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Standortbestimmung und Ausblick - Mitteldeutscher ...

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SachsenPost Schwein 23 - 2003<br />

Jahresmitgliederversammlungen 2003 – <strong>Standortbestimmung</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Ausblick</strong><br />

Dr. G. Hallfarth, Geschäftsführer<br />

In bewährter Weise wurden auch in diesem Jahr die<br />

Jahresmitgliederversammlungen des Mitteldeutschen<br />

Schweinezuchtverbandes e.V. <strong>und</strong> der Mitteldeutschen<br />

Zuchtschweine-Erzeugergemeinschaft w.V. gemeinsam<br />

am 24.09.2003 im Kurhotel Bad Lausick durchgeführt.<br />

Von den Vorsitzenden der beiden Organisationen wurden<br />

umfangreiche Darstellungen <strong>und</strong> Wertungen über<br />

die Arbeit des Verbandes <strong>und</strong> der Erzeugergemeinschaft<br />

sowohl für den Berichtszeitraum als auch für das laufende<br />

Geschäftsjahr der Mitgliedschaft vorgetragen <strong>und</strong> interpretiert.<br />

Mit besondere Freude konnten wir feststellen,<br />

daß die zahlreiche Teilnahme von Verbandsmitgliedern<br />

<strong>und</strong> Gästen wiederum die hohe Resonanz der Arbeit<br />

von Verband <strong>und</strong> Erzeugergemeinschaft unterstreicht<br />

<strong>und</strong> anerkennt. Recht herzlich begrüßt werden konnten<br />

auch Frau Lässig <strong>und</strong> Herr Oxe als Vertreter der beiden<br />

Fachministerien in Sachsen <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt. Ein<br />

besonderer Gruß galt den Vertretern der befre<strong>und</strong>eten<br />

Verbände aus Thüringen <strong>und</strong> Baden-Württemberg, den<br />

Geschäftsführern der Landeskontrollverbände in Sachsen<br />

<strong>und</strong> Sachsen-Anhalt als auch der Vielzahl der Vertreter<br />

von Erzeugergemeinschaften <strong>und</strong> landwirtschaftlichen<br />

Einrichtungen. In diesem Zusammenhang möchten<br />

wir uns ganz herzlich für das Interesse an unserer<br />

Veranstaltung bedanken <strong>und</strong> insbesondere unserer Mitgliedschaft<br />

für die gute Zusammenarbeit in den zurückliegenden<br />

Monaten Dankeschön sagen.<br />

Der Berichtszeitraum war durch eine weitaus kompliziertere<br />

Situation am Schweinemarkt vergleichsweise zu den<br />

Vorjahren geprägt. Dies bezieht sich nicht nur auf die<br />

Foto: Kiebler<br />

Herr Gelfert mit Herrn Zink <strong>und</strong> Dr. Hodapp (Baden-<br />

Württemberg) vor der Mitgliederversammlung<br />

Foto: Kiebler<br />

Der Versammlungssaal war bis auf den letzen Platz gefüllt<br />

Preise für Ferkel- <strong>und</strong> Schlachtschweine sondern insbesondere<br />

auch auf politische Rahmenbedingungen<br />

b<strong>und</strong>espolitischer Art <strong>und</strong> auch regionaler Aspekte. Diese<br />

setzten keinen Anreiz für Investitionen in die Schweinehaltung.<br />

Da die Markt- <strong>und</strong> Erlössituation alles andere<br />

als gut waren, war es ganz besonders für spezialisierte<br />

Unternehmen der Schweineproduktion kompliziert.<br />

Nichts desto trotz steht für uns alle die Anforderung, sich<br />

auf die sich ändernden politischen, gesellschaftlichen <strong>und</strong><br />

