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Geschäftsbericht 2007 - Die Schweizerische Post

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong>


Jahresbericht | Kennzahlen<br />

Kennzahlen<br />

Alle Kennzahlen mit Erläuterungen sowie unsere Grundsätze und Prinzipien der integrierten Berichterstattung finden sich im<br />

Zahlenspiegel, der unter www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links abrufbar ist.<br />

Kennzahlen<br />

Ergebnis<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Betriebsertrag Mio. CHF 8 712 7895<br />

davon: im Wettbewerb erwirtschaftet % des Betriebsertrags 78,3 74,3<br />

davon: im Ausland1 erwirtschaftet % des Betriebsertrags 20,0 17,6<br />

Betriebsergebnis Mio. CHF 866 823<br />

davon: im Ausland1 erwirtschaftet % des Betriebsergebnisses 7,0 6,6<br />

Konzerngewinn Mio. CHF 909 837<br />

Eigenkapital<br />

Kundenzufriedenheit<br />

Mio. CHF 2 470 1605<br />

<strong>Post</strong>Logistics Index Geschäftskunden 79 –<br />

<strong>Post</strong>Mail Index Geschäftskunden 78 76<br />

<strong>Post</strong>Finance Index Privatkunden 84 84<br />

Swiss <strong>Post</strong> International Index Geschäftskunden 75 75<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf Index Privatkunden 88 87<br />

<strong>Post</strong>Auto<br />

Geschaffene Werte<br />

Gesamtindex 76 76<br />

Monetärer Markenwert <strong>Post</strong> Mio. CHF 539,4 534,9<br />

Geldfuss aus operativer Geschäftstätigkeit Mio. CHF –3 312 3247<br />

<strong>Post</strong> Value Added (PVA) Mio. CHF 557 532<br />

Erarbeitete Wertschöpfung 2 Mio. CHF 4 925 4735<br />

davon an: Mitarbeitende Mio. CHF 3 851 3711<br />

davon an: Fremdkapitalgeber Mio. CHF 20 11<br />

davon an: öffentliche Hand Mio. CHF 13 9<br />

davon an: Eigentümer Mio. CHF3 250 0<br />

davon an: Unternehmen<br />

Arbeitsplätze<br />

Mio. CHF 791 1004<br />

Personalbestand (ohne Lernpersonal) Personaleinheiten 43 447 42178<br />

davon: im Ausland % 12,7 8,0<br />

Gesamtaustrittsrate in % des Durchschnittsbestands 10,2 10,9<br />

Fluktuationsrate (freiwillige Austritte) in % des Durchschnittsbestands 4,5 3,5<br />

Kündigung durch Arbeitgeber aus wirtschaftlichen Gründen<br />

Ausbildung<br />

Personen 92 68<br />

Lernpersonal Personen 1 473 1429<br />

Ausbildungsquote in % des Personalbestands 3,9 3,7<br />

Anteil übernommener Lernpersonen<br />

Arbeitsqualität<br />

% 91 92<br />

Personalzufriedenheit Index 67 67<br />

Motivation/Leistungsbereitschaft<br />

Anstellungsverhältnisse, Löhne und Entschädigungen<br />

Index 70 70<br />

Anstellung nach GAV <strong>Post</strong> Personaleinheiten in % 74,1 80,6<br />

Minimallohn GAV <strong>Post</strong> CHF pro Jahr 4 41 826 41006<br />

Durchschnittslohn Mitarbeitende CHF pro Jahr 5 77 160 75127<br />

Durchschnittliche Entschädigung an Konzernleitungsmitglieder CHF pro Jahr 6 487 611 444187<br />

Lohnspanne Faktor 7 6,3 5,9<br />

Deckungsgrad der Pensionskasse <strong>Post</strong> nach BVG<br />

Krankheit und Unfälle<br />

% 102,1 103,9<br />

Berufsunfälle Anzahl pro 100 Personaleinheiten 5,6 6,1<br />

Nichtberufsunfälle Anzahl pro 100 Personaleinheiten 14,7 16,3<br />

Verursachte Kosten durch Unfälle Mio. CHF 74,3 79,0<br />

Krankheits- und unfallbedingte Aussetztage Tage pro Mitarbeitenden 8 11,1 11,5<br />

Krankheits- und unfallbedingte Aussetztage Tage pro Jahr 8 356 479 394105


Kennzahlen <strong>2007</strong> 2006<br />

Vereinbarkeit Familie und Beruf<br />

Teilzeit gesamt % 45,2 44,0<br />

Teilzeit Männer % 15,7 14,6<br />

Teilzeit Frauen<br />

Vielfalt und Chancengleichheit<br />

% 73,8 73,5<br />

Männer % 49,2 50,1<br />

Frauen % 50,8 49,9<br />

Teilzeit im Kader % 9,2 8,5<br />

Teilzeit Männer im Kader % 6,0 5,3<br />

Teilzeit Frauen im Kader % 30,8 30,5<br />

Anteil Frauen im Verwaltungsrat % 22,2 20,0<br />

Anteil Frauen in der Konzernleitung % 0,0 0,0<br />

Anteil Frauen in höchster Kaderfunktion % 9 8,6 9,1<br />

Vertretene Nationalitäten<br />

Herausforderung Demografe<br />

Anzahl 112 107<br />

Mitarbeitende zwischen 50 und 59 Jahren % 26,2 25,0<br />

Mitarbeitende 60 Jahre und älter % 3,5 4,1<br />

Durchschnittsalter der Belegschaft<br />

Regionale Verankerung<br />

Jahre 42,8 42,7<br />

Arbeitsplätze Schweiz Mitarbeitende <strong>Post</strong> auf 1000 Beschäftige 12,3 12,9<br />

Arbeitsplätze Randregionen Mitarbeitende <strong>Post</strong> auf 1000 Beschäftige10 Sponsoring und soziale Engagements<br />

12,9 13,4<br />

Sportsponsoring Mio. CHF 9,75 9,65<br />

Kultursponsoring Mio. CHF 4,65 3,63<br />

Soziale Engagements/Vergabungen/Spenden Mio. CHF 3,43 3,40<br />

Kennzahlen<br />

Ressourcenverbrauch<br />

2006 2005<br />

Energieverbrauch GJ Primärenergie 11 4780 861 4716832<br />

davon: Strom GJ Primärenergie 2061 443 2001319<br />

davon: Wärme GJ Primärenergie 562 487 597880<br />

davon: Treibstoff GJ Primärenergie 2156 931 2117632<br />

Wasserverbrauch m 3 456 178 468968<br />

Papier<br />

Klimabelastung<br />

Mio. Blatt A4-Papier 157 108<br />

Gesamtklimabelastung t CO2-Äquivalent 12 284 051 281249<br />

Klimabelastung Gütertransport t CO2-Äquivalent 63 555 53634<br />

davon: Schiene t CO2-Äquivalent 58 790 47600<br />

davon: Strasse t CO2-Äquivalent 4 765 6034<br />

Klimabelastung Personentransport t CO2-Äquivalent 117 400 122165<br />

Klimabelastung Arbeitsweg<br />

Erneuerbare Energien<br />

t CO2-Äquivalent 44 520 46809<br />

Wärme aus erneuerbaren Quellen % des Wärmeverbrauchs 9,3 17,1<br />

Erneuerbare Treibstoffe % des Treibstoffverbrauchs 0,0 0,0<br />

Strom aus erneuerbaren Quellen % des Stromverbrauchs 1,0 1,0<br />

1 Definition Ausland in Übereinstimmung mit der Sekundärsegmentierung im Finanzbericht.<br />

2 Wertschöpfung = Betriebsergebnis + Personalaufwand + Abschreibungen – Ergebnis aus Verkauf von Sachanlagen, immateriellen Anlagen und Beteiligungen.<br />

3 Gemäss Antrag des Verwaltungsrats zur Gewinnverwendung.<br />

4 18 Jahre, ohne Berufslehre.<br />

5 Konzern Inland ohne Konzernleitungsmitglieder.<br />

6 Ohne Konzernleiter.<br />

7 Durchschnittliche Entschädigung Konzernleitungsmitglieder zu Durchschnittslohn Mitarbeitende.<br />

8 Gemäss GAV bleibt das Arbeitsverhältnis während zwei Jahren bestehen. Bei Arbeitsverträgen gemäss OR wird das Arbeitsverhältnis nach sechs Monaten aufgelöst. <strong>Die</strong> Zahlen sind nicht mit andern Unternehmen vergleichbar.<br />

9 Exklusive Konzernleitung.<br />

10 Definition Randregionen aufgrund der Einteilung im Bundesgesetz vom 21. März 1997 über Investitionshilfe für Berggebiete (IHG). Im Anhang dieses Gesetzes sind die einzelnen IHG-Regionen mit den Gemeinden aufgeführt.<br />

11 Der Primärenergieverbrauch ist der Verbrauch an nicht erneuerbaren energetischen Ressourcen wie Öl, Gas, Kohle oder Uran. Im Gegensatz zur Endenergie, die nur die in der Nutzung verfügbare Energiemenge betrachtet,<br />

umfasst der Primärenergieverbrauch auch den Energieaufwand aller vorgelagerten Stufen der Energiebereitstellung.<br />

12 Neben Kohlendioxid (CO2) tragen auch andere Gase, wie z. B. Methan oder Lachgas, zur Klimaveränderung bei, wobei deren Klimawirksamkeit pro Kilo teilweise wesentlich höher ist als diejenige von CO2. <strong>Die</strong> mit dieser<br />

relativen Klimawirksamkeit gewichtete Menge der Gase wird in CO2-Äquivalenten angegeben.


Seit jeher hat sich die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> der hohen Kunst des Einfachen verschrieben:<br />

Einen Brief verschicken? Frankieren, einwerfen, fertig. Für diesen Service bauten wir<br />

ein flächendeckendes, komplexes und fein abgestimmtes Netz auf.<br />

Mittlerweile bieten wir gerade Unternehmen und Verwaltungen viel mehr. Individuelle<br />

Lösungen, bei denen wir Güter-, Daten- und Geldströme auch auf ungewöhnliche Weise<br />

miteinander verbinden. Dafür müssen komplexe Abläufe gemeistert, neue Strukturen<br />

errichtet und vielfältige Kompetenzen immer wieder aufs Neue im Interesse des Kunden<br />

gebündelt werden.<br />

Denn damals wie heute zählt nur das eine: Es muss einfach sein, mit der <strong>Post</strong> Geschäfte<br />

zu machen.<br />

Teil der Lösung <strong>Die</strong> <strong>Post</strong><br />

Komplexität<br />

erkennen,<br />

Kompetenzen<br />

bündeln,<br />

durch<br />

Einfachheit<br />

gewinnen.


erkannt<br />

gebündelt<br />

vereinfacht<br />

In der gedruckten Version des <strong>Geschäftsbericht</strong>s finden Sie an dieser Stelle eine<br />

herausnehmbare Zusammenfassung oder klicken Sie hier.


6 Jahresbericht | Vision<br />

Unsere Vision<br />

Wir wollen für die Bevölkerung und die Wirtschaft der Schweiz eine ausgezeichnete<br />

Grundversorgung mit postalischen Leistungen erbringen. Wir wollen uns als<br />

Unternehmen erfolgreich weiterentwickeln und unsere soziale Verantwortung als<br />

Arbeitgeberin und gegenüber der Gesellschaft wahrnehmen.<br />

Unser nachhaltiges Handeln<br />

<strong>Die</strong> Vision und unsere Kernwerte «unternehmerisch», «glaubwürdig» und<br />

«partnerschaftlich» bilden die Basis für unser nachhaltiges Handeln.<br />

Wir sind leistungsfähig und lösungsorientiert – auf dieser Basis beruht unser<br />

wirtschaftlicher Erfolg. Wir versuchen, mit den dazu benötigten Ressourcen<br />

sorgsam und rücksichtsvoll umzugehen. Als zweitgrösste Arbeitgeberin der<br />

Schweiz handeln wir vorbildlich und verantwortungsbewusst.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> – Rückgrat der Grundversorgung –<br />

schafft Werte und handelt sozialverantwortlich.<br />

Anton Menth<br />

Verwaltungsratspräsident<br />

Ulrich Gygi<br />

Konzernleiter


Inhalt<br />

Jahresbericht<br />

Brief des Verwaltungsratspräsidenten 8<br />

Interview mit dem Konzernleiter 10<br />

Leistungsfähig: Eine starke <strong>Post</strong> für alle Kunden. 16<br />

Konzern 16<br />

<strong>Post</strong>Logistics 26<br />

<strong>Post</strong>Mail 30<br />

<strong>Post</strong>Finance 34<br />

<strong>Post</strong>Auto 38<br />

Swiss <strong>Post</strong> International 42<br />

Strategische Kunden und Lösungen 46<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf 50<br />

Philatelie 54<br />

Lösungsorientiert: Einfach kundenfreundlich und immer kundenorientiert. 56<br />

Kundenfreundlichkeit 56<br />

Kundenorientierung 58<br />

Sorgsam: Erfolgreiche Entwicklung trägt Sorge zum Bestehenden. 62<br />

Mitarbeitende, Wissen und Können 62<br />

Arbeitsplätze 62<br />

Motivation und Leistungsbereitschaft 62<br />

Berufs- und Weiterbildung, Nachwuchsförderung 62<br />

Gesundheitsförderung und Präsenzmanagement 63<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 63<br />

Sozialverantwortliche Reorganisationen 64<br />

Förderung der Arbeitsmarktfähigkeit 64<br />

Materielles und immaterielles Kapital 64<br />

<strong>Die</strong> Marke <strong>Post</strong> 64<br />

Finanzkapital 65<br />

Immobilien 65<br />

Rücksichtsvoll: <strong>Die</strong> Umwelt möglichst wenig belasten. 66<br />

Ressourcen- und Energieeffizienz 66<br />

Wärme 66<br />

Treibstoff 66<br />

Strom 67<br />

Papier 67<br />

Belastungen der Umwelt 68<br />

Klimaschutz 68<br />

Gesamtumweltwirkung 68<br />

Flottenmanagement 68<br />

Gütertransporte 69<br />

Personentransporte 70<br />

Geschäftsreisen 70<br />

Arbeitsweg 70<br />

Verantwortungsbewusst: Seine Rolle in der Gesellschaft wahrnehmen. 72<br />

Regionale Verankerung 72<br />

Herausforderung Demografie 72<br />

Beruf, Familie, Freizeit 73<br />

Sozialberatung und Beistand in Notlagen 73<br />

Wohltätigkeit und Sponsoring 74<br />

Vorbildlich: Anständig und professionell handeln. 76<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> als Arbeitgeberin 76<br />

Anstellungsverhältnisse 76<br />

Anstellungsbedingungen 77<br />

Integration von behinderten Mitarbeitenden 77<br />

Chancengleichheit, Management der Vielfalt 78<br />

Pensionskasse 78<br />

Gerechte Verteilung der Wertschöpfung 79<br />

Führungsinstrumente 79<br />

Regeln, Recht und Regulation 82<br />

Corporate Governance und Gesetzestreue 82<br />

Regulatorische Vorgaben 83<br />

Transparenter Ausweis der Kosten des Universaldienstes 83<br />

Hohe ethische Standards bei der Öffentlichkeitsarbeit 83<br />

Verwaltungsrat und Konzernleitung 84<br />

Corporate Governance 88<br />

Finanzbericht 94<br />

Anhang 174<br />

GRI-Index und Verweise aufs Internet 174<br />

Impressum und Kontakte 174<br />

7


Jahresbericht | Brief des Verwaltungsratspräsidenten<br />

«Wir erwirtschaften heute<br />

7 Prozent des Umsatzes<br />

im Wettbewerb.»<br />

Anton Menth<br />

Präsident des Verwaltungsrats


Sehr geehrte Damen und Herren<br />

Sie alle haben täglich mit der <strong>Post</strong> zu<br />

tun: als Privat- oder Geschäftskunden,<br />

als Einwohnerinnen und Einwohner<br />

der Schweiz und, weil die <strong>Post</strong> der Eid­<br />

genossenschaft gehört, als Politikerinnen<br />

und Politiker. Es freut mich daher ganz<br />

besonders, Ihnen für <strong>2007</strong> wiederum<br />

ein ausgezeichnetes Resultat vorlegen<br />

zu können. Dank der guten Wirtschafts­<br />

lage, des guten Ergebnisses von<br />

<strong>Post</strong>Finance, aber auch wegen Pro­<br />

duktivitätsverbesserungen im logisti­<br />

schen Kerngeschäft, ergänzenden<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen und dem Wachstum<br />

in neuen Märkten erzielte die <strong>Post</strong> im<br />

vergangenen Jahr ein Rekordergebnis<br />

von 909 Millionen Franken. <strong>Die</strong>s erlaubt<br />

uns, das Eigenkapital und die Pensions­<br />

kasse weiter zu stärken. Wir sind auch in<br />

der Lage, unsere Investitionen vollum­<br />

fänglich selber zu fnanzieren. Darüber<br />

hinaus können wir – was besondere<br />

Erwähnung verdient – einen Teil unseres<br />

fnanziellen Erfolgs der Allgemeinheit<br />

zurückgeben: Erstmals fiesst ein dreistelliger<br />

Millionenbetrag aus der Unter­<br />

nehmung zurück in die Bundeskasse!<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> verändert sich.<br />

Wir erwirtschaften heute 78 Prozent des<br />

Umsatzes im Wettbewerb. Fast jeder<br />

fünfte Franken stammt aus dem Import<br />

und Export von Sendungen und aus<br />

unserer Geschäftstätigkeit im Ausland.<br />

82 Prozent des Umsatzes resultieren von<br />

den Geschäftskunden, und gerade noch<br />

22 Prozent entfallen auf das Restmo­<br />

nopol von 100 Gramm bei den Briefen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> ist heute ein marktwirtschaftlich<br />

ausgerichtetes, konkurrenzfähiges, in­<br />

ternational tätiges Unternehmen. Im<br />

Zentrum unseres Handelns stehen unse­<br />

re Kunden und deren Bedürfnisse und<br />

Herausforderungen. Hier leisten wir<br />

massgebliche Beiträge an sinnvolle und<br />

zielführende Lösungen.<br />

<strong>Die</strong> verstärkte Kunden- und Lösungs­<br />

orientierung und die unternehmerische<br />

Ausrichtung auf die Zukunft sind die<br />

Hauptthemen des vorliegenden Ge­<br />

schäftsberichts. Eine unternehmerische<br />

Zukunft, die geprägt ist von Verantwor­<br />

tung gegenüber den Kunden, den Mitar­<br />

beitenden, der Gesellschaft, dem Bund<br />

als unserem Eigner und der Umwelt.<br />

Nachhaltige Entwicklung ist für uns eine<br />

Grundhaltung, die wir täglich leben.<br />

2008 ist für die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

ein besonders wichtiges Jahr. Auf der<br />

politischen Agenda steht die Totalrevi­<br />

sion der <strong>Post</strong>gesetzgebung, die unter<br />

anderem eine weitere Liberalisierung des<br />

Briefmarktes vorsieht. Der Bundesrat hat<br />

Ende Februar die Gangart hierfür be­<br />

kanntgegeben. 2009 will er das Mono­<br />

pol bei den Briefen von heute 100 auf<br />

50 Gramm senken, drei Jahre später soll<br />

es dann endgültig aufgehoben werden.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> hat die Zeit gut genutzt, war<br />

doch die Vorbereitung auf die Liberalisie­<br />

rung das wichtigste Anliegen des letzten<br />

Jahrzehnts. Sie ist heute auf mehr Wett­<br />

bewerb und Konkurrenz vorbereitet. Um<br />

in einem liberalisierten Markt bestehen<br />

zu können, braucht sie aber – und das<br />

ist viel entscheidender als die Geschwin­<br />

digkeit, mit der der Markt geöffnet<br />

wird – gleich lange Spiesse wie ihre Kon­<br />

kurrenten und den erforderlichen unter­<br />

nehmerischen Freiraum. Nur so kann<br />

sie weiterhin qualitativ hochstehende<br />

Leistungen zu konkurrenzfähigen Preisen<br />

anbieten. <strong>Die</strong> Rahmenbedingungen<br />

dafür sind derzeit nur teilweise vorhan­<br />

den und müssen daher erst noch ge­<br />

schaffen werden. Dabei ist die <strong>Post</strong> auf<br />

die rasche Unterstützung und entspre­<br />

chende Willenskundgebungen der Politik<br />

angewiesen. <strong>Die</strong>se wird in den kommen­<br />

den Monaten gefordert sein.<br />

«Erstmals fliesst ein<br />

dreistelliger Millionenbetrag<br />

in die Bundeskasse.»<br />

Im Namen des Verwaltungsrats und der<br />

Konzernleitung danke ich all unseren<br />

Kundinnen und Kunden. Sie haben uns<br />

auf dem Weg der Veränderung mit<br />

viel Verständnis begleitet. Sie sind der<br />

Gradmesser für unser Tun und fordern<br />

uns täglich heraus, noch bessere<br />

Leistungen zu erbringen. Mein Dank<br />

gilt aber auch unseren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern. Sie haben mit ihrem<br />

grossem Einsatz und ihrer Motivation<br />

massgeblich zum Erfolg beigetragen.<br />

In den Leitungsgremien der <strong>Post</strong> haben<br />

sich <strong>2007</strong> Veränderungen ergeben:<br />

So ist auf Ende Oktober Herr Dr. Fritz<br />

Mühlemann, der dem Verwaltungsrat<br />

seit seiner Gründung im Jahre 1998<br />

angehört hatte, zurückgetreten. Ich<br />

danke ihm herzlich für sein jahrelanges<br />

grosses und kompetentes Wirken zum<br />

Wohle unserer Unternehmung und<br />

wünsche ihm für die Zukunft alles Gute.<br />

Leider verstarb im April kurz vor seinem<br />

Rücktritt völlig unerwartet Herr Josef<br />

Bösch, Mitglied der Konzernleitung und<br />

Leiter von <strong>Post</strong>Mail. Mit ihm verlor die<br />

<strong>Post</strong> eine Führungspersönlichkeit mit<br />

grossem Sachverstand und Engagement.<br />

Herr Michel Kunz, Leiter von <strong>Post</strong>Logistics,<br />

übernahm in der Folge neben seinen<br />

bisherigen Aufgaben zusätzlich die<br />

Leitung von <strong>Post</strong>Mail.<br />

Per 1. Juni 2008 wird Herr Dr. Hans-Peter<br />

Strodel in den Ruhestand treten. Ihm<br />

gebührt ebenfalls unser grosser Dank<br />

für die jahrelang geleistete hervorragen­<br />

de Arbeit. Seine Nachfolge als Leiter<br />

Finanzen und Mitglied der Konzernlei­<br />

tung wird Herr Dr. Markus Zenhäusern<br />

auf den genannten Zeitpunkt hin antre­<br />

ten. Ich wünsche ihm für seine Tätigkeit<br />

in diesem verantwortungsvollen Amt<br />

heute schon viel Erfolg.<br />

Anton Menth<br />

Präsident des Verwaltungsrats


10 Jahresbericht | Interview mit dem Konzernleiter<br />

Interview<br />

«Früher versorgten wir Benutzer mit<br />

Leistungen, heute gehen wir flexibel<br />

auf Kundenbedürfnisse ein.»<br />

Ulrich Gygi, Konzernleiter


Interview: Andreas Sturm, Marcel Suter<br />

Herr Gygi, die <strong>Post</strong> feiert 200 ihr<br />

zehnjähriges Bestehen. Was hat sich<br />

seit 1 verändert?<br />

Als die damalige PTT vom Gesetzgeber<br />

in die <strong>Post</strong> und die heutige Swisscom<br />

aufgeteilt wurde, waren wir ein Bundes­<br />

betrieb, der ausserhalb marktwirtschaft­<br />

licher Regeln die postalische Grundver­<br />

sorgung ( 1) erbrachte. Wir verfügten<br />

zwar über einen hohen Servicegrad,<br />

offerierten aber ein starres Angebot an<br />

Produkten und <strong>Die</strong>nstleistungen, das<br />

praktisch für alle Kunden gleich war.<br />

Heute arbeiten wir stärker lösungs­<br />

orientiert: Vor allem Geschäftskunden<br />

haben unterschiedliche Bedürfnisse,<br />

die wir mit differenzierten Angeboten<br />

und in gewissen Fällen mit individuellen<br />

Lösungen zu befriedigen versuchen.<br />

Was bedeutet das konkret?<br />

Privatkunden sind mit unseren Standard­<br />

angeboten sehr gut bedient. Benötigen<br />

sie Informationen, so erfahren sie in<br />

einer unserer 2469 <strong>Post</strong>stellen oder über<br />

das Internet alles über Sendungen inner­<br />

halb der Schweiz und ins Ausland und<br />

erhalten eine Basisberatung in Sachen<br />

Zahlungsverkehr. Kleine und mittlere<br />

Unternehmen betreuen wir lokal<br />

von unsern <strong>Post</strong>stellen aus. Für diese<br />

Kundengruppe können wir individuelle<br />

«Es muss einfach sein, mit<br />

der <strong>Post</strong> Geschäfte zu machen.»<br />

Leistungspakete aus unterschiedlichen<br />

Standardprodukten schnüren und so<br />

optimal auf ihre Bedürfnisse eingehen.<br />

Geht es um erweiterte Finanzdienst­<br />

leistungen wie Sparen, Anlegen oder<br />

Vorsorgen, so errichtet <strong>Post</strong>Finance<br />

zurzeit ein Netz mit 37 eigenen Filialen<br />

und mobilen Beratern. ( 2) Für Grossund<br />

Grösstkunden haben wir Anfang<br />

Oktober den Konzernbereich Strategi­<br />

sche Kunden und Lösungen geschaffen.<br />

( 3) Er schneidert für diese Kunden­<br />

gruppe, mit der wir nahezu die Hälfte<br />

unseres logistischen Umsatzes erzielen,<br />

spezifsche Lösungen.<br />

Es geht also um eine Gruppierung<br />

der Kunden, um ihren unterschiedlichen<br />

Bedürfnissen besser<br />

entsprechen zu können?<br />

Ja, aber nicht nur. Wir müssen auch ver­<br />

ändertem Kundenverhalten Rechnung<br />

tragen. <strong>Die</strong> heutigen Arbeits- und<br />

Lebensgewohnheiten sind geprägt von<br />

einer erhöhten Mobilität und dem<br />

zunehmenden Gebrauch des Internets.<br />

Deshalb schaffen wir Angebote wie<br />

Pick<strong>Post</strong>, bei dem unsere Kunden ihre<br />

Pakete auf dem Nachhauseweg in einem<br />

Bahnhof oder einer Tankstelle abholen<br />

können. Ausserdem machen wir viele<br />

unserer <strong>Die</strong>nstleistungen online zugäng­<br />

lich – etwa die Nachsendeaufträge,<br />

Adressänderungen oder die Bestellung<br />

von Briefmarken oder Produkten aus<br />

unseren <strong>Post</strong>Shops – oder setzen auf<br />

die Möglichkeiten der digitalen Welt,<br />

damit die Kunden unsere Angebote<br />

besser nutzen können. Beispiel dafür<br />

ist das Service Center Frankieren, bei<br />

dem reale Schauspieler in einer virtuellen<br />

Umgebung alle Frankiermöglichkeiten<br />

vorstellen und erklären.<br />

Das heisst, die <strong>Post</strong> trifft ihre Kunden<br />

dort, wo sie sich befnden?<br />

Genau. Dahinter steckt auch der Kern­<br />

gedanke unseres Handelns: Es muss<br />

einfach sein, mit der <strong>Post</strong> Geschäfte zu<br />

machen. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

reduzieren wir komplexe Sachverhalte<br />

und bündeln unsere Kompetenzen. Von<br />

den komplexen Prozessen, bei denen<br />

Annahme, Sortierung und Zustellung<br />

präzise ineinandergreifen, sollen die<br />

Kunden nichts merken. Neu bieten wir<br />

ihnen aber nicht nur Sicherheit und<br />

Zuverlässigkeit, sondern auch Flexibilität.<br />

Was ist der Grund für diesen Wandel<br />

der <strong>Post</strong>?<br />

Einerseits die fortschreitende Liberalisie­<br />

rung, das heisst die Öffnung des Paketund<br />

sehr bald auch des Briefmarkts.<br />

Andererseits sind wir seit dem Beginn<br />

dieses Jahrzehnts mit dem Phänomen<br />

der sogenannten E-Substitution konfron­<br />

tiert, das heisst mit der Tatsache, dass<br />

11


12 Jahresbericht | Interview mit dem Konzernleiter<br />

«Wir müssen dem veränderten<br />

Kundenverhalten Rechnung tragen.»<br />

physische Informationsträger wie der<br />

Brief durch elektronische wie das E-Mail<br />

ersetzt werden, was zu sinkenden<br />

Sendungsmengen führt. ( 4) Wir haben<br />

uns also als ehemaliger Staatsbetrieb<br />

auf einem schrumpfenden Markt gegen<br />

vielfältige Konkurrenz zu behaupten –<br />

seien es neue Anbieter oder neue elek­<br />

tronische Kommunikationsformen. <strong>Die</strong>se<br />

Ausgangslage zwingt uns zu einem tiefgreifenden<br />

Wandel der Strukturen und<br />

Prozesse, um wettbewerbsfähig zu<br />

werden. <strong>Die</strong> Kadermitglieder und Mit­<br />

arbeitenden bewältigen diese schwierigen<br />

Veränderungen mit Können, Einsatz und<br />

grossem Verständnis. Ich möchte ihnen<br />

an dieser Stelle nochmals meinen Dank<br />

aussprechen.<br />

Kann die <strong>Post</strong> im verschärften<br />

Wettbewerb bestehen?<br />

Ja. Gemäss einem Vergleich des <strong>Post</strong>­<br />

regulators ( 5) zum liberalisierten<br />

Paketmarkt sind wir bei den Economy-<br />

Paketen klar die günstigste Anbieterin,<br />

bei den Priority-Paketen sind wir minimal<br />

teurer als unsere Konkurrenz. Dafür<br />

bieten wir unsern Kunden ein fächen­<br />

deckendes Annahmenetz und nicht bloss<br />

71 bzw. 123 Annahmepunkte. Damit<br />

liegen wir für den allergrössten Teil<br />

der Kunden im Preis-Leistungs-Vergleich<br />

klar vor der Konkurrenz.<br />

Bei den Briefen allerdings stand<br />

die <strong>Post</strong> in der Kritik. Sie nehme<br />

dank des Monopols 300 Millionen<br />

Franken zu viel ein. Ist der Preis<br />

von einem Franken für einen<br />

A­<strong>Post</strong>­Brief zu hoch?<br />

<strong>Die</strong> Preise der <strong>Post</strong> sind im internatio­<br />

nalen Vergleich gut. Real ist der Preis für<br />

die A-<strong>Post</strong> seit dem Jahr 1998 konstant<br />

geblieben. Das Monopol bezweckt die<br />

Basisfnanzierung der Grundversorgung.<br />

Der Bundesrat erwartet in seinen<br />

strategischen Zielen für die <strong>Post</strong> ( 6, 7)<br />

überdies eine Wertsteigerung, den<br />

selbstständigen Aufbau eines branchen­<br />

üblichen Eigenkapitals, die solide<br />

Finanzierung der Pensionskasse – und<br />

2008 eine Gewinnablieferung im<br />

dreistelligen Millionenbereich. Daraus<br />

wird ersichtlich, dass Gewinne in der<br />

aktuellen Grössenordnung begründet<br />

sind. Aussagekräftige Preisvergleiche<br />

sind anspruchsvoll. Wir stellen deshalb<br />

auf einen Briefpreisindex analog dem<br />

Konsumentenpreisindex ab: <strong>Die</strong> Kosten<br />

eines Korbes von Briefdienstleistungen<br />

eines schweizerischen Haushalts werden<br />

mit denjenigen eines gleichen Korbes in<br />

15 europäischen Staaten verglichen. <strong>Die</strong><br />

Schweiz schneidet auf dem fünftgüns­<br />

tigsten Platz ab. Berücksichtigte man<br />

noch die hohe Qualität, sähe es noch<br />

besser aus. ( 8)<br />

Lange Zeit war das <strong>Post</strong>stellennetz<br />

für die <strong>Post</strong> eine Belastung. Das<br />

scheint sich nun geändert zu haben?<br />

Wir haben dieses Netz in den letzten<br />

Jahren den veränderten Kundengewohn­<br />

heiten angepasst und zu einem Ver­<br />

kaufskanal für unsere eigenen Produkte<br />

und <strong>Die</strong>nstleistungen, aber auch für<br />

andere Markenartikel ausgebaut. Mit<br />

neuen Modellen wie Agenturen oder<br />

Haus-Service haben wir Kosten reduziert<br />

und Öffnungszeiten verlängert. ( 9)<br />

Wir werden fächendeckend präsent<br />

bleiben – das ist eine unserer Stärken.<br />

Aber wir müssen intelligente Formen<br />

fnden, die die Kunden zufriedenstellen<br />

und gleichzeitig fnanzierbar sind.<br />

Der <strong>Post</strong> wurde vorgeworfen, zu<br />

hohe Kosten bei der Grundversorgung<br />

auszuweisen. Hat die <strong>Post</strong> in<br />

Bezug auf das <strong>Post</strong>stellennetz jahrelang<br />

mit falschen Zahlen operiert?<br />

Keineswegs. Es wurden zwei Zahlen mit­<br />

einander verglichen, die völlig unter­<br />

schiedlichen Rechnungsgrundlagen ent­<br />

stammen und dementsprechend zwei<br />

verschiedene Sachverhalte messen. Das<br />

bisher im Finanzbericht der <strong>Post</strong> für den<br />

Konzernbereich <strong>Post</strong>stellen und Verkauf<br />

ausgewiesene Segmentergebnis umfasst<br />

die an <strong>Post</strong>Mail und Swiss <strong>Post</strong> In­<br />

ternational weiterverrechneten nicht


gedeckten Kosten (2006: 412 Millionen<br />

Franken), die sich aus der Anwendung<br />

der konzernweit nach OECD-Richtlinien<br />

defnierten Transferpreise ergeben. Das<br />

regulatorische Rechnungswesen seiner­<br />

seits versucht, die Zusatzkosten der<br />

Grundversorgung zu beziffern. Dabei<br />

werden einfach ausgedrückt die An­<br />

nahmekosten im heutigen <strong>Post</strong>stellen­<br />

netz verglichen mit Kosten der Annahme<br />

eines hypothetischen <strong>Post</strong>­<br />

stellennetzes, das ein Grundversorger in<br />

der Schweiz errichten würde, wenn<br />

er keine gesetzliche Versorgungspficht<br />

hätte (<strong>2007</strong> ungeprüft: 212 Millionen<br />

Franken). Äpfel dürfen nicht mit Birnen<br />

verglichen werden – eine alte Weisheit,<br />

die in diesem Fall leider vernachlässigt<br />

wurde.<br />

Ist die <strong>Post</strong> denn nun wettbewerbsfähig<br />

genug?<br />

Wir haben viel erreicht, doch es genügt<br />

noch nicht. Unsere Strategie zielt darauf<br />

ab, unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter<br />

zu steigern. Wir tun das, indem wir<br />

für unsere Kunden die bestehenden<br />

Logistik- und Finanzdienstleistungen<br />

weiterentwickeln, aber auch in neuen<br />

Märkten im In- und Ausland weiter<br />

investieren. Ich denke an die Übernahme<br />

von ganzen Geschäftsprozessen für<br />

Grosskunden, zum Beispiel Dokumen­<br />

tenmanagement und Dialogmarketing.<br />

Ein Grossteil unserer Massnahmen zielt<br />

jedoch auf die Verbesserung unserer<br />

Produktivität. Eine Daueraufgabe. Nur<br />

so können wir allen Kundengruppen ein<br />

gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.<br />

Wie steigert die <strong>Post</strong> ihre<br />

Produktivität?<br />

Unser derzeit wichtigstes Projekt ist<br />

REMA, die Neukonzeption der Brief­<br />

zentren. Im November <strong>2007</strong> eröffneten<br />

wir das Briefzentrum Zürich-Mülligen,<br />

weltweit eine der modernsten und<br />

leistungsfähigsten Sortier- und Kom­<br />

missionierungsanlagen. Sobald das<br />

Gesamtsystem mit den weiteren Zentren<br />

in Eclépens und Härkingen und sechs<br />

regionalen Zentren seinen Betrieb<br />

hochgefahren hat, werden wir bei<br />

der Briefverarbeitung jährlich bis zu<br />

170 Millionen Franken an Betriebskosten<br />

einsparen. Das ist angesichts des ab­<br />

sehbaren Wettbewerbs und des sinken­<br />

den Sendungsvolumens entscheidend.<br />

Unsere Anstrengungen, die Produktivität<br />

zu erhöhen, ziehen sich jedoch durch<br />

den ganzen Konzern hindurch, und<br />

wir rechnen deswegen bis 2010 mit<br />

ähnlichen Betriebsergebnissen wie in<br />

den letzten Jahren.<br />

«Wir werden flächendeckend<br />

präsent bleiben.»<br />

Reicht die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit,<br />

um in Zukunft<br />

bestehen zu können?<br />

Ich würde sagen, sie ist eine wesentliche<br />

Voraussetzung dazu, vergleichbar mit<br />

Hausaufgaben, die wir einfach machen<br />

müssen. Daneben müssen wir, und das<br />

ist das zweite Schwergewicht unserer<br />

Strategie, wachsen.<br />

Wie und wo will die <strong>Post</strong> wachsen?<br />

Wir wollen unseren Kunden neue Ange­<br />

bote machen, die eng mit unserem<br />

postalischen Kerngeschäft verknüpft sind<br />

und wo wir unsere logistischen Erfah­<br />

rungen und Kompetenzen voll ausspielen<br />

können. So übernehmen wir für grössere<br />

Kunden den Import, die Verzollung, Lage­<br />

rung und Distribution von Waren. Oder wir<br />

erledigen für sie die Hauspost und das<br />

gesamte Dokumentenmanagement inklu­<br />

sive Druck und elektronischer Archivierung.<br />

Und wenn wir für unsere Kunden Tausen­<br />

de von Werbebriefen zustellen, so bieten<br />

wir ihnen auch das Adressmanagement<br />

für ihre Kampagnen sowie die profes­<br />

sionelle Führung eines Dialogs mit ihren<br />

Kunden an. Wir haben Branchenlösungen<br />

entwickelt, zum Beispiel für die gesamte<br />

Versorgung von Spitälern, und beliefern<br />

über Nacht Apotheken, Drogerien, Service­<br />

monteure usw. mit Waren und wichtigen<br />

Ersatzteilen.<br />

13


14 Jahresbericht | Interview mit dem Konzernleiter<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> ist auch im<br />

Ausland tätig. Gehört das ebenfalls<br />

zur Wachstumsstrategie?<br />

Im Ausland wollen wir wachsen, indem<br />

wir Nischenmärkte erschliessen. ( 10)<br />

Ein solcher Nischenmarkt ist der grenz­<br />

überschreitende Transport von Briefen,<br />

Werbesendungen und Presseprodukten<br />

etwa von Deutschland nach Belgien.<br />

In diesem Geschäft operiert Swiss <strong>Post</strong><br />

International sehr erfolgreich. Dazu<br />

gehört aber auch die Expansion von<br />

<strong>Post</strong>Auto in unsere Nachbarländer. So<br />

betreiben wir in Liechtenstein und Frank­<br />

reich bereits fünf Netze. Nebst SPI und<br />

<strong>Post</strong>Auto ist auch die Konzerngesell­<br />

schaft MailSource im Ausland tätig.<br />

Sie bietet die vorhin erwähnten Haus­<br />

postdienstleistungen an den Hauptstand­<br />

orten Zürich, Mailand, London und New<br />

York an. Ausserdem haben wir 2006<br />

die deutsche GHP-Gruppe übernommen,<br />

die in sieben Ländern Dialogmarketing<br />

und Kundenbindungsprogramme be­<br />

treibt und in Deutschland die grösste<br />

Anbieterin der Gesundheitskarte ist, die<br />

im Übrigen auch in der Schweiz einge­<br />

führt werden soll. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> generiert mit<br />

dem Auslandgeschäft einen beträcht­<br />

lichen Umsatz – <strong>2007</strong> waren das 20 Pro­<br />

zent unseres Gesamtumsatzes – und<br />

sammelt wichtige Erfahrungen. Beides<br />

stärkt unsere Position in der Schweiz und<br />

kommt damit letztlich wieder unseren<br />

Kunden zugute.<br />

Wird die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> mit<br />

diesem Wandel am Schluss nicht<br />

zu einem ganz gewöhnlichen,<br />

gewinnorientierten Unternehmen?<br />

Keineswegs. Es ist eine unserer Stärken,<br />

immer wieder den Ausgleich zwischen<br />

den verschiedensten Ansprüchen zu fin­<br />

den – schon nur, weil uns der Bundesrat<br />

in seinen strategischen Ziele dazu ver­<br />

pflichtet, sowohl Gewinne zu erzielen als<br />

auch eine fortschrittliche und sozialver­<br />

antwortliche Arbeitgeberin zu sein ( 11)<br />

und zudem die Anliegen der Randregio­<br />

nen zu berücksichtigen. ( 12) So bieten<br />

wir unseren Mitarbeitenden mit dem<br />

heutigen GAV <strong>Post</strong> ( 13) punkto Lohn,<br />

Ferien und Sozialzulagen überdurch­<br />

schnittliche Arbeitsbedingungen an, und<br />

ein Viertel unserer Arbeitsplätze befindet<br />

sich in den Randregionen. Von diesen<br />

gut 9000 dezentralen Arbeitsplätzen ist<br />

rund ein Fünftel aus regionalpolitischen<br />

Gründen ausgelagert. Wegen dieses<br />

Ausgleichs der Interessen wissen wir,<br />

dass Unternehmensführung keine ein­<br />

dimensionale Angelegenheit ist.<br />

«Der effiziente Umgang mit<br />

Energie wird zu einem wichtigen<br />

Wettbewerbsfaktor werden.»<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> nimmt ihre Verantwortung<br />

für eine nachhaltige Entwicklung<br />

wahr. Worin besteht die grösste<br />

Herausforderung?<br />

Von Unternehmen wird heute nicht<br />

nur erwartet, dass sie marktgerechte<br />

Leistungen erbringen und Gewinne<br />

erzielen, sondern auch, dass sie sich wie<br />

jeder Bürger gegenüber der Gesellschaft<br />

und der Umwelt verantwortungsbewusst<br />

verhalten. <strong>Die</strong> grösste Herausforderung<br />

liegt darin, dass wir das Thema Nach­<br />

haltigkeit unternehmerisch angehen. Es<br />

genügt nicht, auf der einen Seite eine<br />

rein gewinnorientierte Geschäftsstrategie<br />

zu verfolgen und auf der anderen Seite<br />

deren negative Auswirkungen mit einer<br />

Nachhaltigkeitsstrategie auszubügeln.<br />

Stattdessen müssen wir eine nachhaltige<br />

Geschäftsstrategie entwickeln und sie<br />

konsequent und aus innerer Überzeu­<br />

gung umsetzen. Finanzieller Erfolg bleibt<br />

jedoch die Grundvoraussetzung, um die<br />

anstehenden sozialen und ökologischen<br />

Herausforderungen zu meistern.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> hat wirtschaftlich Erfolg<br />

und sie übernimmt soziale Verantwortung.<br />

Was macht sie für den<br />

Klimaschutz?<br />

<strong>2007</strong> trat die <strong>Post</strong> der Klimaschutzini­<br />

tiative von <strong>Post</strong>Europ bei. Deren Ziel ist


es, den CO2-Ausstoss der beteiligten<br />

<strong>Post</strong>organisationen in den nächsten<br />

fünf Jahren um weitere 10 Prozent zu<br />

reduzieren. ( 14, 15) <strong>Die</strong> Schweize­<br />

rische <strong>Post</strong> setzt damit ihre 1996 begon­<br />

nene Umweltpolitik konsequent fort.<br />

( 16, 17, 18) Zwischen 2000 und 2005<br />

verringerte sie ihren CO2-Ausstoss um<br />

9 Prozent und hat damit praktisch bereits<br />

die Ziele des Kyoto-Protokolls für 2010<br />

erreicht. Ich bin überzeugt, dass ein<br />

effzienter Umgang mit Energie und<br />

eine möglichst geringe Abhängigkeit<br />

von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />

bereits in naher Zukunft zu einem<br />

wichtigen Wettbewerbsfaktor werden<br />

wird. Nur wer zur Erstellung seiner<br />

Leistung möglichst wenig knappe und<br />

immer teurer werdende fossile Energie<br />

braucht, verfügt über ein Angebot<br />

mit konkurrenzfähigen Preisen.<br />

Ein Blick in die Zukunft: Eine grosse<br />

Herausforderung ist die weitere<br />

Liberalisierung und die Totalrevision<br />

der <strong>Post</strong>gesetzgebung. Wie steht die<br />

<strong>Post</strong> dazu?<br />

Der Bundesrat hat seinen ursprünglichen<br />

Fahrplan zur Liberalisierung Ende Februar<br />

massiv beschleunigt. Wir fanden es an­<br />

gemessen, die Monopolgrenze für Briefe<br />

bis 2011 mit der neuen Gesetzgebung<br />

auf 50 Gramm zu senken und in einem<br />

zweiten Schritt – nach ausreichender<br />

Erfahrung – ganz aufzuheben. Nun will<br />

er die Senkung auf 50 Gramm schon in<br />

einem Jahr per Verordnung durchsetzen<br />

und den Briefmarkt dann drei Jahre spä­<br />

ter mit dem neuen <strong>Post</strong>gesetz vollständig<br />

öffnen. ( 19, 20) Wir betrachten dieses<br />

Vorgehen als unnötig forsch, umso mehr<br />

als wir für die Weiterentwicklung von<br />

<strong>Post</strong>Finance zu einer Retailbank kein<br />

grünes Licht erhalten haben. <strong>Die</strong> Verwei­<br />

gerung einer Banklizenz ist für uns nicht<br />

nachvollziehbar und schlecht für die <strong>Post</strong><br />

und ihre Kunden. Wir bedauern dieses<br />

übereilte Vorgehen ebenso wie die Tat­<br />

sache, dass die unternehmerischen Mög­<br />

lichkeiten von <strong>Post</strong>Finance eingeschränkt<br />

bleiben sollen. <strong>Die</strong> alles entscheidende<br />

Frage bei der Liberalisierung ist diejenige<br />

nach dem Umfang und der Finanzierung<br />

der Grundversorgung. Es ist offen, ob sie<br />

mit einem Monopol bis 50 Gramm gesi­<br />

chert ist. Auf jeden Fall muss die <strong>Post</strong><br />

faire Rahmenbedingungen, gleich lange<br />

Spiesse wie ihre Konkurrenten und ge­<br />

nügenden unternehmerischen Spielraum<br />

erhalten. Ausserdem muss der Umfang<br />

der Grundversorgung hinterfragt wer­<br />

den. ( 21, 22)<br />

Wir erzielen heute noch 22 Prozent<br />

unseres Umsatzes auf der Grundlage des<br />

Monopols. Damit stellen wir die Basis­<br />

fnanzierung der heutigen grosszügigen<br />

Grundversorgung sicher und bieten un­<br />

sern Kunden ein sehr konkurrenzfähiges<br />

Sortiment an.<br />

Mehr dazu im Internet:<br />

www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links<br />

1) Grundversorgung der <strong>Post</strong>, Begriffe<br />

und Definitionen<br />

2) <strong>Post</strong>Finance näher beim Kunden<br />

3) Neuer Konzernbereich SKL<br />

4) E-Substitution Brief<br />

5) Paketpreisvergleich <strong>Post</strong>Reg<br />

6) Ziele des Bundesrats<br />

7) Positionspapier Ziele des Bundesrats<br />

8) <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> mit günstigen<br />

Briefpreisen<br />

9) <strong>Post</strong>stellennetz: <strong>Die</strong> einzige Konstante<br />

ist der Wandel<br />

10) <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> im Ausland<br />

11) Präsent im ganzen Land<br />

12) Soziale Arbeitgeberin<br />

13) GAV <strong>Post</strong><br />

14) Klimaveränderungen und Initiativen<br />

15) Umweltziele<br />

16) Umweltpolitik<br />

17) Umweltstrategie<br />

18) Umweltschutz<br />

19) Bundesrat zur Marktöffnung<br />

20) Studie PLAUT<br />

21) Totalrevision <strong>Post</strong>gesetzgebung<br />

22) Evaluation Auswirkungen Marktöffnung<br />

15


16 Jahresbericht | Leistungsfähig | Konzern<br />

Zurich Schweiz<br />

Als Teil der Zurich Financial Services Group bietet Zurich Schweiz Privatpersonen, Unter­<br />

nehmen und Verwaltungen umfassende und qualitativ hochstehende Lösungen und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen zur Risikoabsicherung und Vorsorge an. Zurich Schweiz verfügt über ein<br />

Netz von über 200 Geschäftsstellen und rund 1650 Kundenberatern.<br />

Teil der Lösung <strong>Die</strong> <strong>Post</strong>


Hans Rudolf Hauri,<br />

Head Shared Services Platform Logistics, Zurich Schweiz, Zürich<br />

Komplexität erkennen<br />

Jährlich verschickt Zurich Schweiz an<br />

ihre rund 1,6 Millionen Kunden<br />

4,8 Millionen Sendungen mit Policen<br />

und Rechnungen. <strong>Die</strong>se müssen ausge­<br />

druckt, verpackt und verschickt werden.<br />

Zusätzlich enthalten die Sendungen<br />

Beilagen, die sich je nach Empfänger<br />

unterscheiden.<br />

Kompetenzen bündeln<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> übernimmt<br />

für Zurich Schweiz den Dokumenten­<br />

output. Sie druckt im neuen Brief­<br />

zentrum Zürich-Mülligen jährlich rund<br />

23 Millionen A4-Seiten aus, stellt die<br />

Sendungen inklusive verschiedenster<br />

Beilagen zusammen und adressiert sie.<br />

Ohne Zeitverlust gelangen die Briefe<br />

direkt in die Sortierung und werden auf<br />

schnellstem Weg an die Empfänger<br />

versandt.<br />

17<br />

Jürg Heer,<br />

Strategic Account Executive, Strategisches Kundenmanagement, Zürich<br />

Durch Einfachheit gewinnen<br />

Zurich Schweiz proftiert von der<br />

Auslagerung des Dokumentenoutputs<br />

und von den fexiblen Möglichkeiten,<br />

Sendungen mit Beilagen zu versehen.<br />

Durch das unmittelbare Nebeneinan­<br />

der von Druck, Sortierung und Versand<br />

gewinnt das Unternehmen Zeit und<br />

Geld.


1 Jahresbericht | Leistungsfähig | Konzern<br />

Eine starke <strong>Post</strong><br />

für alle Kunden.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> bietet Privaten sowie kleinen und grossen Unternehmen<br />

ausgezeichnete Leistungen. Folge davon ist ein auch <strong>2007</strong> gestiegenes Geschäftsergebnis.<br />

Es ist uns gelungen, wettbewerbsfähiger zu werden, unser Angebot auszuweiten und<br />

in ausländischen Nischenmärkten zu wachsen.<br />

Ergebnis<br />

<strong>2007</strong> setzte die <strong>Post</strong> ihren Erfolgskurs<br />

fort. Sie konnte den Konzerngewinn<br />

gegenüber dem Vorjahr um 72 Millionen<br />

auf 909 Millionen Franken steigern, was<br />

einen neuen Rekordwert bedeutet.<br />

Der Betriebsertrag belief sich auf 8712<br />

Millionen Franken und liegt gegenüber<br />

2006 um 817 Millionen Franken höher.<br />

<strong>Die</strong>ses erfreuliche Wachstum um 10,3<br />

Prozent basierte auf einem höheren Net­<br />

toumsatz aus Finanz- und Logistikdienst­<br />

leistungen sowie Nettoumsatz aus Han­<br />

delswaren von insgesamt 8276 Millionen<br />

Franken (Vorjahr: 7537 Millionen Fran­<br />

ken). Im Wesentlichen trugen die<br />

Konzernbereiche <strong>Post</strong>Finance – dank der<br />

erneuten Zunahme der Kundengelder –<br />

und Strategische Kunden und Lösungen<br />

zum Wachstum des Betriebsertrags mit<br />

Dritten bei. Alle Konzernbereiche ausser<br />

<strong>Post</strong>Mail konnten ihre Erträge steigern.<br />

Der übrige Betriebsertrag betrug 436<br />

Millionen Franken (Vorjahr: 358 Millio­<br />

nen Franken), d. h. er erhöhte sich<br />

um 78 Millionen Franken. 20 Millionen<br />

Franken davon erklären sich aus dem<br />

Verkauf nicht mehr betriebsnotwendiger<br />

Sachanlagen. Der Rest ist auf Erträge<br />

aus <strong>Die</strong>nstleistungen der Konzernbe­<br />

reiche Swiss <strong>Post</strong> International (z. B. Ver­<br />

zollung) und Strategische Kunden und<br />

Lösungen zurückzuführen. Der Effekt<br />

aus Akquisitionen im Betriebsertrag be­<br />

trug 252 Millionen Franken.<br />

Der Betriebsaufwand von 7846 Millionen<br />

Franken stieg gegenüber der Vorjahres­<br />

periode um 774 Millionen Franken oder<br />

10,9 Prozent an. Der Personalaufwand<br />

erhöhte sich vor allem wegen der Lohn­<br />

massnahmen <strong>2007</strong> um rund 140 Millio­<br />

nen Franken. Demgegenüber reduzierte<br />

sich der Vorsorgeaufwand im Vergleich<br />

zum Vorjahr wegen einer weiteren Ein­<br />

lage von 212 Millionen Franken aus dem<br />

Gewinn von 2006 in die Pensionskasse<br />

der <strong>Post</strong>. <strong>Die</strong> Erhöhung des Handels­<br />

waren- und <strong>Die</strong>nstleistungsaufwands ist<br />

auch auf die Mehrkosten durch die ver­<br />

zögerte Inbetriebnahme von Zürich-<br />

Mülligen zurückzuführen. Das allgemein<br />

höhere Zinsniveau und der Neugeld­<br />

zufuss wirkten sich im Aufwand<br />

für Finanzdienstleistungen aus, der<br />

180 Millionen Franken höher war als im<br />

Vorjahr. Der übrige Betriebsaufwand<br />

stieg akquisitionsbedingt, aufgrund von<br />

Mehrkosten aus dem Projekt REMA<br />

und wegen des Verzollungsgeschäfts<br />

bei International um 284 Millionen Fran­<br />

ken (Vorjahr: 1244 Millionen Franken).<br />

<strong>Die</strong> Abschreibungserhöhung im abgelau­<br />

fenen Geschäftsjahr ist massgeblich mit<br />

einer Wertberichtigung bei der Konzern­<br />

gesellschaft DocumentServices AG zu<br />

begründen.<br />

<strong>2007</strong> erwirtschaftete die <strong>Post</strong> 21,7 Pro­<br />

zent ihres Ertrags mit Einkünften aus<br />

dem Monopol auf Briefen bis 100<br />

Gramm (2006 waren es 25,7 Prozent).<br />

Hingegen stieg der Ertrag im sogenann­<br />

ten Auslandgeschäft, zu dem auch die<br />

Einnahmen aus Sendungen vom Ausland<br />

in die Schweiz und umgekehrt gehören,<br />

weiter und betrug im letzten Jahr 20<br />

Prozent (2006 waren es 17,6 Prozent).<br />

<strong>Die</strong> Konzernbilanz der <strong>Post</strong> ist stark<br />

von den Kundeneinlagen des Konzern­<br />

bereichs <strong>Post</strong>Finance geprägt. <strong>Die</strong><br />

Bilanzsumme stieg im Vergleich zum<br />

31. Dezember 2006 durch die erneute<br />

Zunahme der Kundeneinlagen bei<br />

<strong>Post</strong>Finance sowie die Akquisition der<br />

GHP-Gruppe um 4484 Millionen Franken<br />

auf 60084 Millionen Franken an. Im<br />

Verhältnis zur Bilanzsumme betragen<br />

die Kundeneinlagen per 31. Dezember<br />

<strong>2007</strong> rund 86 Prozent.<br />

<strong>Die</strong> Investitionen in Sachanlagen, Betei­<br />

ligungen und immaterielle Anlagen<br />

betrugen 644 Millionen Franken und<br />

lagen gesamthaft über dem Vorjahr<br />

(540 Millionen Franken). Im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr wurden Investitionen in<br />

Beteiligungen von 41 Millionen Franken<br />

getätigt. Der Schwerpunkt der Investi­<br />

tionstätigkeit lag neben Rationalisierungsund<br />

Optimierungsprojekten vor allem<br />

auf dem Bau der drei neuen Briefzentren<br />

im Rahmen des Projekts REMA.<br />

Mit dem Kapitaleinsatz konnte wie­<br />

derum ein Mehrwert von 557 Millionen<br />

Franken (Value Added) erwirtschaftet<br />

werden.


Das konsolidierte Eigenkapital erreichte<br />

am Ende des Jahres 2470 Millionen Fran­<br />

ken (Vorjahr: 1605 Millionen Franken).<br />

Es liegt damit weiterhin unter der Höhe<br />

der angestrebten Eigenkapitalausstat­<br />

tung eines Logistik- und Finanzdienstleis­<br />

tungskonzerns. Das erforderliche Eigen­<br />

kapital erhöhte sich im letzten Jahr unter<br />

anderem wegen des Neugeldzufusses<br />

von <strong>Post</strong>Finance (Basel II).<br />

Angesichts der noch fehlenden Wert­<br />

schwankungsreserven bei der Pensions­<br />

kasse <strong>Post</strong>, der geplanten Reduktion des<br />

technischen Zinssatzes für das Deckungs­<br />

kapital der Pensionierten und der noch<br />

nicht ausreichenden Eigenkapitalbasis<br />

des Konzerns wird dem Bundesrat bean­<br />

tragt, den Gewinn des Stammhauses<br />

<strong>Post</strong> von 702 Millionen Franken wie folgt<br />

zu verwenden: 250 Millionen Franken<br />

als Ausschüttung an den Bund als Eigner,<br />

250 Millionen Franken als Einlage in<br />

die Pensionskasse <strong>Post</strong> als Arbeitgeber­<br />

beitragsreserve sowie 202 Millionen<br />

Franken als Zuweisung in die Reserven<br />

des Stammhauses <strong>Post</strong>. Das Eigenkapital<br />

beträgt vor Gewinnverwendung im<br />

Stammhaus 4564 Millionen Franken.<br />

Im Vergleich mit anderen europäischen<br />

<strong>Post</strong>unternehmen erzielte die Schwei­<br />

zerische <strong>Post</strong> erneut eine angemessene<br />

Rentabilität. <strong>Die</strong> Wachstumsrate des<br />

Vorjahres wurde deutlich übertroffen<br />

(vgl. Grafk Seite 103).<br />

Auch <strong>2007</strong> waren die Kunden mit der<br />

<strong>Post</strong> zufrieden. <strong>Die</strong> bereits zum neunten<br />

Mal durchgeführte Kundenbefragung<br />

zeigte positive Ergebnisse. Der Gesamt­<br />

index über die ganze <strong>Post</strong> und für Privatund<br />

Geschäftskunden verharrte auf<br />

einem hohen Niveau von 79 von 100<br />

Punkten. Am besten erfüllte die <strong>Post</strong> die<br />

Erwartungen der Kunden bei Betreuung<br />

und Beratung. Sehr zufrieden waren die<br />

Kunden auch mit dem Zugang zu den<br />

postalischen <strong>Die</strong>nstleistungen und mit<br />

der landesweiten Präsenz des Unterneh­<br />

mens. Hier stiegen die Werte deutlich an.<br />

Umfeld<br />

Wirtschaftliches Umfeld<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> proftierte <strong>2007</strong> von der sehr<br />

guten Wirtschaftslage. Sie wirkte sich<br />

auf das Geschäft im Ausland und vor<br />

allem auf ihrem Heimmarkt positiv aus.<br />

So wuchsen in der Schweiz die Branchen<br />

Telekommunikation, Finanzen und<br />

Werbung überdurchschnittlich. Sie sind<br />

für die <strong>Post</strong> entscheidend, da sie im<br />

Verkehr mit ihren Kunden grosse<br />

Sendungsmengen generieren.<br />

Von den Branchen, in denen die <strong>Post</strong><br />

selbst tätig ist, ist die Logistikbranche<br />

national und international durch zuneh­<br />

menden Wettbewerb und steigenden<br />

Preisdruck geprägt. <strong>Die</strong> Kunden rea­<br />

gieren stark auf Preisbewegungen und<br />

stellen hohe Anforderungen an die<br />

Qualität. In den ausländischen Logistik­<br />

märkten treten Unternehmen mit neu­<br />

artigen Geschäftsmodellen auf. Im Inland<br />

bereiten sich etablierte Zustellorganisa­<br />

tionen auf einen Eintritt in den Brief­<br />

markt vor – insbesondere solche aus der<br />

Zeitungszustellung.<br />

Trotz guten Wirtschaftswachstums war<br />

der Schweizer Briefmarkt <strong>2007</strong> wie­<br />

derum leicht rückläufg (–0,7 Prozent).<br />

Ein Grund dafür ist nach wie vor die<br />

Substitution, das heisst der Ersatz von<br />

physischen Sendungen durch elektro­<br />

nische Informationsmittel. ( 4) Aller­<br />

dings kommt dem Zusammenfassen von<br />

mehreren Versänden durch Prozessopti­<br />

mierungen bei den grösseren Kunden<br />

heute die entscheidendere Bedeutung<br />

zu. Auch für Europa wird ein Rückgang<br />

des Briefvolumens prognostiziert. Dessen<br />

Höhe liegt bei rund 1 Prozent pro Jahr.<br />

Hingegen wächst der Markt für Dialog­<br />

marketing (Werbebriefe, kartenbasierte<br />

Kundenbindungsprogramme, Response­<br />

management) weiter. Das gilt auch<br />

für den deutschen Markt, wo die 2006<br />

erworbene Konzerngesellschaft GHP<br />

schwergewichtig tätig ist.<br />

Auf dem Finanzmarkt wird in der EU<br />

ein einheitlicher Zahlungsverkehrsraum<br />

angestrebt, um Transaktionen einfacher<br />

und günstiger abzuwickeln.<br />

Beim Retailbanking wächst der Markt<br />

in der Schweiz weiterhin, doch ist auch<br />

hier ein verstärkter Wettbewerb zu<br />

1


20 Jahresbericht | Leistungsfähig | Konzern<br />

beobachten mit besonders harter<br />

Konkurrenz beim Aktivgeschäft (Kredite).<br />

Im regionalen Personenverkehr ist mit<br />

einem leichten Wachstum, aber auch mit<br />

einem verstärkten Preisdruck und der<br />

vermehrten Ausschreibung von Linien<br />

zu rechnen. Ausländische Grossanbieter<br />

versuchen in den (noch) eher kleinräu­<br />

mig organisierten öffentlichen Verkehr<br />

der Schweiz einzusteigen.<br />

Seit gut zwei Jahren sinkt in der<br />

Schweiz die Arbeitslosenquote. <strong>Die</strong>se<br />

Entwicklung dürfte sich im kommenden<br />

Jahr fortsetzen. Zusätzlich werden in<br />

den nächsten Jahren geburtenstarke<br />

Jahrgänge aus dem Erwerbsleben aus­<br />

scheiden. Entsprechend steigt für die<br />

<strong>Post</strong> die Herausforderung, qualifzierte<br />

Arbeitskräfte zu gewinnen.<br />

Globalisierung und<br />

politisches Umfeld<br />

<strong>Die</strong> Globalisierung setzt sich fort –<br />

begünstigt durch politische Prozesse<br />

wie die Öffnung von Märkten oder die<br />

Schaffung grösserer Wirtschaftsräume<br />

sowie durch technologische Entwick­<br />

lungen, die zu günstigeren Kommuni­<br />

kations- und Transportmöglichkeiten<br />

führen. Als Folge agieren <strong>Post</strong>unterneh­<br />

men kontinent- oder weltweit.<br />

Im Briefverkehr stehen sowohl in der EU<br />

als auch in der Schweiz die nächsten<br />

Schritte zur Reduktion der Monopolgren­<br />

zen an, was zur Zunahme des Wett­<br />

bewerbs und zu weiteren – auch grenz­<br />

überschreitenden – Zusammenschlüssen<br />

und Übernahmen führen könnte. In der<br />

EU einigten sich Parlament und Minister­<br />

rat auf eine Verlangsamung der vollstän­<br />

digen Marktöffnung. Das Briefmonopol<br />

wird nun in den meisten EU-Staaten<br />

2011 oder sogar erst 2013 aufgehoben<br />

werden. In der Schweiz hingegen wurde<br />

das Liberalisierungstempo mit den neu­<br />

esten Vorschlägen des Bundesrats er­<br />

höht, sodass die <strong>Post</strong> ihre Anstrengun­<br />

gen zur Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit<br />

verstärken muss.<br />

Grosse Bedeutung für den wirtschaft­<br />

lichen Erfolg der <strong>Post</strong> hat die anstehende<br />

Totalrevision der <strong>Post</strong>gesetzgebung.<br />

Ende Februar 2008 schickte der Bundes­<br />

rat die Vorlage in die Vernehmlassung.<br />

Das weitere Vorgehen für die Liberali­<br />

sierung ist wie folgt vorgesehen: Am<br />

1. April 2009 senkt der Bundesrat per<br />

Verordnung die Monopolgrenze für<br />

Briefe auf 50 Gramm, drei Jahre später<br />

soll mit dem neuen <strong>Post</strong>gesetz die voll­<br />

ständige Marktöffnung folgen. <strong>Die</strong>ses<br />

untersteht dem fakultativen Referen­<br />

dum. Ausserdem soll die Grundversor­<br />

gung neu defniert werden, insbesonde­<br />

re das fächendeckende Angebot an<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen des Zahlungsverkehrs.<br />

Nötigenfalls muss die Finanzierung der<br />

Grundversorgung durch einen Fonds<br />

geregelt werden. Weiter wird die<br />

Umwandlung der <strong>Post</strong> in eine AG zur<br />

Diskussion gestellt. Damit verbunden<br />

wären auch die Ablösung des Personal­<br />

rechts des Bundes und die Möglichkeit,<br />

dass die <strong>Post</strong> mit ihren Sozialpartnern<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> sieht sich neuen<br />

Arbeits­ und Lebensgewohnheiten<br />

gegenüber.<br />

Branchenarbeitsverträge abschliesst.<br />

( 19, 20, 21, 22)<br />

Technologisches Umfeld<br />

Der zunehmende Einsatz der Informa­<br />

tionstechnologie führt in allen Bereichen<br />

zu Effzienzsteigerungen und zu zusätz­<br />

lichem Kundennutzen. In der Informati­<br />

onsverarbeitung können Medienbrüche<br />

vermieden, in der Güterlogistik Waren­<br />

füsse besser gesteuert und im öffent­<br />

lichen Verkehr Leistungen vernetzt und<br />

effzienter erbracht werden. Im Finanz­<br />

sektor gelangen weiterentwickelte<br />

mobile Zahlungslösungen zum Einsatz.<br />

Generell lösen Kunden ihre Wertschöp­<br />

fungsketten auf und lagern Aktivitäten<br />

aus, die nicht zu ihrem Kerngeschäft<br />

gehören oder die von Anbietern wie der<br />

<strong>Post</strong> effzienter und kostengünstiger<br />

erbracht werden können. Dazu gehören<br />

etwa <strong>Die</strong>nstleistungen wie das Scanning,<br />

die Archivierung und der Druck von<br />

Dokumenten und die Übernahme von<br />

internen <strong>Post</strong>diensten.<br />

Kehrseite der technologischen Entwick­<br />

lung ist der Rückgang der Sendungs­<br />

mengen der <strong>Post</strong>unternehmen. Er setzt<br />

sich fort – allerdings angesichts der<br />

guten Wirtschaftslage nicht im voraus­<br />

gesagten Umfang – und ist insbesondere<br />

auf optimierte Prozesse bei grossen<br />

Kunden zurückzuführen, die mehrere<br />

Versände zu einem zusammenfassen<br />

und damit Kosten sparen. Bei der Sub­<br />

stitution zeigt sich mittlerweile ein diffe­<br />

renziertes Bild: Haushalte mit Internet­<br />

anschluss weisen auch einen hohen


Briefverkehr auf. Zudem haben physische<br />

Medien beim Empfänger eine höhere<br />

Akzeptanz als elektronische und bean­<br />

spruchen deshalb weiterhin ihren Platz<br />

in der Kommunikation. Eine weitere<br />

Entwicklung ist die zunehmende Konver­<br />

genz, die fiessende Übergänge zwischen<br />

der physischen und der elektronischen<br />

Welt ermöglicht. Dazu gehören An­<br />

wendungen wie Mobile Tagging, bei<br />

der gedruckte Codes via Handykamera<br />

den Zugang zu orts- und zeitspezifschen<br />

Informationen im Internet öffnen. Wir<br />

setzten diese Technologie <strong>2007</strong> für<br />

Informationen zum <strong>Post</strong>Auto-Fahrplan<br />

in einem beliebten Wandergebiet im<br />

Appenzellerland und bei der Lehrlings­<br />

werbung ein.<br />

Klimawandel und «Peak Oil»<br />

Der Klimawandel ist – spätestens mit<br />

der Verleihung des Nobelpreises an Al<br />

Gore und den UNO-Klimarat – zu einem<br />

unübersehbaren Faktor der Weltwirt­<br />

schaft geworden. Schätzungen rechnen<br />

damit, dass die negativen Kosten bis<br />

zu zwanzig Mal teurer werden könnten<br />

als konsequente Gegenmassnahmen.<br />

<strong>Die</strong> volkswirtschaftlichen Kosten von<br />

Dürren, Überschwemmungen und<br />

weiteren Elementarschäden werden<br />

auf bis zu 20 Billionen Euro geschätzt.<br />

Zugleich wird das Öl als wichtigster<br />

Energieträger knapp. Experten erwarten<br />

noch vor 2009 den sogenannten «Peak<br />

Oil», der Zeitpunkt, an dem weltweit<br />

die maximale tägliche Förderkapazität<br />

nicht mehr erhöht werden kann und sie<br />

die tägliche Nachfrage nicht mehr deckt.<br />

<strong>Die</strong> dadurch entstehende Verknappung<br />

des Rohöls und die zu erwartenden<br />

Lenkungsabgaben auf fossilen, d.h.<br />

nicht erneuerbaren Energien führen zu<br />

einer Verteuerung der Energie selbst,<br />

aber auch von zahlreichen Produkten<br />

und <strong>Die</strong>nstleistungen. Energieeffzienz<br />

wird unter diesen Vorzeichen zu einem<br />

Wettbewerbsvorteil. Unternehmen,<br />

die ihre Leistungen mit möglichst wenig<br />

(fossiler) Energie und einem hohen<br />

Anteil erneuerbarer Energien erbringen,<br />

proftieren längerfristig von tieferen<br />

Produktionskosten. Für die <strong>Post</strong> mit ihren<br />

Transporten von Personen und Gütern<br />

sind Umwelt- und Klimafragen deshalb<br />

von grosser Bedeutung. ( 14, 15, 18)<br />

Kundenverhalten und<br />

gesellschaftliche Verantwortung<br />

Wie so viele traditionelle Unternehmen<br />

sieht sich die <strong>Post</strong> veränderten Werthal­<br />

tungen und neuen Arbeits- und Lebens­<br />

gewohnheiten ihrer Kunden gegenüber.<br />

Sie sind mobiler, tagsüber unterwegs,<br />

können und wollen Geschäfte nicht<br />

nur in Läden mit fxen Öffnungszeiten<br />

abwickeln, sondern <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

und Produkte auch über andere Kanäle<br />

und rund um die Uhr beanspruchen.<br />

<strong>Die</strong> Privatkunden bewegen sich zuneh­<br />

mend auch in virtuellen Welten, die<br />

für Spiele, Marketing, Innovationen oder<br />

Kundenbindung genutzt werden können.<br />

Festzustellen sind ausserdem Phänomene<br />

wie erhöhte Preissensitivität und eine<br />

Veränderung der Werthaltungen insbe­<br />

sondere bezüglich Nachhaltigkeit.<br />

Wir verstehen nachhaltige Entwicklung<br />

nicht nur als gesellschaftliche Zielsetzung,<br />

sondern vor allem als unternehmerische<br />

Herausforderung. Wenn wir unsere<br />

heutigen Bedürfnisse so decken, dass<br />

wir kommenden Generationen nicht die<br />

Möglichkeit zur Deckung ihrer Bedürf­<br />

nisse verbauen, sind wir auf dem Pfad<br />

der nachhaltigen Entwicklung. Um auf<br />

diesem strategischen Entwicklungspfad<br />

als Unternehmen erfolgreich zu sein,<br />

müssen wir zunächst die Bedürfnisse<br />

unserer Kunden und Kundinnen bezüg­<br />

lich Leistung, Qualität und Preis erfüllen.<br />

Wir müssen Technologie- und Innova­<br />

tionspotenziale erschliessen und aus­<br />

schöpfen und die Produktivität kontinu­<br />

ierlich verbessern.<br />

Nur wenn wir wirtschaftlich erfolgreich<br />

sind, erhalten wir den nötigen Hand­<br />

lungsspielraum, um unsere Verantwor­<br />

tung gegenüber unsern Mitarbeitern,<br />

der Gesellschaft und der Umwelt wahr­<br />

zunehmen. Und umgekehrt: Nur wenn<br />

wir diese Verantwortung wahrnehmen,<br />

sind wir langfristig wirtschaftlich erfolg­<br />

reich. Wir stehen vor der Herausfor­<br />

derung, den Ansatz der nachhaltigen<br />

Entwicklung, der sich bereits in unserer<br />

Vision und unsern Werten wiederfndet,<br />

noch konsequenter in die Geschäfts­<br />

strategie, die Leistungserbringung, die<br />

Produktgestaltung und in die Kommuni­<br />

kation zu integrieren.<br />

21


22 Jahresbericht | Leistungsfähig | Konzern<br />

Strategie<br />

Im beschriebenen Umfeld steht die<br />

<strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> den vielfältigen,<br />

teilweise auch widersprüchlichen An<br />

sprüchen von Eigner, Kunden, der Allge<br />

meinheit, aber auch den Mitarbeitenden<br />

gegenüber. <strong>Die</strong> Defnition und Umset<br />

zung einer nachhaltigen Geschäftsstrate<br />

gie ist im Wesentlichen ein mehrstufger<br />

Prozess: Der Bundesrat legt auf der Basis<br />

des <strong>Post</strong>organisationsgesetzes die strate<br />

gischen Ziele für die <strong>Post</strong> fest. ( 6, 7)<br />

Das Unternehmen setzt sie im Einklang<br />

mit der Vision ( 23) in der Unterneh<br />

mensstrategie um. Erfolgreich können<br />

wir jedoch nur sein, wenn es uns gelingt,<br />

die Motivation und Leistungsbereitschaft<br />

der Mitarbeitenden hoch zu halten. 1<br />

­<br />

­<br />

­<br />

­<br />

­<br />

­<br />

Gesetzlicher Auftrag/Universaldienst<br />

Der gesetzliche Auftrag der <strong>Post</strong> umfasst<br />

folgende Aufgaben:<br />

– Annahme, Abholung, Transport,<br />

Zustellung von Sendungen (Briefe,<br />

Pakete, Zeitungen) in der Regel an<br />

allen Werktagen, mindestens aber<br />

an fünf Tagen pro Woche<br />

– Einzahlung, Auszahlung und<br />

Überweisung<br />

– Landesweit fächendeckendes<br />

<strong>Post</strong>stellennetz<br />

Leistungsangebote<br />

in bestehenden<br />

Märkten verbessern<br />

und erweitern<br />

Vertriebskanäle<br />

orchestrieren<br />

Für ihre Kunden will die <strong>Post</strong><br />

flexibel und reaktionsschnell sein.<br />

– <strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstleistungen des Universal­<br />

dienstes müssen in allen Regionen<br />

für alle Bevölkerungsgruppen in ange­<br />

messener Distanz erhältlich sein<br />

– Hauszustellung in allen ganzjährig<br />

bewohnten Siedlungen<br />

– Einheitliche, distanzunabhängige<br />

Preise in den reservierten <strong>Die</strong>nsten<br />

Nebst dem Universaldienst, der von der<br />

<strong>Post</strong> geleistet werden muss, den sie aber<br />

zu grossen Teilen in Konkurrenz zu an­<br />

dern Unternehmen anbietet, darf sie<br />

ebenfalls im freien Wettbewerb weitere<br />

Leistungen anbieten. ( 1, 24, 25, 26)<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> erwirtschaftet heute 78 Pro­<br />

zent des Umsatzes im Wettbewerb<br />

(nicht reservierte <strong>Die</strong>nste und Wettbe­<br />

werbsdienste), gerade noch 22 Prozent<br />

des Umsatzes entfallen auf das Rest­<br />

monopol von 100 Gramm bei den Brie­<br />

fen (reservierte <strong>Die</strong>nste).<br />

Strategische Ziele<br />

<strong>Die</strong> strategischen Ziele der <strong>Post</strong> gegen­<br />

über ihren wichtigsten Anspruchsgrup­<br />

pen für die Periode 2006 bis 2009 sind<br />

breit gefächert: So müssen wir gegen­<br />

über dem Eigner sicherstellen, dass wir<br />

den Wert des Unternehmens steigern,<br />

unsere Erträge breiter abstützen, mit<br />

Strategische Ziele des Bundesrats<br />

Vision und Kernwerte<br />

Strategische Stossrichtungen<br />

Wettbewerbsfähigkeit erhöhen Proftables Wachstum anstreben<br />

Preisbildung<br />

differenzieren<br />

Produktivität<br />

verbessern<br />

Regulatorische<br />

Rahmen­<br />

bedingungen<br />

mitgestalten<br />

Strategische Massnahmen /Projekte<br />

Motivation und Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden hoch halten<br />

allen Geschäftsbereichen erfolgreich<br />

sind, branchenübliche Ergebnisse erwirt­<br />

schaften, in postnahen Bereichen ren­<br />

tabel wachsen und zudem unsere Eigen­<br />

kapitalbasis absichern.<br />

Für ihre Kunden will die <strong>Post</strong> fexibel<br />

und reaktionsschnell sein, ihnen ein<br />

attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis und<br />

Zugang zu weltweiten <strong>Post</strong>netzen<br />

bieten. Für die existenzielle Gruppe<br />

der strategischen Kunden (mit je einem<br />

Umsatz von mehr als zwei Millionen<br />

Franken pro Jahr) stellt sie massgeschnei­<br />

derte Lösungen bereit.<br />

Für ihre Mitarbeitenden will die <strong>Post</strong> eine<br />

sozialverantwortliche Arbeitgeberin sein<br />

und zu den Besten der Branche gehören.<br />

Sie will attraktive Arbeitsplätze schaffen,<br />

soweit betriebswirtschaftlich möglich<br />

eine angemessene regionale Verteilung<br />

der Arbeitsplätze sicherstellen, eine faire<br />

Sozialpartnerin sein und durch ihren<br />

Führungsstil und ihre Personalentwick­<br />

lung Vertrauen schaffen.<br />

Für die Schweiz als Gesamtes will die<br />

<strong>Post</strong> unternehmerisch verantwortungs­<br />

bewusst und konkurrenzfähig bleiben,<br />

Mehrwert für Personal, Minderheiten,<br />

Kultur und Regionen schaffen, die<br />

Proftables<br />

Wachstum in<br />

ausländischen<br />

Nischenmärkten<br />

Proftables<br />

Wachstum<br />

entlang der Wertschöpfungskette


Grundversorgung ( 1) weiterhin<br />

fächendeckend nach gleichen Grund­<br />

sätzen, in guter Qualität und zu an­<br />

gemessenen Preisen erbringen und sie<br />

den Entwicklungen von Technologie<br />

und Kundenbedürfnissen anpassen.<br />

Strategische Stossrichtungen<br />

Damit die <strong>Post</strong> auch in Zukunft erfolg­<br />

reich bleibt, muss sie immer wieder neue<br />

Möglichkeiten fnden, ihre Wettbewerbs­<br />

fähigkeit durch Innovation, Kostenopti­<br />

mierungen und Produktivitätsverbesse­<br />

rungen zu erhöhen. Gleichzeitig passt<br />

sie ihre <strong>Die</strong>nstleistungen den Kunden­<br />

bedürfnissen in den bestehenden Märk­<br />

ten laufend an und bindet ihre Kunden<br />

mit einem guten Preis-Leistungs-Verhält­<br />

nis. Um das Kerngeschäft zu stützen,<br />

muss es der <strong>Post</strong> gelingen, neue Märkte<br />

zu erschliessen. Angesichts der erwar­<br />

teten Konkurrenz mit teilweise neuen<br />

Geschäftsmodellen ist es für sie von<br />

steigender Bedeutung, den Kunden<br />

durch innovative Lösungen zusätzlichen<br />

Nutzen zu verschaffen.<br />

Aufbauend auf dem gesetzlichen Auf­<br />

trag der <strong>Post</strong> und den Zielen des Bundes­<br />

rats hat die <strong>Post</strong> sieben strategische<br />

Stossrichtungen defniert, die den zu­<br />

künftigen Erfolg sicherstellen sollen:<br />

Fünf Stossrichtungen fokussieren auf die<br />

Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit,<br />

zwei sollen für ein kontinuierliches und<br />

proftables Wachstum sorgen.<br />

Zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

wollen wir unsere Angebote in beste<br />

henden Märkten verbessern und er<br />

weitern, wegen des geänderten Kunden<br />

verhaltens die Vertriebskanäle besser<br />

orchestrieren, die Preise besser an den<br />

jeweiligen Markt und die Nachfrage<br />

anpassen, die Produktivität verbessern<br />

und die regulatorischen Rahmenbedin<br />

gungen im Dialog mit unsern Anspruchs<br />

gruppen2 ­<br />

­<br />

­<br />

­<br />

­<br />

mitgestalten.<br />

Proftables Wachstum streben wir in aus­<br />

ländischen Nischenmärkten und entlang<br />

der postalischen Wertschöpfungskette<br />

unserer Kunden an.<br />

Den grössten Beitrag zum Unternehmens­<br />

ergebnis erwarten wir von der Verbes­<br />

serung der Produktivität und von der<br />

Verbesserung des Leistungsangebots.<br />

Letzteres leistet zusammen mit der<br />

Orchestrierung der Vertriebskanäle den<br />

grössten Beitrag zur Kunden- und Mit­<br />

arbeiterzufriedenheit. Der Beitrag der<br />

beiden Wachstumsstossrichtungen an<br />

den Gewinn steigt kontinuierlich an.<br />

Basis aller strategischen Massnahmen<br />

sind unsere Mitarbeitenden. Deshalb<br />

halten wir ihre Motivation und Leistungs­<br />

bereitschaft hoch.<br />

Strategische Massnahmen<br />

<strong>Die</strong> sieben Stossrichtungen gliedern<br />

sich in insgesamt 36 strategische Mass<br />

nahmen, die ein Investitionsvolumen<br />

von mehr als einer Milliarde Franken<br />

umfassen: Der Grossteil davon ist auf<br />

den Markt ausgerichtet, d.h. auf bessere<br />

und zusätzliche Angebote für unsere<br />

Kunden. 3 ­<br />

Noch entscheidender ist je­<br />

doch die Verbesserung der Produktivität,<br />

dank der wir unsere Produkte und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen zu konkurrenzfähigen<br />

