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Beton- und Stahlbetonbau 3 - CITec Concrete Improvement ...

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U. Schneck · Zerstörungsfreier elektrochemischer Chloridentzug an der Donaubrücke Pfaffenstein: Langzeiterfahrungen über eine bauwerksschonende <strong>und</strong> verkehrserhaltende Technologie<br />

Bild 3. Ansicht der Hohlkastenbereiche von außen<br />

Fig. 3. Outside view on the hollow box girder areas<br />

Bild 4. Innenansicht Hohlkasten 6.06 mit alter Entwässerungsleitung<br />

Fig. 4. View into box girder section 6.06 with old drainage<br />

system<br />

Bild 5. Detail Steg <strong>und</strong> schadhafte, provisorisch instandgesetzter<br />

Entwässerungsdurchführung Typ B<br />

Fig. 5. Side wall of the box girder with the damaged, temporarily<br />

fixed drainage inlet type „B“<br />

wo die Bewehrung zwar korrodiert, korrosionsaktiv, aber<br />

noch nicht nennenswert im Querschnitt geschwächt war.<br />

Am <strong>Beton</strong> waren kaum Schäden festzustellen; Ausbrüche,<br />

Hohlstellen <strong>und</strong> Risse gab es bis auf Ausnahmen noch<br />

nicht.<br />

Das Chlorid hatte sich an der <strong>Beton</strong>oberfläche auf<br />

insgesamt ca. 200 m 2 ausgebreitet <strong>und</strong> war in ca. 100 m 2<br />

bereits bis weit hinter die Bewehrung vorgedrungen. Da<br />

die Schadensursache (defekte Entwässerung) zunächst<br />

beseitigt <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>schäden noch nicht eingetreten waren,<br />

lag ein günstiger Zeitpunkt für die zerstörungsfreie Instandsetzung<br />

mit elektrochemischem Chloridentzug vor.<br />

Konfiguration<br />

Bild 6 zeigt eine Übersicht der mit der Korrosionsuntersuchung<br />

ermittelten instandzusetzenden Teilflächen. Entsprechend<br />

<strong>Beton</strong>überdeckung, Oberfläche der Bewehrung<br />

<strong>und</strong> Chloridbelastung des <strong>Beton</strong>s wurden die Elektroden<br />

zu Gruppen bzw. Teilflächen zwischen 2 <strong>und</strong> 10 m 2 zusammengefasst;<br />

jeweils eine Elektrode pro Gruppe war<br />

mit Aktoren <strong>und</strong> Sensoren zur Steuerung bestückt <strong>und</strong><br />

schaltete die sie umgebenden Elektroden.<br />

Wegen der teils hohen Eindringtiefen des Chlorids in<br />

den <strong>Beton</strong> wurde eine zweistufige Anwendung gewählt;<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich wurde auf allen Teilflächen sechs Wochen<br />

Erstbehandlung <strong>und</strong> nach mindestens sechs Wochen<br />

Pause eine sechswöchige Folgebehandlung durchgeführt.<br />

Bild 7 zeigt die auf dem Hohlkastenboden ausgelegten<br />

Elektroden.<br />

Ergebnisse des Chloridentzugs<br />

Eine Aufzeichnung der Stromdichten ist in Bild 8 zu sehen<br />

<strong>und</strong> zeigt beispielhaft, wie in den besonders chlorid- <strong>und</strong><br />

korrosionsbelasteten Teilflächen anfangs sehr hohe Ströme<br />

fließen (umgerechnet bis 10 A/m 2 ), während sich in<br />

weniger belasteten Bereichen bei jeweils 40 V Betriebsspannung<br />

von Beginn an nur Stromdichten von ca.<br />

0,5 A/m 2 einstellen. Nach wenigen Tagen wird die Stromdichte<br />

auch in den anfangs hoch belasteten Flächen geringer<br />

<strong>und</strong> erreicht Werte zwischen 0,5 <strong>und</strong> 1 A/m 2 . Das<br />

deckt sich mit Erfahrungswerten aus zahlreichen anderen<br />

Projekten <strong>und</strong> kann v. a. der anfänglich intensiven Oxidreduktion<br />

auf korrodierten Stahlflächen zugeordnet<br />

werden. Weiterhin ist zu sehen, wie die Elektrodengruppen<br />

mit Pulsweitenmodulation an- <strong>und</strong> ausgeschaltet werden.<br />

In der zweistufigen Anwendung des Chloridentzugs<br />

hatten sich die in Bild 9 beispielhaft dargestellten Chloridprofile<br />

entwickelt: an fünf besonders belasteten Prüfstellen<br />

wurden die Chloridgehalte in vier Schichten zu je<br />

2 cm Dicke überwacht. Die roten Balken stellen die Chloridgehalte<br />

im Bereich der oberen Bewehrungslage dar. In<br />

Bild 6. Übersicht der mit Chloridentzug<br />

behandelten Teilflächen auf den Hohlkastenböden<br />

Fig. 6. Overview about the areas treated<br />

with ECE across the hollow box<br />

girder floor slabs<br />

Sonderdruck aus: <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Stahlbetonbau</strong> 104 (2009), Heft 3<br />

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