Matrizen - Marktanalyse udn Positionsbestimmung - Freiherr-vom ...
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<strong>Matrizen</strong><br />
<strong>Marktanalyse</strong><br />
und<br />
<strong>Positionsbestimmung</strong><br />
Sebastian Schon - 1 - April 2012
Autor<br />
Sebastian Schon<br />
Sudetenstraße 12<br />
37247 Großalmerode<br />
Sc huladresse:<br />
Freherr-<strong>vom</strong>-Stein-Schule Hessisch Lichtenau<br />
<strong>Freiherr</strong>-<strong>vom</strong>-Stein-Straße 10<br />
37235 Hessisch Lichtenau<br />
Eine Jahresarbeit<br />
von<br />
Sebastian Schon<br />
April 2012<br />
Fachbereich:<br />
Mathematik<br />
Sebastian Schon - 2 - April 2012
Inhaltsverzeichnis<br />
Teil 1.) Mathematische Betrachtung<br />
1. <strong>Matrizen</strong><br />
a. Definition und Nomenklatur<br />
b. Proble mstellung<br />
2. Mathe matische Betrachtung<br />
a. Allge meine Anwendung<br />
b. Rechenoperationen<br />
c. Formen von <strong>Matrizen</strong><br />
3. Die Verwendung von Übergangsmatrizen zur <strong>Marktanalyse</strong><br />
a. <strong>Matrizen</strong> als Markoff-Ketten<br />
b. Asymptotisches Verhalten<br />
c. Bonitätsprüfung<br />
d. Berechnung des stationären Zustandes<br />
Teil 2.) Theoretische <strong>Matrizen</strong>prinzipien zur Markt- und Standortanalyse<br />
1. Produkt-Markt-Matrix<br />
2. SWOT-Analyse<br />
3. BCG-Portfolio<br />
4. McKinsey-Portfolio<br />
a. (jeweils) Einhe iten<br />
b. (jeweils) Kritik<br />
5. Alles nur Glückssache?<br />
Teil 3.) Anhang<br />
1. Bildverzeichnis<br />
2. Quellverzeichnis<br />
a. Webadressen<br />
b. Literatur<br />
Sebastian Schon - 3 - April 2012
Vorwort<br />
Bei der The menauswahl zu me iner Jahresarbeit war mir erst eine recht große Ungewissheit<br />
abzulesen. Denn unter Schülern geht es bekannterweise ja wie eine Art Volkskrankheit<br />
umher, den praktischen Nutzen eines mathematischen Lösungsprinzips zu hinterfragen.<br />
Und im Nachhinein betrachtet gäbe es vermutlich kein besseres Thema, um diesen kritischen<br />
Blick auf den Sinn und Zweck der Mathematik zu vermildern. Alleine an me iner Literaturliste<br />
bemerkte ich die gigantisc he Vie lfalt von <strong>Matrizen</strong> und ihre noch eben vielfältigere<br />
Anwendung in Politik, Wirtschaft, Informatik und Gesellschaftswesen. Während me iner<br />
Arbeit stieß über so mannigfaltige Anwendungsfälle, die Allesamt interessant zu beschreiben<br />
und zu interpretieren gewesen wären.<br />
Doch das The ma der Jahresarbeit war natürlich weiterhin ‚<strong>Matrizen</strong>’ zur Analyse der<br />
Marktw irtschaft und der Standortposition.<br />
Inhaltlich ist die Arbeit in zwei Te ile gegliedert. Teil I beschäftigt sich mit den<br />
mathematischen Aspekten von <strong>Matrizen</strong> und soll die Anwendungs- und Funktionsweise von<br />
<strong>Matrizen</strong> und spezie ll Übergangsmatrizen verdeutlichen.<br />
Teil II baut auf diesen Teil auf, beschreibt und analysiert die heute wichtigsten<br />
Matrixanalysen als Strategieelement in de m heutigen, modernen und sehr stark<br />
konkurrenzbetonten Marktsystem.<br />
Me in Z iel bei dieser Jahresarbeit war es, suchenden Menschen zum The ma <strong>Matrizen</strong> zur<br />
<strong>Marktanalyse</strong>, oder auch nur Menschen, die sich mit der Mathe matik versöhnen und ihren<br />
Nutzen verstehen wollen, einen Schritt in diese Richtung mitzugeben und hoffe, das es mir<br />
gelungen ist. Nun wünsche ich viel Spaß beim Lesen der Arbeit!<br />
Sebastian Schon<br />
Sebastian Schon - 4 - April 2012
1. Kapitel – Definition (1.0)<br />
-Teil I-<br />
Mathematische Betrachtung<br />
Es seien * und * . Eine (m,n)-Matrix ‚A’ mit m-Zeilen und n-Spalten ist ein<br />
rechteckiges Zahlenschema der Form<br />
und stellt im Wesentlichen einen mehrspaltigen Vektor mathe matische korre lativer Objekte<br />
dar. Die <strong>Matrizen</strong>rechnung ist ein Schlüsselkonzept der linearen Algebra und ermöglicht es,<br />