Preisen anbieten können.<br />

REMA<br />

Zu den wichtigsten Massnahmen zur<br />

Verbesserung der Produktivität gehört<br />

die Modernisierung der Briefzentren,<br />

die wir unter dem Namen REMA<br />

(REengineering MAilprocessing) seit<br />

Jahren vorwärtstreiben. <strong>2007</strong> nahm die<br />

<strong>Post</strong> als erstes von dreien das Briefzen­<br />

trum Zürich-Mülligen etappenweise in<br />

Betrieb. Es ist weltweit eine der moderns­<br />

ten Anlagen ihrer Art. Sämtliche Prozess­<br />

schritte (Wareneingang, Aufbereitung,<br />

Hochregallager, Sortierung, Kommissio­<br />

nierung, Warenausgang) sind präzise<br />

aufeinander abgestimmt. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong>säcke<br />

haben ausgedient und werden durch<br />

Briefbehälter ersetzt. So können wir<br />

Briefe nicht nur effzienter, sondern auch<br />

schonender verarbeiten und erleichtern<br />

den Kunden den Versand.<br />

Mitten im Briefzentrum steht das zwölf<br />

Meter hohe Hochregallager, das Platz<br />

für 80000 Briefbehälter mit B-<strong>Post</strong><br />

bietet. Immer, wenn es die vordringliche<br />

Verarbeitung der A-<strong>Post</strong> zulässt, wird<br />

der Sortierung B-<strong>Post</strong> aus dem Hochregal­<br />

lager zugeführt. In einer Stunde können<br />

mehr als 8000 Briefbehälter ein- und<br />

ausgelagert werden. Trotz der Komplexi­<br />

tät eines solchen neuen Systems konnten<br />

wir das neue Briefzentrum ohne wesent­<br />

liche Verspätungen in der Zustellung in<br />

Betrieb nehmen.<br />

Ebenfalls den Betrieb aufgenommen<br />

haben das Subzentrum Gossau und die<br />

Retourenverarbeitung und Videocodie­<br />

rung in Chur. Der Vollbetrieb für die Ost­<br />

schweiz ist für das erste Quartal 2008<br />

vorgesehen. Weil ein Brand im Briefzen­<br />

trum Härkingen im Oktober <strong>2007</strong><br />

Schäden an Gebäude und Anlagen<br />

verursachte, zieht die <strong>Post</strong> die Inbetrieb­<br />

nahme des Briefzentrums Eclépens vor.<br />

Es soll seinen Betrieb bereits im Juli 2008<br />

aufnehmen, Härkingen wird hingegen<br />

erst im November starten. Der Voll­<br />

betrieb der drei Briefzentren, sechs Sub­<br />

zentren und zwei Zentren für Retouren­<br />

verarbeitung und Videocodierung<br />

wird im ersten Halbjahr 2009 erreicht wer­<br />

den. Ab diesem Zeitpunkt spart die<br />

<strong>Post</strong> jährlich wiederkehrende Kosten von<br />

170 Millionen Franken.<br />

Annahme und Zustellung vereinfacht<br />

Per Ende Jahr reorganisierte die <strong>Post</strong> die<br />

Annahme und die Zustellung. Bis anhin<br />

hatten sich diese Aufgabe mehrere<br />

Konzernbereiche geteilt. Sie führte die<br />

Zustellung (mit Ausnahme der Paketzu­<br />

stellung) im Konzernbereich <strong>Post</strong>Mail<br />

zusammen und übertrug die gesamte<br />

Annahme dem Konzernbereich <strong>Post</strong>stel­<br />

23


24 Jahresbericht | Leistungsfähig | Konzern<br />

Kennzahlen – Konzern <strong>2007</strong> 2006<br />

Ergebnis<br />

Betriebsertrag Mio. CHF 8 712 7895<br />

davon: im Ausland erwirtschaftet Mio. CHF1 1 741 1391<br />

% des Betriebsertrags 20,0 17,6<br />

davon: reservierte <strong>Die</strong>nste Mio. CHF2 1 893 2028<br />

% des Betriebsertrags 21,7 25,7<br />

Betriebsergebnis Mio. CHF 866 823<br />

als Anteil des Betriebsertrags % 9,9 10,4<br />

davon: im Ausland erwirtschaftet Mio. CHF1 % des Betriebs<br />

60,6 54,2<br />

ergebnisses 7,0 6,6<br />

Konzerngewinn Mio. CHF 909 837<br />

Wertschöpfung Mio. CHF3 ­<br />

Mitarbeitende<br />

4 925 4735<br />

Personalbestand Konzern Personaleinheiten 43 447 42178<br />

davon: Ausland<br />

Finanzierung<br />

Personaleinheiten 5 512 3379<br />

Bilanzsumme Mio. CHF 60 084 55600<br />

davon: Kundeneinlagen Mio. CHF 51 462 48364<br />

Eigenkapital<br />

Investitionen<br />

Mio. CHF 2 470 1605<br />

Investitionen<br />

davon: übrige Sachanlagen,<br />

Mio. CHF 644 540<br />

immaterielle Anlagen Mio. CHF 322 195<br />

davon: Betriebsliegenschaften Mio. CHF 281 310<br />

davon: Beteiligungen Mio. CHF 41 35<br />

Grad der eigenfnanzierten Investitionen<br />

Wertgenerierung<br />

% 100 100<br />

Geldfuss aus operativer Geschäftstätigkeit Mio. CHF 3 312 3247<br />

Value Added Mio. CHF 557 532<br />

1 Defnition Ausland in Übereinstimmung mit der Sekundärsegmentierung im Finanzbericht, d.h. Ausland enthält den grenzüberschreitenden Verkehr.<br />

2 Der reservierte <strong>Die</strong>nst ist die <strong>Die</strong>nstleistung der postalischen Grundversorgung, die ausschliesslich von der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> angeboten wird und<br />

zu deren Erbringung die <strong>Post</strong> verpfichtet ist. Der reservierte <strong>Die</strong>nst entspricht dem Monopolbereich.<br />

3 Wertschöpfung = Betriebsergebnis + Personalaufwand + Abschreibungen – Ergebnis aus Verkauf von Sachanlagen,<br />

immateriellen Anlagen und Beteiligungen.<br />

Weitere Kennzahlen und Erläuterungen zu den Kennzahlen fnden sich im Zahlenspiegel. ( 99)<br />

len und Verkauf. <strong>Die</strong>se Vereinfachung<br />

erleichtert es, Annahme und Zustellung<br />

optimal zu organisieren und unter­<br />

schiedliche Netze besser aufeinander<br />

abzustimmen. Für unsere Kunden ändert<br />

sich nichts, sie erhalten nach wie vor<br />

einen optimalen Zugang zu den <strong>Post</strong>­<br />

dienstleistungen. ( 27, 28)<br />

Beschaffungsorganisation<br />

Zur Steigerung der Produktivität tragen<br />

auch all jene Massnahmen bei, mit<br />

denen wir unsere internen Abläufe ver­<br />

bessern. So schuf die <strong>Post</strong> <strong>2007</strong> eine<br />

einheitliche Beschaffungsorganisation<br />

unter der fachlichen Leitung des<br />

Konzerneinkaufs. Ziel war es, konzern­<br />

weit einen kompetenten Ansprechpart­<br />

ner zu benennen, zeitgerechte und<br />

transparente Beschaffungsprozesse ein­<br />

zurichten sowie ein professionelles<br />

Lieferantenmanagement zu etablieren.<br />

Informationstechnologie<br />

Ein weiterer, unabdingbarer Erfolgsfaktor<br />

ist der Bereich Informationstechnologie<br />

(IT). Er hat zum Ziel, einen möglichst<br />

hohen IT-Nutzen zu möglichst tiefen,<br />

d.h. marktwirtschaftlichen Preisen zu<br />

schaffen. Bei den Basisfunktionalitäten<br />

Büroautomation, Netz und SAP (Unter­<br />

nehmenssoftware) strebt der Bereich<br />

jeweils die Kostenführerschaft an. Zu­<br />

dem unterstützt die Informationstechno­<br />

logie die Bereiche bei der Einführung<br />

und Entwicklung neuer und innovativer<br />

Anwendungen. Stichworte: Anbindung<br />

von Konzerngesellschaften, Kunden<br />

und Partnern, Betriebssystem Vista<br />

(vorgesehen für 2008), Mobile Compu­<br />

ting. Weiter wurde ein Grossteil der<br />

rund 24000 Telefonanschlüsse an<br />

2260 Standorten auf Internet-Protokoll-<br />

Telefonie umgestellt. Mit der Umstellung


konnten rund 2500 Anschlüsse aufge­<br />

hoben werden, was zu jährlichen Kosten­<br />

einsparungen von 700000 Franken<br />

führt.<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf wird zu<br />

einer markt­ und kundenorientierten<br />

Verkaufsabteilung<br />

Auch <strong>2007</strong> setzte die <strong>Post</strong> ihren Weg<br />

von der staatlichen Anstalt zum kunden­<br />

orientierten <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen<br />

fort. War die Organisation der <strong>Post</strong><br />

früher auf das Angebot von <strong>Post</strong>leistun­<br />

gen ausgerichtet, so baut sie ihr <strong>Post</strong>­<br />

stellennetz ( 9) seit 2001 fortlaufend zu<br />

einer markt- und kundenorientierten<br />

Verkaufsabteilung für Privatkunden und<br />

KMU aus. Meilensteine dazu waren<br />

2001 und 2006 die Anpassung der<br />

dezentralen Organisation und die Moder­<br />

nisierung des <strong>Post</strong>stellennetzes unter<br />

anderem mit dem Projekt Ymago. <strong>2007</strong><br />

erhielt der Bereich <strong>Post</strong>stellen und<br />

Verkauf einerseits die Netzhoheit, also<br />

die konzernweite Verantwortung für<br />

sämtliche Annahmestellen, anderseits die<br />

Sortimentshoheit: Neu legt <strong>Post</strong>stellen<br />

und Verkauf zusammen mit den Berei­<br />

chen fest, welche Produkte wo verkauft<br />

werden. 22 neu gebildete Verkaufsre­<br />

gionen konzentrieren sich auf Verkauf<br />

und Marktbearbeitung, ohne die Grund­<br />

versorgung zu schmälern. ( 28)<br />

Bündelung der Wachstumspotenziale<br />

durch die Schaffung des<br />

Bereichs Strategische Kunden und<br />

Lösungen<br />

Um den Bedürfnissen grosser Geschäfts­<br />

kunden entgegenzukommen, schufen<br />

wir per Oktober <strong>2007</strong> den neuen Kon­<br />

zernbereich Strategische Kunden und<br />

Lösungen (SKL). ( 3, 29) Er umfasst den<br />

bisherigen Bereich Strategisches Kunden­<br />

management, die MailSource-Gruppe<br />

und die bestehenden Konzerngesell­<br />

schaften DocumentServices AG, Teile<br />

der DCL Data Care AG, SwissSign AG,<br />

yellowworld AG und die 2006 mehrheit­<br />

lich erworbene deutsche GHP-Gruppe.<br />

Damit vereinen wir die Betreuung der<br />

Grosskunden und die früher dezentral<br />

geführten neuen, grösstenteils informa­<br />

tikgestützten <strong>Die</strong>nstleistungen der <strong>Post</strong>.<br />

Mit diesem Schritt verfolgen wir die<br />

Strategie weiter, unser Kerngeschäft<br />

mit vor- bzw. nachgelagerten <strong>Die</strong>nstleis­<br />

tungen entlang der Wertschöpfungs­<br />

kette zu erweitern, d.h. unsere Mail-,<br />

Logistik- und Zahlungslösungen<br />

schweiz- und weltweit sinnvoll mit neu­<br />

en Angeboten wie Dokumentenmanage­<br />

ment, Dialogmarketing sowie Billingund<br />

E-Business-Lösungen zu ergänzen.<br />

Ausblick<br />

Für das Jahr 2008 sieht die Schweize­<br />

rische Nationalbank ein Nachlassen der<br />

Konjunkturdynamik. Eine Reihe von<br />

Indikatoren deuten in den USA und in<br />

Europa auf eine deutliche Wachstums­<br />

verlangsamung hin. Aus der schwelen­<br />

den Finanzmarktkrise und dem starken<br />

Kursrückgang des Dollars gegenüber<br />

dem Euro und dem Schweizer Franken<br />

ergeben sich für Europa und somit auch<br />

für die Schweiz zusätzliche Risiken. Das<br />

Wachstum in der Schweiz dürfte sich vor<br />

diesem Hintergrund abschwächen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> wird auch<br />

unter diesen Vorzeichen voraussichtlich<br />

den Unternehmenswert steigern, ein<br />

angemessenes Ergebnis erzielen und<br />

die Investitionen aus eigener Kraft fnan­<br />

zieren können.<br />

REMA wird mit seinen Produktionsver­<br />

besserungen und innovativen Möglich­<br />

keiten auch 2008 das wichtigste Projekt<br />

der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> bleiben.<br />

Zudem werden wir die Konzentration<br />

der Briefzustellung vorantreiben, im<br />

Rahmen von Ymago weitere Agenturen<br />

eröffnen, das Filialnetz von <strong>Post</strong>Finance<br />

weiter ausbauen und die weiteren strate­<br />

gischen Massnahmen umsetzen.<br />

Bei der anstehenden Totalrevision der<br />

<strong>Post</strong>gesetzgebung werden wir uns für<br />

eine gute Grundversorgung, deren<br />

angemessene Finanzierung, die Auswei­<br />

tung der Geschäftstätigkeit von <strong>Post</strong>-<br />

Finance ( 30) und für faire Wettbewerbs­<br />

bedingungen einsetzen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong><br />

betrachtet es als ihre Aufgabe, die Fol­<br />

gen der Gesetzesrevision im Einzelnen<br />

möglichst frühzeitig darzustellen.<br />

1 Vgl. das Kapitel Sorgsam, Seite 62.<br />

2 Vgl. das Dialoggruppenmanagement der <strong>Post</strong> im Kapitel Vorbildlich,<br />

Seite 76.<br />

3 Vgl. das Kapitel Lösungsorientiert, Seite 56.<br />

Mehr dazu im Internet:<br />

www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links<br />

1) Grundversorgung der <strong>Post</strong>, Begriffe<br />

und Definitionen<br />

3) Neuer Konzernbereich SKL<br />

4) E-Substitution Brief<br />

6) Ziele des Bundesrats<br />

7) Positionspapier Ziele des Bundesrats<br />

9) <strong>Post</strong>stellennetz: <strong>Die</strong> einzige Konstante<br />

ist der Wandel<br />

14) Klimaveränderungen und Initiativen<br />

15) Umweltziele<br />

18) Umweltschutz<br />

19) Bundesrat zur Marktöffnung<br />

20) Studie PLAUT<br />

21) Totalrevision <strong>Post</strong>gesetzgebung<br />

22) Evaluation Auswirkungen Marktöffnung<br />

23) Vision der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong><br />

24) Universaldienste<br />

25) <strong>Post</strong>gesetz<br />

26) <strong>Post</strong>verordnung<br />

27) Zustellung und Annahme angepasst<br />

28) Annahme <strong>Post</strong>stellen und Verkauf<br />

29) Entscheid VR neue Organisation<br />

30) Weiterentwicklung <strong>Post</strong>Finance<br />

99) Zahlenspiegel zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

25


26 Jahresbericht | Leistungsfähig | <strong>Post</strong>Logistics<br />

Alexander Forster, Account Manager,<br />

<strong>Post</strong>Logistics Innight AG, Oftringen<br />

Elcotherm AG<br />

Georg Fischer, Product Consultant,<br />

Kurier und Kundenlösungen, <strong>Post</strong>Logistics, Zürich<br />

Salvatore Donato, Account Manager,<br />

DocumentServices AG, Schlieren<br />

Christoph Grether, Leiter Verkauf Schweiz,<br />

Swiss <strong>Post</strong> International, Bern<br />

Elcotherm ist das führende Schweizer Unternehmen für Heizungslösungen mit Gas,<br />

Öl und erneuerbaren Energien. Es garantiert dank einem 24-Stunden-Servicenetz<br />

mit 350 Fachleuten die zuverlässige Wartung und effziente Behebung von Störungen.<br />

Elcotherm hat ihren Sitz in Vilters (SG).<br />

Teil der Lösung <strong>Die</strong> <strong>Post</strong>


Claudia Wachter, Account Manager,<br />

<strong>Post</strong>Logistics Verkauf Ostschweiz, Rapperswil<br />

Komplexität erkennen<br />

Bei Elcotherm tickt die Uhr. Geht bei den<br />

Kunden die Heizung kaputt, muss sie so<br />

schnell als möglich repariert werden.<br />

Um ihren Kunden nahe zu sein, betrieb<br />

Elcotherm bis vor kurzem 50 Service­<br />

lager in der ganzen Schweiz. Effzienter<br />

wäre es gewesen, möglichst viele Ersatz­<br />

teile aus einem zentralen Lager zu liefern.<br />

Verbessern wollte das Unternehmen<br />

ausserdem das Ausstellen der Rechnun­<br />

gen, die unmittelbar nach einer Repara­<br />

tur bei den Kunden ankommen müssen.<br />

Marco Sunier, Leiter Logistik,<br />

Elcotherm AG, Vilters<br />

Kompetenzen bündeln<br />

<strong>Die</strong> Lösung der <strong>Post</strong> für Elcotherm<br />

beginnt bei der Annahme der Bestel­<br />

lungen, führt weiter zu der zentralen<br />

Nachtlieferung der Ersatzteile an die<br />

Servicetechniker und endet mit der<br />

Rechnung im Briefkasten der Kunden.<br />

Für dringende Fälle bietet sie dem<br />

Unternehmen einen 24-Stunden-Pikettund<br />

Kurierdienst an. Was die jährlich<br />

550000 Rechnungen betrifft, über­<br />

nimmt die <strong>Post</strong> die elektronischen Daten,<br />

druckt diese direkt im Briefzentrum in<br />

Zürich-Mülligen aus, verpackt und<br />

verschickt sie, Mahnungen inklusive.<br />

Hubertus Cantieni, Leiter Servicelogistik,<br />

Elcotherm AG, Vilters<br />

Durch Einfachheit überzeugen<br />

Heute benötigt Elcotherm nur noch<br />

32 Servicelager und spart damit jährlich<br />

eine Viertelmillion Franken. Und dies<br />

bei gleich hohem Kundenservice. <strong>Die</strong><br />

gesamte Reparaturlogistik ab dem zentra­<br />

len Lager wird von der <strong>Post</strong> übernom­<br />

men. Bei den Rechnungen proftiert das<br />

Unternehmen von späteren Aufgabe­<br />

zeiten, mehr Flexibilität bei den Beilagen<br />

und einem speziellen Rabatt für die<br />

Aufgabe in einem Zentrum – ohne dass<br />

Elcotherm auch nur einen Brief physisch<br />

nach Zürich-Mülligen bringen muss.<br />

27


2 Jahresbericht | Leistungsfähig | <strong>Post</strong>Logistics<br />

Logistik ist, wenn es<br />

für alles eine Lösung gibt.<br />

<strong>Post</strong>Logistics verfolgt den eingeschlagenen Weg zur führenden Logistikanbieterin in<br />

der Schweiz konsequent weiter. <strong>Die</strong> Kunden proftieren von einer einmaligen Infrastruktur<br />

und von auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Lösungen.<br />

Der Schweizer Logistikmarkt unterliegt<br />

einem anhaltend starken Wettbewerbs­<br />

druck. Bestehende Kunden testen<br />

vermehrt die Angebote der Konkur­<br />

renten. Logistikdienstleister kämpften<br />

auch <strong>2007</strong> mit Kostendruck, sinkenden<br />

Margen und einer Internationalisierung<br />

von Angebot und Nachfrage. Dem­<br />

gegenüber stehen unverändert hoch die<br />

Qualitätsansprüche der Kundschaft.<br />

<strong>Post</strong>Logistics verfolgte <strong>2007</strong> den ein­<br />

geschlagenen Weg konsequent weiter<br />

und stärkte ihre Position als führende<br />

Logistikanbieterin in der Schweiz. <strong>2007</strong><br />

erwirtschaftete <strong>Post</strong>Logistics einen Be­<br />

triebsertrag von 1,46 Milliarden Franken<br />

(+6,3 Prozent) und ein Betriebsergebnis<br />

von 76 Millionen Franken (–18,3 Pro­<br />

zent). Der Betriebsertrag konnte dank<br />

der guten Konjunktur, der getätigten<br />

Aquisitionen und der Erfolge bei den<br />

Kunden- und Branchenlösungen gegen­<br />

über dem Vorjahr gesteigert werden.<br />

Das ausgewiesene Betriebsergebnis<br />

reduzierte sich aufgrund einer deutlich<br />

höheren Abgeltung der Annahme- und<br />

Zustellleistungen gegenüber dem Kon­<br />

zernbereich <strong>Post</strong>stellen und Verkauf. Ins­<br />

gesamt konnte <strong>Post</strong>Logistics ihre positive<br />

Entwicklung der letzten Jahre fortführen.<br />

Geschäftskunden proftieren von einem<br />

Angebot aus einer Hand für die Abho­<br />

lung und den Versand von Paketen,<br />

Express- und Kuriersendungen, für den<br />

Waren- und Stückguttransport, die<br />

Lagerlogistik sowie Promotions- und<br />

Messelogistik. <strong>Post</strong>Logistics kombiniert<br />

die verschiedenen <strong>Die</strong>nstleistungen und<br />

entwickelt massgeschneiderte Lösungen.<br />

Für Privatkunden leistet <strong>Post</strong>Logistics<br />

die fächendeckende Grundversorgung<br />

mit Paketsendungen.<br />

Struktur vereinfacht<br />

Seit Anfang <strong>2007</strong> tritt Swiss <strong>Post</strong><br />

NET AG unter der Firmenbezeichnung<br />

<strong>Post</strong>Logistics Innight AG auf. Das Unter­<br />

nehmen ist in der Nachtlogistik tätig und<br />

sorgt jede Nacht dafür, dass über 15000<br />

Sendungen wie Spitalzubehör oder Auto­<br />

ersatzteile bis morgens um sechs Uhr<br />

beim Kunden bereitstehen. Mit der Über­<br />

nahme der Highnes Holding AG<br />

und der Tochtergesellschaften NES AG,<br />

Tesmo Immobilien AG und EDS AG<br />

per 1. Juli <strong>2007</strong> festigt <strong>Post</strong>Logistics<br />

ihre Position im Nachtlogistik- und im<br />

Reparaturlogistikmarkt. <strong>Die</strong> Highnes<br />

Holding AG wurde zusammen mit der<br />

<strong>Post</strong>Logistics Innight AG juristisch in<br />

die <strong>Post</strong>Logistics AG fusioniert.<br />

Lösungen für Geschäftskunden<br />

<strong>Post</strong>Logistics sortiert, verpackt, etiket­<br />

tiert, transportiert und lagert – für<br />

ausländische Unternehmen übernimmt<br />

sie sogar das Verzollen. Ob Compu­<br />

terhardware oder Fitnessgeräte,<br />

<strong>Post</strong>Logistics liefert und installiert die<br />

Geräte. Ausserdem bietet der Konzern­<br />

bereich seinen Kunden die Reparatur­<br />

logistik für defekte Geräte an und über­<br />

nimmt die gesamte Messelogistik. <strong>Die</strong><br />

Informationstechnologie sichert den<br />

lückenlosen Datenfuss von der Auftrags­<br />

erteilung bis zur Abrechnung. <strong>Die</strong> Inter­<br />

netanwendungen für Geschäftskunden<br />

sind auf www.post.ch/mypostbusiness<br />

Kennzahlen – <strong>Post</strong>Logistics<br />

Ergebnis<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Betriebsertrag Mio. CHF1 1 461 1375<br />

Betriebsergebnis Mio. CHF1 Mengen<br />

76 93<br />

Pakete Mio. Sendungen 104 104<br />

Expresssendungen Mio. Sendungen 4,7 4,4<br />

Kuriersendungen Mio. CHF Nettoumsatz 38 42<br />

Stückgutsendungen Mio. CHF Nettoumsatz 109 103<br />

Lagerlogistik Mio. CHF Nettoumsatz 97 63<br />

Innight Express Mio. CHF Nettoumsatz 22 19<br />

1 Vorjahreswerte aufgrund der Restatements angepasst.


mit einem einzigen Login zugänglich.<br />

Ausserdem bietet <strong>Post</strong>Logistics auf einzel­<br />

ne Kunden oder Branchen zugeschnittene<br />

logistische Leistungspakete an und ge­<br />

wann damit <strong>2007</strong> mehrere Grosskunden.<br />

Lösungen für Privatkunden<br />

Entscheidend bei Onlineeinkäufen ist es,<br />

dass die Lieferung dann erfolgt, wenn<br />

die Kunden zu Hause sind. Ob Bücher<br />

oder verderbliche Waren, morgens oder<br />

abends oder zu einem vereinbarten<br />

Datum – <strong>Post</strong>Logistics bringt die Sen­<br />

dungen dorthin, wo es der Auftraggeber<br />

wünscht. <strong>Post</strong>Logistics passt sich auch<br />

den Kunden an, die den ganzen Tag<br />

auswärts arbeiten, und liefert Pakete<br />

an einen Nachbarn oder an eine der<br />

über 300 Pick<strong>Post</strong>-Stellen in Bahnhöfen,<br />

<strong>Post</strong>stellen und Tankstellen. Dort können<br />

sie die Empfänger nach Arbeitsschluss<br />

abholen. In grösseren Liegenschaften<br />

installiert <strong>Post</strong>Logistics sogenannte<br />

Paketboxen. In ihrem Briefkasten fnden<br />

die Empfänger einen Badge mit der<br />

Paketboxnummer.<br />

Investitionen in die Zukunft<br />

In Daillens (VD) entsteht ein neues<br />

Logistikzentrum mit einem Lager für<br />

rund 8000 Paletten und einer Umschlag­<br />

plattform mit 17 Andockstellen. Damit<br />

bietet <strong>Post</strong>Logistics ab Frühling 2008<br />

auch in der Romandie sämtliche Logistik­<br />

dienstleistungen an. In Delsberg wurde<br />

eine neue Distributionsbasis bezogen,<br />

ausserdem führte <strong>Post</strong>Logistics an sechs<br />

Standorten bestehende Expresszentren<br />

und Distributionsbasen zusammen. <strong>Die</strong><br />

Bilanz ist positiv: <strong>Die</strong> gute Zustellqualität<br />

konnte gehalten und die erwarteten<br />

Einsparungen konnten realisiert werden.<br />

Mobility Solutions<br />

<strong>Die</strong> Konzerngesellschaft Mobility<br />

Solutions baute als Flottenmanagerin<br />

der <strong>Post</strong> das Drittkunden-Portfolio<br />

weiter aus. Eine neue Software schafft<br />

die Basis für das zukünftige Wachstum<br />

und die kommenden Herausforderungen<br />

im Bereich Telematik. Zudem wurde<br />

Kennzahlen – <strong>Post</strong>Logistics<br />

Mitarbeitende<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Personalbestand<br />

Qualität<br />

Personaleinheiten 5 105 5059<br />

Laufzeit Pakete Inland <strong>Post</strong>Pac Priority % der Sendungen<br />

Laufzeit Pakete Inland <strong>Post</strong>Pac Economy % der Sendungen<br />

Kundenzufriedenheit Geschäftskunden Index2 97,6<br />

97,3<br />

97,5<br />

97,6<br />

Marktanteil<br />

79<br />

–<br />

Pakete % 74 74<br />

2 Nullwertmessung <strong>2007</strong>, deshalb für 2006 keine Werte verfügbar.<br />

Weitere Kennzahlen und Erläuterungen zu den Kennzahlen fnden sich im Zahlenspiegel. ( 99)<br />

das neue Occasionszentrum in Bern in<br />

Betrieb genommen.<br />

Secure<strong>Post</strong> AG<br />

Secure<strong>Post</strong> stärkte ihre Stellung im<br />

Markt für Sicherheitstransporte, Bargeld­<br />

verarbeitung und Automatenbedienung<br />

in der Schweiz weiter und steigerte<br />

den Umsatz erneut. <strong>Die</strong> Konsolidierung<br />

des neuen Standorts Oensingen und<br />

der neuen <strong>Die</strong>nstleistung Bargeldver­<br />

arbeitung ist weit fortgeschritten.<br />

Ausblick<br />

<strong>Post</strong>Logistics baut ihre Position als füh­<br />

rende Logistikanbieterin in der Schweiz<br />

mit massgeschneiderten und umfassen­<br />

den Logistiklösungen für Grosskunden<br />

und Privatkunden weiter aus.<br />

Mehr dazu im Internet:<br />

www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links<br />

99) Zahlenspiegel zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

2


30 Jahresbericht | Leistungsfähig | <strong>Post</strong>Mail<br />

Gemeinde Montreux<br />

Montreux hat 23170 Einwohner und ist die drittgrösste Gemeinde des Kantons Waadt.<br />

<strong>Die</strong> Wirtschaft ist hauptsächlich auf den Tourismus ausgerichtet. <strong>Die</strong> Gemeindeverwaltung<br />

gliedert sich in sieben Direktionen und umfasst rund 500 Personen.<br />

Teil der Lösung <strong>Die</strong> <strong>Post</strong>


Béatrice Perler­Brügger,<br />

<strong>Post</strong>Mail, Verkauf Westschweiz, Freiburg<br />

Komplexität erkennen<br />

<strong>Die</strong> Gemeindeverwaltung Montreux<br />

befndet sich an acht verschiedenen<br />

Standorten. Das Verteilen und Zusam­<br />

menführen der internen und externen<br />

<strong>Post</strong> ist eine wesentliche Voraussetzung<br />

für das gute Funktionieren der Behörde.<br />

Doch dafür eine eigene Stelle zu schaf­<br />

fen, wäre zu aufwändig.<br />

Charles Riolo,<br />

Stadtschreiber, Montreux<br />

Kompetenzen bündeln<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> bietet der<br />

Gemeinde Montreux einen kompakten<br />

Service. Zweimal täglich bringt sie die<br />

eingehende <strong>Post</strong> und die interne Korres­<br />

pondenz sowie Akten und Unterlagen<br />

direkt zu den Arbeitsplätzen an allen<br />

Standorten, sammelt die ausgehende<br />

<strong>Post</strong> ein und gibt sie rechtzeitig und<br />

optimal frankiert auf.<br />

Durch Einfachheit gewinnen<br />

Mit der Lösung der <strong>Post</strong> sind die Bedürf­<br />

nisse der Gemeinde Montreux vollständig<br />

abgedeckt. Sie braucht sich nicht mehr<br />

um ihre <strong>Post</strong> zu kümmern – und kann<br />

sicher sein, dass die Sendungen schnellst­<br />

möglich in der Gemeindeverwaltung<br />

ankommen und verschickt werden.<br />

31


32 Jahresbericht | Leistungsfähig | <strong>Post</strong>Mail<br />

Gute Qualität bei hoher<br />

Produktivität.<br />

<strong>Post</strong>Mail nimmt in Zürich­Mülligen das erste von drei neuen Briefzentren in Betrieb.<br />

Mit der Umstellung auf Teamarbeit in der Sortierung und der Einführung des neuen<br />

Arbeitszeitmodells in der Zustellung setzt <strong>Post</strong>Mail neue Massstäbe. Den veränderten<br />

Kundenwünschen begegnet der Konzernbereich mit innovativen <strong>Die</strong>nstleistungen.<br />

<strong>2007</strong> erwirtschaftete <strong>Post</strong>Mail einen<br />

Betriebsertrag von 3008 Millionen Fran­<br />

ken, was einer Abnahme von 0,7 Pro­<br />

zent entspricht. Das im Vergleich zum<br />

Vorjahr deutlich tiefere Betriebsergebnis<br />

von 236 Millionen Franken (–147 Millio­<br />

nen Franken) ist vor allem auf den<br />

gestiegenen Aufwand für die Moderni­<br />

sierung der Briefzentren und höhere<br />

Entschädigungen für intern bezogene<br />

Leistungen zurückzuführen.<br />

Dank der guten Wirtschaftslage stieg<br />

die Menge der Sendungen ohne Adresse<br />

um 4,9 und die der beförderten Zeitun­<br />

gen um 1,5 Prozent. <strong>Die</strong> Zahl der adres­<br />

sierten Sendungen ging <strong>2007</strong> um<br />

weitere 0,7 Prozent auf 2,74 Milliarden<br />

zurück. Der Zahlungsverkehr über das<br />

Internet löst den physischen Versand von<br />

Rechnungen zunehmend ab, ausserdem<br />

legen Unternehmen Sendungen zu­<br />

sammen, und SMS und E-Mail ersetzen<br />

vermehrt den klassischen Brief.<br />

Das Parlament beschloss im Juni, die<br />

Presseförderung ab dem Jahr 2008 von<br />

80 auf 30 Millionen Franken zu kürzen<br />

und die Unterstützung auf die nicht<br />

gewinnorientierte Mitgliedschaftspresse<br />

und die Lokal- und Regionalpresse zu<br />

beschränken. <strong>Post</strong>Mail kommt den<br />

Verlagen entgegen und wird einen Teil<br />

des Erlösausfalls selber tragen.<br />

Der Konzernbereich verfolgte seine stra­<br />

tegischen Stossrichtungen konsequent<br />

weiter: Für Geschäftskunden will<br />

<strong>Post</strong>Mail auch mit zunehmender Markt­<br />

öffnung ( 19, 20) die wichtigste Part­<br />

nerin bleiben und setzt alles daran,<br />

ihnen einen guten Service und auf sie<br />

zugeschnittene Produkte und <strong>Die</strong>nst­<br />

leistungen zu bieten.<br />

REMA läuft an<br />

Mit dem Grossprojekt REMA1 (REengi­<br />

neering MAilprocessing) modernisiert<br />

<strong>Post</strong>Mail die Briefverarbeitung. <strong>2007</strong><br />

Kennzahlen – <strong>Post</strong>Mail<br />

Ergebnis<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Betriebsertrag Mio. CHF1 3 008 3028<br />

davon: reservierte <strong>Die</strong>nste % 1 56,8 59,5<br />

Betriebsergebnis Mio. CHF1 Mengen<br />

236 383<br />

Adressierte Briefe Mio. Sendungen 2 742 2762<br />

davon: prioritäre Sendungen Mio. Sendungen 758 742<br />

davon: nicht prioritäre Sendungen Mio. Sendungen 802 806<br />

davon: nicht prioritäre Massensendungen Mio. Sendungen 1 147 1178<br />

Sendungen ohne Adresse Mio. Sendungen 1 216 1159<br />

Zeitungen Mio. Sendungen 1 214 1196<br />

1 Vorjahreswerte aufgrund der Restatements angepasst.<br />

nahm die <strong>Post</strong> in Zürich-Mülligen eines<br />

der modernsten Briefzentren etappen­<br />

weise in Betrieb. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme der<br />

komplexen Systeme bewirkte erhebliche<br />

logistische Umstellungen und führte<br />

immer wieder zu unerwarteten Situatio­<br />

nen. Trotz Sondereinsätzen führten<br />

Störungen vereinzelt zu Verspätungen.<br />

Das Subzentrum Gossau und die Retou­<br />

renverarbeitung und Videocodierung in<br />

Chur nahmen den Betrieb ebenfalls auf.<br />

<strong>Die</strong> Briefzentren Härkingen und Eclépens<br />

sollen 2008 ihren Betrieb aufnehmen,<br />

bis Mitte 2009 sollen dann auch die rest­<br />

lichen fünf Subzentren starten.<br />

Innovative <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Mit A-<strong>Post</strong> Plus lancierte <strong>Post</strong>Mail das<br />

Track & Trace von A-<strong>Post</strong> für Geschäfts­<br />

kunden. <strong>Die</strong> elektronische Sendungs­<br />

verfolgung ermöglicht es den Kunden,<br />

sich via Internet laufend über den Stand­<br />

ort ihrer Sendungen zu informieren.<br />

Für die Versender von unadressierter


Werbung entwickelte <strong>Post</strong>Mail «Shop­<br />

pingAktuell»: Vier bis sechs unadressier­<br />

te Sendungen werden zusammen mit<br />

Warenproben und Responsekarten<br />

in Folie eingeschweisst und adressiert<br />

zugestellt. «ShoppingAktuell» geht nur<br />

an Haushalte, die dem Angebot gegen­<br />

über positiv eingestellt sind. Mit dem<br />

«Klappenmailing» bietet <strong>Post</strong>Mail<br />

Geschäftskunden die Möglichkeit, für<br />

ihre Sendungen grösstmögliche Auf­<br />

merksamkeit zu erlangen: So kann zum<br />

Beispiel ein Reisekatalog mit einer<br />

Klappe versehen werden, die bei der<br />

Zustellung im Briefkastenschlitz einge­<br />

klemmt wird und schon vor der Leerung<br />

auf den Inhalt aufmerksam macht. Eben­<br />

falls für Geschäftskunden organisiert<br />

<strong>Post</strong>Mail Workshops, in denen Kunden­<br />

berater deren Bedürfnisse ermitteln.<br />

Anschliessend entwickeln sie individuelle<br />

Lösungen, die über das Standardangebot<br />

der <strong>Post</strong> hinausgehen.<br />

Den Wandel gestalten<br />

Mit dem neuen Arbeitszeitmodell<br />

Move-it setzt <strong>Post</strong>Mail in der Zustellung<br />

neue Massstäbe: <strong>Die</strong> Mitarbeitenden<br />

erfassen ihre Tätigkeiten mit einem<br />

mobilen Datenerfassungsgerät (Scanner)<br />

und schaffen damit die Grundlage für<br />

eine fexible Arbeitseinsatzplanung bei<br />

Mengenschwankungen. Sie proftieren<br />

von einem transparenten und fairen<br />

System: <strong>Die</strong> geleistete Arbeitszeit wird<br />

ihnen auf einem Jahresarbeitszeitkonto<br />

gutgeschrieben. Bis Ende <strong>2007</strong> wurden<br />

16000 Mitarbeitende im Umgang mit<br />

dem Scanner geschult.<br />

Ausblick<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> vereinfacht ihre Strukturen und<br />

stellt die gesamte Zustellung 2 unter die<br />

Führung von <strong>Post</strong>Mail: Auf den 1. Januar<br />

2008 wechseln rund 6700 Mitarbeitende<br />

aus der Domizilzustellung und dem<br />

Haus-Service von <strong>Post</strong>stellen und Verkauf<br />

Kennzahlen – <strong>Post</strong>Mail<br />

Mitarbeitende<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Personalbestand<br />

Qualität<br />

Personaleinheiten 14 370 15046<br />

Einhaltung der Laufzeit A-<strong>Post</strong> % der Sendungen 97,1 98,0<br />

Einhaltung der Laufzeit B-<strong>Post</strong> % der Sendungen 96,7 98,3<br />

Kundenzufriedenheit Geschäftskunden<br />

Marktanteil<br />

Index 78 76<br />

Adressierte Sendungen über 100 Gramm % 2 – 99,96<br />

2 Der Briefmarkt ist seit dem 1. April 2006 für Sendungen über 100 Gramm geöffnet, der Wert <strong>2007</strong> noch nicht verfügbar.<br />

Weitere Kennzahlen und Erläuterungen zu den Kennzahlen fnden sich im Zahlenspiegel. ( 99)<br />

zu <strong>Post</strong>Mail. Als nächste Etappe von<br />

REMA werden im Verlaufe des Jahres<br />

die beiden Briefzentren Eclépens und<br />

Härkingen, die fünf weiteren Briefsub­<br />

zentren sowie die Retourenverarbeitung<br />

und Videocodierung in Sitten den Be­<br />

trieb aufnehmen.<br />

1 Vgl. «REMA» im Kapitel Konzern, Seite 23.<br />

2 Vgl. «Annahme und Zustellung vereinfacht» im Kapitel Konzern, Seite 23.<br />

Mehr dazu im Internet:<br />

www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links<br />

19) Bundesrat zur Marktöffnung<br />

20) Studie PLAUT<br />

99) Zahlenspiegel zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

33


34 Jahresbericht | Leistungsfähig | <strong>Post</strong>Finance<br />

Thomas Beer, Senior-Kundenbetreuer, Stefan Lustenberger, Leiter Buchungszentrum, Felix Rast, Commercial Solutions,<br />

Geschäftskundenmanagement <strong>Post</strong>Finance, Bern Finanzverwaltung Kanton Zürich MailSource AG, Division oneReason, Kloten<br />

Das Buchungszentrum der Finanzverwaltung des Kantons Zürich<br />

Das Buchungszentrum ist eine neu geschaffene Abteilung der Finanzverwaltung des Kantons<br />

Zürich. 2006 verarbeitete es mit einer Lösung der <strong>Post</strong> 50000 Kreditorenbelege, <strong>2007</strong> über<br />

70000, und 2008 werden es voraussichtlich 120 000 Rechnungen sein.<br />

Teil der Lösung <strong>Die</strong> <strong>Post</strong>


Komplexität erkennen<br />

Jährlich erhält der Kanton Zürich Hundert­<br />

tausende von Rechnungen, die aufwändig<br />

erfasst und verarbeitet werden müssen.<br />

Zur effzienten Abwicklung der Rech­<br />

nungen hat der Kanton in der Finanzver­<br />

waltung das Buchungszentrum (BuZ)<br />

eingeführt. Nebst einigen anderen Aufga­<br />

ben übernimmt das BuZ für diverse<br />

<strong>Die</strong>nstabteilungen und Amtsstellen die<br />

Verarbeitung, Bezahlung und Archivierung<br />

ihrer Kreditorenbelege.<br />

Kompetenzen bündeln<br />

Zentrales Element der Lösung der<br />

<strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> ist eine Software<br />

für das Rechnungswesen, mit der sich<br />

via Webbrowser im Workfow alle Liefe­<br />

rantenrechnungen einheitlich bearbeiten<br />

und ins SAP überführen lassen. Physisch<br />

vorhandene Rechnungen werden in<br />

einem ersten Arbeitsschritt eingescannt,<br />

erfasst und elektronisch vom System<br />

übernommen. Mit dieser Lösung können<br />

auch von <strong>Post</strong>Finance elektronisch über­<br />

mittelte Rechnungen problemlos verar­<br />

beitet werden. Zur Lösung gehört auch<br />

die Archivierung der Belege.<br />

Durch Einfachheit gewinnen<br />

<strong>Die</strong> fexibel an die Bedürfnisse der<br />

Verwaltung angepasste Lösung der <strong>Post</strong><br />

ermöglicht es dem Buchungszentrum,<br />

die Prozesse im Rechungswesen zu ver­<br />

einfachen. Zudem lassen sich alle Rech­<br />

nungen in einem einheitlichen Format<br />

bearbeiten. Mit Hilfe des Webbrowsers<br />

ist der Zugriff von jeder beliebigen Stelle<br />

in der Verwaltung einfach, schnell und<br />

papierlos möglich.<br />

35


36 Jahresbericht | Leistungsfähig | <strong>Post</strong>Finance<br />

Näher beim Kunden<br />

und besser begleitet.<br />

<strong>Post</strong>Finance setzt auf ihre Stärken beim Zahlen und Sparen. Sie ist für kleine und grosse<br />

Kunden da und bietet den besten Service. Um noch näher bei den Kunden zu sein, ist sie<br />

rund um die Uhr telefonisch erreichbar und besucht Kundinnen und Kunden auch zu Hause<br />

oder im Geschäft.<br />

<strong>Post</strong>Finance setzte im vergangenen Jahr<br />

ihr proftables Wachstum fort. Der Be­<br />

triebsertrag stieg um 350 auf 1937 Milli­<br />

onen Franken, der Betriebsgewinn (EBIT)<br />

stieg um 29,8 Prozent auf 318 Millionen<br />

Franken. Der Neugeldzufuss betrug<br />

3409 Millionen Franken (+33,8 Prozent),<br />

die Kundengelder stiegen auf 43,7 Milli­<br />

arden Franken und die Anzahl Konten<br />

auf 3,3 Millionen. Das Finanzinstitut<br />

schuf 183 neue Stellen (Personalein­<br />

heiten), wobei sich dieser Personalaus­<br />

bau auch auf die Randregionen aus­<br />

wirkte. <strong>Die</strong> Ausleihungen erhöhten sich<br />

um 19,3 Prozent auf 3160 Millionen<br />

Franken und die Benutzer der E-Finance-<br />

Plattform nahmen um 12,9 Prozent auf<br />

858 587 Personen zu.<br />

<strong>Die</strong> erfreuliche Entwicklung wurde durch<br />

alle wichtigen Erfolgssparten getragen.<br />

Das Zinsergebnis verbesserte sich durch<br />

das höhere Volumen bei leicht gestie­<br />

gener Zinsmarge. Im Kommissions- und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsgeschäft schlugen sich die<br />

Preisanpassungen bei den Einzahlungs­<br />

transaktionen sowie die zunehmenden<br />

Girozahlungen im Zahlungsverkehr<br />

nieder. <strong>Post</strong>Finance musste keine ausser­<br />

ordentlichen Wertberichtigungen im<br />

Zusammenhang mit der amerikanischen<br />

Kreditkrise verbuchen.<br />

Näher bei den Kunden<br />

<strong>Post</strong>Finance will in der Schweiz als Retail­<br />

fnanzinstitut mit einer branchenüblichen<br />

Rendite bei den Kundengeldern und den<br />

Hauptbankbeziehungen zu den Besten<br />

gehören. ( 30) Basis dafür sind ihre Stär­<br />

ken beim Zahlen und Sparen und das<br />

grosse Vertrauen ihrer Kunden.<br />

<strong>Post</strong>Finance ist für ihre Kundinnen und<br />

Kunden an 365 Tagen rund um die Uhr<br />

persönlich erreichbar. Der telefonische<br />

Kennzahlen – <strong>Post</strong>Finance<br />

Ergebnis<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Betriebsertrag<br />

Mio. CHF<br />

1937<br />

1587<br />

Betriebsergebnis<br />

Mengen<br />

Mio. CHF<br />

318<br />

245<br />

Neugeldzufuss Mio. CHF 3 409 2548<br />

Anzahl Kundenkonten Tausend 3 335 3154<br />

Durchschnittsbestand Kundengelder Mio. CHF 43 667 40604<br />

Anzahl Transaktionen Mio. 823 803<br />

E-Finance-Teilnehmer Kunden 858 587 760585<br />

Fondsvolumen Mio. CHF 1 475 1560<br />

Volumen Ausleihungen Geschäftskunden Mio. CHF 3 160 2649<br />

Volumen Hypotheken Privatkunden Mio. CHF 1 944 1819<br />

«7x24 Stunden»-Kundendienst wird rege<br />

genutzt. Nachts und am Wochenende<br />

nehmen Mitarbeitende durchschnittlich<br />

550 Anrufe entgegen. Mit über 1100<br />

Anrufen erwies sich der Samstag als Spit­<br />

zentag. Neu besuchen mobile Berater<br />

Privatkunden auf Wunsch zu Hause.<br />

( 2) Spezialisierte Beraterinnen und Bera­<br />

ter wenden sich den kleinen Unterneh­<br />

men zu und bieten ihnen massgeschnei­<br />

derte Gesamtlösungen für das Geschäft<br />

und die privaten Angelegenheiten.<br />

<strong>Post</strong>Finance eröffnete in den grösseren<br />

Schweizer Städten im Laufe des Jahres<br />

14 eigenständige <strong>Post</strong>Finance-Filialen.<br />

Als erstes Finanzinstitut der Schweiz ver­<br />

knüpfte <strong>Post</strong>Finance ihre E-Finance-<br />

Plattform mit dem Internetauftritt und<br />

führte dadurch elektronische Konto­<br />

bewirtschaftung, Produktinformationen<br />

und Kundenservices zusammen.


Das Berner Eishockeystadion heisst neu<br />

<strong>Post</strong>Finance-Arena. Mit dem Erwerb des<br />

Namensrechts bis 2018 will <strong>Post</strong>Finance<br />

ihre Marke stärken und ihre Bekanntheit<br />

als Finanzinstitut erhöhen. Zudem unter­<br />

streicht sie die Verbundenheit mit dem<br />

Schweizer Eishockey.<br />

Einfache Zahlungslösungen<br />

<strong>Post</strong>Finance verknüpft das Handy mit dem<br />

<strong>Post</strong>konto: <strong>Die</strong>se <strong>Die</strong>nstleistung ist die<br />

erste massentaugliche Zahlungsart im<br />

Mobile Commerce und richtet sich an<br />

Anbieter, die ihren Kunden mit der mobi­<br />

len und bargeldlosen Bezahlung entge­<br />

genkommen wollen. Kundinnen und<br />

Kunden können künftig per SMS bestel­<br />

len und gleichzeitig über das <strong>Post</strong>konto<br />

bezahlen. <strong>Die</strong> neue Zahlungsart funktio­<br />

niert unabhängig von der Art des Mobil­<br />

telefons, des Mobilfunknetzes und des<br />

Abonnements. Einzige Voraussetzung ist<br />

die einmalige Registrierung. <strong>Post</strong>Finance<br />

reagiert damit bereits jetzt auf die wach­<br />

senden Bedürfnisse, die sich aus der näch­<br />

sten Handygeneration entwickeln werden.<br />

Gemeinsam mit io-market, dem führen­<br />

den Anbieter in der elektronischen<br />

Beschaffung von Waren und <strong>Die</strong>nstleis­<br />

tungen, treibt <strong>Post</strong>Finance das E-Procure­<br />

ment in der Schweiz voran und bietet im<br />

Business-to-Business-Markt neu elektro­<br />

nische Lösungen von der Bestellung bis<br />

zur Bezahlung an.<br />

<strong>Die</strong> über 850000 Kundinnen und Kun­<br />

den von E-Finance proftieren von einem<br />

zusätzlichen Sicherheitselement im elek­<br />

tronischen Zahlungsverkehr. <strong>Post</strong>Finance<br />

ersetzte die Streichliste durch den neuen<br />

Kartenleser und bietet als erstes Finanz­<br />

institut in der Schweiz den Zugang zur<br />

elektronischen Kontobewirtschaftung<br />

über die <strong>Post</strong>Finance Card an.<br />

­<br />

­<br />

Kennzahlen – <strong>Post</strong>Finance<br />

Mitarbeitende<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Personalbestand<br />

Qualität<br />

Taggerechte Verarbeitung von Zahlungs<br />

Personaleinheiten 2 709 2526<br />

belegen von <strong>Post</strong>stellen<br />

Taggerechte Verarbeitung von Zahlungs<br />

% 100 99,9<br />

belegen aus Zahlungsaufträgen % 99,7 100<br />

Kundenzufriedenheit Geschäftskunden Index 82 82<br />

Kundenzufriedenheit Privatkunden<br />

Marktanteil<br />

Index 84 84<br />

Passivgeschäft % 1 7,94 7,48<br />

1 Vorjahreswert angepasst.<br />

Weitere Kennzahlen und Erläuterungen zu den Kennzahlen fnden sich im Zahlenspiegel. ( 99)<br />

Ausblick<br />

Im Jahr 2008 wird <strong>Post</strong>Finance den Kun­<br />

denservice weiter intensivieren und den<br />

Ausbau des eigenen Filialnetzes voran­<br />

treiben. Damit wird sie noch näher zu<br />

den Kundinnen und Kunden rücken. Ab<br />

nächstem Sommer arbeitet <strong>Post</strong>Finance<br />

im Hypothekargeschäft neben der UBS<br />

neu mit der Münchener Hypotheken­<br />

bank zusammen und schafft sich damit<br />

mehr Flexibilität für attraktive Kundenan­<br />

gebote.<br />

Mehr dazu im Internet:<br />

www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links<br />

2) <strong>Post</strong>Finance näher beim Kunden<br />

30) Weiterentwicklung <strong>Post</strong>Finance<br />

99) Zahlenspiegel zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

37


3 Jahresbericht | Leistungsfähig | <strong>Post</strong>Auto<br />

Zürcher Verkehrsverbund<br />

Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) sorgt im Kanton Zürich und den angrenzenden<br />

Gemeinden für die Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr. Hierzu koordiniert, lenkt<br />

und fnanziert er S-Bahn-, Tram- und Buslinien, Schiffsverbindungen und Bergbahnen.<br />

Der ZVV umfasst 171 Gemeinden und 44 Unternehmen.<br />

Teil der Lösung <strong>Die</strong> <strong>Post</strong>


Franz Kagerbauer,<br />

Direktor Zürcher Verkehrsverbund<br />

Komplexität erkennen<br />

Im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) sind<br />

alle öffentlichen Verkehrsunternehmen<br />

des Kantons Zürich zusammengeschlossen.<br />

Mit seinen Partnern sorgt der ZVV<br />

dafür, dass Bahnen, Busse, Trams und<br />

Schiffe koordiniert und pünktlich fahren,<br />

aber auch, dass der öffentliche Verkehr<br />

vermarktet wird, die Reisenden informiert<br />

sind, die budgetierten Einnahmen<br />

abgeliefert werden und Fahrausweiskontrollen<br />

stattfnden.<br />

Kompetenzen bündeln<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong>Auto Schweiz AG plant das<br />

ÖV-Angebot in 97 von 171 Zürcher<br />

Gemeinden, betreut fünf vertraglich<br />

konzessionierte Verkehrsunternehmungen,<br />

produziert für den ganzen<br />

Verkehrsverbund die Netz- und<br />

Zonenpläne nach einer einheitlichen<br />

Gestaltung, übernimmt verbundweit<br />

Marketingaufgaben für das Segment<br />

Senioren und Familien und führt<br />

auf rund 190 Linien die Fahrausweis­<br />

kontrollen durch, inklusive der<br />

gesamten Weiterbearbeitung der<br />

dabei konstatierten Vorfälle.<br />

Rainer Sprenger,<br />

Geschäftsleiter <strong>Post</strong>Auto Schweiz AG Region Zürich, Zürich<br />

Durch Einfachheit gewinnen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong>Auto Schweiz AG übernimmt<br />

für den ZVV zahlreiche Aufgaben.<br />

Dadurch konnte der ZVV die Zahl der<br />

Vertragspartner von über vierzig auf<br />

acht reduzieren.<br />

3


40 Jahresbericht | Leistungsfähig | <strong>Post</strong>Auto<br />

<strong>Die</strong> gelbe Klasse.<br />

<strong>Post</strong>Auto will seine Marktstellung im regionalen Personenverkehr festigen und sich zum<br />

umfassenden Mobilitätsanbieter auf der Strasse entwickeln. <strong>Die</strong> Auftraggeber proftieren von<br />

modular aufgebauten <strong>Die</strong>nstleistungen und die Kunden von einem erstklassigen Service.<br />

<strong>Post</strong>Auto schloss das vergangene Jahr<br />

mit einem Betriebsertrag von 585 Millio­<br />

nen Franken ab (Vorjahr: 579 Millionen<br />

Franken) und erzielte ein Betriebsergeb­<br />

nis von 32 Millionen Franken (Vorjahr:<br />

28 Millionen Franken). <strong>Die</strong> Zahl der<br />

Reisenden erhöhte sich um eine Million<br />

auf 107 Millionen und die gefahrenen<br />

Kilometer nahmen um 4,2 Prozent zu.<br />

<strong>Die</strong> Erhöhung des Betriebsertrags<br />

gegenüber dem Vorjahr war vor allem<br />

auf den Angebotsausbau im Ausland –<br />

namentlich im Fürstentum Liechtenstein<br />

und in Frankreich – zurückzuführen.<br />

Aber auch in der Schweiz konnte <strong>Post</strong>-<br />

Auto den Betriebsertrag steigern. Der<br />

spürbare Rückgang der Abgeltungen der<br />

öffentlichen Hand konnte durch höhere<br />

Verkehrseinnahmen, aber auch durch<br />

Mehrerträge aus Management- und Engi­<br />

neeringleistungen aufgefangen werden.<br />

<strong>Die</strong> Marktöffnung im öffentlichen Ver­<br />

kehr (ÖV) auf der Strasse geht weiter,<br />

gestaltet sich jedoch regional unter­<br />

schiedlich. Je nach Kanton werden syste­<br />

matisch Leistungen ausgeschrieben oder<br />

andere Instrumente (z. B. Leistungs­<br />

vereinbarungen) eingesetzt, um die<br />

Kosten zu senken. Das Kerngeschäft<br />

«regionaler Personenverkehr» ist stabil.<br />

Innerhalb der Tarifverbunde ergeben<br />

sich neue Marktchancen im Bereich der<br />

Systemführungsfunktionen (z. B. Projekt­<br />

führungsaufträge oder Geschäftsfüh­<br />

rungsaufgaben).<br />

<strong>Post</strong>Auto hält an der eingeschlagenen<br />

Strategie fest und positioniert sich im ÖV<br />

Strasse als umfassender Systemanbieter.<br />

Ferner will das Unternehmen seine füh­<br />

rende Marktstellung im Kerngeschäft<br />

«regionaler Personenverkehr» durch eine<br />

höhere Wettbewerbsfähigkeit festigen.<br />

Neben der Konsolidierung des Kernge­<br />

schäfts sollen Systemführungsfunktionen,<br />

Ortsverkehr, Charterleistungen (Extra­<br />

fahrten) sowie das erfolgreich gestartete<br />

Auslandgeschäft ausgebaut werden.<br />

Kennzahlen – <strong>Post</strong>Auto <strong>2007</strong> 2006<br />

Ergebnis<br />

Betriebsertrag Mio. CHF1 585 579<br />

davon: im Ausland erwirtschaftet % 1 5,6 4,7<br />

Betriebsergebnis Mio. CHF1 32 28<br />

davon: im Ausland erwirtschaftet<br />

% 1 Mengen<br />

1,5 3,0<br />

Anzahl Reisende Mio. 107 106<br />

Wagenkilometer Mio. km 99 95<br />

Fahrzeuge Anzahl 2 058 1989<br />

<strong>Post</strong>Auto-Netz km2 10 210 –<br />

1 Vorjahreswerte aufgrund der Restatements angepasst.<br />

2 Vorjahreswerte aufgrund neuer Berechnungsmethode <strong>2007</strong> nicht verfügbar.<br />

<strong>Post</strong>Auto in der Schweiz<br />

<strong>Post</strong>Auto gewann die Ausschreibung von<br />

sechs Linien, die das Amt Laupen (BE)<br />

sowie ein attraktives Gebiet im Westen<br />

der Stadt Bern erschliessen. Im Tessin<br />

erhielt <strong>Post</strong>Auto den Zuschlag für fünf<br />

von acht ausgeschriebenen Strecken<br />

für Schülertransporte. Zusammen mit<br />

<strong>Post</strong>Auto entwickelte die Stadt Monthey<br />

ihr Angebot im Stadtverkehr weiter und<br />

testet für zwei Jahre das Rufbussystem<br />

PubliCar. Mit den Kantonen Aargau,<br />

St. Gallen und Tessin konnten langjäh­<br />

rige Leistungsvereinbarungen abge­<br />

schlossen werden.<br />

<strong>Post</strong>Auto im Ausland<br />

Nach dem geglückten Markteintritt in<br />

Frankreich verbesserte <strong>Post</strong>Auto <strong>2007</strong><br />

seine <strong>Die</strong>nstleistungen und professiona­<br />

lisierte die Organisation. So wurde das<br />

in Bourg-en-Bresse betriebene Stadt­<br />

netz grundlegend überarbeitet und im


September neu lanciert. Mit einem<br />

neuen Fahrplankonzept und gleichem<br />

Fahrzeugbestand erhöhte <strong>Post</strong>Auto<br />

die Anzahl gefahrener Kilometer im<br />

Fürstentum Liechtenstein um 14 Prozent.<br />

Steigerung von Produktivität<br />

Im Rahmen des Projekts <strong>Die</strong>ta defnierte<br />

<strong>Post</strong>Auto Massnahmen zur Steigerung<br />

der Produktivität und setzte sie um:<br />

Dazu zählten die Überprüfung der Fahr­<br />

zeugfotte und die Reduktion des Fahr­<br />

zeugbestandes. Weitere Massnahmen<br />

wie z. B. betriebshofübergreifende<br />

Optimierungen sind geplant.<br />

Innovative Angebote<br />

Mit Mobile Tagging können sich Reisende<br />

neu auf ihrem Mobiltelefon den <strong>Post</strong>-<br />

Auto-Fahrplan anzeigen lassen. <strong>Die</strong> Ab­<br />

frage zeigt die nächstgelegene <strong>Post</strong>Auto-<br />

Haltestelle und pro Richtung die drei<br />

nächsten Abfahrtszeiten. Das umständ­<br />

liche Eingeben einer Internetadresse oder<br />

eines Haltestellennamens entfällt. Der<br />

innovative Service wurde im Gebiet rund<br />

um Heiden im Appenzeller Vorderland<br />

getestet und wird 2008 weiterentwickelt.<br />

In den Zentralalpen testete <strong>Post</strong>Auto in<br />

vier Sprachen einen GPS-gesteuerten<br />

Audio-Reiseführer mit touristischen und<br />

geschichtlichen Informationen sowie<br />

Wissenswertem über die Ortschaften und<br />

Sehenswürdigkeiten. 2008 wird die Ein­<br />

führung dieses Services geprüft. Mit dem<br />

Projekt Sensibus unterstützt <strong>Post</strong>Auto<br />

die Prävention gegen den zunehmenden<br />

Vandalismus in den Fahrzeugen, hält<br />

Schulkinder zu sorgsamerem Verhalten im<br />

Schulbus an und erhöht damit deren<br />

Sicherheit. Als Mediatoren sprechen<br />

Chauffeure in Schulen über Themen wie<br />

das Einsteigen ohne Gedränge, das Ver­<br />

halten während der Fahrt und das sichere<br />

Aussteigen. Das Projekt Sensibus er­<br />

streckte sich auf vier Westschweizer Kan­<br />

tone und soll auf die Deutschschweiz<br />

ausgeweitet werden. ( 31)<br />

Kennzahlen – <strong>Post</strong>Auto<br />

Mitarbeitende<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Personalbestand<br />

Qualität<br />

Kundenzufriedenheit Freizeit-, Gelegenheits-<br />

Personaleinheiten 1 521 1502<br />

und touristischer Verkehr Index 82 81<br />

Kundenzufriedenheit Pendlerverkehr<br />

Marktanteil<br />

Regionaler Personenverkehr<br />

Index 73 73<br />

(Schiene/ Strasse) % 15 15<br />

Auftragsverkehr % 45 45<br />

Touristischer Verkehr (nur Strasse) % 4 4<br />

Weitere Kennzahlen und Erläuterungen zu den Kennzahlen fnden sich im Zahlenspiegel. ( 99)<br />

Ausblick<br />

<strong>Post</strong>Auto will im kommenden Jahr im<br />

angrenzenden Ausland weiter wachsen,<br />

seine Leistungsfähigkeit als Systeman­<br />

bieter weiterentwickeln und das <strong>2007</strong><br />

gestartete Innovationsprogramm<br />

weiterführen. Zudem werden das Extra­<br />

fahrtengeschäft bzw. die touristischen<br />

Angebote analysiert und gegebenenfalls<br />

neu ausgerichtet. Schliesslich wird die<br />

neue gesamtschweizerische Marketing­<br />

organisation umgesetzt.<br />

Mehr dazu im Internet:<br />

www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links<br />

31) Mit Comics gegen Vandalismus<br />

99) Zahlenspiegel zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

41


42 Jahresbericht | Leistungsfähig | Swiss <strong>Post</strong> International<br />

Thomas Leisenberg, Renato Zagnoli,<br />

General Manager, Cellarmaster Wines GmbH, Bingen (Deutschland) Global Account Manager, Swiss <strong>Post</strong> International Management AG, Zürich<br />

Cellarmaster Wines<br />

<strong>Die</strong> Cellarmaster Wines AG mit 25 Mitarbeitern und Sitz in Basel ist ein Tochterunternehmen<br />

der Baarsma Wine Group. Sie tritt unter dem Namen «<strong>Die</strong> Weingalerie» auf. Das Unternehmen<br />

ist auf den Direktversand von Wein an die Konsumenten spezialisiert. In Europa verschickt<br />

Cellarmaster Wines jährlich mehr als sechs Millionen Flaschen.<br />

Teil der Lösung <strong>Die</strong> <strong>Post</strong>


Komplexität erkennen<br />

<strong>Die</strong> weltweit tätige Cellarmaster Wines<br />

beliefert auch Endkunden in der Schweiz<br />

und in Deutschland mit Wein. <strong>Die</strong> Erwar­<br />

tungen ihrer Endkunden sind hoch<br />

und ebenso sind es die Anforderungen<br />

des Unternehmens an den Versand: Alles<br />

muss perfekt funktionieren – von der<br />

Lagerung bis zur fristgerechten Lieferung<br />

und Rechnungsstellung. Dazu gehören<br />

auch spezielle Verpackungen und<br />

besondere Sorgfalt, damit nicht eine<br />

Flasche zu Bruch geht.<br />

Kompetenzen bündeln<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> nimmt die Weinpakete von<br />

Cellarmaster Wines aus dem europä­<br />

ischen Zentrallager in den Niederlanden<br />

in Dintikon (AG) entgegen, verzollt sie,<br />

lagert sie und kommissioniert sie nach<br />

den eingehenden Bestellungen. <strong>Die</strong><br />

Endverteilung erfolgt über die Branchen­<br />

lösung VinoLog. Für Deutschland greift<br />

die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> auf das Netz<br />

ihrer Distributionspartnerin Hermes<br />

Logistik Gruppe zurück. Zusätzlich ist<br />

sie für die Direktwerbekampagnen im<br />

deutschen Raum verantwortlich.<br />

Durch Einfachheit gewinnen<br />

Cellarmaster Wines erhält von der<br />

<strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> eine Gesamt­<br />

lösung, bei der es nicht nur um eine<br />

optimale Zustellung des Weins in den<br />

Teilmärkten Schweiz und Deutschland<br />

geht, sondern auch um internationale<br />

Briefversände wie Direktwerbung,<br />

Rechnungen und Mahnungen.<br />

43


44 Jahresbericht | Leistungsfähig | Swiss <strong>Post</strong> International<br />

Qualität kennt<br />

keine Grenzen.<br />

Swiss <strong>Post</strong> International (SPI) wird privilegierte Verkaufspartnerin der deutschen Hermes<br />

Logistik Gruppe und baut damit den Zugang zu europäischen Zustellnetzen für den<br />

internationalen Kleinwarenversand aus. Zudem positioniert sich SPI als führende Anbieterin<br />

von Verzollungslösungen.<br />

<strong>Die</strong> Situation auf den Märkten, in denen<br />

SPI tätig ist, blieb <strong>2007</strong> weitgehend<br />

unverändert. Beim Export und Import<br />

von Briefen und Paketen aus der und in<br />

die Schweiz bleibt SPI Marktführerin.<br />

Beim grenzüberschreitenden Briefverkehr<br />

und in weiteren Nischen stehen SPI als<br />

Hauptkonkurrenten vor allem die natio­<br />

nalen <strong>Post</strong>unternehmen gegenüber,<br />

die einen stabilen Anteil des Marktes<br />

beanspruchen. Während die Zahl der<br />

Sendungen bei der Tagespost zurzeit<br />

international rückläufg ist, verzeichnet<br />

die Direktwerbung wachsende Sen­<br />

dungsmengen. Zudem wuchs der On­<br />

lineversandhandel weltweit, da Kunden<br />

vermehrt ortsunabhängig Produkte im<br />

Internet kaufen. Getragen von der guten<br />

Konjunktur entwickelte sich der Briefver­<br />

sand ins Ausland positiv. Der Betriebser­<br />

trag konnte um 6,1 Prozent auf 1145<br />

Millionen Franken gesteigert werden.<br />

Das Betriebsergebnis lag jedoch wegen<br />

höherer Einstandskosten für Transporte<br />

und Zustellungen im internationalen<br />

Exportgeschäft sowie einem negativen<br />

Einmaleffekt aus der Mehrwertsteuer­<br />

abrechnung im Importgeschäft mit<br />

34 Millionen Franken unter dem Vorjah­<br />

reswert von 44 Millionen Franken. Auch<br />

<strong>2007</strong> generierte SPI den Hauptteil des<br />

Umsatzes in der Schweiz.<br />

Übergeordnetes Ziel von SPI ist es,<br />

mit einem proftablen Wachstum im<br />

Ausland den Konzern <strong>Post</strong> als<br />

Ganzes zu stärken. Auf dem Schweizer<br />

Markt will SPI ihre führende Position im<br />

Import und Export mit neuen Produkten,<br />

der Bündelung von internationalen<br />

Leistungen und einer ausgezeichneten<br />

Qualität behaupten. Im internationalen<br />

Kurier-, Express- und Paketmarkt koope­<br />

riert SPI mit starken Allianzpartnern.<br />

Im grenzüberschreitenden Briefmarkt<br />

hingegen will SPI weiterhin wachsen<br />

– und zwar mit eigenen Konzerngesell­<br />

schaften in den wichtigsten Ländern<br />

Europas, in Asien und in den USA und<br />

Kennzahlen – Swiss <strong>Post</strong> International<br />

Ergebnis<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Betriebsertrag Mio. CHF 1145 1079<br />

davon: reservierte <strong>Die</strong>nste % 12,6 15,1<br />

Betriebsergebnis Mio. CHF1 Mengen (Export und Import Schweiz)<br />

34 44<br />

Briefe Export Mio. Sendungen 194,0 199,7<br />

Pakete Export Mio. Sendungen 1,4 1,4<br />

davon: GLS Mio. Sendungen 0,6 0,5<br />

Courier Export (TNT Swiss <strong>Post</strong> AG) Mio. Sendungen 1,8 1,6<br />

Briefe Import Mio. Sendungen 234,6 230,6<br />

Pakete Import Mio. Sendungen 3,6 3,5<br />

davon: GLS Mio. Sendungen 0,8 0,8<br />

Courier Import (EMS) Mio. Sendungen 0,3 0,3<br />

1 Vorjahreswerte aufgrund der Restatements angepasst.<br />

durch Franchisepartnerschaften in<br />

Ländern mit einem wachsenden grenz­<br />

überschreitenden Briefmarkt. <strong>Die</strong> Marke<br />

«Swiss <strong>Post</strong>» wird weltweit als Türöffner<br />

genutzt und steht für Schweizer Werte<br />

wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Flexibi­<br />

lität und Unternehmertum.<br />

SPI im Ausland<br />

Mit eigenen Konzerngesellschaften ist<br />

SPI in Deutschland, Österreich, Frank­<br />

reich und Italien sowie in Belgien, den<br />

Niederlanden, Grossbritannien, den USA,<br />

in Schweden und in Singapur präsent.<br />

Von Singapur aus werden Briefmärkte<br />

in Hongkong und Malaysia bedient.<br />

In Dänemark, Spanien und China vertrei­<br />

ben Verkaufsagenten die Qualitäts­<br />

angebote von SPI. Das Service Centre<br />

Logistics in der Nähe des Frankfurter<br />

Flughafens ist erfolgreich gestartet und<br />

verarbeitet die Sendungen der euro­<br />

päischen SPI-Konzerngesellschaften.