ökonomischen Bedingungen des Umfeldes einzustellen<br />

sowie die Produktion entsprechend auszurichten <strong>und</strong> zu<br />

optimieren. Das ist sicherlich leichter gesagt als getan.<br />

Wir müssen erwarten, daß die langfristigen Erlösaussichten<br />

für Schlachtschweine sich um einen Wert von<br />

1,20 • je kg Schlachtgewicht einpendeln werden. Ande-<br />

Foto: Kiebler<br />

Frau Sondermann <strong>und</strong> Frau Wackwitz werden für ihre<br />

langjährige <strong>und</strong> fleißige Arbeit ausgezeichnet.<br />

1


2 SachsenPost Schwein 23 - 2003<br />

rerseits steht aber auch fest, daß in vielen Betrieben noch<br />

beachtliche Reserven zur Steigerung der Ertragsfähigkeit<br />

vorhanden sind. Dies betrifft sowohl die Einsparungen<br />

von Kosten, die bessere Nutzung der genetischen<br />

Leistungsveranlagung der Tiere als auch eine zunehmende<br />

Optimierung des Fütterungs- <strong>und</strong> Tierges<strong>und</strong>heitsmanagements<br />

sowie des Stallklimas.<br />

Die Viehzählung im Mai 2003 zeigt gegenüber dem Vorjahr<br />

eine Steigerung der Schweinebestände in Deutschland<br />

um 454.000 Tiere (+1,7%). Diese konzentriert sich<br />

insbesondere auf die nördlichen B<strong>und</strong>esländer. Aber<br />

Die Einfuhr lebender Tiere sank im Jahresvergleich, wohingegen<br />

der Import von Fleisch anstieg. Der Export von<br />

lebenden Tieren sowie die Ausfuhr von geschlachteten<br />

Schweinen steigerte sich überproportional, so daß der<br />

Pro-Kopf-Verbrauch auf 53,6 kg sank. Das entspricht<br />

einem Pro-Kopf-Verzehr von r<strong>und</strong> 38,7 kg. Mit 91% liegt<br />

der Selbstversorgungsgrad etwas höher als in den Vorjahren.<br />

Eine sehr unbefriedigende Entwicklung vollzog<br />

sich auf dem Preissektor der Schlachtschweine im Ver-<br />

Die Verbraucherpreise für Frischfleisch sind um r<strong>und</strong> 3%<br />

gesunken. Die Ferkelpreise liegen um 20% unter dem<br />

Vorjahresniveau. <strong>Ausblick</strong>end kann man davon ausge-<br />

auch in Bayern <strong>und</strong> in Sachsen ist eine deutliche Bestandszunahme<br />

feststellbar. Rückläufig waren die Bestände<br />

in Regionen mit einer niedrigen Schweinedichte<br />

(Rheinland-Pfalz, Saarland, Thüringen). Dies läßt den<br />

Schluß zu, daß sich ein weiterer Konzentrationsprozeß<br />

in den bereits veredlungsstarken Regionen vollzieht.<br />

Die Bruttoeigenerzeugung liegt im Wirtschaftsjahr 2002/<br />

2003 mit r<strong>und</strong> 44,88 Mio. Schweinen um 1,2% höher als<br />

im Vorjahr. Nahezu unveränderte Schlachtgewichte führten<br />

zu einer Erzeugungskapazität von 4,0 Mio. Tonnen.<br />

Damit wird das Vorjahresniveau um 2,6% übertroffen.<br />

Tabelle 1: Bruttoeigenerzeugung 1) von Schweinen in Deutschland (Angaben in Millionen Stück)<br />

Zeitraum ∅ 1996/97 2001/02 2002/03 2003/04 2003/04 gegen 2002/03<br />

bis 2001/02 vorläufig vorläufig Vorschätzung absolut %<br />

BEE Schweine insgesamt<br />

Juli/Sept. 9,55 9,58 10,11 10,10 - 0,01 - 0,1<br />

Okt./Dez. 10,33 10,66 10,60 10,55 - 0,06 - 0,6<br />

Jan./März 9,95 10,10 10,11 10,35 0,24 2,3<br />

April/Juni 9,82 10,05 10,05 10,10 0,05 0,5<br />

Juli/Juni 39,65 40,39 40,87 41,10 0,22 0,5<br />

1) Sämtliche im Inland erzeugten Tiere, unabhängig von der Schlachtung im In- oder Ausland.<br />

Wegen Untererfassung des EU-Intrahandels mit lebenden Tieren wurden ab 1993 bei der Berechnung der BEE die amtlichen Handelsdaten ergänzt durch Angaben anderer<br />