komplex Gle ichungssyste me strukturiert zu betrachten und verschiedene<br />
Rechenoperationen daran sinnvoll anzuwenden. Die oben gezeigte Matrix beinhaltet das<br />
kartesische Produkt von , welches durch zwei runde Klammern eingegrenzt ist. Diese<br />
Klamme rn können, je nach Region, rund oder eckig sein. Daher sind die Abbildungen<br />
und<br />
äquivalent. Die erste Ziffer hinter dem jeweiligen Objekt gibt die Zeilennummer, die Zweite<br />
die Spaltennumme r an. Um sich diese Regelung besser zu verinnerlichen, hilft eine simple<br />
Eselsbrücke: „Zeilen Zuerst, Spalten Später“. So mit besitzt der Wert A 22 am Beispie l der<br />
Abbildung<br />
den Wert ‚50’. Einen jeweiligen Eintrag nennt man auch den (i, j)-Eintag der Matrix ‚A’.<br />
Durch einen vorangestellten Großbuchstaben wird jeder Matrize ein Name zugewiesen. Im<br />
Laufe der Zeit hat sich der Buchstabe ‚A’, ge legentlich unterstrichen oder fettgedruckt,<br />
eingebürgert. Dieser kann jedoch durch jeden beliebigen Buchstaben ersetzt werden.<br />
Sebastian Schon - 5 - April 2012
1. Kapitel - Problemstellung (1.1)<br />
Jedem mathe matischen Lösungsansatz liegt ein kausales Proble m oder eine Notwendigkeit<br />
zu Grunde, welche eine Abstraktion in berechenbare Systeme erfordert. So auch bei der<br />
mathematischen Matrix. Um den Entstehungsgrund eben dieser <strong>Matrizen</strong> zu verdeutlichen,<br />
sollen die folgenden Beispiele eine grundlegende Proble msituation simulieren:<br />
Drei Zeitschriftenverlage stehen in eine m globalen Markt in korrelativer<br />
Wettbewerbsbeziehung und publizieren jeweils alle vier Wochen ein Fachmagazin für ein<br />
identisches Publikum. Aufgrund des beschränkten Marktvolumens sind alle Verlage an<br />
einem breiten Publikum interessiert und beziehen ihre Informationen von denselben,<br />
massenattraktiven Quellen. Daraus lässt sich pauschalisieren, dass nur eine dieser drei<br />
Magazine von jeweils einer Person gekauft wird.<br />
Um auf de m heutigen Wirtschafts markt überleben zu können, ist es von enormer<br />
Wichtigkeit, das Konsumverhalten der Käufer zu analysieren und daraus spätere<br />
Produktions- und Vertriebsentscheidungen ziehen zu können. In dieser Beziehung spielt vor<br />
alle m das Wechselverhalten eine zentrale Rolle. Welcher Konsument kauft wann, welche der<br />
dre i Zeitschriften und warum. Eine Möglichkeit wäre, die Käufer auf der Straße zu befragen.<br />
Warum hat Kunde K genau diese Zeitschrift gekauft? Kauft er sie regelmäßig? Hat er vor, sie<br />
erneut zu kaufen? Zude m wäre es für eine Prognose wichtig zu w issen, welche Zeitschrift<br />
vorher gekauft wurde und warum: U m dieses im Beispie l bewusst trivial gehaltene doch in<br />
der Praxis sehr komplexe Konsumverhalten zwischen den Verlagen in verwertbare<br />
Informationen zu verwandeln, bedarf es einer komplexen Untersuchung.<br />
Ein greifbareres Beispiel ste llt die Rekonstruktion eines gewissen Handels mit im Beispiel<br />
nicht genauer spezif isierten Gütern dar. Nennen wir diese Güter der Einfachheit halber A, B<br />
und C. Ein Kunde K hat eine gewisse Anzahl von diesen Produkten erworben und möchte sie<br />
in eine Datenbank eintragen. Leider ist eine unbestimmte Anzahl an Gütern bereits<br />
aufgebraucht und keine Dokumentation vorhanden. Der Kunde weiß lediglich noch die<br />
Einzelpreise des jeweiligen Gut, dass er insgesamt für 34 Produkte genau 100€ ausgegeben<br />
und außerde m noch, dass er doppe lt so viele Güter A w ie B gekauft hat. Wie lässt sich aus<br />
diesen Informationen der Kauf rekonstruieren? An dieser Stelle, kommen <strong>Matrizen</strong> ins Spie l.<br />
Die praktische Anwendung wird an dieser Stelle noch bewusst ausgelassen und auf einen<br />
späteren Zeitpunkt verschoben. Zuvor ist ein grundlegendes Wissen über die theoretische<br />
Anwendung, die praktischen Rechenoperatoren und die Besonderheit der<br />