SPI wird privilegierte Verkaufspartnerin<br />

der deutschen Hermes Logistik Gruppe<br />

(HLG) und verkaufte dieser 30 Prozent<br />

ihrer Aktien am italienischen Paket- und<br />

Logistikunternehmen Swiss <strong>Post</strong> Porta a<br />

Porta. HLG verfügt in Deutschland über<br />

13500 Annahmestellen und arbeitet<br />

in anderen europäischen Ländern eng<br />

mit Schwesterunternehmen zusammen.<br />

Mit der Beteiligung baut HLG ihre inter­<br />

nationale Präsenz weiter aus und festigt<br />

ihre Position als bedeutendste Logistik­<br />

dienstleisterin Europas für die Zustellung<br />

an Privatpersonen. SPI hingegen sichert<br />

sich damit die Anbindung an private<br />

internationale Distributionsnetze und<br />

kann sich auf das grenzüberschreitende<br />

Briefgeschäft konzentrieren. Zudem<br />

verfügt HLG über bewährtes Know-how<br />

beim Aufbau standardisierter Businessto-Consumer-Netzwerke.<br />

Neu bietet SPI Verlegern einen zusätz­<br />

lichen Vertriebskanal: <strong>Die</strong> «NZZ» in Lon­<br />

don oder die «Herald Tribune» in Zürich<br />

lesen – ob ein Engländer eine deutsch­<br />

sprachige Zeitung oder ein Schweizer<br />

eine englische wünscht, mit dem<br />

Press Shop International von SPI ist<br />

alles möglich. SPI ist die Partnerin<br />

für den grenzüberschreitenden Trans­<br />

port, die Zustellung und den Vertrieb von<br />

Periodika. Das deutschsprachige Portal<br />

wurde im Dezember <strong>2007</strong> aufgeschaltet,<br />

Anfang 2008 wird der Press Shop<br />

International auch in französischer und<br />

englischer Sprache realisiert.<br />

SPI in der Schweiz<br />

<strong>2007</strong> kaufte SPI die FM Verzollungs<br />

AG in Basel und integrierte sie mit den<br />

35 Mitarbeitenden in die SPI Logistics<br />

AG. Das Unternehmen übernimmt die<br />

Ein- und Ausfuhrverzollung im grenz­<br />

überschreitenden Warenverkehr für<br />

Kennzahlen – Swiss <strong>Post</strong> International<br />

Mitarbeitende<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Personalbestand Personaleinheiten 1 133 987<br />

davon: in der Schweiz<br />

Qualität<br />

Einhaltung der Laufzeit internationale<br />

Personaleinheiten 580 501<br />

Briefpost (Import)<br />

Einhaltung der Laufzeit internationale<br />

% der Sendungen 94,9 95,3<br />

Briefpost (Export) % der Sendungen 91,3 92,4<br />

Kundenzufriedenheit Geschäftskunden Total Index 75 75<br />

Kundenzufriedenheit Briefe Index 75 74<br />

Kundenzufriedenheit Pakete<br />

Marktanteil<br />

Index 74 75<br />

Mail am Umsatz in % 75 74<br />

Parcel am Absatz in % 54 58<br />

Courier (TNT Swiss <strong>Post</strong> AG) am Absatz in % 37 35<br />

Weitere Kennzahlen und Erläuterungen zu den Kennzahlen fnden sich im Zahlenspiegel. ( 99)<br />

Speditionen. SPI stärkt damit ihre<br />

Kompetenz im strategisch wichtigen<br />

Verzollungsbereich und positioniert<br />

sich als die führende Anbieterin von<br />

Logistik- und Verzollungslösungen.<br />

Ausblick<br />

Aufgrund der neuen Zollgesetzgebung<br />

wurden auf 2008 die Preise und <strong>Die</strong>nst­<br />

leistungen im internationalen Versand<br />

angepasst, vereinfacht und harmonisiert.<br />

SPI wird ihre Marktanteile in der Schweiz<br />

durch innovative Angebote weiter ver­<br />

teidigen und im Ausland im grenzüber­<br />

schreitenden Briefmarkt wachsen.<br />

Gemeinsam mit ihren Partnern will SPI<br />

ihr internationales Transport- und Zustell­<br />

netz für ihre Kunden erweitern.<br />

Mehr dazu im Internet:<br />

www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links<br />

99) Zahlenspiegel zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

45


46 Jahresbericht | Leistungsfähig | Strategische Kunden und Lösungen<br />

Hanspeter Petto, Geschäftsführer, Marc Fleischhauer, Leiter Kundenbindung,<br />

GHP Dialog Services GmbH, Bamberg (Deutschland) DB Fernverkehr AG, Frankfurt (Deutschland)<br />

<strong>Die</strong> Deutsche Bahn<br />

<strong>Die</strong> Deutsche Bahn ist mit über 230000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von<br />

30 Milliarden Euro das grösste europäische Verkehrsunternehmen. Der Bereich Personenverkehr<br />

mit 53000 Mitarbeitenden und zwölf Milliarden Euro Umsatz befördert jeden<br />

Tag fünf Millionen Fahrgäste.<br />

Teil der Lösung <strong>Die</strong> <strong>Post</strong>


Komplexität erkennen<br />

<strong>Die</strong> BahnCard ist eine der bekanntesten<br />

Kundenkarten Deutschlands. Dazu<br />

gehören auch das Prämienprogramm<br />

bahn.bonus und der Vielfahrerstatus<br />

bahn.comfort. Hinter der einfachen<br />

Plastikkarte steckt das wichtigste<br />

Kundenbindungsprogramm der<br />

Deutschen Bahn mit einer Vielzahl<br />

von Leistungen und Prozessen, die<br />

erbracht werden müssen.<br />

Kompetenzen bündeln<br />

Von der Beratung über die Planung bis<br />

hin zur Produktion und den nachgelager­<br />

ten Leistungen erbringt die Schweize­<br />

rische <strong>Post</strong> mit ihrer deutschen Konzern­<br />

gesellschaft GHP eine ganze Palette von<br />

Leistungen für die hohe Qualität der seit<br />

15 Jahren im Markt etablierten Bahn-<br />

Card. Basierend auf ihrem Konzept für<br />

das Management von Kundenbezie­<br />

hungen scannt und erfasst sie Kartenan­<br />

träge, produziert und personalisiert die<br />

Karten und erledigt die standardisierte<br />

und individuelle Kundenkorrespondenz.<br />

Durch Einfachheit gewinnen<br />

<strong>Die</strong> Deutsche Bahn gewinnt einen<br />

spezialisierten Partner für ihr wichtigstes<br />

Kundenbindungsprogramm. Sie proftiert<br />

vom Wissen und der Erfahrung der<br />

<strong>Post</strong>, aber auch von deren Kompetenz<br />

bei der Produktion der Karten und dem<br />

vertraulichen Umgang mit persönlichen<br />

Daten. Abgesehen davon führt die<br />

Lösung der <strong>Post</strong> zu Kosteneinsparungen.<br />

47


4 Jahresbericht | Leistungsfähig | Strategische Kunden und Lösungen<br />

Gesamtlösungen<br />

für Geschäftskunden.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> richtet sich auf die spezifschen Bedürfnisse von Geschäftskunden<br />

aus und gründet den neuen Konzernbereich Strategische Kunden und Lösungen (SKL).<br />

SKL kombiniert die klassischen Angebote der <strong>Post</strong> mit neuen postnahen <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

wie Dokumenten­ und Dialogmanagement oder E­Business­Services.<br />

<strong>Die</strong> Anforderungen von national und<br />

international tätigen Unternehmen<br />

an die <strong>Post</strong> sind vielfältig, spezifsch und<br />

werden immer komplexer. Es geht längst<br />

nicht mehr nur um die Annahme und<br />

den Versand von grossen Mengen<br />

an Briefen und Gütern, sondern auch<br />

um sogenannte postnahe <strong>Die</strong>nstleistun­<br />

gen wie die Hauspost, das Drucken,<br />

Einscannen und Archivieren von Rech­<br />

nungen oder Policen, das Verwalten von<br />

Adressen, das Planen und Durchführen<br />

von Werbebriefaktionen, das Führen<br />

eines Kundendialogs – z. B. mit einer<br />

Kundenkarte – und das Abwickeln von<br />

Geschäften mit Hilfe elektronischer<br />

Informations- und Zahlungssysteme.<br />

<strong>Die</strong>se Unternehmen wünschen sich eine<br />

optimale Kombination dieser Angebote,<br />

d.h. eine auf sie zugeschnittene Gesamt­<br />

lösung, die all ihre Bedürfnisse abdeckt.<br />

Oder mit anderen Worten: Sie möchten<br />

ein Angebot aus einer Hand und<br />

einen zuverlässigen, sicheren und<br />

fexiblen Partner, der sie zudem auf der<br />

strategischen und operativen Ebene<br />

fundiert beraten kann.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> bietet ihren<br />

Geschäftskunden solche <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

und Lösungen seit geraumer Zeit an.<br />

Allerdings waren diese lange über den<br />

ganzen Konzern verteilt und wurden<br />

von den verschiedensten Bereichen und<br />

Konzerngesellschaften erbracht. 2002<br />

schuf die <strong>Post</strong> den Bereich Strategisches<br />

Kundenmanagement (SKM), der eigens<br />

auf die Bedürfnisse von Grösstkunden<br />

ausgerichtet ist. Mit der Gründung des<br />

Konzernbereichs Strategische Kunden<br />

und Lösungen (SKL) auf den 1. Oktober<br />

<strong>2007</strong> geht sie nun einen grossen Schritt<br />

weiter und fasst alle innovativen und<br />

elektronischen Angebote und das strate­<br />

gische Kundenmanagement zusammen.<br />

( 3, 29, 32)<br />

Entstanden ist ein Konzernbereich<br />

mit 5306 Vollzeitstellen in 13 Ländern.<br />

Dazu gehören die MailSource-Gruppe,<br />

die GHP-Gruppe und die bisherigen Kon­<br />

zerngesellschaften DocumentServices<br />

AG, SwissSign AG und yellowworld AG<br />

und Teile der DCL Data Care AG.<br />

Nationale und internationale Geschäfts­<br />

kunden proftieren von der speziellen<br />

Betreuung, Beratung und Lösungsent­<br />

wicklung und von Lösungen zum<br />

Dokumentenmanagement und Doku­<br />

mentenoutput sowie von Dialog- und<br />

E-Business-Lösungen.<br />

SKL erzielte <strong>2007</strong> einen Betriebsertrag<br />

von 692 Millionen Franken. Der Be­<br />

triebsertrag der GHP-Gruppe erreichte<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr 364 Mil­<br />

lionen Franken. 2006 hatte GHP in den<br />

vier Monaten ihrer Konzernzugehörigkeit<br />

(ab 1. September) einen Betriebsertrag<br />

von 123 Millionen Franken erwirtschaf­<br />

tet. <strong>Die</strong> MailSource-Gruppe konnte <strong>2007</strong><br />

beim Ertrag im Vergleich zum Vorjahr ein<br />

organisches Wachstum von 18 Prozent<br />

erzielen. Dazu trugen einerseits die Ver­<br />

tragserneuerungen mit grossen Kunden,<br />

anderseits die Neugewinnung von<br />

Kunden insbesondere in den USA, Gross­<br />

britannien und der Schweiz bei. Das<br />

operative Ergebnis von SKL wurde je­<br />

doch durch eine Wertverminderung auf<br />

dem Goodwill der DocumentServices AG<br />

reduziert.<br />

Wachstumsstrategie<br />

Mit der Gründung von SKL treibt die<br />

<strong>Post</strong> ihre Wachstumsstrategie weiter<br />

voran. Wachsen will sie in Teilmärkten im<br />

Ausland und durch das Erweitern der<br />

postalischen Wertschöpfungskette. Sie<br />

bringt Briefe nicht mehr nur bis zum<br />

Firmentor, sondern in das Unternehmen<br />

hinein, besorgt die interne <strong>Post</strong> und<br />

übernimmt zugleich mit dem Versand<br />

von Dokumenten auch deren Archivie­<br />

rung. Dialoglösungen ermöglichen<br />

Firmen eine durchdachte und effziente<br />

Form der Kundenbindung und -aktivie­<br />

rung. <strong>Die</strong>se Tätigkeiten generieren als<br />

willkommener Nebeneffekt einen grösse­


en Briefverkehr, was das rückläufge<br />

logistische Kerngeschäft der <strong>Post</strong> stützt.<br />

SKL berücksichtigt mit ihren Angeboten<br />

die Entwicklung zur digitalen Welt und<br />

ermöglicht das Nebeneinander von<br />

physischen und elektronischen Medien.<br />

Von unterschiedlichen Kulturen<br />

proftieren<br />

Unter dem Dach von SKL vereinen sich<br />

unterschiedliche Firmenkulturen, natio­<br />

nale Eigenheiten und internationales<br />

Wissen und Können. Das ist die Chance<br />

für alle Mitarbeitenden, das Beste daraus<br />

aufzunehmen, weiterzuentwickeln<br />

und diese Erfahrungen weiterzugeben.<br />

Kunden proftieren von Innovation und<br />

einem internationalen Netzwerk.<br />

Meilensteine<br />

Als wichtige Schritte für den Markterfolg<br />

legte SKL in den ersten drei Monaten<br />

nach der Gründung die Gesamtstrategie<br />

2008 bis 2010 sowie das Projektportfolio<br />

und die Aufbauorganisation fest. Der<br />

Konzernbereich bereinigte das Unterneh­<br />

mensprofl von GHP, verkaufte das Per­<br />

sonalvermittlungsgeschäft in den USA<br />

und übernahm das deutsche Unter­<br />

nehmen Client Vela und stärkt damit<br />

seine Beratungskompetenz.<br />

Ausblick<br />

SKL strebt 2008 den nationalen und<br />

internationalen Marktausbau in den<br />

Bereichen Dokumenten- und Dialog­<br />

Kennzahlen – Strategische Kunden<br />

und Lösungen<br />

Ergebnis<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Betriebsertrag Mio. CHF1 692 396<br />

Betriebsergebnis Mio. CHF1 Mengen<br />

–1 8<br />

Umsatz der betreuten Grosskunden Mio. CHF 1143,5 –<br />

Geführte Telefonate (GHP Dialog Services) Anzahl in Mio. 4,3 –<br />

Gescannte Seiten (GHP Dialog Services) Anzahl in Mio. 15,7 –<br />

Personalisierte Mailings (GHP Direct Mail) Anzahl in Mio. 1 000 –<br />

Personalisierte Karten (GHP Card Services) Anzahl in Mio. 256,0 –<br />

Unpersonalisierte Karten (GHP Card Services) Anzahl in Mio. 21,0 –<br />

Produzierte Sendungen (DocumentServices AG) Anzahl in Mio. 169,2 –<br />

Abgeschlossenes Auftragsvolumen (MailSource) Mio. CHF 261,7 –<br />

Transaktionen (yellowworld)<br />

Mitarbeitende<br />

Anzahl in Mio. 29,9 –<br />

Personalbestand (MailSource) Personaleinheiten 2 344 2053<br />

Personalbestand (GHP) Personaleinheiten1 2 716 2621<br />

1 Im Jahr <strong>2007</strong> wurden Konzerngesellschaften der Segmente <strong>Post</strong>Mail (DocumentServices AG, SwissSign AG) und <strong>Post</strong>Logistics (yellowworld AG) neu<br />

dem Segment Strategische Kunden und Lösungen zugeordnet. Um die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr zu ermöglichen, wurden die Werte 2006<br />

der betroffenen Segmente entsprechend angepasst.<br />

Weitere Kennzahlen und Erläuterungen zu den Kennzahlen fnden sich im Zahlenspiegel. ( 99)<br />

lösungen sowie E-Business-Lösungen an.<br />

Prozesse und Strukturen sollen SKL-weit<br />

angeglichen werden, neue Kunden<br />

dazugewonnen und bestehende weiter­<br />

hin umfassend betreut werden. Um den<br />

neuen, internationalen Anforderungen<br />

von SKL gerecht zu werden, passt<br />

die <strong>Post</strong> ihre Markenstruktur sowie das<br />

Personalwesen und die Informatik an.<br />

Mehr dazu im Internet:<br />

www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links<br />

3) Neuer Konzernbereich SKL<br />

29) Entscheid VR neue Organisation<br />

32) Account Management<br />

99) Zahlenspiegel zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

4


50 Jahresbericht | Leistungsfähig | <strong>Post</strong>stellen und Verkauf<br />

SAB Schmid Automation AG<br />

<strong>Die</strong> SAB Schmid Automation AG ist ein Familienbetrieb mit rund zehn Mitarbeitern.<br />

Sie stellt pneumatische Ventile für die Maschinenindustrie und die Automationsbranche her.<br />

Auf Kundenwunsch fertigt SAB spezielle Ventile, Verschraubungen und Präzisionsdrehteile.<br />

Teil der Lösung <strong>Die</strong> <strong>Post</strong>


Reto Schmid,<br />

Geschäftsinhaber, SAB Schmid Automation AG, Biberist<br />

Komplexität erkennen<br />

Bei SAB gehen seit Jahren jeden Tag<br />

verschiedenste Pakete auf Reisen –<br />

für die Kunden in der Schweiz und in<br />

halb Europa. Früher war der administra­<br />

tive Aufwand für das Ausfüllen der<br />

Frachtbriefe gross, und das Verzollen<br />

kostete viel Geld. Bereits um 15.00 Uhr<br />

mussten die Inlandsendungen fxfertig<br />

bereit sein. Dabei ist es für SAB meist<br />

gar nicht so entscheidend, dass ihre<br />

Pakete schon am nächsten Tag bei den<br />

Kunden ankommen.<br />

Kompetenzen bündeln<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> tritt vor Ort<br />

mit einem verantwortlichen Ansprech­<br />

partner auf. Sie präsentiert SAB die<br />

preisgünstige Sammelverzollung für ihre<br />

Auslandpakete. Für Inlandsendungen<br />

bietet sie dem Unternehmen den Paket­<br />

versand easy an. Und: Alle Sendungen<br />

können bis 18.00 Uhr am Geschäftskun­<br />

denschalter der nächsten <strong>Post</strong>stelle<br />

aufgegeben werden.<br />

Daniel Derendinger,<br />

Leiter <strong>Post</strong>stellengebiet, <strong>Post</strong>stellen und Verkauf, Biberist<br />

Durch Einfachheit gewinnen<br />

Für SAB wird mit dem Leistungspaket<br />

der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> vieles einfacher<br />

und preiswerter: Das Unternehmen<br />

muss bedeutend weniger Frachtbriefe<br />

und keine Aufgabeverzeichnisse mehr<br />

ausfüllen. Es kann alle Pakete zur gleichen<br />

Zeit aufgeben, erhält nur noch eine<br />

Monatsrechnung und proftiert von einer<br />

kostengünstigeren Verzollung und einem<br />

besseren Preis pro Paket.<br />

51


52 Jahresbericht | Leistungsfähig | <strong>Post</strong>stellen und Verkauf<br />

Der ESPRIX für ein ausgezeichnetes<br />

<strong>Post</strong>stellennetz.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> gewinnt mit dem <strong>Post</strong>stellennetz den ESPRIX­Award <strong>2007</strong> und erhält als erstes<br />

öffentlich­rechtliches Unternehmen die höchste Auszeichnung für exzellente Unternehmensführung.<br />

Der Preis bestätigt dem <strong>Post</strong>stellennetz beste Qualität und ideale Voraussetzungen<br />

für die weitere Entwicklung.<br />

<strong>2007</strong> erwirtschaftete der Konzernbereich<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf einen um 85<br />

Millionen Franken gesteigerten Ertrag<br />

von 1736 Millionen Franken und ein<br />

Ergebnis von –25 Millionen Franken.<br />

<strong>Die</strong>ses Ergebnis setzt sich aus dem Mehr­<br />

verkauf der übrigen Markenartikel sowie<br />

den nicht durch Verrechnungen von<br />

internen Leistungen gedeckten Kosten<br />

zusammen. Der Umsatz mit den übrigen<br />

Markenartikeln stieg um 3,4 Prozent<br />

von 405 auf 420 Millionen Franken. Der<br />

Betriebsaufwand von 1761 Millionen<br />

Franken konnte praktisch auf Vorjahres­<br />

höhe (1762 Millionen Franken) gehalten<br />

werden. Der höhere Handelswaren- und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsaufwand (+12 Millionen<br />

Franken) konnte durch einen tieferen<br />

Personalaufwand kompensiert werden.<br />

Zudem haben höhere Leistungsabgel­<br />

tungen das Ergebnis positiv beeinfusst.<br />

Von Jahr zu Jahr geben die Kundinnen<br />

und Kunden am <strong>Post</strong>schalter immer we­<br />

niger Briefe und Pakete auf; auch<br />

die Einzahlungen sind rückläufg<br />

(Abnahme Schalteraufgabe seit 2000:<br />

Briefe 43 Prozent, Pakete 45 Prozent,<br />

Einzahlungen 16 Prozent). Dennoch will<br />

die <strong>Post</strong> mit neuen Angebotsformen<br />

auch in Zukunft einen fächendeckenden<br />

Zugang zu ihren <strong>Die</strong>nstleistungen bieten<br />

und ihre Kundschaft an attraktiven<br />

Zugangspunkten freundlich bedienen,<br />

kompetent beraten und langfristig be­<br />

treuen. ( 9)<br />

ESPRIX <strong>2007</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> gewann mit dem Konzernbe­<br />

reich <strong>Post</strong>stellen und Verkauf als erstes<br />

öffentlich-rechtliches Unternehmen den<br />

ESPRIX-Award <strong>2007</strong>. Sie erhielt damit<br />

eine anerkannte Auszeichnung für Spit­<br />

zenqualität und gleichzeitig eine Bestäti­<br />

gung für die erfolgreiche Umsetzung<br />

ihrer Strategie. ( 33) Parallel zur Moder­<br />

nisierung des <strong>Post</strong>stellennetzes baute der<br />

Konzernbereich ab 2002 ein Manage­<br />

mentsystem nach dem EFQM-Modell für<br />

Excellence auf. Jährlich überprüft <strong>Post</strong>­<br />

stellen und Verkauf seither mit Fremdund<br />

Selbstbewertungen seine Leistungen<br />

und ergreift wo nötig Verbesserungs­<br />

massnahmen. So konnte die Zahl der<br />

Prozesse von ursprünglich 190 auf heute<br />

Kennzahlen – <strong>Post</strong>stellen und Verkauf<br />

Ergebnis<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Betriebsertrag Mio. CHF1 davon: Nettoumsatz nicht postalische<br />

1736 1651<br />

Markenartikel Mio. CHF1 420 405<br />

Betriebsergebnis Mio. CHF1 Mengen<br />

–25 –111<br />

Annahme Briefe Anzahl in Mio. 1 049 1053<br />

Annahme Pakete Anzahl in Mio. 29 31<br />

Annahme Einzahlungen<br />

Mitarbeitende<br />

Anzahl in Mio. 216 222<br />

Personalbestand Personaleinheiten 10 997 11502<br />

1 Vorjahreswerte aufgrund der Restatements angepasst.<br />

knapp 65 reduziert werden. Der frühzei­<br />

tige Einstieg und die konsequente Aus­<br />

richtung nach dem EFQM-Modell haben<br />

viel zur Entwicklung des <strong>Post</strong>stellen­<br />

netzes beigetragen.<br />

Modernisierung <strong>Post</strong>stellennetz<br />

Im Rahmen des Projekts Ymago entwi­<br />

ckelt <strong>Post</strong>stellen und Verkauf sein Ver­<br />

triebsnetz weiter. <strong>2007</strong> wurden rund 70<br />

Agenturen ( 34) nach dem verbesserten<br />

Modell «<strong>Post</strong> im Dorfaden» eingerichtet.<br />

<strong>Die</strong>ses bietet attraktive Öffnungszeiten<br />

und deckt die am häufgsten nachge­<br />

fragten <strong>Die</strong>nstleistungen ab. <strong>Die</strong> acht<br />

selbstständigen Pilot-<strong>Post</strong>unternehmen<br />

(mit Zusatzgeschäft) bleiben defnitiv<br />

bestehen.<br />

Neu organisiert wurde <strong>2007</strong> die interne<br />

Aufgabenverteilung zwischen den<br />

<strong>Post</strong>stellen. Damit sich diese intensiver<br />

dem Verkauf und der Kundenberatung<br />

am Schalter widmen können, wurden<br />

administrative Aufgaben weitgehend<br />

zentralisiert. Mit der Neuverteilung der<br />

Aufgaben in den <strong>Post</strong>stellen wurde auch


die Führungsstruktur des Konzernbe­<br />

reichs angepasst. Heute konzentrieren<br />

sich 22 Verkaufsgebiete auf Verkauf<br />

und Marktbearbeitung und führen 206<br />

<strong>Post</strong>stellengebiete.<br />

Mit Ymago erhöht die <strong>Post</strong> die<br />

Wirtschaftlichkeit des <strong>Post</strong>stellennetzes<br />

weiter und spart zwischen 400 und<br />

500 Vollzeitstellen ein. Ein zwischen den<br />

Sozialpartnern vereinbarter Sozialplan<br />

sieht Beschäftigungs- und Lohngarantien<br />

vor. Ab 2009 rechnet <strong>Post</strong>stellen und<br />

Verkauf mit einer jährlichen Ergebnisver­<br />

besserung von etwas mehr als 50 Millio­<br />

nen Franken.<br />

Nicht postalische Artikel und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Eine Antwort auf den Rückgang im Kern­<br />

geschäft und ein Beitrag zur Kostende­<br />

ckung ist der Verkauf nicht postalischer<br />

Produkte und <strong>Die</strong>nstleistungen: Zwischen<br />

2000 und <strong>2007</strong> stieg der Umsatz kon­<br />

tinuierlich von 63 Millionen Franken auf<br />

beachtliche 420 Millionen Franken. Der<br />

Verkauf von Telematikartikeln wie Tele­<br />

fonen, Computern und Unterhaltungs­<br />

elektronik wurde gefestigt und teilweise<br />

sogar ausgebaut. Bei den Mobiltelefonen<br />

etablierte sich <strong>Post</strong>stellen und Verkauf<br />

zu einem der führenden Verkaufskanäle.<br />

Umsatz und Ertrag konnten trotz<br />

Preis- und Margenzerfall gehalten bzw.<br />

gesteigert werden.<br />

Sehr positiv entwickelte sich die Zusam­<br />

menarbeit mit Ticketcorner und der<br />

Genossenschaft Mobility CarSharing:<br />

Heute wird jedes vierte Ticketcorner-<br />

Ticket am <strong>Post</strong>schalter gekauft und jedes<br />

vierte Mobility-Abonnement über die<br />

<strong>Post</strong> abgeschlossen.<br />

Mehr als 1800 <strong>Post</strong>stellen bieten neu<br />

einen Bestellservice: <strong>Die</strong> Kunden kaufen<br />

am Schalter einen ausgewählten Artikel<br />

aus dem <strong>Post</strong>Shop – zum Beispiel<br />

einen Computer – und erhalten ihn<br />

innert 48 Stunden portofrei nach Hause<br />

geliefert. Bezahlt wird bar oder mit der<br />

<strong>Post</strong>Finance Card.<br />

Kennzahlen – <strong>Post</strong>stellen und Verkauf<br />

Qualität<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Kundenzufriedenheit Privatkunden Index 88 87<br />

Kundenzufriedenheit KMU<br />

Abdeckung<br />

Index 83 81<br />

Anzahl <strong>Post</strong>stellen Anzahl 2 469 2493<br />

davon: <strong>Post</strong>stellen mit Zahlungsverkehr Anzahl 2 300 2345<br />

davon: <strong>Post</strong>stellen ohne Zahlungsverkehr Anzahl 12 12<br />

davon: Agenturen mit Zahlungsverkehr Anzahl 63 111<br />

davon: Agenturen ohne Zahlungsverkehr Anzahl 87 18<br />

davon: <strong>Post</strong>Mobil-Haltestellen Anzahl 7 7<br />

Haus-Service Orte 1 043 1023<br />

Weitere Kennzahlen und Erläuterungen zu den Kennzahlen fnden sich im Zahlenspiegel. ( 99)<br />

Ausblick<br />

Auch das Jahr 2008 steht im Zeichen<br />

der Umsetzung von Ymago. Geplant<br />

sind rund 130 weitere Agenturen. Dazu<br />

konnte die <strong>Post</strong> nebst zahlreichen Ein­<br />

zelpartnerschaften einen Rahmenvertrag<br />

mit der Detailhandelskette PAM (Produits<br />

alimentaires SA) abschliessen. Ein solcher<br />

besteht bereits mit Volg. Nach der<br />

ESPRIX-Auszeichnung bleibt die Steige­<br />

rung der Qualität weiterhin ein Thema.<br />

Mehr dazu im Internet:<br />

www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links<br />

9) <strong>Post</strong>stellennetz: <strong>Die</strong> einzige Konstante ist<br />

der Wandel<br />

33) Unternehmens-Oscar für PV<br />

34) <strong>Post</strong>agentur<br />

99) Zahlenspiegel zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

53


54 Jahresbericht | Leistungsfähig | Philatelie<br />

Tradition und<br />

Fortschritt verbinden.<br />

Philatelie produziert die erste Briefmarke mit elektronischem Code und antwortet<br />

so mit Kreativität und Innovation auf die wachsende elektronische Konkurrenz. Gezielte<br />

Marketing­ und Kommunikationsaktionen und die Weiterentwicklung eines modernen<br />

E­Shops stützen das Kerngeschäft und sprechen neue Kunden an.<br />

Philatelie erzielte mit 19 Millionen<br />

Franken erneut ein sehr gutes Betriebs­<br />

ergebnis. Der Umsatz des Internetshops<br />

erhöhte sich von 7,2 auf 10,6 Millionen<br />

Franken. Doch die Briefmarke hatte es<br />

auch <strong>2007</strong> nicht leicht: <strong>Die</strong> elektronische<br />

Konkurrenz nahm weiter zu und die<br />

allgemeine Nachfrage nach gedruckten<br />

Wertzeichen stagnierte. Mit Innovatio­<br />

nen, gefragten Sujets und gezielten<br />

Marketingmassnahmen konnte der Um­<br />

satz dennoch von 39 Millionen Franken<br />

2006 auf 48 Millionen Franken <strong>2007</strong><br />

verbessert werden.<br />

Mit Briefmarken, die sich durch Innova­<br />

tion, Qualität und Kreativität auszeich­<br />

nen und zudem emotionale Botschaften<br />

transportieren, will der Bereich Philatelie<br />

bestehende Kunden in der Schweiz<br />

halten und im Ausland neue gewinnen.<br />

Philatelie stützt ihr Kerngeschäft – den<br />

Verkauf von Briefmarken und philatelis­<br />

tischen Produkten – mit verschiedenen<br />

Innovationen: Der Bereich verband<br />

die traditionelle Briefmarke mit der neu­<br />

sten Technologie und gab weltweit<br />

die erste Briefmarke mit einem Code,<br />

dem sogenannten BeeTagg heraus, der<br />

von der Handykamera gelesen werden<br />

kann. Kundinnen und Kunden erhielten<br />

so direkten Zugang zum Internet,<br />

konnten an einem Wettbewerb teilneh­<br />

men sowie aktuelle Pisten- und Schnee­<br />

berichte aller Schweizer Tourismus­<br />

regionen herunterladen. Eine weitere<br />

Neuheit waren zwei Sondermarken,<br />

die in der sogenannten Lentikulartechnik<br />

produziert wurden: Mit dieser Technik<br />

werden mehrere Einzelbilder auf die<br />

Briefmarke gedruckt und es entsteht der<br />

Eindruck, das Bild würde sich bewegen.<br />

Philatelie begleitet den Verkauf von<br />

Briefmarken mit gezielten Marketingund<br />

Kommunikationsaktivitäten: So<br />

werden z.B. die vier jährlichen Marken­<br />

ausgaben nach einem festgelegten Plan<br />

im eigenen Briefmarkenmagazin «<strong>Die</strong><br />

Lupe» mit viel Hintergrundinformationen<br />

vorgestellt. Einen Monat nach dessen<br />

Erscheinen beginnt der Vorverkauf im<br />

PhilaShop und in den Philateliestellen.<br />

Eine Woche nach dem Vorverkauf sind<br />

die Marken auch in den <strong>Post</strong>stellen er­<br />

hältlich. Zudem informiert Philatelie die<br />

Fachmedien jeweils zum Vorverkaufs­<br />

start, die Publikumsmedien am Ausgabe­<br />

tag. Um neue Kunden zu gewinnen,<br />

startete Philatelie eine Medienzusam­<br />

menarbeit mit der «Schweizer Familie».<br />

Zu jeder Markenausgabe erschien in der<br />

Wochenzeitschrift eine Publireportage<br />

und der Internetshop wurde mit der<br />

Website der «Schweizer Familie» ver­<br />

linkt. Das Briefmarken-Jahrbuch wurde<br />

im Rahmen einer Leseraktion zusätzlich<br />

vermarktet. Im redaktionellen Teil er­<br />

schienen verschiedene Beiträge und<br />

Besonderes und auch<br />

internationales Aufsehen erregte<br />

die Roger­Federer­Sondermarke.


die Marke, die von der Tänzerin Nina<br />

Corti gestaltet wurde, schaffte es sogar<br />

auf die Titelseite.<br />

Hervorragende Marken<br />

Besonderes und auch internationales<br />

Aufsehen erregte die Roger-Federer-<br />

Sondermarke: Als erste lebende Persön­<br />

lichkeit wurde der Ausnahmesportler auf<br />

einer Schweizer Briefmarke abgebildet.<br />

Viel Beachtung fanden auch die Marken­<br />

ausgaben im Gold- bzw. Silberdruck<br />

zu den Themen «Sagenhafte Schweiz»<br />

und «<strong>Die</strong> Schweiz aus der Sicht auslän­<br />

discher Künstler». Ebenso ein Erfolg sind<br />

die Panoramamarken zum 1000-Jahr-<br />

Jubiläum von Stein am Rhein und<br />

die Sondermarken in der Form von Bank­<br />

noten zum 100-jährigen Bestehen der<br />

<strong>Schweizerische</strong>n Nationalbank. Um neue<br />

Kunden zu gewinnen, wurden Bevöl­<br />

kerungsgruppen wie Pfadfnder und<br />

Hundefreunde mit spezifschen Marken<br />

(«Pfadfnder-Europamarke» und «Berner<br />

Sennenhunde») direkt angesprochen.<br />

Parallel zum Kerngeschäft baut Philatelie<br />

das Versandgeschäft mit Qualitäts­<br />

produkten weiter aus. Zur Unterstützung<br />

wurden in verschiedenen<br />

Printmedien Beilagen geschaltet. Philate­<br />

lie proftiert dabei vom hohen Wert der<br />

Briefmarke, der sich auf die zum grossen<br />

Teil in der Schweiz hergestellten Artikel<br />

übertragen lässt. <strong>Die</strong> Erweiterung<br />

zum modernen E-Shop für den Verkauf<br />

von typisch schweizerischen Produkten<br />

an Touristen und Geschäftsreisende<br />

wird geprüft.<br />

Ausblick<br />

Auch 2008 wird Philatelie das Kulturgut<br />

Briefmarke pfegen und künstlerisch<br />

gestaltete und stilvolle Wertzeichen<br />

Kennzahlen – Philatelie<br />

Ergebnis<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Betriebsertrag<br />

Mio. CHF<br />

davon: nicht philatelistische Produkte<br />

Betriebsergebnis<br />

1<br />

% 1<br />

Mio. CHF1 48<br />

39<br />

2<br />

2<br />

Mengen<br />

19<br />

12<br />

Neue Briefmarken Anzahl 50 40<br />

Abonnenten Schweiz Anzahl 50 500 52890<br />

Abonnenten Ausland<br />

Mitarbeitende<br />

Anzahl 17 650 19970<br />

Personalbestand<br />

Qualität<br />

Personaleinheiten 120 125<br />

Kundenzufriedenheit Index 84 84<br />

1 Vorjahreswerte aufgrund der Restatements angepasst.<br />

Weitere Kennzahlen und Erläuterungen zu den Kennzahlen fnden sich im Zahlenspiege.l ( 99)<br />

herausgeben. Aus aktuellem Anlass steht<br />

das Thema Sport im Mittelpunkt. Da­<br />

neben deckt das Briefmarkenjahr 2008<br />

eine breite und vielfältige Themenpalette<br />

ab. <strong>Die</strong> Medienzusammenarbeit mit der<br />

«Schweizer Familie» wird weitergeführt.<br />

Mehr dazu im Internet:<br />

www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links<br />

99) Zahlenspiegel zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

55


56 Jahresbericht | Lösungsorientiert<br />

Urs Knecht, Leiter Kooperationen Zahlungsverkehr, Priscilla Leimgruber, Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

<strong>Post</strong>Finance, Bern Leiterin Finanz & Logistik, Glarner Kantonalbank, Glarus<br />

Glarner Kantonalbank<br />

<strong>Die</strong> Glarner Kantonalbank beschäftigt 156 Mitarbeitende und betreibt acht Filialen. Sie versorgt<br />

1500 Geschäfts- und 49000 Privatkunden mit Finanzdienstleistungen und erwirtschaftete<br />

<strong>2007</strong> einen Gewinn von 19,4 Millionen Franken.<br />

Teil der Lösung <strong>Die</strong> <strong>Post</strong>


Komplexität erkennen<br />

<strong>Die</strong> Glarner Kantonalbank bietet Privatund<br />

Geschäftskunden die komplette<br />

Palette an Finanzdienstleistungen –<br />

darunter auch alle gängigen Produkte<br />

für den Zahlungsverkehr. Es stellte sich<br />

für das Unternehmen bereits seit Länge­<br />

rem die Frage, ob diese <strong>Die</strong>nstleistung<br />

von einem spezialisierten Dritten – aber<br />

immer noch unter der Marke Glarner<br />

Kantonalbank – nicht effzienter und<br />

preisgünstiger erbracht werden könnte.<br />

Kompetenzen bündeln<br />

<strong>Post</strong>Finance übernimmt die Verarbeitung<br />

des Zahlungsverkehrs der Glarner<br />

Kantonalbank mit ihrem Personal und<br />

in den eigenen Räumen. <strong>Die</strong> Kombina­<br />

tion der leistungsfähigen <strong>Post</strong>Finance-<br />

Infrastruktur mit einer Standard-Soft­<br />

warelösung der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong><br />

garantiert das reibungslose Zusammen­<br />

spiel mit der Gesamtbankenlösung der<br />

Glarner Kantonalbank.<br />

Durch Einfachheit gewinnen<br />

<strong>Die</strong> Kunden der Glarner Kantonalbank<br />

erhalten nach wie vor die gleiche<br />

<strong>Die</strong>nstleistung. <strong>Die</strong> Bank proftiert von<br />

der Erfahrung und dem Wissen von<br />

<strong>Post</strong>Finance als Leaderin im schweize­<br />

rischen Zahlungsverkehr und gewinnt<br />

durch diese Entlastung mehr Zeit für<br />

ihre Kundinnen und Kunden. Unter<br />

dem Strich resultiert für sie eine Kosten­<br />

ersparnis von rund 25 Prozent.<br />

57


5 Jahresbericht | Lösungsorientiert<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> – einfach<br />

kundenfreundlich und<br />

immer kundenorientiert.<br />

Bei der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> stehen die Kunden im Zentrum. Privatkunden und KMU<br />

bietet sie leicht zugängliche, standardisierte und preiswerte postalische Angebote,<br />

für grössere Unternehmen schafft sie Leistungspakete oder Lösungen, die optimal auf<br />

deren spezifsche Geschäftsmodelle und Abläufe abgestimmt sind. Dabei reduziert die<br />

<strong>Post</strong> komplexe Ausgangslagen, bündelt ihre Kompetenzen und überzeugt letztlich durch<br />

Einfachheit. Dahinter steckt eine permanente Kundenorientierung, die das Verkaufsdenken,<br />

die Organisation und den gesamten Innovationsprozess umfasst.<br />

Kundenfreundlichkeit<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> hat die ganze Schweiz als<br />

Kundschaft. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> erbringt Leistungen<br />

für Privatkunden, Geschäftskunden,<br />

die öffentliche Hand und ihre Verwaltungen.<br />

Sie bedient KMU genauso wie<br />

Grossfrmen und international tätige<br />

Konzerne. <strong>Die</strong> Geschäftskunden sind<br />

in sämtlichen Branchen und allen<br />

Wirtschaftssektoren tätig. <strong>Die</strong> Struktur<br />

der Privatkunden widerspiegelt die<br />

schweizerische Bevölkerung bezüglich<br />

soziodemografscher Faktoren. All<br />

diese Kunden haben ihre ganz spezifschen<br />

Ansprüche und Bedürfnisse.<br />

<strong>Die</strong>s ist für die <strong>Post</strong> eine Herausforderung<br />

und eine Chance zugleich.<br />

Kundenstruktur<br />

Im Logistikgeschäft erzielen wir mit<br />

knapp 90000 Geschäftskunden<br />

rund 3,3 Milliarden Franken Umsatz.<br />

Nicht ganz die Hälfte davon stammt<br />

von 200 Grösst- und Schlüsselkunden,<br />

die pro Unternehmen einen Umsatz<br />

von mindestens zwei Millionen Franken<br />

erbringen. Umgekehrt leisten die<br />

ca. 50000 KMU (mit einem Umsatz<br />

zwischen 3000 und 25000 Franken)<br />

einen Anteil von 3 Prozent am Umsatz.<br />

Der restliche Umsatz verteilt sich auf<br />

die Vielzahl der KMU mit einem Umsatz<br />

unter 3000 Franken und die vielen<br />

Privatkunden. Ähnlich sieht das Bild<br />

bei <strong>Post</strong>Finance aus. Mit anderen<br />

Worten: Eine kleine Gruppe grosser<br />

Kunden liefert den grössten Anteil am<br />

Ertrag.


Betreuung Kundenkategorien Angebote<br />

Strategisches<br />

Kundenmanagement<br />

(zentral)<br />

Bereiche<br />

(<strong>Post</strong>Mail, <strong>Post</strong>Logistics,<br />

Swiss <strong>Post</strong> International)<br />

<strong>Post</strong>stellen<br />

(<strong>Post</strong>stellen und Verkauf)<br />

<strong>Post</strong>Finance<br />

Geschäftskunden<br />

Differenzierte Leistungen,<br />

differenzierte Betreuung<br />

Um sämtliche Kundengruppen optimal<br />

bedienen zu können, betreuen wir sie<br />

differenziert – mit Angeboten, die deren<br />

Bedürfnissen und Wichtigkeit entspre­<br />

chen, sowie über Kanäle, die auf ihr<br />

Verhalten zugeschnitten sind.<br />

Heute erhalten Privatkunden in einem<br />

leicht zugänglichen, fächendeckenden<br />

Netz von 2500 <strong>Post</strong>stellen eine Basis­<br />

beratung sowie standardisierte und<br />

preiswerte postalische Produkte. Das<br />

Angebot eignet sich auch für KMU, die<br />

gleiche oder ähnliche Bedürfnisse haben<br />

wie Privatkunden und die <strong>Die</strong>nste der<br />

<strong>Post</strong> zwar regelmässig, aber nicht häufg<br />

benutzen. KMU, die vermehrt mit der<br />

<strong>Post</strong> Geschäfte machen, erhalten in den<br />

<strong>Post</strong>stellen eine auf sie zugeschnittene<br />

Beratung, die ihnen die optimale Wahl<br />

und Verwendung der postalischen<br />

Produkte sichert und ein individuelles<br />

Leistungspaket zusammenstellt.<br />

Unternehmen, die einen jährlichen<br />

Umsatz von über 25000 Franken<br />

erzielen, werden nicht mehr von den<br />

<strong>Post</strong>stellen betreut. Sie erhalten eine<br />

spezifsche Beratung durch den zustän­<br />

digen Bereich, der ihnen aus unseren<br />

Produkten ein erweitertes Leistungspaket<br />

zusammenstellt. Ab einem Umsatz von<br />

Strategic Accounts<br />

Key Accounts<br />

Business Accounts<br />

Retail Accounts<br />

Kleine und mittlere<br />

Unternehmen<br />

Privatkunden<br />

Umsatz und Komplexität<br />

hoch<br />

gering<br />

zwei Millionen Franken entwickeln wir<br />

für unsere Geschäftskunden spezifsche<br />

Lösungen, die wir passgenau auf die<br />

jeweiligen Geschäftsmodelle und Pro­<br />

zesse abstimmen, dabei die Güter-,<br />

Daten- und Geldfüsse integrieren und –<br />

wo sinnvoll – miteinander verbinden.<br />

Grösstkunden wie Banken, Versicherun­<br />

gen, Telekommunikationsunternehmen<br />

und der Versandhandel können auf<br />

die Unterstützung des <strong>2007</strong> eigens dafür<br />

geschaffenen Konzernbereichs Strate­<br />

gische Kunden und Lösungen zählen.<br />

( 32)<br />

Nach dem gleichen Prinzip der differen­<br />

zierten Betreuung kümmert sich<br />

<strong>Post</strong>Finance um ihre Kunden: In den<br />

<strong>Post</strong>stellen steht diesen ein Basisangebot<br />

zur Verfügung. Finanzdienstleistungen,<br />

die über das Eröffnen eines Kontos<br />

und Zahlungen hinausgehen, erhalten<br />

sie in einer der <strong>Post</strong>Finance-Filialen.<br />

Spezialisierte Berater wenden sich zudem<br />

den KMU zu und bieten ihnen<br />

Leistungen für das Geschäft und die<br />

privaten Angelegenheiten.<br />

Parallel nutzbare Kanäle<br />

Weil die heutigen Arbeits- und Lebens­<br />

gewohnheiten von zunehmender<br />

Mobilität und einer immer stärkeren<br />

Nutzung des Internets geprägt sind,<br />

reichen <strong>Post</strong>stellen mit ihren beschränk­<br />

Individuelle<br />

Lösungen<br />

Erweiterte Leistungspakete<br />

Produkte und Leistungspakete<br />

ten Öffnungszeiten als Zugang zu <strong>Post</strong>­<br />

angeboten nicht mehr. Und umgekehrt<br />

genügt es nicht, nur im Internet präsent<br />

zu sein, wenn die Kunden ein persön­<br />

liches Gespräch wünschen.<br />

Deshalb setzen wir auf mehrere parallel<br />

nutzbare Kanäle. <strong>Post</strong>stellen und<br />

<strong>Post</strong>Finance-Filialen, Kundenbetreuer<br />

und unser telefonischer Kundendienst<br />

bieten ein mittleres bis hohes Mass an<br />

Beratung und Individualität. Unser eben<br />

erst überprüftes Netz an modernisierten<br />

Briefeinwürfen, die <strong>Post</strong>omaten und<br />

unsere Angebote auf dem Internet<br />

garantieren stattdessen eine 7x24-Stun­<br />

den-Verfügbarkeit.<br />

Deswegen bauen wir unsere elektro­<br />

nischen <strong>Die</strong>nstleistungen laufend aus.<br />

Über die Internetplattformen der <strong>Post</strong><br />

können unsere Kunden sich nicht<br />

nur über unsere Angebote orientieren,<br />

sondern auch Adressen und <strong>Post</strong>leit­<br />

zahlen fnden, Zahlungen erledigen,<br />

den Fahrplan studieren, Briefmarken<br />

selbst gestalten und ausdrucken sowie<br />

Sendungen verfolgen, nachschicken<br />

lassen oder gleich online lesen. Zugleich<br />

wollen wir unsere Kunden teilhaben<br />

lassen an den Vereinfachungen, die der<br />

technologische Fortschritt mit sich bringt:<br />

Spezielle Applikationen ermöglichen<br />

ihnen den sicheren und nachweisbaren<br />

5


60 Jahresbericht | Lösungsorientiert<br />

Austausch von elektronischen Daten, die<br />

Integration von Onlinezahlungslösungen<br />

oder die elektronische Archivierung aller<br />

Geschäftsunterlagen gemäss den neues­<br />

ten gesetzlichen Vorgaben.<br />

Einfache Lösungen<br />

Ziel aller Angebote der <strong>Post</strong> ist die hohe<br />

Kundenfreundlichkeit. Unsere Kunden<br />

sollen von uns eine einfache und unkom­<br />

plizierte Lösung erhalten, die ihre Wün­<br />

sche erfüllt. Zu diesem Zweck versetzen<br />

wir uns in die Lage unserer Kunden, er­<br />

kennen und reduzieren die Komplexität<br />

der Anforderungen und bündeln unsere<br />

Kompetenzen. Mit der <strong>Post</strong> Geschäfte zu<br />

machen, muss auch heute so einfach<br />

sein, wie einen Brief einzuwerfen.<br />

Kundenorientierung<br />

Stärkung des Verkaufsdenkens<br />

<strong>Die</strong> Voraussetzungen für die verstärkte<br />

Kundenorientierung hat die <strong>Post</strong> in<br />

einem tiefgreifenden Prozess der Verän­<br />

derung geschaffen. Entscheidend dabei<br />

war die Stärkung des Verkaufs und des<br />

Verkaufsdenkens innerhalb des Kon­<br />

zerns. Mit dem Verkaufskomitee wurde<br />

zu Beginn dieses Jahrzehnts ein zentrales<br />

Gremium geschaffen, in dem die Ver­<br />

kaufsaktivitäten besprochen und koordi­<br />

niert werden. <strong>Die</strong>s führte zu einer Ver­<br />

einheitlichung von Kundenkategorien<br />

und Marktbearbeitungsmethoden und<br />

Account-Planung über den ganzen Kon­<br />

zern hinweg. Als Folge davon änderte<br />

sich das Vorgehen bei der Marktbearbei­<br />

tung. Den Ausschlag gaben die Bedürf­<br />

nisse der Geschäftskunden, die der Ver­<br />

kauf gemeinsam mit dem Marketing und<br />

der Produktion als Basis zur Entwicklung<br />

neuer Angebote nahm.<br />

<strong>Die</strong> stärkere Verkaufs- und Kundenorien­<br />

tierung zeigt sich darin, dass mittlerweile<br />

praktisch alle Verkaufsleiter in den Ge­<br />

schäftsleitungen der Bereiche vertreten<br />

sind und dass insgesamt 22 Austausch­<br />

plattformen (sogenannte Communities<br />

of Practice) bestehen, wo sich mehr als<br />

200 Mitglieder mit Marketing- und Ver­<br />

kaufsthemen beschäftigen. 2006 wurde<br />

ein zentraler Kundendienst geschaffen.<br />

Zudem zeichnet der Konzernleiter an<br />

einem jährlichen Verkaufsanlass die bes­<br />

ten Verkaufsteams der ganzen <strong>Post</strong> aus.<br />

Anpassung der Organisation<br />

Ein wichtiger Schritt war die Anpassung<br />

der Organisation an die Bedürfnisse der<br />

Kunden. So bauten wir das <strong>Post</strong>stellen­<br />

netz ab 2001 zu einer marktorientierten<br />

Verkaufsabteilung für Privatkunden und<br />

KMU aus. Damit entstand ein attraktiver,<br />

fächendeckender Verkaufskanal. Wich­<br />

tige Meilensteine zwischen 2001 und<br />

2006 waren die Anpassung der dezentra­<br />

len Organisation, die Modernisierung des<br />

<strong>Post</strong>stellennetzes (Projekte Typisierung,<br />

Stadtnetz und Ymago), die Fokussierung<br />

der Marketingabteilung auf den Markt<br />

und die fächendeckende Professionalisie­<br />

rung der KMU-Betreuung ab 2006.<br />

<strong>2007</strong> erhielt der Konzernbereich <strong>Post</strong>­<br />

stellen und Verkauf einerseits die sogenannte<br />

Netzhoheit, also die konzern­<br />

weite Verantwortung für sämtliche<br />

Annahmestellen, anderseits die Sorti­<br />

mentshoheit: Neu legt <strong>Post</strong>stellen und<br />

Verkauf zusammen mit den Bereichen<br />

fest, welche Produkte wo verkauft<br />

werden. Um die Verkaufsorientierung<br />

weiter zu verstärken, wurde am<br />

1. September <strong>2007</strong> fächendeckend eine<br />

neue Führungsorganisation eingeführt:<br />

22 neu gebildete Verkaufsregionen<br />

konzentrieren sich auf Verkauf und<br />

Marktbearbeitung.<br />

Ebenfalls <strong>2007</strong> schuf die <strong>Post</strong> den neuen<br />

Konzernbereich Strategische Kunden<br />

und Lösungen (SKL). Er umfasst den<br />

bisherigen Bereich Strategisches Kunden­<br />

management und insgesamt über 40<br />

Konzerngesellschaften im In- und<br />

Ausland, die ihren Kunden vornehmlich<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen entlang der posta­<br />

lischen Wertschöpfungskette anbieten.<br />

Damit widmen wir unseren Geschäfts­<br />

kunden im In- und Ausland und ihren<br />

spezifschen Anforderungen an ein<br />

Unternehmen wie die <strong>Post</strong> besondere<br />

Aufmerksamkeit und kombinieren für sie<br />

unsere klassischen Mail-, Logistik- und<br />

Zahlungsangebote mit neuen postnahen<br />

Leistungen wie Dokumentenmanage­<br />

ment, Dialogmarketing, Billing- und<br />

E-Business-Services.<br />

Unsere Kunden proftieren mit SKL<br />

von gesamtheitlichen und innovativen<br />

Lösungen im In- und Ausland. Dazu<br />

gehört etwa, dass wir für Unternehmen<br />

nicht nur die gesamte Hauspost<br />

erledigen, sondern auch Dokumente<br />

einscannen, indexieren und archivieren.<br />

Unternehmen übermitteln uns für den<br />

Versand von Werbebriefen nur noch<br />

die Daten; wir drucken, verpacken und<br />

verschicken ihre Dokumente. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> ist<br />

zur Stelle, wenn ein Unternehmen ein


Kundenbindungsprogramm lancieren<br />

möchte, und ermöglicht ihm gestützt auf<br />

eine Kundenkarte ein wirkungsvolles<br />

Dialogmarketing über Fax, Internet, Tele­<br />

fon oder auf dem klassischen <strong>Post</strong>weg.<br />

Ausserdem bieten wir Kunden praktische<br />

Zahlungslösungen für alle Geschäfts­<br />

prozesse in der elektronischen Welt und<br />

verbinden Waren-, Geld- und Informa­<br />

tionsfüsse sinnvoll miteinander.<br />

Stärkung der Innovationsprozesse<br />

Damit die <strong>Post</strong> ihre Geschäftstätigkeit<br />

ausdehnen und wachsen kann, setzt sie<br />

auf Innovationen. Innovationen bei der<br />

<strong>Post</strong> sind keine Weltneuheiten, sondern<br />

neue Angebote, die unseren Kunden<br />

einen Mehrwert bringen. ( 35) Für die<br />

Johnson & Johnson Medical's DePuy<br />

Division beispielsweise realisierte <strong>Post</strong>-<br />

Logistics eine Logistiklösung für orthopä­<br />

dische Produkte, bei der die Mitarbeiten­<br />

den von <strong>Post</strong>Logistics und von Johnson<br />

& Johnson an einem Standort Hand in<br />

Hand arbeiten: <strong>Post</strong>Logistics ist für den<br />

Wareneingang und die Lagerung verant­<br />

wortlich. <strong>Die</strong> Spezialisten von Johnson &<br />

Johnson prüfen die Instrumentensets,<br />

die zum Einsatz gekommen sind, und<br />

ersetzen die für die Operation verwende­<br />

ten Implantate. Anschliessend werden<br />

die Instrumenten- und Implantatesets<br />

mit dem Logistikangebot innight medica<br />

direkt zu den Ärzten und Kliniken ge­<br />

bracht. <strong>Die</strong>se weitgehende Verzahnung<br />

mit den Prozessen des Kunden hat für<br />

ihn nebst einer grossen logistischen Flexi­<br />

bilität den Vorteil, dass er sich auf sein<br />

Kerngeschäft beschränken kann.<br />

Solche spezifschen und innovativen<br />

Lösungen, die wir für grosse Kunden<br />

entwickeln, spielen bei der <strong>Post</strong> eine<br />

zentrale Rolle: Sie zeigen uns die Bedürf­<br />

nisse des Marktes und lassen sich weiter­<br />

entwickeln, anpassen und anderen<br />

Kundengruppen anbieten. So verbreiten<br />

sich Innovationen horizontal und vertikal.<br />

Sind die Bedürfnisse in einer Branche<br />

für alle Marktteilnehmer gleich, können<br />

wir daraus eine standardisierte Branchen­<br />

lösung entwickeln. Beispiel für diesen<br />

Prozess ist die Branchenlösung VinoLog.<br />

Dabei übernimmt die <strong>Post</strong> für den<br />

Weinhandel die Distribution an die End­<br />

kunden, was eine unerlässliche Voraus­<br />

setzung für telefonische und Onlinebestellungen<br />

ist und dem Handel wie<br />

den Konsumenten zugutekommt. Damit<br />

können Produkte und Lösungen horizon­<br />

tal verbreitet werden.<br />

Bei der vertikalen Verbreitung transfor­<br />

mieren wir spezifsche Kundenlösungen<br />

zu Leistungspaketen oder einzelnen<br />

Produkten, die wir einer grossen Zahl<br />

von Kunden zugänglich machen können.<br />

<strong>Die</strong> sogenannten Mailroom-Services, bei<br />

denen die MailSource-Gruppe (als Teil<br />

von SKL) für Grossunternehmen nicht<br />

nur die interne <strong>Post</strong>, sondern auch den<br />

Druck, das Verpacken und das Frankie­<br />

ren von Sendungen und das Archivieren<br />

von Dokumenten wie Rechnungen und<br />

Policen übernimmt, werden nun vom<br />

Konzernbereich <strong>Post</strong>Mail auch kleineren<br />

Kunden angeboten – allerdings in<br />

einer vereinfachten, standardisierten und<br />

deshalb preisgünstigeren Form.<br />

Mit der Entwicklung von Lösungen<br />

und deren Verbreitung nutzt die <strong>Post</strong><br />

das kollektive Wissen und die postweit<br />

verfügbaren Erfahrungen als wichtige<br />

menschliche Ressource und schafft<br />

ein Klima der permanenten Innovation.<br />

Zudem bestehen unterschiedlichste<br />

Plattformen, um eine innovationsorien­<br />

tierte Unternehmenskultur zu fördern.<br />

<strong>2007</strong> fand der erste Innovationstag<br />

<strong>Post</strong> statt, an dem Mitarbeitende aller<br />

Hierarchiestufen und Bereiche im Beisein<br />

von Konzernleiter Ulrich Gygi technolo­<br />

gieorientierte Unternehmen besuchten<br />

und Innovationen diskutierten. Ausser­<br />

dem stand die letztjährige Kaderkonfe­<br />

renz unter dem Motto «Vorsprung durch<br />

Innovation»: Es ging um das verstärkte<br />

Gewicht von Innovationen und die<br />

zunehmende Bedeutung innovativer<br />

Geschäftsmodelle. Für bereichsübergrei­<br />

fende Projekte verfügt der Innovations­<br />

fonds der <strong>Post</strong> über ein Budget von<br />

sieben Millionen Franken. Wir verstärken<br />

ausserdem unsere Zusammenarbeit mit<br />

der ETH Lausanne und erhalten so die<br />

Gelegenheit, uns mit neuesten Technolo­<br />

gien auseinanderzusetzen. Ziel ist ein<br />

frühes Erkennen der technischen Trends<br />

und die Entwicklung neuer Produkte und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen.<br />

Mehr dazu im Internet:<br />

Innovationen bei der <strong>Post</strong> bringen<br />

den Kunden einen Mehrwert.<br />

www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links<br />

32) Account Management<br />

35) Innovation versus Veränderung<br />

99) Zahlenspiegel zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

61


62 Jahresbericht | Sorgsam<br />

Erfolgreiche<br />

Entwicklung trägt Sorge<br />

zum Bestehenden.<br />

<strong>Die</strong> Grundlage unserer Leistungsfähigkeit und unserer Innovationskraft sind unsere<br />

Mitarbeitenden, ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihr Können. Unsere gemeinsamen Werte,<br />

Überzeugungen und Verhaltensweisen sind ebenso wie eine starke Marke tragende<br />

Pfeiler unseres Erfolgs. Um die Zukunft aktiv gestalten zu können, müssen wir imstande<br />

sein, Investitionen aus eigener Kraft zu fnanzieren und das investierte Kapital<br />

risikogerecht zu verzinsen.<br />

Mitarbeitende, Wissen und Können<br />

Arbeitsplätze<br />

Über den gesamten Konzern <strong>Post</strong> hin­<br />

weg gesehen hat der durchschnittliche<br />

Personalbestand im Jahr <strong>2007</strong> um 1269<br />

Vollzeitstellen zugenommen. Dabei hat<br />

sich die Entwicklung der letzten Jahre<br />

fortgesetzt: <strong>Die</strong> Anzahl der Mitarbeiten­<br />

den im Stammhaus nimmt ab, diejenige<br />

der Beschäftigten im Konzern zu. <strong>Die</strong>se<br />

Verlagerung ist einerseits auf die Ausglie­<br />

derung von <strong>Post</strong>Auto aus dem Stamm­<br />

haus und andererseits auf Zukäufe von<br />

in- und ausländischen Konzerngesell­<br />

schaften zurückzuführen. Der Personal­<br />

rückgang im Stammhaus (1907 Voll­<br />

zeitstellen) liegt nach wie vor an den<br />

rückläufgen Sendungsmengen und opti­<br />

mierten logistischen Prozessen. Davon<br />

betroffen sind vor allem <strong>Post</strong>stellen und<br />

Verkauf und <strong>Post</strong>Mail. Auf der anderen<br />

Seite haben wir neue Stellen geschaffen:<br />

etwa bei <strong>Post</strong>Finance, bei MailSource,<br />

bei Swiss <strong>Post</strong> International und bei Infor­<br />

mationstechnologie <strong>Post</strong>.<br />

Motivation und<br />

Leistungsbereitschaft<br />

<strong>Die</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der <strong>Post</strong> sind motiviert und insgesamt<br />

zufrieden. Das zeigte die bereits zum<br />

zehnten Mal von einer aussenstehenden,<br />

neutralen Instanz durchgeführte Perso­<br />

nalumfrage. <strong>Die</strong> Werte für Motivation/<br />

Leistungsbereitschaft lagen mit 70 von<br />

100 Indexpunkten auf einem hohen<br />

Niveau und waren gleich hoch wie im<br />

Vorjahr ( 36). <strong>Die</strong> Zufriedenheit der<br />

Mitarbeitenden lag <strong>2007</strong> bei 67 Punkten<br />

und schwankte in den letzten zehn Jah­<br />

ren kaum. <strong>Die</strong>s obwohl der Wandel die<br />

Vergangenheit stark prägte und viele<br />

von einer Reorganisation mit einschnei­<br />

denden Veränderungen betroffen waren.<br />

Erneut beantworteten zwei Drittel der<br />

Mitarbeitenden die rund hundert Fragen.<br />

<strong>Die</strong> meisten Mitarbeitenden fnden, dass<br />

die <strong>Post</strong> an Effzienz zugelegt hat.<br />

Berufs­ und Weiterbildung,<br />

Nachwuchsförderung<br />

Um unsere Leistungsfähigkeit zu stärken<br />

und unsere Innovationskraft zu steigern,<br />

setzen wir gezielt auf Berufsbildung,<br />

Weiterbildung und Nachwuchsförde­<br />

rung: So stellen wir sicher, dass unsere<br />

Mitarbeitenden ihr Wissen und ihre<br />

Kompetenzen kontinuierlich ausbauen.<br />

Basierend auf den Grundsätzen der Füh­<br />

rung und Zusammenarbeit ( 37) gehen<br />

wir partnerschaftlich miteinander um.<br />

Jedes Jahr bietet die <strong>Post</strong> zahlreichen<br />

jungen Menschen einen Ausbildungs­<br />

platz mit einem vom Bundesamt für<br />

Bildung und Technologie (BBT) anerkann­<br />

ten Abschluss: <strong>2007</strong> waren es schweiz­<br />

weit insgesamt 1570 Lernende in den<br />

Berufsfeldern Logistik, Verkauf/Kommu­<br />

nikation, Informatik und Instandhaltung.<br />

( 38, 39) 98 Prozent unserer Auszubil­<br />

denden haben die Abschlussprüfungen<br />

<strong>2007</strong> bestanden. Damit sich alle<br />

Lernenden zu gefragten Berufsleuten<br />

entwickeln, setzen wir sie in verschie­<br />

denen Arbeitsbereichen ein. <strong>Die</strong> Zahl<br />

der Ausbildungsplätze hat seit 2004 um<br />

knapp 30 Prozent zugenommen. Für<br />

den Ausbildungsbeginn 2008 suchte die<br />

<strong>Post</strong> 614 Neuauszubildende. Damit wird<br />

der Anteil der Lernenden am Personalbe­<br />

stand 2008 erstmals 4 Prozent betragen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> investiert gezielt in die Weiter­<br />

bildung ihrer Mitarbeitenden und be­<br />

schäftigt dafür über 100 Personalfach­<br />

leute, interne und externe Coachs und<br />

Trainer. Oberstes Ziel des breiten und<br />

konzernweiten, hauptsächlich internen<br />

Angebots ist es, die Führungs-, Sozial-,<br />

Selbst- und Fachkompetenz zu fördern.<br />

( 40) Neu können bei internen Weiter­<br />

bildungen eidgenössisch anerkannte<br />

Abschlüsse erworben werden. <strong>Die</strong> Kurse<br />

reichen von Informatik über Leadership,<br />

Projektmanagement und Suchtpräventi­<br />

on ( 41) bis zu Coaching und Beratung.<br />

<strong>2007</strong> besuchten über 2500 Teilnehmen­<br />

de rund 190 ein- und mehrtägige Semi­<br />

nare und Workshops. Als dreisprachiges<br />

Unternehmen fördert die <strong>Post</strong> die Sprach­<br />

kompetenz der Mitarbeitenden in Deutsch,<br />

Französisch und Italienisch. <strong>2007</strong> führte<br />

die interne Sprachausbildung rund<br />

250 Einzel-, Wochen- oder Intensivkurse<br />

durch, die von insgesamt über 1000<br />

Mitarbeitenden besucht wurden.


Vorgesetzte beschäftigen sich in Semi­<br />

naren mit Themen wie Kommunikation,<br />

Stressbewältigung, Präsentationstechnik<br />

und Rhetorik. Betriebswirtschaftskurse<br />

oder Weiterbildungen in Arbeitstechnik<br />

und Projektleitung runden das zentrale<br />

interne Bildungsangebot ab. Ergänzend<br />

bieten die Bereiche ein breites Spektrum<br />

an fachspezifschen Kursen und Semi­<br />

naren zu Themen wie Gesundheit und<br />

Sicherheit an. Damit in der Romandie<br />

und im Tessin vermehrt Kurse durchge­<br />

führt werden können, arbeiten wir mit<br />

der SBB zusammen. <strong>Die</strong> zeitliche und<br />

fnanzielle Unterstützung für eine interne<br />

oder externe Weiterbildung ist abhängig<br />

vom individuellen Entwicklungsbedürfnis<br />

und von unserem Bedarf an qualifzier­<br />

ten Mitarbeitenden.<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf erhielt am<br />

«Swiss Leadership Forum» – einer Platt­<br />

form für Führungskräfte – für das in­<br />

terne Ausbildungsprogramm «ESCOLA»<br />

den «HUMAN-Award». ( 42)<br />

Bei den Akademikerinnen und Akademi­<br />

kern will sich die <strong>Post</strong> besser positionie­<br />

ren. Bei der Rekrutierung fehlen zum<br />

Teil Bewerber mit den erforderlichen<br />

Qualifkationen und Kompetenzen. Der<br />

harte Kampf um die besten Köpfe nimmt<br />

spürbar zu. Wer gerade sein Studium<br />

abgeschlossen hat, erhält bei uns die<br />

Chance, erste Karriereschritte zu machen<br />

und Kompetenzen in den verschiedens­<br />

ten Disziplinen zu erwerben.<br />

<strong>2007</strong> absolvierten rund 50 Studierende<br />

und Studienabgänger bei uns ein Prak­<br />

tikum. Ein solches dauert in der Regel<br />

zwischen drei und neun Monaten, bietet<br />

aktive Mitarbeit in Projekten und kann<br />

bereits ab dem fünften Semester begon­<br />

nen werden. Im Traineeprogramm be­<br />

fanden sich im letzten Jahr 22 Personen.<br />

Ausserdem unterstützen wir Diplom­<br />

arbeiten, die sich mit Themen zur <strong>Post</strong><br />

beschäftigen.<br />

Gesundheitsförderung und<br />

Präsenzmanagement<br />

<strong>Die</strong> betriebliche Gesundheitsförderung<br />

ist uns ein zentrales Anliegen. ( 43) Mit<br />

verschiedenen Aktionen engagieren wir<br />

uns dafür, dass unsere Mitarbeitenden<br />

sich mit dem Thema Gesundheit aus­<br />

einandersetzen. Wir wollen erreichen,<br />

dass sie sich wohlfühlen, dass sie ihre<br />

Leistung erbringen können und dass<br />

es zu weniger krankheits- und unfallbe­<br />

dingten Abwesenheiten kommt. Um<br />

diese Ziele zu erreichen, setzt die <strong>Post</strong><br />

seit 2002 auf das Programm «Fit», das<br />

Gesundheitsförderung und Arbeitssicher­<br />

heit umfasst. Unser Engagement zahlt<br />

sich aus: <strong>2007</strong> reduzierte sich die Zahl<br />

der Abwesenheiten wegen Krankheit<br />

oder Unfall um 1 Prozent auf 11,1 Tage<br />

pro Mitarbeiter (Stammhaus). Konzern­<br />

weit sind rund 50 nebenamtliche Ge­<br />

sundheitskoordinatorinnen und -koordi­<br />

natoren tätig. Nebst dem Programm<br />

«Fit» bietet die <strong>Post</strong> Mitarbeitenden und<br />

Vorgesetzten Schulungen und Leitfäden<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> investiert gezielt in die<br />

Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden.<br />

zu Suchtprävention, sexueller Belästi­<br />

gung und Mobbing oder Seminare zum<br />

Thema «Stress am Arbeitsplatz» an.<br />

Gemeinsam mit anderen Schweizer<br />

Grossunternehmen erarbeitet die <strong>Post</strong><br />

auf der Grundlage des Europäischen<br />

Netzwerkes für Betriebliche Gesund­<br />

heitsförderung (ENWHP) einheitliche<br />

Qualitätskriterien zum betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagement. Ziel ist die<br />

Zertifzierung der Richtlinien. Das Vorge­<br />

hen wurde vom Staatssekretariat für<br />

Wirtschaft SECO und dem Bundesamt<br />

für Gesundheit geprüft und anerkannt.<br />

Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz<br />

<strong>2007</strong> setzte sich der Trend fort und<br />

die Zahl der Berufsunfälle sank pro 100<br />

Personaleinheiten auf 5,6 – eine Reduk­<br />

tion um 8,2 Prozent. <strong>Die</strong>s entspricht<br />

einer Verbesserung um 18,8 Prozent<br />

seit 2001. <strong>Die</strong> Reduktion der Berufs- und<br />

Nichtberufsunfälle und somit die<br />

Senkung der Folgekosten können im<br />

liberalisierten Markt ein beachtlicher<br />

Wettbewerbsvorteil sein. ( 44, 45, 46)<br />

Mit dem Managementsystem für Ar­<br />

beitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

setzen wir Unfallprävention an unseren<br />

Betriebsstandorten systematisch um.<br />

Spezialisten der Arbeitssicherheit unter­<br />

stützen die Vorgesetzten vor Ort beim<br />

Erkennen von unsicheren Handlungen<br />

und Zuständen und zeigen den Verant­<br />

wortlichen Verbesserungsmassnahmen<br />

63


64 Jahresbericht | Sorgsam<br />

auf. Sie begleiteten auch den Bau<br />

der neuen Briefzentren (Projekt REMA)<br />

und wiesen auf Sicherheits- und Ergono­<br />

mieaspekte hin. Verletzungspotenzial<br />

bei Förder-, Lager- und Sortiertechnik<br />

sowie Lärmemissionen konnten so<br />

schon vor der Inbetriebnahme erkannt<br />

und beseitigt werden. Um auch die<br />

Folgen von Nichtberufsunfällen zu<br />

reduzieren, wurden den Mitarbeitenden<br />

anlässlich von Sensibilisierungskam­<br />

pagnen Ski- und Velohelme zu Sonder­<br />

konditionen angeboten.<br />

Sozialverantwortliche<br />

Reorganisationen<br />

Damit die <strong>Post</strong> sich im Wettbewerb<br />

behaupten kann, muss sie wirtschaftlich<br />

arbeiten, sich veränderten Marktgege­<br />

benheiten anpassen – und bei Bedarf<br />

auch Betriebszweige reorganisieren.<br />

<strong>Die</strong> Umsetzung der Reorganisationen<br />

der letzten Jahre erfolgte unter grosser<br />

Rücksichtnahme auf die Mitarbeitenden:<br />

Dabei handelte die <strong>Post</strong> von 2002<br />

(Inkrafttreten des GAV <strong>Post</strong>) bis <strong>2007</strong><br />

mit den Gewerkschaften konzernweit<br />

20 Sozialpläne aus. ( 47, 48)<br />

Auch in Zukunft wird die <strong>Post</strong> sich dem<br />

Markt anpassen müssen, weshalb Re­<br />

organisationen nötig bleiben. Wir setzen<br />

nach wie vor alles daran, Kündigungen<br />

zu vermeiden. ( 49) Zuerst suchen wir<br />

intern einen neuen Arbeitsplatz, ent­<br />

wickeln gemeinsam mit den Betroffenen<br />

Qualifzierungsmassnahmen und beraten<br />

sie im eigenen Arbeitsmarktzentrum<br />

(AMZ). Das AMZ bietet Mitarbeitenden<br />

Standortbestimmungen und Laufbahn­<br />

beratungen sowie Seminare zu Themen<br />

wie Arbeitsmarktfähigkeit, Umgang mit<br />

Veränderungen, Karriereplanung und<br />

Bewerbungen. <strong>2007</strong> führten die neun<br />

Beratenden des AMZ 102 Seminare<br />

mit 1309 Teilnehmenden und 1436<br />

individuelle Beratungsgespräche durch.<br />

Kündigungen aus wirtschaftlichen<br />

Gründen sollen auch künftig die Aus­<br />

nahme bleiben: <strong>2007</strong> wurden deswegen<br />

92 Personen entlassen (Vorjahr: 68).<br />

Förderung der Arbeitsmarktfähigkeit<br />

Mit dem Programm Vali<strong>Post</strong>e fördert<br />

die <strong>Post</strong> die interne und externe Arbeits­<br />

marktfähigkeit ihrer Mitarbeitenden mit<br />

einer Monopolausbildung (z. B. ehema­<br />

lige uniformierte <strong>Post</strong>beamte). Betriebs­<br />

mitarbeitende können ein eidgenössi­<br />

sches Fähigkeitszeugnis als Logistik­<br />

assistent/-in erwerben – gestützt auf<br />

ihre ursprüngliche Ausbildung, auf die<br />

in der Praxis erworbenen Kompetenzen<br />

und ergänzt mit gezielter Weiterbildung.<br />

<strong>Die</strong>ses aussergewöhnliche Programm zur<br />

Nachholbildung wurde vom Bundesamt<br />

für Berufsbildung und Technologie expli­<br />

zit als «anderes Qualifkationsverfahren»<br />

anerkannt. Das Fähigkeitszeugnis hilft<br />

diesen Mitarbeitenden, sich intern und<br />

extern besser zu behaupten, und es öff­<br />

net die Türen zur höheren Berufsbildung.<br />

<strong>2007</strong> haben 1200 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter aus der Zustellung Interesse<br />

Wir setzen nach wie vor alles daran,<br />

Kündigungen zu vermeiden.<br />

für die Nachholbildung zum Logistik­<br />

assistenten bekundet. 350 Personen<br />

stehen vor dem Abschluss dieser berufs­<br />

begleitenden, rund einjährigen Ausbil­<br />

dung, weitere folgen ab 2008.<br />

Materielles und immaterielles Kapital<br />

<strong>Die</strong> Marke <strong>Post</strong><br />

<strong>Die</strong> Marke <strong>Post</strong> gehört zu den bekann­<br />

testen Marken der Schweiz. Sie profliert<br />

sich über die Kernwerte glaubwürdig,<br />

unternehmerisch und partnerschaftlich.<br />

Bevölkerung und Geschäftskunden neh­<br />

men sie als ausgeprägt sympathisch und<br />

vertrauenswürdig wahr. Unsere Marke ist<br />

ein kostbares Gut, das wir sorgfältig<br />

pfegen und entwickeln. Mit einer kon­<br />

sequenten Markenführung konnten<br />

wir in den vergangenen Jahren den<br />

monetären Markenwert kontinuierlich<br />

steigern. Heute beträgt er über eine<br />

halbe Milliarde Franken. <strong>Die</strong> starke Mar­<br />

ke <strong>Post</strong> schafft die Voraussetzung dafür,<br />

dass sich das Unternehmen mit Innova­<br />

tionskraft und Dynamik gegenüber den<br />

Mitbewerbern positionieren kann. Mit<br />

dem Ziel, sich auch in Zukunft von der<br />

nationalen und internationalen Kon­<br />

kurrenz abzuheben und die Synergien<br />

innerhalb des Konzerns noch besser zu<br />

nutzen, ist ein Projekt zur Reduktion<br />

der Markenvielfalt angelaufen. Es soll<br />

die Dachmarke stärken, den Kunden<br />

die Orientierung erleichtern und das<br />

bereichsübergreifende Handeln fördern.<br />

Es ist geplant, die Leistungsmarken


<strong>Post</strong>Logistics und <strong>Post</strong>Mail sowie die<br />

Marken der meisten Konzerngesell­<br />

schaften in die Dachmarke <strong>Post</strong> zu inte­<br />

grieren. <strong>Die</strong> Marken <strong>Post</strong>Finance und<br />

<strong>Post</strong>Auto hingegen werden beibehalten.<br />

( 50)<br />

Finanzkapital<br />

Um unsere Vision einer leistungsfähigen<br />

und sozialverantwortlichen <strong>Post</strong> um­<br />

setzen zu können, brauchen wir Hand­<br />

lungsspielraum: Deswegen ist die Steige­<br />

rung des Unternehmenswertes eines der<br />

wichtigsten Ziele des Managements der<br />

<strong>Post</strong>. Ein wertorientiertes Management<br />

stellt sicher, dass investiertes Kapital<br />

zurückverdient und mindestens eine<br />

Verzinsung in der Höhe der Kapitalkos­<br />

ten erwirtschaftet wird. Unternehme­<br />

rische Massnahmen werden zudem nach<br />

ihrem Wertbeitrag beurteilt: <strong>Die</strong>s gilt<br />

für die Organisation von Beschaffungs­<br />

prozessen genauso wie für die Planung<br />

von Abläufen oder die Festlegung von<br />

Vertriebsstrategien. Eine gute Unterneh­<br />

mensführung stellt es sich deshalb zur<br />

Daueraufgabe, Effzienz und Leistung<br />

kontinuierlich zu steigern.<br />

Der Value Added misst den Beitrag zum<br />

Unternehmenswert: <strong>Die</strong>se absolute<br />

Masszahl (Millionen Franken) zeigt an,<br />

welchen Mehrwert das Gesamtunter­<br />

nehmen bzw. ein Segment erwirtschaf­<br />

tet. Mehrwert wird dann geschaffen,<br />

wenn das Betriebsergebnis nach Steuern<br />

höher ist als die geforderte Verzinsung<br />

des investierten Kapitals. Mit diesem<br />

Ansatz werden zusätzlich zum Ergebnis<br />

der Erfolgsrechnung (Betriebsergebnis)<br />

auch die Risiken des Geschäfts (Kapital­<br />

kostensatz) und der zur Erwirtschaftung<br />

des Betriebsergebnisses notwendige<br />

Kapitaleinsatz (netto investiertes Kapital)<br />

in die Beurteilung des wirtschaftlichen<br />

Erfolges einbezogen. Im Jahr <strong>2007</strong> be­<br />

trug dieser Beitrag zum Unternehmens­<br />

wert 557 Millionen Franken.<br />

Immobilien<br />

Der Servicebereich Immobilien bewirt­<br />

schaftet 1577 eigene und 1346 gemie­<br />

tete Liegenschaften. Er bietet den<br />

Konzernbereichen alle notwendigen<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen für die Raumnutzung<br />

und optimiert den Immobilienbestand.<br />

Nicht mehr betriebsnotwendige Gebäu­<br />

de werden verkauft, neue Räumlich­<br />

keiten gesucht oder zusammen mit<br />

General- bzw. Totalunternehmungen<br />

geplant und erstellt. Der Bereich ist<br />

zuständig für bauliche Anpassungen,<br />

Umnutzungen sowie Renovationen und<br />

senkt so den strukturell bedingten Leer­<br />

stand. Grössere Briefzentren, die einer<br />

neuen Nutzung zugeführt werden sollen<br />

(Zürich, Bern, Lausanne, Genf, Win­<br />

terthur), entwickelt Immobilien <strong>Post</strong> von<br />

der rechtskräftigen Baubewilligung über<br />

einen unterschriftsreifen Totalunter­<br />

nehmervertrag bis zur Erstvermietung<br />

bzw. zum Verkauf an einen Investor.<br />

Bei rund 650 Bauprojekten übernahm<br />

Immobilien <strong>Post</strong> die Bauherrenfunktion<br />

und steuerte und optimierte diese.<br />

Der Servicebereich Service House pfegt<br />

und erhält den Wert der Liegenschaften<br />

mittel- und langfristig. Denn eine an<br />

der Notwendigkeit orientierte Wartung<br />

stellt nicht nur die Verfügbarkeit und<br />

eine lange Nutzungsdauer der Gebäudeund<br />

Haustechnik sicher, sondern ver­<br />

meidet kritische und teure Ausfälle.<br />

Mehr dazu im Internet:<br />

www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links<br />

36) Bericht zu Personalumfrage<br />

37) Grundsätze der Führung und Zusammenarbeit<br />

38) Leitbild Berufsbildung <strong>Post</strong><br />

39) Anstellungsbedingungen für die Lernenden<br />

der <strong>Post</strong><br />

40) Weiterbildung<br />

41) Alkohol am Arbeitsplatz<br />

42) Ausbildungsoffensive <strong>Post</strong>stellen<br />

43) Gesundheitsförderung<br />

44) Bericht Unternehmenssicherheit<br />

45) Interview zum Thema Sicherheit<br />

46) Sicherheitspolitik<br />

47) REMA: Bauvorhaben und Migration<br />

48) Sozialplan zu Ymago<br />

49) Umsetzung Ymago<br />

50) Kaderkonferenz Thema Innovation<br />

99) Zahlenspiegel zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Kennzahlen<br />

Mitarbeitende, Wissen und Können<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Personalbestand Konzern Personen 58 067 57676<br />

davon: im Ausland % 10,6 8,0<br />

Personalbestand Konzern Personaleinheiten 43 447 42178<br />

davon: im Ausland % 12,7 7,0<br />

Personalbestand Stammhaus Personaleinheiten 33 419 35326<br />

Gesamtaustrittsrate Stammhaus in % 10,2 10,9<br />

Fluktuationsrate (freiwillige Austritte)<br />

Kündigung durch Arbeitgeber aus<br />

in % 4,5 3,5<br />

wirtschaftlichen Gründen<br />

Berufsbildung<br />

Anzahl 92 68<br />

Lernpersonal Konzern Inland Personen 1 473 1429<br />

davon: Neueinstellungen Personen 606 566<br />

Ausbildungsquote in % 3,9 3,7<br />

Anteil übernommener Lernpersonen<br />

Motivation/Leistungsbereitschaft<br />

% 91 92<br />

Personalzufriedenheit Index 67 67<br />

Motivation /Leistungsbereitschaft<br />

Förderung der Arbeitsmarktfähigkeit<br />

Individuelle Beratungen durch<br />

Index 70 70<br />

Arbeitsmarktzentrum Anzahl 1 436 1362<br />

Seminare des Arbeitsmarktzentrums<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

Teilnehmer 1 309 1497<br />

Berufsunfälle Stammhaus pro 100 Personaleinh. 5,6 6,1<br />

Nichtberufsunfälle Stammhaus pro 100 Personaleinh. 14,7 16,3<br />

Verursachte Kosten Unfälle Stammhaus<br />

Gesundheitsförderung und<br />

Präsenzmanagement<br />

Mio. CHF 74,3 79,0<br />

Krankheits- und unfallbedingte Aussetztage pro Mitarbeitenden1 11,1 11,5<br />

Krankheits- und unfallbedingte Aussetztage<br />

Immaterielles Kapital<br />

Tage pro Jahr 356 479 394105<br />

Monetärer Markenwert <strong>Post</strong> Mio. CHF 539,4 534,9<br />

Value Added Mio. CHF 557 532<br />

1 Gemäss GAV bleibt das Arbeitsverhältnis während zwei Jahren bestehen. Bei Arbeitsverträgen gemäss OR wird das Arbeitsverhältnis nach<br />

sechs Monaten aufgelöst. <strong>Die</strong> Zahlen sind folglich nicht mit andern Unternehmen vergleichbar.<br />

Weitere Kennzahlen und Erläuterungen zu den Kennzahlen fnden sich im Zahlenspiegel. ( 99)<br />

65


66 Jahresbericht | Rücksichtsvoll<br />

<strong>Die</strong> Umwelt möglichst<br />

wenig belasten.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> ist bestrebt, Belastungen der Umwelt zu vermeiden. Wir suchen nach Lösungen, die<br />

zugleich einen positiven Beitrag zur Wertsteigerung leisten. Wir sind uns bewusst, dass dies<br />

nicht immer gelingen kann. Es ist jedoch unsere Pficht, die Belastungen im Rahmen unserer<br />

Möglichkeiten auf ein Minimum zu reduzieren und die natürlichen Ressourcen zu schonen –<br />

nicht zuletzt deshalb, weil wir überzeugt sind, dass dies in unserem ureigenen Interesse ist.<br />