Mitgliedstaaten. (BMVEL 8/2003)<br />

gleich zum Vorjahr mit durchschnittlich nur 1,23 • je kg.<br />

In den ersten beiden Quartalen des Jahres 2003 lagen<br />

die Preise im Schnitt nur bei 1,19 • je kg auf einem sehr<br />

niedrigen Niveau.<br />

Leichte saisonbedingte Preisanstiege im Juni /Juli lagen<br />

immer noch bei weitem unter dem Vorjahreswert. Ursache<br />

dafür sind ein reiches Angebot innerhalb der Europäischen<br />

Union sowie auch Importrestriktionen Rußlands<br />

<strong>und</strong> Japans.<br />

Tabelle 2: Preise für Schlachtschweine in Deutschland (• /kg Schlachtgewicht (ohne USt))<br />

Zeitraum ∅ 1996/97 1998/99 1999/2000 2000/01 2001/02 2002/03<br />

bis 2001/02<br />

Juli/Sept. 1,40 1,10<br />

- Durchschnitt E – P -<br />

1,22 1,44 1,58 1,33<br />

Okt./Dez. 1,38 0,88 1,09 1,51 1,40 1,21<br />

Jan./März 1,38 0,90 1,15 1,74 1,36 1,19<br />

April/Juni 1,37 1,05 1,37 1,79 1,31 1,19<br />

Juli/Juni 1,40 0,98 1,21 1,62 1,41 1,23<br />

BMVEL 8/2003<br />

hen, daß zum Jahresende <strong>und</strong> im 1. Quartal des Jahres<br />

2004 sich die Ferkelpreise (25 kg) der 50,00 • – Marke<br />

nähern, sich abfallend weiter entwickeln <strong>und</strong> zur Jahres-


SachsenPost Schwein 23 - 2003<br />

mitte 2004 die 40,00 • – Marke erreichen. Für Schlachtschweine<br />

ist bis zur Jahreswende mit weiterhin niedrigen<br />

Preisen um 1,20 • zu rechnen <strong>und</strong> im Zeitraum bis<br />

April 2004 ist eine Erholung auf 1,40 • zu erwarten. In<br />

Folge werden sich die Preise wiederum auf ein Niveau<br />

Abbildung 1: Schlachtschweine- <strong>und</strong> Ferkelpreisentwicklung<br />

bis Oktober 2004 (Warenterminbörse Hannover;<br />

Kontraktabschluss 6.11. 2003)<br />

um 1,20 • /kg einpendeln. Ursache dafür sind eine in der<br />

EU stagnierende Erzeugung, eine leichte Steigerung des<br />

Pro-Kopf-Verbrauches auf 54,1 kg <strong>und</strong> des Verzehrs auf<br />

39 kg pro Kopf.<br />

Es ist also nach wie vor wichtiges Anliegen unserer<br />

Organisation, den Betrieben die Aufdeckung von wirtschaftlichen<br />

Reserven zu vereinfachen <strong>und</strong> deren Umsetzung<br />

zu unterstützen.<br />

Besonders hervorzuheben ist, daß die weiterentwickelten<br />

Aspekte der Zuchtwertschätzung für alle Rassen<br />

unseres Zuchtprogrammes sehr gute Ergebnisse zeigen.<br />

Das betrifft sowohl die Prüfung im Produktionsfeld als<br />

auch in den Stationen bei Reinzucht- <strong>und</strong> Kreuzungsleistungen.<br />

Insbesondere konnte auch im Jahr 2003<br />

wiederum eine leichte Erhöhung <strong>und</strong> Stabilisierung der<br />

Leistungsmerkmale der Mutterrassen in Kombination mit<br />

bester Stabilität erreicht werden. Die Zuchtwertschätzung<br />

auf Fruchtbarkeit zeigt eine ausreichende genetische<br />

Variation als Gr<strong>und</strong>lage der Verbesserung des Reproduktionsleistungskomplexes.<br />