Übergangsmatrizen, welche diese Arbeit noch weit formen werden, notwendig.<br />
Sebastian Schon - 6 - April 2012
2. Kapitel – Mathematische Betrachtung (2.0)<br />
<strong>Matrizen</strong> bestehen aus linearen Gle ichungen, welche inhaltlich einer Tabelle ähneln. Der<br />
formell größte Unterschied besteht in der mathe matisc hen No menklatur, de m deutlich<br />
geringern Schreibaufwand und der besseren Übersichtlichkeit. Mathe matisch betrachtet<br />
ergeben sich aus <strong>Matrizen</strong> eine Vielzahl neuer Möglichkeiten, lineare Gleichungssysteme<br />
schnell und effizient zu lösen. Um aus Informationen <strong>Matrizen</strong> zu bilden, müssen jene zuvor<br />
in Gleichungen konvertiert werden. Ein Beispie l anhand des oben beschriebenen<br />
Rekonstruktionsproble ms des Kunden K. Es seien die Güter A, B und C in den Gleichungen<br />
x 1 beziehungsweise x 2 und x 3 mit den Pre isen zehn, fünf und e in Euro.<br />
a = 2b<br />
a – 2b = 0<br />
a + b + c = 34<br />
10a + 5b + c = 100<br />
Daraus resultiert folgendes Gleichungssystem:<br />
I -1x + 2x + 0x 1 2 3 = 0<br />
II 1x + 1x +1x 1 2 3 = 34<br />
III 10x 1 + 5x 2 + 1x 3 = 100<br />
Um aus diesen Informationen verwertbare <strong>Matrizen</strong> aufstellen zu können, bedarf es einer<br />
Abstraktion, welche die vier oben aufgelisteten Gleichungen in folgende Form umformt:<br />
An e iner so lchen Matrix lassen sich nun die folgenden Rechenoperationen anwenden:<br />
Sebastian Schon - 7 - April 2012
2. Kapitel – Rechenoperationen (2.1)<br />
Häufig ist vor der Auflösung zu eine m Ergebnis das Anwenden einiger Rechenoperationen<br />
notwendig. Diese stellen sich als meist unerwartet simpel heraus. In der Addition als auch in<br />
der und Substitution werden jeweils die gleichen (i,j)-Einträge der <strong>Matrizen</strong> wie gewöhnlich<br />
miteinander verrechnet und in eine neue Matrix eingetragen. Vorraussetzung für eine solche<br />
Rechenoperation stellt die Gleichheit des Typs dar, das heißt, die <strong>Matrizen</strong> müssen die<br />
gleiche Anzahl an Spalten und Zeilen aufweisen.<br />
Genauso simpe l stellt sich die Multiplikation einer Matrix mit eine m Skalar heraus. Diese<br />
erfolgt nach exakt de mselben Prinzip wie die Addition beziehungsweise Substitution.<br />
Die Multiplikation von zwei <strong>Matrizen</strong> ist etwas komplexer und in vie len unterschiedlichen<br />
Wegen durchführbar. Die Vorraussetzung für jede dieser Möglichkeiten besteht jedoch darin,<br />
dass die Anzahl an Zeilen der einen Matrix mit der Anzahl an Spalten der anderen Matrix<br />
übereinstimme n muss. Grund dafür ist, dass jedes horizontale Ele ment der einen Matrix mit<br />
dem Vertikalen der Anderen verrechnet wird. Dieses Vorgehen beginnt mit der ersten Zeile<br />
und Spalte und setzt sich synchron fort, so dass die Spaltenelemente einer Spalte 4 (Matrix<br />
A) mit den Zeilenele menten einer Zeile 4 (Matrix B) multipliziert werden müssen. Die<br />
Multiplikation an sich geschieht jedoch nach demselben Prinzip wie die Addition.<br />
Dadurch, dass die Multiplikation als Rechenschritt nicht variiert, ble iben as Assoziativgesetz<br />
und das Distributivgesetz erhalten.<br />
Sebastian Schon - 8 - April 2012
2. Kapitel – <strong>Matrizen</strong>formen (2.2)<br />
Dreiecksmatrix<br />
Um aus der Matrix nun eine Lösung zu bekommen, muss eine obere Dreiecksmatrix gebildet<br />
werden. Eine Dre iecksmatrix definiert sich dadurch, dass lediglich die Werte oberhalb bzw.<br />
unterhalb der Hauptdiagonale einer Matrix in dreieckiger Form ungleich Null sind.<br />
Umgekehrt lässt sich schließen, dass die Werte in der anderen ‚Ecke’ gle ich Null seien<br />
müssen, so wie es in dieser Beispielmatrix unten Links der Fall ist.<br />
2.1.1.) Hauptdiagonale einer Matrix 1<br />
Eine solche Form kann man aus Multiplikationen und Divisionen erhalten und mit ihr nun das<br />
Gauß’sche Eliminationsverfahren anwenden um Gleichungssysteme effizient mit Computern<br />