Ressourcen­ und Energieeffzienz<br />

Angesichts hoher Energie- und Rohstoff­<br />

preise sowie der CO2-Abgabe wird<br />

der sorgsame Umgang mit Ressourcen<br />

und Energie zum immer wichtigeren<br />

Erfolgsfaktor für die proftable Weiterent­<br />

wicklung unseres Unternehmens. <strong>Die</strong><br />

Umweltziele der <strong>Post</strong> basieren vor allem<br />

auf den Vorgaben von «EnergieSchweiz»<br />

zur Energieeffzienz und der durch das<br />

Kyoto-Protokoll festgelegten Verpfich­<br />

tungen der Schweiz zur CO2-Reduktion. ( 14, 15, 16, 17, 18)<br />

Wir verfolgen zwei Ziele: erstens die<br />

Steigerung der Energieeffzienz und<br />

zweitens die Erhöhung des Anteils er­<br />

neuerbarer Energien. Dabei konnten wir<br />

den Verbrauch an Wärme, Treibstoffen<br />

und Strom gegenüber dem Jahr 2000<br />

auf Stufe Endenergie um 4,2 Prozent<br />

und auf Stufe Primärenergie um 7 Pro­<br />

zent senken. Der Anteil erneuerbarer<br />

Energien am primären Gesamtenergie­<br />

verbrauch liegt bei 8,9 Prozent. In der<br />

letzten Erhebungsperiode erhöhte sich<br />

der Energieverbrauch um 1,4 Prozent.<br />

<strong>Die</strong> Abnahme bei der Wärme (–5,9 Pro­<br />

zent) wurde durch eine leichte Zunahme<br />

beim Strom (+ 3,0 Prozent) und bei den<br />

Treibstoffen (+1,9 Prozent) mehr als kom­<br />

pensiert. Mit Hilfe einer umfassenden Öko­<br />

bilanzanalyse ( 53, 54) stellen wir jedes<br />

Jahr die relevanten Umweltaspekte fest<br />

und bestimmen unsere Ziele.<br />

Wärme<br />

Seit dem Jahr 2000 senkten wir unseren<br />

Wärmebedarf auf Stufe Endenergie um<br />

12,7 Prozent und auf Stufe Primärener­<br />

gie um 13,1 Prozent. Zugleich steigerten<br />

wir den Anteil aus erneuerbaren Quellen<br />

bei der Endenergie im gleichen Zeitraum<br />

von 7,5 Prozent auf 12,5 Prozent. Des­<br />

halb konnten wir die Wärmekosten trotz<br />

steigender Preise reduzieren.<br />

Bei der Wärme ist die Umsetzung<br />

des Minergiestandards die wichtigste<br />

Massnahme zur Energieeffzienz. <strong>Die</strong>ser<br />

Standard gilt für alle Neubauten, Um­<br />

bauten und Sanierungen, also auch<br />

für die bereits errichteten Paketzentren<br />

sowie die neuen Briefzentren in Zürich-<br />

Mülligen, Härkingen und Eclépens. Für<br />

unsere elf energieintensivsten Liegen­<br />

schaften haben wir mit externen Spezia­<br />

listen Energiesparverträge abgeschlos­<br />

sen. Sie garantieren die Reduktion des<br />

Verbrauchs um 10 Prozent.<br />

Sind alle Effzienzpotenziale im Wärme­<br />

bereich ausgeschöpft, wird zur Deckung<br />

des verbleibenden Energiebedarfs als<br />

zusätzliche Massnahme möglichst viel<br />

erneuerbare Energie eingesetzt.<br />

Treibstoff<br />

Seit 2000 führten wir 14 Prozent mehr<br />

Fahrten aus. Zudem rüsten wir immer<br />

mehr Fahrzeuge von <strong>Post</strong>Auto mit Klima­<br />

anlagen und Russpartikelfltern aus, was<br />

zu einem Mehrverbrauch an Treibstoff<br />

führte. Trotzdem konnten wir insgesamt<br />

den Treibstoffverbrauch der Personenund<br />

Gütertransporte (Stammhaus inkl.<br />

Transporte durch Drittfrmen) seit 2000<br />

um fast 1 Prozent senken. Allerdings<br />

konnten dadurch die steigenden Treib­<br />

stoffkosten nicht aufgefangen werden.<br />

Bei der Reduktion des Treibstoffver­<br />

brauchs hat die optimale Transportpla­<br />

nung erste Priorität. Da der Fahrzeugtyp<br />

unseren Treibstoffverbrauch langfristig<br />

beeinfusst, achten wir bei der Beschaf­<br />

fung auf ökonomische wie ökologische<br />

Aspekte. ( 51) Als dritte Massnahme<br />

schulen wir Fahrzeugführer im ökolo­<br />

gischen Fahren (Eco-Style, Eco-Drive).<br />

<strong>Post</strong>Auto wird alle neuen Fahrzeuge mit<br />

Verbrauchsanzeigen ausrüsten und diese


auch in einem Teil der bestehenden<br />

Flotte einsetzen. <strong>Die</strong>se Geräte führten<br />

<strong>2007</strong> im Testbetrieb zu einer Treibstoff­<br />

reduktion von mehr als 4 Prozent.<br />

Schliesslich wollen wir mit erneuerbaren<br />

oder CO2-armen Treibstoffen zum<br />

Klimaschutz beitragen: So betreiben wir<br />

in Biel eine eigene Erdgastankstelle.<br />

Strom<br />

Wir haben den Stromverbrauch seit<br />

2000 auf Stufe Endenergie um 6 Prozent<br />

und auf Stufe Primärenergie um<br />

10,3 Prozent gesenkt. Gleichzeitig kauf­<br />

ten wir zertifzierten erneuerbaren Strom<br />

im Umfang von 1 Prozent des Gesamt­<br />

verbrauchs ein. Auch beim Strom hat die<br />

effziente Nutzung dieser hochwertigen<br />

und teuersten Energieform erste Priorität.<br />

Wichtigstes Instrument im Bereich Ge­<br />

bäude (Lüftung, Klima) sind wie bei der<br />

Wärme Energiesparverträge mit externen<br />

Spezialisten. Bei 20 Gebäuden ermög­<br />

licht das Monitoring über das Internet<br />

die Beobachtung und Optimierung der<br />

Verbrauchsdaten. Seit <strong>2007</strong> werden die<br />

Glühbirnen in den Gebäuden der <strong>Post</strong><br />

durch Energiesparlampen ersetzt. Als<br />

Partnerin von EnergieSchweiz unter­<br />

stützte die <strong>Post</strong> den energyday <strong>2007</strong> mit<br />

dem Verkauf von vergünstigten Energie­<br />

sparlampen in den <strong>Post</strong>stellen. Gleich­<br />

zeitig erweiterten wir das Angebot mit<br />

innovativen Halogen-Energiesparlampen.<br />

In den Büros benötigen die Netzwerke,<br />

die PCs und die Drucker viel Energie. <strong>Die</strong><br />

Optimierung des Energieverbrauchs der<br />

IT-Infrastruktur ist eine Daueraufgabe.<br />

Mit dem Projekt Druckoutput-Optimie­<br />

rung (DOPO) haben wir die Zahl der<br />

Drucker, Faxgeräte und Kopierer gesenkt<br />

und die Anzahl Modelle reduziert. Unse­<br />

re neu eingesetzten Drucker sind schnell<br />

aufgeheizt. So können sie rascher in den<br />

Ruhezustand gesetzt werden, was<br />

Energie spart. Ein mehrfarbiger Ausdruck<br />

kostet fünfmal mehr als ein einfarbiger<br />

und verbraucht mehr Strom und Farbe.<br />

Wir machen unsere Mitarbeitenden<br />

periodisch auf das Thema aufmerksam.<br />

Mit Wake on LAN (WOL) können PCs<br />

neu in der Nacht ausgeschaltet werden.<br />

Sie werden nur für die Aufdatierung<br />

ihrer Software «geweckt». Das Potenzial<br />

umfasst 10 000 PCs, was dem jährlichen<br />

Stromverbrauch eines kleinen Dorfes<br />

mit 850 Haushalten (3000 MWh) oder<br />

Ersparnis von über 400 000 Franken<br />

entspricht. Messungen zeigen jedoch,<br />

dass jede Nacht lediglich ca. 5000 PCs<br />

abgeschaltet werden. Zusätzliche<br />

Anstrengungen sind also notwendig<br />

um das restliche Einsparpotenzial<br />

auszuschöpfen.<br />

Seit 1997 bezieht die <strong>Post</strong> – als eine<br />

der grössten Abnehmerinnen – jähr­<br />

lich 600000 Kilowattstunden Strom<br />

vom Windkraftwerk Mont-Crosin im<br />

Berner Jura. Seit 2005 erhält sie 1,1<br />

Millionen Kilowattstunden Ökostrom<br />

in «naturemade star»-Qualität. <strong>Die</strong>se<br />

Qualität erfüllt international strengste<br />

ökologische Kriterien auf lokaler<br />

Ebene. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> erfüllt mit diesen Pro­<br />

jekten die Ziele von EnergieSchweiz im<br />

Bereich der erneuerbaren Energien.<br />

Papier<br />

<strong>Die</strong> Umweltwirkung, die durch den<br />

Papierverbrauch erzeugt wird, ist<br />

im Vergleich zu den andern Umwelt­<br />

wirkungen der <strong>Post</strong> von geringer<br />

Bedeutung (0,4 Prozent der Gesamt­<br />

belastung). Von 2000 bis 2006 stieg<br />

der Verbrauch jedoch um 66 Prozent<br />

auf jährlich über 156 Millionen Blatt<br />

A4-Papier. Das sind pro Mitarbeiter<br />

und Jahr 3718 Blatt. Wegen dieser<br />

markanten Zunahme haben wir<br />

uns zum Ziel gesetzt, den Verbrauch<br />

Der sorgsame Umgang mit<br />

Ressourcen und Energie wird zum<br />

immer wichtigeren Erfolgsfaktor.<br />

67


6 Jahresbericht | Rücksichtsvoll<br />

bis 2010 auf dem Niveau des Jahres<br />

2000 zu stabilisieren. Dazu bauen wir die<br />

Schulung der Benutzer aus. Ziel ist es,<br />

vermehrt doppelseitig zu drucken oder<br />

mehrere Seiten auf einem Blatt zu plat­<br />

zieren. Zudem ermöglicht die Einführung<br />

von Piazza (SAP Enterprise Portal) in<br />

der Personaladministration immer mehr<br />

papierlose Prozesse. Grosses Potenzial<br />

zur Reduktion steckt in der elektro­<br />

nischen Lohnabrechnung, die zurzeit<br />

aber noch wenig genutzt wird. Auf das<br />

ganze Unternehmen hochgerechnet<br />

wäre theoretisch die Einsparung von<br />

über 500000 Blatt pro Jahr möglich.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> stellt auf FSC-Papier um: Das<br />

Druck- und Kopierpapier besteht neu aus<br />

einem Drittel Recyclingpapier. Das vom<br />

Weltforstrat (Forest Stewardship Council;<br />

FSC) vergebene Zertifkat garantiert eine<br />

umwelt- und sozialverträgliche Wald­<br />

bewirtschaftung. Unabhängige Zertifzie­<br />

rungsfrmen überprüfen die FSC-Forst­<br />

betriebe und die weiterverarbeitenden<br />

Betriebe regelmässig und gewährleisten<br />

damit die Rückverfolgbarkeit des Papiers<br />

bis in den Wald.<br />

Belastungen der Umwelt<br />

Klimaschutz<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> richtet sich so­<br />

wohl nach den Zielen der Schweiz im<br />

Rahmen des Kyoto-Protokolls (bis 2012:<br />

Treibhausgase 8 Prozent unter dem<br />

Stand von 1990) als auch nach den Zielen<br />

von EnergieSchweiz (bis 2010: CO2 10 Prozent unter dem Stand von 1990).<br />

( 15, 18) Damit anerkennen wir den<br />

Handlungsbedarf, der sich aus der Klima­<br />

erwärmung bzw. dem Treibhauseffekt<br />

ergibt. ( 14) In der Summe haben<br />

wir unsere Klimabelastung seit dem Jahr<br />

2000 um 7,8 Prozent und seit 1998<br />

um 10,4 Prozent reduziert. In den letzten<br />

zwei Jahren sind die klimarelevanten<br />

Emissionen leicht angestiegen. Daher ist<br />

ein verstärktes Engagement notwendig,<br />

um die Ziele und Verpfichtungen<br />

des Kyoto-Protokolls und von Energie-<br />

Schweiz zu erreichen. Wir sind über­<br />

zeugt, dass mit der Einführung der<br />

CO2-Abgabe unsere vorausschauende<br />

Strategie ( 17) zur Verbesserung der<br />

Energieeffzienz zum Kostenvorteil<br />

im Wettbewerb wird. Wir beteiligen uns<br />

zusammen mit anderen <strong>Post</strong>unterneh­<br />

men an einem Programm von <strong>Post</strong>Europ<br />

und wollen den CO2-Ausstoss in den<br />

nächsten fünf Jahren um 10 Prozent<br />

reduzieren. ( 18, 52)<br />

Gesamtumweltwirkung<br />

<strong>Die</strong> Erfassung der Gesamtumweltwirkung<br />

der <strong>Post</strong> erfolgt im Umweltmanagement­<br />

system ( 53) mit Hilfe der Ökobilanz.<br />

( 54) Mit dieser Methode erfassen wir<br />

alle betrieblichen Aktivitäten für alle<br />

Produkte und <strong>Die</strong>nstleistungen der <strong>Post</strong><br />

über den gesamten Lebensweg von der<br />

Rohmaterialgewinnung über den Betrieb<br />

bis zur Entsorgung. Dazu gehören die<br />

Personentransporte von <strong>Post</strong>Auto und<br />

der Gütertransport von <strong>Post</strong>Mail und<br />

<strong>Post</strong>Logistics, die Betriebsenergie (Strom<br />

und Wärme), Verbrauchsmaterialien<br />

(Papier, Wasser, Abfälle) sowie der Ar­<br />

beitsweg der Mitarbeitenden.<br />

In dieser umfassenden Betrachtung hat<br />

sich die Gesamtumweltwirkung bezo­<br />

gen auf das Zieljahr 2000 ( 15) um<br />

15 Prozent reduziert, bezogen auf den<br />

Stand von 1998 beträgt die Reduktion<br />

gar 22 Prozent. <strong>Die</strong>s belegt eindrücklich,<br />

dass unsere Umweltstrategie ( 17)<br />

wirkungsvoll ist und sich unsere Bestre­<br />

bungen zur Umsetzung der Umwelt­<br />

politik ( 16) auszahlen.<br />

Mehr als die Hälfte der gesamten<br />

Umweltwirkungen der <strong>Post</strong> wird durch<br />

den Transport von Personen und Gütern<br />

verursacht. Zwei Drittel der Umweltwir­<br />

kung der Transporte gehen zulasten von<br />

<strong>Post</strong>Auto. Der öffentliche Verkehr auf<br />

der Strasse unterstützt im Gesamtver­<br />

kehrssystem Schweiz jedoch die Substi­<br />

tution des Individualverkehrs: Ein<br />

einziges <strong>Post</strong>auto mit 40 Plätzen ersetzt<br />

bis zu 40 Pkw-Fahrten.<br />

Flottenmanagement<br />

<strong>Die</strong> Konzerngesellschaft Mobility<br />

Solutions AG (MoS) steht als Flotten­<br />

manager vor Herausforderungen<br />

wie Umweltschutz, Klimawandel, CO2­ Reduktion und knappen, d.h. immer<br />

teurer werdenden Ressourcen. <strong>Die</strong><br />

<strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> ist die grösste<br />

Kundin von MoS mit einer sehr vielsei­<br />

tigen Flotte. Neben Personen-, Lieferund<br />

Lastwagen gehören auch Motor­<br />

roller und Spezialfahrzeuge dazu.<br />

Unter den Lieferwagen kommen neben<br />

den konventionellen Antrieben auch<br />

umweltfreundliche Fahrzeuge mit Erd­<br />

gasantrieb zum Einsatz.<br />

In der Fahrzeugbeschaffung wird ein<br />

Schwergewicht auf die Umweltverträg­<br />

lichkeit der verwendeten Fahrzeuge<br />

gelegt. ( 51) In der Regel sind Zustell­


fahrzeuge bis zu sieben Jahre im Einsatz.<br />

<strong>Die</strong> Dauer ist abhängig von den geleis­<br />

teten Kilometern und den Unterhalts­<br />

kosten pro Jahr. <strong>Die</strong> Erneuerung der<br />

Fahrzeuge erfolgt nach wirtschaftlichen<br />

Kriterien. <strong>Die</strong> neu angeschafften Fahr­<br />

zeuge verfügen über die modernste<br />

Motoren- und Abgasreinigungstechnik.<br />

Wir wollen künftig vermehrt Alternativen<br />

zu den konventionellen Fahrzeugen<br />

einsetzen: <strong>2007</strong> testeten wir zwei Elek­<br />

trorollermodelle auf ihre Eignung in<br />

der Briefzustellung. <strong>Die</strong> Ergebnisse sind<br />

vielversprechend, die Einführung soll<br />

2008 stufenweise beginnen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> will den Anteil an Fahrzeugen<br />

mit besonders emissionsarmen Antriebs­<br />

systemen bis zum Jahr 2015 auf 15 Pro­<br />

zent erhöhen. Dazu zählen insbesondere<br />

Erdgas- und Hybridfahrzeuge sowie<br />

Zweirad-Elektrofahrzeuge. In den nächs­<br />

ten Jahren sollen 12 Prozent der Flotte<br />

durch Erdgasfahrzeuge ersetzt werden,<br />

das sind rund 700 Fahrzeuge bis 3,5<br />

Tonnen. Bei den motorisierten Zweirä­<br />

dern wird das Potenzial auf 800 Elektro­<br />

roller geschätzt, was einem Anteil von<br />

11 Prozent der Zweiradfotte entspricht.<br />

Im Vergleich mit <strong>Die</strong>selfahrzeugen pro­<br />

duzieren Erdgasfahrzeuge 50 Prozent<br />

weniger Kohlenmonoxid, 100 Prozent<br />

weniger Kohlendioxid (CO2 ; im Betrieb<br />

mit Biogas), 80 Prozent weniger Stick­<br />

stoffoxide, praktisch kein Schwefeldioxid<br />

und keine Russpartikel. Mit inzwischen<br />

über 30 Fahrzeugen verfügen wir über<br />

eine der grössten gasbetriebenen Fahr­<br />

zeugfotten der Schweiz.<br />

Vom Know-how der <strong>Post</strong> im Flotten­<br />

management proftieren auch externe<br />

Firmen. Mit Mobility CarSharing Schweiz<br />

besteht eine strategische Partnerschaft,<br />

bei der Mobility Solutions die Beschaf­<br />

fung, Bereitstellung, Wartung und Finan­<br />

zierung der Fahrzeuge übernommen hat.<br />

Gemeinsame Projekte sind die kombi­<br />

nierte <strong>Die</strong>nstreise (Bahn/Auto) und<br />

die Optimierung von Fahrzeugpools.<br />

Zurzeit erfolgt die Ausdehnung des<br />

Carsharings auf die Fahrzeuge der <strong>Post</strong>.<br />

Wenn sie nicht gebraucht werden –<br />

beispielsweise am Abend oder am<br />

Wochenende – können die Kunden von<br />

Mobility auf diese Autos zugreifen.<br />

Der Nutzen für die Umwelt besteht da­<br />

rin, dass die Fahrzeuge gut unterhalten<br />

und auf dem neuesten Stand der Technik<br />

sind, was deren Immissionen reduziert.<br />

Zudem sind sie während ihrer Nutzungs­<br />

zeit optimal ausgelastet. ( 55)<br />

Gütertransporte<br />

<strong>Die</strong> Gütertransporte stehen unter gros­<br />

sem fnanziellem und zeitlichem Druck.<br />

<strong>Die</strong>s führte in den letzten Jahren zu einer<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> anerkennt den<br />

Handlungsbedarf aus der<br />

Klimaerwärmung.<br />

Verlagerung der Gütermengen von der<br />

Schiene auf die Strasse. Als Folge nahm<br />

die Klimabelastung seit dem Jahr 2000<br />

zu – durch den Gütertransport auf<br />

der Strasse um 27 Prozent und durch<br />

den gesamten Gütertransport um<br />

17 Prozent. Deshalb sind wir bestrebt,<br />

unsere Transportleistung so umwelt­<br />

freundlich wie möglich zu erbringen.<br />

Um Emissionen wie Feinstaub oder<br />

Stickoxide zu reduzieren, nutzen wir<br />

logistische und technische Möglichkeiten<br />

aus. Damit verringerten wir die gesam­<br />

ten Umweltwirkungen seit dem Jahr<br />

2000 um 10 Prozent.<br />

Zu den Massnahmen gehören die ideale<br />

Aufteilung der Transporte auf Strasse<br />

und Schiene (Modalsplit), eine intelli­<br />

gente Transportplanung, ein Flottenma­<br />

nagement, das auch Umweltaspekte<br />

berücksichtigt, und der Einsatz emissions­<br />

armer Fahrzeuge. <strong>Die</strong>s alles steht immer<br />

unter dem durch den Wettbewerb<br />

diktierten Kostendruck. Der Einsatz von<br />

Transportmanagementsystemen ermög­<br />

licht die Erkennung von Synergien<br />

und damit die Vermeidung von Doppel­<br />

fahrten. Datenbankanwendungen helfen<br />

uns, den Anteil an Leerfahrten weiter<br />

zu reduzieren.<br />

6


70 Jahresbericht | Rücksichtsvoll<br />

Von der Gesamttransportleistung im<br />

Jahr 2006 von 62,8 Millionen Kilome­<br />

tern entfelen 64 Prozent auf die Strasse<br />

(Stammhaus inkl. Transporte durch<br />

Drittfrmen) und 36 Prozent auf die<br />

Schiene. <strong>Die</strong> maximale Auslastung in der<br />

Flächenversorgung betrug 80 Prozent,<br />

die durchschnittliche Auslastung lag bei<br />

59 Prozent.<br />

Personentransporte<br />

Seit dem Jahr 2000 verbessert <strong>Post</strong>Auto<br />

sein Angebot, was zu einer Zunahme<br />

der Fahrleistung um 14 Prozent geführt<br />

hat. Trotzdem ist es uns gelungen, den<br />

Energieverbrauch und die Klimabelas­<br />

tung um 2 Prozent gegenüber 2000 zu<br />

senken. Neben der Abstimmung der<br />

Grösse der Fahrzeuge an die Auslastung<br />

vermindert <strong>Post</strong>Auto die Umweltbelas­<br />

tung durch die Beschaffung von Fahr­<br />

zeugen mit neuester Abgastechnologie<br />

und den Einsatz umweltfreundlicher<br />

Treibstoffe. ( 56) Zur weiteren Senkung<br />

der Schadstoffemissionen, insbesondere<br />

der Stickoxid- und der Partikelemissionen<br />

(PM10), rüsteten wir 340 bestehende<br />

Fahrzeuge mit Russpartikelfltern nach<br />

und kaufen seit 2006 nur noch Fahr­<br />

zeuge ein, die der EEV-Norm (Enhanced<br />

Environmentally Friendly Vehicles) ent­<br />

sprechen. <strong>Die</strong>se Norm ist strenger als die<br />

für 2009 vorgesehene Euro-5-Norm.<br />

Anfang 2008 verkehren mehr als die<br />

Hälfte der <strong>Post</strong>autos – das sind gut 1000<br />

Fahrzeuge – mit einem Russpartikelflter.<br />

Immer mehr Kantone als Besteller des<br />

öffentlichen Verkehrs auf der Strasse<br />

verlangen Partikelflter und fnanzieren<br />

die zusätzlichen Investitions- sowie die<br />

höheren Unterhaltskosten.<br />

<strong>Post</strong>Auto setzt für alle Fahrzeuge schad­<br />

stoffarmen <strong>Die</strong>sel ein. <strong>Die</strong>ser umwelt­<br />

freundliche Treibstoff ermöglicht in Ver­<br />

bindung mit moderner Motoren- und<br />

Katalysatortechnik eine hohe Elimination<br />

der gesetzlich limitierten Schadstoffe.<br />

Bereits im Jahr 2001 setzte <strong>Post</strong>Auto elf<br />

Gasbusse ein. Inzwischen ist die Gasbus­<br />

fotte im Fürstentum Liechtenstein auf<br />

25 Fahrzeuge angewachsen.<br />

Geschäftsreisen<br />

Geschäftsreisen für die <strong>Post</strong> sollen so<br />

umweltfreundlich wie möglich gemacht<br />

werden. Deshalb benützen wir in der<br />

Regel die öffentlichen Verkehrsmittel.<br />

Zusätzlich stehen den Mitarbeitenden<br />

1850 Fahrzeuge – davon 35 Hybrid­<br />

fahrzeuge – an 1000 Standorten von<br />

Mobility CarSharing für Geschäftsreisen<br />

zur Verfügung. ( 55) Noch umwelt­<br />

freundlicher und kostensparender sind<br />

Geschäftsreisen, die physisch gar nie<br />

stattfnden. <strong>Die</strong>s ist mit E-Meeting<br />

möglich. <strong>Die</strong> Teilnehmer öffnen bei<br />

Beginn der Besprechung oder der Schu­<br />

lung per Mausklick einen virtuellen<br />

Raum. <strong>Die</strong> integrierte Konferenzverbin­<br />

dung ermöglicht eine Kommunikation<br />

ohne Telefon, zudem können die Teil­<br />

nehmer sehen, was sich auf den anderen<br />

Bildschirmen befndet.<br />

Arbeitsweg<br />

<strong>Die</strong> Optimierung von Abläufen bei der<br />

Paket- und Briefverarbeitung sowie die<br />

Umstrukturierung des <strong>Post</strong>stellennetzes<br />

führten zu Zentralisierungen und damit<br />

verbunden zu längeren Arbeitswegen.<br />

2005 wurden sie erstmals konzernweit<br />

erfasst: Täglich bringen die Mitarbeiten­<br />

den der <strong>Post</strong> auf dem Weg zur Arbeit<br />

und zurück mehr als eine Million Kilome­<br />

ter hinter sich – eine Distanz, die fast<br />

der vierfachen Strecke Erde–Mond ent­<br />

spricht. Über die Hälfte der Arbeitswege<br />

werden mit dem Auto zurückgelegt,<br />

knapp ein Drittel mit dem öffentlichen<br />

Verkehr, rund 6 Prozent zu Fuss oder<br />

mit dem Fahrrad. Gemessen an der<br />

Gesamtumweltwirkung beträgt der Mit­<br />

arbeiterverkehr mit einem Anteil von<br />

11,5 Prozent beinahe die Hälfte des ge­<br />

samten Güterverkehrs der <strong>Post</strong> (22 Pro­<br />

zent) und entspricht der dreifachen<br />

Umweltwirkung durch den Wärmebedarf<br />

sämtlicher Gebäude der <strong>Post</strong>.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> will den umweltfreundlichen<br />

öffentlichen Verkehr fördern und<br />

schenkt allen Mitarbeitenden im GAV<br />

<strong>Post</strong> ein Halbtaxabonnement. <strong>Die</strong><br />

Mitarbeitenden erhalten zudem das<br />

Generalabonnement (GA) der SBB um<br />

20 Prozent günstiger. <strong>Die</strong>s gilt auch für<br />

ermässigte GA wie Junior, Senior,<br />

Familia Partner, Familia Jugend, Duo<br />

Partner usw. Alle Lernenden der Schwei­<br />

zerischen <strong>Post</strong> und der Konzerngesell­<br />

schaften erhalten kostenlos ein GA.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> unterstützte die Aktion «bike<br />

to work» <strong>2007</strong> der IG Velo Schweiz und<br />

belegte den Spitzenplatz: 502 Teams<br />

fuhren im Juni an mindestens der Hälfte<br />

aller persönlichen Arbeitstage mit<br />

dem Velo zur Arbeit und radelten so<br />

im Durchschnitt an 14 Tagen jeweils<br />

14 Kilometer.<br />

Mehr dazu im Internet:<br />

www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links<br />

14) Klimaveränderungen und Initiativen<br />

15) Umweltziele<br />

16) Umweltpolitik<br />

17) Umweltstrategie<br />

18) Umweltschutz<br />

51) Umweltfreundliche Fahrzeugflotte<br />

52) Teilnahme Klimaschutzprogramm<br />

53) Umweltmanagementsystem<br />

54) Ökobilanzen<br />

55) Carsharing<br />

56) Modernisierung Fahrzeugflotte<br />

99) Zahlenspiegel zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong>


<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> schenkt allen Mitarbeitenden im<br />

GAV <strong>Post</strong> ein Halbtaxabonnement.<br />

Kennzahlen<br />

Ressourcen­ und Energieeffzienz<br />

2006 2005<br />

Energieverbrauch GJ Primärenergie1 4780861 4716 832<br />

davon: Strom GJ Primärenergie1 2061443 2001 319<br />

davon: Wärme GJ Primärenergie1 562487 597 880<br />

davon: Treibstoff GJ Primärenergie1 2156931 2117 632<br />

Wasserverbrauch m3 456178 468 968<br />

Papier Mio. Blatt A4-Papier 157 108<br />

davon: Anteil Recyclingpapier % 11,9 12,6<br />

­<br />

­<br />

­<br />

Erneuerbare Energien<br />

Wärme aus erneuerbaren Quellen % des Wärme<br />

verbrauchs 9,3 17,1<br />

Erneuerbare Treibstoffe % des Treibstoff<br />

verbrauchs 0,0 0,0<br />

Strom aus erneuerbaren Quellen<br />

Belastungen der Umwelt<br />

% des Stromverbrauchs 1,0 1,0<br />

Gesamtumweltbelastung Mio. Umwelt<br />

belastungspunkte2 299752 299 203<br />

Gesamtklimabelastung t CO2-Äquivalent3 284051 281 249<br />

Klimabelastung Gütertransport t CO2-Äquivalent3 63555 53 634<br />

davon: Schiene t CO2-Äquivalent3 58790 47 600<br />

davon: Strasse t CO2-Äquivalent3 4765 6 034<br />

Klimabelastung Personentransport t CO2-Äquivalent3 117400 122 165<br />

Klimabelastung Arbeitsweg t CO2-Äquivalent3 44520 46 809<br />

Gesamtabfallmenge t 16871 16 429<br />

1 Primärenergieverbrauch ist der Verbrauch an nicht erneuerbaren energetischen Ressourcen wie Öl, Gas, Kohle oder Uran. Im Gegensatz zur<br />

Endenergie, die nur die in der Nutzung verfügbare Energiemenge betrachtet, umfasst der Primärenergieverbrauch auch den Energieaufwand<br />

aller vorgelagerten Stufen der Energiebereitstellung.<br />

2 Bewertungsmethode für Umweltwirkungen aufgrund der ökologischen Knappheit. Dadurch werden verschiedene Umweltbelastungen miteinander<br />

vergleichbar und zu einer einzigen Kennzahl addierbar. <strong>Die</strong> Umweltbelastungspunkte basieren auf der schweizerischen Umweltpolitik und wurden<br />

vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) publiziert.<br />

3 Neben Kohlendioxid (CO 2 ) tragen auch andere Gase, wie z. B. Methan oder Lachgas, zur Klimaveränderung bei, wobei deren Klimawirksamkeit<br />

pro Kilo teilweise wesentlich höher ist als diejenige von CO 2 . <strong>Die</strong> mit dieser relativen Klimawirksamkeit gewichtete Menge der Gase wird in<br />

CO 2 -Äquivalenten angegeben.<br />

Weitere Kennzahlen und Erläuterungen zu den Kennzahlen fnden sich im Zahlenspiegel. ( 99)<br />

71


72 Jahresbericht | Verantwortungsbewusst<br />

Seine Rolle in der<br />

Gesellschaft wahrnehmen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> ist sich bei allen notwendigen Veränderungen immer auch ihrer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung bewusst. Im Einklang mit den Zielen des Bundesrats berücksichtigen<br />

wir die Anliegen der Regionen betreffend Investitionen und Arbeitsplätze. Gerade in<br />

Zeiten des Wandels und demografscher Veränderungen tragen wir die Verantwortung<br />

für die Arbeits­ und Lebensqualität unserer Mitarbeitenden. Nicht zuletzt bedeutet<br />

sozialverantwortliches Handeln, dass wir uns im Bereich der Wohltätigkeit engagieren,<br />

ohne dass wir davon einen direkten Nutzen hätten. Eine klare Gegenleistung erwarten wir<br />

dagegen bei unserem Sport­ und Kultursponsoring.<br />

Regionale Verankerung<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> ist in allen<br />

Regionen der Schweiz – vor allem aber<br />

auch in den Randgebieten – eine starke<br />

Arbeitgeberin. ( 11) Es ist uns ein<br />

wichtiges Anliegen, zu einem Ausgleich<br />

zwischen Stadt und Land, zwischen<br />

wirtschaftlich stärkeren und schwäche­<br />

ren Gebieten beizutragen. Deshalb<br />

haben wir in den letzten Jahren Tausen­<br />

de von Stellen dezentralisiert. Von den<br />

9000 Arbeitsplätzen in den Regionen<br />

wäre rund ein Fünftel dort betriebswirt­<br />

schaftlich nicht nötig.<br />

Seit 1996 entstanden ausserhalb der<br />

Ballungszentren im Mittelland insgesamt<br />

über 2800 Stellen. In Freiburg und in<br />

Schaffhausen wurden je 60 Personen<br />

für die Kundenberatung angestellt. Im<br />

Tessin entstanden 70 neue Stellen für ein<br />

IT-Zentrum und bei der Regionenleitung<br />

von <strong>Post</strong>stellen und Verkauf. Im Greyer­<br />

zerland wurden 180 Personen für das<br />

Operations Center von <strong>Post</strong>Finance<br />

angestellt. <strong>2007</strong> wurden für die Retou­<br />

renverarbeitung und die Videocodierung<br />

in Sitten und in der Region Chur je<br />

gegen 80 Arbeitsplätze geschaffen,<br />

und im neuen Rechenzentrum von<br />

<strong>Post</strong>Finance in Zofngen (AG) arbeiten<br />

230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Bis 2009 werden mit der Reorganisation<br />

der Briefzentren weitere Arbeitsplätze<br />

aufs Land verlegt.<br />

In den Randgebieten beschäftigt die<br />

<strong>Post</strong> insgesamt mehr Angestellte als in<br />

den übrigen Regionen der Schweiz:<br />

Landesweit arbeiten durchschnittlich<br />

1,29 Prozent aller Beschäftigten in den<br />

Sektoren Industrie und <strong>Die</strong>nstleistung<br />

bei der <strong>Post</strong>; in den Randregionen liegt<br />

der Wert mit 1,34 Prozent höher.<br />

Bei der Beschaffung berücksichtigen<br />

wir im Rahmen der gesetzlichen Mög­<br />

lichkeiten Unternehmen mit Sitz in der<br />

Schweiz. <strong>Die</strong>se Art der Beschaffung<br />

wurde durch eine interne Kundenzufrie­<br />

denheitsmessung gestützt: Rund zwei<br />

Drittel der wichtigsten postinternen<br />

Besteller sprachen sich gegen die unein­<br />

geschränkte Ausnutzung des Kosten­<br />

senkungspotenzials einer globalen<br />

Beschaffung aus. Das jährliche Beschaf­<br />

fungsvolumen beträgt rund 2,5 Milliar­<br />

den Franken.<br />

Herausforderung Demografe<br />

Seit Ende der Sechzigerjahre sinken die<br />

Geburtenraten und die Lebenserwartung<br />

steigt. <strong>Die</strong> älter werdende Gesellschaft<br />

stellt auch die <strong>Post</strong> vor Herausforde­<br />

rungen: Das Angebot an Arbeitskräften<br />

wird abnehmen und der Anteil der über<br />

50-Jährigen in der Gesellschaft weiter<br />

ansteigen. Bei der <strong>Post</strong> erhöhte sich<br />

zwischen 1999 und <strong>2007</strong> das Durch­<br />

schnittsalter von 39,2 auf 42,9 Jahre<br />

(Stammhaus). Bis 2009 wird mit einer<br />

Erhöhung auf 44,7 Jahre gerechnet.<br />

Angesichts der voraussehbaren Verknap­<br />

pung der Arbeitskräfte wird die <strong>Post</strong><br />

der Erhaltung bzw. Steigerung der Moti­<br />

vation und Leistungsbereitschaft von<br />

älteren Mitarbeitenden grossen Wert<br />

beimessen. Wir wollen unsere Kultur der<br />

Wertschätzung gegenüber älteren<br />

Mitarbeitenden und ihrer Erfahrung<br />

weiterentwickeln. Ältere sollen möglichst<br />

lange mit Freude arbeiten können.<br />

So prüfen wir neue Möglichkeiten des<br />

fexiblen und gleitenden Altersrücktritts<br />

(z. B. abgestufte Teilpensionierungen),<br />

die bis zum und über das ordentliche<br />

Rentenalter hinausgehen können. Ziel ist


es dabei immer, die körperliche und<br />

geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten.<br />

Beruf, Familie, Freizeit<br />

<strong>Die</strong> individuelle Lebensplanung verwirk­<br />

lichen, Beruf, Familie und Freizeit in<br />

Einklang bringen – das ist für immer<br />

mehr Mitarbeitende wichtig. Ein ausge­<br />

wogenes Verhältnis von Arbeit und<br />

Privatleben ist deshalb auch für die <strong>Post</strong><br />

ein zentrales personalpolitisches Anlie­<br />

gen. Deshalb setzen wir auf moderne<br />

Arbeitszeitmodelle wie gleitende Arbeits­<br />

zeit, Jahresarbeitszeit oder Jobsharing.<br />

Sie tragen nachweislich zur Motivation<br />

und Ausgeglichenheit der Mitarbeiten­<br />

den bei. Im Berichtsjahr arbeiteten<br />

über 45,2 Prozent aller Mitarbeitenden<br />

Teilzeit, d. h. mit einem Beschäfti­<br />

gungsgrad von weniger als 90 Prozent,<br />

darunter auch immer mehr Männer<br />

(15,7 Prozent). Zudem bietet die <strong>Post</strong><br />

ihren Mitarbeitenden Krippenplätze an<br />

und beteiligt sich an den Kosten der<br />

familienexternen Kinderbetreuung.<br />

Sozialberatung und Beistand in<br />

Notlagen<br />

Wir unterstützen, beraten und begleiten<br />

Mitarbeitende in Krisen und sehen eine<br />

unserer Kernaufgaben darin, Fähigkeiten<br />

und Eigenverantwortung der Mitarbei­<br />

tenden zu stärken. Dabei befasst sich<br />

das Arbeitsmarktzentrum (AMZ) mit<br />

berufichen Veränderungen und unter­<br />

stützt Vorgesetzte und Teams bei<br />

Umstrukturierungen und Neuorganisa­<br />

tionen. <strong>Die</strong> Sozialberatung der <strong>Post</strong> hilft<br />

Mitarbeitenden bei persönlichen Nöten<br />

und Sorgen – vertraulich und kostenlos.<br />

<strong>Die</strong> Unterstützung und Beratung erfol­<br />

gen insbesondere bei Konfikten in<br />

Familie und Partnerschaft, bei Problemen<br />

am Arbeitsplatz und bei Sucht- oder<br />

Finanzproblemen. <strong>2007</strong> berieten die<br />

31 Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter<br />

der <strong>Post</strong> aus allen Regionen der Schweiz<br />

rund 2700 Mitarbeitende und führten<br />

31 Seminare durch oder wirkten als<br />

Referenten. Zudem entwickelte die<br />

Sozialberatung <strong>2007</strong> ein Konzept für das<br />

professionelle Vorgehen bei drohenden<br />

oder tatsächlichen psychischen Notsitua­<br />

tionen (z. B. wenn ein Mitarbeiter mit<br />

Gewalt gegen sich oder andere droht) –<br />

<strong>Die</strong> älter werdende Gesellschaft stellt auch<br />

die <strong>Post</strong> vor Herausforderungen.<br />

eine Neuheit in grossen Unternehmen.<br />

<strong>Die</strong> Einführung der <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

für Prävention, Notfallintervention und<br />

Nachbearbeitung beginnt 2008. Als<br />

wichtige Massnahme soll eine 24-Stun­<br />

den-Hotline eingerichtet und jeder<br />

Telefonapparat mit der entsprechenden<br />

Nummer versehen werden.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> unterstützt Mitarbeitende<br />

und Pensionierte des ganzen Konzerns,<br />

die sich in fnanziellen Notlagen be­<br />

fnden oder deren fnanzielle Mittel<br />

bescheiden sind, und hat zu diesem<br />

Zweck eine Stiftung eingerichtet. Der<br />

Personalfonds <strong>Post</strong> beteiligt sich mit<br />

nicht rückzahlbaren Zuschüssen an den<br />

Kosten von Krankheit und Unfall und<br />

an der Ausbildung von Kindern. Auf<br />

diese Weise hilft er in Härte- und Notfäl­<br />

len. Ausserdem fördert er Familienferien<br />

mit rund 100 günstigen Ferienwoh­<br />

nungen und gewährt zinsgünstige Dar­<br />

lehen. <strong>2007</strong> wurden nicht rückzahlbare<br />

Zuschüsse in der Höhe von 727000 Fran­<br />

ken und zinsgünstige Darlehen in der<br />

Höhe von 690000 Franken gesprochen<br />

und damit 463 Mitarbeitende<br />

unterstützt. <strong>Die</strong> Stiftung fnanziert ihre<br />

Ausgaben aus den Zinsen ihres Vermö-<br />

73


74 Jahresbericht | Verantwortungsbewusst<br />

gens, das Ende Jahr 46 Millionen<br />

Franken betrug.<br />

Wohltätigkeit und Sponsoring<br />

Engagements für die Gesellschaft<br />

Pro Juventute und Pro Patria erhalten<br />

die Zuschläge auf den bekannten Brief­<br />

marken, von denen die <strong>Post</strong> jährlich<br />

je vier herausgibt. <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong><br />

<strong>Post</strong> unterstützt die Stiftungen bei der<br />

Gestaltung und beim Verkauf der Mar­<br />

ken. Pro Juventute engagiert sich für die<br />

Bedürfnisse und die Rechte von Kindern<br />

und Jugendlichen in der Schweiz. Pro<br />

Patria fördert Projekte der Kulturpfege,<br />

aber auch solche mit sozialem Zweck.<br />

Im Rahmen der Aktion «2 x Weihnach­<br />

ten» wurden letztes Jahr rund 65000<br />

Pakete (im Vorjahr: 85000) abgegeben.<br />

Das Rote Kreuz verteilte die überzähligen<br />

Weihnachtsgeschenke je zur Hälfte in<br />

der Schweiz und in Weissrussland. Mit<br />

der Aktion Christkind sorgen wir alljähr­<br />

lich für Weihnachtsfreude: <strong>2007</strong> schrie­<br />

ben 15 369 Kinder dem Christkind<br />

einen Brief, den wir mit einem kleinen<br />

Geschenk beantworteten. <strong>Die</strong> Spenden­<br />

aufrufe der Glückskette unterstützen<br />

wir mit dem Erlass der Einzahlungsge­<br />

bühren; letztes Jahr lag dieser Beitrag<br />

bei 40000 Franken. <strong>Die</strong> Glückskette<br />

führte nationale Sammelaktionen zu­<br />

gunsten der Hilfe bei Naturkatastrophen<br />

wie z. B. dem Tropensturm in Mexiko<br />

und der Karibik und den Waldbränden in<br />

Griechenland.<br />

Wir unterstützen, in Zusammenarbeit mit<br />

dem Weltpostverein, <strong>Post</strong>organisationen<br />

in Entwicklungsländern mit Material<br />

und mit unserem Wissen und unserer<br />

Erfahrung im Rahmen von Schulungen<br />

und Beratungen vor Ort. An einer<br />

Tagung in Quito (Ecuador) mit 21 süd­<br />

amerikanischen <strong>Post</strong>organisationen<br />

arbeiteten wir an Lösungen zur Markt­<br />

entwicklung in dieser Region mit.<br />

<strong>2007</strong> lieferten wir <strong>Post</strong>fachcontainer<br />

nach Liberia, Sortiergestelle und Roll­<br />

behälter nach Cabo Verde und Briefein­<br />

würfe nach Aruba. Das Budget für<br />

diese postalische Entwicklungszusam­<br />

menarbeit liegt bei jährlich 100000 Fran­<br />

ken, dazu kommen rund 30000 Franken<br />

geldwerte Leistungen.<br />

Sport­ und Kultursponsoring<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> betreibt ein vielfältiges und ziel­<br />

gerichtetes Sport- und Kultursponsoring.<br />

Für ein Engagement entscheidend ist<br />

nicht allein der Gegenwert, d.h. die Prä­<br />

senz, die wir erhalten, sondern die damit<br />

verbundene Reputation. Es muss Eigen­<br />

schaften wie ambitioniert, vielseitig und<br />

vertrauenswürdig verkörpern und sich<br />

auf unsere Kernwerte unternehmerisch,<br />

glaubwürdig und partnerschaftlich zu­<br />

rückführen lassen. Der Aufwand für<br />

Sponsoring lag <strong>2007</strong> bei rund 14,4 Millio­<br />

nen Franken. Im Sportsponsoring legt<br />

die <strong>Post</strong> den Schwerpunkt seit 2005<br />

auf den Laufsport. Sie unterstützte Swiss<br />

Runners, die Dachorganisation der<br />

25 wichtigsten und grössten Laufveran­<br />

staltungen in der Schweiz – bei Läufen<br />

wie dem Schweizer Frauenlauf, dem<br />

Kerzerslauf, dem Basler Stadtlauf und<br />

der Corrida Bulloise. Zusätzlich förderte<br />

die <strong>Post</strong> die meisten Veranstaltungen<br />

auch direkt. Der <strong>Post</strong>-Cup erfolgt in<br />

Zusammenarbeit mit dem Leichtathletik­<br />

verband und Swiss Runners und<br />

etablierte sich als inoffzielle Strassen­<br />

meisterschaft der Schweizer Elitelauf­<br />

szene. Der <strong>Post</strong>-Cup hat zum Ziel, die<br />

Schweizer Laufelite und den Laufsport<br />

als Breitensport zu fördern. Das Enga­<br />

gement der <strong>Post</strong> für den Laufsport dient<br />

nicht zuletzt der Motivation der<br />

Mitarbeitenden. Sie proftierten <strong>2007</strong><br />

von 2500 Gratisstarts und den Lauf­<br />

seminaren für alle.<br />

<strong>Post</strong>Finance trat als Hauptsponsorin der<br />

Swiss Ice Hockey Association (SIHA)<br />

sowie der National League auf und för­<br />

derte mit dem «Top Scorer»-Projekt<br />

nachhaltig den Nachwuchs. So überwies<br />

<strong>Post</strong>Finance in der Saison 2006/<strong>2007</strong><br />

404600 Franken an die Nachwuchs­<br />

abteilungen der Klubs. Zudem war<br />

<strong>Post</strong>Finance Hauptsponsorin der erfolg­<br />

reichen Schweizer Orientierungslauf-<br />

Nationalmannschaft und setzte sich auch<br />

hier mit dem Schulprojekt «sCOOL» für<br />

den Laufnachwuchs ein. Neu engagiert<br />

sich <strong>Post</strong>Finance bei der Stiftung<br />

Schweizer Sporthilfe verstärkt für den<br />

Sportnachwuchs in allen Bereichen.<br />

Seit der letzten Saison heisst das Eissta­<br />

dion in Bern <strong>Post</strong>Finance-Arena. Mit der<br />

neuen Bezeichnung des Stadions mit der<br />

grössten Zuschauerkulisse im Eishockey<br />

in Europa führt <strong>Post</strong>Finance ihr konse­<br />

quentes Engagement für diesen Sport<br />

fort und unterstützt mit der neuen<br />

Trainingshalle die Nachwuchsförderung<br />

in Bern zusätzlich.<br />

Im Kultursponsoring engagiert sich <strong>Post</strong>-<br />

Finance bei den grössten Musikfestivals<br />

sowie bei Good News und Live Music<br />

Production, den zwei grössten Konzert­<br />

veranstaltern in der Schweiz. Mit den<br />

<strong>Post</strong>Finance Classics wird seit zwölf<br />

Jahren eine eigene Konzertreihe für<br />

klassische Musik durchgeführt. Und


<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> betreibt ein<br />

vielfältiges und zielgerichtetes<br />

Sport­ und Kultursponsoring.<br />

mit dem Engagement beim Schweizer<br />

Jugend-Sinfonie-Orchester wurde die<br />

Förderung des Nachwuchses in den Kul­<br />

turbereich ausgeweitet. Mit ihrem En­<br />

gagement setzt sich <strong>Post</strong>Finance für eine<br />

nachhaltige Förderung der Jugend ein.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> ist Stiftungsträgerin des Mu­<br />

seums für Kommunikation in Bern und<br />

Hauptsponsorin der Genfer Buchmesse<br />

«Salon International du Livre et de la<br />

Presse». Das internationale Filmfestival<br />

in Locarno, der grösste Filmanlass der<br />

Schweiz, und die Solothurner Filmtage,<br />

das Forum für den Schweizer Film,<br />

werden von der <strong>Post</strong> bereits seit Jahren<br />

unterstützt. Ab 2008 ist die <strong>Post</strong> zu­<br />

dem Hauptsponsorin des bekanntesten<br />

Filmfestivals der Westschweiz, der<br />

«Visions du Réel» in Nyon.<br />

Vier Lernende der <strong>Post</strong> absolvieren in<br />

Form der «Lehre + Sport» an der Berufs­<br />

schule für Verwaltung in Bern eine<br />

Ausbildung als Kauffrau/Kaufmann.<br />

Sie dauert vier statt drei Jahre, so stehen<br />

den jungen Sportlern für Training und<br />

Wettkämpfe rund 25 Prozent der<br />

Arbeitszeit zur Verfügung. <strong>Die</strong>ses Enga­<br />

gement zeigt, dass die <strong>Post</strong> auch für<br />

Leistungssportler eine interessante<br />

Arbeitgeberin ist und Beruf, Ausbildung<br />

und Sport vereinbar sind.<br />

Der Verband Sport + Kultur <strong>Post</strong> Schweiz<br />

ist ein Zusammenschluss von 110 Sportund<br />

Kulturvereinen der <strong>Schweizerische</strong>n<br />

<strong>Post</strong> und der Swisscom AG mit über<br />

8000 Mitgliedern, die zum grössten<br />

Teil bei den Unternehmen der Schweize­<br />

rischen <strong>Post</strong> und der Swisscom AG<br />

arbeiten. Er organisiert pro Jahr 25 natio­<br />

nale und diverse regionale Anlässe in<br />

den Bereichen Sport und Kultur. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong><br />

als sozialverantwortliche Arbeitgeberin<br />

bietet somit den Mitarbeitenden eine<br />

polysportive Plattform für ausserberuf­<br />

liche Aktivitäten.<br />

Mehr dazu im Internet:<br />

www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links<br />

11) Präsent im ganzen Land<br />

99) Zahlenspiegel zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Kennzahlen<br />

Regionale Verankerung<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Arbeitsplätze Schweiz Mitarbeitende <strong>Post</strong> auf<br />

1000 Beschäftigte 12,3 12,9<br />

Arbeitsplätze Randregionen1 Mitarbeitende <strong>Post</strong> auf<br />

1000 Beschäftigte 12,9 13,4<br />

Herausforderung Demografe<br />

Mitarbeitende im Alter 50 bis 59 % 26,2 25,0<br />

Mitarbeitende in Alter 60 und älter % 3,5 4,1<br />

Durchschnittsalter der Belegschaft<br />

Beruf, Familie, Freizeit<br />

Jahre 42,8 42,7<br />

Teilzeit gesamt2 % 45,2 44,0<br />

Teilzeit Männer2 % 15,7 14,6<br />

Teilzeit Frauen2 Wohltätigkeit und Sponsoring<br />

% 73,8 73,5<br />

Sportsponsoring Mio. CHF 9,75 9,65<br />

Kultursponsoring Mio. CHF 4,65 3,63<br />

Soziale Engagements/Vergabungen/Spenden Mio. CHF 3,43 3,40<br />

1 Defnition Randregionen aufgrund der Einteilung im Bundesgesetz vom 21. März 1997 über Investitionshilfe für Berggebiete (IHG).<br />

Im Anhang dieses Gesetzes sind die einzelnen IHG-Regionen mit den darin enthaltenen Gemeinden aufgeführt.<br />

2 Teilzeit = Beschäftigungsgrad unter 90 Prozent.<br />

Weitere Kennzahlen und Erläuterungen zu den Kennzahlen fnden sich im Zahlenspiegel. ( 99)<br />

75


76 Jahresbericht | Vorbildlich<br />

Anständig und professionell<br />

handeln.<br />

Vorbild zu sein bedarf des festen und beständigen Willens, einem jeden das Seine zukommen<br />

zu lassen. Vorbild zu sein bedeutet die Bereitschaft, das Geschuldete leisten zu wollen, zum<br />

Gemeinwohl beizutragen und dabei nicht nur das gesetzlich Geforderte zu erfüllen, sondern<br />

darüber hinauszugehen. Wir müssen in allem, was wir tun, bestrebt sein, einen Ausgleich<br />

der Interessen nach dem Prinzip der Verhältnismässigkeit anzustreben. Wir sind uns bewusst,<br />

dass wir als Betrieb im Eigentum des Bundes und aufgrund unserer führenden Rolle im Markt<br />

strengere Massstäbe an uns selbst anlegen müssen und dass von uns in dieser Beziehung<br />

Überdurchschnittliches erwartet wird.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> als Arbeitgeberin<br />

Anstellungsverhältnisse<br />

Mit rund 52000 Mitarbeitenden in der<br />

Schweiz ist die <strong>Post</strong> die zweitgrösste<br />

Schweizer Arbeitgeberin. <strong>Die</strong> Anstellungs­<br />

verhältnisse beruhen heute auf zwei<br />

unterschiedlichen rechtlichen Grund­<br />

lagen: dem Bundespersonalgesetz (BPG)<br />

( 57) und dem Obligationenrecht (OR).<br />

Auf der Basis des BPG ist seit dem<br />

1. Januar 2002 der GAV <strong>Post</strong> ( 13) in<br />

Kraft. Ihm ist die grosse Mehrheit des<br />

<strong>Post</strong>personals unterstellt (über 41000<br />

Mitarbeitende). Der Lohn richtet sich<br />

nach Funktion, Erfahrung und Leistung.<br />

Weiter garantiert der GAV <strong>Post</strong> über­<br />

durchschnittliche Sozialzulagen, Prämien<br />

für besondere Leistungen und Vergüns­<br />

tigungen wie die jährlichen Personal­<br />

gutscheine im Wert von 400 Franken,<br />

ein Gratis-Halbtaxabonnement oder<br />

das Jahresabonnement bei Mobility<br />

CarSharing zum reduzierten Preis.<br />

Für die übrigen Mitarbeitenden der <strong>Post</strong><br />

bestehen arbeitsrechtliche Verträge,<br />

die alle auf dem OR basieren (z. B. der<br />

GAV Aushilfen ( 58) oder der GAV für<br />

ausgegliederte Konzerngesellschaften<br />

(GAV KG) ( 59), dem die <strong>Post</strong>Auto AG<br />

untersteht). Zudem hat die <strong>Post</strong> mit den<br />

Gewerkschaften im Jahr <strong>2007</strong> über den<br />

GAV <strong>Post</strong>Logistics AG ( 60) verhandelt.<br />

Er ist seit 1. Januar 2008 in Kraft. Ihm<br />

unterstehen die Mitarbeitenden der<br />

ehemaligen Konzerngesellschaften BTL<br />

Logistics AG, Setz Gütertransport AG<br />

und Express<strong>Post</strong> AG sowie der zugekauf­<br />

ten Firmen Innight AG und NES AG.<br />

<strong>Die</strong> Kadermitarbeitenden unterstehen<br />

ebenfalls dem OR. Ihr Lohn besteht aus<br />

einem Grundlohn und einem variablen<br />

Leistungsanteil. <strong>Die</strong> variable Kaderent­<br />

löhnung für die Periode <strong>2007</strong> wird<br />

basierend auf Konzern-, Bereichs- und<br />

persönlichen Zielen berechnet. Auf Stufe<br />

Konzern wird als Zielgrösse die Kennzahl<br />

NOPAT (Net Operating Proft After Tax)<br />

im Verhältnis zu den Kapitalkosten bei­<br />

gezogen. Für die Bereichsziele ist die<br />

Basis einerseits der EBIT sowie spezifsche<br />

Ziele des Bereichs. Auf Bereichsebene<br />

wird in gewissem Umfang auch die<br />

Kundenzufriedenheit berücksichtigt. Bei<br />

den persönlichen Zielen fiesst der Lei­<br />

stungsbeitrag (Arbeits- und Kompetenz­<br />

ziele) in die Berechung des variablen<br />

Leistungslohnes ein. Das im laufenden


Geschäftsjahr überarbeitete Kaderregle­<br />

ment, das 2008 erstmals zur Anwendung<br />

kommt, wird insbesondere auf Ebene<br />

der Bereichsziele neue Akzente setzen.<br />

Neben dem wirtschaftlichen Erfolg fies­<br />

sen bei der Berechnung des variablen<br />

Lohnanteils die qualitativen Grössen<br />

Kundenzufriedenheit und als soziale<br />

Komponente die Personalzufriedenheit<br />

(Bereichsftness) explizit in die Berechung<br />

ein. Zudem werden die persönlichen<br />

Arbeitsziele gezielter auf die strategische<br />

Ausrichtung des Konzerns/Bereichs<br />

ausgerichtet. Für diese leistungs- und<br />

erfolgsabhängige Lohnkomponente<br />

wird der Erfolg des Konzerns zu 30 Pro­<br />

zent, der Erfolg auf Stufe Bereiche zu<br />

30 Prozent und die individuelle Leistung<br />

zu 40 Prozent berücksichtigt. Das<br />

Management soll so noch stärker moti­<br />

viert werden, im Sinne einer echten<br />

Wertgenerierung für die <strong>Post</strong> langfristig<br />

zu denken und zu handeln.<br />

Anstellungsbedingungen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> will auch künftig sozialverant­<br />

wortlich handeln und in der jeweiligen<br />

Branche zu den Arbeitgebern mit<br />

den besten Anstellungsbedingungen<br />

gehören. Doch sozialverantwortliches<br />

Handeln hängt massgeblich vom wirt­<br />

schaftlichen Erfolg eines Unternehmens<br />

ab. Punkto Lohn, Ferienwochen oder<br />

Sozialzulagen bietet die <strong>Post</strong> mit dem<br />

heutigen GAV <strong>Post</strong> überdurchschnittliche<br />

Anstellungsbedingungen. Wenn im<br />

Zuge der Marktöffnung die Arbeitsbe­<br />

dingungen der Konkurrenz weniger gut<br />

sind, gefährdet dies auf längere Sicht<br />

unsere Konkurrenzfähigkeit und damit<br />

Arbeitsplätze. Denn im Wettbewerb<br />

wirken sich nicht konkurrenzfähige<br />

Anstellungsbedingungen zunehmend<br />

nachteilig für die <strong>Post</strong> aus. Damit die<br />

<strong>Post</strong> langfristig erfolgreich bleiben und<br />

Arbeitsplätze sichern kann, braucht<br />

sie eine arbeitsrechtliche Ordnung, die<br />

ihr gleich lange Spiesse wie ihren Kon­<br />

kurrenten ermöglicht.<br />

<strong>Die</strong> Konzerngesellschaften der <strong>Post</strong><br />

haben heute das erforderliche Mass an<br />

Beweglichkeit, um auf dem Markt be­<br />

stehen zu können. <strong>Die</strong>se Flexibilität<br />

benötigen in Zukunft auch die Bereiche<br />

des Stammhauses, die heute noch dem<br />

BPG unterstehen. Angesichts des beste­<br />

henden Wettbewerbsdrucks befürwortet<br />

die <strong>Post</strong> eine Ablösung vom BPG und die<br />

Unterstellung der Mitarbeitenden unter<br />

das OR. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> steht zur Sozialpartner­<br />

schaft, möchte aber keine Verpfichtung<br />

mehr zum Abschluss eines Gesamt­<br />

arbeitsvertrags in der künftigen <strong>Post</strong>­<br />

gesetzgebung verankern. Falls das neue<br />

Gesetz den <strong>Post</strong>markt komplett öffnet,<br />

muss die <strong>Post</strong> die gleichen Bedingungen<br />

erhalten wie ihre Konkurrenten. Dabei<br />

unterstützt die <strong>Post</strong> den Abschluss von<br />

Branchen-GAV, denn der Wettbewerb<br />

soll nicht zulasten der Anstellungsbedin­<br />

gungen, sondern über die Qualität<br />

geführt werden. <strong>Die</strong> Einhaltung von<br />

branchenüblichen Arbeitsstandards soll<br />

weiterhin Voraussetzung für das Tätig­<br />

werden auf dem <strong>Post</strong>markt bleiben.<br />

Integration von behinderten<br />

Mitarbeitenden<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> gliedert behin­<br />

derte Personen ein oder beschäftigt sie<br />

weiter. An diesem Grundsatz halten wir<br />

seit vielen Jahren fest. Zurzeit beschäfti­<br />

gen wir rund 1700 Mitarbeitende mit<br />

eingeschränkter Leistungsfähigkeit und<br />

eine grössere Anzahl von voll leistungsfä­<br />

higen Menschen mit einer Behinderung.<br />

Um einer Invalidität vorzubeugen, wollen<br />

wir kranke und verunfallte Mitarbeitende<br />

Mit dem heutigen GAV <strong>Post</strong><br />

bietet die <strong>Post</strong> überdurchschnittliche<br />

Arbeitsbedingungen.<br />

77


7 Jahresbericht | Vorbildlich<br />

so rasch als möglich an den Arbeitsplatz<br />

zurückführen. Dazu tragen auch wirk­<br />

same Präsenzmanagementsysteme bei.<br />

Durch gut ausgebildete Gesundheits­<br />

manager und unsere Sozialberatenden<br />

unterstützen wir die Vorgesetzten bei<br />

dieser wichtigen Aufgabe. Zusätzlich<br />

und vorbeugend bietet die <strong>Post</strong> Semi­<br />

nare zum Ressourcenmanagement an.<br />

Chancengleichheit, Management<br />

der Vielfalt<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> unterstützt seit über zehn Jahren<br />

die Chancengleichheit, doch versteht<br />

sie darunter mehr als Gleichstellung,<br />

Lohngleichheit und Frauenförderung.<br />

Unter dem neuen Namen «Management<br />

der Vielfalt» setzt sie noch stärker auf<br />

unterschiedliche Generationen, Kulturen,<br />

Lebensformen und die Integration von<br />

Behinderten und will gemischte Teams<br />

mit unterschiedlichen Hintergründen,<br />

Erfahrungen, Sprachen und Kompeten­<br />

zen fördern. Solche Teams verstehen<br />

unsere Kunden besser und können auf<br />

ihre Bedürfnisse individueller eingehen.<br />

Frauen und Vertreter von sprachlichen<br />

Minderheiten werden bei gleicher<br />

Qualifkation bevorzugt. ( 61, 62)<br />

Bei der <strong>Post</strong> sollen Männer und Frauen<br />

gleichermassen vorwärtskommen. <strong>Die</strong><br />

<strong>Post</strong> unterstützt sie dabei, Kinder und<br />

Karriere zu vereinbaren. Jobsharing, Teil­<br />

zeitarbeit oder Jahresarbeitszeit werden<br />

gefördert, Teilzeit im Kader ermöglicht<br />

und Krippenplätze angeboten. Für die<br />

<strong>Post</strong> ist klar: Männer und Frauen, die ihre<br />

Arbeitszeit wichtigen persönlichen<br />

oder familiären Bedürfnissen anpassen<br />

können, bringen im Beruf bessere Leis­<br />

tungen. Der Anteil von Kaderpersonen<br />

mit Teilzeitpensen ist seit 2003 von<br />

5,1 Prozent auf 9,2 Prozent gestiegen.<br />

Mit dem Programm «Teilzeit im Kader»<br />

soll bis 2010 der Anteil der Frauen in<br />

den höchsten Kaderstufen der <strong>Post</strong> auf<br />

13 Prozent erhöht werden. In den ver­<br />

gangenen fünf Jahren konnte der Anteil<br />

bereits von 7 auf 10 Prozent gesteigert<br />

werden. Über 20 Prozent der insgesamt<br />

3350 vorgesetzten Personen der <strong>Post</strong><br />

sind Frauen.<br />

Mit dem Management der Vielfalt will<br />

die <strong>Post</strong> Mehrwert für die Kunden und<br />

das Unternehmen schaffen, die Mitar­<br />

beitenden fördern und jede Art von<br />

Machtmissbrauch (sei es sexuelle Belästi­<br />

gung oder Mobbing) bekämpfen. ( 63)<br />

Gelebte Vielfalt ist ein Zeichen einer<br />

guten Unternehmenskultur und rechnet<br />

sich auch aus wirtschaftlicher Sicht.<br />

Pensionskasse<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> bekennt sich zu einer modernen<br />

Vorsorgepolitik für ihre Mitarbeitenden<br />

und bereitete per 1. Januar 2008 den<br />

Wechsel für die Versicherten ins sogenannte<br />

Duoprimat vor. Das fortschritt­<br />

liche Duoprimat ist eine Kombination<br />

von Leistungs- und Beitragsprimat und<br />

führt die Stärken der beiden Systeme<br />

zusammen: <strong>Die</strong> Altersvorsorge wird<br />

künftig im Beitragsprimat versichert,<br />

Unter Chancengleichheit versteht<br />

die <strong>Post</strong> mehr als Gleichstellung,<br />

Lohngleichheit und Frauenförderung.<br />

Risikoleistungen wie Invalidität oder<br />

Todesfall weiterhin im Leistungsprimat.<br />

<strong>Die</strong> Risiken werden somit weiterhin<br />

solidarisch getragen, während jeder Ver­<br />

sicherte seine Leistungen für das Alter<br />

neu individuell anspart. <strong>Die</strong> Altersrente<br />

basiert zukünftig auf den tatsächlich<br />

einbezahlten Arbeitnehmer- und Arbeit­<br />

geberbeiträgen plus Zinsen. Neu können<br />

die Versicherten – abhängig von indi­<br />

viduellen Sparzielen und fnanziellen<br />

Verhältnissen – jährlich zwischen drei<br />

Sparplänen wählen.<br />

Dank Einlagen in der Höhe von gesamt­<br />

haft 912 Millionen Franken der <strong>Post</strong><br />

in die Pensionskasse aus den erwirtschaf­<br />

teten Gewinnen über die letzten drei<br />

Jahre konnten die Deckungslücke<br />

geschlossen und der Primatswechsel<br />

fnanziert werden. Offen sind der Auf­<br />

bau einer Schwankungsreserve sowie<br />

die Finanzierung der Senkung des<br />

technischen Zinssatzes für Rentner.<br />

<strong>Die</strong> Vorsorgeleistungen bleiben zum<br />

Zeitpunkt der Umstellung gleichwertig:<br />

Allen am 31. Dezember <strong>2007</strong> bei der<br />

Pensionskasse <strong>Post</strong> versicherten Mitarbei­<br />

tenden wird per Stichtag der Überfüh­<br />

rung ins Duoprimat ein Besitzstand in<br />

der Basiskasse gewährt (Jahreslohn bis<br />

106 080 Franken). Dazu erhalten alle<br />

Versicherten eine persönliche Vergleichs­<br />

rechnung. Ergibt die Berechnung eine<br />

Differenz zum Nachteil der versicherten<br />

Person, wird der entsprechende Betrag<br />

ihrem Sparkapital als Einmaleinlage gut-


geschrieben. <strong>Die</strong>se Einmaleinlage fnan­<br />

ziert die <strong>Post</strong> vollumfänglich. Für den<br />

Primatwechsel einschliesslich fnanzieller<br />

Garantien für ältere Mitarbeitende setzt<br />

die <strong>Post</strong> über 500 Millionen Franken ein.<br />

Gerechte Verteilung der<br />

Wertschöpfung<br />

<strong>Die</strong> Verteilung der Wertschöpfung<br />

zeigt, an wen die erwirtschafteten Werte<br />

verteilt werden. <strong>Die</strong> Wertschöpfung<br />

misst den Ertrag unserer wirtschaftlichen<br />

Leistung als Differenz zwischen dem<br />

Umsatz und den Vorleistungen (Güter<br />

und <strong>Die</strong>nstleistungen), die zur Leistungs­<br />

erbringung eingekauft werden. <strong>Die</strong><br />

Wertschöpfung im Jahr <strong>2007</strong> betrug<br />

4925 Millionen Franken (Vorjahr:<br />

4735 Millionen Franken). Effzienzsteige­<br />

rungen durch Prozessoptimierungen<br />

trugen dazu bei. Der grösste Teil der<br />

erarbeiteten Wertschöpfung (78,2 Pro­<br />

zent) fiesst an die Mitarbeitenden. <strong>Die</strong><br />

öffentliche Hand partizipiert an der<br />

Wertschöpfung namentlich mit Steuer­<br />

einnahmen. Im Bereich der direkten<br />

Steuern wird das Stammhaus <strong>Post</strong> ge­<br />

mäss Art. 13 <strong>Post</strong>organisationsgesetz<br />

lediglich für die Gewinne aus den Wett­<br />

bewerbsdiensten besteuert. Alle Kon­<br />

zerngesellschaften indes werden integral<br />

besteuert. Alle postalischen Leistungen<br />

ausserhalb der reservierten <strong>Die</strong>nste<br />

unterstehen der Mehrwertsteuer. Im<br />

Sinne des <strong>Post</strong>organisationsgesetzes und<br />

gestützt auf die strategischen Ziele des<br />

Bundesrats wird die <strong>Post</strong> unter Vorbehalt<br />

der Entscheide des Bundesrats zur<br />

Gewinnverwendung Gewinnausschüt­<br />

tungen an den Bund vornehmen. So<br />

fiesst 2008 gemäss Gewinnverwen­<br />

dungsantrag erstmals ein dreistelliger<br />

Millionenbetrag aus dem Ergebnis von<br />

<strong>2007</strong> in die Bundeskasse.<br />

Führungsinstrumente<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> setzt auf zielorientierte,<br />

schlanke Managementsysteme, die den<br />

veränderten Bedingungen und Bedürf­<br />

nissen schnell und zielgerichtet ange­<br />

passt werden können. Als Ressource sind<br />

sie für unseren Wettbewerbserfolg von<br />

entscheidender strategischer Bedeutung;<br />

deswegen arbeiten wir kontinuierlich<br />

an ihrer Wirksamkeit und Effektivität.<br />

Risikomanagement<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> versteht<br />

effzientes und vorausschauendes Risiko­<br />

management ( 64) als eine Wert<br />

schaffende Führungsaufgabe und eine<br />

Kernfunktion des unternehmerischen<br />

Handelns. Ziel ist nicht die Vermeidung<br />

sämtlicher Risiken, sondern das Schaffen<br />

von Handlungsspielräumen. Der kon­<br />

trollierte Umgang soll dazu beitragen,<br />

bestehende Chancen konsequent zu<br />

nutzen und den Geschäftserfolg zu stei­<br />

gern. Das Risikomanagement unterstützt<br />

die Erreichung der Geschäftsziele durch<br />

das Schaffen von Transparenz über die<br />

Risikosituation (als Grundlage für strate­<br />

gische und operative Entscheidungen),<br />

durch das Erkennen möglicher Gefahren<br />

für die Vermögens-, Ertrags- und Finanz­<br />

lage, durch die Priorisierung der Risiken<br />

und des Handlungsbedarfs und durch<br />

das Ergreifen von Massnahmen zur<br />

Begrenzung der Risiken auf ein akzep­<br />

tables Niveau.<br />

Dialoggruppenmanagement<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> ist ein wirtschaft­<br />

lich und gesellschaftlich bedeutendes<br />

Unternehmen und das Rückgrat der<br />

Grundversorgung. Dementsprechend<br />

vielfältig sind die Ansprüche, die von<br />

verschiedenster Seite an uns gestellt wer­<br />

den. Im Spannungsfeld zwischen Politik<br />

und Wirtschaft verfolgen wir das Ziel,<br />

politische Entscheidungsprozesse im<br />

Dialog mitzugestalten. Wir pfegen<br />

Kontakte zu allen Dialoggruppen der<br />

<strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> und vertreten<br />

die Konzerninteressen. <strong>Die</strong> Abteilung<br />

Beziehungen zu Politik und Wirtschaft<br />

nimmt dabei eine Vermittlerrolle ein.<br />

Vertreterinnen und Vertreter aus Politik,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft erfahren<br />

so aus erster Hand, welche Haltung die<br />

<strong>Post</strong> bei bestimmten Themen einnimmt.<br />

7


0 Jahresbericht | Vorbildlich<br />

<strong>2007</strong> waren die zentralen Gesprächs­<br />

themen die weitere <strong>Post</strong>marktöffnung,<br />

die Totalrevision der <strong>Post</strong>gesetzgebung<br />

sowie die Entwicklungen im <strong>Post</strong>netz.<br />

Zu diesen und weiteren für die <strong>Post</strong><br />

wichtigen Themen werden wir auch<br />

2008 die Gespräche fortsetzen.<br />

Wissensmanagement<br />

Seit 2002 entwickelt der Bereich Konzern­<br />

entwicklung gezielt das Wissensmanage­<br />

ment der <strong>Post</strong>. ( 65) Das vielfältige<br />

Wissen und die unterschiedlichen Er­<br />

fahrungen der 58000 Mitarbeitenden im<br />

In- und Ausland sollen verbunden und<br />

zugänglich gemacht werden. So organi­<br />

sieren wir etwa für Projektleiter jährlich<br />

drei Vernetzungsanlässe mit internen<br />

und externen Referenten zu Fachthemen<br />

im Projektmanagement.<br />

In den «Communities of Practice»<br />

treffen sich Gruppen von Mitarbeitenden<br />

freiwillig, tauschen Wissen und Erfahrun­<br />

gen aus und entwickeln neue Lösungen.<br />

Dank einer Intranetapplikation können<br />

Wissensgemeinschaften schnell und<br />

einfach eine eigene Plattform einrichten.<br />

Heute sind über 130 «Communities<br />

of Practice» aktiv – 40 mehr als 2006.<br />

«<strong>Post</strong>orama» ist die Veranstaltungsreihe<br />

für alle Mitarbeitenden, an der kom­<br />

petente Referentinnen und Referenten<br />

aktuelle Fragen der <strong>Post</strong> behandeln.<br />

Seit dem Beginn vor fünf Jahren wurden<br />

19 Veranstaltungen durchgeführt, die<br />

durchschnittlich von 70 bis 140 Mitar­<br />

beitenden ausserhalb der Arbeitszeit<br />

besucht werden.<br />

Ideenmanagement<br />

Mit «<strong>Post</strong>idea» können sich alle Mit­<br />

arbeitenden aktiv an der Weiterentwick­<br />

lung des Unternehmens beteiligen.<br />

( 66) Das moderne Ideenmanagement<br />

trägt erheblich dazu bei, die Lücke<br />

zwischen den geplanten Verbesserungen<br />

und den brachliegenden Leistungsreser­<br />

ven im Unternehmen zu schliessen.<br />

<strong>Post</strong>idea ist ein Führungsinstrument,<br />

das die Kreativität und die Eigeninitiative<br />

der Mitarbeitenden gezielt fördert und<br />

eine deutliche Steigerung der Wettbe­<br />

werbsfähigkeit und der Innovationskraft<br />

des Unternehmens nach sich zieht. Gute,<br />

umgesetzte Ideen garantieren die er­<br />

folgreiche Zukunft jeder Unternehmung.<br />

Von über 4000 Ideen im Jahr <strong>2007</strong><br />

wurden gut 15 Prozent umgesetzt und<br />

damit über zwei Millionen Franken ge­<br />

spart.<br />

Qualitätsmanagement<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> setzt auf Quali­<br />

tät. Nur mit einwandfreien Produkten<br />

und <strong>Die</strong>nstleistungen bleibt die <strong>Post</strong> in<br />

einem wettbewerbsintensiven Umfeld<br />

konkurrenzfähig. Als wichtige Orientie­<br />

rung dient den Bereichen das Excellence-<br />

Modell der EFQM (European Foundation<br />

for Quality Management). <strong>Die</strong>ses Modell<br />

garantiert eine umfassende Betrachtung<br />

von Führung, Prozessen, Kundenorien­<br />

tierung und Ergebnissen.<br />

Der Konzernbereich <strong>Post</strong>stellen und<br />

Verkauf gewann den ESPRIX-Award<br />

<strong>2007</strong> und erhielt damit die höchste<br />

Auszeichnung für Business Excellence<br />

in der Schweiz. Der Preis wird seit neun<br />

Jahren von der Stiftung ESPRIX ver<br />

geben1 ­<br />

. <strong>Die</strong> Bereiche <strong>Post</strong>Mail und<br />

Informationstechnologie erhielten von<br />

der EFQM die «Anerkennung für<br />

Excellence». ( 67)<br />

Umweltmanagement<br />

Das Umweltmanagementsystem ( 53)<br />

dient der effzienten Umsetzung der<br />

Umweltpolitik ( 16) der <strong>Post</strong>. Es er­<br />

möglicht das Erkennen und Festlegen<br />

der umweltrelevanten Tätigkeiten ( 54),<br />

setzt Ziele ( 15), initiiert Massnahmen,<br />

kontrolliert deren Erfolg und stellt die<br />

Berichterstattung sicher. Das Umwelt­<br />

managementsystem wird kontinuierlich<br />

an die sich verändernden Rahmenbe­<br />

dingungen angepasst. Da immer mehr<br />

Konzerngesellschaften zur <strong>Post</strong> gehören,<br />

wurde 2006 die Datenerfassung vom<br />

Stammhaus auf den Konzern aus­<br />

geweitet. Für die Zukunft sind weitere<br />

Optimierungen der Datenerfassung<br />

notwendig. <strong>Die</strong> Umweltzahlen basieren<br />

aufgrund der Heizperiodenbetrachtung<br />

auf dem letzten Kalenderjahr.<br />

Sicherheitsmanagement<br />

Sicherheit ist ein integraler Bestandteil<br />

unserer Unternehmenskultur. Wir<br />

erfüllen die gesetzlichen Sicherheitsauf­<br />

lagen und befähigen Mitarbeitende<br />

und Vorgesetzte, aktiv zur Förderung<br />

der Sicherheit beizutragen. Der Bereich<br />

Unternehmenssicherheit hilft den Kon­<br />

zernbereichen, Gefahren und Risiken


ichtig einzuschätzen und Mitarbeitende,<br />

Kunden, Partner sowie materielle und<br />

immaterielle Werte zu schützen. ( 44,<br />

45) Mit ihrer Sicherheitspolitik ( 46) will<br />

die <strong>Post</strong> sicherstellen, dass der Betrieb<br />

kontinuierlich funktioniert und dass im<br />

Fall von kritischen Ereignissen zielgerich­<br />

tet und rasch interveniert werden kann.<br />

Bei sicherheitsrelevanten Ereignissen<br />

und Delikten ist für die Mitarbeitenden<br />

die 24-Stunden-Sicherheitshotline des<br />

internen Ermittlungsdienstes die erste<br />

Anlaufstelle. Sie wird pro Jahr über 4000<br />

Mal beansprucht. <strong>Die</strong> neue Intranetsite<br />

«Sicherheit <strong>Post</strong>» bietet Mitarbeitenden<br />

wichtige und aktuelle Informationen<br />

zum Thema Sicherheit. Das Krisen­<br />

management stellt eine schnelle Analyse<br />

und situationsgerechte Reaktion bei aus­<br />

serordentlichen Ereignissen sicher. Für<br />

den Fall einer Pandemiewelle entwickelte<br />

die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> einen Vorsorge­<br />

plan. ( 68) <strong>2007</strong> wurden rund 80 Sicher­<br />

heitsfachleute <strong>Post</strong> ausgebildet; im<br />

Bereich Arbeitssicherheit nahmen über<br />

500 Vorgesetzte an Schulungen teil.<br />

Der Personalausweis der <strong>Post</strong> ermöglicht<br />

den Berechtigten nebst der Identifkation<br />

neu auch den Gebäudezutritt, die<br />

Arbeitszeiterfassung sowie das bargeld­<br />

lose Bezahlen in Personalrestaurants, an<br />

Warenautomaten und für Parkplätze.<br />

In hochsensiblen Bereichen, wie z. B.<br />

Rechenzentren, kann der Zutritt an bio­<br />

metrische Daten geknüpft werden.<br />

Zur Sicherheit trägt zudem Service House<br />

bei, der Bereich der <strong>Post</strong>, der vom<br />

<strong>Schweizerische</strong>n Institut für Sicherheit<br />

als Fachfrma für Einbruch- und Überfall­<br />

meldeanlagen anerkannt ist.<br />

Management der Beschaffungskette<br />

Das Bundesgesetz und die Verordnung<br />

über das öffentliche Beschaffungswesen<br />

( 68, 70) bilden die Grundlage für die<br />

Einkaufspolitik der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong>.<br />

Wir sind verpfichtet, die vorgegebenen<br />

Vergabeverfahren ( 71) einzuhalten,<br />

wo immer möglich im Wettbewerb ein­<br />

zukaufen und alle, die daran teilnehmen,<br />

gleich zu behandeln. So betrachten wir<br />

unsere Lieferanten im Rahmen eines<br />

harten, aber fairen Wettbewerbs als<br />

Partner. Wir behandeln in- und auslän­<br />

dische Anbieter gleich und bevorzugen<br />

innovative, verlässliche und leistungs­<br />

fähige Unternehmen. Für bestmögliche<br />

Konditionen und eine hohe Effzienz<br />

strebt der Konzerneinkauf bei strate­<br />

gischen Beschaffungen längerfristige<br />

Beziehungen an, auch Kooperationen<br />

und Partnerschaften. <strong>Die</strong> Ergebnisse<br />

kontinuierlicher Lieferantenanalysen<br />

und Bewertungen (Ratings) werden mit<br />

den einzelnen Lieferanten diskutiert,<br />

um Qualität und Leistungsfähigkeit zu<br />

optimieren. Strategisch wichtige Liefe­<br />

ranten möchten wir vollständig in unsere<br />

Beschaffungskette integrieren.<br />

Bei der Auswahl achten wir darauf, dass<br />

alle gesetzlichen Vorgaben umfassend<br />

erfüllt werden. Der Einkauf handelt im<br />

Interesse des Konzerns unter Wahrung<br />

wirtschaftlicher, ethischer, sozialer und<br />

ökologischer Verantwortung ( 72):<br />

Seit dem Jahr 2006 muss jeder Lieferant<br />

unseren Sozial- und Ethikkodex ( 73)<br />

unterschreiben und erfüllen. Für die<br />

notwendigen Kontrollen wurden ent­<br />

sprechende Verträge mit spezialisierten<br />

Unternehmen abgeschlossen. Auslän­<br />

dische Lieferanten werden durch externe<br />

Auditoren geprüft und laufend über­<br />

wacht. Aufgrund der vorgenommenen<br />

Überprüfungen wurde im Berichtsjahr<br />

ein Vertragslieferant ausgeschlossen, der<br />

die Vorgaben des Sozial- und Ethikkodex<br />

nicht vereinbarungsgemäss einhielt.<br />

Von über 4000 Ideen im<br />

Jahr <strong>2007</strong> wurden gut 15 Prozent<br />

umgesetzt und damit über zwei<br />

Millionen Franken gespart.<br />

1


2 Jahresbericht | Vorbildlich<br />

Regeln, Recht und Regulierung<br />

Corporate Governance und<br />

Gesetzestreue<br />

Das im Vorjahr gestartete Projekt zum<br />

Thema Corporate Governance wurde<br />

<strong>2007</strong> weitergeführt. <strong>Die</strong> Konzernleitung<br />

setzte per Mitte Jahr drei wegweisende<br />

Vorgabedokumente in Kraft. Dazu gehören<br />

die «Geschäfts- und Zuständigkeits-<br />

ordnung <strong>Post</strong>», die wir optimierten und<br />

ergänzten, das «Reglement der Konzernleitung<br />

<strong>Post</strong>» sowie die «Vorgabe­<br />

ordnung der <strong>Post</strong>». Wir regelten<br />

die Zuständigkeiten bezüglich der<br />

«Geschäfts- und Zuständigkeitsordnung<br />

<strong>Post</strong>» und des «Organisationsreglements»,<br />

das in der Kompetenz des<br />

Verwaltungsrats liegt und bereits per<br />

Anfang <strong>2007</strong> überarbeitet und in Kraft<br />

Kennzahlen<br />

Anstellungsverhältnisse, Löhne und<br />

Entschädigungen<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Anstellung nach GAV <strong>Post</strong> Personaleinheiten in % 74,1 80,6<br />

Minimallohn GAV <strong>Post</strong> CHF pro Jahr1 41 826 41006<br />

Durchschnittslohn Mitarbeitende CHF pro Jahr2 Durchschnittliche Entschädigung an<br />

77 160 75127<br />

Konzernleitungsmitglieder CHF pro Jahr3 487 611 444187<br />

Lohnspanne Faktor4 Deckungsgrad der Pensionskasse <strong>Post</strong><br />

6,3 5,9<br />

nach BVG % 5 Vielfalt und Chancengleichheit<br />

102,1 103,9<br />

Männer % 49,2 50,1<br />

Frauen % 50,8 49,9<br />

Teilzeit im Kader % 6 9,2 8,5<br />

Teilzeit Männer im Kader % 6 6,0 5,3<br />

Teilzeit Frauen im Kader % 6 30,8 30,5<br />

Anteil Frauen im Verwaltungsrat % 22,2 20,0<br />

Anteil Frauen in der Konzernleitung % 0,0 0,0<br />

Anteil Frauen in höchster Kaderfunktion % 7 Wertschöpfung<br />

8,6 9,1<br />

Erarbeitete Wertschöpfung Mio. CHF8 4 925 4735<br />

davon an: Mitarbeitende Mio. CHF 3 851 3711<br />

davon an: Fremdkapitalgeber Mio. CHF 20 11<br />

davon an: öffentliche Hand Mio. CHF 13 9<br />

davon an: Eigentümer Mio. CHF9 250 0<br />

davon an: Unternehmen Mio. CHF 791 1004<br />

davon für: Abschreibungen Mio. CHF 284 257<br />

davon für: Einlage Pensionskasse <strong>Post</strong> Mio. CHF9 250 212<br />

davon für: Aufbau Eigenkapital Mio. CHF9 409 625<br />

davon: Übriges Mio. CHF – 152 –90<br />

Weitere Kennzahlen und Erläuterungen zu den Kennzahlen fnden sich im Zahlenspiegel. ( 99)<br />

gesetzt worden war. Wir ergänzten die<br />

Palette der vorhandenen internen Erlassformen<br />

(Fachweisung, Handbuch,<br />

Politik, Richtlinie, Strategie, Vision,<br />

Weisung, Kodex, Grundsätze), sodass<br />

die <strong>Post</strong> künftig dank der grösseren<br />

Flexibilität bestimmte Themen einfacher<br />

und schneller sowie stufengerecht regeln<br />

kann. Gestützt auf die Entscheide der<br />

Konzernleitung begannen die Umset­<br />

zungsarbeiten im Juli <strong>2007</strong>. Sie bein­<br />

halten unter anderem die Schaffung<br />

weiterer wichtiger Vorgabedokumente,<br />

in denen insbesondere die Kompetenzausscheidungen<br />

zwischen der<br />

Konzernleitung und den Bereichen vorzunehmen<br />

waren. Damit schafft die <strong>Post</strong><br />

verstärkt Transparenz hinsichtlich Aufgaben,<br />

Kompetenzen und Verantwortung.<br />

Ausserdem muss künftig in jedem<br />

Vorgabedokument die Kontrolle geregelt<br />

sein. Da praktisch sämtliche Bereiche<br />

ihre Vorgabeordnung anpassen müssen,<br />

werden die Umsetzungsarbeiten voraussichtlich<br />

während des ganzen Jahres<br />

2008 andauern.<br />

Bedingt durch Gesetzesanpassungen,<br />

Veränderungen in den internen Rege­<br />

lungen und Personalfuktuationen wurde<br />

in den für die <strong>Post</strong> wichtigen Themen<br />

Datenschutz, Einkauf/Beschaffung,<br />

Kartellrecht ( 74) und Geldwäscherei<br />

1 Minimallohn nach Gesamtarbeitsvertrag <strong>Post</strong> für einen 18 Jahre<br />

alten Mitarbeiter ohne abgeschlossene Berufslehre.<br />

2 Konzern Inland ohne Konzernleitungsmitglieder.<br />

3 Ohne Konzernleiter.<br />

4 Durchschnittliche Entschädigung Konzernleitungsmitglieder zu<br />

Durchschnittslohn Mitarbeitende.<br />

5 Nach BVG.<br />

6 Teilzeit = Beschäftigungsgrad unter 90 Prozent.<br />

7 Exkl. Konzernleitung.<br />

8 Wertschöpfung = Betriebsergebnis + Personalaufwand +<br />

Abschreibungen – Ergebnis aus Verkauf von Sachanlagen,<br />

immateriellen Anlagen und Beteiligungen.<br />

9 Beantragte Gewinnverwendung der <strong>Post</strong> (siehe auch Finanzbericht<br />

Abschluss Stammhaus, Seite 170).