Tabelle 3: Remonteeber der Mutterrassen im Jahr 2003<br />

Name HB-Nr. Vater PTZ Abw. FuA Abw. T R K F B G<br />

Deutsche Landrasse<br />

Kavler 100.319 Kavko 1103 166 2,03 0,31 8 8 8 8 8 8<br />

Eikor 100.320 Eikino 1068 108 1,97 0,31 9 9 8 8 8 8<br />

Eikbi 100.321 Eikino 1070 109 1,93 0,35 8 8 7 7 8 8<br />

Tuk 100.324 Tukav 1075 175 2,13 0,25 7 7 8 7 8 7<br />

Tuko 100.325 Tukav 1101 201 2,08 0,30 8 8 7 7 8 7<br />

Tara 100.326 Tarsku 1049 149 2,14 0,24 8 8 7 8 9 7<br />

Tiris 100.327 Tiri 909 -26 2,22 0,17 9 8 8 8 9 8<br />

Laux 100.328 Lauer 958 70 2,08 0,34 8 7 8 7 9 9<br />

Nav 100.334 Navto 1096 230 2,20 0,21 8 9 8 8 8 8<br />

Navero 100.335 Navto 1043 177 1,62 0,79 8 9 8 8 7 8<br />

Laug 100.336 Lauer 945 64 2,05 0,38 8 8 7 7 8 8<br />

Flausch 100.337 Flau 1016 135 2,20 0,22 8 8 7 8 8 8<br />

Franis<br />

Large White<br />

100.346 Franjo 935 77 2,12 0,25 8 8 7 8 9 8<br />

Loarg 400.473 Loar 1110 247 2,20 0,18 8 8 8 9 8 8<br />

Anti 400.474 Antares 1013 150 2,35 0,03 7 8 8 8 8 7<br />

Jados 400.482 Jado 1068 128 2,13 0,23 7 7 7 8 8 8<br />

Dank 400.497 Dantes 990 76 2,24 0,14 7 7 8 8 9 8<br />

Jilli 400.498 Jill 907 3 2,10 0,27 8 8 7 7 9 8<br />

Jillpi 400.507 Jill 1068 162 2,35 -0,02 8 9 7 7 7 8<br />

Kinarus 400.508 Kinzar 1047 164 1,92 0,35 8 7 9 8 9 7<br />

Filtran 400.509 Filtro 964 82 1,95 0,31 7 7 7 7 8 8<br />

Filtin 400.510 Filtro 951 69 1,59 0,68 9 9 7 8 8 7<br />

Ungeachtet dessen sind in den Basis- <strong>und</strong> Vermehrungszuchtbetrieben<br />

weiterhin konsequente Entscheidungen<br />

zur Reproduktion der Sauenbestände auf genetisch hohem<br />

Niveau zu treffen. Vergleichsweise zu den Zucht<strong>und</strong><br />

Aufzuchtleistungen anderer Herdbuchverbände plaziert<br />

sich unser Zuchtpotential wiederum im Vorderfeld<br />

<strong>und</strong> weit über dem B<strong>und</strong>esmittel.<br />

Besonders erfreulich ist die Erhöhung des Bestandes<br />

an Reinzuchtsauen der Rasse Pietrain auf über 200 Tiere.<br />

Dies hat die Voraussetzung geschaffen, in Ergänzung<br />

mit einer sehr wertvollen Kooperation mit einigen Herdbuchzüchtern<br />

außerhalb unseres Tätigkeitsgebietes die<br />

Qualität der Besamungseberbestände der Rasse Pietrain<br />

zu verbessern.<br />

3


4 SachsenPost Schwein 23 - 2003<br />

Tabelle 4: Leistungsentwicklung der Pietraineber im Zeitraum 2000 – 2003<br />

EL Vaterleistung Mutterleistung Feldtest<br />

MHS (%) n LTZ SSD PTZ KOT FFV MFA PTZ KOT FFV MFA n NTZ MFA HKL<br />

NN NP g mm g cm² 1: % g cm² 1: % g % %<br />

2000<br />

Grimma 7,7 33,3 78 677 6,9 717 60,7 0,18 64,6 711 61,1 0,18 65,0 43 461 56,4 68,3<br />

Kamenz<br />

2001<br />

9,5 27,0 74 684 6,8 723 61,7 0,18 65,1 725 62,9 0,18 65,4 26 454 56,6 69,1<br />

Grimma 14,8 40,7 108 683 6,9 724 61,8 0,19 65,1 724 62,1 0,19 65,2 55 472 56,2 64,8<br />

Kamenz<br />

2002<br />

8,5 48,9 94 687 6,7 725 62,3 0,19 65,2 731 62,4 0,19 65,1 34 471 56,4 68,3<br />

Grimma 19,4 55,1 98 691 6,6 736 63,1 0,18 65,5 737 63,4 0,18 65,6 35 474 56,7 68,3<br />

Kamenz<br />

2003<br />

18,7 60,4 96 694 6,5 731 62,8 0,19 65,3 740 63,0 0,18 65,5 37 463 56,8 71,9<br />