oder auch per Hand zu lösen.<br />
Das Gauß’sche Eliminationsverfahren wird außerdem zur Vorhersagbarkeit von Lösbarkeiten<br />
verwendet. Gehören zu Nullzeilen Nicht-Nulleinträge auf der rechten Seite, so ist das Lineare<br />
Gleichungssystem unlösbar, sonst lösbar. Die genaue Analyse von Matrix-Rängen würde<br />
jedoch den Rahmen dieser Jahresarbeit sprengen, kann aber gerne im Internet nachgelesen<br />
werden.<br />
Nullmatrix<br />
Eine Nullmatrix definiert sich dadurch, dass jeder Eintrag dieser Matrix gle ich Null ist. Eine<br />
Multiplikation mit einer solchen Matrix verwandelt den Rechenpartner ebenfalls in e ine<br />
Nullmatrix. Nach den oben aufgezeigten Rechenregeln, verändern Addition und Substitution<br />
den Rechenpartner nicht.<br />
Einheitsmatrix<br />
Die Einheitsmatrix ist das einzige neutrale Ele ment in einer <strong>Matrizen</strong>multiplikation. Die<br />
Einheitsmatrix besitzt eine variable Zeilen und Spalten Anzahl ‚n’, da bekannterweise die<br />
Zeilen und Spalten der Rechenpartner in einem bestimmten Verhältnis stehen müssen.<br />
Die Matrix definiert sich dadurch, dass die Hauptdiagonale aus Einsen, der Rest jedoch nur<br />
aus Nullen besteht. Daher ist die Einheitsmatrix ein Spezialfall e iner Diagonalmatrix, auf<br />
welche nun jedoch nicht weiter eingegangen werden soll, da diese nun eigentlich<br />
selbsterklärend seien sollte.<br />
Sebastian Schon - 9 - April 2012
Übergangsmatrix<br />
Eine Übergangsmatrix beschreibt das Übergangsverhalten zwischen mehreren Zuständen.<br />
Mithilfe einer Solchen lassen sich Konsumverhalten, wie das obige Beispie l darstellen und<br />
berechnen.<br />
3. Kapitel – Übergangsmatrix (3.0)<br />
Übergangsmatrizen treten heute in den vielfältigsten Anwendungsgebieten auf, wie zum<br />
Beispiel in Ratingagenturen, welche mithilfe von Übergangsmatrizen das voraussichtliche<br />
wirtschaftliche Verhalten von Ländern prognostizieren können und somit ihre<br />
Bonitätsklassen von Trippel-A (AAA – Höchste Bonität) bis D oder (default, Ausfall) vergeben.<br />
Hie r ist es natürlich für Banken sehr interessant zu w issen, ob ein Emittent in den nächsten<br />
Monaten oder Jahren einen w irtschaftlichen Abschwung durchfahren könnte und so mit die<br />
Chance sinken würde, den ausgezahlten Kredit nicht rechtzeitig zurückzuerhalten. Eine<br />
Übergangsmatrix beschreibt das Verhalten einer Matrix im Vergle ich mit Anderen und die<br />
Wahrscheinlichkeit von Übergängen zwischen den einzelnen <strong>Matrizen</strong>, welche in der Praxis<br />
häufig Kundenwanderungen und Wirtschaftsanteile darstellen. Eine Übergangsmatrix von<br />
den <strong>Matrizen</strong> A, B und C kann einfach in einer Tabelle dargestellt werden.<br />
Sowohl die Spalten der <strong>Matrizen</strong> A, B als auch C haben ge mein, das ihre Summe eins ergibt,<br />
da die einzelnen Werte nur Wahrscheinlichke iten angeben, wie viel Prozent an<br />
Anteilswanderungen zu den jeweiligen ‚Konkurrenten’ erfolgt. Man könnte diese Wanderung<br />
auch bedingte Aufteilung nennen.<br />
Bei den Elementen einer Übergangsmatrix spricht man auch von<br />
Übergangswahrsche inlichkeiten, mit welchen nun Markt-Ve ränderungen prognostiziert<br />
werden können. Angenommen, in dem genannten Beispie l betragen die<br />
Marktanteilsverhältnisse 20%, 20% und 60%. Betrachtet man mit diesen Werten die<br />
Übergangswahrsche inlichkeiten aus der oben gezeigten Übergangstabelle, könnte man die<br />
Zustände der drei Unternehmen dahingehend interpretieren, dass das Produkt C schon<br />
länger auf dem Markt existierte, jedoch nun<br />
seine Marktanteile an zwei neu entstandene<br />
Konkurrenten abtreten muss. U m nun das<br />
verhalten der Marktanteile zu berechnen,<br />
Sebastian Schon - 10 - April 2012
etrachtet man die Übergangsanteile und die aktuellen Anteile. Im Falle des Unternehmen A<br />