<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> orientiert sich an der<br />

Richtlinie der Schweizer Börse zur<br />

Corporate Governance.<br />

während des Berichtsjahres mit teilweise<br />

massivem Aufwand Ausbildung betrie­<br />

ben. <strong>Die</strong> dadurch zusätzlich erreichte<br />

Sensibilisierung der Mitarbeitenden für<br />

heikle Themen, Sachverhalte und Verhal­<br />

tensweisen zahlt sich für die <strong>Post</strong> aus. In<br />

einem nächsten Schritt werden wir diese<br />

Anstrengungen institutionalisieren.<br />

Regulatorische Vorgaben<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> ist als selbst­<br />

ständige Anstalt des Bundes vom<br />

Gesetzgeber beauftragt, einen landes­<br />

weiten Universaldienst anzubieten,<br />

der aus <strong>Die</strong>nstleistungen des <strong>Post</strong>- und<br />

Zahlungsverkehrs besteht. Kundinnen<br />

und Kunden, Mitarbeitende und Öffent­<br />

lichkeit treten dabei mit verschiedenen<br />

Erwartungen auch in Bezug auf die Trans­<br />

parenz an die <strong>Post</strong> heran. <strong>Die</strong> Schweize­<br />

rische <strong>Post</strong> ist keine börsenkotierte Pub­<br />

likumsgesellschaft; trotzdem orientieren<br />

wir uns bei der Berichterstattung an<br />

der Richtlinie der Schweizer Börse zur<br />

Corporate Governance. Allerdings<br />

berücksichtigen wir dabei die Besonder­<br />

heiten, die sich aus der Rechtsform und<br />

dem Eigentumsverhältnis ergeben.<br />

Transparenter Ausweis der Kosten<br />

des Universaldienstes<br />

Gegenüber dem Eigner und dem <strong>Post</strong>re­<br />

gulator sind wir verpfichtet, das Ergeb­<br />

nis des Universaldienstes (reservierte und<br />

nicht reservierte <strong>Die</strong>nste) und der Wett­<br />

bewerbsdienste sowie die Kosten des<br />

optimalen (betriebsnotwendigen) <strong>Post</strong>­<br />

stellennetzes auszuweisen. Der regulato­<br />

rische Ausweis weicht von den Anforde­<br />

rungen von IFRS (International Financial<br />

Reporting Standards) ab und geht spe­<br />

zifsch auf die Weisung der Regulie­<br />

rungsbehörde zum Ausweis der Kosten<br />

des Universaldienstes sowie zum Nach­<br />

weis der Einhaltung des Quersubventio­<br />

nierungsverbots ein. Eine unabhängige<br />

von der Regulierungsbehörde eingesetz­<br />

te Revisionsstelle überprüft jährlich, ob<br />

die <strong>Post</strong> die Anforderungen an den<br />

regulatorischen Rechnungsausweis sowie<br />

die Vorgaben zum Quersubventionie­<br />

rungsverbot erfüllt.<br />

<strong>Die</strong> Kosten im Universaldienst betragen<br />

gemäss regulatorischem Ausweis<br />

rund vier Milliarden Franken und konn­<br />

ten bisher aus eigener Kraft getragen<br />

werden.<br />

Bisher hat die <strong>Post</strong> jeweils die nicht durch<br />

Verrechnungen von internen Leistungen<br />

gedeckten Kosten des Konzernbereichs<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf als Infrastruktur­<br />

beitrag ausgewiesen. Neu beinhaltet<br />

der Infrastrukturbeitrag gemäss Weisung<br />

der Regulierungsbehörde die Strukturko­<br />

sten (fxe Kosten) für die Annahme sowie<br />

den Verkauf im Konzernbereich <strong>Post</strong>­<br />

stellen und Verkauf, die ausserhalb des<br />

sogenannten optimalen (betriebsnot­<br />

wendigen) <strong>Post</strong>stellennetzes anfallen.<br />

In einem Anhang zur Weisung hat die<br />

Regulierungsbehörde Ende <strong>2007</strong> das<br />

optimale Netz aus 700 eigenen und<br />

1000 durch Dritte betriebenen <strong>Post</strong>stellen<br />

defniert. <strong>Die</strong>se Zahlen sind rein theore­<br />

tischer Natur und haben weder Einfuss<br />

auf das reale <strong>Post</strong>stellennetz noch auf<br />

das fnanzielle Ergebnis der <strong>Post</strong>. <strong>Die</strong>se<br />

Vorgabe war nötig, damit die <strong>Post</strong> die<br />

Anforderungen zum regulatorischen<br />

Rechnungsausweis vollständig umsetzen<br />

konnte. Der neue Infrastrukturbeitrag<br />

(<strong>2007</strong> ungeprüft: 212 Millionen Franken)<br />

ist deshalb aufgrund des Methoden­<br />

wechsels nicht mit dem bisherigen<br />

Infrastrukturbeitrag (2006: 412 Millionen<br />

Franken) vergleichbar.<br />

Hohe ethische Standards bei der<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit handelt<br />

die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> im Sinn und<br />

Geist des Athener Kodex ( 75) und des<br />

Kodex von Lissabon ( 76). <strong>Die</strong>se weltweit<br />

anerkannten Dokumente beinhalten<br />

hohe ethische Verhaltensregeln für eine<br />

vertrauensfördernde Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Mehr dazu im Internet:<br />

www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links<br />

15) Umweltziele<br />

16) Umweltpolitik<br />

44) Bericht Unternehmenssicherheit<br />

45) Interview zum Thema Sicherheit<br />

46) Sicherheitspolitik<br />

53) Umweltmanagementsystem<br />

54) Ökobilanzen<br />

57) Bundespersonalgesetz<br />

58) GAV Aushilfen<br />

59) GAV KG<br />

60) GAV <strong>Post</strong>Logistics AG<br />

61) Management der Vielfalt<br />

62) Kultur und Vielfalt<br />

63) Sozialberatung Missbrauch<br />

64) Risikopolitik<br />

65) Wissensmanagement<br />

66) <strong>Post</strong>idea<br />

67) Anerkennung Excellence<br />

68) Pandemieplan<br />

69) Bundesgesetz über das öffentliche<br />

Beschaffungswesen<br />

70) Verordnung über das öffentliche<br />

Beschaffungswesen<br />

71) Vergabeverfahren<br />

72) Beschaffungspolitik<br />

73) Sozial- und Ethikkodex<br />

74) Wettbewerbsregeln<br />

75) Kodex von Athen<br />

76) Kodex von Lissabon<br />

99) Zahlenspiegel zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

3


4 Jahresbericht | Verwaltungsrat<br />

Der Verwaltungsrat<br />

Fritz Mühlemann Anton Menth Lucrezia Meier­Schatz<br />

Dominique Freymond Rudolf W. Hug<br />

Fritz Mühlemann<br />

(geb. 30. Dezember 1939, CH)<br />

Mitglied 1998 bis <strong>2007</strong>, Dr. rer. pol.<br />

Berufliche Laufbahn: EVD (Generalsekretariat),<br />

Kommission für Konjunkturfragen und<br />

Studienkommission für Preis-, Kosten- und<br />

Strukturfragen (Sekretär), Zentralstelle für<br />

regionale Wirtschaftsförderung (Abteilungschef),<br />

Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit<br />

BIGA (stv. Direktor), Eidg. Verkehrs- und Energie<br />

wirtschaftsdepartement EVED (Generalsekretär),<br />

BKW FMB Energie AG (Direktionspräsident).<br />

Verwaltungsrats- und andere Mandate: BKW FMB<br />

Beteiligungen AG, Jungfraubahn Holding AG,<br />

<strong>Schweizerische</strong> Mobiliar Genossenschaft.<br />

Dominique Freymond<br />

(geb. 1. Mai 1954, CH)<br />

Mitglied seit 2002, lic. ès sciences naturelles.<br />

Berufliche Laufbahn: IBM Schweiz und IBM<br />

Europa (Positionen im Verkauf, Marketing und<br />

Management), Unisys Schweiz und Österreich<br />

(Direktor technischer <strong>Die</strong>nst), Kanton Waadt<br />

(Staatsschreiber), Unisys Central Europe (Vice-<br />

President und Country Manager Schweiz), Groupe<br />

TKS-Teknosoft SA (Generaldirektor), management<br />

& advisory services mas AG (Partner).<br />

Verwaltungsratsmandate: Allianz Suisse<br />

Versicherungen, Allianz Suisse Leben, Corti Bau,<br />

Fin-Log, ilem, Information Process Group-ipg,<br />

IT Lease, mas und Sterci.<br />

Anton Menth<br />

(geb. 27. Juli 1939, CH)<br />

Mitglied seit 2002, Dr. sc. nat., Dipl.-Phys. ETHZ.<br />

Berufliche Laufbahn: Bell Telephone Laboratories<br />

USA (wiss. Mitarbeiter), Brown Boveri AG<br />

(Forschungszentrum, leitende Funktionen in den<br />

Bereichen «Neue Geschäftsaktivitäten» und<br />

«Industrieanlagen»), Werkzeugmaschinenfabrik<br />

Oerlikon (u.a. Chef Konzerngruppe Wehr­<br />

technik), ETH Zürich (Professor für Physik und<br />

Direktor Paul Scherrer Institut Würenlingen),<br />

Oerlikon Contraves AG (Direktionspräsident),<br />

Tornos S.A. Moutier (CEO, Delegierter des<br />

Verwaltungsrats).<br />

Verwaltungsratsmandate: Bank CIAL (Schweiz)<br />

Lucrezia Meier­Schatz<br />

(geb. 4. Januar 1952, CH)<br />

Mitglied seit 1999, Dr ès sciences politiques.<br />

Berufliche Laufbahn: CVP Schweiz (Leiterin der<br />

Abteilung Politische Studien), University<br />

of California, Berkeley (visiting scholar), Schweiz.<br />

Nationalfonds zur Förderung der wissenschaft­<br />

lichen Forschung (Forschungsprojekte), Pro<br />

Familia Schweiz (Geschäftsführerin), Mitglied des<br />

Nationalrats, FHS St. Gallen (Lehrbeauftragte).<br />

Andere Mandate: Geschäftsleitender Ausschuss<br />

Institut für Politikwissenschaften, Uni St. Gallen<br />

(Mitglied), Geschäftsleitender Ausschuss Institut<br />

für Familienforschung, Uni Freiburg (Mitglied)<br />

u.a. Stiftungsforum Fastenopfer (Präsidentin),<br />

Stiftung Kinder und Gewalt (Präsidentin),<br />

CSS Holding AG (Mitglied des Verwaltungsrats).<br />

Rudolf W. Hug<br />

(geb. 26. Mai 1944, CH)<br />

Mitglied seit 1998, Dr. iur., MBA INSEAD.<br />

Berufliche Laufbahn: Chase Manhatten<br />

Bank New York/Düsseldorf (Kreditgeschäft),<br />

Schweiz. Kreditanstalt (Kredite USA,<br />

Filialleiter Bern, Generaldirektor Sparte<br />

International), CSFB (Member Executive<br />

Board Country Management), selbstständiger<br />

Unternehmensberater.<br />

Verwaltungsrats- und andere Mandate:<br />

Allreal Holding AG, Deutsche Bank (Suisse) SA,<br />

Micronas Semiconductor Holding AG, Orell Füssli<br />

Holding AG, Panalpina Welttransport Holding AG,<br />

Ernst Göhner Stiftung.


Jean­Marc Eggenberger François Chopard Nicola Thibaudeau<br />

Wolfgang Werlé Peter Thomas Sany<br />

Jean­Marc Eggenberger<br />

(geb. 2. November 1957, CH)<br />

Mitglied seit 2003, Betriebssekretär<br />

<strong>Post</strong>/diplomierter <strong>Post</strong>beamter.<br />

Berufliche Laufbahn: PTT-Betriebe (Betriebs- und<br />

Verwaltungsdienst), PTT-Zollbeamtenverbände<br />

(Zentralsekretär, Finanzverwalter, Redaktor),<br />

Gewerkschaft Kommunikation (Zentralsekretär).<br />

Andere Mandate: Stiftung Personalfonds<br />

<strong>Post</strong> (Vizepräsident), Stiftung sovis (Vizepräsident),<br />

Wohnbauförderung für das Personal<br />

<strong>Post</strong>/Swisscom (Liquidator), comPlan.<br />

Wolfgang Werlé<br />

(geb. 27. Februar 1948, DE)<br />

Mitglied seit 2002, dipl. Betriebswirtschafter.<br />

Berufliche Laufbahn: LSG Lufthansa Service<br />

GmbH (Director Customer Service & Business<br />

Development), Gate Gourmet International<br />

(Präsident und CEO), Swissair Beteiligungen AG<br />

(Präsident) und Swissair (Mitglied der Konzern­<br />

leitung), SAir Relations (Präsident und CEO)<br />

und SAir Group (Mitglied der Konzernleitung),<br />

Hiestand International AG (CEO und Delegierter<br />

des Verwaltungsrats), Hiestand Holding AG<br />

(Präsident des Verwaltungsrats).<br />

Verwaltungsrats- und andere Mandate: First<br />

Catering Produktions AG, Hiestand Holding AG,<br />

Hiestand International AG, Prohotel Wäscherei<br />

AG, Grands Hotels Bad Ragaz, eventagentur.ch,<br />

Asserta Asset Management AG.<br />

François Chopard (Sekretär)<br />

(geb. 18. April 1942, CH)<br />

Fürsprecher.<br />

Berufliche Laufbahn: Generaldirektion PTT<br />

(Adjunkt der Rechtsabteilung, persönlicher<br />

Mitarbeiter des Präsidenten GD PTT,<br />

Generalsekretär PTT, Sekretär des Verwaltungsrats<br />

PTT), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Sekretär<br />

des Verwaltungsrats).<br />

Peter Thomas Sany<br />

(geb. 30. August 1958, CH)<br />

Mitglied seit 2002, dipl. phil.II.<br />

Berufliche Laufbahn: Geographisches Institut<br />

Universität Zürich (Assistent), Winterthur<br />

Leben (Projektleiter), IBM Schweiz (Account<br />

Executive, Leiter Business Unit Industrie, Handel,<br />

Scientific Computing), IBM Central Europe &<br />

Russia (Vice President), IBM Smart Card Solutions<br />

(Worldwide General Manager), Novartis<br />

(Corporate CIO, Mitglied der Geschäftsleitung),<br />

Avaloq Evolution AG (CTO und stellvertretender<br />

CEO), Deutsche Telekom AG (Group CIO).<br />

Nicola Thibaudeau<br />

(geb. 6. November 1960, CH/CAN)<br />

Mitglied seit 2006, dipl. Ing. Mech.<br />

Ecole Polytechnique de Montréal.<br />

Berufliche Laufbahn: IBM Canada (wissensch.<br />

Mitarbeiterin); Cicorel SA (Business-Leiterin);<br />

Mecanex SA (Inhaberin; CEO); selbstständige<br />

Beraterin; MPS Micro Precision Systems AG<br />

(CEO, Delegierte des Verwaltungsrats).<br />

Verwaltungsrats- und andere Mandate:<br />

CSS Krankenversicherung (Mitglied), CSS<br />

Personalstiftung (Mitglied), MPS Micro Precision<br />

Systems AG (Mitglied), MPS Personalstiftung<br />

(Präsidentin), SLS-TT (Paul Scherrer Institut<br />

Würenlingen) (Mitglied), Eidg. Kommission<br />

für Weltraumfragen (Mitglied).<br />

5


6 Jahresbericht | Konzernleitung<br />

<strong>Die</strong> Konzernleitung<br />

Hans­Peter Strodel Michel Kunz Frank Marthaler<br />

Patrick Salamin<br />

Hans­Peter Strodel – Leiter Finanzen<br />

(geb. 20. Juli 1943)<br />

Dr. oec. HSG, Betriebswirtschafter.<br />

Berufliche Laufbahn: Benninger AG (Organisationsassistent),<br />

Heberlein (Direktionsassistent),<br />

Oerlikon-Bührle-Konzern (Planungsbeauftragter,<br />

Leiter Profitcenter Gelenkwellen, Leiter Finanzen<br />

Werkzeugmaschinenfabrik, CFO Oerlikon-<br />

Contraves), PTT-Betriebe (Leiter Finanzen),<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Leiter Finanzen).<br />

Verwaltungsratsmandat: SKYGUIDE.<br />

Patrick Salamin –<br />

Leiter <strong>Post</strong>stellen und Verkauf<br />

(geb. 17. Juli 1958)<br />

Lic. oec. HSG, lic. sc. pol., Betriebswirtschafter<br />

und Politikwissenschafter.<br />

Berufliche Laufbahn: Colgate-Palmolive AG<br />

(Senior Product Manager), Cartier Suisse SA<br />

(Marketingdirektor), Zweifel Pomy-Chips AG<br />

(Exportleiter), Cruspi SA (Geschäftsführer),<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Leiter Marketing<br />

und Verkauf <strong>Post</strong>stellennetz, Leiter <strong>Post</strong>stellen<br />

und Verkauf).<br />

Michel Kunz – Leiter <strong>Post</strong>Logistics/<strong>Post</strong>Mail<br />

(geb. 10. März 1959)<br />

Dipl. El.-Ing. ETH, MBA GSBA, Elektroingenieur.<br />

Berufliche Laufbahn: ABB (Entwicklungsingenieur),<br />

Ascom (Leiter Beschaffung,<br />

Leiter Profitcenter Elektronikproduktion),<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Leiter Systementwicklung<br />

<strong>Post</strong>Finance, Leiter Informatik <strong>Post</strong>,<br />

Leiter Paket<strong>Post</strong>, Leiter <strong>Post</strong>Logistics/<strong>Post</strong>Mail).<br />

Jean­Pierre Streich<br />

Frank Marthaler –<br />

Leiter Strategische Kunden und Lösungen<br />

(geb. 9. September 1964)<br />

Lic. oec. HSG.<br />

Berufliche Laufbahn: IBM (Sales Executive,<br />

Key Account Manager), EDS (Verkaufs- und<br />

Marketingdirektor), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

(Leiter Strategisches Kundenmanagement,<br />

Leiter Strategische Kunden und Lösungen).<br />

Jean­Pierre Streich –<br />

Leiter Swiss <strong>Post</strong> International<br />

(geb. 22. September 1946)<br />

Lic. oec. HSG, Betriebswirtschafter.<br />

Berufliche Laufbahn: Migros (Leiter Software-<br />

Entwicklung M-Industrie, Leiter Finanzen<br />

und IT Konservenfabrik Bischofszell AG, Leiter<br />

Informatik M-Gemeinschaft), Mövenpick<br />

(Mitglied der Konzernleitung, Leiter Marketing &<br />

Kommunikation/Human Resources/IT<br />

und Umwelt), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

(Leiter Konzernentwicklung/IT/int. Strategie,<br />

Leiter Swiss <strong>Post</strong> International).


Jürg Bucher Ulrich Gygi Daniel Landolf<br />

Yves­André Jeandupeux<br />

Jürg Bucher – Leiter <strong>Post</strong>Finance<br />

(geb. 2. August 1947)<br />

Lic. rer. pol., Betriebs- und Volkswirtschafter.<br />

Berufliche Laufbahn: Wirtschaft und Verwaltung<br />

(Journalist, wiss. Mitarbeiter), PTT (stv. Finanz­<br />

direktor, Leiter Controlling, Leiter Unternehmens­<br />

entwicklung), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

(<strong>Post</strong>Finance: stv. Leiter, Leiter Marketing, Leiter<br />

<strong>Post</strong>Finance).<br />

Yves­André Jeandupeux – Leiter Personal<br />

(geb. 26. April 1958)<br />

Lic. psychologie. Uni Lausanne.<br />

Berufliche Laufbahn: Berufsberatung<br />

Kanton Jura (Berufsberater); Posalux,<br />

Werkzeugmaschinenfabrik (Personalleiter);<br />

Kanton Neuenburg (Personalleiter); CC&T SA,<br />

Unternehmensberatungsfirma (assoziierter<br />

Partner, verantwortlich für Kompetenzenmanagement);<br />

skyguide (Personalleiter),<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Leiter Personal).<br />

Ulrich Gygi – Konzernleiter<br />

(geb. 6. Dezember 1946)<br />

Dr. rer. pol., Betriebswirtschafter.<br />

Berufliche Laufbahn: Betriebswirtschaftliches<br />

Institut der Universität Bern (Assistent),<br />

Eidg. Finanzverwaltung (Adjunkt, Sektions­<br />

chef Finanzplanung/Budget/Rechnung),<br />

Bundesamt für Organisation (Abteilungschef<br />

Betriebswirtschaft), Eidg. Finanzverwaltung<br />

(Vizedirektor, Chef der Hauptabteilung<br />

Finanzplanung/Budget/Rechnung/Finanzaus­<br />

gleich/Informatik, Direktor), <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong><br />

<strong>Post</strong> (Konzernleiter), Verwaltungsrat AXA<br />

Winterthur, Verwaltungsrat SRG.<br />

Josef Bösch<br />

Daniel Landolf – Leiter <strong>Post</strong>Auto<br />

(geb. 31. Dezember 1959)<br />

Dipl. Betriebsökonom FH, Betriebswirtschafter.<br />

Berufliche Laufbahn: Credit Suisse<br />

(Devisenhändler), Generaldirektion PTT<br />

(Abteilung Betriebswirtschaft, Abteilung<br />

Zentrales Marketing/Strategien und Analysen),<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Direktionsadjunkt<br />

Automobildienste, Leiter Business Development<br />

<strong>Post</strong>Auto, stv. Direktor <strong>Post</strong>Auto, Direktor<br />

<strong>Post</strong>Auto, Leiter <strong>Post</strong>Auto/<strong>Post</strong>Auto Schweiz AG).<br />

Josef Bösch †<br />

(1944–<strong>2007</strong>)<br />

<strong>Post</strong>kaufmann.<br />

Berufliche Laufbahn: Generaldirektion PTT<br />

(Projektleiter, Verantwortlicher Organisation<br />

und Arbeitszeitberechnung Zustelldienst),<br />

Kreispostdirektion Chur (stv. Direktor, Direktor),<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> (Briefpost/Mail:<br />

stv. Leiter Region Ost, Leiter Logistik Briefpost,<br />

Leiter Mail). Josef Bösch starb am 2. April <strong>2007</strong>.<br />

7


Jahresbericht | Corporate Governance<br />

Wirksame Unternehmensführung<br />

und ­kontrolle.<br />

<strong>Die</strong> Richtlinie der Schweizer Börse zur Corporate Governance gilt zwar nur für<br />

börsenkotierte Publikumsgesellschaften. Trotzdem handelt die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

in ihrem Sinn und Geist, da die Ansprüche an eine gute Corporate Governance auch<br />

bei einer öffentlich­rechtlichen Anstalt wichtig und zentral sind.<br />

Als selbstständige Anstalt des Bundes<br />

ist die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> vom Gesetz­<br />

geber beauftragt, einen landesweiten<br />

Universaldienst anzubieten, der aus<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen des <strong>Post</strong>- und Zahlungs­<br />

verkehrs besteht. Mit dieser Aufgabe<br />

gehen unterschiedliche Bedürfnisse der<br />

Kundinnen und Kunden, der Mitarbei­<br />

tenden und der Öffentlichkeit einher,<br />

die sich auch in entsprechenden Erwar­<br />

tungen an die Transparenz äussern.<br />

Obwohl die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> keine<br />

börsenkotierte Publikumsgesellschaft ist,<br />

orientiert sich ihre Berichterstattung an<br />

der Richtlinie der Schweizer Börse zur<br />

Corporate Governance. Allerdings sind<br />

dabei postspezifsche Besonderheiten zu<br />

beachten, die sich aus der Rechtsform<br />

und aus der Tatsache, dass der Bund<br />

Eigentümer ist, ergeben. Im Berichtsjahr<br />

hat die <strong>Post</strong> das im Vorjahr gestartete<br />

Projekt weitergeführt. Details dazu fn­<br />

den sich im Kapitel «Vorbildlich» (S. 82).<br />

Rechtsform und Eigentum<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> ist eine selbst­<br />

ständige Anstalt des öffentlichen Rechts<br />

mit eigener Rechtspersönlichkeit. Der<br />

Bund ist alleiniger Eigentümer. Sowohl<br />

der Auftrag der <strong>Post</strong> als auch die Zustän­<br />

digkeiten der Organe werden durch das<br />

<strong>Post</strong>- und das <strong>Post</strong>organisationsgesetz<br />

geregelt. Mit der fortschreitenden<br />

Marktöffnung im <strong>Post</strong>sektor fällt dem<br />

Bund neben der Eigentümerrolle auch<br />

diejenige des Regulators zu. Damit die<br />

Eignerinteressen von den regulatorischen<br />

Aufgaben getrennt wahrgenommen<br />

werden können, handelt die Regulations­<br />

behörde unabhängig und ist lediglich<br />

administrativ dem Eidgenössischen De­<br />

partement für Umwelt, Verkehr, Energie<br />

und Kommunikation (UVEK) zugeordnet.<br />

Steuerung durch den Bund<br />

Der Bundesrat legt jeweils für vier Jahre<br />

die strategischen Ziele für die <strong>Post</strong> fest.<br />

Aktuell decken diese die Jahre 2006 bis<br />

2009 ab. Zur Steuerung und Überwa­<br />

chung wird dem Eigner insbesondere der<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> (Jahresbericht, Bilanz<br />

mit Anhang, Erfolgsrechnung, Prüfungs­<br />

bericht der Revisionsstelle und Konzern­<br />

rechnung inkl. Konzernprüfungsbericht)<br />

zur Genehmigung vorgelegt. Ausserdem<br />

erhält er eine jährliche Berichterstattung<br />

zum Stand der Umsetzung der strate­<br />

gischen Ziele, ein Reporting zum Perso­<br />

nal gemäss Bundespersonalgesetz und<br />

ein Reporting zur Kaderlohnverordnung<br />

sowie die Jahresberichterstattung an<br />

die Regulationsbehörde. Mit der Aus­<br />

übung der Eignerrechte hat der Bundes­<br />

rat neben dem UVEK das Eidgenössische<br />

Finanzdepartement (EFD) beauftragt.<br />

<strong>Die</strong>se erhalten sämtliche dem Verwal­<br />

tungsrat zur Information und Entschei­<br />

dung unterbreiteten Berichte und<br />

Anträge. Im Übrigen fnden zwischen<br />

Vertretern des UVEK, des EFD und der


<strong>Post</strong>spitze regelmässige Rapporte statt;<br />

im Berichtsjahr waren es deren vier.<br />

Themenschwerpunkte bildeten die stra­<br />

tegischen Vorgaben für die <strong>Post</strong> und<br />

deren Einhaltung, Marktöffnungsfragen<br />

sowie Fragen zum Rechnungswesen<br />

der <strong>Post</strong> und zur Presseförderung.<br />

Rechnungslegung<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> führt die Jahresrechnung für<br />

das Stammhaus nach dem <strong>Post</strong>organisa­<br />

tionsgesetz (POG), berücksichtigt dabei<br />

kaufmännische Grundsätze sowie die<br />

ordnungsmässige Rechnungslegung.<br />

<strong>Die</strong> Konzernrechnung wird in Überein­<br />

stimmung mit den International Financial<br />

Reporting Standards (IFRS) erstellt und<br />

entspricht dem POG.<br />

Konzernstruktur<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> ist ein Stammhauskonzern mit<br />

den ergebnisverantwortlichen Konzern­<br />

bereichen <strong>Post</strong>Mail, <strong>Post</strong>Logistics,<br />

<strong>Post</strong>Finance, <strong>Post</strong>Auto, Swiss <strong>Post</strong><br />

International, <strong>Post</strong>stellen und Verkauf,<br />

Strategische Kunden und Lösungen und<br />

dem Bereich Philatelie. Im Stammhaus<br />

sind überdies die Stabsdienste angesie­<br />

delt. <strong>Die</strong> Konzerngesellschaften sind<br />

dem jeweils zuständigen Konzernbereich<br />

unterstellt. Für die Führung dieser<br />

Gesellschaften sind die Organisations­<br />

einheiten unter Beachtung der Konzern­<br />

vorgaben verantwortlich. Eine Übersicht<br />

über die zum Konsolidierungskreis<br />

der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> gehörenden<br />

Konzerngesellschaften und assoziierten<br />

Gesellschaften fndet sich auf Seite 141<br />

des Finanzberichts.<br />

Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für<br />

ausgegliederte Geschäftseinheiten<br />

und Anschlussverträge<br />

Grundlage der Anstellungsbedingungen<br />

bei Ausgliederungen sind künftig der<br />

Gesamtarbeitsvertrag für ausgegliederte<br />

Geschäftseinheiten und Anschlussver­<br />

träge. Der Gesamtarbeitsvertrag für<br />

ausgegliederte Geschäftseinheiten regelt<br />

die Beziehungen zwischen den Sozial­<br />

partnern und die grundlegenden Arbeits­<br />

bedingungen. Der Anschlussvertrag<br />

umfasst die je Gesellschaft geltenden<br />

spezifschen Anstellungsbestimmungen.<br />

Kapital<br />

Der Bund stellte der <strong>Post</strong> mit der Eröff­<br />

nungsbilanz am 1. Januar 1998 ein un­<br />

verzinsliches Dotationskapital von 1,3<br />

Milliarden Franken zur Verfügung. Eine<br />

Eigenkapitalerhöhung ist durch Äufnung<br />

der Reserven mittels Gewinnrückbehalt<br />

möglich. Seit 2004 hat die <strong>Post</strong> jedes<br />

Jahr einen Betrag in dreistelliger Millio­<br />

nenhöhe als Kapitalzuschuss in die Pensi­<br />

onskasse eingeschossen und so dafür<br />

gesorgt, dass die Deckungslücke ge­<br />

schlossen wurde. Zudem wurde durch<br />

Thesaurierung des übriggebliebenen<br />

Unternehmensgewinns das Eigenkapital<br />

des Stammhauses geäufnet. Das Eigen­<br />

kapital des Konzerns beträgt per<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> 2470 Millionen<br />

Franken (nach Zuweisung des Konzern­<br />

ergebnisses <strong>2007</strong> zu den Gewinnreser­<br />

ven) und liegt damit unter dem erforder­<br />

lichen (branchenüblichen) Wert von<br />

3222 Millionen Franken. Im Finanzbe­<br />

richt (Seite 110) befndet sich der Eigen­<br />

kapitalnachweis per 31. Dezember <strong>2007</strong>.<br />

Für das Berichtsjahr nimmt die <strong>Post</strong><br />

erstmals eine Gewinnablieferung an<br />

den Bund vor; diese beläuft sich auf<br />

250 Millionen Franken (Antrag des Ver­<br />

waltungrats).<br />

Verwaltungsrat<br />

Der Verwaltungsrat der <strong>Schweizerische</strong>n<br />

<strong>Post</strong> setzte sich am Stichtag aus acht<br />

Mitgliedern zusammen, die für vier Jahre<br />

vom Bundesrat gewählt werden. Der<br />

Bundesrat bezeichnet auch den Verwal­<br />

tungsratspräsidenten und nimmt bei der<br />

Wahl des Verwaltungsrats auf eine an­<br />

gemessene Vertretung der Geschlechter<br />

und Regionen Rücksicht. Von besonderer<br />

Wichtigkeit ist im Weiteren die Unab­<br />

hängigkeit aller Mitglieder des Verwal­<br />

tungsrats. Sämtliche Mitglieder unter­<br />

halten zur <strong>Post</strong> und ihren Gesellschaften<br />

keine wesentlichen Geschäftsbezie­<br />

hungen und waren weder für das<br />

Stammhaus noch für die mit der <strong>Post</strong>


0 Jahresbericht | Corporate Governance<br />

verbundenen Gesellschaften in den<br />

letzten drei Jahren exekutiv tätig. Auf­<br />

grund gesetzlicher Vorschriften gehört<br />

dem Verwaltungsrat eine angemessene<br />

Personalvertretung an, die im Berichts­<br />

jahr aus Frau Lucrezia Meier-Schatz und<br />

Herrn Jean-Marc Eggenberger bestand.<br />

Rolle und Arbeitsweise des<br />

Verwaltungsrats<br />

Der Verwaltungsrat ist als oberstes<br />

Unternehmensorgan für die Umsetzung<br />

der strategischen Ziele des Bundesrats<br />

verantwortlich. Im Berichtsjahr tagte<br />

der Verwaltungsrat insgesamt neunmal.<br />

<strong>Die</strong> Arbeitsschwerpunkte waren die<br />

Strategien der <strong>Post</strong> und des Eigners, der<br />

Geschäftsgang (Verkehr/Finanzen),<br />

die Totalrevision der <strong>Post</strong>gesetzgebung,<br />

REMA, Organisationsfragen sowie<br />

verschiedene Akquisitions- und Inve­<br />

stitionsgeschäfte. An den Verwaltungs­<br />

ratssitzungen nehmen in der Regel der<br />

Konzernleiter und der Bereichsleiter<br />

Finanzen mit beratender Stimme teil.<br />

Situationsabhängig werden weitere<br />

Konzernleitungsmitglieder, interne und<br />

externe Fachpersonen oder Mitglieder<br />

der Internen Revision beigezogen.<br />

Zwischen der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> und<br />

anderen Wirtschaftsunternehmen be­<br />

steht keine gegenseitige Einsitznahme in<br />

den Verwaltungsräten. Abgesehen von<br />

der Wahl des Verwaltungsratspräsi­<br />

denten strukturiert sich der Verwaltungs­<br />

rat selber und bestimmt zudem einen<br />

Sekretär, der nicht Mitglied des Verwal­<br />

tungsrats ist. Für alle Mitglieder des<br />

Verwaltungsrats besteht eine Alterslimite<br />

von 70 Jahren. Es gibt zwei ständige<br />

Verwaltungsratsausschüsse mit bera­<br />

tender Funktion und Entscheidungsvor­<br />

bereitung (Revisionsausschuss<br />

und Ausschuss Personal), in denen der<br />

Verwaltungsratspräsident von Amts<br />

wegen Einsitz hat.<br />

Revisionsausschuss<br />

Der vierköpfge Ausschuss unterstützt<br />

den Verwaltungsrat u. a. bei der<br />

Beaufsichtigung des Rechnungswesens<br />

und der Finanzberichterstattung. Er ist<br />

verantwortlich für die Schaffung und<br />

die Weiterentwicklung zweckmässiger<br />

interner Überwachungsstrukturen und<br />

stellt die Kontrolle zur Einhaltung der<br />

rechtlichen Vorschriften sicher. Zusätzlich<br />

beurteilt er in regelmässigen Abständen<br />

die Risikosteuerung der <strong>Post</strong>. Um diese<br />

Aufgaben sachgemäss erfüllen zu<br />

können, fnden regelmässige Kontakte<br />

mit der Konzernleitung sowie der Inter­<br />

nen und externen Revision statt. Der<br />

Ausschuss prüft die Feststellungen und<br />

Empfehlungen der Internen und exter­<br />

nen Revision und unterbreitet dem<br />

Verwaltungsrat gegebenenfalls entspre­<br />

chende Anträge. Der Ausschuss tagt<br />

so oft es die Geschäfte erfordern, wobei<br />

im vergangenen Geschäftsjahr fünf<br />

Sitzungen stattfanden. Themenschwer­<br />

punkte bildeten die fnanzielle Entwick­<br />

lung, die Anlage- und Risikopolitik<br />

von <strong>Post</strong>Finance, die Umsetzung des<br />

Geldwäschereigesetzes und des SRO-<br />

Reglements (Selbstregulierungsorganisa­<br />

tion), die Umsetzung von Empfehlungen<br />

der Internen Revision sowie das Budget<br />

2008. Mitglieder sind: Rudolf W. Hug<br />

(Präsident des Ausschusses), Anton<br />

Menth, Lucrezia Meier-Schatz, Peter<br />

Thomas Sany.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> betreibt ein<br />

umfassendes Risikomanagement.<br />

Ausschuss Personal<br />

Vier Mitglieder des Verwaltungsrats<br />

bilden den Ausschuss Personal. Er übt<br />

eine beratende Funktion aus bei der<br />

Ernennung und Abberufung sowie<br />

der Gestaltung der Saläre der Konzern­<br />

leitungsmitglieder. Ebenso gibt er eine<br />

Empfehlung ab bei der Festlegung des<br />

Verhandlungsmandats für die jährlichen<br />

Lohnrunden mit den Personalverbänden.<br />

Im vergangenen Geschäftsjahr tagte<br />

der Ausschuss viermal. Im Zentrum<br />

standen die Lohnmassnahmen für das<br />

Personal und die Konzernleitung, das<br />

Entlöhnungskonzept für die Konzern­<br />

leitung, die Kaderentwicklung und die<br />

Kadernachfolgeplanung sowie die Wahl<br />

von zwei neuen Konzernleitungsmit­<br />

gliedern (Leiter Finanzen, Leiter Konzern­<br />

bereich Strategische Kunden und Lösun­<br />

gen). Mitglieder sind: Anton Menth<br />

(Präsident des Ausschusses), Dominique<br />

Freymond, Rudolf W. Hug, Nicola<br />

Thibaudeau.<br />

Informations­ und Kontrollinstrumente<br />

des Verwaltungsrats<br />

Sämtliche nicht ausdrücklich dem Ver­<br />

waltungsrat vorbehaltenen Aufgaben<br />

fallen in den Kompetenzbereich der Kon­<br />

zernleitung. Der Verwaltungsrat kann<br />

aber jederzeit nach eigenem Ermessen<br />

Aufgaben der Konzernleitung an sich<br />

ziehen und eigenständig erfüllen. <strong>Die</strong><br />

Aufgaben und Verantwortlichkeiten der<br />

Mitglieder des Verwaltungsrats und<br />

der Konzernleitung richten sich nach den<br />

Bestimmungen des <strong>Post</strong>organisations­<br />

gesetzes. Der Verwaltungsrat erhält<br />

unter anderem zwölfmal jährlich Monats-


erichte und quartalsweise Finanz- und<br />

Projektcontrollingberichte und wird vom<br />

Revisionsausschuss über die Einhaltung<br />

des Budgets, der strategischen Finanz­<br />

planung und der Strategievorgaben des<br />

Bundesrats informiert. Zu Beginn jeder<br />

Verwaltungsratssitzung informieren der<br />

Konzernleiter und der Leiter Finanzen<br />

über die aktuelle Unternehmenssituation.<br />

Risikomanagement<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> betreibt ein um­<br />

fassendes Risikomanagement, in das alle<br />

Bereiche des Stammhauses sowie die<br />

Konzerngesellschaften einbezogen sind.<br />

<strong>Die</strong> Verantwortung für das Risikoma­<br />

nagement liegt bei der Linie. Der Risiko­<br />

managementprozess ist in den jährlichen<br />

Strategieprozess des Konzerns integriert.<br />

Berücksichtigt werden die Themenbe­<br />

reiche Strategie und Umwelt, Kunden/<br />

Markt, Leistungserbringung, Preispolitik,<br />

Projekte/externe <strong>Die</strong>nstleistungen,<br />

Reporting/Controlling, Sicherheit,<br />

Eigen- und Haftpfichtschäden, Personal­<br />

management, Informationstechnologie,<br />

Finanzen, Corporate Governance, recht­<br />

liche Aspekte, Kommunikation/Image.<br />

<strong>2007</strong> identifzierte und bewertete die<br />

<strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> zwölf Toprisiken, mit<br />

denen sie sich aktiv auseinandersetzte,<br />

für die sie Szenarien entwarf und so<br />

weit möglich Massnahmen erarbeitete.<br />

Es handelt sich um Risiken mit einem<br />

Schadenpotenzial von über 50 Millionen<br />

Franken. Vier betreffen die (politischen)<br />

Rahmenbedingungen, vier sind Marktund<br />

vier endogene Risiken. Elf weitere<br />

Gefahren werden vorsorglicherweise<br />

beobachtet.<br />

Finanzielle Risiken<br />

<strong>Die</strong> fnanziellen Risiken von <strong>Post</strong>Finance,<br />

namentlich die Markt- und Kreditrisiken,<br />

werden über branchenübliche Instru­<br />

mente und Methoden bewirtschaftet,<br />

wobei sich das spezifsche Risikomanage­<br />

ment von <strong>Post</strong>Finance an den «Best<br />

Practice»-Ansätzen der Finanzbranche<br />

orientiert und diese unternehmens­<br />

spezifsch anwendet. Der Verwaltungsrat<br />

bzw. der Revisionsausschuss legt die<br />

obersten Grundsätze für den Umgang<br />

mit fnanziellen Risiken fest, genehmigt<br />

die Anlage- und Risikopolitik der <strong>Post</strong>,<br />

setzt die Oberlimiten fest und überwacht<br />

die Risiken. <strong>Die</strong> Konzernleitung defniert<br />

die Risikopolitik und formuliert die<br />

Risiko- und Ertragszielvorgaben. Der<br />

professionelle Umgang mit den fnan­<br />

ziellen Risiken bei <strong>Post</strong>Finance gewähr­<br />

leistet einerseits die Sicherheit der<br />

Kundengelder und andererseits die lang­<br />

fristige, nachhaltige Ertragskraft des<br />

Konzernbereichs <strong>Post</strong>Finance und des<br />

ganzen Unternehmens.<br />

Veränderungen im Verwaltungsrat<br />

<strong>2007</strong> gab es zwei Mutationen: Herr<br />

Rolf Ritschard starb leider unerwartet<br />

im Januar. Herr Fritz Mühlemann schied<br />

im Oktober aus dem Verwaltungsrat<br />

aus. <strong>Die</strong> Nachfolgeregelung durch den<br />

Bundesrat ist derzeit noch pendent.<br />

Konzernleitung<br />

<strong>Die</strong> Konzernleitung besteht aus dem<br />

Konzernleiter und weiteren, vom<br />

Verwaltungsrat bestimmten Mitgliedern.<br />

Neben der operativen Geschäftsführung<br />

muss sie insbesondere die Konzernstra­<br />

tegie sowie den Finanz- und den Perso­<br />

nalplan erstellen, die für die strategische<br />

Planung erforderlich sind. Monatlich hält<br />

sie in der Regel zwei Sitzungen ab und<br />

die jeweiligen Sitzungsprotokolle werden<br />

dem Präsidenten des Verwaltungsrats<br />

zugestellt. <strong>Die</strong> Mitglieder der Konzern­<br />

leitung sind für die operative Führung<br />

der ihnen zugeteilten Organisations­<br />

einheit(en) verantwortlich und vertreten<br />

die dazugehörenden Bereiche in der<br />

Konzernleitung. Der Konzernleiter<br />

vertritt die Konzernleitung gegenüber<br />

dem Verwaltungsrat.<br />

Entschädigungspolitik<br />

Gemäss der seit 1. Februar 2004<br />

geltenden Kaderlohnverordnung sind<br />

bei der Festsetzung der Entschädigungen<br />

für die Konzernleitung das unternehme­<br />

rische Risiko, die Unternehmensgrösse,<br />

die Branchenlöhne sowie die Regeln für<br />

die Entlöhnung der obersten Kader des<br />

Bundes zu berücksichtigen. Der Bundes­<br />

rat bestimmt die Entschädigungen für<br />

die Verwaltungsratsmitglieder, die ihrer­<br />

seits die Entschädigungen der Mitglieder<br />

der Konzernleitung festlegen.<br />

Ausgerichtete Entschädigungen<br />

an amtierende Organmitglieder<br />

<strong>Die</strong> Mitglieder des Verwaltungsrats<br />

(inkl. Präsident) erhielten im Berichtsjahr<br />

eine Gesamtvergütung inkl. Nebenleis­<br />

tungen von 914 583 Franken und die<br />

neun Mitglieder der Konzernleitung<br />

(inkl. Konzernleiter) eine solche von<br />

4659890 Franken (Grundlöhne, Neben­<br />

leistungen und Leistungsanteile). In<br />

1


2 Jahresbericht | Corporate Governance<br />

diesem Berichtsjahr werden die Neben­<br />

leistungen von gesamthaft 321330 Fran­<br />

ken in der Gesamtentlöhnung ausgewie­<br />

sen. <strong>Die</strong> Entschädigungen der Mitglieder<br />

der Konzernleitung umfassen ein Bruttojahresgrundsalär,<br />

einen Leistungsanteil<br />

zwischen 0 und 40 Prozent vom Bruttojahresgrundsalär,<br />

ein Geschäftsfahrzeug,<br />

ein Generalabonnement 1. Klasse der<br />

SBB, eine monatliche Spesenpauschale,<br />

die Übernahme der Prämien einer Risiko­<br />

versicherung sowie kleinere Vergüns­<br />

tigungen, die das gesamte <strong>Post</strong>personal<br />

erhält. Der Leistungsanteil orientiert sich<br />

am Konzernerfolg, am Bereichserfolg<br />

und am persönlichen Leistungsbeitrag<br />

und ist deshalb variabel. Der im Jahr<br />

2008 an die Konzernleitungsmitglieder<br />

ausbezahlte Leistungsanteil, der auf der<br />

Zielerreichung im Jahr <strong>2007</strong> beruht, be­<br />

trägt 1145663 Franken. Das Honorar<br />

des Verwaltungsratspräsidenten betrug<br />

im Berichtsjahr 200000 Franken und<br />

die Nebenleistungen beliefen sich auf<br />

45000 Franken. Das Grundgehalt des<br />

Konzernleiters betrug 550000 Franken,<br />

der Leistungsanteil 209000 Franken<br />

(Basis <strong>2007</strong>, ausbezahlt 2008); weitere<br />

Nebenleistungen umfassten die private<br />

Nutzung des Geschäftsfahrzeugs, die<br />

Übernahme der Prämie einer Risikover­<br />

sicherung und ein Generalabonnement<br />

1. Klasse sowie eine Repräsentations­<br />

pauschale von 30000 Franken (Neben­<br />

leistungen insgesamt 58138 Franken).<br />

Weder die Mitglieder der Konzernleitung<br />

noch diesen nahestehende Personen<br />

erhielten im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> zusätz­<br />

liche Honorare, Vergütungen, Sicher­<br />

heiten, Vorschüsse, Kredite, Darlehen<br />

oder Sachleistungen. Sowohl das Grund­<br />

salär als auch der Leistungsanteil sind bei<br />

den Mitgliedern der Konzernleitung ver­<br />

sichert: Bis zum möglichen Höchstbetrag<br />

von 180000 Franken in der Pensions­<br />

kasse <strong>Post</strong> (Leistungsprimat), darüber<br />

hinausgehende Einkommen in einer<br />

Kaderversicherung (Beitragsprimat).<br />

<strong>Die</strong> Prämien für die Altersvorsorge<br />

werden von der Arbeitgeberin und vom<br />

Arbeitnehmer je zur Hälfte getragen.<br />

<strong>Die</strong> Arbeitsverträge basieren auf den<br />

obligationenrechtlichen Bestimmungen.<br />

Weder mit Mitgliedern der Konzernlei­<br />

tung noch mit Mitgliedern des Verwal­<br />

tungsrats bestehen Vereinbarungen über<br />

allfällige Abgangsentschädigungen.<br />

<strong>Die</strong> Kündigungsfristen für Mitglieder der<br />

Konzernleitung betragen zwölf Monate.<br />

Bei einem Vorjahresvergleich sind die<br />

personellen Änderungen in den entspre­<br />

chenden Gremien zu beachten.<br />

Veränderungen in der<br />

Konzernleitung<br />

Per Januar <strong>2007</strong> hat Patrick Salamin<br />

die Leitung des Konzernbereichs <strong>Post</strong>­<br />

stellen und Verkauf übernommen.<br />

Im April des Berichtsjahres verstarb Herr<br />

Josef Bösch, Leiter <strong>Post</strong>Mail, unerwartet.<br />

<strong>Die</strong> Verantwortung für <strong>Post</strong>Mail wurde<br />

Michel Kunz, Leiter <strong>Post</strong>Logistics, über­<br />

tragen. Per August nahm als Leiter<br />

des neu geschaffenen Konzernbereichs<br />

Strategische Kunden und Lösungen<br />

zusätzlich Frank Marthaler Einsitz in die<br />

Konzernleitung.<br />

Interne Revision<br />

<strong>Die</strong> Interne Revision erstattet dem Revi­<br />

sionsausschuss laufend und dem<br />

Gesamtverwaltungsrat einmal jährlich<br />

Bericht, wobei der Präsident des Verwal­<br />

tungsrats und die externe Revisionsstelle<br />

alle Revisionsberichte erhalten. Als<br />

Mitglied des <strong>Schweizerische</strong>n Verbands<br />

für Interne Revision und damit indirekt<br />

als Mitglied des länderübergreifenden<br />

Institute of Internal Auditors ist die Inter­<br />

ne Revision der <strong>Post</strong> verpfichtet, sich an<br />

die aktuellen internationalen Standards<br />

zu halten. <strong>Die</strong>se umfassen insbesondere<br />

Grundsätze zur Integrität, Objektivität,<br />

Vertraulichkeit, Fachkompetenz und<br />

Qualitätssicherung. <strong>Die</strong> Revisionstätig­<br />

keiten richten sich nach dem COSO-<br />

Modell (Committee of Sponsoring<br />

Organizations of the Treadway Commis­<br />

sion), mit dem Ziel, die Wirksamkeit<br />

und Effzienz von Prozessen, die Verläss­<br />

lichkeit der fnanziellen Berichterstattung<br />

und die Einhaltung von Gesetzen<br />

und Vorschriften sicherzustellen. <strong>Die</strong><br />

Interne Revision ist dem Präsidenten des<br />

Verwaltungsrats unterstellt und damit<br />

unabhängig von der operativ verantwort­<br />

lichen Geschäftsleitung.<br />

Externe Revision<br />

Seit 1998 ist die vom Bundesrat beauf­<br />

tragte KPMG AG die Revisionsstelle für<br />

das Stammhaus und erfüllt gleichzeitig<br />

die Funktion der Konzernprüferin.<br />

Der leitende Revisor ist seit 2005 für die<br />

<strong>Post</strong> verantwortlich. Der Revisionsaus­<br />

schuss des Verwaltungsrats führt perio­<br />

dische Aussprachen mit der externen<br />

Revision durch und überprüft gleichzeitig<br />

deren Unabhängigkeit.<br />

Selbstregulierungsorganisation<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> untersteht für<br />

die von ihr erbrachten Finanzdienstleis­<br />

tungen wie alle Finanzintermediäre<br />

dem Geldwäschereigesetz. Umfang und<br />

Eigenart des <strong>Post</strong>zahlungsverkehrs<br />

veranlassten den Gesetzgeber, diesen<br />

Bereich für die Überwachung einer<br />

eigenen Selbstregulierungsorganisation<br />

(SRO <strong>Post</strong>) zu unterstellen. <strong>Die</strong> SRO <strong>Post</strong><br />

ist für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben<br />

zwar administrativ dem Verwaltungsrat<br />

unterstellt, doch können weder er noch<br />

die Konzernleitung der SRO <strong>Post</strong> fach­<br />

liche Weisungen erteilen. Sie wird<br />

bei der Ausübung ihrer Tätigkeiten und<br />

Pfichten von der Kontrollstelle des<br />

Bundes zur Bekämpfung der Geld­<br />

wäscherei überwacht, die jährlich Kon­<br />

trollen vor Ort durchführt. Sie befndet<br />

sich in einem gewissen Spannungsver­<br />

hältnis, da sie den Aufagen der Kon­<br />

trollstelle untersteht, in einem Angestell­<br />

tenverhältnis zur <strong>Post</strong> steht und<br />

gleichzeitig die Finanzintermediärin <strong>Post</strong><br />

beaufsichtigt.


<strong>Die</strong> Interne Revision ist verpflichtet,<br />

sich an internationale Standards zu halten.<br />

Mitglied der<br />

Name Nationalität Konzernleitung seit<br />

Dr. Ulrich Gygi, Konzernleiter CH 2000<br />

Josef Bösch, Leiter Mail* CH 2001<br />

Jürg Bucher, Leiter <strong>Post</strong>Finance CH 2003<br />

Yves-André Jeandupeux, Leiter Personal CH 2005<br />

Michel Kunz, Leiter <strong>Post</strong>Logistics/ <strong>Post</strong>Mail CH 1999<br />

Daniel Landolf, Leiter <strong>Post</strong>Auto CH 2001<br />

Frank Marthaler, Leiter Strategische<br />

Kunden und Lösungen CH <strong>2007</strong><br />

Patrick Salamin, Leiter <strong>Post</strong>stellen und Verkauf CH/IRL <strong>2007</strong><br />

Jean-Pierre Streich, Leiter Swiss <strong>Post</strong> International CH 1999<br />

Dr. Hans-Peter Strodel, Leiter Finanzen CH 1998<br />

* Josef Bösch starb am 2. April <strong>2007</strong>.<br />

Verwaltungsrat Präsident Anton Menth<br />

Konzernleiter Ulrich Gygi<br />

Interne Revision Martina Zehnder<br />

Personal Yves-André Jeandupeux Philatelie Elsa Baxter<br />

Finanzen Hans-Peter Strodel Informationstechnologie 1 Urs Brunner<br />

Immobilien Andreas Brönnimann Generalsektretariat Reto Müllhaupt<br />

Konzerneinkauf Axel Butterweck<br />

Service House Walter Etter<br />

Konzernentwicklung Beat Friedli<br />

Unternehmenssicherheit Beat C. Jaiser Unternehmenskommunikation Daniel Mollet<br />

<strong>Post</strong>Auto <strong>Post</strong>Finance <strong>Post</strong>Mail <strong>Post</strong>Logistics Swiss <strong>Post</strong> Strategische <strong>Post</strong>stellen<br />

Daniel Landolf Jürg Bucher Michel Kunz Michel Kunz International Kunden und und Verkauf<br />

Jean-Pierre Lösungen2 Patrick Salamin<br />

Streich Frank Marthaler<br />

1 Rapportiert an Leiter <strong>Post</strong>Finance.<br />

2 Gültig ab 1. Oktober <strong>2007</strong>.<br />

3


4 Jahresbericht | Finanzbericht<br />

Inhalt<br />

Finanzkommentar 96<br />

Erwartungen des Eigners 96<br />

Umfeld und Strategie der <strong>Post</strong> 97<br />

Konzernstruktur 99<br />

Konzernergebnis 100<br />

Unternehmenswert 100<br />

Konzernerfolgsrechnung 101<br />

Segmentergebnisse 104<br />

Konzernbilanz 106<br />

Investitionen 106<br />

Gewinnverwendung 107<br />

Risikomanagement 107<br />

Ausblick 107<br />

Konzernrechnung <strong>Post</strong> 108<br />

Konsolidierte Erfolgsrechnung 108<br />

Konsolidierte Bilanz 109<br />

Konsolidierter Eigenkapitalnachweis 110<br />

Konsolidierte Geldflussrechnung 112<br />

Anhang der konsolidierten Jahresrechnung 113<br />

Bericht des Konzernprüfers 166<br />

Jahresrechnung Stammhaus <strong>Post</strong> 167<br />

Erfolgsrechnung 167<br />

Bilanz 168<br />

Anhang der Jahresrechnung Stammhaus <strong>Post</strong> 169<br />

Antrag des Verwaltungsrats über die Verwendung des Bilanzgewinns 170<br />

Bericht der Revisionsstelle 171<br />

Zusatzangaben zu <strong>Post</strong>Finance 172<br />

<strong>Die</strong> im Finanzbericht aufgeführten Beträge sind gerundet.<br />

<strong>Die</strong> Angabe 0 ist ein gerundeter Wert. Sie bedeutet, dass weniger als die Hälfte der verwendeten Einheit vorhanden ist.<br />

Ein Strich (–) an Stelle einer Zahl steht für den Wert Null (nichts).<br />

Der vorliegende Finanzbericht erscheint in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch. Für die Prüftestate ist die Version in<br />

deutscher Sprache massgebend.


Finanzbericht<br />

Unsere Werte<br />

in Zahlen.<br />

5


6 Jahresbericht | Finanzbericht | Finanzkommentar<br />

Finanzkommentar<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> konnte von der guten Konjunktur proftieren. Sie blickt auf ein fnanziell erfreuliches Jahr<br />

zurück. Der Konzerngewinn von 0 Millionen Franken stellt in der zehnjährigen Firmengeschichte der <strong>Schweizerische</strong>n<br />

<strong>Post</strong> als selbstständige Anstalt einen Rekordwert dar. <strong>Die</strong> Finanzwerte scheinen zu überzeugen, sieht<br />

man von der noch immer zu knappen Eigenkapitalausstattung ab. Doch das gute Ergebnis ist neben den operativen<br />

Erfolgen vor allem auch auf spezielle Faktoren zurückzuführen. <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> erfüllt auch im Jahr <strong>2007</strong><br />

alle Erwartungen des Eigners.<br />

Im Berichtsjahr wurde ein Konzerngewinn von 0 Millionen Franken und ein Betriebsertrag von 712 Millionen<br />

Franken erzielt. Mit dem Kapitaleinsatz konnte wiederum ein Mehrwert von 557 Millionen Franken (Value Added)<br />

erwirtschaftet werden. Das Eigenkapital per Ende Jahr beträgt 2470 Millionen Franken. Zum Konzerngewinn<br />

trugen wiederum alle produktführenden Segmente positiv bei.<br />

Erwartungen des Eigners<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> ist eine selbstständige Anstalt des öffentlichen Rechts mit eigener Rechtspersönlichkeit. Der Bund ist<br />

alleiniger Eigentümer. Mit der fortschreitenden Marktöffnung im <strong>Post</strong>sektor fällt dem Bund neben der Eigentümerrolle auch die­<br />

jenige des Regulators zu, die aus Gründen der Corporate Governance unabhängig wahrgenommen wird.<br />

Der Auftrag der <strong>Post</strong> wird durch das <strong>Post</strong>gesetz geregelt und beinhaltet im Inland die Erbringung eines ausreichenden<br />

Universaldienstes, bestehend aus <strong>Die</strong>nstleistungen des <strong>Post</strong>- und Zahlungsverkehrs, und im In- und Ausland das Anbieten von<br />

Wettbewerbsdienstleistungen im Rahmen der bestehenden Infrastruktur und des postnahen Bereichs.<br />

Universaldienst<br />

Wettbewerb<br />

Reservierte <strong>Die</strong>nste Nicht reservierte <strong>Die</strong>nste Wettbewerbsdienste<br />

Briefe bis 100 Gramm z.B. Pakete bis 20 Kilo, Zahlungsverkehr z.B. Expresspost, Sendungen ohne Adresse<br />

(«Nur die <strong>Post</strong> darf») («<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> muss, Private dürfen») («Alle dürfen»)<br />

Der Bundesrat legt jeweils für vier Jahre die strategischen Ziele für die <strong>Post</strong> fest. Aktuell decken diese die Jahre 2006 bis 2009<br />

ab. Aus fnanzieller Sicht erwartet der Bundesrat, dass die <strong>Post</strong><br />

– im Universaldienst und im Wettbewerbsbereich ein angemessenes Ergebnis erzielt und eine Steigerung des Unternehmens­<br />

werts erreicht. Als Messgrösse dienen vergleichbare in- und ausländische Unternehmen;<br />

– ihre Investitionen vollständig mit dem erwirtschafteten Cashfow fnanziert;<br />

– aus den erwirtschafteten Gewinnen primär den schrittweisen Aufbau der als notwendig erachteten Eigenkapitalbasis<br />

sowie die Sanierung der Pensionskasse und sekundär eine angemessene Gewinnausschüttung für das vom Bund zur Verfügung<br />

gestellte Dotationskapital sicherstellt.


Umfeld und Strategie der <strong>Post</strong><br />

Wirtschaft<br />

<strong>Die</strong> Weltwirtschaft präsentierte sich auch im zweiten Halbjahr <strong>2007</strong> weiterhin in guter Verfassung, sodass das Wachstum des<br />

realen Bruttoinlandprodukts in den meisten Industrieländern seinen langfristigen Trend übertraf. Eine Reihe von Indikatoren<br />

deuten indessen in den USA und in Europa auf eine Wachstumsverlangsamung im vierten Quartal hin. Neben der schwelenden<br />

Krise auf den Finanzmärkten trug auch der Anstieg des Erdölpreises zur Eintrübung des Konjunkturklimas bei. Für die Konjunk­<br />

tur in Europa ergeben sich überdies aus dem Kursrückgang des Dollars gegenüber dem Euro zusätzliche Risiken. Infolge<br />

dieser Entwicklungen revidierte die <strong>Schweizerische</strong> Nationalbank (SNB) ihre Wachstumsprognosen für 2008 sowohl für die USA<br />

als auch für die Eurozone leicht nach unten. Vor dem Hintergrund der nachlassenden Weltkonjunktur dürfte sich das Wachstum<br />

in der Schweiz im nächsten Jahr etwas abschwächen und noch rund 2 Prozent betragen.<br />

Kunden und Branchen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> proftierte <strong>2007</strong> von der guten Wirtschaftslage. Insbesondere <strong>Post</strong>Finance konnte das positive Umfeld am Kapital- und<br />

Zinsmarkt nutzen. <strong>Die</strong> gute Konjunktur wirkte sich auf das Geschäft im Ausland und vor allem auf den Heimmarkt positiv aus.<br />

So wuchsen in der Schweiz die Branchen Kommunikation, Finanzen und Werbung überdurchschnittlich. Sie sind für die <strong>Post</strong> von<br />

Bedeutung, da sie im Verkehr mit ihren Kunden grosse Sendungsmengen generieren. <strong>Die</strong>s zeigt sich im Logistikgeschäft der<br />

<strong>Post</strong>, wo sich der durch die Substitution, d.h. der Ersatz von physischen Sendungen durch elektronische Informationsmittel, ver­<br />

ursachte Rückgang nicht im erwarteten Ausmass einstellte.<br />

Von den Branchen, in denen die <strong>Post</strong> tätig ist, wird die Logistikbranche national und international durch zunehmenden Wett­<br />

bewerb und Preisdruck geprägt. <strong>Die</strong> Kunden reagieren stark auf Preise und stellen hohe Anforderungen an die Qualität. In<br />

den ausländischen Logistikmärkten treten Unternehmen mit neuartigen Geschäftsmodellen auf. Im Inland bereiten sich etablier­<br />

te Zustellorganisationen auf einen Markteintritt vor – insbesondere solche aus der Zeitungsfrühzustellung.<br />

Der Schweizer Briefmarkt ist weiterhin leicht rückläufg, Grund dafür ist auch hier die Substitution. Allerdings kommt den<br />

Prozessoptimierungen, die zur Zusammenlegung von mehreren Versänden bei den bedeutenden Kunden der <strong>Post</strong> führen, heute<br />

die grössere Bedeutung zu. Auch für Europa wird ein Rückgang des Briefvolumens prognostiziert. Dessen Höhe liegt bei rund<br />

1 Prozent pro Jahr. Hingegen wächst der Markt für Dialogmarketing (Werbebriefe, kartenbasierte Kundenbindungsprogramme,<br />

Responsemanagement) weiter. Das gilt auch für den deutschen Markt, wo die 2006 erworbene GHP-Gruppe schwergewichtig<br />

tätig ist. Das Direktmarketing in Deutschland ist jedoch ein reifer und weitgehend verteilter Markt mit aggressiver<br />

Preispolitik.<br />

Mit innovativen Geschäftskundenlösungen konnte trotz starken Wettbewerbs die Menge bei den Paketen gehalten werden.<br />

Auf dem Finanzmarkt wird in der Europäischen Union (EU) ein einheitlicher Zahlungsverkehrsraum (Single Euro Payment Area, SEPA)<br />

angestrebt, um Transaktionen einfacher und günstiger abzuwickeln. Der Retailbankingmarkt in der Schweiz wächst weiterhin,<br />

doch ist auch hier ein verstärkter Wettbewerb zu beobachten mit besonders harter Konkurrenz im Aktivgeschäft (Kreditgeschäft).<br />

Im regionalen Personenverkehr ist mit einem leichten Wachstum, aber auch mit einem zunehmenden Preisdruck und der ver­<br />

mehrten Ausschreibung von Linien zu rechnen. Ausländische Grossanbieter versuchen in den (noch) eher kleinräumig organisier­<br />

ten öffentlichen Verkehr der Schweiz einzusteigen. Andererseits ist auch <strong>Post</strong>Auto im grenznahen Ausland (Frankreich) tätig.<br />

7


Jahresbericht | Finanzbericht | Finanzkommentar<br />

Mengen­/Kapitalentwicklung<br />

Verkehrsentwicklung je Segment<br />

<strong>Post</strong>Mail Adressierte Briefe<br />

Sendungen ohne Adresse<br />

Zeitungen<br />

<strong>Post</strong>Logistics Pakete<br />

Swiss-Express 1<br />

<strong>Post</strong>Finance Neugeldzufuss<br />

Kundeneinlagen<br />

Einheit<br />

Mio. Sendungen<br />

Mio. Sendungen<br />

Mio. Sendungen<br />

Mio. Sendungen<br />

Mio. Sendungen<br />

Mio. CHF<br />

Mio. CHF Ø<br />

<strong>2007</strong><br />

2 742<br />

1 216<br />

1 214<br />

104<br />

4,7<br />

3 409<br />

49 913<br />

2006<br />

2762<br />

1159<br />

1 196<br />

104<br />

4,4<br />

2548<br />

45997<br />

Veränderung<br />

–0,7 %<br />

4,9 %<br />

1,5 %<br />

<strong>Post</strong>Auto Reisende Mio. 107 106 0,9 %<br />

Swiss <strong>Post</strong> International Briefe Versand (ex Schweiz) Mio. Sendungen 194 200 –3,0 %<br />

1 Vorjahreswerte angepasst, d.h. Swiss-Express umfasst die Produkte Swiss-Express Mond und Swiss-Express Blitz.<br />

Mitarbeitende<br />

Seit gut zwei Jahren sinkt in der Schweiz die Arbeitslosenquote. <strong>Die</strong>se Entwicklung wird sich im kommenden Jahr fortsetzen.<br />

Zusätzlich werden in den nächsten Jahren geburtenstarke Jahrgänge aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Entsprechend steigt<br />

für die <strong>Post</strong> die Herausforderung, qualifzierte Arbeitskräfte zu gewinnen.<br />

Technologie<br />

Der zunehmende Einsatz der Informationstechnologie führt in allen Bereichen zu zusätzlichem Kundennutzen und zu Effzienz­<br />

steigerungen. In der Informationsverarbeitung können Medienbrüche vermieden, in der Güterlogistik Warenfüsse besser<br />

gesteuert und im öffentlichen Verkehr Leistungen vernetzt und effzienter erbracht werden. Im Finanzsektor gelangen weiter­<br />

entwickelte mobile Zahlungslösungen zum Einsatz. Generell lösen Geschäftskunden ihre Wertschöpfungsketten auf und lagern<br />

Aktivitäten aus, die nicht zu ihrem Kerngeschäft gehören oder die von Anbietern wie der <strong>Post</strong> effzienter und kostengünstiger<br />

erbracht werden können. Dazu gehören etwa <strong>Die</strong>nstleistungen wie das Scanning, die Archivierung sowie der Druck von<br />

Dokumenten und die Übernahme von internen <strong>Post</strong>diensten.<br />

Kehrseite der technologischen Entwicklung ist der Rückgang der Anzahl Sendung der <strong>Post</strong>unternehmen. <strong>Die</strong>ser setzt sich wie<br />

bisher fort – allerdings nicht im vorausgesagten Umfang – und ist heute weniger auf die Substitution als auf optimierte<br />

Prozesse bei grossen Kunden zurückzuführen, die mehrere Versände zu einem zusammenfassen und damit Kosten sparen. Bei<br />

der Substitution zeigt sich mittlerweile ein differenziertes Bild: Haushalte mit Internetanschluss weisen auch einen hohen Brief­<br />

verkehr auf. Zudem haben physisch existierende Medien beim Empfänger eine höhere Akzeptanz als elektronische und bean­<br />

spruchen deshalb weiterhin ihren Platz in der Kommunikation. Eine weitere Entwicklung ist die zunehmende Konvergenz,<br />

die fiessende Übergänge zwischen der physischen und der elektronischen Welt ermöglicht. Dazu gehören Anwendungen wie<br />

Mobile Tagging, bei der gedruckte Codes via Handykamera den Zugang zu orts- und zeitspezifschen Informationen im Internet<br />

öffnen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> setzte diese Technologie <strong>2007</strong> für Informationen zum <strong>Post</strong>Auto-Fahrplan in einem beliebten Wandergebiet im<br />

Appenzellerland und bei der Lehrlingswerbung ein.<br />

Politik<br />

Der Prozess der Globalisierung setzt sich fort – begünstigt durch politische Prozesse wie die Öffnung von Märkten oder die<br />

Schaffung grösserer Wirtschaftsräume sowie durch technologische Entwicklungen, die zu günstigeren Kommunikations- und<br />

Transportmöglichkeiten führen. Als Folge agieren <strong>Post</strong>unternehmen kontinent- wie auch weltweit.<br />

Im Briefverkehr stehen sowohl in der EU als auch in der Schweiz die nächsten Marktöffnungsschritte an, was zur Zunahme des<br />

Wettbewerbs und zu weiteren (auch grenzüberschreitenden) Zusammenschlüssen und Übernahmen führen könnte. In der EU<br />

haben sich Parlament und Ministerrat auf eine Verlangsamung der vollständigen Marktöffnung geeinigt. Das Monopol soll nun<br />

2011 aufgehoben werden. Elf Mitgliedsländer, hauptsächlich aus Osteuropa, dürfen ihre Märkte noch bis Anfang 2013 ab­<br />

schirmen. In der Schweiz hingegen wurde das Liberalisierungstempo mit den neuesten Vorschlägen des Bundesrats erhöht, so­<br />

dass die <strong>Post</strong> ihre Anstrengungen zur Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit verstärken muss.<br />

0,0 %<br />

6,8 %<br />

33,8 %<br />

8,5 %<br />

Grosse Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg der <strong>Post</strong> hat die bevorstehende Totalrevision der <strong>Post</strong>gesetzgebung. Ende<br />

Februar 2008 schickte der Bundesrat die Vorlage in die Vernehmlassung. Das weitere Vorgehen für die Liberalisierung ist wie<br />

folgt vorgesehen: Per 1. April 2009 senkt der Bundesrat per Verordnung die Monopolgrenze für Briefe auf 50 Gramm, drei<br />

Jahre später soll mit dem neuen <strong>Post</strong>gesetz die vollständige Marktöffnung folgen. <strong>Die</strong>ses untersteht dem fakultativen Referen­<br />

dum, ausserdem soll die Grundversorgung neu defniert werden, insbesondere das fächendeckende Angebot an <strong>Die</strong>nstleis­<br />

tungen des Zahlungsverkehrs. Nötigenfalls muss die Finanzierung der Grundversorgung durch Fonds oder Abgeltungen geregelt


werden. Weiter wird die Umwandlung der <strong>Post</strong> in eine Aktiengesellschaft zur Diskussion gestellt. Damit verbunden wäre<br />

auch die Ablösung des Personalrechts des Bundes durch privatrechtliche Regelungen und die Möglichkeit, dass die <strong>Post</strong> mit<br />

ihren Sozialpartnern Branchenarbeitsverträge abschliesst.<br />

Unsere Strategie zum Erfolg<br />

Um den Erfolg und das Kerngeschäft im Marktumfeld langfristig abzusichern, setzte die <strong>Post</strong> ihre Strategie fort, die Wettbewerbs­<br />

fähigkeit weiter zu steigern und ein proftables Wachstum anzustreben.<br />

Wichtige Initiativen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit sind die Verbesserung des Leistungsangebots, die Orchestrierung<br />

der Vertriebskanäle, Preisdifferenzierung, Produktivitätssteigerung sowie die Mitgestaltung der regulatorischen Rahmenbedin­<br />

gungen.<br />

Ein proftables Wachstum strebt die <strong>Post</strong> weiterhin auch in ausländischen Märkten an sowie entlang der Wertschöpfungskette.<br />

Konzernstruktur<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> ist ein Stammhauskonzern mit den ergebnisverantwortlichen Segmenten <strong>Post</strong>Mail, <strong>Post</strong>Logistics, <strong>Post</strong>Finance, <strong>Post</strong>Auto,<br />

Swiss <strong>Post</strong> International, <strong>Post</strong>stellen und Verkauf, Strategische Kunden und Lösungen und Übrige.<br />

<strong>Post</strong>Mail <strong>Die</strong>nstleistungen in den Bereichen adressierte Briefpost, Zeitungen, Sendungen ohne<br />

Adresse, elektronische <strong>Die</strong>nste (Data Care AG)<br />

<strong>Post</strong>Logistics Pakete, Express, Kurier, Transporte, Logistikdienstleistungen<br />

<strong>Post</strong>Finance <strong>Die</strong>nstleistungen in den Bereichen Zahlungsverkehr, Anlegen, Vorsorgen und Finanzieren<br />

<strong>Post</strong>Auto Strassengebundener Personenverkehr sowie ergänzende <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Swiss <strong>Post</strong> International Versand und Empfang von Briefen und Paketen in das sowie aus dem Ausland und<br />

diesbezügliche <strong>Die</strong>nstleistungen im Ausland, Versand von Presseerzeugnissen<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf Vertriebskanal für postalische Angebote und ergänzend für Drittprodukte für Privatkunden,<br />

kleine und mittlere Unternehmen<br />

Strategische Kunden und Lösungen <strong>Die</strong>nstleistungen in zukunftsträchtigen Märkten wie Dialogmarketing, Dokumenten- und<br />

Kundenmanagement, elektronische <strong>Die</strong>nste (SwissSign AG, yellowworld AG)<br />

Übrige Nicht den Segmenten zuteilbare Einheiten des Stammhauses<br />

(Bereiche wie Immobilien, Informationstechnologie sowie Philatelie)<br />

Gegenüber dem Vorjahr wurde die MailSource-Gruppe zusammen mit der im Vorjahr akquirierten GHP-Gruppe im Segment Stra­<br />

tegische Kunden und Lösungen (Vorjahr: «Neugeschäfte») zusammengefasst. Im Weiteren wurden die DocumentServices AG<br />

und die SwissSign AG aus dem Segment <strong>Post</strong>Mail sowie die yellowworld AG aus dem Segment <strong>Post</strong>Logistics in das Segment Stra­<br />

tegische Kunden und Lösungen überführt.<br />

Erweiterung Konsolidierungskreis<br />

In zeitlicher Abfolge wurden bis 31. Dezember <strong>2007</strong> folgende Gesellschaften gegründet oder erworben:<br />

Erstes Halbjahr<br />

– <strong>Die</strong> Swiss <strong>Post</strong> International AG erwarb auf den 2. Januar <strong>2007</strong> sämtliche Anteile der FM Verzollungs AG in Basel. Das Unter­<br />

nehmen übernimmt Ein- und Ausfuhrverzollungen im grenzüberschreitenden Warenverkehr für Speditionen und unterhält of­<br />

fene Zolllager. Zudem hat sich das Unternehmen auf die Verzollung von Schienentransporten spezialisiert.<br />

Zweites Halbjahr<br />

– Per Mitte August <strong>2007</strong> hat die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> die im Innight-Geschäft tätige Highnes-Logistikgruppe übernommen. <strong>Die</strong><br />

Gesellschaften Highnes Holding AG, NES AG, Tesmo Immobilien AG und EDS Express-Data-Systems AG wurden neu in den<br />

Konsolidierungskreis aufgenommen und in die <strong>Post</strong>Logistics AG fusioniert.<br />

– Mitte Dezember <strong>2007</strong> wurden die <strong>Post</strong>Mail AG mit Sitz in Bern sowie Ende Dezember <strong>2007</strong> die Client Vela Sp z.o.o. in Polen<br />

gegründet.


100 Jahresbericht | Finanzbericht | Finanzkommentar<br />

<strong>Die</strong> Auswirkungen aus der Erweiterung des Konsolidierungskreises auf den Konzern bzw. die Segmente im Berichtsjahr sind<br />

nachstehend dargestellt:<br />

Effekte Akquisitionen<br />

Betriebsertrag <br />

Betriebsaufwand <br />

Betriebsergebnis<br />

Konzern 252 244<br />

davon Verzollungs AG (Swiss <strong>Post</strong> International) 13 14 –1<br />

davon GHP-Gruppe (Strategische Kunden und Lösungen) 231 223 8<br />

davon Highnes-Gruppe (per 31.12. <strong>2007</strong> in <strong>Post</strong>Logistics AG fusioniert) 8 7 1<br />

Konzernergebnis<br />

Unternehmenswert<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> hat gemäss den strategischen Zielen des Bundesrats den Unternehmenswert zu steigern. <strong>Die</strong>ser wird durch den Value<br />

Added (VA) gemessen. Der VA ist eine absolute Masszahl (Millionen Franken) und zeigt an, welchen Mehrwert das Gesamt­<br />

unternehmen bzw. ein Segment erwirtschaftet. Ein Mehrwert entsteht, wenn das um die Steuern adjustierte Betriebsergebnis<br />

die geforderte Verzinsung des investierten Kapitals (betriebsnotwendiges Vermögen multipliziert mit dem gewichteten Kapital­<br />

kostensatz) übersteigt. Mit diesem Ansatz werden neben der Erfolgsrechnung (Net Operating Proft after Tax) auch die Risiken<br />

(Kapitalkostensatz) und der Kapitaleinsatz (Net Operating Assets) einbezogen. Für das Segment <strong>Post</strong>Finance erfolgt die Wert­<br />

ermittlung, anstelle des betriebsnotwendigen Vermögens, auf Basis des Eigenkapitals, das nach den Regelungen von Basel II<br />

ermittelt wird.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> erfüllt auch im Jahr <strong>2007</strong> die Erwartung des Bundesrats und erzielt einen positiven Unternehmensmehrwert von<br />

557 Millionen Franken (Vorjahr: 532 Millionen Franken). Der Berechnung wurde für das Segment <strong>Post</strong>Finance ein Eigenkapital­<br />

kostensatz von 10 Prozent und für die übrigen Bereiche ein durchschnittlicher, eigen- und fremdkapitalgewichteter Kapital­<br />

kostensatz Konzern von 7,3 Prozent zugrunde gelegt.<br />

Obwohl durch den erneuten Neugeldzufuss bei <strong>Post</strong>Finance das betriebsnotwendige Kapital anstieg, konnte gegenüber dem<br />

Vorjahr eine Wertsteigerung erreicht werden. <strong>Die</strong>se ist auf das höhere betriebliche Ergebnis zurückzuführen.<br />

Value Added<br />

Mio. CHF 0 100 200 300 400 500 600<br />

<strong>2007</strong> 557<br />

2006 532<br />

Net Operating Proft<br />

Mio. CHF 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000<br />

<strong>2007</strong> 2<br />

2006 47<br />

Kapitalkosten<br />

Mio. CHF 0 100 200 300 400 500 600<br />

<strong>2007</strong> 371<br />

2006 315<br />

Net Operating Assets<br />

Mio. CHF 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000<br />

<strong>2007</strong> 4534<br />

2006 3 6<br />

Der Value Added der Gesamtunternehmung fiesst als Kennzahl in die Berechnung des variablen Leistungsanteils der Kader­<br />

entlöhnung ein. Das Management wird so motiviert, konsequent im Sinne einer echten Wertgenerierung unter Einbezug der<br />

Kapitalbindung und der Risiken (Kapitalkostensatz) zu denken und zu handeln.


