanteil relativ <strong>zu</strong>m Wertanteil in A-, B- und C-Güter eingeteilt. A-<br />
Güter stellen einen mengenmäßig geringen (z.B. 10%), aber wertmäßig hohen (z.B. 80%)<br />
Anteil an der beschafften Menge dar. B-Güter stellen demgegenüber einen mengenmäßig<br />
höheren Anteil (z.B. 20%), bilden aber nur einen relativ geringen Wertanteil (z.B. 15%) ab. C-<br />
Güter stellen den größten mengenmäßigen Anteil (z.B. 70%), bilden aber den geringsten<br />
Wertanteil (z.B. 5%).<br />
RSU-Güter bilden den Verlauf des Materialbedarfs ab. R-Güter bilden einen regelmäßigen,<br />
schwankungslosen Verbrauch ab, während S-Güter durch saisonale Schwankungen<br />
beziehungsweise einen trendförmigen Bedarfsverlauf gekennzeichnet sind. U-Güter zeichnen<br />
sich durch einen unregelmäßigen Bedarf an Material aus.<br />
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3. Grundsätzlich steht jedes Unternehmen vor der Entscheidung, Produkte selbst <strong>zu</strong> erstellen<br />
oder von Lieferanten <strong>zu</strong> beziehen. Aus welchen unterschiedlichen Perspektiven können Make<br />
or Buy Entscheidungen getroffen werden?<br />
Eine Make or Buy Entscheidung kann aus strategischer oder operativer Sicht getroffen<br />
werden. Wird die Entscheidung aus strategischer Sicht getroffen, so muss sie Kernkompetenzüberlegungen<br />
in die Entscheidungsfindung mit einbeziehen. Dementsprechend werden Tätigkeiten,<br />
die die Kernkompetenzen des Unternehmens betreffen, nicht extern beschafft, da diese<br />
den Wettbewerbsvorteil des Unternehmens sicherstellen können.<br />
Aus operativer Sicht werden Make or Buy Entscheidungen auf Kostenbasis getroffen. Zur Entscheidungsfindung<br />
analysiert das Unternehmen, welche Entscheidung <strong>zu</strong> geringeren Kosten<br />
führt, indem die Kosten der Eigenerstellung denen des Fremdbe<strong>zu</strong>gs gegenübergestellt<br />
werden.<br />
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4. Die Leistungserbringung eines Unternehmens kann nach dem Ort und dem Modus der<br />
Erbringung in vier Kategorien differenziert werden. Welche vier Möglichkeiten der Leistungserbringung<br />
gibt es?<br />
Der Modus der Erbringung lässt sich in eine interne und eine externe Dimension unterteilen.<br />
Unternehmen können Leistungen intern erbringen, oder an unternehmensexterne Partner<br />
vergeben, von denen sie die Leistungen dann beziehen. Der Ort der Erbringung drückt<br />
demgegenüber die geografische Lage der Leistungserbringung aus. Hier kann zwischen<br />
Onshoring, Leistungserbringung im Inland, und Offshoring, Leistungserbringung im Ausland,<br />
unterschieden werden.<br />
Entlang der zwei Dimensionen lassen sich vier Kategeorien der Leistungserbringung unterscheiden.<br />
Beim Captive Offshoring erfolgt die interne Leistungserbringung im Ausland,<br />
wohingegen das Captive Onshoring die interne Leistungserbringung im Inland bezeichnet.<br />
Werden die Leistungen an externe Partner im Ausland vergeben, so wird von Offshore<br />
Outsourcing gesprochen. Die vierte Form stellt das Onshore Outsourcing dar, bei dem die<br />
Leistungsvergabe an unternehmensexterne Partner im Inland erfolgt.<br />
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5. Für die Berechnung der kostenoptimalen Beschaffung ist es erforderlich, die relevanten<br />
Beschaffungskosten <strong>zu</strong> erfassen. Aus welchen Kosten setzen sich die Gesamtkosten der<br />
Beschaffung <strong>zu</strong>sammen?<br />
Die Gesamtkosten der Beschaffung setzen sich aus den unmittelbaren Beschaffungskosten,<br />
den mittelbaren Beschaffungskosten, den Lagerhaltungskosten und den Fehlmengenkosten<br />
<strong>zu</strong>sammen. Diejenigen Kosten, die sich direkt aus dem Kauf der Produktionsfaktoren ergeben<br />
und daher dem Produkt aus Menge und Preis entsprechen, stellen die unmittelbaren<br />
Beschaffungskosten dar. Die mittelbaren Beschaffungskosten bezeichnen demgegenüber<br />
solche Kosten, die im direkten Zusammenhang mit der Bestellung der Produktionsfaktoren<br />
stehen. Unter den Lagerhaltungskosten werden die Kapitalbindungskosten und die Lagerkosten<br />
<strong>zu</strong>sammengefasst. Das in Form von Produktionsfaktoren im Lager gebundene Kapital,<br />
die Dauer der Kapitalbindung sowie die Höhe des Kalkulationszinssatzes ergeben die<br />
Kapitalbindungskosten. Lagerkosten bezeichnen demgegenüber Kosten, die durch die Pflege<br />
und das Handling der eingelagerten Produktionsfaktoren entstehen. Fehlmengenkosten<br />
entstehen, wenn der Bedarf an Produktionsfaktoren auf Grund un<strong>zu</strong>reichender Vorratshaltung<br />
nicht <strong>zu</strong>m erforderlichen Zeitpunkt gedeckt werden kann.<br />
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