Grimma 26,1 61,7 115 683 6,2 745 64,1 0,18 66,0 739 64,6 0,17 66,2 46 480 57,7 66,8<br />

Zukauf bis 30.06.<br />

akt. Eber 34 678 6,0 747 65,1 0,17 66,3 722 66,0 0,16 66,8<br />

Kamenz 21,4 63,1 103 694 6,4 738 63,3 0,18 65,7 733 63,2 0,18 65,7 43 480 56,3 68,3<br />

Zukauf bis 30.06.<br />

akt. Eber 26 677 5,7 743 65,0 0,16 66,4 736 64,7 0,17 66,2<br />

Die Kombination hoher Mast- <strong>und</strong> Schlachtleistungseignung<br />

im streßstabilen Genotyp hat sich ganz entscheidend<br />

nach vorn entwickelt. Die Ergebnisse der Feldtestprüfung<br />

anhand von Schlachtnachkommen weist zur Zeit<br />

einen durchschnittlichen Magerfleischanteil aller Ebernachkommen<br />

von 56,2% auf. Der Anteil der Klasse E<br />

liegt bei 66%. Ein Anteil von 95% aller Schlachtschweine<br />

aus den Testbetrieben gehören den Handelsklassen E<br />

<strong>und</strong> U an. Dies trägt wesentlich zur Verbesserung der<br />

Wirtschaftlichkeit der Schweinemast bei.<br />

Deutliche Überlegenheiten konnten vor allem im Vergleich<br />

zu fiktiven Endstufenlinien, die die Namen „Maximus“ oder<br />

„Extremus“ besitzen <strong>und</strong> die die vorhergesagten Effekte<br />

bei weitem nicht realisieren, erbracht werden. Für uns<br />

gilt nach wie vor der Gr<strong>und</strong>satz, erst zu prüfen um Sicherheit<br />

zu schaffen <strong>und</strong> erst dann Wertungen <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

für unsere Betriebe zu geben.<br />

Tabelle 5: Ergebnisse Feldtest 2003 (Stand 31.10.)<br />

Anzahl Tiere Stück 5.230<br />

Alter Tage 195<br />

Schlachtmasse warm kg 92,7<br />

Nettozunahme g 477<br />

Muskelfleischanteil % 56,2<br />

Handelsklasse E % 65,9<br />

U % 28,9<br />

E + U % 94,8<br />

Foto: Kiebler<br />

Blick auf das Präsidium der Mitgliederversammlung<br />

Durch gezielte Arbeit am Markt ist es gelungen, ungeachtet<br />

der vor einem Jahr getroffenen Entscheidung die<br />

Station Fischbeck nicht in unseren Verband zu integrieren,<br />

die überwiegende Mehrzahl unserer K<strong>und</strong>en im<br />

Auslieferungsbereich dieser Station weiterhin mit Sperma<br />

uns unserem Verband zu beliefern. Dies hat zu<br />

einem ganz entscheidenden Effektivitätsschub geführt<br />

<strong>und</strong> ermöglicht es, daß im Durchschnitt je Portion das<br />

Sperma um 0,22 • preiswerter angeboten werden kann.<br />

Der Kontakt <strong>und</strong> die Zusammenarbeit mit der holländischen<br />

Züchtervereinigung TOPIGS zeigt erste praktische<br />

Ansatzpunkte:<br />

– Austausch von Pietrainsperma von Spitzenebern <strong>und</strong><br />

vereinbarte Kooperation in der Landrassezucht.<br />

– Eberhaltung von Landrasseebern von TOPIGS auf<br />

unseren Eberstationen <strong>und</strong> Belieferung holländischer<br />

Landwirte in den neuen B<strong>und</strong>esländern.