Konzernerfolgsrechnung<br />

Der Konzerngewinn <strong>2007</strong> von 909 Millionen Franken lag um 8,6 Prozent oder 72 Millionen Franken über dem Vorjahreswert<br />

von 837 Millionen Franken.<br />

Konzerngewinn<br />

Mio. CHF 0 200 400 600 800 1000<br />

<strong>2007</strong><br />

2006 37<br />

0<br />

Betriebsergebnis<br />

Mio. CHF 0 200 400 600 800 1000<br />

<strong>2007</strong> 66<br />

2006 23<br />

Der Betriebsertrag belief sich auf 8712 Millionen Franken (Vorjahr: 7895 Millionen Franken). <strong>Die</strong> Zunahme basierte auf einem<br />

höheren Nettoumsatz aus Finanz- und Logistikdienstleistungen sowie Handelswaren. Im Wesentlichen trugen die Segmente<br />

<strong>Post</strong>Finance, Strategische Kunden und Lösungen und Swiss <strong>Post</strong> International zum Wachstum des Betriebsertrags mit Dritten<br />

bei. Im Segment <strong>Post</strong>Mail hingegen war der Umsatz rückläufg. <strong>Die</strong> erneute Zunahme der Kundengelder wirkte sich positiv auf<br />

den Ertrag von <strong>Post</strong>Finance aus. <strong>Die</strong> übrigen betrieblichen Erträge betrugen 436 Millionen Franken (Vorjahr: 358 Millionen<br />

Franken), d. h. sie erhöhten sich um 78 Millionen Franken. 20 Millionen Franken davon erklären sich aus dem Verkauf nicht<br />

mehr betriebsnotwendiger Sachanlagen. Der Rest ist auf Erträge aus <strong>Die</strong>nstleistungen der Segmente Swiss <strong>Post</strong> International<br />

(Mehrwertsteuer- und Zollinkasso) und Strategische Kunden und Lösungen zurückzuführen. Der Effekt aus Akquisitionen<br />

im Betriebsertrag betrug 252 Millionen Franken.<br />

Segmentanteile Betriebsertrag<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

<strong>Post</strong>Mail 30,5% <strong>Post</strong>Mail<br />

33,7%<br />

<strong>Post</strong>Logistics 12,8% <strong>Post</strong>Logistics<br />

13,4%<br />

<strong>Post</strong>Finance 22,1% <strong>Post</strong>Finance<br />

20,0%<br />

<strong>Post</strong>Auto 6,7% <strong>Post</strong>Auto<br />

7,3%<br />

Swiss <strong>Post</strong> International 13,1% Swiss <strong>Post</strong> International<br />

13,6%<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf 4,8% <strong>Post</strong>stellen und Verkauf<br />

5,1%<br />

Strategische Kunden und Lösungen 7,6% Strategische Kunden und Lösungen 4,7%<br />

Übrige 2,4% Übrige<br />

2,2%<br />

Der Betriebsaufwand von 7846 Millionen Franken stieg gegenüber der Vorjahresperiode um 774 Millionen Franken oder um<br />

10,9 Prozent an. Der Personalaufwand hat sich im Wesentlichen aufgrund der Lohnmassnahmen <strong>2007</strong> um rund 140 Millionen<br />

Franken erhöht. Demgegenüber hat sich der Vorsorgeaufwand im Vergleich zum Vorjahr infolge einer weiteren Einlage von<br />

Segmentanteile Betriebsergebnis<br />

212 Millionen Franken aus dem Gewinn 2006 in die Pensionskasse der <strong>Post</strong> weiter reduziert. <strong>Die</strong> Erhöhung des Handelswarenund<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsaufwands ist auch auf die Mehrkosten durch die verzögerte Inbetriebnahme von Zürich-Mülligen zurück­<br />

<strong>2007</strong><br />

2006<br />

zuführen. Das höhere Zinsniveau und der Neugeldzufuss wirken sich im Aufwand für Finanzdienstleistungen aus. <strong>Die</strong>ser stieg<br />

gegenüber dem Vorjahr um 180 Millionen Franken an. Der übrige Betriebsaufwand stieg akquisitionsbedingt, aufgrund von<br />

Mehrkosten aus dem Projekt REMA und wegen des Verzollungsgeschäfts (Mehrwertsteuer- und Zollinkasso) bei International um<br />

284 Millionen Franken an (Vorjahr: 1244 Millionen Franken). <strong>Die</strong> höheren Abschreibungen im abgelaufenen Geschäftsjahr sind<br />

massgeblich mit der Wertberichtigung des Goodwills bei der DocumentServices AG zu erklären.<br />

<strong>Post</strong>Mail 27,3%<br />

<strong>Post</strong>Logistics 8,8%<br />

<strong>Post</strong>Finance 36,7%<br />

<strong>Post</strong>Auto 3,7%<br />

Swiss <strong>Post</strong> International 3,9%<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf –2,9%<br />

Strategische Kunden und Lösungen –0,1%<br />

Übrige 22,6%<br />

Segmentanteile Betriebsaufwand<br />

<strong>2007</strong><br />

Personalaufwand<br />

Handelswaren- und<br />

49,1%<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsaufwand<br />

Aufwand für Finanz-<br />

20,8%<br />

dienstleistungen 7,0%<br />

Übriger Betriebsaufwand 19,5%<br />

Abschreibungen 3,6%<br />

2006<br />

<strong>Post</strong>Mail 46,5%<br />

<strong>Post</strong>Logistics 11,3%<br />

<strong>Post</strong>Finance 29,8%<br />

<strong>Post</strong>Auto 3,4%<br />

Swiss <strong>Post</strong> International 5,3%<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf –13,5%<br />

Strategische Kunden und Lösungen 1,0%<br />

Übrige 16,2%<br />

Personalaufwand<br />

Handelswaren- und<br />

52,5%<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsaufwand<br />

Aufwand für Finanz-<br />

21,5%<br />

dienstleistungen 5,3%<br />

Übriger Betriebsaufwand 17,1%<br />

Abschreibungen 3,6%<br />

101


102<br />

<strong>Post</strong>Mail 30,5% <strong>Post</strong>Mail 33,7%<br />

<strong>Post</strong>Logistics 12,8% <strong>Post</strong>Logistics 13,4%<br />

<strong>Post</strong>Finance 22,1% <strong>Post</strong>Finance 20,0%<br />

<strong>Post</strong>Auto 6,7% <strong>Post</strong>Auto 7,3%<br />

Swiss <strong>Post</strong> International 13,1% Swiss <strong>Post</strong> International 13,6%<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf 4,8% <strong>Post</strong>stellen und Verkauf 5,1%<br />

Strategische Kunden und Lösungen 7,6% Strategische Kunden und Lösungen 4,7%<br />

Übrige 2,4% Übrige 2,2%<br />

Jahresbericht | Finanzbericht | Finanzkommentar<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> resultiert ein Betriebsergebnis von 866 Millionen Franken und eine Betriebsergebnismarge von 9,9 Prozent<br />

(Vorjahr: 823 Millionen Franken bzw. 10,4 Prozent). Über zwei Drittel des Ergebnisses stammen aus den Segmenten <strong>Post</strong>Mail,<br />

<strong>Post</strong>Logistics und <strong>Post</strong>Finance.<br />

Segmentanteile Betriebsergebnis<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

<strong>Post</strong>Mail 27,3% <strong>Post</strong>Mail<br />

46,5%<br />

<strong>Post</strong>Logistics 8,8% <strong>Post</strong>Logistics<br />

11,3%<br />

<strong>Post</strong>Finance 36,7% <strong>Post</strong>Finance<br />

29,8%<br />

<strong>Post</strong>Auto 3,7% <strong>Post</strong>Auto<br />

3,4%<br />

Swiss <strong>Post</strong> International 3,9% Swiss <strong>Post</strong> International<br />

5,3%<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf –2,9% <strong>Post</strong>stellen und Verkauf<br />

–13,5%<br />

Strategische Kunden und Lösungen –0,1% Strategische Kunden und Lösungen 1,0%<br />

Übrige 22,6% Übrige<br />

16,2%<br />

<strong>Die</strong> konjunkturbedingt gute Entwicklung im Logistikgeschäft wirkte sich positiv auf das Betriebsergebnis aus. Höhere Renditen<br />

am Geld- und Kapitalmarkt, der Neugeldzufuss sowie die Preiserhöhungen bei den Bareinzahlungstaxen beeinfussten das<br />

Betriebsergebnis ebenfalls günstig. Zudem konnte das Vorjahresniveau dank den erneut höheren Immobilienerträgen sowie den<br />

Segmentanteile Betriebsaufwand<br />

Akquisitionen übertroffen werden.<br />

<strong>2007</strong><br />

Personalaufwand<br />

Handelswaren- und<br />

49,1%<br />

Überleitung Betriebsergebnis<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsaufwand 20,8%<br />

Mio. CHF 31.12.2006 Logistikdienstleistungs<br />

1700<br />

1600<br />

1500<br />

1400<br />

1300<br />

1200<br />

1100<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

23<br />

umsatz<br />

322<br />

HandelswarenFinanzdienstumsatzleistungsumsatz 351<br />

Übriger<br />

Ertrag<br />

7<br />

2006<br />

Personalaufwand<br />

Handelswaren- und<br />

52,5%<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsaufwand 21,5%<br />

Personalaufwand<br />

–140<br />

Handelswaren<br />

und <strong>Die</strong>nstleistungsaufwand<br />

–143<br />

Finanzdienstleistungsaufwand<br />

– 1 0<br />

Übriger<br />

Betriebsaufwand<br />

66 –2 4<br />

Abschreibungen<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

–27 66


In den strategischen Zielen des Bundesrats wird von der <strong>Post</strong> ein angemessener Gewinn erwartet. Dabei vergleicht sich die<br />

<strong>Post</strong> mit europäischen <strong>Post</strong>unternehmen. Zu beachten ist dabei, dass derartige Vergleiche nur eine begrenzte Aussagekraft haben,<br />

da kein <strong>Post</strong>unternehmen in Europa in vollständig gleichen Geschäftsfeldern und Märkten tätig ist. Zum Zeitpunkt der Bericht­<br />

erstellung waren Angaben für das Jahr <strong>2007</strong> neben der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> für die Deutsche <strong>Post</strong> World Net (DPWN), die<br />

schwedische <strong>Post</strong>en Sverige AB, die niederländische TNT sowie die Royal Mail (UK) verfügbar. Das Umsatzwachstum der aufge­<br />

führten <strong>Post</strong>unternehmen entwickelte sich sehr unterschiedlich, vor allem bedingt durch die jeweilige Akquisitionstätigkeit.<br />

Entwicklung europäischer <strong>Post</strong>unternehmen<br />

Rentabilität (%)<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

2006<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

2006<br />

TNT (NL)<br />

7 <strong>2007</strong> <strong>Post</strong>en Sverige AB (SE) DPWN (DE)<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

Royal Mail (UK)<br />

<strong>2007</strong><br />

2005<br />

2006<br />

La <strong>Post</strong>e (FR)<br />

<strong>2007</strong><br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

2006 (35.8)<br />

0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Umsatzwachstum<br />

Im Berichtsjahr <strong>2007</strong> hat die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> erneut eine angemessene Rentabilität erzielt. Der Erfolg aus assoziierten<br />

Gesellschaften verharrte mit zwölf Millionen Franken nahezu auf Vorjahreshöhe. Zinsertrag und -aufwand von <strong>Post</strong>Finance sind<br />

gemäss Usanz in der Bankenbranche nicht im Finanzergebnis, sondern im Betriebsertrag bzw. -aufwand enthalten.<br />

Das Steuerergebnis des Stammhauses betrug <strong>2007</strong> minus drei Millionen Franken. Aufgrund des negativen Ergebnisses sowie<br />

aus den Vorjahren anrechenbarer Verluste im Stammhaus sind für <strong>2007</strong> noch keine Steuern zu entrichten. Der positive Ertrags­<br />

steuereffekt des Konzerns <strong>Post</strong> resultiert aus der Aktivierung der mit zukünftigen Gewinnen verrechenbaren Verlustvorträgen<br />

von Konzerngesellschaften im Jahr <strong>2007</strong>.<br />

103


104 Jahresbericht | Finanzbericht | Finanzkommentar<br />

Segmentergebnisse<br />

Alle produktführenden Segmente trugen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmass, operativ zum positiven Ergebnis bei.<br />

<strong>Die</strong> Segmentergebnisse <strong>Post</strong>stellen und Verkauf, <strong>Post</strong>Logistics und <strong>Post</strong>Mail sind <strong>2007</strong> erstmals nach Verrechnung der Prozess­<br />

kosten Annahme, Transport und Zustellung dargestellt. Das Ergebnis <strong>Post</strong>stellen und Verkauf setzt sich aus dem Erfolg<br />

der übrigen Markenartikel sowie den nicht durch Verrechnungen von internen Leistungen gedeckten Kosten zusammen. Weiter<br />

wurden im Jahr <strong>2007</strong> bisherige Konzerngesellschaften der Segmente <strong>Post</strong>Mail und <strong>Post</strong>Logistics neu dem Segment Strategische<br />

Kunden und Lösungen (SKL) zugeordnet.<br />

Um die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr zu ermöglichen, wurden die Werte 2006 der betroffenen Segmente entsprechend<br />

angepasst.<br />

Segmentergebnisse<br />

Betriebsertrag 1 Betriebsergebnis 1, 2 Marge Personalbestand 4<br />

Mio. CHF, Prozent oder Personaleinheiten <strong>2007</strong> 2006 <strong>2007</strong> 2006 <strong>2007</strong> 2006 <strong>2007</strong> 2006<br />

<strong>Post</strong>Mail 3008 3028 236 383 7,8 12,6 14370 15 046<br />

<strong>Post</strong>Logistics 1461 1375 76 93 5,2 6,7 5105 5 059<br />

<strong>Post</strong>Finance 3 1937 1587 318 245 2709 2 526<br />

<strong>Post</strong>Auto 585 579 32 28 5,5 4,8 1521 1 502<br />

Swiss <strong>Post</strong> International 1145 1079 34 44 3,0 4,1 1133 987<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf 1736 1651 –25 – 111 10997 11 502<br />

Strategische Kunden und Lösungen 692 396 –1 8 0 2,0 5306 3 192<br />

Übrige 1018 894 196 133 2306 2 364<br />

Konsolidierung –2870 –2694<br />

Konzern 712 7 5 66 23 43447 42 17<br />

1 Vorjahreswerte aufgrund der Restatements angepasst.<br />

2 Betriebsergebnis entspricht Betriebserfolg vor Berücksichtigung von nicht operativem Finanzerfolg und Steuern (EBIT).<br />

3 <strong>Post</strong>Finance verwendet die Kennzahl Eigenkapitalrendite (ROE); berechnet keine Marge.<br />

4 Durchschnittsbestand umgerechnet auf Vollzeitstellen.<br />

<strong>Post</strong>Mail<br />

<strong>Post</strong>Mail erzielte <strong>2007</strong> einen Betriebsertrag von 3008 Millionen Franken (Vorjahr: 3028 Millionen Franken). <strong>Die</strong> durch Substi­<br />

tution und Kostenoptimierungen durch Zusammenfassen von Versänden bei Grosskunden hervorgerufene rückläufge Entwicklung<br />

wurde durch die gute Wirtschaftslage gebremst. Das im Vergleich zum Vorjahr deutlich tiefere Betriebsergebnis von 236 Millio­<br />

nen Franken ist vor allem auf die gestiegenen Aufwände insbesondere im Zusammenhang mit dem Projekt REMA und höhere<br />

Entschädigungen für intern bezogene Leistungen zurückzuführen. Mit der Inbetriebnahme des Briefzentrums Zürich-Mülligen<br />

und des Subzentrums Gossau sowie der Fertigstellung der Gebäude für die neuen Briefzentren in Eclépens und Härkingen hat<br />

das Projekt wesentliche Fortschritte erzielt.<br />

<strong>Post</strong>Logistics<br />

<strong>Post</strong>Logistics erzielte im Berichtsjahr einen Betriebsertrag von 1461 Millionen Franken (Vorjahr: 1375 Millionen Franken) und<br />

ein Betriebsergebnis von 76 Millionen Franken. Der Betriebsertrag konnte akquisitionsbedingt, aufgrund der positiven Konjunktur­<br />

entwicklung und durch den Weiterausbau von Kunden- und Branchenlösungen, gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.<br />

Das ausgewiesene Betriebsergebnis reduzierte sich aufgrund einer deutlich höheren Abgeltung der Annahme- und Zustell­<br />

leistungen gegenüber dem Konzernbereich <strong>Post</strong>stellen und Verkauf. Insgesamt konnte <strong>Post</strong>Logistics ihre positive Entwicklung<br />

der letzten Jahre fortführen.<br />

<strong>Post</strong>Finance<br />

<strong>Post</strong>Finance hat <strong>2007</strong> den Betriebsertrag um 350 Millionen Franken auf 1937 Millionen Franken gesteigert. Gründe dafür sind<br />

der erneute Neugeldzufuss (3409 Millionen Franken), die im Jahresdurchschnitt gestiegenen Marktzinsen, der Erfolg bei<br />

den Kapitalanlagen sowie die Erhöhung der Bareinzahlungstaxen. Das Betriebsergebnis (EBIT) liegt mit 318 Millionen Franken<br />

auf Rekordniveau (plus 73 Millionen Franken gegenüber 2006). <strong>Die</strong> gegenüber dem Vorjahr erfreuliche Entwicklung wurde<br />

durch alle wichtigen Erfolgssparten Zinsergebnis, Kommissions- und <strong>Die</strong>nstleistungsgeschäft sowie Handelserfolg getragen. <strong>Post</strong>-<br />

Finance musste keine ausserordentlichen Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der amerikanischen Kreditkrise verbuchen.


<strong>Post</strong>Auto<br />

<strong>Post</strong>Auto schloss das vergangene Jahr mit einem Betriebsertrag von 585 Millionen Franken (Vorjahr: 579 Millionen Franken)<br />

ab und erzielte ein Betriebsergebnis von 32 Millionen Franken (Vorjahr: 28 Millionen Franken). <strong>Die</strong> Erhöhung des Betriebsertrags<br />

gegenüber dem Vorjahr war vor allem auf den Angebotsausbau im Ausland – namentlich im Fürstentum Liechtenstein und<br />

in Frankreich – zurückzuführen. Aber auch in der Schweiz konnte <strong>Post</strong>Auto den Betriebsertrag steigern. Der spürbare Rückgang<br />

der Abgeltungen der öffentlichen Hand konnte durch höhere Verkehrseinnahmen, aber auch durch Mehrerträge aus Manage­<br />

ment- und Engineeringleistungen aufgefangen werden.<br />

Swiss <strong>Post</strong> International<br />

Getragen von der guten Konjunktur konnte der Betriebsertrag im Ausland und im grenzüberschreitenden Geschäft der Schweiz<br />

gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent gesteigert werden. Trotzdem liegt das Betriebsergebnis unter dem Vorjahr infolge höherer<br />

Einstandskosten für Transporte und Zustellungen im internationalen Exportgeschäft sowie eines negativen Einmaleffekts aus der<br />

Mehrwertsteuerabrechnung im Importgeschäft.<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf<br />

Der Betriebsertrag von 1736 Millionen Franken ist gegenüber dem Vorjahr (1651 Millionen Franken) um 85 Millionen Franken<br />

gestiegen. Der Mehrertrag resultierte unter anderem aus dem Mehrverkauf von übrigen Markenartikeln (AMA). Der Betriebs­<br />

aufwand von 1761 Millionen Franken konnte praktisch auf Vorjahreshöhe (1762 Millionen Franken) gehalten werden. <strong>Die</strong>ser<br />

Sachverhalt ist damit zu begründen, dass der höhere Handelswaren- und <strong>Die</strong>nstleistungsaufwand (plus zwölf Millionen Franken)<br />

durch den tieferen Personalaufwand kompensiert werden konnte. Weiter haben gegenüber dem Vorjahr höhere Leistungsab­<br />

geltungen das Ergebnis positiv beeinfusst.<br />

Strategische Kunden und Lösungen<br />

Im Wesentlichen bilden die beiden Unternehmensgruppen GHP und MailSource als eigenständige Einheiten das Segment Strate­<br />

gische Kunden und Lösungen der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong>. GHP ist auf Dialogmarketing und Kundenmanagement, MailSource<br />

auf unternehmensinterne <strong>Post</strong>dienste, Dokumentenmanagement sowie Scanning und Archivierung spezialisiert. Der Betriebsertrag<br />

der GHP-Gruppe erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr 364 Millionen Franken. 2006 erwirtschaftete GHP in den vier<br />

Monaten ihrer Konzernzugehörigkeit (ab 1. September) einen Betriebsertrag von 123 Millionen Franken. <strong>Die</strong> MailSource-Gruppe<br />

konnte beim Ertrag im Vergleich zum Vorjahr ein organisches Wachstum von 18 Prozent erzielen. Dazu beigetragen hat<br />

einerseits die Erneuerung von grossen Kundenverträgen, anderseits die Neugewinnung von Kunden insbesondere in den USA,<br />

Grossbritannien und der Schweiz. Das operative Ergebnis des Segments wurde jedoch durch eine Wertminderung auf dem<br />

Goodwill der DocumentServices AG reduziert.<br />

Übrige<br />

Im Ergebnis «Übrige» sind die restlichen Bereiche des Stammhauses (insbesondere Immobilien, Informationstechnologie<br />

und Philatelie) enthalten. Der Betriebsertrag betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 1018 Millionen Franken. Das Betriebs­<br />

ergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr (133 Millionen Franken), vor allem dank Immobilien, auf 196 Millionen Franken<br />

gesteigert werden.<br />

105


106 Jahresbericht | Finanzbericht | Finanzkommentar<br />

Konzernbilanz<br />

<strong>Die</strong> Konzernbilanz der <strong>Post</strong> ist stark von den Kundeneinlagen des Geschäftsfelds <strong>Post</strong>Finance geprägt. <strong>Die</strong> Bilanzsumme stieg<br />

im Vergleich zum 31. Dezember 2006 im Wesentlichen durch die erneute Zunahme der Kundeneinlagen bei <strong>Post</strong>Finance<br />

um 4484 Millionen Franken auf 60084 Millionen Franken an. Im Verhältnis zur Bilanzsumme betrugen die Kundeneinlagen per<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> rund 86 Prozent.<br />

Der Buchwert der Sachanlagen nahm im Vergleich zum Vorjahr unter anderem infolge der Investitionen im Rahmen des<br />

Projekts REMA um 278 Millionen Franken zu. <strong>Die</strong> Abnahme der Rückstellungen von 330 Millionen Franken ist hauptsächlich<br />

auf die Anpassung des technischen Zinssatzes in der Berechnung der Leistungen an Arbeitnehmer (Personalvorsorge) und<br />

der übrigen Leistungen an Arbeitnehmer gemäss IAS 19 zurückzuführen. Zusätzlich wurde die Verbindlichkeit aus der Personal­<br />

vorsorge durch eine erneute Einlage von 212 Millionen Franken in die Arbeitgeberbeitragsreserve, im Rahmen der Gewinn­<br />

verwendung 2006, auf 2339 Millionen Franken per 31. Dezember <strong>2007</strong> reduziert.<br />

Das konsolidierte Eigenkapital erreichte per 31. Dezember <strong>2007</strong> die Höhe von 2470 Millionen Franken (Vorjahr: 1605 Millionen<br />

Franken). Siehe dazu auch den konsolidierten Eigenkapitalnachweis. Das per 31. Dezember <strong>2007</strong> ausgewiesene Eigenkapital<br />

liegt damit weiterhin unter der angestrebten Eigenkapitalausstattung eines Logistik- und Finanzdienstleistungskonzerns.<br />

Sachanlagen<br />

Mio. CHF 0 500 1000 1500 2000 2500<br />

31.12.<strong>2007</strong> 233<br />

31.12.2006 2060<br />

Eigenkapital<br />

Mio. CHF 0 500 1000 1500 2000 2500<br />

31.12.<strong>2007</strong> 2470<br />

31.12.2006 1605<br />

Investitionen<br />

Investitionen<br />

Mio. CHF 0 100 200 300 400 500 600 700<br />

Kundeneinlagen<br />

Mio. CHF 0 10000 20000 30000 40000 50000 60000 70000<br />

31.12.<strong>2007</strong> 51462<br />

31.12.2006 4 364<br />

Bilanzsumme<br />

Mio. CHF 0 10000 20000 30000 40000 50000 60000 70000<br />

31.12.<strong>2007</strong> 60 0 4<br />

31.12.2006 55600<br />

<strong>Die</strong> Investitionen in Sachanlagen, Beteiligungen und immaterielle Anlagen betrugen 644 Millionen Franken und lagen gesamt­<br />

haft über dem Vorjahr (540 Millionen Franken). Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Investitionen in Beteiligungen von<br />

41 Millionen Franken getätigt (Vorjahr: 35 Millionen Franken).<br />

Schwerpunkte der Investitionstätigkeit bildeten neben Rationalisierungs- und Optimierungsprojekten vor allem der Bau und die<br />

Einrichtung der drei neuen Briefzentren.<br />

Das Investitionsvolumen konnte wie im Vorjahr vollumfänglich durch selbst erarbeitete Mittel fnanziert werden, womit auch<br />

diese Erwartungen des Bundesrats erfüllt werden.<br />

<strong>2007</strong> 644 2 1 322 41<br />

2006 540 310 1 5 35<br />

Betriebsliegen- Übrige Sachanlagen, Beteiligungen<br />

schaften immaterielle Anlagen


Gewinnverwendung<br />

Aus den erwirtschafteten Gewinnen erwartet der Bundesrat prioritär den schrittweisen Aufbau der als notwendig erachteten<br />

Eigenkapitalbasis sowie die Sanierung der Pensionskasse <strong>Post</strong>, sekundär eine angemessene Gewinnausschüttung für das vom<br />

Bund zur Verfügung gestellte Dotationskapital.<br />

Angesichts der noch fehlenden Wertschwankungsreserven bei der Pensionskasse <strong>Post</strong>, der geplanten Reduktion des technischen<br />

Zinssatzes für das Deckungskapital der Rentner und der noch nicht ausreichenden Eigenkapitalbasis des Konzerns wird beim<br />

Bundesrat beantragt, den Gewinn des Stammhauses <strong>Post</strong> von 702 Millionen Franken wie folgt zu verwenden: 250 Millionen<br />

Franken als Ausschüttung an den Eigner, 250 Millionen Franken als Einlage in die Pensionskasse <strong>Post</strong> als Arbeitgeberbeitrags­<br />

reserve sowie 202 Millionen Franken als Zuweisung in die Reserven des Stammhauses <strong>Post</strong>. Das Eigenkapital beträgt vor<br />

Gewinnverwendung im Stammhaus, das nach allgemein anerkannten kaufmännischen Grundsätzen Rechnung legt, 4564 Mil­<br />

lionen Franken.<br />

Für die betriebswirtschaftliche Sichtweise ist jedoch der Konzernabschluss massgebend. <strong>Die</strong> Konzernrechnung wird gestützt auf<br />

das <strong>Post</strong>organisationsgesetz in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Im Konzern<br />

wird ein Eigenkapital von 2470 Millionen Franken ausgewiesen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> strebt eine branchenübliche Eigenkapitalausstattung<br />

an: logistische und übrige Bereiche rund 35 Prozent der Bilanzsumme; <strong>Post</strong>Finance nach den Richtlinien Basel II. Darauf gestützt<br />

betrug im Jahre <strong>2007</strong> das erforderliche Eigenkapital Konzern 3222 Millionen Franken (<strong>Post</strong>Finance 1655 Millionen Franken,<br />

logistische und übrige Bereiche 1567 Millionen Franken). <strong>Die</strong> erneute Erhöhung des erforderlichen Eigenkapitals ist auf die<br />

Entwicklung der Bilanzsumme zurückzuführen, die im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem durch den Neugeldzufuss bei<br />

<strong>Post</strong>Finance zugenommen hat.<br />

Risikomanagement<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> betreibt ein umfassendes Risikomanagement, in das alle Bereiche des Stammhauses sowie die Konzern­<br />

gesellschaften einbezogen sind. <strong>Die</strong> Verantwortung für das Risikomanagementliegt bei der Linie. Der Risikomanagementprozess<br />

ist in den jährlichen Strategieprozess des Konzerns integriert. Berücksichtigt werden die Geschäfts- wie auch die Finanzprozesse.<br />

<strong>2007</strong> identifzierte und bewertete die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> zwölf Toprisiken, mit denen sie sich aktiv auseinandersetzte, für<br />

die sie Szenarien entwarf und so weit möglich Massnahmen erarbeitete. Es handelt sich um Risiken mit einem Schadenspoten­<br />

zial von über 50 Millionen Franken.<br />

<strong>Die</strong> fnanziellen Risiken von <strong>Post</strong>Finance, namentlich die Markt- und Kreditrisiken, werden über branchenübliche Instrumente<br />

und Methoden bewirtschaftet, wobei sich das spezifsche Risikomanagement von <strong>Post</strong>Finance an den «Best Practice»-Ansätzen<br />

der Finanzbranche orientiert und diese unternehmensspezifsch anwendet.<br />

Zudem bereitet sich die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> auf die bevorstehende Anpassung des Obligationenrechts hinsichtlich Prüfung<br />

der Existenz eines internen Kontrollsystems durch die externe Revisionsstelle vor (erstmalige Prüfung zusammen mit dem Jahres­<br />

abschluss 2008). Bereits auf Basis des vorliegenden Jahresabschlusses <strong>2007</strong> wird bei den Konzernbereichen ein Testlauf zum<br />

internen Kontrollsystem durchgeführt.<br />

Ausblick<br />

<strong>Die</strong> Technologieentwicklung und das veränderte Kundenverhalten führen auch in Zukunft zu einer fortgesetzten Substitution<br />

und zu abnehmenden Briefmengen. Sie eröffnen aber auch neue Geschäftsopportunitäten und Möglichkeiten zu weiteren Eff­<br />

zienzsteigerungen.<br />

Für das Jahr 2008 erwartet die <strong>Schweizerische</strong> Nationalbank ein Nachlassen der Konjunkturdynamik. Eine Reihe von Indikato­<br />

ren deuten in den USA und in Europa auf eine Wachstumsverlangsamung hin. Aus der schwelenden Finanzmarktkrise, dem<br />

Kursrückgang des Dollars gegenüber dem Euro und dem Schweizer Franken ergeben sich für Europa und somit auch für die<br />

Schweiz zusätzliche Risiken. Das Wachstum in der Schweiz dürfte sich vor diesem Hintergrund abschwächen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> wird nach wie vor von der wirtschaftlichen Entwicklung proftieren. Sie wird voraussichtlich auch 2008<br />

den Unternehmenswert steigern, ein angemessenes Ergebnis erzielen und die Investitionen aus eigener Kraft fnanzieren<br />

können. <strong>Die</strong>se Aussichten sowie die erfolgreichen letzten vier Jahre dürfen uns angesichts des noch härter werdenden Wett­<br />

bewerbs, der anhaltenden Substitutionseffekte und der noch ungenügenden Eigenkapitalbasis nicht davon abhalten, an der<br />

eingeschlagenen Strategie festzuhalten und diese mit aller Konsequenz umzusetzen. Auch die Szenarien einer rascheren Markt­<br />

öffnung und die Forderungen nach Tarifsenkungen und Gewinnablieferungen bestärken die <strong>Post</strong>, ihre Bestrebungen fortzu­<br />

setzen.<br />

107


10 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Konzernrechnung <strong>Post</strong><br />

Konsolidierte Erfolgsrechnung<br />

Mio. CHF<br />

Nettoumsatz aus Logistikdienstleistungen<br />

Nettoumsatz aus Handelswaren<br />

Ertrag aus Finanzdienstleistungen<br />

Übrige betriebliche Erträge<br />

Total Betriebsertrag 5 712 7 5<br />

Personalaufwand<br />

Handelswaren- und <strong>Die</strong>nstleistungsaufwand<br />

Aufwand für Finanzdienstleistungen<br />

Übriger Betriebsaufwand<br />

Abschreibungen<br />

Anhang<br />

6<br />

7<br />

8, 9<br />

10<br />

6<br />

11<br />

24, 25<br />

<strong>2007</strong><br />

5726<br />

623<br />

1927<br />

436<br />

–3851<br />

–1630<br />

–553<br />

–1528<br />

–284<br />

Total Betriebsaufwand –7 46 – 7072<br />

Betriebsergebnis 5 66 23<br />

Finanzertrag<br />

Finanzaufwand<br />

Erfolg aus assoziierten Gesellschaften<br />

Gewinn vor Steuern 76 3<br />

Ertragssteuern 14 33 – 2<br />

Konzerngewinn 0 37<br />

Zurechenbarkeit des Konzerngewinns<br />

Der <strong>Schweizerische</strong>n Eidgenossenschaft (Eigner) zurechenbarer Konzerngewinn<br />

Den Minderheiten zurechenbarer Konzerngewinn<br />

Konzerngewinn 0 37<br />

12<br />

13<br />

23<br />

18<br />

– 20<br />

12<br />

907<br />

2<br />

2006<br />

5404<br />

557<br />

1576<br />

358<br />

– 3711<br />

– 1487<br />

– 373<br />

– 1244<br />

– 257<br />

14<br />

– 11<br />

13<br />

835<br />

2


Konsolidierte Bilanz<br />

Mio. CHF Anhang 31.12.<strong>2007</strong> 31.12.2006<br />

Aktiven<br />

Kassabestände 2 810 2806<br />

Forderungen gegenüber Finanzinstituten 15<br />

11 004 13804<br />

Verzinsliche Kundenforderungen 15 86 81<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 15 1 043 1034<br />

Sonstige Forderungen 15 897 751<br />

Vorräte 16 82 79<br />

Zur Veräusserung gehaltene langfristige Vermögenswerte 34 17 12<br />

Finanzanlagen 17–22 41 442 34712<br />

Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 23 43 42<br />

Sachanlagen 24 2 338 2060<br />

Immaterielle Anlagen 25 261 199<br />

Latente Ertragssteuerguthaben 14 61 20<br />

Total Aktiven 60 0 4 55600<br />

Passiven<br />

Kundeneinlagen 26 51 462 48364<br />

Übrige Finanzverbindlichkeiten 26 1 511 757<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 770 756<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 972 889<br />

Rückstellungen 27 544 586<br />

Personalvorsorgeverpfichtungen 9 2 339 2627<br />

Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten 4 2<br />

Latente Ertragssteuerverbindlichkeiten 14 12 14<br />

Total Fremdkapital 57 614 53 5<br />

Dotationskapital 1 300 1300<br />

Kapitalreserven 1 116 904<br />

Gewinnreserven – 206 – 901<br />

Reserven für Selbstversicherung 265 265<br />

Marktwertreserven –9 26<br />

Hedgingreserven 1 1<br />

Währungsumrechnungsreserven –1 3<br />

Dem Eigner zurechenbares Eigenkapital 2 466 15<br />

Minderheitsanteile 4 7<br />

Total Eigenkapital 2 470 1605<br />

Total Passiven 60 0 4 55600<br />

10


110 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Konsolidierter Eigenkapitalnachweis<br />

Dotationskapital <br />

Kapitalreserven <br />

Gewinnreserven<br />

1<br />

Reserven<br />

für<br />

Selbstversicherung <br />

Marktwertreserven <br />

Hedgingreserven <br />

Währungsumrechnungsreserven<br />

Dem Eigner<br />

zurechenbaresEigenkapital<br />

Mio. CHF Anhang<br />

Bestand per 1.1.2006 1 300 554 –1 3 6 265 1 3 0 1 17 5 22<br />

Abnahme Marktwertreserven auf<br />

Finanzanlagen «zur Veräusserung<br />

verfügbar» 17 –110 – – –110 –110<br />

In die Erfolgsrechnung transferierte<br />

Gewinne infolge Verkaufs von<br />

Finanzanlagen<br />

Amortisation Marktwertreserven<br />

auf in «bis Endverfall gehalten»<br />

17 – 5 – – – 5 –5<br />

umklassifzierten Finanzanlagen 17<br />

Veränderung nicht realisierte<br />

Gewinne/Verluste auf Hedgingre<br />

–42 – – –42 – 42<br />

serven für Cash Flow Hedges (netto)<br />

In die Erfolgsrechnung transfe<br />

rierte, realisierte Gewinne/Verluste<br />

– – 8 – – 8 –8<br />

aus Cash Flow Hedges<br />

Veränderung Währungsumrech<br />

– 9 – 9 9<br />

nungsreserven<br />

Total der im Eigenkapital<br />

– – 2 2 – 2<br />

erfassten Aufwände/Erträge –157 1 2 – 154 –154<br />

Konzerngewinn<br />

Total erzielte Gewinne der<br />

835 835 2 837<br />

Periode 35 – 157 1 3 6 1 7 6<br />

Gewinnausschüttungen2 ­<br />

­<br />

­<br />

9 – 350 – 350 – –350<br />

9 350 – 350 – 350<br />

Kapitaleinlage 2<br />

Bestand per 31.12.2006 1 300 04 – 01 265 26 1 3 15 7 1605<br />

Bestand per 1.1.<strong>2007</strong> 1 300 04 – 01 265 26 1 3 15 7 1605<br />

Abnahme Marktwertreserven auf<br />

Finanzanlagen «zur Veräusserung<br />

verfügbar» 17 – 3 – – – 3 –3<br />

In die Erfolgsrechnung transferierte<br />

Gewinne infolge Verkaufs von<br />

Finanzanlagen<br />

Amortisation Marktwertreserven<br />

auf in «bis Endverfall gehalten»<br />

17 –13 – – –13 – 13<br />

umklassifzierten Finanzanlagen 17<br />

Veränderung nicht realisierte<br />

–19 – – –19 – 19<br />

Gewinne/Verluste auf Hedgingre<br />

serven für Cash Flow Hedges (netto)<br />

In die Erfolgsrechnung transfe<br />

rierte, realisierte Gewinne/Verluste<br />

– – 5 – –5 –5<br />

aus Cash Flow Hedges – 5 – 5 5<br />

Änderungen der Minderheitsanteile<br />

Veränderung Währungsumrech<br />

– 5 –5<br />

nungsreserven<br />

Total der im Eigenkapital<br />

– – – 4 – 4 0 –4<br />

erfassten Aufwände/Erträge –35 1 – 4 – 3 – 3<br />

Konzerngewinn<br />

Total erzielte Gewinne der<br />

907 907 2 909<br />

Periode 07 – 35 1 – 1 6 4 73<br />

Gewinnausschüttungen2 ­<br />

­<br />

­<br />

9 – 212 – 212 – –212<br />

9 212 – 212 – 212<br />

Kapitaleinlage 2<br />

Bestand per 31.12.<strong>2007</strong> 1 300 1 116 – 206 265 – 1 – 1 2466 4 2470<br />

1 Beinhaltet initiale Bilanzierung der Personalvorsorgeverpfichtung aus IAS 19 «Leistungen an Arbeitnehmer» von 3658 Millionen Franken per 1. Januar 2002.<br />

2 Im Rahmen der Gewinnverwendung 2006 wurden gemäss Bundesratsbeschluss 212 Millionen Franken (Vorjahr: 350 Millionen Franken) als Einlage in die Arbeitgeberbeitragsreserven der Pensionskasse <strong>Post</strong> eingebracht.<br />

Als Folge dieser Gewinnverwendung resultierte eine entsprechende Erhöhung der Kapitalreserve.<br />

Minderheitsanteile<br />

Total


<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> Eidgenossenschaft hat die <strong>Post</strong> per 1. Januar 1998 mit einem unverzinslichen Dotationskapital von<br />

1300 Millionen Franken ausgestattet.<br />

<strong>Die</strong> Versicherungsrisiken werden – aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und des Deckungsbedarfs – vorwiegend im Rahmen<br />

einer Selbstversicherungslösung fnanziert. Aussergewöhnliche Schadenfälle können sich deshalb im Ergebnis auswirken.<br />

Zur Absicherung dieses selbst getragenen Risikos besteht im Eigenkapital eine zweckgebundene Spezialreserve. Grösst- und<br />

Sonderrisiken sind extern versichert. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> ist gemäss Art. 14 des <strong>Post</strong>organisationsgesetzes (POG) von der Versicherungs­<br />

pficht nach eidgenössischem und kantonalem Recht befreit.<br />

<strong>Die</strong> Marktwertreserven entstehen aus Wertschwankungen auf «zur Veräusserung verfügbaren» Finanzanlagen, die hauptsächlich<br />

durch Schwankungen der Zinssätze auf dem Kapitalmarkt verursacht werden. Beim Finanzanlageverkauf wird die jeweilige<br />

Marktwertreserve über die Erfolgsrechnung realisiert.<br />

In den Hedgingreserven sind die Nettogewinne und -verluste aus den Marktwertveränderungen des effektiven Teils aus<br />

den Cash Flow Hedges enthalten. Bei Aufösung des Grundgeschäfts werden die Hedgingreserven erfolgswirksam aufgelöst.<br />

111


112<br />

Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Konsolidierte Geldfussrechnung<br />

Mio. CHF Anhang <strong>2007</strong> 2006<br />

Gewinn vor Steuern 876 839<br />

Abschreibungen 24, 25 283 257<br />

Gewinne aus dem Verkauf von Sachanlagen, netto –74 –52<br />

Wertberichtigungen auf Finanzanlagen, netto 17 9 7<br />

(Abnahme) der Rückstellungen, netto – 119 –164<br />

Übriges Finanzergebnis (ohne Finanzdienstleistungen) –12 –12<br />

Übriger nicht geldwirksamer Erfolg –12 –3<br />

Veränderung Nettoumlaufvermögen:<br />

(Zunahme)/Abnahme Forderungen –64 50<br />

Zunahme Verbindlichkeiten 74 41<br />

(Zunahme) Übriges nicht verzinsliches Umlaufvermögen –3 –8<br />

Veränderung Positionen aus Finanzdienstleistungen:<br />

(Zunahme)/Abnahme Forderungen gegenüber Finanzinstituten (Laufzeit ab 3 Monaten) –1310 45<br />

(Zunahme) Finanzanlagen – 6 751 – 2646<br />

Veränderung Kundeneinlagen/verzinsliche Kundenforderungen 3094 4734<br />

Veränderung Sonstige Forderungen /Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen 712 167<br />

Bezahlte Ertragssteuern –15 –8<br />

Geldfuss aus operativer Geschäftstätigkeit – 3 312 3247<br />

Erwerb von Sachanlagen 24 – 577 –492<br />

Erwerb von immateriellen Anlagen (ohne Goodwill) 25 –26 –13<br />

Erwerb von Tochtergesellschaften, abzüglich übernommener füssiger Mittel 33 –24 –35<br />

Erwerb von Minderheitsanteilen 33 –17 –<br />

Erwerb von assoziierten Gesellschaften – 0<br />

Veräusserung von Sachanlagen 104 110<br />

Veräusserung sonstiger (nicht operativer) Finanzanlagen, netto –38 –19<br />

Erhaltene Zinsen (ohne Finanzdienstleistungen) 23 12<br />

Geldfuss aus Investitionstätigkeit – 555 –437<br />

(Abnahme) sonstiger Finanzverbindlichkeiten –42 –30<br />

Bezahlte Zinsen –9 –4<br />

Einlage aus der Gewinnverwendung in die Pensionskasse <strong>Post</strong> 9 – 212 –350<br />

Gewinnausschüttungen an Minderheiten –1 –2<br />

Geldfuss aus Finanzierungstätigkeit – 264 –3 6<br />

Veränderung der füssigen Mittel – 4 131 2424<br />

Flüssige Mittel Anfang Jahr 15 359 12935<br />

Flüssige Mittel Ende Jahr 11 22 1535<br />

Zu den füssigen Mitteln gehören:<br />

Kassabestände 2 810 2806<br />

Forderungen gegenüber Finanzinstituten mit einer ursprünglichen Laufzeit unter 3 Monaten 15 8 418 12553<br />

Total füssige Mittel Ende Jahr 11 22 1535


Anhang der konsolidierten Rechnung<br />

1 Geschäftstätigkeit der <strong>Post</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bern und befndet sich zu 100 Prozent im Besitz der<br />

<strong>Schweizerische</strong>n Eidgenossenschaft. <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> und ihre Konzerngesellschaften (im Weiteren als die <strong>Post</strong> bezeich­<br />

net) erbringen logistische und fnanzielle <strong>Die</strong>nstleistungen im In- und Ausland (siehe Anhang unter Erläuterung 5, Segmentinfor­<br />

mationen).<br />

2 Grundlagen der Rechnungslegung<br />

Einleitung<br />

<strong>Die</strong> Konzernrechnung der <strong>Post</strong> wird in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (im Weiteren als<br />

IFRS bezeichnet) erstellt und entspricht dem <strong>Post</strong>organisationsgesetz (POG).<br />

<strong>Die</strong> konsolidierte Rechnung wird nach dem Anschaffungswertprinzip erstellt. Ausnahmen von dieser Regel sind in den nach­<br />

folgenden Rechnungslegungsgrundsätzen beschrieben. So werden derivative Finanzinstrumente, zu Handelszwecken gehaltene,<br />

zum Fair Value designierte und als «zur Veräusserung verfügbar» klassifzierte Finanzanlagen zum Marktwert («Fair Value»)<br />

bilanziert.<br />

Um der Charakteristik der Finanzdienstleistungen und deren Bedeutung für die <strong>Post</strong> Rechnung zu tragen, wird der Erfolg aus<br />

Finanzdienstleistungen im Anhang unter Erläuterung 6, Erfolg aus Finanzdienstleistungen, separat dargestellt. Ferner wird die<br />

Bilanz nicht in lang- und kurzfristige Positionen aufgeteilt, sondern nach absteigender Liquidität gegliedert. Finanzaufwände und<br />

-erträge des Finanzdienstleistungsgeschäfts sowie die zugrundeliegenden Geldfüsse werden als operative Aufwände, Erträge<br />

bzw. Geldfüsse dargestellt. Finanzaufwände und -erträge der anderen Konzernbereiche werden im nicht operativen Finanz­<br />

ergebnis (ohne Finanzdienstleistungen), die zugehörigen Geldfüsse als Investitions- bzw. Finanzierungstransaktionen offengelegt.<br />

Im Rechnungsjahr <strong>2007</strong> wird in der Erfolgsrechnung neu der Nettoumsatz aus Handelswaren ausgewiesen. Entsprechend wur­<br />

den die Positionen Nettoumsatz aus Logistikdienstleistungen sowie Übrige betriebliche Erträge im Vorjahr angepasst.<br />

Revidierte und neue International Financial Reporting Standards (IFRS)<br />

Ab dem 1.1.<strong>2007</strong> sind folgende IAS- und IFRS-Änderungen bzw. Neuerungen in Kraft:<br />

Standard Interpretation Auswirkungen im Konzernabschluss <strong>2007</strong> der<br />

<strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong><br />

IFRIC 7 Anwendung des Restatement-Ansatzes nach IAS 29 Rechnungslegung<br />

in Hochinfationsländern<br />

keinen Einfuss<br />

IFRIC 8 Anwendungsbereich von IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung keinen Einfuss<br />

IFRIC 9 Neubeurteilung eingebetteter Derivate keinen wesentlichen Einfuss<br />

IFRIC 10 Zwischenberichterstattung und Wertminderungen keinen wesentlichen Einfuss<br />

IFRS 7 Finanzinstrumente: Angabevorschriften umfangreiche Offenlegung<br />

IAS 1 rev. Darstellung des Abschlusses zusätzliche Offenlegung zur Kapitalbewirtschaftung<br />

113


114 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Folgende Änderungen bzw. Neuerungen treten nach dem 31.12.<strong>2007</strong> in Kraft:<br />

Standard Interpretation Mögliche Auswirkungen auf Konzernabschlüsse der <strong>Schweizerische</strong>n<br />

<strong>Post</strong> nach dem 31.12.200 (keine vorzeitige Anwendung):<br />

IFRIC 11 Konzerninterne Geschäfte und Geschäfte mit eigenen Anteilen nach<br />

IFRS 2, Anteilsbasierte Vergütung<br />

keinen Einfuss<br />

IFRIC 12 <strong>Die</strong>nstleistungskonzessionsvereinbarungen keinen wesentlichen Einfuss<br />

IFRIC 13 Kundentreueprogramme<br />

<strong>Die</strong> Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswerts,<br />

keinen wesentlichen Einfuss<br />

IFRIC 14 Mindestverzinsungsvorschriften und ihre Wechselwirkungen keinen wesentlichen Einfuss<br />

IFRS 8 Operative Segmente Darstellung des Segementausweises<br />

IAS 23 rev. Fremdkapitalkosten Aktivierung von Fremdkapitalkosten während der Bauzeit<br />

IFRS 2 amend. Anteilsbasierte Vergütung keinen Einfuss<br />

IFRS 3 rev. Unternehmenszusammenschlüsse Erfassung von Goodwill auf Minderheitsanteilen. In Kraft ab 1.7.2009.<br />

Informationen zur aktuellen Situation der <strong>Post</strong> im öffentlichen Umfeld<br />

Infolge Bilanzierung der Rückstellung für Vorsorgeverpfichtungen gemäss IAS 19 von 3,7 Milliarden Franken per 1. Januar 2002<br />

(IFRS-Eröffnungsbilanz) wies die Konzernbilanz in den Jahren 2002 und 2003 jeweils ein negatives Eigenkapital aus. Vor allem<br />

dank der zurückbehaltenen Gewinne zeigte die Konzernbilanz per 31. Dezember 2004 erstmals wieder ein positives Eigenkapi­<br />

tal. Mit der Bilanzierung dieser Rückstellung für Vorsorgeverpfichtungen wird kein Präjudiz für eine Ausfnanzierung durch die<br />

<strong>Schweizerische</strong> Eidgenossenschaft geschaffen. Der Bundesrat hat am 29. Oktober 2003 die Grundsätze zur Lösung der Pro­<br />

bleme der Pensionskassen der <strong>Schweizerische</strong>n Eidgenossenschaft und der ehemaligen Bundesbetriebe defniert.<br />

Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung sind bei der Erstellung der Rechnung von folgenden Annahmen ausgegangen:<br />

Im Zuge der Liberalisierungsschritte wird der Druck auf die Ertragslage der <strong>Post</strong> zunehmen. Ein Aufrechterhalten der bestehen­<br />

den Produktions- und Distributionsstrukturen könnte dazu führen, dass die <strong>Post</strong> in absehbarer Zukunft nicht mehr in der Lage<br />

wäre, die entstehenden Aufwendungen durch entsprechende Erträge am Markt zu decken. Vor diesem Hintergrund haben Kon­<br />

zernleitung und Verwaltungsrat Massnahmen geplant bzw. eingeleitet, mit denen durch entsprechende Strukturanpassungen<br />

die für die Zukunft unbedingt erforderlichen Kostensenkungen erzielt werden.<br />

Sollten die geplanten und eingeleiteten Massnahmen aufgrund von Entscheidungen, die ausserhalb des Einfussbereichs<br />

der Konzernleitung sowie des Verwaltungsrats getroffen werden, nur teilweise bzw. gar nicht umgesetzt werden können und<br />

würden die daraus der <strong>Post</strong> entstehenden Mehrbelastungen nicht durch Abgeltungen der öffentlichen Hand gedeckt, wäre<br />

nicht auszuschliessen, dass dies in Zukunft zu Verlusten führen könnte.<br />

3 Konsolidierungs­ und Rechnungslegungsgrundsätze<br />

<strong>Die</strong> konsolidierte Rechnung der <strong>Post</strong> umfasst das Stammhaus <strong>Post</strong> und alle Gesellschaften, an denen die <strong>Post</strong> direkt oder indirekt<br />

mehr als 50 Prozent der Stimmrechte hält oder bei denen die <strong>Post</strong> die operative und fnanzielle Führungsverantwortung trägt.<br />

<strong>Die</strong>se Gesellschaften werden voll konsolidiert. <strong>Die</strong> Konsolidierung erfolgt aufgrund der nach einheitlichen Grundsätzen per ein­<br />

heitlichen Stichtag erstellten Einzelabschlüsse des Stammhauses und der Konzerngesellschaften.<br />

Sämtliche konzerninternen Forderungen, Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge aus konzerninternen Transaktionen<br />

sowie unrealisierte Zwischengewinne werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert. <strong>Die</strong> Anteile von Minderheiten am Eigen­<br />

kapital von konsolidierten Unternehmen werden als separate Position im Eigenkapital ausgewiesen. <strong>Die</strong> den Minderheiten zuzu­<br />

rechnenden Anteile am Ergebnis werden ausserhalb der konsolidierten Erfolgsrechnung dargestellt.<br />

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen mit einem Stimmrechtsanteil von 20 bis 50 Prozent und/oder bei denen die<br />

<strong>Post</strong> einen massgeblichen Einfuss, aber keine Kontrolle hat, werden nicht konsolidiert, sondern nach der Equity-Methode einbe­<br />

zogen und unter den Beteiligungen an assoziierten Unternehmen ausgewiesen. Gemeinschaftsunternehmen («Joint Ventures»)<br />

mit einem Stimmrechtsanteil von 50 Prozent, die die <strong>Post</strong> massgeblich beeinfusst, aber nicht kontrolliert, werden nach der<br />

gleichen Methode erfasst und offengelegt. Bei der Equity-Methode berechnet sich der Beteiligungswert aus dem Anschaffungs­<br />

wert, erhöht bzw. vermindert um den anteiligen Gewinn oder Verlust nach dem Erwerbsdatum. Bedeutende Bestände und<br />

Transaktionen mit diesen Gesellschaften werden als Positionen mit assoziierten Gesellschaften separat abgebildet. Beteiligungen<br />

unter 20 Prozent werden als Finanzanlagen der Kategorie «Zur Veräusserung verfügbar» ausgewiesen.<br />

Im Verlaufe der Berichtsperiode neu erworbene Gesellschaften werden ab dem Datum der Übernahme der effektiven Kontrolle<br />

in die konsolidierte Rechnung einbezogen. Verkaufte Gesellschaften werden bis zum Verkaufszeitpunkt berücksichtigt.<br />

Eine Übersicht der Konzern- und assoziierten Gesellschaften fndet sich im Anhang unter Erläuterung 32, Konsolidierungskreis.


Währungsumrechnung<br />

<strong>Die</strong> konsolidierte Rechnung der <strong>Post</strong> wird in Schweizer Franken (CHF) erstellt.<br />

Transaktionen in Fremdwährungen werden zum Tageskurs zum Zeitpunkt der Transaktion umgerechnet. Am Bilanzstichtag wer­<br />

den die auf Fremdwährungen lautenden monetären Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum Stichtagskurs umgerechnet.<br />

Nicht monetäre Anlagen, die als «zur Veräusserung verfügbare Finanzanlagen» kategorisiert sind, werden zum Marktwert be­<br />

wertet und der nichtrealisierte Währungserfolg direkt im Eigenkapital erfasst.<br />

Aktiven und Passiven von in Fremdwährung erstellten Bilanzen voll konsolidierter Gesellschaften werden zum Bilanzstichtagskurs<br />

in Schweizer Franken umgerechnet. Erfolgsrechnung, Geldfussrechnung und andere Bewegungspositionen werden zum Durch­<br />

schnittskurs der Berichtsperiode umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen, die sich aus der Umrechnung von Bilanzen und Erfolgs­<br />

rechnungen ausländischer Konzerngesellschaften ergeben, werden direkt im konsolidierten Eigenkapital erfasst.<br />

Erfassung von Erträgen<br />

Erträge werden erfasst, wenn sichergestellt ist, dass der mit der Transaktion verbundene wirtschaftliche Nutzen der <strong>Post</strong> zufiesst<br />

und zuverlässig bemessen werden kann.<br />

Erträge aus Logistikdienstleistungen werden nach Abzug von Erlösminderungen zum Zeitpunkt der Leistungserbringung erfasst.<br />

Erträge aus Produktverkäufen werden in der Erfolgsrechnung erfasst, wenn die mit dem Eigentum der Produkte verbundenen<br />

Risiken und Chancen auf den Käufer übergegangen sind. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> erhält von der <strong>Schweizerische</strong>n Eidgenossenschaft Ab­<br />

geltungen für Leistungen des öffentlichen Personentransports sowie für die nicht gedeckten Kosten des Zeitungstransports, die<br />

periodengerecht erfolgswirksam erfasst werden.<br />

Kommissions- und <strong>Die</strong>nstleistungserträge aus dem Finanzdienstleistungsgeschäft werden periodengerecht erfasst. Zinserträge<br />

auf Finanzanlagen und Zinsaufwendungen für Kundeneinlagen werden periodengerecht abgegrenzt. Bei den Zinserträgen auf<br />

festverzinslichen Finanzanlagen «bis Endverfall gehalten» und «zur Veräusserung verfügbar» wird die Effektivzinsmethode ange­<br />

wendet.<br />

Kassabestände<br />

Kassabestände enthalten Barbestände in Schweizer Franken und Fremdwährungen sowie aktives Unterwegsgeld (Bareinzah­<br />

lungen bei den <strong>Post</strong>stellen, die noch nicht dem Nationalbankkonto von <strong>Post</strong>Finance (SIC) gutgeschrieben worden sind). <strong>Die</strong> Be­<br />

wertung der Kassabestände erfolgt zum Nominalwert.<br />

Finanzforderungen<br />

Forderungen gegenüber Finanzinstituten und verzinsliche Kundenforderungen (technische <strong>Post</strong>kontoüberzüge) werden zu fort­<br />

geführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet, die in der Regel dem Nominalwert ent­<br />

sprechen. Wenn konkrete Zweifel über die Bonität eines Schuldners bestehen, werden den Umständen angemessene Wertbe­<br />

richtigungen (Impairment) gebildet. Einzelwertberichtigungen werden einem separaten Wertberichtigungskonto belastet. <strong>Die</strong><br />

defnitive Ausbuchung der Forderung erfolgt, wenn sichere Indizien bestehen, dass die Forderung nicht mehr einbringbar ist.<br />

Neben Einzelwertberichtigungen für spezifsch bekannte Ausfallrisiken werden zusätzlich Pauschalwertberichtigungen aufgrund<br />

statistischer Erhebungen über das Ausfallrisiko gebildet.<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen<br />

<strong>Die</strong> Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bilanziert, was in der Regel dem Nominalwert entspricht, abzüglich einer Wertberichtigung (Delkredere) für erwartete Ausfälle<br />

von Forderungen. Einzelwertberichtigungen werden einem separaten Wertberichtigungskonto belastet. <strong>Die</strong> defnitive Ausbu­<br />

chung der Forderung erfolgt, wenn sichere Indizien bestehen, dass die Forderung nicht mehr einbringbar ist. Neben Einzelwert­<br />

berichtigungen für spezifsch bekannte Ausfallrisiken werden zusätzlich Pauschalwertberichtigungen aufgrund statistischer Erhe­<br />

bungen über das Ausfallrisiko gebildet.<br />

Vorräte<br />

Vorräte umfassen Handelswaren, Treibstoffe und Betriebsmaterial. <strong>Die</strong> Bewertung erfolgt zum niedrigeren Wert aus Anschaf­<br />

fungs- oder Herstellkosten und dem Fair Value abzüglich Veräusserungskosten. <strong>Die</strong> Anschaffungs- oder Herstellkosten werden<br />

nach der gewichteten Durchschnittsmethode ermittelt. Für unkurante Vorräte werden entsprechende Wertberichtigungen<br />

gebildet.<br />

115


116 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Finanzanlagen<br />

Finanzanlagen, die mit dem Ziel erworben werden, kurzfristige Gewinne durch die gezielte Ausnutzung von Marktpreisfuktua­<br />

tionen zu erzielen, werden als Finanzanlagen zum Marktwert (Fair Value) bewertet, d. h. sie sind der Kategorie «Erfolgswirksam<br />

zum Marktwert bewertet, Handel» zugeordnet. <strong>Die</strong> Veränderung des Marktwerts wird in dieser Kategorie über «Erfolgswirksam<br />

zum Marktwert bewertet, Handel» über die Erfolgsrechnung verbucht. Zins- bzw. Dividendenerträge aus «Erfolgswirksam zum<br />

Marktwert bewertet, Handel» werden als separate Position in der Erfolgsrechnung ausgewiesen.<br />

Finanzanlagen mit einer fxen Fälligkeit, bei denen die <strong>Post</strong> die Möglichkeit und die Absicht hat, sie bis zur Endfälligkeit zu<br />

halten, werden als «bis Endverfall gehalten» klassifziert und zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektiv­<br />

zinsmethode bilanziert. <strong>Die</strong> Effektivzinsmethode verteilt die Differenz zwischen Anschaffungs- und Rückzahlungswert (Agio/<br />

Disagio) anhand der Barwertmethode über die Laufzeit der entsprechenden Anlage, damit eine konstante Verzinsung bis zum<br />

Endverfall resultiert.<br />

<strong>Die</strong> übrigen Finanzanlagen, die auf unbestimmte Zeit gehalten werden und jederzeit aus Liquiditätsgründen oder als Reaktion<br />

auf Änderungen von Marktbedingungen verkauft werden können, werden als «zur Veräusserung verfügbar» klassifziert und<br />

zum Marktwert bilanziert. Nicht realisierte Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im Eigenkapital in der Position «Markt­<br />

wertreserven» auf Finanzanlagen erfasst und erst zum Zeitpunkt der Veräusserung der Finanzanlage oder des Eintretens einer<br />

Wertminderung (Impairment) in die Erfolgsrechnung umgebucht. Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen auf «zur Veräusse­<br />

rung verfügbar» klassifzierten monetären Finanzanlagen werden erfolgswirksam erfasst.<br />

<strong>Die</strong> durch die <strong>Post</strong> gewährten Darlehen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. <strong>Die</strong> Verbuchung der Finanzanla­<br />

gen in der Bilanz erfolgt zum Erfüllungstag.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> überprüft regelmässig die Finanzanlagen bezüglich Indikatoren für Wertminderungen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> stützt sich dabei vor<br />

allem auf Marktwertentwicklungen sowie auf die Herunterstufung des Kredit-Ratings durch anerkannte Rating-Agenturen oder<br />

befähigte Banken ab. Existieren solche Indikatoren, wird der realisierbare Betrag ermittelt. Der realisierbare Betrag von verzins­<br />

lichen Anlagen und Darlehen ist der Barwert der erwarteten zukünftigen Geldfüsse aus Zins- und Rückzahlungen. Der Barwert<br />

der «bis Endverfall gehaltenen» Anlagen und Darlehen wird zum ursprünglichen Effektivzins der jeweiligen Finanzanlagen ermit­<br />

telt. Liegt der realisierbare Betrag unter dem Buchwert einer Finanzanlage, wird die Differenz als Wertminderung erfolgswirksam<br />

erfasst. Ist eine Wertminderung auf einer «zur Veräusserung verfügbaren» Finanzanlage vorzunehmen, wird der im Eigenkapital<br />

erfasste kumulierte Nettoverlust dieser Finanzanlage aus dem Eigenkapital ausgebucht und erfolgswirksam erfasst. Liegt der<br />

Marktwert einer verzinslichen Anlage, z. B. einer Obligationenanleihe, lediglich aufgrund veränderter Marktzinsen unter dem<br />

Buchwert, wird keine Wertminderung erfasst, sofern die Bonität des Emittenten als gut eingeschätzt werden kann. In diesem Fall<br />

wird die Veränderung des Marktwerts bei Finanzanlagen der Kategorie «Zur Veräusserung verfügbar» direkt über das Eigen­<br />

kapital erfasst. Auf Eigenkapitalinstrumenten der Kategorie «Zur Veräusserung verfügbar» werden Wertminderungen vorgenom­<br />

men, wenn ein signifkanter (d. h. Einbruch von 20 Prozent gegenüber dem ursprünglichen Kaufpreis) oder andauernder<br />

Rückgang (d. h. Dauer von neun Monaten) des Marktwerts festgestellt wird. Bis zum Verkauf werden keine erfolgswirksamen<br />

Wertaufholungen mehr erfasst, positive Wertänderungen werden in diesem Fall direkt erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.<br />

Einzelwertberichtigungen auf «bis zum Endverfall gehaltenen» Finanzanlagen und Darlehen werden einem separaten Wert­<br />

berichtigungskonto belastet. <strong>Die</strong> defnitive Ausbuchung der Finanzanlage erfolgt, wenn sichere Indizien bestehen, dass die<br />

Forderung nicht mehr einbringbar ist. Neben Einzelwertberichtigungen für spezifsch bekannte Ausfallrisiken werden zusätzlich<br />

Pauschalwertberichtigungen für «bis Endverfall gehaltene» Anlagen und Darlehen aufgrund statistischer Erhebungen über<br />

das Ausfallrisiko gebildet.<br />

Derivative Finanzinstrumente dienen hauptsächlich der Absicherung von Währungs- und Zinssatzrisiken und in geringem Um­<br />

fang dem Handel.<br />

<strong>Die</strong> Bilanzierung von Absicherungsgeschäften (Hedge Accounting) wird dann angewendet, wenn die derivativen Finanzinstru­<br />

mente die Wertschwankungen des Marktwerts oder des Geldfusses der abgesicherten Grundgeschäfte wirksam kompensieren.<br />

<strong>Die</strong> Wirksamkeit von solchen Absicherungsgeschäften wird halbjährlich überprüft.<br />

Fair Value Hedges werden zur Absicherung von Marktwerten eines Aktivums oder einer Verbindlichkeit eingesetzt. Wertände­<br />

rungen sowohl des Sicherungsinstruments als auch des abgesicherten Grundinstruments werden über die Erfolgsrechung ver­<br />

bucht.<br />

Cash Flow Hedges werden zur Absicherung von erwarteten zukünftigen Transaktionen eingesetzt. Der wirksame Anteil der<br />

Veränderung wird dem Eigenkapital zugewiesen, während der unwirksame Anteil erfolgswirksam erfasst wird.<br />

Derivate, die nicht nach den Hedge-Accounting-Regeln gebucht werden oder die Bedingungen von Hedge Accounting nicht<br />

erfüllen, werden als Handelsinstrumente behandelt.<br />

Derivative Finanzinstrumente, die zu Handelszwecken gekauft werden, werden beim Abschluss der Transaktion zu Marktwerten<br />

bilanziert und in der Folge zum Marktwert bewertet. Marktwertschwankungen von Handelsinstrumenten werden erfolgswirk­<br />

sam erfasst.


<strong>Die</strong> Ermittlung der Marktwerte von Finanzinstrumenten erfolgt aufgrund von Börsennotierungen und Bewertungsmodellen<br />

(Barwertmethode usw.). Bei börsenkotierten Finanzinstrumenten entsprechen die Marktwerte den Kurswerten. Für nicht börsen­<br />

kotierte monetäre Finanzinstrumente werden die Verkehrswerte (Fair Value) durch Diskontierung der Cashfows unter Verwen­<br />

dung des aktuellen, für vergleichbare Instrumente mit gleicher Laufzeit zu entrichtenden Zinssatzes ermittelt.<br />

Repurchase­ und Reverse­Repurchase­Geschäfte sowie Securities­Lending­Geschäfte<br />

<strong>Die</strong> bei Reverse-Repurchase-Geschäften entstehenden Liquiditätsabfüsse werden als Forderungen gegenüber Finanzinstituten<br />

ausgewiesen. <strong>Die</strong> aus dem Geschäft als Sicherheit erhaltenen Finanzanlagen werden nicht bilanziert. <strong>Die</strong> Verbuchung in der Bi­<br />

lanz erfolgt am Erfüllungstag. Zinserträge aus Reverse-Repurchase-Geschäften werden periodengerecht abgegrenzt.<br />

<strong>Die</strong> bei Repurchase-Geschäften als Sicherheit übertragenen Finanzanlagen werden weiterhin in den Finanzanlagen bilanziert.<br />

Der Liquiditätszufuss wird unter den übrigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Zinsaufwendungen für Repurchase-Ge­<br />

schäfte werden periodengerecht abgegrenzt.<br />

Bei den Wertpapierleihgeschäften betreibt die <strong>Post</strong> nur das Securities Lending. <strong>Die</strong> ausgeliehenen Finanzinstrumente bleiben<br />

weiterhin als Finanzanlagen bilanziert.<br />

<strong>Die</strong> Wertschriftendeckung der Repurchase- und Reverse-Repurchase-Geschäfte sowie der Securities Lending-Geschäfte erfolgt<br />

täglich zu den aktuellen Marktwerten.<br />

Sachanlagen<br />

Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bilanziert. Abschreibungen werden linear<br />

nach Massgabe der geschätzten Nutzungsdauer wie folgt vorgenommen:<br />

Grundstücke keine<br />

Betriebsliegenschaften 20–60 Jahre<br />

Betriebseinrichtungen 3–20 Jahre<br />

Maschinen 3–15 Jahre<br />

IT-Anlagen 3–10 Jahre<br />

Mobiliar 3–20 Jahre<br />

Schienenfahrzeuge 10–30 Jahre<br />

Übrige Fahrzeuge<br />

3–10 Jahre<br />

Aktivierte Mieterausbauten und Installationen in gemieteten Räumlichkeiten werden über die geschätzte wirtschaftliche Nut­<br />

zungsdauer oder die kürzere Mietvertragsdauer abgeschrieben. Sachanlagen, die sich aus Komponenten mit unterschiedlicher<br />

Lebensdauer zusammensetzen, werden getrennt erfasst und abgeschrieben. <strong>Die</strong> Nutzungsdauern der Sachanlagen werden jähr­<br />

lich überprüft. Es bestehen keine wesentlichen Liegenschaften, die nach IAS 40 als Renditeliegenschaften zu qualifzieren wären.<br />

Grossrenovationen und andere wertvermehrende Kosten werden aktiviert und über ihre geschätzte wirtschaftliche Nutzungs­<br />

dauer abgeschrieben. Reine Reparatur- und Instandhaltungskosten werden als Aufwand erfasst. Fremdkapitalzinsen für Anlagen<br />

im Bau werden nicht aktiviert, sondern dem Aufwand belastet.<br />

Leasing<br />

Leasingverträge für Liegenschaften, Einrichtungen, übrige Sachanlagen und Fahrzeuge, bei denen die <strong>Post</strong> im Wesentlichen alle<br />

mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen übernimmt, werden als Finanzleasing behandelt. Der Marktwert des Lea­<br />

singobjekts wird bei Beginn des Leasingvertrags kapitalisiert und als Sachanlage ausgewiesen, die zukünftigen Leasingzahlungen<br />

werden diskontiert und als Verbindlichkeit ausgewiesen. Jede Leasingzahlung wird in Amortisation und Zinsaufwand aufgeteilt.<br />

Der Amortisationsteil wird von der kapitalisierten Leasingverbindlichkeit in Abzug gebracht.<br />

<strong>Die</strong> übrigen Leasingverträge werden als Operating Leasing erfasst. <strong>Die</strong> Leasingzahlungen werden über die Laufzeit des Leasing­<br />

verhältnisses in der Erfolgsrechnung erfasst.<br />

Langfristige Mieten von Immobilien werden für Grundstücke und Gebäude getrennt beurteilt. Gebäude sind unter bestimmten<br />

Bedingungen als Finanzleasing zu bilanzieren. Grundsätzlich wird Leasing von Grundstücken wegen der unbestimmbaren Nut­<br />

zungsdauer als Operating Leasing klassifziert.<br />

Immaterielle Anlagen<br />

Bei Unternehmenszusammenschlüssen wird der aktivierte Goodwill zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderung (Impair­<br />

ment) bilanziert. Bei Akquisitionen wird der Erwerbspreis neu im Rahmen der Kaufpreisallokation auf identifzierbare Vermö­<br />

genswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten aufgeteilt.<br />

<strong>Die</strong> Zugänge von nicht durch Unternehmenszusammenschlüsse erworbenen immateriellen Vermögenswerten werden zu ihren<br />

Anschaffungswerten erfasst und über den Zeitraum ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. <strong>Die</strong> geschätzten<br />

wirtschaftlichen Nutzungsdauern der immateriellen Vermögenswerte werden regelmässig überprüft und liegen unter zehn Jahren.<br />

117


11 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Wertminderungen (Sachanlagen und immaterielle Anlagen)<br />

Bei Sachanlagen und immateriellen Anlagen (ohne Goodwill) wird regelmässig geprüft, ob Anzeichen einer Überbewertung be­<br />

stehen. Bestehen solche, so wird der Buchwert mit dem netto realisierbaren Wert (höherer Wert zwischen Nettoveräusserungs­<br />

wert und Nutzwert) verglichen. Übersteigt der Buchwert eines Aktivums den netto realisierbaren Wert, wird die Wertminderung<br />

im Umfang der Differenz zwischen dem Buchwert und dem netto realisierbaren Wert erfolgswirksam verbucht. <strong>Die</strong> Werthaltig­<br />

keit von Goodwill wird mindestens einmal jährlich überprüft.<br />

Kundeneinlagen<br />

<strong>Die</strong> von <strong>Post</strong>Finance entgegengenommenen Kundeneinlagen auf <strong>Post</strong>konten, Deposito- und Anlagekonten sowie die Festgelder<br />

werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, was in der Regel dem Nominalwert entspricht.<br />

Übrige Finanzverbindlichkeiten<br />

<strong>Die</strong> übrigen Finanzverbindlichkeiten bestehen aus Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten, die zu fortgeführten Anschaf­<br />

fungskosten bewertet werden, aus zum Marktwert bewerteten derivativen Finanzinstrumenten, aus Finanzleasingverbindlich­<br />

keiten sowie aus Repurchase-Geschäften.<br />

Rückstellungen<br />

Rückstellungen werden vorgenommen, soweit im Zeitpunkt der Bilanzierung ein vergangenes Ereignis zu einer gegenwärtigen<br />

Verpfichtung geführt hat, ein Mittelabfuss wahrscheinlich ist und zuverlässig bemessen werden kann.<br />

Restrukturierungsrückstellungen werden erst nach Vorlage eines detaillierten Plans und nach erfolgter Kommunikation gebildet.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> trägt im Sinne der Selbstversicherung verschiedenste Risiken selber. <strong>Die</strong> erwarteten Aufwendungen aus eingetretenen,<br />

nicht extern versicherten Schadenfällen werden zurückgestellt.<br />

Personalvorsorge<br />

Der Grossteil der Mitarbeitenden ist bei der Pensionskasse <strong>Post</strong>, in einem leistungsorientierten Vorsorgeplan, versichert. Der Plan<br />

deckt gemäss gesetzlichen Vorschriften die Risiken gegen die wirtschaftlichen Folgen von Alter, Invalidität und Tod. Der Aufwand<br />

und die Verpfichtungen aus dem Vorsorgeplan werden jährlich nach der sogenannten «Projected Unit Credit Method» berech­<br />

net. Dabei werden die von den Mitarbeitenden bis zum Bilanzstichtag geleisteten <strong>Die</strong>nstjahre berücksichtigt und Annahmen zur<br />

weiteren Lohnentwicklung getroffen.<br />

<strong>Die</strong> Auswirkungen von Änderungen im Vorsorgeplan werden, soweit sie zu wohlerworbenen Rechten geführt haben, unmittel­<br />

bar erfolgswirksam erfasst. Darüber hinausgehende Auswirkungen werden über die angenommene durchschnittliche Restdienst­<br />

zeit der Versicherten gleichmässig in der Erfolgsrechnung erfasst. Versicherungstechnische und anlageseitige kumulierte Ge­<br />

winne und Verluste werden linear über die durchschnittliche Restdienstzeit erfasst, soweit sie 10 Prozent des höheren Betrags<br />

von Vorsorgevermögen und -verpfichtungen («Projected Beneft Obligation») übersteigen.<br />

Für die übrigen Vorsorgepläne werden gemäss den Regeln für Beitragsprimatpläne die überwiesenen Arbeitgeberbeiträge der<br />

Erfolgsrechnung belastet.<br />

Rückstellungen für sonstige langfristig fällige Leistungen an Mitarbeitende (Treueprämien für langjährige Unternehmenszugehörig­<br />

keit) und Personalgutscheine für pensionierte Mitarbeitende werden ebenfalls nach der «Projected Unit Credit Method» ermittelt.<br />

Ertragssteuern<br />

Das Stammhaus <strong>Post</strong> wird gemäss Art. 13 des <strong>Post</strong>organisationsgesetzes (POG) nur für die Gewinne aus den Wettbewerbsdiens­<br />

ten nach Art. 9 des <strong>Post</strong>gesetzes (PG) besteuert. <strong>Die</strong> Gewinne der in- und ausländischen Konzerngesellschaften unterliegen der<br />

ordentlichen länderspezifschen Ertragsbesteuerung.<br />

Für die steuerbaren Leistungen der <strong>Post</strong> und für die Konzerngesellschaften werden latente Ertragssteuern auf der Basis der aktu­<br />

ellen bzw. erwarteten Landessteuersätze ermittelt. <strong>Die</strong> latenten Ertragssteuern berücksichtigen die ertragssteuerlichen Auswir­<br />

kungen der zeitlich befristeten Abweichungen (temporäre Differenzen) zwischen den Konzern- und den steuerlichen Vermö­<br />

genswerten und Verbindlichkeiten («Balance Sheet Liability Method»). Steuerliche Verlustvorträge werden bei der Berechnung<br />

der latenten Steuern nur so weit berücksichtigt, als es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft genügend steuerbare Gewinne erzielt<br />

werden, mit denen diese verrechnet werden können.<br />

Zur Veräusserung gehaltene, langfristige Vermögenswerte und Aufgabe von Geschäftsbereichen<br />

Langfristige Vermögenswerte (Sach- und immaterielle Anlagen) oder Abgangsgruppen (wie z. B. ganze Betriebsteile) werden als<br />

«zur Veräusserung gehalten» klassifziert, wenn sie nicht mehr weiter genutzt werden und die Absicht zur Veräusserung besteht.<br />

Zur Veräusserung gehaltene, langfristige Vermögenswerte werden zum tieferen Wert aus Buchwert oder Veräusserungswert<br />

abzüglich Veräusserungskosten bewertet und nicht mehr abgeschrieben.<br />

Ein nicht weitergeführter Geschäftsbereich betrifft klar identifzierbare Aktivitäten, die tatsächlich schon verkauft wurden oder<br />

die als «zur Veräusserung gehaltene, langfristige Vermögenswerte» klassifziert sind.