wären es 20% aktueller Marktante il plus die Übergänge der Konkurrenten B (0,2) und C(0,2).<br />
Betrachtet man dieses Ergebnis genauer, kann nach einigen Überlegungen festgestellt<br />
werden, dass eine Vektor-Multiplikation mit der Übergangswahrscheinlichkeit mit de m<br />
manuell ausgerechneten Werten übereinstimme n.<br />
Um mehrere Perioden auf einmal zu berechnen, reicht e ine Multiplikation mit der Anzahl der<br />
Perioden.<br />
Den Schritt zu den Markoff-Ketten liefert die Markoff-typische Eigenschaft, dass die Werte<br />
der nächsten Periode imme r lediglich von denen der unmittelbar Vorausgehenden sind. Die<br />
Bezeichnung Markoff-Ketten stammt von de m russ ischen Mathematiker Andrei<br />
Andrejewitsch Markoff.<br />
Obwohl Markoff-Ketten in der Praxis und Theorie oft Anwendung finden muss man sich<br />
imme r vor Augen halten, dass diese Ketten auf Stochastik bas ieren.<br />
Asymptotisches Verhalten<br />
Von eine m asymptotischen Verhalten<br />
spricht man, wenn alle Werte in der<br />
Marktanteilsmatrix nach eine m gewissen<br />
Zeitraum gegen einen bestimmten Wert<br />
streben, also sich eine m stabilen und<br />
stationären Zustand nähern. An diesem<br />
Beispiel findet sich ein solcher Fall. Nach<br />
sechzehn Zeitperioden würden die Marktanteile gegen 0,5 beziehungsweise 0,3 und 0,2<br />
streben.<br />
Sebastian Schon - 11 - April 2012
3. Kapitel – Die Verwendung von Übergangsmatrizen<br />
Bonitätsprüfung<br />
Traditionelle Verfahren um Kreditwürdigkeit zu prüfen kommen imme r mehr aus der Mode<br />
und werden durch solche aus Ratingagenturen ersetzt. Diese verwenden sogenannte Rating-<br />
Übergangsmatrizen.<br />
Über diese wird die Wahrscheinlichkeit einer Solvenz bzw. Insolvenz bereitgestellt. Jede<br />
Ratingklasse in einer Übergangsmatrix besitzt e inen Eigenvektor. Der zugehörige Eigenwert<br />
gibt die durchschnittliche Solvenzwahrscheinlichke it eines Kreditportfolios an, welche<br />
darüber informiert, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Unternehmen nach einer<br />
bestimmten Periode imme r noch solvent ist und die Zahlung zurückzahlen kann.<br />
Berechnung des stationären Zustandes<br />
Alle bisherigen Beispie le und Anwendungsfälle weisen jedoch noch einen Schwachpunkt auf:<br />
Sie sind reine Spekulationen und beruhen – w ie bereits erwähnt – nur auf<br />
Wahrscheinlichkeiten. Von definitiven Prognosen ist man da noch weit entfernt, denn es<br />
handelt sich ja nur um Ve rmutungen, welche Anhand eines Näherungswertes<br />
herbeigerechnet wurden. U mweltfaktoren wie zum Beispie l technologische Innovationen<br />
oder politische Wandlungen sind außer Acht ge lassen.<br />
Beim stationären Zustand wird nun davon ausgegangen, dass die Marktanteile der<br />
Unternehmen gleich bleiben. Diese Tatsache darf jedoch nicht so verstanden werden, als<br />
dass alle Konsumenten einem Ve rlag treu bleiben. Die Übergangsmatrix behält weiterhin ihre<br />
Gültigkeit und das Wechselverhalten bleibt genauso vorhanden. Die Konsumenten<br />
verschieben sich untereinander nämlich so, dass jedes Unternehmen so viele Konsumenten<br />
verliert wie sie neu dazu gewinnt. Daher bleibt die Marktaufteilung über eine Periode<br />
konstant, was sich einfach über eine Nullmatrix darste llen lässt.<br />
Auf den ersten Blick würde ein daraus aufgestelltes Gleichungssystem zu sofortiger<br />
Auflösung anleiten, wobei man dann eventuell sofort die vermeintliche Lösung ‚0’ für alle<br />
dre i Variablen Xa, Xb und Xc hat, da ja allge meingültig für diese = 0 gilt. Dann jedoch wären<br />
alle Marktanteile verschwunden. Bei genauer Betrachtung erkennt man die lineare<br />
Abhängigkeit der drei Gleichungen anhand der Koeffizienten, die sich jeder Variablen zu<br />
Null addie ren. Diese Erkenntnis konnte sogar schon zu Begin unserer Überlegungen<br />
gewonnen werden, den die Spaltensumme n der Matrix waren ja lediglich Verteilungen und<br />
ergaben imme r die ‚1’.<br />