SachsenPost Schwein 23 - 2003<br />

Im Rahmen der Zuchtschweineproduktion plaziert sich<br />

unsere Erzeugergemeinschaft auf Platz 4 aller deutschen<br />

Züchtervereinigungen.<br />

Abbildung 2: Zuchtschweineverkauf nach<br />

Organisationen im Jahr 2002<br />

Ungeachtet der Kompliziertheit des Marktes werden wir<br />

auch in diesem Jahr das Ergebnis des Vorjahres nahezu<br />

erreichen, jedoch ist der Durchschnittserlös weitaus niedriger.<br />

Durch den Wirtschaftsprüfer, Herrn Steinmeier,<br />

wurden die Ergebnisse <strong>und</strong> Bilanzsituationen für das Jahr<br />

2002 den Mitgliederversammlungen vorgestellt. Die<br />

Kassenprüfer erstatteten Bericht. Durch den Wirtschaftsprüfer<br />

<strong>und</strong> die Kassenprüfer wurde den Mitgliederversammlungen<br />

die Annahme des Jahresabschlusses sowie<br />

die Entlastung der Vorstände <strong>und</strong> der Geschäftsführung<br />

für das Jahr 2002 vorgeschlagen. Diesen Vorschlägen<br />

wurde durch die Mitgliederversammlungen einstimmig<br />

entsprochen.<br />

Ein sehr interessanter Vortrag zu wirksamen Strategien<br />

einer Impfung gegen PRRS <strong>und</strong> Circovirose sowie Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Chancen einer Bestandssanierung hielt<br />

Frau Dr. Schagemann von der Firma Boehringer<br />

Ingelheim Vetmedica GmbH. Gemäß unserer Tradition<br />

wurden Frau Annette Sondermann <strong>und</strong> Frau Sabine<br />

Wackwitz für ihre langjährige sehr gute Arbeit in unserem<br />

Zuchtverband vor der Mitgliederversammlung geehrt.<br />

In gleicher Weise erhielten Frau Langheinrich <strong>und</strong><br />

Herr Seitz eine Anerkennung für sehr gute Ergebnisse<br />

im Rahmen der Fachschulausbildung an der landwirtschaftlichen<br />

Lehreinrichtung in Freiberg/Zug.<br />

Auch die diesjährigen Mitgliederversammlungen können<br />

wir als sehr gelungene <strong>und</strong> richtungsweisende Aktivitäten<br />

unserer Verbandspolitik bezeichnen.<br />

Weitere Qualitätsverbesserung des Besamungseberbestandes –<br />

Aktuelle Spitzenzuchtwerte sowie Neuzugänge<br />

Dipl. Ldw. S. Eckert, Zuchtleiter<br />

1. Qualitätsverbesserung des KB-Eberbestandes<br />

Die züchterische Weiterentwicklung <strong>und</strong> Qualitätsverbesserung<br />

der Zuchtprodukte gehört zu den vordergründigen<br />

Aufgaben unseres Verbandes. Es ist unser Ziel,<br />

marktfähigen Zuchtfortschritt zu erzeugen <strong>und</strong> diesen<br />

unseren Mitgliedern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en über die Besamung zur<br />

Verfügung zu stellen. Über die Eberkataloge <strong>und</strong> die<br />

Internetpräsentation haben Sie Möglichkeiten, sich aktuell<br />

über die Leistungen der Eber <strong>und</strong> die Bestandsveränderungen<br />

zu informieren. Bei der Durchsicht der Kataloge<br />

<strong>und</strong> durch die Nutzung der Internetdarstellung für<br />

die Anpaarungsplanung werden Sie feststellen können,<br />

dass sich parallel zur Bestandserweiterung eine kontinuierliche<br />

Qualitätsverbesserung des Eberbestandes<br />

vollzogen hat. Gr<strong>und</strong>lage bildet das komplexe System<br />

der Leistungsprüfung unter Einsatz moderner Technologien,<br />

die BLUP-gestützte Zuchtwertschätzung <strong>und</strong> die<br />

Nutzung der Ergebnisse in der Selektion <strong>und</strong> Anpaarung<br />

durch die Züchter.<br />

Ebermütter mit hoher Fruchtbarkeitsleistung<br />

Die Zucht auf Fruchtbarkeit ist ein entscheidender<br />

Wirtschaftsfaktor für die Ferkelproduktion. Erfreulich ist,<br />

dass über Jahre hinweg besonders für die Ebermütter<br />

eine deutliche Verbesserung in der Zuchtleistung festgestellt<br />

werden kann.<br />

Die durchschnittliche Wurfzahl der Mütter für die DL-Eber<br />

liegt aktuell bei 5,6 (1995: 4,0), in der Rasse LW liegen<br />

die Ebermütter im Durchschnitt bei 5,7 Würfen, damit<br />

um 1,1 Würfe höher gegenüber 1995.<br />

Abbildung 1: Entwicklung der Zuchtleistung der<br />

Ebermütter der Rasse DL<br />

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