4 Schätzungsunsicherheiten und Managementbeurteilungen hinsichtlich der Anwendung<br />

von Bilanzierungs­ und Bewertungsmethoden<br />

<strong>Die</strong> Erstellung der konsolidierten Rechnung bedingt die Anwendung von Schätzwerten und Annahmen. Obwohl diese Schätz­<br />

werte und Annahmen nach bestem Wissen der Konzernleitung über die aktuellen Ereignisse und mögliche zukünftige Massnah­<br />

men des Konzerns <strong>Post</strong> ermittelt wurden, können die am Schluss tatsächlich erzielten Ergebnisse von diesen Schätzwerten ab­<br />

weichen. <strong>Die</strong> Annahmen und Schätzwerte mit dem grössten Risiko einer wesentlichen Anpassung des Buchwerts eines Aktivums<br />

oder einer Verbindlichkeit im nächsten Geschäftsjahr werden nachfolgend erläutert.<br />

Im Weiteren werden auch diejenigen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erläutert, die aufgrund der Beurteilung der Kon­<br />

zernleitung einen wesentlichen Einfuss auf die konsolidierte Rechnung haben können.<br />

Schätzungsunsicherheiten<br />

(a) Nutzungsdauern von Sachanlagen<br />

<strong>Die</strong> Nutzungsdauern der Sachanlagen werden aufgrund der aktuellen technischen Gegebenheiten und Erfahrungen aus der<br />

Vergangenheit defniert. <strong>Die</strong> tatsächlichen Nutzungsdauern können aber als Folge des technologischen Wandels und der Markt­<br />

verhältnisse von den ursprünglich bestimmten Nutzungsdauern abweichen. Liegen Abweichungen zur ursprünglich festgelegten<br />

Nutzungsdauer vor, wird diese angepasst, oder die Sachanlagen im Falle einer technischen Überholung zusätzlich abgeschrieben<br />

oder verkauft.<br />

(b) Personalvorsorgeverpfichtungen<br />

Der Personalvorsorgeaufwand und die Vorsorgeverpfichtungen werden jährlich nach der sogenannten «Projected Unit Credit<br />

Method» ermittelt. <strong>Die</strong> Berechnungen basieren auf verschiedenen versicherungstechnischen Annahmen, wie z. B. erwartete<br />

langfristige Rendite des Vorsorgevermögens, erwartete Lohn- und Rentenentwicklung oder Diskontierungszinssatz für die Vor­<br />

sorgeverpfichtungen.<br />

(c) Marktwerte von Finanzinstrumenten<br />

Marktwerte von Finanzanlagen, die nicht öffentlich an einer Börse gehandelt werden, beruhen auf anerkannten Schätzmetho­<br />

den. Dabei sind Annahmen zu treffen, die sich auf beobachtbare Marktinformationen stützen. Für die Bestimmung des Markt­<br />

werts einiger nicht kotierter zur Veräusserung verfügbarer Finanzanlagen wurde die Discounted-Cash-Flow-Methode (DCF) an­<br />

gewendet. <strong>Die</strong> Berechnung der DCF erfolgt aufgrund von Bloomberg-Zinskurven unter Berücksichtigung der relevanten<br />

Parameter (Rating, Laufzeit usw.).<br />

(d) Goodwill<br />

Für die Bestimmung der Werthaltigkeit der Goodwill-Positionen wird jährlich die Discounted-Cash-Flow-Method (DCF) ange­<br />

wendet. <strong>Die</strong> Parameter berücksichtigen dabei spezifsche Annahmen je Land und je zahlungsmittelgenerierende Einheit. <strong>Die</strong> in<br />

den Berechnungen verwendeten Geldfüsse basieren auf der strategischen Finanzplanung für die nächsten drei Jahre und einem<br />

Residualwert. <strong>Die</strong>ser beinhaltet keine Wachstumskomponente.<br />

Managementbeurteilungen hinsichtlich der Anwendung von Bilanzierungs­ und Bewertungsmethoden<br />

(a) Bis Endverfall gehaltene Finanzanlagen<br />

Finanzanlagen mit fxer Fälligkeit, bei denen die <strong>Post</strong> die Möglichkeit und Absicht hat, sie bis zur Endfälligkeit zu halten, werden<br />

als «bis Endverfall gehalten» klassifziert. Gelingt es der <strong>Post</strong> nicht, diese Finanzanlagen bis zur Endfälligkeit zu halten, sind alle<br />

Finanzanlagen dieser Kategorie in die Kategorie «Zur Veräusserung verfügbar» umzuklassifzieren. <strong>Die</strong>s hätte zur Folge, dass die<br />

Bewertung nicht mehr zu fortgeführten Anschaffungskosten, sondern zum Marktwert erfolgen würde.<br />

(b) Wertminderungen auf zur Veräusserung verfügbaren und bis Endverfall gehaltenen Finanzanlagen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> folgt für die Festsetzung einer Wertminderung (Impairment), die nicht temporärer Natur ist, den Ausführungen von<br />

IAS 39 «Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung». Für die Bestimmung einer Wertminderung bezieht das Management ver­<br />

schiedene Faktoren wie Laufzeit, Branche, Aussicht, technologisches Umfeld usw. in die Beurteilung mit ein.<br />

11


120 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

5 Segmentinformationen<br />

Grundlagen<br />

<strong>Die</strong> Segmentberichterstattung richtet sich nach der internen Organisations- und Führungsstruktur der <strong>Post</strong>. <strong>Die</strong> Beziehungen<br />

zwischen den Segmenten erfolgen auf der Basis eines Leistungskatalogs und eines Transferpreiskonzeptes. <strong>Die</strong> Transferpreise<br />

werden aufgrund betriebswirtschaftlicher Kriterien ermittelt. <strong>Die</strong> Segmentergebnisse <strong>Post</strong>stellen und Verkauf, <strong>Post</strong>Logistics und<br />

<strong>Post</strong>Mail sind nach Verrechnung der Prozesskosten für Annahme, Transport und Zustellung dargestellt. Das Ergebnis <strong>Post</strong>stellen<br />

und Verkauf setzt sich aus dem Erfolg der übrigen Markenartikel sowie den nicht durch Verrechnungen von internen Leistungen<br />

gedeckten Kosten zusammen. Weiter wurden im Jahr <strong>2007</strong> Konzerngesellschaften der Segmente <strong>Post</strong>Mail (DocumentServices AG,<br />

SwissSign AG) und <strong>Post</strong>Logistics (yellowworld AG) neu dem Segment Strategische Kunden und Lösungen zugeordnet.<br />

Um die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr zu ermöglichen, wurden die Werte 2006 der betroffenen Segmente entsprechend an­<br />

gepasst.<br />

<strong>Die</strong> Zuordnung der bilanzierenden Einheiten des Stammhauses und der Konzerngesellschaften auf die Segmente ist im Anhang<br />

unter Erläuterung 32, Konsolidierungskreis, ersichtlich.<br />

Primärsegmentierung<br />

<strong>Post</strong>Mail <strong>Die</strong>nstleistungen in den Bereichen adressierte Briefpost, Zeitungen, Sendungen ohne<br />

Adresse, elektronische <strong>Die</strong>nste (Data Care AG)<br />

<strong>Post</strong>Logistics Pakete, Express, Kurier, Transporte, Logistikdienstleistungen<br />

<strong>Post</strong>Finance <strong>Die</strong>nstleistungen in den Bereichen Zahlungsverkehr, Anlegen, Vorsorgen und Finanzieren<br />

<strong>Post</strong>Auto Strassengebundener Personenverkehr sowie ergänzende <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Swiss <strong>Post</strong> International Versand und Empfang von Briefen und Paketen in das sowie aus dem Ausland und<br />

diesbezügliche <strong>Die</strong>nstleistungen im Ausland, Versand von Presseerzeugnissen<br />

<strong>Post</strong>stellen und Verkauf Vertriebskanal für postalische Angebote und ergänzend für Drittprodukte für Privatkunden,<br />

kleine und mittlere Unternehmen<br />

Strategische Kunden und Lösungen <strong>Die</strong>nstleistungen in zukunftsträchtigen Märkten wie Dialogmarketing, Dokumenten- und<br />

Kundenmanagement, elektronische <strong>Die</strong>nste (SwissSign AG, yellowworld AG)<br />

Übrige Nicht den Segmenten zuteilbare Einheiten des Stammhauses<br />

(Bereiche wie Immobilien, Informationstechnologie sowie Philatelie)<br />

Konsolidierung Effekte aus gruppeninternen Eliminationen<br />

Sekundärsegmentierung<br />

<strong>Die</strong> Segmentierung erfolgt geografsch in «Schweiz» sowie «Ausland und grenzüberschreitend». Das Segment «Ausland und grenz­<br />

überschreitend» beinhaltet den Gesamtumsatz von Swiss <strong>Post</strong> International und den übrigen ausländischen Konzerngesellschaften.<br />

Gesetzliche Leistungsaufträge<br />

Gesetzliche Leistungsaufträge verpfichten die <strong>Post</strong> zur fächendeckenden Grundversorgung (Universaldienst). Im Universaldienst<br />

ist die <strong>Post</strong> in der Preisgestaltung nicht frei. Preisänderungen bei den reservierten <strong>Die</strong>nsten (Monopol) müssen vom Departement<br />

für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) genehmigt werden. Auch in den übrigen <strong>Die</strong>nsten kann der Preisüber­<br />

wacher aufgrund der marktbeherrschenden Stellung der <strong>Post</strong> die Preise jederzeit überprüfen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> erbringt gestützt auf das <strong>Post</strong>gesetz reservierte und nicht reservierte <strong>Die</strong>nste sowie Wettbewerbsdienste. <strong>Die</strong> reser­<br />

vierten <strong>Die</strong>nste (Monopol bei der <strong>Post</strong>) entfallen auf die Segmente <strong>Post</strong>Mail (adressierte Briefpost) und Swiss <strong>Post</strong> International<br />

(Briefpost International Empfang). Seit 1. Januar 2004 fallen alle Produkte (mit Ausnahme von Katalogen zwischen 0,5 und<br />

1 Kilo) im Segment <strong>Post</strong>Logistics unter die nicht reservierten <strong>Die</strong>nste bzw. die Wettbewerbsdienste (vollständige Liberalisierung).<br />

Am 1. April 2006 wurde der Briefmarkt teilweise geöffnet. <strong>Die</strong> Monopolgrenze sank auf 100 Gramm. Damit kann die <strong>Post</strong> wei­<br />

terhin eine Grundversorgung in hoher Qualität zu erschwinglichen Preisen anbieten. Mit ihrer postalischen Grundversorgung<br />

trägt sie dazu bei, den Service public in der Schweiz zu stärken.<br />

<strong>Die</strong> Segmentergebnisse <strong>Post</strong>stellen und Verkauf, <strong>Post</strong>Logistics und <strong>Post</strong>Mail sind nach Verrechnung der Prozesskosten Annahme,<br />

Transport und Zustellung dargestellt. Das Ergebnis <strong>Post</strong>stellen und Verkauf setzt sich aus dem Erfolg der übrigen Markenartikel<br />

sowie den Deckungsdifferenzen im postalischen Leistungserbringungsprozess zusammen.


Staatliche Abgeltungen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> erhält von der <strong>Schweizerische</strong>n Eidgenossenschaft folgende im Nettoumsatz aus Logistikdienstleistungen enthaltene<br />

Abgeltungen:<br />

– Segment <strong>Post</strong>Mail: an die ungedeckten Kosten des Zeitungstransports im Umfang von 80 Millionen Franken<br />

(Vorjahr: 80 Millionen Franken)<br />

– Segment <strong>Post</strong>Auto: für erfolgte Personentransporte im öffentlichen Verkehr im Umfang von 184 Millionen Franken<br />

(Vorjahr: 187 Millionen Franken)<br />

Zusammensetzung Segmentaktiven und ­passiven<br />

<strong>Die</strong> betrieblichen Aktiven bzw. Passiven, die aus den betrieblichen Tätigkeiten eines Segments resultieren, sind nach Möglichkeit<br />

den Segmenten zugeordnet. Da im Segmentergebnis «<strong>Post</strong>Finance» betriebliche Finanzerträge und -aufwände enthalten<br />

sind, werden die entsprechenden verzinslichen Guthaben und Verbindlichkeiten in den Segmentaktiven bzw. -verbindlichkeiten<br />

berücksichtigt.<br />

<strong>Die</strong> Spalte «Übrige» enthält in den Segmentaktiven bzw. -passiven hauptsächlich:<br />

– Buchwerte der zentral geführten Liegenschaften des Stammhauses <strong>Post</strong><br />

– Personalvorsorgeverpfichtungen<br />

Nicht zugeordnete Aktiven und Passiven umfassen Guthaben und Schulden (primär Darlehen z. B. an <strong>Post</strong>Auto-Unternehmer),<br />

die im Wesentlichen fnanzieller Art sind und somit nicht den Segmentaktiven bzw. -passiven zugerechnet werden.<br />

Weitere Informationen<br />

<strong>Die</strong> nicht liquiditätswirksamen Aufwendungen und Erträge enthalten vor allem Bildungen und nicht geldwirksame Aufösungen<br />

von Rückstellungen.<br />

121


122 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Ergebnisse nach Geschäftssegmenten<br />

<strong>2007</strong> <strong>Post</strong>Mail <strong>Post</strong>­<br />

Logistics<br />

<strong>Post</strong>Finance <strong>Post</strong>Auto 1 Swiss <strong>Post</strong><br />

International<br />

<strong>Post</strong>stellen<br />

und<br />

Verkauf<br />

Strategische<br />

Kunden und<br />

Lösungen 2<br />

Übrige 3 Konsolidierung<br />

Mio. CHF<br />

Betriebsertrag<br />

Anhang<br />

mit Kunden 2 659 1 118 1 928 583 1 142 420 662 200 – 8712<br />

mit anderen Segmenten 349 343 9 2 3 1316 30 818 – 2870 –<br />

Total Betriebsertrag 300 1461 1 37 5 5 1145 1736 6 2 101 –2 70 712<br />

Betriebsergebnis 236 76 31 32 34 – 25 – 1 1 6 66<br />

Finanzerfolg 12, 13 – 2<br />

Erfolg assoz. Gesellschaften 23 2 – 2 0 8 – 0 0 12<br />

Ertragssteuern 14 33<br />

Konzerngewinn 0<br />

Segmentaktiven 549 341 56103 184 705 453 524 2468 – 4143 57184<br />

Assoziierte Gesellschaften 5 – 15 2 15 – 0 6 43<br />

Nicht zugeordnete Aktiven4 2857<br />

Total Aktiven 600 4<br />

Segmentverbindlichkeiten 325 342 55297 304 686 476 385 3427 – 4143 57099<br />

Nicht zugeordnete Passiven4 515<br />

Total Fremdkapital 57614<br />

Investitionen in Sach- und<br />

immaterielle Anlagen 24, 25 138 64 23 26 18 2 26 308 605<br />

Abschreibungen 24, 25 31 47 22 22 6 1 30 100 259<br />

Wertminderung 17, 24, 25 – – 9 – 0 – 25 – 34<br />

Wertaufholung 17, 25 – – 0 – – – 0 – 0<br />

Übrige nicht liquiditätswirksame<br />

(Aufwendungen)/Erträge –12 – 6 1 – 19 – 2 – 3 – 5 – 125 – 171<br />

Personalbestand 5 14 370 5 105 2 709 1 521 1 133 10 997 5 306 2 306 43447<br />

1 Das Segment <strong>Post</strong>Auto unterliegt dem Eisenbahngesetz. <strong>Die</strong>ses sieht vor, dass die Rechnungslegung für konzessionierte Transportunternehmen (REVO) separat verordnet ist.<br />

Zwischen den Ergebnissen nach REVO und IFRS bestehen Abweichungen.<br />

2 Beinhaltet die MailSource- und die GHP-Gruppe sowie die Konzerngesellschaften yellowworld AG, DocumentServices AG und SwissSign AG.<br />

3 Enthält Bereiche wie Immobilien, Informationstechnologie sowie Philatelie.<br />

4 Nicht zugeordnete Aktiven und Passiven umfassen Guthaben und Schulden, die im Wesentlichen zum Finanzerfolg und somit nicht zum Betriebsergebnis beitragen und deshalb<br />

nicht den Segmentaktiven bzw. Segmentpassiven zugerechnet werden.<br />

5 Durchschnittsbestand umgerechnet auf Vollzeitstellen (ohne Lernpersonal).<br />

Ergebnisse nach Regionen<br />

<strong>2007</strong> Schweiz Ausland<br />

und<br />

grenzüber­<br />

Konzern<br />

Mio. CHF Anhang<br />

schreitend<br />

Betriebsertrag mit Kunden 6 971 1 741 8712<br />

Segmentaktiven 56 209 975 57184<br />

Investitionen in Sach- und immaterielle Anlagen 24, 25 572 33 605<br />

Konzern


Ergebnisse nach Geschäftssegmenten<br />

2006 <strong>Post</strong>Mail <strong>Post</strong>­<br />

Logistics<br />

<strong>Post</strong>Finance <strong>Post</strong>Auto 1 Swiss <strong>Post</strong><br />

International<br />

<strong>Post</strong>stellen<br />

und<br />

Verkauf<br />

Strategische<br />

Kunden und<br />

Lösungen 2<br />

Übrige 3 Konsolidierung<br />

Mio. CHF<br />

Betriebsertrag<br />

Anhang<br />

mit Kunden 2662 1058 1578 577 1077 406 374 163 – 7 895<br />

mit anderen Segmenten 366 317 9 2 2 1245 22 731 – 2694 –<br />

Total Betriebsertrag 302 1375 15 7 57 107 1651 3 6 4 – 26 4 7 5<br />

Betriebsergebnis 3 3 3 245 2 44 – 111 133 23<br />

Finanzerfolg 12, 13 3<br />

Erfolg assoz. Gesellschaften 23 2 – 2 0 8 – 0 1 13<br />

Ertragssteuern 14 – 2<br />

Konzerngewinn 37<br />

Segmentaktiven 693 296 52105 177 642 329 412 2191 – 3848 52 997<br />

Assoziierte Gesellschaften 5 – 14 2 15 – 0 6 42<br />

Nicht zugeordnete Aktiven4 2561<br />

Total Aktiven 55600<br />

Segmentverbindlichkeiten 331 239 51339 324 614 438 207 3903 – 3848 53 547<br />

Nicht zugeordnete Passiven4 448<br />

Total Fremdkapital 53 5<br />

Investitionen in Sach- und<br />

immaterielle Anlagen 24, 25 58 56 16 25 7 0 26 317 505<br />

Abschreibungen 24, 25 35 50 26 25 5 1 10 105 257<br />

Wertminderung 17, 25 – – 10 0 1 – 1 – 12<br />

Wertaufholung 17, 25 0 – – 0 – 4 – – 4<br />

Übrige nicht liquiditätswirksame<br />

(Aufwendungen)/Erträge –18 – 6 – 2 –11 –1 0 1 – 164 – 201<br />

Personalbestand 5 15046 5059 2526 1502 987 11502 3192 2364 42178<br />

1 Das Segment <strong>Post</strong>Auto unterliegt dem Eisenbahngesetz. <strong>Die</strong>ses sieht vor, dass die Rechnungslegung für konzessionierte Transportunternehmen (REVO) separat verordnet ist.<br />

Zwischen den Ergebnissen nach REVO und IFRS bestehen Abweichungen.<br />

2 Beinhaltet die MailSource- und die GHP-Gruppe sowie die Konzerngesellschaften yellowworld AG, DocumentServices AG und SwissSign AG.<br />

3 Enthält Bereiche wie Immobilien, Informationstechnologie sowie Philatelie.<br />

4 Nicht zugeordnete Aktiven und Passiven umfassen Guthaben und Schulden, die im Wesentlichen zum Finanzerfolg und somit nicht zum Betriebsergebnis beitragen und deshalb<br />

nicht den Segmentaktiven bzw. Segmentpassiven zugerechnet werden.<br />

5 Durchschnittsbestand umgerechnet auf Vollzeitstellen (ohne Lernpersonal).<br />

Ergebnisse nach Regionen<br />

2006 Schweiz Ausland<br />

und<br />

grenzüber­<br />

Konzern<br />

Mio. CHF Anhang<br />

schreitend<br />

Betriebsertrag mit Kunden 6504 1391 7895<br />

Segmentaktiven 52091 906 52997<br />

Investitionen in Sach- und immaterielle Anlagen 24, 25 472 33 505<br />

Konzern<br />

123


124 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />

6 Erfolg aus Finanzdienstleistungen<br />

<strong>Die</strong> nachfolgende Darstellung trägt dem Charakter des Finanzdienstleistungsgeschäfts Rechnung. <strong>Die</strong> Gliederung erfolgt nach<br />

bankenüblicher Praxis.<br />

Mio. CHF<br />

Zinsertrag<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Zinsertrag aus Forderungen gegenüber Finanzinstituten 59 45<br />

Zinsertrag aus Securities-Lending- und Reverse-Repurchase-Geschäften 152 104<br />

Zinsertrag aus verzinslichen Kundenforderungen 9 9<br />

Zins- und Dividendenertrag aus FVTPL1 : Handelsbestand – 0<br />

Zins- und Dividendenertrag aus Finanzanlagen<br />

Zinsaufwand<br />

915 724<br />

Zinsaufwand für Kundeneinlagen – 405 – 255<br />

Zinsaufwand für Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten –7 –6<br />

Zinsaufwand aus Repurchase-Geschäften –4 –2<br />

Erfolg aus dem Zinsgeschäft 71 61<br />

Wertberichtigung Finanzanlagen –12 – 9<br />

Verluste aus dem Zahlungsverkehr – 4 02 Zinserfolg nach Wertberichtigungen 703 610<br />

Kommissionsertrag Kreditgeschäft 66 46<br />

Kommissionsertrag Wertschriften- und Anlagengeschäft 29 21<br />

Kommissionsertrag übriges <strong>Die</strong>nstleistungsgeschäft 17 18<br />

Kommissionsaufwand –61 – 48<br />

<strong>Die</strong>nstleistungserfolg 518 471<br />

Erfolg aus dem <strong>Die</strong>nstleistungs­ und Kommissionsgeschäft 56 50<br />

Erfolg aus dem Handelsgeschäft 100 91<br />

Erfolg aus dem Verkauf von zur Veräusserung verfügbaren Finanzanlagen 11 5<br />

Übriger Finanzerfolg – 9 – 11<br />

Erfolg aus Finanzdienstleistungen 1 374 1 203<br />

Ausweis in der konsolidierten Erfolgsrechnung unter:<br />

Ertrag aus Finanzdienstleistungen 1 927 1 576<br />

Aufwand für Finanzdienstleistungen – 553 – 373<br />

1 FVTPL: Fair value through proft or loss (erfolgswirksam zum Marktwert bewertet, Handel).<br />

2 Inkl. Aufösung Rückstellungen für ungewisse Forderungen aus dem internationalen Zahlungsverkehr.


7 Übrige betriebliche Erträge<br />

Mio. CHF <strong>2007</strong> 2006<br />

Mietertrag 61 61<br />

Gewinne aus dem Verkauf von Sachanlagen 76 56<br />

Übrige Erträge 299 241<br />

Total übrige betriebliche Erträge 436 35<br />

<strong>Die</strong> übrigen Erträge umfassen vor allem durch das Segment Swiss <strong>Post</strong> International einkassierte Mehrwertsteuern sowie Zoll­<br />

gebühren (siehe auch Anhang unter Erläuterung 11, Übriger Betriebsaufwand) sowie die Abwicklung neuer Lösungsgeschäfte<br />

im Logistikbereich und dem Recharge-Geschäft von MailSource (dabei werden Leistungen von Dritten durch die MailSource-<br />

Gruppe koordiniert und deren Kunden weiterverrechnet).<br />

Personalaufwand<br />

Mio. CHF Anhang <strong>2007</strong> 2006<br />

Löhne und Gehälter 3301 3185<br />

Sozialleistungen 329 292<br />

Vorsorgeaufwand 9 143 154<br />

Übriger Personalaufwand 78 80<br />

Total Personalaufwand 3 51 3711<br />

Personalbestand<br />

Personaleinheiten¹ <strong>2007</strong> 2006<br />

Personalbestand Konzern <strong>Post</strong> (ohne Lernpersonal) 43 447 42 178<br />

Personalbestand Stammhaus <strong>Post</strong> (ohne Lernpersonal) 33 419 35 326<br />

Lernpersonal Konzern 1 525 1 435<br />

1 Durchschnittsbestand umgerechnet auf Vollzeitstellen.<br />

125


126 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Personalvorsorge<br />

Es bestehen verschiedene Personalvorsorgeeinrichtungen in der Schweiz und im Ausland. Der Grossteil der Mitarbeitenden ist<br />

bei der Stiftung Pensionskasse <strong>Post</strong> versichert. Hierbei handelt es sich um einen leistungsorientierten Plan. Der Plan versichert das<br />

Personal der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong>, von angeschlossenen Organisationen und Unternehmen sowie Mitarbeitende der <strong>Post</strong>Auto-<br />

Unternehmer, soweit diese für den Linienbetrieb von <strong>Post</strong>Auto eingesetzt werden, gegen wirtschaftliche Folgen von Alter, Tod<br />

und Invalidität. Angestellte Personen werden im Leistungsprimatplan frühestens am 1. Januar nach Vollendung des 17. Alters­<br />

jahres obligatorisch versichert, wenn das regelmässige Arbeitsverhältnis mit Entlöhnung im Monatslohn für mehr als drei Monate<br />

eingegangen wurde und der massgebende Jahreslohn höher ist als drei Viertel der maximalen AHV-Altersrente; oder wenn der<br />

Beschäftigungsgrad mindestens einen Drittel der Normalarbeitszeit beträgt. <strong>Die</strong> Pensionskasse versichert einen massgebenden<br />

Jahreslohn von höchstens 180 000 Franken. <strong>Die</strong> übrigen Vorsorgepläne sind für die Konzernrechnung unwesentlich. Auf den<br />

1. Januar 2008 nimmt die Pensionskasse <strong>Post</strong> einen Primatwechsel vor. Ab 2008 sind die Versicherten nach einem Duoprimat­<br />

plan gemäss BVG versichert. <strong>Die</strong> Effekte aus diesem Primatwechsel wurden in der Berechnung der Vorsorgeverpfichtung<br />

gemäss IAS 19 per 31. Dezember <strong>2007</strong> berücksichtigt.<br />

Folgende Parameter wurden bei den Berechnungen angewendet:<br />

Versicherungstechnische Annahmen<br />

Prozent <strong>2007</strong> 2006<br />

Diskontierungszinssatz 3,25 3,00<br />

Erwartete Lohnentwicklung 2,00 2,00<br />

Erwartete langfristige Rendite des Vorsorgevermögens 4,50 4,50<br />

Rentenindexierung 0,50 0,50<br />

Fluktuation 3,70 3,70<br />

<strong>Die</strong> langfristigen Leistungen an Mitarbeitende werden im Anhang unter Erläuterung 27, Rückstellungen, ausgewiesen und be­<br />

schrieben.<br />

Jahreskosten<br />

Mio. CHF<br />

Erworbene Vorsorgeansprüche<br />

Verzinsung der zukünftigen Vorsorgeansprüche<br />

Erwarteter Ertrag auf dem Vermögen<br />

Amortisation rückwirkender Leistungsverbesserungen<br />

Arbeitnehmerbeiträge<br />

Vorsorgeaufwand aus Leistungsprimatsplänen 141 152<br />

Vorsorgeaufwand der <strong>Post</strong>Auto-Unternehmer in der Position Entschädigungen an <strong>Post</strong>Auto-Unternehmer erfasst<br />

Vorsorgeaufwand für andere Vorsorgepläne<br />

Vorsorgeaufwand des Konzerns 143 154<br />

Effektiver Ertrag auf dem Vorsorgevermögen 126 933<br />

<strong>Die</strong> gegenseitigen Leistungen zwischen der Stiftung Pensionskasse <strong>Post</strong> und der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> erfolgen zu marktüblichen<br />

Konditionen.<br />

<strong>2007</strong><br />

441<br />

458<br />

–606<br />

4<br />

–156<br />

–9<br />

11<br />

2006<br />

426<br />

454<br />

– 565<br />

4<br />

–167<br />

–10<br />

12


Nachweis der bilanzierten Vorsorgeverpfichtungen aus Leistungsprimatplänen der Stiftung Pensionskasse <strong>Post</strong>:<br />

Zusammenfassung Deckungsstatus<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2007</strong> 31.12.2006<br />

Barwert der Vorsorgeverpfichtungen mit ausgesondertem Vermögen 15 190 15 648<br />

Vorsorgevermögen zu Marktwerten – 13 548 –13 627<br />

Unterdeckung 1 642 2 021<br />

Noch nicht amortisierte versicherungsmathematische Gewinne 1 641 605<br />

Noch nicht amortisierte Planänderungskosten 33 –23<br />

Vorsorgeverpfichtungen ohne ausgesondertes Vermögen 23 24<br />

Total bilanzierte Vorsorgeverpfichtungen aus Leistungsprimatplänen 2 33 2 627<br />

1 Betrag entspricht den kumulierten versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten, die aus der Abweichung zwischen den Annahmewerten und den effektiven Werten<br />

sowie den Anpassungen der versicherungstechnischen Annahmen entstehen.<br />

Entwicklung der bilanzierten Vorsorgeverpfichtungen aus Leistungsprimatplänen<br />

Mio. CHF <strong>2007</strong> 2006<br />

Stand per 1.1. 2627 3122<br />

Vorsorgeaufwand aus Leistungsprimatplänen 141 152<br />

Bezahlte Arbeitgeberbeiträge –217 –315<br />

Gewinnverwendung –212 –350<br />

Zugang Konsolidierungskreis 0 18<br />

Stand per 31.12. 233 2627<br />

davon:<br />

kurzfristig, d. h. Zahlungen, die innerhalb der nächsten 12 Monate anfallen 141 152<br />

langfristig 2198 2475<br />

Entwicklung der Vorsorgeverpfichtung<br />

Mio. CHF <strong>2007</strong> 2006<br />

Stand per 1.1. 15 671 15 462<br />

Erworbene Vorsorgeansprüche 441 426<br />

Ausbezahlte Leistungen aus Vorsorgevermögen – 791 – 719<br />

Direkt vom Arbeitgeber ausbezahlte Leistungen – 1 –1<br />

Verzinsung der Vorsorgeverpfichtung 458 454<br />

Unternehmenskäufe 3 18<br />

Versicherungstechnische (Gewinne)/Verluste – 516 31<br />

Umrechnungsdifferenzen 1 0<br />

Planänderungseffekte (Primatswechsel) –53 –<br />

Stand per 31.12. 15 213 15 671<br />

Vorsorgeverpfichtungen mit ausgesondertem Vermögen 15 190 15 648<br />

Vorsorgeverpfichtungen ohne ausgesondertes Vermögen 23 23<br />

Total Vorsorgeverpfichtungen 15 213 15 671<br />

127


12 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Entwicklung des Vorsorgevermögens (zu Marktwerten)<br />

Mio. CHF <strong>2007</strong> 2006<br />

Stand per 1.1. 13627 125 0<br />

Arbeitnehmerbeiträge 156 167<br />

Arbeitgeberbeiträge 217 315<br />

Ausbezahlte Leistungen –791 – 719<br />

Erwarteter Vermögensertrag 606 564<br />

Gewinne/(Verluste) auf dem Vorsorgevermögen –480 369<br />

Zugang Konsolidierungskreis 0 1<br />

Gewinnverwendung 1 212 350<br />

Umrechungsdifferenzen 1 0<br />

Stand per 31.12. 1354 13627<br />

1 Im Rahmen der Gewinnverwendung 2006 bzw. 2005 wurden gemäss Bundesratsbeschluss erneut 212 bzw. 350 Millionen Franken als Einlage in die Arbeitgeberbeitragsreserve<br />

der Pensionskasse <strong>Post</strong> eingebracht. Als Folge dieser Gewinnverwendung resultierte eine Erhöhung der Kapitalreserven in der gleichen Höhe.<br />

Anlagekategorien<br />

Erwartete langfristige<br />

Rendite<br />

Anteil am Gesamtvermögen<br />

bewertet zum Fair Value<br />

Prozent 31.12.<strong>2007</strong> 31.12.2006<br />

Obligationen 3,25 46 45<br />

Aktien 6,50 27 28<br />

Immobilien 4,50 10 14<br />

Andere 3,40 17 13<br />

Total 4,50 100 100<br />

Im Vermögen der Pensionskasse <strong>Post</strong> sind keine Titel der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> und keine von der <strong>Post</strong> gemieteten Immobilien<br />

enthalten.<br />

Entwicklung der Unterdeckung<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2007</strong> 31.12.2006 31.12.2005 31.12.2004 31.12.2003<br />

Vorsorgeverpfichtung 15213 15671 15456 14437 13626<br />

Vorsorgevermögen – 13548 –13627 –12580 –11284 –10971<br />

Unterdeckung 1665 2044 2 76 3153 2655<br />

Erfahrungsbedingte Anpassungen auf der Planverpfichtung<br />

Betrag 9 –31 –210 –136 156<br />

in Prozenten 0,1 –0,2 –1,4 –0,9 1,1<br />

Erfahrungsbedingte Anpassungen auf dem Planvermögen<br />

Betrag –480 369 724 –12 220<br />

in Prozenten –3,5 2,7 5,8 – 0,1 2,0<br />

<strong>Die</strong> erfahrungsbedingten Anpassungen (Planverpfichtung, Planvermögen) dokumentieren die Abweichungen zwischen den<br />

Planungsannahmen und den effektiven Entwicklungen des jeweiligen Jahres.<br />

Zukünftige Arbeitgeberbeiträge<br />

<strong>Die</strong> erwarteten ordentlichen Arbeitgeberbeiträge für das Jahr 2008 betragen 214 Millionen Franken (Jahr <strong>2007</strong>: 210 Millionen Franken).


10 Handelswaren­ und <strong>Die</strong>nstleistungsaufwand<br />

Mio. CHF <strong>2007</strong> 2006<br />

Handelswarenaufwand 526 4781 Entschädigungen an <strong>Post</strong>Auto-Unternehmer 268 266<br />

Entschädigungen an Transportunternehmen 355 345<br />

Entschädigungen für internationalen <strong>Post</strong>verkehr 331 306<br />

Temporärmitarbeitende 150 92<br />

Total Handelswaren­ und <strong>Die</strong>nstleistungsaufwand 1 630 1 4 7<br />

1 Vorjahreswerte angepasst, Umgliederung von Handelswarenaufwand in Aufwand für Betriebsmaterial.<br />

Bei den <strong>Post</strong>Auto-Unternehmern handelt es sich um von der <strong>Post</strong> unabhängige Unternehmer, die im Auftragsverhältnis Linien<br />

von <strong>Post</strong>Auto für die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> betreiben. Der Handelswarenaufwand nahm im Wesentlichen durch die Abwicklung<br />

neuer Lösungsgeschäfte im Logistikbereich zu. <strong>Die</strong> Zunahme des Aufwands für Temporärmitarbeitende ist auf den Parallelbetrieb<br />

im Rahmen von REMA zurückzuführen.<br />

11 Übriger Betriebsaufwand<br />

Mio. CHF <strong>2007</strong> 2006<br />

Raumaufwand 208 191<br />

Unterhalt und Reparaturen von Sachanlagen 286 256<br />

Energie und Treibstoffe 55 53<br />

Betriebsmaterial 206 1061 Büro- und Verwaltungsaufwand 152 152<br />

Marketing und Kommunikation 99 96<br />

Verlust aus dem Verkauf von Sachanlagen 2 4<br />

Übriger Aufwand 520 386<br />

Total übriger Betriebsaufwand 1 52 1 244<br />

1 Vorjahreswerte angepasst, Umgliederung von Handelswarenaufwand in Aufwand für Betriebsmaterial.<br />

<strong>Die</strong> Zunahme des Betriebsmaterialaufwands erfolgte mehrheitlich akquisitionsbedingt (74 Millionen Franken).<br />

<strong>Die</strong> Zunahme im übrigen Aufwand setzt sich im Wesentlichen wie folgt zusammen: einkassierte Mehrwertsteuern und Zoll­<br />

gebühren (34 Millionen Franken) im Segment Swiss <strong>Post</strong> International, Beschaffung neuer Telefoniegeräte für den Konzern<br />

sowie Infrastrukturen für neue Rechen- und Briefzentren (42 Millionen Franken) im Segment Übrige und organisches Wachstum<br />

im Segment Strategische Kunden und Lösungen (31 Millionen Franken).<br />

12


130 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

12 Finanzertrag<br />

Mio. CHF <strong>2007</strong> 2006<br />

Zinsertrag auf sonstigen Darlehen 12 12<br />

Gewinne aus dem Verkauf von Finanzanlagen 2 0<br />

Übriger Finanzertrag 4 2<br />

Total Finanzertrag 1 14<br />

<strong>Die</strong> Erträge aus dem Finanzdienstleistungsgeschäft von <strong>Post</strong>Finance sind im Ertrag aus Finanzdienstleistungen erfasst.<br />

13 Finanzaufwand<br />

Mio. CHF Anhang <strong>2007</strong> 2006<br />

Zinsaufwand auf übrigen Finanzverbindlichkeiten 8 3<br />

Barwertanpassungen auf Rückstellungen 27 5 4<br />

Zinsaufwand Financial Lease 26 2 0<br />

Wertminderung auf sonstigen Darlehen 0 1<br />

Übriger Finanzaufwand 5 3<br />

Total Finanzaufwand 20 11<br />

<strong>Die</strong> Aufwände aus dem Finanzdienstleistungsgeschäft von <strong>Post</strong>Finance sind im Aufwand für Finanzdienstleistungen erfasst.


14 Ertragssteuern<br />

Mio. CHF <strong>2007</strong> 2006<br />

Aufwand für laufende Ertragssteuern 13 9<br />

Ertrag für latente Ertragssteuern –46 –7<br />

Total Ertragssteuern –33 2<br />

Der grösste Teil des Geschäfts des Stammhauses ist mit Ausnahme der Gewinne aus den Wettbewerbsdiensten nicht der<br />

Besteuerung unterworfen. Der Anteil der steuerbaren Leistungen könnte in Zusammenhang mit der Liberalisierung in Zukunft<br />

aber steigen.<br />

Latente Steuern auf Bilanzpositionen<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> 31. Dezember 2006<br />

­ ­<br />

Latente Steuer­ Latente Steuer­ Netto Guthaben/ Latente Steuer­ Latente Steuer­ Netto Guthaben/<br />

guthabenverbindlich (Verbindlich guthabenverbindlich (Verbindlich<br />

Mio. CHF<br />

keiten<br />

keiten)<br />

keiten<br />

keiten)<br />

Sachanlagen 0 –6 – 6 – – 4 –4<br />

Immaterielle Anlagen 20 –5 15 0 –10 – 10<br />

Übrige Finanzverbindlichkeiten 2 – 2 – – –<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 0 –1 –1 – – 0 –0<br />

Rückstellungen 0 –0 0 4 – 0 4<br />

Rückstellungen Personalvorsorge (IAS 19) 16 – 16 14 – 14<br />

Latente Steuern aus temporären<br />

Differenzen 3 – 12 26 1 –14 4<br />

Aktivierte Steuerguthaben aus Verlustvorträgen 23 23 2 2<br />

Latente Steuerguthaben /­verpfichtungen<br />

brutto 61 – 12 4 20 –14 6<br />

Latente Steuerguthaben /-verbindlichkeiten<br />

Vorjahr –20 14 –6 –10 3 –7<br />

Veränderung Konsolidierungskreis 0 1 1 –3 12 9<br />

Währungseinfuss 2 – 2 – – 1 –1<br />

Latente Steuern in der Erfolgsrechnung<br />

erfasst 43 3 46 7 0 7<br />

<strong>Die</strong> latenten Steuerguthaben von 61 Millionen Franken (Vorjahr: 20 Millionen Franken) umfassen im Wesentlichen steuerliche<br />

Verlustvorträge, zeitlich befristete Abweichungen (temporäre Differenzen) auf immateriellen Anlagen und steuerlich nicht<br />

akzeptierte Vorsorgerückstellungen aus IAS 19. Latente Steuerforderungen aufgrund abzugsfähiger zeitlicher Differenzen<br />

und vorhandener steuerlicher Verlustvorträge werden nur in dem Masse erfasst, in dem die Realisierung des jeweiligen Steuer­<br />

ertrags wahrscheinlich ist.<br />

<strong>Die</strong> latenten Steuerverbindlichkeiten von zwölf Millionen Franken (Vorjahr: 14 Millionen Franken) sind hauptsächlich aus<br />

zeitlich befristeten Abweichungen zwischen den Konzernvermögens- und den steuerlichen Vermögenswerten auf Sachanlagen,<br />

immateriellen Anlagen und sonstigen Verbindlichkeiten entstanden.<br />

131


132 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Steuerlich verrechenbare Verlustvorträge<br />

Mio. CHF Aktiviert Nicht aktiviert Total<br />

1 Jahr 27 150 177<br />

2bis 6 Jahre 70 143 213<br />

In mehr als 6 Jahren – 33 33<br />

Total 7 326 423<br />

Steuerliche Verlustvorträge in der Höhe von 326 Millionen Franken (Vorjahr: 254 Millionen Franken) wurden im Konzern nicht<br />

aktiviert, da deren zukünftige Realisierung unsicher erscheint. <strong>Die</strong> steuerlichen Verlustvorträge verfallen grösstenteils nach sieben<br />

Jahren.<br />

Analyse des Aufwands für Ertragssteuern<br />

Mio. CHF<br />

Gewinn vor Steuern<br />

Von der Gewinnsteuer ausgenommene Gewinne des Stammhauses<br />

Steuerbarer Gewinn 32 52<br />

Gewichteter durchschnittlicher Steuersatz 18,6% 19%<br />

Steueraufwand zum durchschnittlich gewichteten Steuersatz 6 10<br />

Ursachen für Mehr-/Minderbeträge:<br />

Verwendung nicht aktivierte Verlustvorträge<br />

Übrige steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen<br />

Steuernachzahlungen und -rückerstattungen aus Vorjahren<br />

Gewinn/Verluste zu abweichenden Steuersätzen<br />

Veränderung der Wertberichtigung für latente Steuerforderungen<br />

Veränderung von Steuersätzen<br />

Übrige Effekte<br />

Ausgewiesener Aufwand für Ertragssteuern – 33 2<br />

<strong>Die</strong> obige Aufstellung zeigt die Überleitung vom steuerbaren Gewinn zum ausgewiesenen Steueraufwand. Der anzuwendende<br />

gewichtete durchschnittliche Steuersatz beträgt 18,6 Prozent (Vorjahr: 19 Prozent).<br />

<strong>2007</strong><br />

876<br />

844<br />

– 12<br />

1<br />

–<br />

–1<br />

– 23<br />

–1<br />

–3<br />

2006<br />

839<br />

787<br />

–2<br />

0<br />

–1<br />

0<br />

–7<br />

0<br />

2


Erläuterungen zur Bilanz<br />

15 Forderungen<br />

Mio. CHF<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> 31. Dezember 2006<br />

Bestand brutto Wertberichtigungen<br />

Bestand netto Bestand brutto Wertberichtigungen<br />

Bestand netto<br />

Forderungen gegenüber Finanzinstituten1 11005 1 11 004 13805 1 13804<br />

Verzinsliche Kundenforderungen 89 3 86 83 2 81<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1053 10 1 043 1046 12 1034<br />

Sonstige Forderungen 900 3 897 755 4 751<br />

Total Forderungen 13047 17 13 030 156 1 15670<br />

­<br />

1 davon Forderungen aus dem Reverse-<br />

Repurchase-Geschäft<br />

und gedeckt durch Wertschriften im Markt<br />

7 633 9047<br />

wert von 7 633 9047<br />

Bei einem Reverse-Repurchase-Geschäft wird eine Forderung eingebucht. <strong>Die</strong>se widerspiegelt das Recht der <strong>Post</strong>, die Barhinter­<br />

lage zurückzuerhalten. Im Rahmen von Reverse-Repurchase-Geschäften erhaltene Wertschriften werden nur dann in der Bilanz<br />

erfasst, wenn Risiken und Chancen zugegangen sind. <strong>Die</strong> Marktwerte der erhaltenen Wertschriften werden überwacht, um bei<br />

Bedarf zusätzliche Sicherheiten bereitzustellen oder zurückzufordern.<br />

Im Weiteren bestehen keine verpfändeten Vermögensgegenstände (Sicherheiten) für Forderungen.<br />

Fälligkeiten der Forderungen<br />

Mio. CHF<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> 31. Dezember 2006<br />

Total Fälligkeiten<br />

bis 3 Monate<br />

Fälligkeiten<br />

über 3 Monate<br />

Total Fälligkeiten<br />

bis 3 Monate<br />

Fälligkeiten<br />

über 3 Monate<br />

Forderungen gegenüber Finanzinstituten 11004 8418 2 586 13804 12553 1251<br />

Verzinsliche Kundenforderungen 86 – 86 81 – 81<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1043 136 907 1034 – 1034<br />

Sonstige Forderungen 897 49 848 751 – 751<br />

Total Forderungen 13030 604 4 426 15670 12553 3117<br />

Bei den Forderungen gegenüber Finanzinstituten handelt es sich um Kontokorrentguthaben, Geldmarktanlagen und Reverse-<br />

Repurchase-Geschäfte. <strong>Die</strong> Kontokorrente entstehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem internationalen Zahlungsver­<br />

kehr der <strong>Post</strong>. <strong>Die</strong> Geldmarktanlagen und Reverse-Repurchase-Geschäfte entstehen aus der Bewirtschaftung der Kundengelder.<br />

<strong>Die</strong> Wertschriftendeckung der Reverse-Repurchase-Geschäfte erfolgt täglich zu den aktuellen Marktwerten.<br />

Bei den verzinslichen Kundenforderungen handelt es sich um technische Kontoüberzüge der <strong>Post</strong>kontoinhaber.<br />

Im Berichtsjahr wurde gemäss der Effektivzinsmethode ein Zinsertrag von 59 Millionen Franken aus den Forderungen gegen­<br />

über Finanzinstituten (Vorjahr: 45 Millionen Franken) bzw. neun Millionen Franken aus verzinslichen Kundenforderungen (Vorjahr:<br />

neun Millionen Franken) erwirtschaftet.<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen haben einen kurzfristigen Charakter. Daher werden<br />

sie nicht abdiskontiert.<br />

133


134 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Überfällige Forderungen ohne Einzelwertberichtigungen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> wertberichtigt Forderungen, wenn sie für diese Forderungen mit einem Verlust rechnet, weil der<br />

Schuldner seinen vertraglichen Verpfichtungen voraussichtlich nicht nachkommen kann. Überfällige Forderungen, für die keine<br />

eindeutigen Hinweise auf eine Wertminderung bestehen, werden auf eine Beobachtungsliste gesetzt und überwacht.<br />

Mio. CHF<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> 31. Dezember 2006<br />

1 – 0<br />

Tage<br />

1– 1 0<br />

Tage<br />

1 1 –365<br />

Tage<br />

> 1 Jahr 1– 0<br />

Tage<br />

1 –1 0<br />

Tage<br />

1 1– 365<br />

Tage<br />

> 1 Jahr<br />

Verzinsliche Kundenforderungen 74 4 5 6 72 3 2 5<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 90 3 1 1 68 6 2 3<br />

Sonstige Forderungen 1 1 0 2 4 1 0 2<br />

Total Forderungen 165 6 144 10 4 10<br />

Sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr mussten keine wesentlichen überfälligen Forderungen neu verhandelt werden.<br />

Forderungen mit Wertberichtigungen<br />

Mio. CHF<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> 31. Dezember 2006<br />

Bestand brutto Wertberichtigungen<br />

Bestand netto Bestand brutto Wertberichtigungen<br />

Bestand netto<br />

Einzelwertberichtigungen<br />

Ford. gegenüber Finanzinstituten 1 –1 – 1 – 1 0<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 15 – 7 8 32 – 8 24<br />

Sonstige Forderungen 4 – 3 1 5 – 4 1<br />

Total Forderungen mit<br />

Einzelwertberichtigungen 20 – 11 3 –13 25<br />

Pauschalwertberichtigungen<br />

Verzinsliche Kundenforderungen 89 – 3 86 83 – 2 81<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 844 – 3 841 875 – 4 871<br />

Sonstige Forderungen 1 0 1 1 0 1<br />

Total Forderungen mit<br />

Pauschalwertberichtigungen 34 –6 2 5 –6 53<br />

Offene Forderungen werden regelmässig mittels einer vom Konzern vorgegebenen Risikoanalyse geprüft. Einzelwertberichtigun­<br />

gen für Forderungen werden aufgrund der Differenz zwischen dem Nennwert der Forderungen und dem geschätzten einbring­<br />

baren Nettobetrag ermittelt.<br />

Nicht einzelwertberichtigte Positionen werden aufgrund statistischer Erhebungen aus den Vorjahren zusätzlich einer pauschalen<br />

Wertberichtigung unterzogen.


Veränderungen der Wertberichtigungen auf Forderungen<br />

Forderungen gegenüber<br />

Finanzinstituten<br />

Einzelwertberichtigungen <br />

Pauschalwertberichtigungen<br />

Verzinsliche<br />

Kundenforderungen<br />

Einzelwertberichtigungen <br />

Pauschalwertberichtigungen<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Einzelwertberichtigungen <br />

Pauschalwertberichtigungen<br />

Sonstige Forderungen<br />

Einzelwertberichtigungen <br />

Pauschalwertberichtigungen<br />

Mio. CHF<br />

Stand per 1.1.<strong>2007</strong> 1 – – 2 4 4 0<br />

Wertminderungen – – – 1 2 1 0 –<br />

Wertaufholungen – – – – 0 – 1 – 0<br />

Abgänge – – – – –3 – 1 – 1 –<br />

Stand per 31.12.<strong>2007</strong> 1 – – 3 7 3 3 0<br />

Forderungen gegenüber<br />

Finanzinstituten<br />

Einzelwertberichtigungen <br />

Pauschalwertberichtigungen<br />

Verzinsliche<br />

Kundenforderungen<br />

Einzelwertberichtigungen <br />

Pauschalwertberichtigungen<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Einzelwertberichtigungen <br />

Pauschalwertberichtigungen<br />

Sonstige Forderungen<br />

Einzelwertberichtigungen <br />

Pauschalwertberichtigungen<br />

Mio. CHF<br />

Stand per 1.1.2006 0 – – 2 7 2 4 0<br />

Wertminderungen 1 – – – 3 2 0 –<br />

Abgänge – – – – –2 0 0 –<br />

Stand per 31.12.2006 1 – – 2 4 4 0<br />

16 Vorräte<br />

Mio. CHF <strong>2007</strong> 2006<br />

Handelswaren 46 44<br />

Treibstoffe und Betriebsmaterial 30 28<br />

Halb- und Fertigfabrikate 7 8<br />

Wertberichtigung für unkurante Vorräte – 1 – 1<br />

Total Vorräte 2 7<br />

135


136 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

17 Finanzanlagen<br />

Mio. CHF<br />

FVTPL 1<br />

Handel<br />

Bis Endverfall<br />

gehalten<br />

Zur<br />

Veräusserung<br />

verfügbar<br />

Derivative<br />

Finanzinstrumente<br />

Anhang 18 19 20 21 22<br />

Darlehen Total<br />

Stand per 1.1.<strong>2007</strong> – 26325 4422 16 3 4 34 712<br />

Zugänge aus Erwerb von Konzerngesellschaften – – 0 – – 0<br />

Zugänge – 10354 1051 23 7201 18 629<br />

Erfolgswirksame Wertveränderung – –86 20 – –31 – 97<br />

Erfolgsneutrale Wertveränderung – – – 17 0 – –17<br />

Wertminderung, netto – – 7 – – – 2 –9<br />

Abgänge – –4915 – 1541 – –5320 – 11 776<br />

Stand per 31.12.<strong>2007</strong> – 31671 3 35 3 57 7 41 442<br />

Mio. CHF<br />

FVTPL 1<br />

Handel<br />

Bis Endverfall<br />

gehalten<br />

Zur<br />

Veräusserung<br />

verfügbar<br />

Derivative<br />

Finanzinstrumente<br />

Darlehen Total<br />

Anhang 18 19 20 21 22<br />

Stand per 1.1.2006 2 22101 70 1 10 2 2 32 1 6<br />

Zugänge aus Erwerb von Konzerngesellschaften – – 0 – 6 6<br />

Zugänge 20 6384 1298 6 1468 9 176<br />

Erfolgswirksame Wertveränderung 0 – 133 3 – –36 – 166<br />

Erfolgsneutrale Wertveränderung – – –114 0 0 – 114<br />

Wertminderung, netto – – 7 – – 0 – 7<br />

Umbuchungen 0 2515 –2515 – 0 0<br />

Abgänge – 22 – 4535 – 1341 – –471 –6 369<br />

Stand per 31.12.2006 – 26325 4422 16 3 4 34 712<br />

1 FVTPL: Fair value through proft or loss (erfolgswirksam zum Marktwert bewertet, Handel).<br />

In den Finanzanlagen sind ausgeliehene Bestände für Securities Lending von 11910 Millionen Franken (Vorjahr: 9112 Millionen<br />

Franken) enthalten.<br />

In den derivativen Finanzinstrumenten (positive Wiederbeschaffungswerte) sind 20 Millionen Franken (Vorjahr: drei Millionen Fran­<br />

ken) nach den Vorschriften des Hedge Accounting geführt (siehe Anhang unter Erläuterung 21, Derivative Finanzinstrumente).


1 Erfolgswirksam zum Marktwert bewertet, Handel<br />

Sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr bestanden keine erfolgswirksam zum Marktwert bewerteten Finanzanlagen, Handel.<br />

1 Bis Endverfall gehaltene Finanzanlagen<br />

31. Dezember <strong>2007</strong><br />

Mio. CHF<br />

Total Fälligkeiten<br />

innerhalb<br />

1 Jahres<br />

Fälligkeiten<br />

1–5 Jahre<br />

Fälligkeiten<br />

über 5 Jahre<br />

Obligationen 31 671 6349 18683 6639<br />

Total bis Endverfall gehalten 31 671 634 1 6 3 663<br />

Bewertet zu Marktwerten 31 286<br />

31. Dezember 2006<br />

Mio. CHF<br />

Total Fälligkeiten<br />

innerhalb<br />

1 Jahres<br />

Fälligkeiten<br />

1–5 Jahre<br />

Fälligkeiten<br />

über 5 Jahre<br />

Obligationen 26 325 5021 15917 5387<br />

Total bis Endverfall gehalten 26 325 5021 15 17 53 7<br />

Bewertet zu Marktwerten 26 194<br />

Im Berichtsjahr wurde gemäss der Effektivzinsmethode ein Zinsertrag von 694 Millionen Franken erwirtschaftet<br />

(Vorjahr: 528 Millionen Franken).<br />

Überfällige bis Endverfall gehaltene Finanzanlagen ohne Einzelwertberichtigungen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> wertberichtigt Finanzanlagen der Kategorie «Bis Endverfall gehalten», wenn sie für diese Finanzanlagen<br />

mit einem Verlust rechnet, weil der Schuldner seinen vertraglichen Verpfichtungen voraussichtlich nicht nachkommen kann.<br />

Per 31.12.<strong>2007</strong> wie auch per 31.12.2006 bestanden keine überfälligen bis Endverfall gehaltenen Finanzanlagen ohne Einzel­<br />

wertberichtigungen.<br />

Sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr mussten keine überfälligen Finanzanlagen der Kategorie «Bis Endverfall gehalten»<br />

neu verhandelt werden.<br />

137


13 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Bis Endverfall gehaltene Finanzanlagen mit Wertberichtigungen<br />

Mio. CHF<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> 31. Dezember 2006<br />

Bestand<br />

brutto<br />

Wertberichtigungen<br />

Bestand<br />

netto<br />

Bestand<br />

brutto<br />

Wertberichtigungen<br />

Bestand<br />

netto<br />

Pauschalwertberichtigungen<br />

Obligationen 31717 – 46 31671 26364 – 39 26325<br />

Total bis Endverfall gehaltene Finanzanlagen mit Pauschalwertberichtigungen 31717 – 46 31671 26364 – 3 26325<br />

Als Indikatoren für eine Wertminderung werden insbesondere Marktwertentwicklungen sowie «Downgradings» von bestehen­<br />

den Anlagen berücksichtigt. Einzelwertberichtigungen werden vorgenommen, wenn bedeutende fnanzielle Schwierigkeiten<br />

eines Emittenten bekannt sind oder Zins- und Tilgungszahlungen nicht mehr vertragsmässig geleistet werden.<br />

Sofern es keine objektiven Hinweise auf eine Wertminderung eines einzelnen Finanzinstruments gibt, erfolgt eine Gruppen­<br />

betrachtung. Finanzinstrumente mit vergleichbaren Ausfallrisiken werden zusammengefasst und aufgrund statistischer Erhebun­<br />

gen aus den Vorjahren zusätzlich einer pauschalen Wertberichtigung unterzogen.<br />

Es bestehen keine verpfändeten Vermögensgegenstände (Sicherheiten) für Finanzanlagen der Kategorie «Bis Endverfall gehalten».<br />

Veränderungen der Wertberichtigungen auf Finanzanlagen der Kategorie «Bis Endverfall gehalten»<br />

EinzelwertPauschalwert­ Total<br />

Mio. CHF<br />

berichtigungenberichtigungen Stand per 1.1.<strong>2007</strong> – 3 3<br />

Wertminderungen – 7 7<br />

Stand per 31.12.<strong>2007</strong> – 46 46<br />

EinzelwertPauschalwert­ Total<br />

Mio. CHF<br />

berichtigungenberichtigungen Stand per 1.1.2006 – 31 31<br />

Wertminderungen – 8 8<br />

Stand per 31.12.2006 – 3 3


20 Zur Veräusserung verfügbare Finanzanlagen<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> Total Fälligkeiten Fälligkeiten Fälligkeiten ohne Fälligkeit<br />

innerhalb 1– 5 Jahre über 5 Jahre<br />

Mio. CHF<br />

1 Jahres<br />

Obligationen 3666 1485 1957 224 –<br />

Aktien 267 – – – 267<br />

Übrige 2 1 – – 1<br />

Total zur Veräusserung verfügbar 3 35 14 6 1 57 224 26<br />

31. Dezember 2006 Total Fälligkeiten Fälligkeiten Fälligkeiten ohne Fälligkeit<br />

innerhalb 1– 5 Jahre über 5 Jahre<br />

Mio. CHF<br />

1 Jahres<br />

Obligationen 4151 1444 2470 237 –<br />

Aktien 266 – – – 266<br />

Übrige 5 1 – – 4<br />

Total zur Veräusserung verfügbar 4422 1445 2470 237 270<br />

In einem klar defnierten, begrenzten Rahmen wurde im Jahr 2005 auf Basis der Anlage- und Risikopolitik mit dem Aufbau<br />

einer strategischen Aktienposition begonnen. In den Aktien sind auch Beteiligungstitel im Umfang von einer Millionen Franken<br />

enthalten, die zu Anschaffungskosten bewertet sind, da der Fair Value nicht verlässlich ermittelt werden kann.<br />

Der Erfolg aus Verkäufen und vorzeitigen Rückzahlungen von zur Veräusserung verfügbaren Finanzanlagen belief sich im<br />

Berichtsjahr auf elf Millionen Franken (Vorjahr: fünf Millionen Franken).<br />

Im Berichtsjahr wurde gemäss der Effektivzinsmethode ein Zinsertrag von 104 Millionen Franken (Vorjahr: 133 Millionen Franken)<br />

erwirtschaftet.<br />

Überfällige zur Veräusserung verfügbare Finanzanlagen ohne Einzelwertberichtigungen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> wertberichtigt Finanzanlagen der Kategorie «Zur Veräusserung verfügbar», wenn sie für diese Finanzan­<br />

lagen mit einem Verlust rechnet, weil der Schuldner seinen vertraglichen Verpfichtungen voraussichtlich nicht nachkommen<br />

kann. Bei Vorliegen eines objektiven Hinweises auf eine Wertminderung wird der direkt im Eigenkapital erfasste kumulative Ver­<br />

lust aus dem Eigenkapital (d. h. Marktwertreserve) ausgebucht und dem Periodenergebnis belastet.<br />

Per 31.12.<strong>2007</strong> wie auch per 31.12.2006 bestanden keine überfälligen zur Veräusserung verfügbaren Finanzanlagen ohne Ein­<br />

zelwertberichtigungen.<br />

Sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr mussten keine überfälligen Finanzanlagen der Kategorie «Zur Veräusserung verfüg­<br />

bar» neu verhandelt werden.<br />

Zur Veräusserung verfügbare Finanzanlagen mit Wertberichtigungen<br />

Per 31.12.<strong>2007</strong> wie auch per 31.12.2006 bestanden keine nennenswerten zur Veräusserung gehaltene Finanzanlagen mit Wert­<br />

berichtigungen.<br />

Als Indikatoren für eine Wertminderung werden insbesondere Marktwertentwicklungen sowie «Downgradings» von bestehen­<br />

den Anlagen berücksichtigt. Einzelwertberichtigungen werden vorgenommen, wenn bedeutende fnanzielle Schwierigkeiten<br />

eines Emittenten bekannt sind oder Zins- und Tilgungszahlungen nicht mehr vertragsmässig geleistet werden.<br />

<strong>Die</strong> erfolgsneutral im Eigenkapital in der Position «Marktwertreserven» aufgelaufenen nicht realisierten Gewinne und Verluste<br />

werden beim Eintreten der Wertminderung (Impairment) in die Erfolgsrechnung umgebucht.<br />

Es bestehen keine verpfändeten Vermögensgegenstände (Sicherheiten) für Finanzanlagen der Kategorie «Zur Veräusserung ver­<br />

fügbar».<br />

Veränderungen der Wertberichtigungen auf Finanzanlagen der Kategorie «Zur Veräusserung verfügbar»<br />

Sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr bestanden keine nennenswerten Veränderungen der Wertberichtigungen auf Finanz­<br />

anlagen der Kategorie «Zur Veräusserung verfügbar».<br />

13


140 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

21 Derivative Finanzinstrumente<br />

Mio. CHF<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> 31. Dezember 2006<br />

Positive<br />

Verkehrswerte <br />

Kontraktvolumen<br />

Negative<br />

Verkehrswerte <br />

Kontraktvolumen<br />

Positive<br />

Verkehrswerte <br />

Kontraktvolumen<br />

Negative<br />

Verkehrswerte <br />

Kontraktvolumen<br />

Anhang 17 26 17 26<br />

Cash Flow Hedges<br />

Währung 5 304 22 720 1 24 10 338<br />

Zinsen 4 423 1 152 1 208 1 250<br />

Fair Value Hedges<br />

Währung 3 66 1 41 1 118 3 156<br />

Zinsen 8 90 3 83 0 – – –<br />

Übrige<br />

Währung 15 112 48 517 12 134 69 854<br />

Zinsen 4 211 0 362 1 149 1 1478<br />

Total derivative Finanzinstrumente 3 1206 75 1 75 16 633 4 3076<br />

Fälligkeiten Derivate<br />

Mio. CHF<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> 31. Dezember 2006<br />

Positive<br />

Verkehrswerte <br />

Kontraktvolumen<br />

Negative<br />

Verkehrswerte <br />

Kontraktvolumen<br />

Positive<br />

Verkehrswerte <br />

Kontraktvolumen<br />

Negative<br />

Verkehrswerte <br />

Kontraktvolumen<br />

Anhang 17 26 17 26<br />

Cash Flow Hedges<br />

Innerhalb 1 Jahres 3 321 9 423 0 90 3 131<br />

Zwischen 1 und 5 Jahren 6 390 7 267 2 142 3 248<br />

Über 5 Jahre 0 16 7 182 – – 5 209<br />

Fair Value Hedges<br />

Innerhalb 1 Jahres 3 66 4 124 1 20 2 76<br />

Zwischen 1 und 5 Jahren 8 90 – – 0 98 1 80<br />

Übrige<br />

Innerhalb 1 Jahres 5 253 27 645 1 160 38 1689<br />

Zwischen 1 und 5 Jahren 14 70 21 234 12 79 32 585<br />

Über 5 Jahre – – – – 0 44 0 58<br />

Total derivative Finanzinstrumente 3 1206 75 1 75 16 633 4 3076


Wiederbeschaffungswert (positiver bzw. negativer Verkehrswert)<br />

Der Wiederbeschaffungswert entspricht dem Marktwert eines derivativen Finanzinstruments, also dem Preis, den man beim<br />

Ausfall der Gegenpartei für den Abschluss eines Ersatzgeschäfts bezahlen müsste. Positive Wiederbeschaffungswerte sind dem<br />

Kreditrisiko ausgesetzt und stellen den maximalen Verlust dar, den die Bank beim Ausfall der Gegenpartei zum Stichtag erleiden<br />

würde. Negative Wiederbeschaffungswerte ergeben sich, wenn die Ersatzgeschäfte zu günstigeren Bedingungen möglich<br />

wären.<br />

Kontraktvolumen<br />

Entspricht der Forderungsseite der den derivativen Finanzinstrumenten zugrundeliegenden Basiswerte bzw. den Nominalwerten<br />

(Underlying Value).<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> erwirbt derivative Finanzinstrumente vorwiegend zu Absicherungszwecken. <strong>Die</strong> Bilanzierung von Absicherungs­<br />

geschäften (Hedge Accounting) wird dann angewendet, wenn die derivativen Finanzinstrumente die Wertschwankungen des<br />

Wiederbeschaffungswerts oder des Geldfusses der abgesicherten Grundgeschäfte wirksam kompensieren. Derivate, für<br />

die Hedge Accounting nicht angewandt wird, werden wie Handelsinstrumente behandelt.<br />

Cash Flow Hedges<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> ist sowohl Währungsschwankungen wie auch Zinssatzänderungen ausgesetzt. Fremdwährungsrisiken,<br />

die aus Obligationenanlagen in fremder Währung resultieren, werden gegenüber Währungsschwankungen mit Währungs-<br />

Swaps abgesichert. Schwankungen der künftigen Zins-Cashfows auf Finanzanlagen werden mittels Zinssatz-Swaps mit unter­<br />

schiedlichen Laufzeiten abgesichert. <strong>Die</strong> Hedgingreserve wird zum Zeitpunkt, an dem die unterliegende Transaktion stattfndet,<br />

in die Erfolgsrechnung überführt.<br />

Am 31. Dezember <strong>2007</strong> beträgt die Hedgingreserve eine Million Franken (Vorjahr: eine Million Franken). Im Berichtsjahr<br />

wurden fünf Millionen Franken (Vorjahr: neun Millionen Franken) von der Hedgingreserve im Eigenkapital in die Erfolgsrechnung<br />

transferiert. <strong>Die</strong> gesamten Marktwertveränderungen der Absicherungsinstrumente fiessen erfolgsneutral in die Hedgingreserven.<br />

Anschliessend werden die aufgelaufenen sowie bezahlten/erhaltenen Nettozinsen (minus fünf Millionen Franken; Vorjahr: plus<br />

eine Million Franken) sowie der Fremdwährungsanteil (plus zehn Millionen Franken; Vorjahr: plus acht Millionen Franken) in<br />

die Erfolgsrechnung überführt (Recycling). In der Cashfow-Hedgereserve verbleibt somit die residuale Marktwertveränderung<br />

der Absicherungsinstrumente. In die Anschaffungskosten bzw. anderen Buchwerte eines nichtfnanziellen Vermögenswerts<br />

oder einer nichtfnanziellen Verbindlichkeit wurden keine Beträge aus dem Eigenkapital umgebucht.<br />

Fair Value Hedges<br />

Fremdwährungsrisiken, die aus Aktienanlagen in Fremdwährung resultieren, werden gegenüber Wechselkursschwankungen mit<br />

Devisenterminkontrakten abgesichert. Im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> wurden Fremdwährungsverluste/(-gewinne) von minus einer Mil­<br />

lion Franken (Vorjahr: plus zwei Millionen Franken) auf den Aktienbeständen Fremdwährungsgewinnen aus den Devisentermin­<br />

geschäften von plus einer Million Franken (Vorjahr: minus zwei Millionen Franken) gegenübergestellt.<br />

Siehe auch Anhang unter Erläuterung 31, Financial Risk Management, zur Risikostrategie. <strong>Die</strong> Verbuchungsvorschriften von<br />

Hedge Accounting werden ausschliesslich bei <strong>Post</strong>Finance im Zusammenhang mit Finanzanlagen seit 2005 angewendet.<br />

141


142 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

22 Darlehen<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> Total Fälligkeiten Fälligkeiten Fälligkeiten ohne Fälligkeit<br />

innerhalb 1–5 Jahre über 5 Jahre<br />

Mio. CHF<br />

1 Jahres<br />

Eidg. Finanzverwaltung 0 0 – – –<br />

Kantone, Städte und Gemeinden1 2323 709 803 811 –<br />

Finanzinstitute 3100 527 1444 1129 –<br />

<strong>Post</strong>Auto-Unternehmer 196 28 98 70 –<br />

Übrige2 178 81 44 53 –<br />

Total Darlehen 57 7 1345 23 2063 –<br />

1 Darlehen an Kantone, Städte und Gemeinden sowie Schuldscheindarlehen gegenüber öffentlich-rechtlichen Körperschaften (OERK).<br />

2 Darlehen und Schuldscheindarlehen an «andere Institutionen» und von der Pensionskasse <strong>Post</strong> ehemals gewährte Hypotheken (acht Millionen Franken), die durch <strong>Post</strong>Finance übernommen wurden.<br />

31. Dezember 2006<br />

Mio. CHF<br />

Total Fälligkeiten<br />

innerhalb<br />

1 Jahres<br />

Fälligkeiten<br />

1–5 Jahre<br />

Fälligkeiten<br />

über 5 Jahre<br />

ohne Fälligkeit<br />

Eidg. Finanzverwaltung 100 100 – – –<br />

Kantone, Städte und Gemeinden1 1558 370 420 768 –<br />

Finanzinstitute 1929 80 1094 755 –<br />

<strong>Post</strong>Auto-Unternehmer 211 28 99 83 1<br />

Übrige2 151 32 71 48 –<br />

Total Darlehen 3 4 610 16 4 1654 1<br />

1 Darlehen an Kantone, Städte und Gemeinden sowie Schuldscheindarlehen gegenüber öffentlich-rechtlichen Körperschaften (OERK).<br />

2 Darlehen und Schuldscheindarlehen an «andere Institutionen» und von der Pensionskasse <strong>Post</strong> ehemals gewährte Hypotheken (13 Millionen Franken), die durch <strong>Post</strong>Finance übernommen wurden.<br />

Im Berichtsjahr wurde gemäss der Effektivzinsmethode ein Zinsertrag von 118 Millionen Franken erwirtschaftet (Vorjahr: 63 Millio­<br />

nen Franken).<br />

Überfällige Darlehen ohne Einzelwertberichtigungen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> wertberichtigt Darlehen, wenn sie für diese Darlehen mit einem Verlust rechnet, weil der Schuldner seinen<br />

vertraglichen Verpfichtungen voraussichtlich nicht nachkommen kann.<br />

Per 31.12.<strong>2007</strong> wie auch per 31.12.2006 bestanden keine überfälligen Darlehen ohne Einzelwertberichtigungen.<br />

Sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr mussten keine wesentlichen überfälligen Darlehen neu verhandelt werden.


Darlehen mit Wertberichtigungen<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> 31. Dezember 2006<br />

Bestand<br />

brutto<br />

Wertberichtigungen<br />

Bestand<br />

netto<br />

Bestand<br />

brutto<br />

Wertberichtigungen<br />

Mio. CHF<br />

Einzelwertberichtigungen<br />

Darlehen – – – 1 0 1<br />

Total Darlehen mit Einzelwertberichtigungen – – – 1 0 1<br />

Pauschalwertberichtigungen<br />

Darlehen 5601 – 10 5591 3733 – 8 3725<br />

Total Darlehen mit Pauschalwertberichtigungen 5601 –10 55 1 3733 – 3725<br />

Einzelwertberichtigungen werden vorgenommen, wenn bedeutende fnanzielle Schwierigkeiten eines Schuldners bekannt sind<br />

oder Zins- und Tilgungszahlungen nicht mehr vertragsmässig geleistet werden.<br />

Sofern es keine objektiven Hinweise auf eine Wertminderung eines einzelnen Darlehens gibt, erfolgt eine Gruppenbetrachtung.<br />

Darlehen mit vergleichbaren Ausfallrisiken werden zusammengefasst und aufgrund statistischer Erhebungen aus den Vorjahren<br />

zusätzlich einer pauschalen Wertberichtigung unterzogen.<br />

Es bestehen keine verpfändeten Vermögensgegenstände (Sicherheiten) für Darlehen.<br />

Veränderungen der Wertberichtigungen auf Darlehen<br />

Mio. CHF<br />

Einzelwertberichtigungen <br />

Pauschalwertberichtigungen<br />

Stand per 1.1.<strong>2007</strong> 0<br />

Wertminderungen – 2 2<br />

Stand per 31.12.<strong>2007</strong> 0 10 10<br />

Mio. CHF<br />

Einzelwertberichtigungen <br />

Pauschalwertberichtigungen<br />

Stand per 1.1.2006 1 6 7<br />

Wertminderungen 0 2 2<br />

Abgänge – 1 – – 1<br />

Stand per 31.12.2006 0<br />

Total<br />

Total<br />

Bestand<br />

netto<br />

143


144 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

23 Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften<br />

<strong>Die</strong> assoziierten Gesellschaften sind im Anhang unter Erläuterung 32, Konsolidierungskreis, aufgeführt.<br />

Mio. CHF <strong>2007</strong> 2006<br />

Stand per 1.1. 42 35<br />

Zugänge aus Erwerb von assoziierten Gesellschaften – 1<br />

Abgänge aus Verkauf von assozierten Gesellschaften –1 –<br />

Erhaltene Dividenden – 10 – 7<br />

Anteil am Nettoergebnis (nach Steuern) 12 13<br />

Stand per 31.12. 43 42<br />

davon Goodwill 11 11<br />

Erfolge aus assoziierten Gesellschaften<br />

Mio. CHF <strong>2007</strong> 2006<br />

Anteil am Nettoergebnis (nach Steuern) 12 13<br />

Total Erfolg aus assoziierten Gesellschaften 12 13<br />

Veränderungen bei den assoziierten Gesellschaften<br />

Jahr <strong>2007</strong><br />

<strong>Die</strong> Emka Card Systems Ltd mit Sitz in Tel Aviv wurde per 25. Juli <strong>2007</strong> verkauft.<br />

Jahr 2006<br />

<strong>Die</strong> Gesellschaft BVZ Zermatt Tours AG wurde im ersten Semester 2006 aufgelöst.<br />

Im Zusammenhang mit dem Erwerb der GHP-Gruppe sind folgende assoziierte Gesellschaften neu in den Konsolidierungskreis<br />

aufgenommen worden: Emka Card Systems Ltd in Tel Aviv, eSourceOne GmbH in Hallstadt und I.P. GmbH in Bamberg.


24 Sachanlagen<br />

Mio. CHF<br />

Betriebsliegenschaften<br />

Anlagen im<br />

Bau: Betriebsliegenschaften <br />

Betriebseinrichtungen,<br />

Maschinen und<br />

EDV­Anlagen<br />

Mobiliar,<br />

Fahrzeuge<br />

und sonstige<br />

Anlagen<br />

Anlagen im<br />

Bau: übrige<br />

Anlageklassen<br />

Anschaffungskosten<br />

Stand per 1.1.<strong>2007</strong> 5764 1 6 1226 57 137 7 01<br />

­<br />

Zugänge aus Erwerb von Konzern<br />

gesellschaften 4 – 0 0 – 4<br />

Zugänge 0 281 77 78 143 579<br />

Abgänge – 70 – 24 – 254 – 40 – 4 – 392<br />

Umgliederungen 87 – 87 163 0 – 163 –<br />

Abgänge aus Umgliederungen nach IFRS 5 – 16 – – – 39 – – 55<br />

Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen 3 – 5 1 0 9<br />

Stand per 31.12.<strong>2007</strong> 5772 366 1217 57 113 046<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand per 1.1.<strong>2007</strong> 4537 – 1 313 – 5 41<br />

Abschreibungen 90 – 95 59 – 244<br />

Wertminderungen – – 5 – – 5<br />

Abgänge –64 – – 251 –36 – – 351<br />

Umgliederungen – – 0 0 – –<br />

Abgänge aus Umgliederungen nach IFRS 5 –1 – – – 34 – – 35<br />

Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen 0 – 3 1 – 4<br />

Stand per 31.12.<strong>2007</strong> 4562 – 43 303 – 5 70<br />

Buchwert per 31.12.<strong>2007</strong> 1210 366 374 275 113 2 33<br />

davon Anlagen in Leasing – – 2 11 – 13<br />

<strong>Die</strong> Wertminderungen auf Betriebseinrichtungen wurden in der Erfolgsrechnung in der Position Abschreibungen erfasst.<br />

Es bestehen Investitionsverpfichtungen für Sachanlagen im Umfang von 227 Millionen Franken (Vorjahr: 437 Millionen Franken).<br />

<strong>Die</strong> Abnahme ist auf den Fortschritt im Projekt REMA zurückzuführen.<br />

Per 31.12.<strong>2007</strong> bestehen verpfändete Sachanlagen im Rahmen von Hypotheken im Umfang von 35 Millionen Franken.<br />

Total<br />

145


146 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Mio. CHF<br />

Betriebsliegenschaften<br />

Anlagen im<br />

Bau: Betriebsliegenschaften <br />

Betriebseinrichtungen,<br />

Maschinen und<br />

EDV­Anlagen<br />

Mobiliar,<br />

Fahrzeuge<br />

und sonstige<br />

Anlagen<br />

Anlagen im<br />

Bau: übrige<br />

Anlageklassen<br />

Anschaffungskosten<br />

Stand per 1.1.2006<br />

Zugänge aus Erwerb von<br />

5 3 142 1136 562 1 7 14<br />

Konzerngesellschaften 73 – 157 14 – 244<br />

Zugänge 3 307 40 66 76 492<br />

Abgänge – 408 – 10 –116 – 25 – 15 – 574<br />

Umgliederungen 243 – 243 5 – – 5 –<br />

Abgänge aus Umgliederungen nach IFRS 5 – 142 – – –39 – – 181<br />

Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen 2 – 4 0 0 6<br />

Stand per 31.12.2006 5 764 1 6 1226 57 137 7 01<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand per 1.1.2006<br />

Zugänge aus Erwerb von<br />

4 60 – 10 301 – 6 171<br />

Konzerngesellschaften 13 – 106 8 – 127<br />

Abschreibungen 95 – 91 62 – 248<br />

Abgänge – 400 – –118 – 23 – – 541<br />

Abgänge aus Umgliederungen nach IFRS 5 – 131 – – –35 – – 166<br />

Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen 0 – 2 0 – 2<br />

Stand per 31.12.2006 4 537 – 1 313 – 5 41<br />

–<br />

Buchwert per 31.12.2006 1 227 1 6 235 265 137 2 060<br />

davon Anlagen in Leasing – – 4 10 – 14<br />

Total


25 Immaterielle Anlagen und Goodwill<br />

Mio. CHF<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> 31. Dezember 2006<br />

Goodwill 1 Übrige<br />

immaterielle<br />

Anlagen<br />

Total Goodwill 1 Übrige<br />

immaterielle<br />

Anlagen<br />

Anschaffungskosten<br />

Stand per 1.1.<br />

Zugänge aus Erwerb von<br />

166 77 243 52 141<br />

Konzerngesellschaften – 6 6 53 24 29<br />

Zugänge 672 26 93 713 13 84<br />

Abgänge – –9 – 9 – –13 – 13<br />

Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen –3 1 – 2 1 1 2<br />

Stand per 31.12. 230 101 331 166 77 243<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand per 1.1.<br />

Zugänge aus Erwerb von<br />

3 41 44 2 33 35<br />

Konzerngesellschaften – – – – 5 5<br />

Abschreibungen – 14 14 – 8 8<br />

Wertminderungen4 20 – 20 1 – 1<br />

Abgänge – –9 – 9 – – 5 – 5<br />

Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen – 1 1 – 0 0<br />

Stand per 31.12. 23 47 70 3 41 44<br />

Buchwert per 31.12. 207 54 261 163 36 1<br />

1 Goodwill von voll konsolidierten Gesellschaften. Der Goodwill aus dem Beteiligungserweb an assoziierten Gesellschaften ist im ausgewiesenen Beteiligungswert enthalten (siehe Anhang unter Erläuterung 23, Beteiligungen an<br />

assoziierten Gesellschaften).<br />

2 Zusammensetzung: aus Akquisitionen: Highnes-Gruppe, FM Verzollungs AG (siehe auch Anhang unter Erläuterung 33, Änderungen im Konsolidierungskreis von insgesamt 19 Millionen Franken); Auskauf Minderheiten:<br />

<strong>Post</strong>Logistics Innight AG, Client Vela GmbH, Swiss <strong>Post</strong> International Hong Kong Ltd; Earn-out-Anpassungen: GHP Holding GmbH, MailSource Inc.; Ausübung Option Erwerb restlicher 40% Swiss <strong>Post</strong> International (Italy) Srl von<br />

insgesamt 48 Millionen Franken.<br />

3 Zusammensetzung: GHP-Gruppe, MailSource AG (oneReason AG), MailSource Inc., MDS Media Data Services AG, Swiss <strong>Post</strong> International Singapore Pte Ltd. (siehe auch Anhang unter Erläuterung 33,<br />

Änderungen im Konsolidierungskreis).<br />

4 Siehe nachstehende Ausführungen unter «Überprüfung der Werthaltigkeit von Goodwill».<br />

<strong>Die</strong> übrigen immateriellen Anlagen beinhalten im Wesentlichen gekaufte Standardsoftware. Es bestehen keine Investitions­<br />

verpfichtungen.<br />

Überprüfung der Werthaltigkeit von Goodwill<br />

Der Goodwill wird bei einer Neuakquisition auf einzelne identifzierbare Einheiten, d.h. zahlungsmittelgenerierende Einheiten<br />

(ZGE), aufgeteilt und jährlich einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Dabei entspricht eine Gesellschaft in der Regel einer ZGE.<br />

Der netto realisierbare Wert einer ZGE basiert auf einer Nutzwertberechnung, basierend auf der strategischen Finanzplanung.<br />

<strong>Die</strong> Nutzwertberechnung berücksichtigt die zukünftigen Geldfüsse der nächsten drei Jahre, mit dem gewichteten Kapitalkosten­<br />

satz auf den Barwert abdiskontiert, und einen geschätzten Residualwert. <strong>Die</strong>ser beinhaltet keine Wachstumskomponente.<br />

Total<br />

147


14 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Der Goodwill bezieht sich auf folgende Segmente bzw. Konzerngesellschaften:<br />

Mio. CHF<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> 31. Dezember 2006<br />

Total<br />

Goodwill<br />

<strong>Post</strong>­<br />

Mail<br />

<strong>Post</strong>­<br />

Logistics<br />

Swiss <strong>Post</strong><br />

International<br />

SKL 1 Total<br />

Goodwill<br />

<strong>Post</strong>­<br />

Mail<br />

Swiss <strong>Post</strong><br />

International<br />

GHP-Gruppe 46 – – – 46 27 – – 27<br />

MailSource AG (oneReason AG) 5 – – – 5 5 – – 5<br />

MailSource Inc. 40 – – – 40 36 – – 36<br />

MailSource UK Ltd 16 – – – 16 17 – – 17<br />

DCL Data Care AG 4 4 – – – 4 4 – –<br />

DocumentServices AG<br />

Räber Information<br />

– – – – – 20 – – 20<br />

Management GmbH 3 3 – – – 3 3 – –<br />

MDS Media Data Services AG<br />

Swiss <strong>Post</strong> International<br />

4 – – 4 – 4 – 4 –<br />

Netherlands BV 3 – – 3 – 3 – 3 –<br />

Swiss <strong>Post</strong> International (Italy) Srl 20 – – 20 – – – – –<br />

Swiss <strong>Post</strong> Porta a Porta S.p.A. 23 – – 23 – 29 – 29 –<br />

Swiss <strong>Post</strong> SAT Holding SA<br />

Swiss <strong>Post</strong> International<br />

9 – – 9 – 9 – 9 –<br />

Singapore Pte Ltd 4 – – 4 – 4 – 4 –<br />

FM Verzollungs AG 2 – – 2 – – – – –<br />

<strong>Post</strong>Logistics AG 27 – 27 – – – – – –<br />

Übrige 1 0 – 1 – 2 1 1 –<br />

Total 207 7 27 66 107 163 50 105<br />

1 Strategische Kunden und Lösungen seit 1. Oktober <strong>2007</strong>.<br />

Zur Ermittlung der Werthaltigkeit des Goodwills für Konzerngesellschaften und assoziierte Gesellschaften per 31. Dezember<br />

<strong>2007</strong>, basierend auf der Discounted-Cashfow-Methode, wurden je Land die nachstehenden Parameter vorgegeben. Zudem<br />

wurde für die Berechnungen eine Marktrisikoprämie von rund 5 Prozent (Schweiz und Ausland) und je nach Einschätzung der<br />

Risiken eine Small-Cap-Prämie sowie ein Fremdkapitalzuschlag im Umfang von 0 bis 2 Prozent angewendet.<br />

Prozent Zinssatz 1 Steuersatz 2 WACC 3<br />

Schweiz 3,0 21 5,3– 7,4<br />

Italien 4,5 37 7,9<br />

England 4,9 30 8,3<br />

Niederlande 4,3 26 7,7<br />

Frankreich 4,3 33 7,7<br />

Deutschland 4,2 38 7,6<br />

USA 4,4 40 7,8<br />

Singapur 2,8 20 5,6<br />

1 Rendite zehnjährige Staatsanleihe des jeweiligen Landes.<br />

2 Steuersatz des Landes der übernommenen Gesellschaft.<br />

3 Durchschnittlich gewichteter Kapitalkostensatz vor Steuern (Weighted Average Cost of Capital).<br />

Aufgrund der durchgeführten Werthaltigkeitstests mussten zwei Goodwillpositionen von insgesamt 20 Millionen Franken in<br />

den Segmenten Strategische Kunden und Lösungen (DocumentServices AG) und Swiss <strong>Post</strong> International (ehemalige Mobile<br />

Imaging AG) wertberichtigt werden (Vorjahr: zwei Positionen von einer Million Franken im Segment Swiss <strong>Post</strong> International).<br />

<strong>Die</strong> erwähnten Goodwillpositionen wurden in der Erfolgsrechnung in der <strong>Post</strong>ition Abschreibungen erfasst.<br />

Der bezahlte Goodwill aus dem Beteiligungserwerb an assoziierten Gesellschaften ist im ausgewiesenen Beteiligungswert ent­<br />

halten (siehe Anhang unter Erläuterung 23, Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften).<br />

SKL 1


26 Finanzverbindlichkeiten<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> Auf Sicht Kündbar 1 bis 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Total<br />

Mio. CHF<br />

<strong>Post</strong>konten 36728 – – – – 36 728<br />

Deposito- und Anlagekonten – 12 290 – – – 12 290<br />

Kassaobligationen für Kunden – – 529 338 20 887<br />

Geldmarktanlagen für Kunden – 21 1536 – – 1 557<br />

Total Kundeneinlagen 3672 12311 2065 33 20 51 462<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten 17 0 10 12 4 43<br />

Derivative Finanzinstrumente – – 40 28 7 75<br />

Sonstige Finanzverbindlichkeiten<br />

Financial Lease – – 6 12 3 21<br />

Repurchase-Geschäfte – – 75 – – 75<br />

Übrige 49 – 1211 37 – 1 297<br />

Total übrige Finanzverbindlichkeiten 66 – 1342 14 1 511<br />

Total Finanzverbindlichkeiten 367 4 12311 3407 427 34 52 73<br />

31. Dezember 2006 Auf Sicht Kündbar 1 bis 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Total<br />

Mio. CHF<br />

<strong>Post</strong>konten 35251 – – – – 35 251<br />

Deposito- und Anlagekonten – 11 238 – – – 11 238<br />

Kassaobligationen für Kunden – – 136 174 22 332<br />

Geldmarktanlagen für Kunden – 19 1524 – – 1 543<br />

Total Kundeneinlagen 35251 11257 1 660 174 22 4 364<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten 9 1 38 24 6 78<br />

Derivative Finanzinstrumente – – 43 35 6 84<br />

Sonstige Finanzverbindlichkeiten<br />

Financial Lease – – 6 16 3 25<br />

Repurchase-Geschäfte – – 8 – – 8<br />

Übrige 37 0 511 14 – 562<br />

Total übrige Finanzverbindlichkeiten 46 1 606 15 757<br />

Total Finanzverbindlichkeiten 352 7 1125 2266 263 37 4 121<br />

1 Ungekündigte Gelder ohne feste Laufzeit, unter Einhaltung einer vereinbarten Kündigungsfrist rückforderbar.<br />

Der Bestand der Repurchase-Geschäfte ist Schwankungen ausgesetzt. Bei grösserer Nachfrage nach Mitteln wird ein kurzfristiger<br />

Refnanzierungsbedarf mit Repurchase-Geschäften gedeckt. Grundsätzlich wurden im vollen Umfang der Repurchase-Geschäfte<br />

Sicherheiten abgegeben.<br />

In den derivativen Finanzinstrumenten (negative Verkehrswerte) sind 27 Millionen Franken (Vorjahr: 14 Millionen Franken) nach<br />

den Vorschriften des Hedge Accounting geführt.<br />

Der Zinsaufwand für Kundeneinlagen belief sich in der Berichtsperiode auf 405 Millionen Franken (Vorjahr: 255 Millionen Franken).<br />

14


150 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Barwerte der Verpfichtungen aus Financial Lease<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> 31. Dezember 2006<br />

Mio. CHF Nominal Diskont Barwert Nominal Diskont Barwert<br />

Fälligkeit innerhalb 1 Jahres 6 0 6 7 0 7<br />

Fälligkeit zwischen 1 und 5 Jahren 14 – 2 12 17 –1 16<br />

Fälligkeit über 5 Jahre 3 0 3 2 0 2<br />

Total 23 –2 21 26 –1 25<br />

27 Rückstellungen<br />

Mio. CHF<br />

Übrige<br />

langfristige<br />

Leistungen an<br />

Mitarbeitende<br />

Restrukturierung<br />

Eingetretene<br />

Schadenfälle<br />

Prozessrisiken Übrige Total<br />

Stand per 1.1.<strong>2007</strong> 341 135 46 33 31 5 6<br />

Bildung 16 9 15 16 21 77<br />

Barwertanpassung 8 5 – – 1 14<br />

Verwendung –23 – 21 – 11 –19 – 20 – 94<br />

Aufösung – 22 – 7 – 5 – 3 – 2 – 39<br />

Stand per 31.12.<strong>2007</strong> 320 121 45 27 31 544<br />

davon kurzfristig –23 111 9 1 22 166<br />

Mio. CHF<br />

Übrige<br />

langfristige<br />

Leistungen an<br />

Mitarbeitende<br />

Restrukturierung<br />

Eingetretene<br />

Schadenfälle<br />

Prozessrisiken Übrige Total<br />

Stand per 1.1.2006<br />

Zugänge aus Erwerb von<br />

336 155 50 7 14 562<br />

Konzerngesellschaften 2 – – – 21 23<br />

Bildung 19 5 9 271 1 61<br />

Barwertanpassung 8 3 – – 1 12<br />

Verwendung –22 – 21 –9 0 – 3 – 55<br />

Aufösung – 2 – 7 – 4 – 1 – 3 – 17<br />

Stand per 31.12.2006 341 135 46 33 31 5 6<br />

davon kurzfristig 22 33 10 21 7 93<br />

1 <strong>Die</strong> Rückstellungen für Prozessrisiken wurden im Wesentlichen im Zusammenhang mit Zulagen für Nacht- und Sonntagsarbeit während der Ferien erhöht.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> reagierte damit auf verschiedene Gerichtsurteile anderer Firmen.