Daher kann in das Gleichungssystem folgende Gleichung mit aufgenommen werden:<br />
Sebastian Schon - 12 - April 2012
Nun lässt sich das Gleichungssyste m mit de m Gauß’schen Algorithmus lösen und als<br />
Ergebnis erhalten wir erwartungsge mäß die Werte 0,5; 0,3; und 0,2.<br />
In dieser Rechnung taucht in keinem Punkt der Startzustand der Unternehmen auf, was<br />
darauf schließen lässt, das diese Zustände unabhängig von den Startbedingungen sind.<br />
In der Praxis betrachtet würde sich nun für Unternehmen C ein starker Druck aufbauen, die<br />
marketingstrategischen Faktoren wie Design, Preis und Distribution neu zu bedenken, wollen<br />
sie auf dem Markt nicht untergehen.<br />
Sebastian Schon - 13 - April 2012
-Teil II-<br />
Theoretische <strong>Matrizen</strong>prinzipien zur Markt- und<br />
Standortanalyse<br />
Nun wurden alle mathe matisch wichtigsten Grundlagen erklärt und auch die<br />
Anwendungsbeispiele näher betrachtet und ausformuliert, sodass wir jetzt zum zweiten Teil<br />
dieser Jahresarbeit übergehen können: Den Strategieelementen.<br />
Im Fo lgenden werde ich die Wichtigsten von ihnen vorstellen und analysieren. Alle diese<br />
Strategien lassen sich als <strong>Matrizen</strong> darstellen und werden mit der bekannten<br />
Übergangsmatrix berechnet. Daher verzichtet dieser Teil auch weitgehend auf<br />
Kontextualisierungsbeispie le und versucht die theoretische Materie zur Analyse des Marktes<br />
bzw. des Standortes so informativ als auch verständlich zu gleich zu halten.<br />
Grundlegend für alle mathe matischen Strategieelemente ist, dass stets versucht wird, aus<br />
vorhandenen, vermutbaren und voraussichtlichen Informationen eine Prognose zu erstellen.<br />
Sebastian Schon - 14 - April 2012
1. Kapitel – Produkt-Markt-Matrix<br />
Die Produkt-Markt-Matrix w ird auch Ansoff-Matrix genannt, nach de m russ ischen<br />
Mathe matiker Harry Igor Ansoff und<br />
war das erste international bekannte<br />
Analyseraster zur Strategieselektion.<br />
Diese Matrix dient der Positions-<br />
Bestimmung und <strong>Marktanalyse</strong>. Die<br />
Matrix baut sich aus bestehenden<br />
Märkten, neuen Märkten, bestehenden<br />
Produkten und neuen Produkten<br />
zusammen und berechnet die<br />
Chancen von Gütern und Märkten in<br />
der Zukunft unter Betrachtung des<br />
Konsumverhaltens am Markt zu<br />
überleben und Gewinne abzuwerfen.<br />
Eine Erweiterung dieses Konzepts<br />
betrachtet des Weiteren die<br />
Zielgruppe, das heißt Kundentypen. Dieses erlaubt e ine konkretisierte und genauere Analyse,<br />
erfordert jedoch kostenaufwendige Verhaltensanalysen. Die vier Matrix-Punkte nennen sich<br />
Marktdurchdringung, Markt-Entw icklung, Produktentwicklung und Diversif ikation.<br />
Unter Marktdurchdringung versteht man den Marktanteil eines Marktes am globalen oder<br />
auch an eine m abgegrenzten System. Die Marktdurchdringung ist verknüpft mit de m U msatz<br />
und de m der Konkurrenz. Eine Schwäche dieses Eintrages ist die Tatsache, dass die<br />
Marktsättigung nur schlecht berücks ichtigt werden kann. Ein Markt kann globale Anteile<br />
erwerben, jedoch nicht die Sättigungsgrenze der Konsumenten brechen. Dies ist<br />
mathematisch nicht konkret berechenbar und unterliegt Schätzungsungenauigkeiten<br />
Die Marktentwicklung ist der Prozess der Marktgewinnung. Dies geschieht durch<br />
Regionserweiterung, Segmenterweiterung oder Image-Verbesserung. Die Strategie der Markt-<br />
Entwicklung ist auf unbekannten Märkten gefährlich, kann jedoch erhebliche<br />
Umsatzsteigerungen erzielen und ist daher vor alle m be i sehr spezifischen Produkten<br />
angewandt, w ie Getränken und Kleidung, welche an fast allen Märkten Absatz f inden<br />
können.<br />
Durch Produkt-Entwicklung wird versucht, eine neue Sparte im Markt zu eröffnen und zu<br />
befriedigen, was umgangssprachlich als Marktlücke bekannt ist. Durch Innovationen steigen<br />
der U msatz und das Image. Diese Vorgehensweise ist vorteilhaft, wenn ein sehr konkretes<br />
Publikum besteht. Allgemeingüter lassen nur wenige Innovationen zu oder sind zu sehr von<br />
Konkurrenz geprägt, als genügend Marktanteil zu gewinnen um Kosten für Forschung und<br />
Vertrieb auszugleichen.<br />
Diversifikation, oder auch Produktdiversif ikation ist risikoreicher als die vorherigen Drei<br />
Strategien. Inhaltliche ähnelt sie der Produktentwicklung, konzentriert sich jedoch auf die<br />
Sebastian Schon - 15 - April 2012
Entwicklung ko mplett neuer Märkte. Beispiele für solche Märkte waren in naher<br />
Vergangenheit der Markt der erneuerbaren Energien, spezie ll der der Wind- und So larkraft.<br />
Entsprechend des Risikos sind die möglichen Gewinne auch extrem hoch. Kleineren<br />
Unternehmen ist eine solche Wachstumsstrategie auf dem heutigen, weit entwickelten Markt<br />
jedoch beinahe unzugänglich.<br />
Durch das hohe Alter dieses Rasters, konnte sich Dieses auch nicht an Älteren orientieren:<br />
Somit gibt es viele Faktoren die in der Ansoff-Matrix nicht berücksichtigt werden, w ie die<br />
internen Stärken und Schwächen eines Unternehmens, die Konkurrenzdimension und die<br />
Risikosituation.<br />
Sebastian Schon - 16 - April 2012
2. Kapitel – SWOT-Analyse<br />
SWOT ist ein Akronym für die englischen Wörter ‚Strength’ (Stärke), ‚Weakness’ (Schwächen),<br />
‚Opportunities’ (Chancen) und ‚Threats ’ (Bedrohungen).<br />
Die SWO T-Analyse ist eine weitere Form der <strong>Marktanalyse</strong>, und dient der<br />
Standortbestimmung und prägt die Strategieentwicklung von Unternehmen maßgeblich.<br />
Ihren Ursprung fand dieses strategische Instrument im militärischen Bereich und w ird sogar<br />
in asiatischen Kampfsportarten angewandt. Teilweise wurden dort sogar noch Hinweise auf<br />
eine solche SWOT-Analyse gefunden, bevor das Militär von ihr Gebrauch machte,<br />
He ute jedoch wird diese Analyse hauptsächlich zur <strong>Positionsbestimmung</strong> eingesetzt und<br />
strukturiert Möglichke iten mit Realisierungsmöglichkeiten und Problemen, welche auf<br />
diesem, Weg auftreten könnten.<br />
Eine SWOT-Analyse wird grafisch als 2x2-Matrix<br />
dargestellt, wobei die Hauptdiagonale Stärken-<br />
Chancen und Schwächen-Risiken darstellt.<br />
Der erste Schritt in der Anwendung besteht in<br />
der Definition der Z iele, woraufhin Chancen<br />
und Risiken ausgearbeitet werden. Des<br />
Weiteren werden die Stärken eines<br />
Unternehmens (Vermögen, Lage, Patente,<br />
Image, Personal, Erfahrungen) und Schwächen<br />
(Gesetzesauflagen, Trends, Technologie)<br />
einbezogen. Daraus bilden sich<br />
Kernkompetenzen und Erfolgsfaktoren,<br />
Schlussendlich wird eine Erfolgskontro lle durchgeführt und wahlweise auch mehrere soziale<br />
und/oder gesellschaftliche und wirtschaftliche Unteraspekte mit einbezogen, wie soziale<br />
Verantwortung.<br />
Die eben beschriebene Vorgehensweise lässt sich als hauptsächlich interne Analyse<br />
bezeichnen. Es<br />
gibt jedoch eine Weitere, wichtige, welche die externen Faktoren berücksichtig und daher<br />
Umweltanalyse genannt w ird. Diese Umweltfaktoren entstehen am Markt, durch<br />
Naturgegebenheiten, Kaufverhalten der Konsumenten oder technologische Innovationen.<br />
Diese Analysen treten häufig auch als Misc hformen, beziehungsweise Kombinationen vor.<br />
Die häufigsten Kombinationen lauten:<br />
ST Stärken-Gefahren-Kombination: Stärken werden gefahren in Kontrast gestellt, welche aus<br />
einer U mweltanalyse hervorgehen. Dadurch w ird versucht, negative Einflüsse mit eigenen<br />
Mitteln kontro lliert einzudämme n, w ie zum Beispiel durch Werbekampagnen.<br />
SO Stärke-Chancen Kombination beschäftigt sich mit der optimalen Ausnutzung der<br />
Stärken um Chancen zu verwirklichen und Andersherum.<br />
Sebastian Schon - 17 - April 2012
WO Schwäche Chancen-Kombination In dieser Kombination wird versucht, aus<br />