Übrige langfristige Leistungen an Mitarbeitende<br />

Übrige langfristige Leistungen an Mitarbeitende umfassen im Wesentlichen Prämien für <strong>Die</strong>nstjubiläen für mehrjährige<br />

Unternehmenszugehörigkeit und Personalgutscheine (hauptsächlich für pensionierte Mitarbeitende). <strong>Die</strong> Entwicklung ist den<br />

nachfolgenden Zusammenstellungen zu entnehmen.<br />

Folgende Parameter wurden angewendet<br />

Treueprämien Personalgutscheine<br />

Annahmen für die Berechnung per 31.12.<strong>2007</strong> 31.12.2006 31.12.<strong>2007</strong> 31.12.2006<br />

Technischer Zinssatz 3,00 % 2,25% 3,25% 3,00%<br />

Jährliche Lohnentwicklung 2,00 % 2,00% – –<br />

Ausübungsquote für Personalgutscheine – – 95,00% 95,00%<br />

Anteil Ferien 55,80 % 55,80% – –<br />

Freiwillige Fluktuation 3,63 % 3,67% 3,61% 3,67%<br />

Durchschnittliche Restdienstzeit in Jahren 12,0 12,1 12,0 12,1<br />

Entwicklung übrige langfristige Leistungen an Mitarbeitende<br />

Treueprämien Personalgutscheine<br />

Mio. CHF <strong>2007</strong> 2006 <strong>2007</strong> 2006<br />

Stand per 1.1. 232 234 107 102<br />

Erworbene Vorsorgeansprüche 13 13 3 2<br />

Ausbezahlte Leistungen –18 –18 –5 –4<br />

Verzinsung der Vorsorgeverpfichtung 5 5 3 3<br />

Ertrag aus Planänderung –12 – –3 –<br />

(Gewinne) / Verluste im Jahr –7 –2 2 4<br />

Stand per 31.12. 213 232 107 107<br />

Im Personalaufwand verbuchter Aufwand<br />

Treueprämien Personalgutscheine<br />

Mio. CHF <strong>2007</strong> 2006 <strong>2007</strong> 2006<br />

Erworbene Vorsorgeansprüche 13 13 3 2<br />

Kosten für die Verzinsung 5 5 3 3<br />

Erfassung von (Gewinnen) / Verlusten –19 – 2 – 2 4<br />

Total Aufwand für übrige langfristige Leistungen an Mitarbeitende –1 16 4<br />

151


152 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Übrige Erläuterungen<br />

2 Operating Leasing<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> als Leasingnehmerin<br />

<strong>Die</strong> Mindestverpfichtungen aus nicht kündbaren Leasing- bzw. Mietverträgen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2007</strong> 31.12.2006<br />

Künftige Verpfichtungen aus Operating Leasing, Fälligkeit<br />

Innerhalb 1 Jahres 119 123<br />

Zwischen 1 und 5 Jahren 310 334<br />

Über 5 Jahre 117 144<br />

Zukünftige Zahlungsverpfichtungen aus Operating Leasing 546 601<br />

Minimale Leasingzahlungen 123 131<br />

Bedingte Leasingzahlungen 7 6<br />

Leasingaufwand der Periode 130 137<br />

Ertrag aus Untermieten im abgelaufenen Geschäftsjahr 17 16<br />

Zukünftige Erträge aus Untermieten 51 57<br />

Zahlungen aus Operating-Leasing-Verhältnissen betreffen hauptsächlich Mieten für die Immobilien des <strong>Post</strong>stellennetzes mit<br />

einer durchschnittlichen Restlaufzeit von drei Jahren und Mieten für Betriebsgebäude und Baurechtsverträge beim Bereich Im­<br />

mobilien. <strong>Die</strong> Erträge aus Untermieten betreffen Immobilien des <strong>Post</strong>stellennetzes, die aus Optimierungsgründen bis zum Ablauf<br />

der vertraglichen Mietdauer an Dritte weitervermietet werden.<br />

Bedingte Leasingzahlungen ergeben sich, wenn das Mietverhältnis an einen Index geknüpft ist.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> als Leasinggeberin<br />

<strong>Die</strong> Erträge aus der Vermietung von eigenen Liegenschaften an Dritte im Berichtsjahr beliefen sich auf 41 Millionen Franken<br />

(Vorjahr: 42 Millionen Franken). Weitere wesentliche Leasingvereinbarungen als Leasinggeberin bestanden am Bilanzstichtag<br />

nicht.<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2007</strong> 31.12.2006<br />

Künftige vertraglich vereinbarte Mindestleasingzahlungen, Fälligkeit innerhalb 1 Jahres 59 57<br />

Zwischen 1 und 5 Jahren 179 181<br />

Über 5 Jahre 64 72<br />

Total 302 310


2 Eventualverbindlichkeiten<br />

Es bestehen per 31. Dezember <strong>2007</strong> folgende Eventualverbindlichkeiten:<br />

Bürgschaften<br />

Es bestehen Bürgschaften bzw. Garantieverpfichtungen im Umfang von 52 Millionen Franken (Vorjahr: 59 Millionen Franken).<br />

<strong>Die</strong> Abnahme ist im Wesentlichen auf die Reduktion einer Garantieerklärung der Konzerngesellschaft DocumentServices AG<br />

gegenüber der Swisscom IT Services AG zurückzuführen.<br />

Rechtsfälle<br />

Für Klagen oder Rechtsfälle, für die keine Rückstellungen gebildet wurden, ist die Konzernleitung der Auffassung, dass diese<br />

entweder abgewehrt werden können oder keinen wesentlichen Einfuss auf die fnanzielle Lage oder das Betriebsergebnis des<br />

Konzerns haben. <strong>Die</strong> daraus resultierende Eventualverbindlichkeit betrug im Berichts- sowie im Vorjahr fünf Millionen Franken.<br />

30 Nahestehende Personen und Gesellschaften sowie Schlüsselpersonen<br />

Der Konzern <strong>Post</strong> hat im Sinne von IFRS Beziehungen zu nahestehenden Personen und Konzerngesellschaften, assoziierten<br />

Gesellschaften sowie Schlüsselpersonen. Ebenso gilt die <strong>Schweizerische</strong> Eidgenossenschaft als Eignerin der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong><br />

als nahestehende Person.<br />

Alle Transaktionen zwischen der <strong>Post</strong> und den nahestehenden Personen und Gesellschaften erfolgen zu Marktkonditionen. <strong>Die</strong><br />

<strong>Schweizerische</strong> Eidgenossenschaft als Eignerin der <strong>Post</strong> leistete für Zeitungs- und Personentransporte im Berichtsjahr Abgel­<br />

tungen von 80 Millionen Franken (Vorjahr: 80 Millionen Franken) bzw. 184 Millionen Franken (Vorjahr: 187 Millionen Franken).<br />

Geschäftsvorfälle zwischen der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> und ihren Konzerngesellschaften wurden im Zuge der Konsolidierung<br />

eliminiert und sind in diesen Anhangsangaben nicht mehr enthalten.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> und ihre Konzerngesellschaften führten mit nicht dem Konzern angehörenden nahestehenden Personen<br />

und Gesellschaften folgende Transaktionen durch.<br />

Verkauf von Waren und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Kauf von Waren und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Forderungen und Darlehen<br />

gegenüber nahestehenden<br />

Unternehmen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

nahestehenden<br />

Unternehmen<br />

Mio. CHF<br />

Unternehmen mit gemeinsamer Führung<br />

<strong>2007</strong> 2006 <strong>2007</strong> 2006 31.12.<strong>2007</strong> 31.12.2006 31.12.<strong>2007</strong> 31.12.2006<br />

oder massgeblichem Einfuss 4 4 0 235 245 22 152 2253 446<br />

<strong>Schweizerische</strong> Eidgenossenschaft 309 309 75 64 4 104 2 039 277<br />

Swisscom 135 139 63 90 12 13 15 18<br />

<strong>Schweizerische</strong> Bundesbahnen SBB 43 42 97 91 6 35 199 151<br />

RUAG 1 0 0 0 0 0 0 0<br />

Skyguide 0 0 – 0 0 0 0 0<br />

Transaktionen mit Minderheitsaktionären von<br />

Konzerngesellschaften 24 26 0 0 2 2 0 0<br />

Assoziierte Unternehmen 11 10 9 7 2 0 1 1<br />

Sonstige nahestehende Unternehmen und<br />

Personen 0 0 46 54 0 0 1 10<br />

Entschädigungen an Schlüsselpersonen<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Entschädigungen inkl. Nebenleistungen von 5,6 Millionen Franken (Vorjahr: 5,5 Millio­<br />

nen Franken) und für Vorsorgeleistungen wie im Vorjahr rund eine Million Franken an Schlüsselpersonen vergütet. Als Schlüssel­<br />

personen defniert sind Mitglieder des Verwaltungsrats und der Konzernleitung. Der im Jahr <strong>2007</strong> an die Konzernleitungsmit­<br />

glieder ausbezahlte Leistungsanteil basierte auf der Zielerreichung im Jahr 2006 und betrug rund eine Million Franken (Vorjahr:<br />

rund eine Million Franken). Es bestehen keine Darlehensverträge mit Schlüsselpersonen.<br />

153


154 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

31 Financial Risk Management<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit einer Vielzahl von Finanzrisiken ausgesetzt, etwa den Zinsund<br />

den Währungsrisiken aus unterschiedlicher Zinsbindung und Währungen von Aktiv-, Passiv- und Ausserbilanzpositionen,<br />

dem Kredit- oder dem Liquiditätsrisiko. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> betreibt ein umfassendes Risikomanagement, in das alle Bereiche des Stamm­<br />

hauses sowie die Konzerngesellschaften einbezogen sind.<br />

Der Risikomanagement-Prozess ist in den jährlichen Strategieprozess integriert. Der Verwaltungsrat bzw. das Audit Committee<br />

der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> legt die übergeordneten Leitlinien und Grundsätze für den Umgang mit den fnanziellen Risiken<br />

fest und genehmigt die Risiko- und Anlagepolitik. <strong>Die</strong> Konzernleitung defniert die Risikopolitik sowie die Risiko- und Ertragsziel­<br />

vorgaben. <strong>Die</strong>s beinhaltet auch die Festlegung von Limiten, die durch die operativen Stellen in der Bewirtschaftung der<br />

fnanziellen Risiken einzuhalten sind.<br />

Organisation des Risikomangements<br />

Jeder Bereich der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> (<strong>Post</strong>Mail, <strong>Post</strong>Logistics, <strong>Post</strong>Finance, <strong>Post</strong>Auto, Swiss <strong>Post</strong> International, <strong>Post</strong>stellen und<br />

Verkauf sowie Strategische Kunden und Lösungen) verfügt über einen Risikomanager. <strong>Die</strong> Risikomanager führen den Prozess<br />

und koordinieren das Reporting. Sie sind funktional der Geschäftsleitung der Bereiche unterstellt und für eine unabhängige<br />

Kontrolle der Risiken verantwortlich. <strong>Die</strong> Risikomanager errichten notwendige Kontrollen und Limiten und überwachen die Posi­<br />

tionen sowie die Exposures. Das Risikomanagement stellt sicher, dass alle Risiken erkannt und diese vollständig in den Risiko­<br />

mess- und Reportingsystemen erfasst werden.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> hat im Bereich <strong>Post</strong>Finance ein adäquates Financial Risikomanagement eingeführt. <strong>Die</strong> spezifschen<br />

Geschäftsrisiken von <strong>Post</strong>Finance, namentlich die Markt-, Liquiditäts-, Kredit- und operationellen Risiken, werden über branchen­<br />

übliche Instrumente und Methoden bewirtschaftet. Das Risikomanagement von <strong>Post</strong>Finance identifziert, misst und kontrolliert<br />

unabhängig vom operativen Geschäft die Risiken sowie die Limiteneinhaltung und rapportiert die Ergebnisse an die zuständigen<br />

Überwachungsinstanzen. Bei Limitenüberschreitungen werden unverzüglich vordefnierte Massnahmen eingeleitet.<br />

Methoden der Messung<br />

<strong>Die</strong> Methoden zur Erfassung und Kontrolle der Risiken kommen sowohl auf Einzel-Portfolioebene <strong>Post</strong>Finance als auch auf<br />

Ebene der Gesamtbilanz <strong>Post</strong>Finance zur Anwendung. <strong>Die</strong> Begrenzung und Überwachung der Marktrisiken erfolgen mittels<br />

eines mehrstufgen Limitensystems.<br />

Das «Asset & Liability Management»-Komitee (ALKO) von <strong>Post</strong>Finance ist für die aktive Steuerung und Bewirtschaftung der<br />

fnanziellen Risiken innerhalb der vorgegebenen Rahmenbedingungen verantwortlich. Zu seinen Aufgaben und Verantwortlich­<br />

keiten zählen unter anderem das Bilanzstrukturmanagement, das Festsetzen von Sublimiten für Markt- und Kreditrisiken<br />

zuhanden operativer Risikosteuerungsbereiche sowie die Festlegung adäquater Replikationsportfolien. Zusätzlich sorgt das ALKO<br />

für eine angemessene organisatorische, personelle, technische und methodische Infrastruktur des Risikomanagements.<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten Messgrössen und Limiten für die Marktrisiken auf Portfolioebene sind Value at Risk (VaR). VaR ist eine statistische<br />

Schätzung und beschreibt den erwarteten maximalen Verlust im bestehenden Portfolio, der unter normalen Marktbedingungen<br />

über einen bestimmten Zeitraum (Haltedauer) mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit (Konfdenzniveau) nicht überschritten<br />

wird. Er repräsentiert dabei unterschiedliche Ausprägungen von Marktpreisrisiken in einer einheitlichen Messgrösse.<br />

Sämtliche Finanzinstrumente werden basierend auf historischen Veränderungen der Risikofaktoren (Zinsbewegungen, Verände­<br />

rungen von Kreditmargen nach Ratingklassen und Fremdwährungskursen) neu bewertet. Somit fiessen die historischen Volati­<br />

litäten der einzelnen Risikofaktoren und die historisch realisierten Korrelationen zwischen den einzelnen Risikofaktoren direkt in<br />

die Berechnung ein.<br />

Das von <strong>Post</strong>Finance verwendete VaR-Modell geht von einer Haltedauer von zehn Tagen und einem Konfdenzniveau von<br />

99 Prozent aus, bevor die Positionen glattgestellt werden können, und nimmt an, dass Marktbewegungen während dieser<br />

Haltedauer ein ähnliches Muster haben werden wie die mit dem VaR-Modell simulierten Marktbewegungen. Aufgrund des<br />

statistischen Charakters von VaR können tatsächliche Verluste mit einer Wahrscheinlichkeit von einem Prozent grösser sein als<br />

der durch VaR geschätzte Verlust. Zur Risikobeurteilung werden die simulierten Bewegungen der Risikofaktoren direkt auf<br />

aktuelle Positionen angewendet. <strong>Die</strong> VaR-Simulation basiert auf historischen Daten der letzten zwei Jahre.


Risikoarten und Risikomessung<br />

Zinsrisiko und Bilanzstrukturrisiko<br />

Unter Zinsrisiko versteht man die potenzielle Auswirkung einer Marktzinsveränderung auf die Marktwerte von Vermögens­<br />

werten und Verpfichtungen in der Bilanz sowie auf das Zinsergebnis in der Erfolgsrechnung.<br />

Das Bilanzgeschäft von <strong>Post</strong>Finance stellt einen zentralen Ertragspfeiler der <strong>Post</strong> dar. Da Zinsänderungen einen direkten Einfuss<br />

auf den Nettozinsertrag aufweisen, wird dem Zinsänderungsrisiko grosse Bedeutung beigemessen. Durch das ALKO werden die<br />

Risiken laufend überwacht und gesteuert.<br />

<strong>Post</strong>Finance verfügt über einen dominierenden Anteil an Kundengeldern ohne feste Zinsbindung. Um diese für die Zwecke<br />

des «Asset & Liability Management» abzubilden, werden gemäss dem Replicating-Portfolio-Modell revolvierende Tranchen<br />

verschiedener Fristigkeiten zusammengestellt, sodass eine möglichst geringe Margenvariabilität resultiert. <strong>Die</strong> aus den repli­<br />

zierenden Portfolios abgeleiteten Opportunitätszinssätze dienen in der Folge auch als Leitlinien für die Kundenkonditionen.<br />

<strong>Die</strong> Anlagen der Gelder erfolgen einerseits am Geldmarkt (Repo- und Depotgeschäfte) und andererseits am Kapitalmarkt, wo<br />

zur Hauptsache festverzinsliche Anleihen berücksichtigt werden, während die Kundeneinlagen im Wesentlichen variabel verzins­<br />

lich sind. <strong>Die</strong> Laufzeiten der Anlagen werden auf der Grundlage der Fristigkeitsvorgaben der Passivseite (u.a. Replikations­<br />

portfolien) festgelegt, um die Zinsabhängigkeit der Aktiv- und Passivseite optimal abzustimmen und somit die Ertragsvolatilität<br />

zu reduzieren. Marktrisiken aus den Zinsgeschäften werden sowohl auf Ebene einzelner Portfolios als auch auf Ebene der<br />

Gesamtbilanz von <strong>Post</strong>Finance mit Hilfe des VaR-Ansatzes täglich gemessen und kontrolliert. Zur Abrundung des Risikobildes<br />

werden zusätzlich Sensitivitätskennzahlen herangezogen sowie Gap-Analysen und Stressszenarien durchgeführt.<br />

<strong>Die</strong> folgenden VaR-Angaben verdeutlichen, welchem Zinsrisiko die <strong>Post</strong> am 31. Dezember <strong>2007</strong> und 2006 ausgesetzt war,<br />

und veranschaulichen die Auswirkung von Marktzinssatzbewegungen auf den Fair Value zinssensitiver Bilanz- und Ausser­<br />

bilanzpositionen. Der Zins-VaR des Bankenbuchs von <strong>Post</strong>Finance belief sich am 31. Dezember <strong>2007</strong> auf 2,4 Millionen Franken<br />

(Vorjahr: 5,2 Millionen Franken). Der höchste Betrag im Jahr <strong>2007</strong> betrug 11,1 Millionen Franken (Vorjahr: neun Millionen<br />

Franken), der kleinste lag bei 0,7 Millionen Franken (Vorjahr: 1,0 Millionen Franken), der Mittelwert der Zins-VaR des Banken­<br />

buchs lag Ende <strong>2007</strong> bei 3,7 Millionen Franken (Vorjahr: 3,1 Millionen Franken). Der Zins-VaR des Handelsbuches fel<br />

demgegenüber mit durchschnittlich 0,2 Millionen Franken (Vorjahr: 0,1 Millionen Franken) als sehr geringes Risiko aus.<br />

Fremdwährungsrisiko<br />

Das Fremdwährungsrisiko besteht darin, dass sich der Wert eines Finanzinstruments aufgrund von Wechselkursschwankungen<br />

verändern kann. <strong>Die</strong> Währungsrisiken der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> resultieren aus Finanzanlagen sowie aus dem operativen<br />

Geschäft.<br />

155


156 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Finanzinstrumente nach Währungen<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> CHF EUR USD GBP Übrige Total<br />

Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF<br />

Aktiven<br />

Kassabestände 2 694 116 0 0 0 2 810<br />

Forderungen gegenüber Finanzinstituten 10 703 114 148 26 13 11 004<br />

Verzinsliche Kundenforderungen 86 – – – 0 86<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 554 375 22 32 60 1 043<br />

Sonstige Forderungen 726 138 7 2 24 897<br />

Finanzanlagen 39 149 1957 265 20 51 41 442<br />

Handelsbestand und Derivate 9 2 25 2 1 39<br />

Bis Endverfall gehalten 31300 371 – – – 31 671<br />

Zur Veräusserung verfügbar 2045 1582 240 18 50 3 935<br />

Darlehen 5795 2 – – 0 5 797<br />

Fremdkapital<br />

Kundeneinlagen 50 668 651 126 9 8 51 462<br />

Übrige Finanzverbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

1 337 142 26 0 6 1 511<br />

Leistungen 344 322 7 9 88 770<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 755 131 18 13 55 972<br />

31. Dezember 2006 CHF EUR USD GBP Übrige Total<br />

Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF<br />

Aktiven<br />

Kassabestände 2 714 92 0 – 0 2 806<br />

Forderungen gegenüber Finanzinstituten 13 627 62 87 11 17 13 804<br />

Verzinsliche Kundenforderungen 81 – – – – 81<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 552 367 19 16 80 1 034<br />

Sonstige Forderungen 607 81 6 1 56 751<br />

Finanzanlagen 32847 1512 266 43 44 34 712<br />

Handelsbestand und Derivate 1 0 14 – 1 16<br />

Bis Endverfall gehalten 26042 283 – – – 26 325<br />

Zur Veräusserung verfügbar 2857 1 227 252 43 43 4 422<br />

Darlehen 3947 2 – – – 3 949<br />

Fremdkapital<br />

Kundeneinlagen 47 754 514 81 8 7 48 364<br />

Übrige Finanzverbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

546 183 20 1 7 757<br />

Leistungen 335 330 4 5 82 756<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 765 55 19 9 41 889<br />

<strong>Die</strong> Werte in obenstehender Tabelle entsprechen den bilanzierten Werten. Währungsrisiken, die aus Finanzanlagen in Fremdwäh­<br />

rung resultieren, werden gegenüber Wechselkursschwankungen immunisiert, indem die damit verbundenen Cashfows in Fremd­<br />

währung (Coupons- und Nennwertrückzahlungen) durch laufzeitenkongruente Währungs-Swaps sowie Devisentermingeschäfte<br />

abgesichert werden. Um sich gegen den Einfuss von Veränderungen der Fremdwährungsmarktzinsen bzw. von Wechselkursver­<br />

änderungen auf die Marktwerte und die Erträge von festverzinslichen Fremdwährungsobligationen abzusichern, werden Währungs-<br />

Swaps, Zinssatz-Swaps sowie Devisentermingeschäfte eingesetzt. Marktrisiken aus Devisengeschäften werden sowohl auf Ebene<br />

einzelner Portfolios als auch auf Ebene der Gesamtbilanz mit Hilfe des Value-at-Risk-Ansatzes (VaR) täglich gemessen und kontrol­<br />

liert. Zur Abrundung des Risikobildes werden zusätzliche Stressszenarien herangezogen.<br />

Der Devisen-VaR des Handelsbuchs von <strong>Post</strong>Finance belief sich am 31. Dezember <strong>2007</strong> auf 0,3 Millionen Franken (Vorjahr: 1,3 Mil­<br />

lionen Franken). Der höchste Betrag im Jahr <strong>2007</strong> betrug 4,5 Millionen Franken (Vorjahr: 2,9 Millionen Franken), der kleinste lag bei<br />

0,08 Millionen Franken (Vorjahr: 0,2 Millionen Franken). Der Devisen-VaR des Handelsbuchs belief sich wie im Vorjahr auf durch­<br />

schnittlich 1,1 Millionen Franken.


Aktienpreisrisiko<br />

Unter Aktienpreisrisiko versteht man das aus Wertänderungen von Aktienindizes oder einzelnen Aktien resultierende Verlustrisiko.<br />

Seit 2005 investiert <strong>Post</strong>Finance zwecks Diversifkation ebenfalls in Aktien und ist demzufolge dem Aktienpreisrisiko ausgesetzt.<br />

Das Aktienpreisrisiko wird mit VaR-Messung überwacht und limitiert. <strong>Die</strong> Limitenüberwachung fndet täglich statt. Der Aktien-VaR<br />

im Bankenbuch von <strong>Post</strong>Finance belief sich am 31. Dezember <strong>2007</strong> auf 19,6 Millionen Franken (Vorjahr: 14,2 Millionen Franken).<br />

Der höchste Betrag im Jahr <strong>2007</strong> betrug 21,1 Millionen Franken (Vorjahr: 14,9 Millionen Franken), der kleinste lag bei 2,7 Millionen<br />

Franken (Vorjahr: 4,6 Millionen Franken). Im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> wurde kein Aktien-Handelsbestand gehalten.<br />

Kreditrisiko<br />

Das Kreditrisiko ergibt sich aus der Gefahr, dass eine Gegenpartei ihren Verpfichtungen nicht mehr nachkommen kann und da­<br />

durch bei dem anderen Partner fnanzielle Verluste verursacht. Das Kreditrisiko steigt mit zunehmender Konzentration von Gegen­<br />

parteien in einer einzelnen Branche oder Region. Wirtschaftliche Entwicklungen, die ganze Branchen oder Regionen betreffen,<br />

können die Zahlungsfähigkeit einer ganzen Gruppe ansonsten unabhängiger Gegenparteien gefährden.<br />

<strong>Die</strong> mit der Anlagetätigkeit der Tresorerie <strong>Post</strong>Finance am Geld- und Kapitalmarkt verbundenen Kreditrisiken werden durch spezielle<br />

Anlagevorschriften und Limitenvorgaben eng begrenzt. Es bestehen unter anderem Limiten auf Gegenpartei-, Portfolio- und<br />

Ratingstruktur. So dürfen beispielsweise nur Anlagen bei Schuldnern eingegangen werden, die über ein Rating verfügen und deren<br />

Bonität erstklassig ist.<br />

<strong>Die</strong> Messung der Kreditrisiken erfolgt nach den Richtlinien von Basel II. <strong>Die</strong> Basel-II-Limite gibt vor, wie hoch die fnanziellen Risiken<br />

von <strong>Post</strong>Finance ausgedrückt in «notwendigem Eigenkapital nach Massgabe von Basel II» sein dürfen. <strong>Die</strong> maximale Risikoexpositi­<br />

on von <strong>Post</strong>Finance richtet sich nach der Risikotragfähigkeit der <strong>Post</strong> und der Risikoneigung des Verwaltungsrats.<br />

Ratingstruktur der festverzinslichen Finanzanlagen 1<br />

<strong>Die</strong> Vorgaben bzw. Analgerestriktionen stützen sich auf öffentlich zugängliche Rating-Einstufungen anerkannter Rating-Agenturen<br />

bzw. befähigter Banken.<br />

Ratingkategorie in Prozenten 31.12.<strong>2007</strong> 31.12.2006<br />

AAA 54 57<br />

AA 32 31<br />

A 13 11<br />


15 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Kreditgeschäft<br />

Aus den Kreditgeschäften, die seit Mai 2003 in Kooperation mit der UBS angeboten werden, resultieren für <strong>Post</strong>Finance keine<br />

Kreditrisiken. <strong>Die</strong>se werden gemäss dem «Capital-Asset-Transfer-Modell» vollumfänglich durch die UBS getragen.<br />

Liquiditätsrisiko<br />

Liquiditätsrisiko ist das Risiko, den gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpfichtungen nicht zeitgerecht bzw. nicht in<br />

voller Höhe nachkommen zu können. <strong>Post</strong>Finance betreibt klassische Fristentransformation, indem auf der Basis von sogenannten<br />

Replikationsportfolien die Kundengelder systematisch auf der Aktivseite der Bilanz angelegt werden. Fristenlose Produkte<br />

machen rund 90 Prozent der Passivseite der Bilanz aus. Im Gegensatz zu den Banken darf <strong>Post</strong>Finance aufgrund gesetzlicher<br />

Rahmenbedingungen die Gelder nicht für klassische Kredite verwenden (z. B. Hypotheken, Firmenkredite), wohl aber steht der<br />

Geld- und Kapitalmarkt für die Anlagetätigkeit offen. <strong>Post</strong>Finance legt das langfristig verfügbare Geld (Bodensatz) in Kapital­<br />

marktanlagen an und die kurzfristigen verfügbaren Gelder im Repomarkt und im Interbankenhandel. Daraus resultiert eine<br />

höchst liquide Aktivseite. Zudem verfügen die Anlagen über eine hervorragende Kreditqualität (A-Rating und höher), sodass<br />

die Titel jederzeit als Sicherheit zur Liquiditätsbeschaffung herangezogen werden können. Siehe auch Anhang unter Erläuterung<br />

26, Finanzverbindlichkeiten.<br />

Kapitalbewirtschaftung<br />

Der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> wurde das Dotationskapital unverzinslich durch die <strong>Schweizerische</strong> Eidgenossenschaft zur Verfügung<br />

gestellt. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> unterliegt keinen gesetzlichen oder aufsichtsrechtlichen Vorschriften betreffend die Ausstattung mit Eigen­<br />

kapital. Eine Eigenkapitalerhöhung ist durch Äufnung der Reserven mittels Gewinnrückbehalten möglich. Der Bundesrat hat der<br />

<strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> zugestanden, dass sie ihre Gewinne so lange einbehalten darf, bis das Eigenkapital ein branchenübliches<br />

Niveau erreicht hat.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> setzt ihr Eigenkapital mit den folgenden Zielen ein:<br />

– Sicherstellung des Fortbestands der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong><br />

– Erzielen einer angemessene Rendite für den Eigner<br />

– Erreichen der vom Eigner vorgegeben strategischen Wertsteigerungsziele<br />

– Erreichen einer branchenüblichen Eigenkapitalquote<br />

Das Eigenkapital enstspricht den International Financial Reporting Standards (IFRS).<br />

<strong>Die</strong> Konzernrechnung wird gestützt auf das <strong>Post</strong>organisationsgesetz in Übereinstimmung mit den IFRS erstellt. Im Konzern wird<br />

ein Eigenkapital von 2470 Millionen Franken ausgewiesen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> strebt eine branchenübliche Eigenkapitalausstattung an:<br />

logistische und übrige Bereiche rund 35 Prozent der Bilanzsumme; <strong>Post</strong>Finance nach den Richtlinien Basel II. Darauf gestützt<br />

betrug das erforderliche Eigenkapital Konzern im Jahr <strong>2007</strong> 3222 Mil­<br />

lionen Franken (<strong>Post</strong>Finance 1655 Millionen Franken, logistische und übrige Bereiche 1567 Millionen Franken). <strong>Die</strong> erneute<br />

Erhöhung des erforderlichen Eigenkapitals ist auf die Entwicklung der Bilanzsumme zurückzuführen, die im abgelaufenen Ge­<br />

schäftsjahr vor allem durch den Neugeldzufuss bei <strong>Post</strong>Finance zugenommen hat.


32 Konsolidierungskreis<br />

Erfassung <br />

Segment<br />

Gesellschaft Domizil Dotations­ bzw.<br />

Aktienkapital<br />

Beteiligung in<br />

Prozenten<br />

Beteiligung in<br />

Prozenten<br />

Währung in 1000 per 31.12.<strong>2007</strong> per 31.12.2006<br />

Schweiz<br />

V 1 –8 Stammhaus <strong>Post</strong> Bern CHF 1300 000<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> International Holding AG Bern CHF 63 300 100* 100*<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> International Logistics AG Basel CHF 1 000 100 100<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> International Management AG Bern CHF 1 000 100 100<br />

V 2 <strong>Post</strong>Logistics AG Dintikon CHF 20 000 100* 100*<br />

V 1 Epsilon SA Lancy CHF 100 66* 66*<br />

V 1 Bevo AG Bern CHF 100 50* 50*<br />

V 2 <strong>Post</strong>Logistics Innight AG (fusioniert in <strong>Post</strong>Logistics AG) Oftringen CHF 1 500 – 51*<br />

V 1 DCL Data Care AG Kriens CHF 280 100* 100*<br />

V 7 yellowworld AG1 Bern CHF 1 500 100* 100*<br />

V 7 MailSource AG Zürich CHF 1 000 100* 100*<br />

V 5 EDS Export & Distribution Services AG Meilen CHF 150 100 100<br />

V 2 Express<strong>Post</strong> AG (fusioniert in <strong>Post</strong>Logistics AG) Bern CHF 1 000 – 100*<br />

V 8 BTL Logistics AG2 Bern CHF 2 000 100* 100*<br />

V 1 Räber Information Management GmbH Küssnacht (SZ) CHF 20 100* 100<br />

V 2 Secure<strong>Post</strong> AG Bern CHF 4 000 100* 100*<br />

V 2 Mobility Solutions AG Bern CHF 100 100* 100*<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> SAT Holding AG Bern CHF 2 000 100 100<br />

V 7 DocumentServices AG3 Wallisellen CHF 1 600 100* 100*<br />

V 4 <strong>Post</strong>Auto Schweiz AG Bern CHF 25 000 100* 100*<br />

V 7 SwissSign AG3 Zürich CHF 450 100* 100*<br />

V 5 MDS Media Data Services AG Kriens CHF 200 100 100<br />

V 2 Mobility Solutions Management AG Bern CHF 100 85* 85*<br />

V 5 FM Verzollungs AG Basel CHF 200 100 –<br />

V 1 <strong>Post</strong>Mail AG Bern CHF 100 100* –<br />

E 1 Direct Mail Company AG Basel CHF 420 50* 50*<br />

E 1 Direct Mail Logistik AG Basel CHF 100 50* 50*<br />

E 5 TNT Swiss <strong>Post</strong> AG Buchs (AG) CHF 1 000 50 50<br />

E 4 Sensetalbahn AG Laupen CHF 2 890 34* 34*<br />

E 4 Société des Autotransports du Pied du Jura Vaudois L’Isle CHF 1 200 35* 35*<br />

E 3 SIC Swiss Interbank Clearing AG Zürich CHF 1 000 25* 25*<br />

E 1 Scooba GmbH Küssnacht (SZ) CHF 20 35 35<br />

Frankreich<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> International (France) SAS Chassieu EUR 300 100 100<br />

V 4 Car<strong>Post</strong>al France SARL Dole EUR 200 100* 100*<br />

V 5 Société dAffrètement et de Transit S.A.T. SAS Huningue EUR 200 100 100<br />

V 5 Société de Transports Internationaux S.T.I. SARL Huningue EUR 8 100 100<br />

V 7 MailSource France SAS Paris EUR 100 100 100<br />

V 7 GHP DirectFrance SARL Levallois Perret EUR 30 77 77<br />

V 4 Car<strong>Post</strong>al Bourg-en-Bresse SAS Bourg-en-Bresse EUR 190 100* 100*<br />

V 4 Car<strong>Post</strong>al Obernai SAS Obernai EUR 40 100 100*<br />

V 4 Car<strong>Post</strong>al Haguenau SAS Haguenau EUR 170 100 100*<br />

1 Ab 1.10.<strong>2007</strong> neu im Segment «Strategische Kunden und Lösungen» ausgewiesen (bis 30.9.<strong>2007</strong>: Segment <strong>Post</strong>Logistics).<br />

2 Ab 1.1.<strong>2007</strong> neu im Segment «Übrige» ausgewiesen (bis 31.12.2006: Segment <strong>Post</strong>Logistics).<br />

3 Ab 1.10.<strong>2007</strong> neu im Segment «Strategische Kunden und Lösungen» ausgewiesen (bis 30.9.<strong>2007</strong>: Segment <strong>Post</strong>Mail).<br />

15


160 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Erfassung <br />

Segment<br />

Gesellschaft Domizil Dotations­ bzw.<br />

Aktienkapital<br />

Beteiligung in<br />

Prozenten<br />

Beteiligung in<br />

Prozenten<br />

Währung in 1000 per 31.12.<strong>2007</strong> per 31.12.2006<br />

Grossbritannien<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> International (UK) Ltd Colnbrook GBP 500 100 100<br />

V 7 MailSource UK Ltd (in Liquidation) Richmond GBP 6072 100* 100*<br />

V 7 GHP Direct Ltd UK Hampshire GBP 0,2 100 100<br />

Italien<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> International (Italy) Srl Fiumicino EUR 3560 100 60<br />

V 7 MailSource Italia S.p.A. Mailand EUR 500 100 100<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> Porta a Porta S.p.A. Mailand EUR 2000 100 100<br />

USA<br />

V 5 Priority <strong>Post</strong> Company, Inc. Emigsville, PA USD 3 100 100<br />

V 7 MailSource Inc. New York USD 45 100 100<br />

V 7 Swiss <strong>Post</strong> US Holding Inc. New York USD 10100 100* 100*<br />

Deutschland<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> Deutschland Holding GmbH Troisdorf EUR 100 100 100<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> International Germany GmbH & Co. KG Troisdorf EUR 1526 100 100<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> International Germany Verwaltungs GmbH Troisdorf EUR 25 100 100<br />

V 7 MailSource Deutschland GmbH Köln EUR 500 100 100<br />

V 5 Trans-Euro GmbH Weil am Rhein EUR 25 100 100<br />

V 7 Swiss <strong>Post</strong> GHP Holding GmbH München EUR 25 100* 100*<br />

V 7 GHP Direct Mail GmbH Bamberg EUR 1000 100 100<br />

V 7 systemform Holding GmbH Bamberg EUR 500 100 100<br />

V 7 GHP Dialog Services GmbH Bamberg EUR 50 100 100<br />

V 7 GHP Immobilien GmbH & Co. KG Bamberg EUR 200 52 52<br />

V 7 GHP Immobilien Verwaltungs GmbH Bamberg EUR 25 100 100<br />

V 7 Cards United GmbH Paderborn EUR 25 51 51<br />

V 7 GHP Holding GmbH Bamberg EUR 5000 29 /601 20 /601 V 7 LS Dialogmarketing Verwaltungs GmbH Dettingen EUR 1500 100 100<br />

V 7 Systemform MediaCard GmbH Prien EUR 1050 100 100<br />

V 7 LS Dialogmarketing GmbH & Co. KG Dettingen EUR 1500 100 100<br />

V 7 GHP Card Systems GmbH Bamberg EUR 100 100 100<br />

V 7 Fortuna Beteiligungs GmbH Bamberg<br />

Hessisch-<br />

EUR 50 86,9 74<br />

V 7 CF Card Factory GmbH Lichtenau EUR 500 51 51<br />

V 7 Client Vela GmbH München EUR 31 100 50<br />

Grafcon GmbH & Co. KG<br />

Lichtenau/<br />

V 7 (fusioniert in GHP Dialog Services GmbH)<br />

Ansbach EUR 997 – 100<br />

Grafcon Verwaltungs GmbH<br />

Lichtenau/<br />

V 7 (fusioniert in GHP Dialog Services GmbH)<br />

Ansbach<br />

Frankfurt am<br />

EUR 27 – 100<br />

V 7 PKS Direktwerbe GmbH Main<br />

Frankfurt am<br />

EUR 150 100 100<br />

E 3 Swiss Euro Clearing Bank GmbH Main<br />

EUR 10000 25* 25*<br />

E 5 PrimeMail GmbH Hamburg EUR 1000 50 50<br />

E 7 I.P. GmbH Bamberg EUR 25 50 50<br />

E 7 eSourceOne GmbH Hallstadt EUR 25 50 50<br />

1 An der GHP Holding GmbH hält die Swiss <strong>Post</strong> GHP Holding GmbH 29 Prozent und die Fortuna Beteiligungs GmbH weitere 60 Prozent der Aktien.


Erfassung <br />

Segment<br />

Gesellschaft Domizil Dotations­ bzw.<br />

Aktienkapital<br />

Beteiligung in<br />

Prozenten<br />

Beteiligung in<br />

Prozenten<br />

Währung in 1000 per 31.12.<strong>2007</strong> per 31.12.2006<br />

Liechtenstein<br />

V 4 <strong>Post</strong>Auto Schweiz Regionalzentrum Liechtenstein Anstalt Triesen CHF 30 100* 100*<br />

E 8 Liechtensteinische <strong>Post</strong> AG Vaduz CHF 5000 25* 25*<br />

Niederlande<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> International Netherlands BV Eindhoven EUR 20 100 100<br />

Österreich<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> International Austria GmbH Biedermannsdorf<br />

EUR 51 100 100<br />

Belgien<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> International Belgium BVBA Brüssel EUR 20 100 100<br />

Schweden<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> International Sweden AB Stockholm EUR 11 100 100<br />

Singapur<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> International Singapore Pte Ltd Singapur SGD 400 100 100<br />

Malaysia<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> International Malaysia Sdn Bhd Selangor MYR 100 65 65<br />

China<br />

V 5 Swiss <strong>Post</strong> International Hong Kong Ltd Hongkong HKD 10 100 60<br />

Tschechien<br />

V 7 GHP Direct Mail s.r.o. Kozojedy CZK 3000 100 100<br />

V 7 Mailstep s.r.o. Prag CZK 120 100 100<br />

V 7 Mailstep Holding a.s. Prag CZK 1000 100 100<br />

Ungarn<br />

V 7 DMS Dialogmarketing Kft. Budapest HUF 35000 100 100<br />

Israel<br />

E 7 Emka Card Systems Ltd Tel Aviv ILS 2100 – 33<br />

Vietnam<br />

V 7 GHP Far East Co. Ltd<br />

Ho-Chi-Minh-<br />

Stadt<br />

VND 1821446 75 75<br />

Russland<br />

V 7 GHP Direct Russ O.O.O. Moskau RBL 5467 100 100<br />

Polen<br />

V 7 Client Vela Sp z.o.o Krakau PLN 50 100 –<br />

Legende<br />

* = Beteiligung wird durch Stammhaus gehalten<br />

Erfassung<br />

V = Vollkonsolidierung, E = Equity-Methode<br />

Segment<br />

1 = <strong>Post</strong>Mail 2 = <strong>Post</strong>Logistics 3 = <strong>Post</strong>Finance 4 = <strong>Post</strong>Auto<br />

5 = Swiss <strong>Post</strong> International 6 = <strong>Post</strong>stellen und Verkauf 7 = Strategische Kunden und Lösungen 8 = Übrige<br />

161


162 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

33 Änderungen im Konsolidierungskreis<br />

Beteiligungen im Berichtsjahr<br />

Bei den nachfolgenden Akquisitionen sind sowohl der Kaufpreis wie auch die Effekte auf die Ertragslage für den Konzern <strong>Post</strong><br />

unwesentlich.<br />

<strong>Die</strong> Swiss <strong>Post</strong> International AG erwarb zum 2. Januar <strong>2007</strong> sämtliche Anteile der FM Verzollungs AG in Basel. Das Unterneh­<br />

men übernimmt Ein- und Ausfuhrverzollung im grenzüberschreitenden Warenverkehr für Speditionen und unterhält offene Zoll­<br />

lager. Zudem hat sich das Unternehmen auf die Verzollung von Schienentransporten spezialisiert.<br />

Per 30. Juni <strong>2007</strong> wurden die restlichen 49 Prozent der <strong>Post</strong>Logistics Innight AG mit Sitz in Oftringen übernommen. <strong>Post</strong>Logistics<br />

hat mit diesem Kauf ihre Position im Logistikgeschäft (Kundenlösungen mit Nachtverarbeitung) gestärkt. In der zweiten Jahreshälfte<br />

wurde die <strong>Post</strong>Logistics Innight AG mit der <strong>Post</strong>Logistics AG fusioniert.<br />

Per 1. Juli <strong>2007</strong> wurden die Grafcon GmbH & Co. KG und Grafcon Verwaltungs GmbH mit der Dialog Services GmbH fusioniert.<br />

Per Mitte August <strong>2007</strong> hat die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> die im Innight-Geschäft tätige Logistikgruppe Highnes mit Sitz in Zug übernommen.<br />

<strong>Die</strong> Gesellschaften Highnes Holding AG, NES AG, Tesmo Immobilien AG und EDS Express-Data-Systems AG wurden<br />

neu in den Konsolidierungskreis aufgenommen und anschliessend mit der <strong>Post</strong>Logistics AG fusioniert.<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden in Deutschland bei GHP Holding GmbH, Fortuna Beteiligungs GmbH, Client Vela GmbH<br />

und in China bei Swiss <strong>Post</strong> International Hong Kong Ltd Minderheitsanteile ausgekauft.<br />

Beteiligungen im Jahr 2006<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> hat 2006 folgende Beteiligungen erworben.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> übernahm in den USA im Februar die Firma Forrest Solutions Inc. und frmierte diese anschliessend<br />

in MailSource Inc. um. Der Kaufpreis setzt sich aus einer Zahlung von 27 Millionen US-Dollar sowie aufgrund des Businessplans<br />

berechneten, aufgeschobenen Kaufpreiszahlungen zusammen, die in der vorliegenden Jahresrechnung bereits berücksichtigt<br />

wurden. <strong>Die</strong> Höhe der Zahlungen ist abhängig vom Erfolg der Gesellschaft. Aus der Akquisition resultiert ein positiver<br />

Umsatzeffekt im Konzern von rund 62 Millionen Franken (siehe auch nachfolgende Seite unter Aktiven und Verbindlichkeiten<br />

aus Akquisitionen).<br />

Am 21. Februar 2006 erwarb die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> 100 Prozent der Aktien der oneReason AG in Kloten. <strong>Die</strong> Gesellschaft<br />

wurde unmittelbar nach der Akquisition in die MailSource AG fusioniert. Sowohl der Kaufpreis wie auch der Effekt auf die<br />

Ertragslage sind für den Konzern unwesentlich.<br />

<strong>Die</strong> Swiss <strong>Post</strong> International AG erwarb am 1. März 2006 die MDS AG mit Sitz in Kriens. Sowohl der Kaufpreis wie auch der<br />

Effekt auf die Ertragslage sind für den Konzern unwesentlich.<br />

Per 1. Juni 2006 wurde SPI Singapore zu 100 Prozent übernommen. <strong>Die</strong> beiden Beteiligungen an SPI Malaysia in Kuala Lumpur<br />

(65 Prozent) und SPI Hong Kong (60 Prozent) wurden im Rahmen dieser Akquisition miterworben. Sowohl der Kaufpreis wie<br />

auch der Effekt auf die Ertragslage sind für den Konzern unwesentlich.<br />

Swiss <strong>Post</strong> International (SPI) hat per 1. Juli 2006 die Firma Mobile Imaging GmbH im thurgauischen Gottlieben übernommen<br />

und gleichzeitig mit der SPI Management AG fusioniert. Durch diese Akquisition hat SPI das Angebot an Onlinepostkarten<br />

vergrössert. SPI bietet neu eine Plattform an, die einfach und schnell auf Internetseiten von Firmen und Organisationen integriert<br />

werden kann. Endkunden können damit künftig auf verschiedensten Seiten Onlinepostkarten versenden, die SPI druckt und<br />

dem Empfänger auf dem <strong>Post</strong>weg zustellt. Sowohl der Kaufpreis wie auch der Effekt auf die Ertragslage sind für den Konzern<br />

unwesentlich.<br />

Am 1. September 2006 hat die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> die in Bamberg, Deutschland, domizilierte GHP-Gruppe mehrheitlich über­<br />

nommen. Der Kaufpreis errechnet sich aus einer Zahlung von drei Millionen Euro sowie aufgrund des Businessplans berechne­<br />

ten, aufgeschobenen Kaufpreiszahlungen zusammen, die in der vorliegenden Jahresrechnung bereits berücksichtigt wurden.<br />

<strong>Die</strong> Höhe der Zahlungen ist abhängig vom Erfolg der GHP-Gruppe, die seit der Zugehörigkeit zum Konsolidierungskreis der <strong>Post</strong><br />

(1. September 2006) rund 125 Millionen Franken zum Umsatz 2006 beigetragen hat. <strong>Die</strong> übernommene Gruppe erzielte im Jahr<br />

2006 einen Umsatz in der Höhe von rund 350 Millionen Franken.


Per 1. November 2006 übernahm die Swiss <strong>Post</strong> International (UK) Ltd das Geschäft der GATS UK Ltd.<br />

<strong>Die</strong> Priority <strong>Post</strong> Inc. hat per 27. Dezember 2006 die Swiss <strong>Post</strong> International (USA) Inc. absorbiert.<br />

Per Ende 2006 wurde die Swiss <strong>Post</strong> Deutschland GmbH & Co. KG neu zur Swiss <strong>Post</strong> Deutschland Holding GmbH umfrmiert.<br />

<strong>Die</strong> alte Swiss <strong>Post</strong> Deutschland Holding GmbH sowie die Swiss <strong>Post</strong> Deutschland Verwaltungs GmbH wurden mit der neuen<br />

Swiss <strong>Post</strong> Deutschland Holding GmbH fusioniert.<br />

Aktiven und Verbindlichkeiten aus Akquisitionen<br />

Im Zusammenhang mit Akquisitionen von Konzerngesellschaften sind folgende Aktiven und Verbindlichkeiten neu, auf Basis<br />

provisorischer Werte, in die Konsolidierung einbezogen worden:<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> 31. Dezember 2006<br />

Total Fair<br />

Values1 Akquirierte<br />

Buchwerte vor<br />

Übernahme2 Total Fair<br />

Values3 Akquirierte<br />

Buchwerte vor<br />

Übernahme2 Mio. CHF<br />

Kassabestände 0 0 0 0<br />

Forderungen 19 19 148 59<br />

Vorräte – – 16 17<br />

Sachanlagen, immaterielle Anlagen und Beteiligungen 10 5 170 164<br />

Übrige Finanzverbindlichkeiten –3 –3 –122 –73<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen –10 –10 –78 –23<br />

Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten –3 –3 –125 –87<br />

Fair Value der Nettoaktiven 13 57<br />

Goodwill 19 71<br />

Erwerbskosten 32 0<br />

Erworbene füssige Mittel 4 –8 –12<br />

Später fällig werdende Kaufpreiszahlungen (Earn-outs)<br />

Zahlung von Verbindlichkeiten aus<br />

–3 –33<br />

Erwerbungen der Vorjahre 20 0<br />

Netto Geldabfuss aus Erwerbungen 41 35<br />

1 Zusammensetzung: FM Verzollungs AG und Highnes-Gruppe.<br />

2 In Übereinstimmung mit IFRS.<br />

3 Zusammensetzung: MailSource Inc., GHP-Gruppe und übrige Akquisitionen.<br />

4 Zusammensetzung: Kassabestände und kurzfristigen Forderungen gegenüber Banken.<br />

163


164 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Firmengründungen und ­umbenennungen im Berichtsjahr<br />

Firmengründungen<br />

Im Dezember <strong>2007</strong> hat die <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> die <strong>Post</strong>Mail AG mit Sitz in Bern und die Client Vela Sp z.o.o. in Krakau, Polen,<br />

gegründet.<br />

Firmengründungen im Jahr 2006<br />

Im ersten Quartal 2006 wurde die Swiss <strong>Post</strong> US Holding Inc. mit Sitz in New York zwecks Akquisition der Forrest Solutions Inc.<br />

(anschliessend in MailSource Inc. umfrmiert) gegründet.<br />

Per 31. März 2006 wurde die Mobility Solutions Management AG gegründet. <strong>Die</strong> Gesellschaft bezweckt das Erbringen von<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen im Bereich des Flottenmanagements für Strassenfahrzeuge (inklusive Carsharing).<br />

<strong>Die</strong> MailSource-Gruppe erweitert ihr Geschäftsgebiet. <strong>Die</strong> Konzerngesellschaft der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> hat in Frankreich eine<br />

neue Firma gegründet (MailSource France SAS). <strong>Die</strong>se hat im zweiten Semester die Kunden und die Mitarbeitenden von Euro<br />

<strong>Post</strong>al Services SARL (EPS), die wie die MailSource-Gruppe auf interne <strong>Post</strong>dienste spezialisiert ist, übernommen. Mit dieser Über­<br />

nahme ist die MailSource-Gruppe nun bereits in sieben Ländern vertreten.<br />

Zwecks Akquisition der GHP-Gruppe wurde im dritten Quartal 2006 die Swiss <strong>Post</strong> GHP Holding GmbH mit Sitz in München<br />

gegründet.<br />

2006 wurden in Frankreich die drei Gesellschaften Car<strong>Post</strong>al Bourg-en-Bresse SAS, Car<strong>Post</strong>al Obernai SAS und Car<strong>Post</strong>al<br />

Haguenau SAS gegründet. Ziel der Entwicklung im angrenzenden Ausland ist der Zugewinn ertragsstarker Märkte und damit<br />

die Erwirtschaftung eines zusätzlichen Deckungsbeitrags.<br />

<strong>Die</strong> Swiss <strong>Post</strong> Net AG in Oftringen wurde per 20. Dezember 2006 in <strong>Post</strong>Logistics Innight AG umbenannt.


34 Zur Veräusserung gehaltene langfristige Vermögenswerte<br />

<strong>Die</strong> in der Kategorie «Zur Veräusserung gehaltene langfristige Vermögenswerte» aufgeführten Werte werden nicht mehr syste­<br />

matisch abgeschrieben und voraussichtlich innerhalb eines Jahres verkauft.<br />

Mio. CHF<br />

Betriebsliegenschaften<br />

Übrige<br />

Sachanlagen<br />

Stand per 1.1.<strong>2007</strong> 11 1 12<br />

Zugänge aus Umgliederungen nach IFRS 5 15 5 20<br />

Verkäufe –10 –5 –15<br />

Stand per 31.12.<strong>2007</strong> 16 1 17<br />

Mio. CHF<br />

Betriebsliegenschaften<br />

Übrige<br />

Sachanlagen<br />

Stand per 1.1.2006 11 1 12<br />

Zugänge aus Umgliederungen nach IFRS 5 11 4 15<br />

Verkäufe –11 –4 –15<br />

Stand per 31.12.2006 11 1 12<br />

35 Wichtigste Fremdwährungsumrechnungskurse<br />

Bei der Umrechnung der Abschlüsse ausländischer Konzerngesellschaften in Schweizer Franken gelangten folgende Umrech­<br />

nungskurse zur Anwendung:<br />

Total<br />

Total<br />

Stichtagskurs per Durchschnittskurs für die<br />

Periode endend am<br />

Einheit 31.12.<strong>2007</strong> 31.12.2006 31.12.<strong>2007</strong> 31.12.2006<br />

1 Euro EUR 1,66 1,61 1,64 1,57<br />

1 US-Dollar USD 1,13 1,22 1,20 1,25<br />

1 Britisches Pfund GBP 2,25 2,40 2,40 2,31<br />

36 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Bis zur Genehmigung der vorliegenden Rechnung <strong>2007</strong> durch den Verwaltungsrat der <strong>Post</strong> am 17. März 2008 sind keine Ereig­<br />

nisse bekannt geworden, die eine Anpassung der Buchwerte von Aktiven und Passiven des Konzerns zur Folge hätten oder an<br />

dieser Stelle offengelegt werden müssten.<br />

Käufe von Konzerngesellschaften zwischen dem 1. Januar und dem 17. März 200<br />

<strong>Die</strong> Swiss <strong>Post</strong> International AG erwarb zum 1. Januar 2008 sämtliche Anteile der IMS Europe AB in Malmö, Schweden. Der<br />

schwedische Briefpostverarbeiter ist in den Produktgruppen Marketing, Mail, Business Mail, Business to Consumer sowie Presse<br />

und Verpackungen tätig. Mit der Übernahme erhält Swiss <strong>Post</strong> International ein zweites Standbein in Schweden und verstärkt<br />

ihre Position im südskandinavischen Raum.<br />

Der Kaufpreis wie auch der Effekt auf die Ertragslage der nach dem Bilanzstichtag erworbenen Gesellschaft ist unwesentlich.<br />

165


166 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Konzern <strong>Post</strong><br />

Bericht des Konzernprüfers an<br />

den Bundesrat<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong>, Bern (Konzern <strong>Post</strong>)<br />

Als Konzernprüfer haben wir die auf den Seiten 108 bis 165 des Finanzberichts präsentierte Konzernrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung,<br />

Veränderung des Eigenkapitals, Geldfussrechnung und Anhang) der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> für das am 31. Dezember<br />

<strong>2007</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.<br />

Für die Konzernrechnung ist der Verwaltungsrat verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu<br />

beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen.<br />

Unsere Prüfung erfolgte nach den Schweizer Prüfungsstandards sowie nach den International Standards on Auditing (ISA),<br />

wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der konsolidierten Jahresrechnung<br />

mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir prüften die <strong>Post</strong>en und Angaben der konsolidierten Jahresrechnung mittels<br />

Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze,<br />

die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der konsolidierten Jahresrechnung als<br />

Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet.<br />

Gemäss unserer Beurteilung vermittelt die konsolidierte Jahresrechnung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und<br />

entspricht dem <strong>Post</strong>organisationsgesetz.<br />

Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.<br />

KPMG AG<br />

Christoph Andenmatten<br />

dipl. Wirtschaftsprüfer<br />

Leitender Revisor<br />

Gümligen-Bern, 17. März 2008<br />

Stefan Andres<br />

dipl. Wirtschaftsprüfer


Jahresrechnung Stammhaus <strong>Post</strong><br />

Erfolgsrechnung<br />

Mio. CHF<br />

Nettoumsatz aus Logistikdienstleistungen<br />

Nettoumsatz aus Handelswaren<br />

Ertrag aus Finanzdienstleistungen<br />

Übrige betriebliche Erträge<br />

Total Betriebsertrag 706 671<br />

Personalaufwand<br />

Handelswaren- und <strong>Die</strong>nstleistungsaufwand<br />

Aufwand für Finanzdienstleistungen<br />

Übriger Betriebsaufwand<br />

Abschreibungen<br />

<strong>2007</strong><br />

4333<br />

527<br />

1927<br />

282<br />

– 3204<br />

– 1325<br />

–553<br />

– 1078<br />

–191<br />

Total Betriebsaufwand – 6351 – 6075<br />

Betriebsergebnis 71 643<br />

Finanzertrag<br />

Finanzaufwand<br />

Gewinn vor Steuern 702 604<br />

Ertragssteuern 0 0<br />

Jahresgewinn 702 604<br />

31<br />

–47<br />

2006<br />

4387<br />

503<br />

1576<br />

252<br />

– 3367<br />

– 1120<br />

–373<br />

–999<br />

–216<br />

25<br />

– 64<br />

167


16 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Stammhaus <strong>Post</strong><br />

Bilanz<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2007</strong> 31.12.2006<br />

Aktiven<br />

Kassabestände 2793 2797<br />

Forderungen gegenüber Finanzinstituten 10894 13744<br />

Verzinsliche Kundenforderungen 86 81<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1027 936<br />

Sonstige Forderungen 829 701<br />

Vorräte 65 54<br />

Zur Veräusserung gehaltene langfristige Vermögenswerte 8 12<br />

Finanzanlagen 41578 34784<br />

Beteiligungen 231 187<br />

Sachanlagen 2015 1732<br />

Immaterielle Anlagen 24 7<br />

Total Aktiven 5 550 55035<br />

Passiven<br />

Kundeneinlagen 51477 48377<br />

Übrige Finanzverbindlichkeiten 1480 614<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 710 670<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 764 723<br />

Rückstellungen 555 576<br />

Total Fremdkapital 54 6 50 60<br />

Dotationskapital 1300 1300<br />

Reserven1 2562 2171<br />

Jahresgewinn 702 604<br />

Total Eigenkapital 4564 4075<br />

Total Passiven 5 550 55035<br />

1 Davon gemäss Art. 64 Eisenbahngesetz (EBG) 20 Millionen Franken (Vorjahr: elf Millionen Franken) zweckgebunden.


Anhang der Jahresrechnung Stammhaus <strong>Post</strong><br />

1 Grundlagen der Rechnungslegung<br />

<strong>Die</strong> Jahresrechnung des Stammhauses <strong>Post</strong> wurde nach allgemein anerkannten kaufmännischen Grundsätzen (Obligationen­<br />

recht, OR) erstellt. Ferner entsprechen die Buchführung und die Jahresrechnung sowie der Antrag über die Verwendung des<br />

Jahresgewinns dem <strong>Post</strong>organisationsgesetz (POG).<br />

2 Rechnungslegungsgrundsätze<br />

2a Allgemeines<br />

<strong>Die</strong> Jahresrechnung Stammhaus <strong>Post</strong> basiert auf den Abschlüssen der juristisch unselbstständigen Accounting Units, die nach<br />

einheitlichen, allgemein anerkannten Grundsätzen erstellt sind. <strong>Die</strong> internen Beziehungen zwischen den Accounting Units sind<br />

eliminiert. Zum Stammhaus gehören folgende Accounting Units: <strong>Post</strong>Mail, <strong>Post</strong>Logistics, Mobility Solutions, <strong>Post</strong>stellen und<br />

Verkauf, <strong>Post</strong>Finance, <strong>Post</strong>Auto, Swiss <strong>Post</strong> International, Strategische Kunden und Lösungen, Immobilien und Zentrale <strong>Die</strong>nste<br />

(Briefmarken und Philatelie, Konzerneinkauf, Informationstechnologie, Service House sowie Funktionsbereiche des Stammhauses<br />

<strong>Post</strong>).<br />

<strong>Die</strong> vom Stammhaus kontrollierten Tochtergesellschaften werden nicht konsolidiert, sondern zu Anschaffungskosten abzüglich<br />

allenfalls notwendiger Wertminderungen unter den Beteiligungen bilanziert.<br />

2b Abweichende Bewertungsgrundsätze zum IFRS­Konzernabschluss<br />

<strong>Die</strong> Jahresrechnung des Stammhauses wurde mit folgenden Ausnahmen nach den der Konzernrechnung zugrunde gelegten<br />

Bewertungsgrundsätzen erstellt:<br />

Finanzanlagen<br />

<strong>Die</strong> als «zur Veräusserung verfügbar» klassifzierten Finanzanlagen mit einer festen Laufzeit werden zu fortgeführten Anschaf­<br />

fungskosten bewertet. Zinsbedingte Marktwertschwankungen (Volatilität) wirken sich dadurch nicht auf den Buchwert der<br />

Finanzanlagen und auf das ausgewiesene Eigenkapital (keine Marktwertreserve) aus. <strong>Die</strong> vom Stammhaus an die Konzerngesell­<br />

schaften gewährten Darlehen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich notwendiger Wertberichtigungen bilan­<br />

ziert. Wertberichtigungen sind im Finanzaufwand verbucht.<br />

Rückstellungen für Versicherungsrisiken<br />

<strong>Die</strong> Rückstellungen für Versicherungsrisiken decken im Sinne der Selbstversicherung auch zukünftige, noch nicht eingetretene<br />

Schadenfälle ab. Grossschäden können daher zulasten der Versicherungsrückstellungen abgewickelt werden.<br />

Personalvorsorge<br />

Der im Stammhaus erfasste Personalvorsorgeaufwand entspricht den an die Pensionskasse der <strong>Post</strong> überwiesenen Arbeitgeber­<br />

beiträgen.<br />

Langfristig fällige Leistungen an Mitarbeitende und Pensionierte<br />

<strong>Die</strong> Kosten für langfristig fällige Leistungen an Mitarbeitende und Pensionierte, wie Treueprämien und Personalgutscheine,<br />

werden bei Anfall erfasst und nicht systematisch über die <strong>Die</strong>nstzeit der Mitarbeitenden zurückgestellt.<br />

2c Ergebnisüberleitung<br />

<strong>Die</strong> erwähnten abweichenden Bewertungsgrundsätze zum IFRS-Konzernabschluss beeinfussen das Stammhausergebnis wie<br />

folgt:<br />

Gewinn Stammhaus nach IFRS 841 Millionen Franken<br />

Abschreibungen von Darlehen und Beteiligungswerten Konzerngesellschaften –39 Millionen Franken<br />

Nichtanwendung von IAS 19 im Stammhaus nach OR/POG –100 Millionen Franken<br />

Gewinn Stammhaus OR/POG 702 Millionen Franken<br />

3 Eventualverbindlichkeiten<br />

Es bestehen per 31. Dezember <strong>2007</strong> Bürgschaften in der Höhe von zehn Millionen Franken (Vorjahr: elf Millionen Franken).<br />

16


170 Jahresbericht | Finanzbericht | Rechnungslegung Stammhaus <strong>Post</strong><br />

4 Zur Sicherung eigener Verpfichtungen verpfändete Aktiven<br />

Insgesamt sind Aktiven (Obligationen im Rahmen des Securities Lending bei <strong>Post</strong>Finance und Sachanlagen im Rahmen von Hypo­<br />

theken beim Servicebereich Immobilien) zu Buchwerten von rund 11937 Millionen Franken (Vorjahr: 9912 Millionen Franken)<br />

zur Sicherung eigener Verpfichtungen per 31. Dezember <strong>2007</strong> verpfändet.<br />

5 Leasingverbindlichkeiten<br />

<strong>Die</strong> nicht bilanzierten Leasingverbindlichkeiten (Operating Leasing) belaufen sich auf 495 Millionen Franken per 31. Dezember<br />

<strong>2007</strong> (Vorjahr: 527 Millionen Franken).<br />

6 Brandversicherungswerte der Sachanlagen<br />

<strong>Die</strong> Brandversicherungswerte der Sachanlagen betragen 5445 Millionen Franken per 31. Dezember <strong>2007</strong> (Vorjahr: 5458 Millio­<br />

nen Franken).<br />

7 Beteiligungen<br />

Es wird dazu auf den Anhang der konsolidierten Jahresrechnung unter Erläuterung 32, Konsolidierungskreis, verwiesen. <strong>Die</strong><br />

vom Stammhaus direkt gehaltenen Beteiligungen an den Tochtergesellschaften werden zu Anschaffungskosten abzüglich not­<br />

wendiger Wertberichtigungen bilanziert. Wertberichtigungen sind im Finanzaufwand verbucht.<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen<br />

<strong>Die</strong> Verbindlichkeiten gegenüber der Pensionskasse <strong>Post</strong> betragen per 31. Dezember <strong>2007</strong> vier Millionen Franken (Vorjahr:<br />

zwölf Millionen Franken).<br />

Eigenkapital<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> Eidgenossenschaft hat die <strong>Post</strong> mit einem unverzinslichen Dotationskapital von 1300 Millionen Franken aus­<br />

gestattet.<br />

Antrag des Verwaltungsrats über die<br />

Verwendung des Bilanzgewinns<br />

<strong>Die</strong> Gewinnverwendung richtet sich gemäss Art. 12 <strong>Post</strong>organisationsgesetz (POG) primär nach den betriebswirtschaftlichen<br />

Erfordernissen. Dabei stehen eine angemessene Kapitalstruktur und die Investitionsfnanzierung im Vordergrund. Den nach Äuf­<br />

nung der Reserven verbleibenden Gewinn hat die <strong>Post</strong> dem Eigner abzuliefern.<br />

Angesichts des ungenügenden Eigenkapitals des Konzerns beantragt der Verwaltungsrat der <strong>Post</strong> gestützt auf Art. 12 POG<br />

deshalb beim Bundesrat, den Gewinn des Stammhauses <strong>Post</strong> von 702 Millionen Franken wie folgt zu verwenden:<br />

– 250 Millionen Franken als Einlage in die Pensionskasse <strong>Post</strong> als Arbeitgeberbeitragsreserve<br />

– 250 Millionen Franken als Ausschüttung an den Eigner sowie<br />

– 202 Millionen Franken als Zuweisung in die Reserven des Stammhauses <strong>Post</strong>.


Bericht der Revisionsstelle an<br />

den Bundesrat<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong>, Bern (Stammhaus <strong>Post</strong>)<br />

Als Revisionsstelle haben wir die Buchführung und die auf den Seiten 167 bis 170 des Finanzberichts präsentierte Jahres­<br />

rechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang) der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> für das am 31. Dezember <strong>2007</strong> abgeschlossene<br />

Geschäftsjahr geprüft.<br />

Für die Jahresrechnung ist der Verwaltungsrat verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu<br />

beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen.<br />

Unsere Prüfung erfolgte nach den Schweizer Prüfungsstandards, wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist,<br />

dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir prüften die <strong>Post</strong>en und<br />

Angaben der Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die An­<br />

wendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der<br />

Jahresrechnung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet.<br />

Gemäss unserer Beurteilung entsprechen die Buchführung und die Jahresrechnung sowie der Antrag über die Verwendung des<br />

Bilanzgewinns dem <strong>Post</strong>organisationsgesetz.<br />

Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.<br />

KPMG AG<br />

Christoph Andenmatten<br />

dipl. Wirtschaftsprüfer<br />

Leitender Revisor<br />

Gümligen-Bern, 17. März 2008<br />

Stefan Andres<br />

dipl. Wirtschaftsprüfer<br />

171


172 Jahresbericht | Finanzbericht | Zusatzangaben <strong>Post</strong>Finance<br />

Zusatzangaben zu <strong>Post</strong>Finance<br />

<strong>Die</strong> nachfolgende Rechnung von <strong>Post</strong>Finance wurde nach den Grundsätzen der IFRS-Segmentberichterstattung erstellt und ent­<br />

spricht dem Segment <strong>Post</strong>Finance. Gruppeninterne Transaktionen mit anderen Segmenten (u. a. Leistungsbezüge <strong>Post</strong>stellennetz<br />

und Mail) wurden im Gegensatz zur Darstellung in der Erläuterung 6, Erfolg aus Finanzdienstleistungen im Anhang zur Konzern­<br />

rechnung, nicht eliminiert.<br />

Erfolgsrechnung<br />

Mio. CHF<br />

Zinsertrag<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

Zinsertrag aus Forderungen gegenüber Finanzinstituten 58 45<br />

Zinsertrag aus Securities-Lending- und Reverse-Repurchase-Geschäften 152 104<br />

Zinsertrag aus verzinslichen Kundenforderungen<br />

Zins- und Dividendenertrag aus FVTPL1 9<br />

9<br />

: Handelsbestand<br />

0<br />

0<br />

Zins- und Dividendenertrag aus Finanzanlagen 915 724<br />

Zinsaufwand<br />

Zinsaufwand für Kundeneinlagen – 448 – 274<br />

Zinsaufwand für Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten –7 – 6<br />

Zinsaufwand aus Repurchase-Geschäften –4 – 2<br />

Erfolg aus dem Zinsgeschäft 675 600<br />

Veränderung Wertberichtigung Finanzanlagen – 12 –9<br />

Verluste aus dem Zahlungsverkehr –4 0<br />

Zinserfolg nach Wertberichtigungen 65 5 1<br />

Kommissionsertrag Kredit-, Wertschriften- und Anlagengeschäft 97 69<br />

Kommissionsertrag übriges <strong>Die</strong>nstleistungsgeschäft 18 18<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsertrag 573 515<br />

Kommissions- und <strong>Die</strong>nstleistungsaufwand –376 – 322<br />

Erfolg aus dem <strong>Die</strong>nstleistungs­ und Kommissionsgeschäft 312 2 0<br />

Handelserfolg 100 92<br />

Realisierte Gewinne und Verluste aus Finanzanlagen 11 5<br />

Übriger betrieblicher Erfolg –4 – 5<br />

Total Geschäftsertrag 107 63<br />

Personalaufwand –323 – 295<br />

Sachaufwand –415 – 397<br />

Abschreibungen – 22 – 26<br />

Total Geschäftsaufwand –760 – 71<br />

Betriebsgewinn 2 31 245<br />

Erfolg aus assoziierten Gesellschaften 2 2<br />

Erfolg aus konzerninterner Finanzierung 7 5<br />

Gewinn 327 252<br />

1 FVTPL: Fair value through proft or loss (erfolgswirksam zum Marktwert bewertet, Handel).<br />

2 Entspricht dem Betriebsergebnis des Segments Finanzdienstleistungen.


Bilanz<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2007</strong> 31.12.2006<br />

Aktiven<br />

Flüssige Mittel 2 792 2797<br />

Forderungen gegenüber Finanzinstituten 10 894 13745<br />

Verzinsliche Kundenforderungen 86 81<br />

Derivative Finanzinstrumente 40 16<br />

Finanzanlagen 41 201 34476<br />

Beteiligungen 14 14<br />

Sachanlagen 46 47<br />

Rechnungsabgrenzungen 561 480<br />

Sonstige Aktiven 483 463<br />

Total Aktiven 56 117 5211<br />

Passiven<br />

Verpfichtungen gegenüber Finanzinstituten 1 284 496<br />

Verpfichtungen gegenüber Kunden in Deposito- und Anlageform 14 734 13113<br />

Übrige Verpfichtungen (gegenüber Kunden) 39 034 37520<br />

Derivative Finanzinstrumente 75 84<br />

Rechnungsabgrenzungen 49 30<br />

Rückstellungen 4 5<br />

Sonstige Passiven 117 92<br />

Total Fremdkapital 55 2 7 51340<br />

Zugeteiltes Eigenkapital1 500 500<br />

Marktwertreserven –8 26<br />

Hedgingreserven 1 1<br />

Gewinn 327 252<br />

Total Eigenkapital 20 77<br />

Total Passiven 56 117 5211<br />

1 Ab 1. Januar 2003 stehen <strong>Post</strong>Finance zwecks Abdeckung von Marktwertschwankungen der zur Veräusserung verfügbaren Finanzanlagen 500 Millionen Franken Eigenkapital zur Verfügung.<br />

173


174 Jahresbericht | Anhang<br />

GRI­Index und Verweise aufs Internet<br />

Weiterführende und vertiefende Informationen zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong> stellen wir im Internet zur Verfügung.<br />

Den Zugriff darauf ermöglichen die nummerierten Verweise ( Nummer) im Bericht. <strong>Die</strong>se Verweise sind im Internet<br />

unter www.post.ch/gb<strong>2007</strong>links mit der entsprechenden Kennziffer aufgeführt. Aktuelle Informationen zur <strong>Post</strong><br />

stehen auch im Internet unter www.post.ch.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> verwendet die Richtlinie der Global Reporting Initiative (GRI) zur Nachhaltigkeitsberichterstattung in<br />

der Version G3 (www.globalreporting.org) als inhaltliche Orientierung. Der GRI-Index bietet einen standardisierten, thematischen<br />

Zugang zum Bericht. Durch die Seitenverweise kann der Index als Alternative zum normalen Inhaltsverzeichnis verwendet<br />

werden. Aus Platzgründen verzichten wir auf den Abdruck des gesamten Index. Er kann im Internet ( 98) unter obiger Adresse<br />

heruntergeladen werden.<br />

Impressum und Kontakte<br />

Der <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong> der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> liegt auf Deutsch, Französisch,<br />

Italienisch und Englisch vor. Massgebend ist in jedem Fall die gedruckte deutsche Version.<br />

Der <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong> der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> enthält zukunftsweisende<br />

Aussagen. Sie basieren einerseits auf Annahmen und Einschätzungen und andererseits<br />

auf Informationen, die der <strong>Post</strong> zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses zur Verfügung<br />

standen. Nicht vorhersehbare Ereignisse könnten dazu führen, dass die tatsächlichen<br />

Entwicklungen und Ergebnisse von diesen Aussagen abweichen. <strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

ist nicht verpflichtet, die im <strong>Geschäftsbericht</strong> enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.<br />

Zusätzliche Druckversionen des <strong>Geschäftsbericht</strong>s sind bei der Kontaktstelle erhältlich<br />

oder können im Internet bestellt werden. Mitarbeitende der <strong>Post</strong> können weitere<br />

Exemplare über den ordentlichen Bestellweg für Drucksachen beziehen.<br />

Der für die Fotos verwendete Würfel basiert auf dem Produkt Cubicus der Firma<br />

Naef Spiele AG in Zofingen. Der verwendete Würfel entspricht in Farbe und Grösse<br />

nicht dem Original.<br />

Impressum<br />

Herausgeberin und Kontaktstelle<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

Unternehmenskommunikation<br />

Viktoriastrasse 21<br />

<strong>Post</strong>fach<br />

3030 Bern<br />

Schweiz<br />

Telefon + 41 (0)58 338 11 11<br />

Medienkontakt: + 41 (0)58 338 13 07<br />

Fax + 41 (0)58 338 13 11<br />

www.post.ch<br />

Konzeption<br />

Andreas Sturm, Ellipson AG, Basel<br />

Raphaël Wild, Unternehmens­<br />

kommunikation <strong>Post</strong>, Bern<br />

Text<br />

Marcel Suter und Sandra Schindler,<br />

Klarkom GmbH, Bern<br />

Finanzen <strong>Post</strong>, Bern<br />

Fotos<br />

Peter Schönenberger, Winterthur<br />

Gestaltung<br />

Walter Stähli und Cornelia Bremer,<br />

Trimedia Communications<br />

Schweiz AG, Basel<br />

Lektorat und Übersetzungen<br />

Sprachdienst <strong>Post</strong>, Bern<br />

Satz<br />

grafikwerkstatt upart, Bern<br />

Litho<br />

Ast & Jakob, Vetsch AG, Köniz<br />

Druckerei<br />

Stämpfli Publikationen AG, Bern<br />

ISSN-Nummer 1661-9501


<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />

Viktoriastrasse 21<br />

<strong>Post</strong>fach<br />

3030 Bern<br />

Schweiz<br />

www.post.ch<br />

071.44 de (221460) 04.2008 UK

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