vermeintlichen Schwächen positives herauszuschlagen, w ie zum Beispie l Retro-Trends, in<br />
welchen technologische Werte abgemildert werden<br />
WT Schwächen Gefahren Kombination Diese Kombination ist die defensivste Kombination<br />
und betrachtet Schwächen, welche zu möglichen Gefahren heranwachsen können<br />
Sebastian Schon - 18 - April 2012
3. Kapitel - BCG-Portfolio<br />
Die BCG-Matrix ist bekannt als das Boston-1-Portfolio. Es wurde von eine m ame rikanischen<br />
Controllingunternehmen namens Boston Consulting Group eingeführt, und kontrolliert, ob<br />
das aktue lle Portfolio an Wachstumsstrategien ausreicht um stetiges Wachstum zu erfahren.<br />
Der relative Marktanteil w ird aus de m<br />
eigenen Marktanteil und de m des stärksten<br />
konkurrierenden Mitbestreiter auf eine m<br />
spezifischen Markt berechnet. Äquivalent<br />
dazu die gleiche Rechnung mit Umsätzen.<br />
Strategisch relevante Geschäftseinheiten<br />
basieren auf verschiedenen<br />
Beurteilungskriterien: Marktwachstum,<br />
relativer Marktante il, Marktanteil des<br />
wirtschaftlich stärksten Konkurrenten.<br />
Dieses Portfolio wird häufig als 2x2-Matrix<br />
dargestellt. Ihre Ele mente lauten:<br />
Fragezeichen besitzen einen geringen Marktante il und befinden sich im U mfeld eines rasch<br />
anwachsenden Marktes. Ein Fragezeichen repräsentiert ein Unternehmen, welches noch in<br />
der Aufbau- und Wegfindungsphase steht. Als Fragezeichen befindet sich das Unternehmen<br />
in der Phase, Produkte ohne reale Erfolgsaussichten zu eliminieren und den Fokus auf<br />
nachfragestarke Güter zu legen. Erweiterungsinvestitionen stärken das Unternehmen lassen<br />
es sich entweder zu eine m Stern oder einem armen Hund entwickelt.<br />
Ein Stern besitzt relativ hohen Marktanteil und zeichnet sich durch stetiges und gutes<br />
Wachstum aus. Ihr Bedarf an Finanzgütern ist entsprechend hoch, welche größtenteils aus<br />
eigenen Quellen bezogen werden. Die Hauptausgabequelle ist die Investition in<br />
erfolgversprechende Anlage möglichkeiten. Ziel eines jeden Unternehmens ist es, möglichst<br />
vie le Stars zu besitzen und damit die Investitionsstrategie zu verfolgen.<br />
Milchkühe besitzen hohen Marktanteil, in eine m ausgebildeten Markt, der nur noch wenig<br />
Wachstum aufweißt. Kosten und Investitionen werden gering gehalten und es bilden sich<br />
Finanzmittelüberschüsse, welche für andere Märkte und Geschäftsfelder abgezweigt und<br />
verwendet werden. Diese Strategie nennt sich Abschöpfungsstrategie und wird dazu<br />
verwendet, Fragezeichen und arme Hunde aus ihrer miss lichen Lage zu ho len.<br />
Arme Hunde haben den relativ betrachtet geringsten Marktante il. Vorraussetzung für die<br />
Bezeichnung eines armen Hundes ist ein nur sehr langsam wachsender oder gar e in<br />
stagnierender Markt. Arme Hunde stagnieren somit meist in ihrer Position und sind weniger<br />
Kreditwürdig, da sie oft keine Gewinne einholen können.<br />
Sebastian Schon - 19 - April 2012
Pauschal lässt sich sagen, dass Fragezeichen die marktdynamischsten Strategien aufweisen<br />
können. Stars besitzen eine ebenfalls hohe Dynamik und besitzen außerde m einen<br />
Investitionsvorteil. So mit befinden sich die Stars hierarchisch an oberster Stelle.<br />
Mit deutlich weniger Dynamik sind Milchkühe und arme Hunde ausgestattet, wobei<br />
Milchkühe wesentlich stärker auf dem Erfolgspfad sind und somit den armen Hunden das<br />
Ende der Hie rarchie überlassen.<br />
Sebastian Schon - 20 - April 2012
4. Kapitel – McKinsey-Portfolio<br />
Das McKinsey-Portfolio ist unter den Bekannteren das Ausführlichste. Es beschäftigt sich mit<br />
einer Vie lzahl von Einzelfaktoren, w ie Marktattraktivität, Marktwachstum, Marktgröße,<br />
Marktqualität, Ve rsorgungslage und Ressourcenknappheit.<br />
Aus diesen Kriterien<br />
ergeben sich eine relative<br />
Marktposition, re latives<br />
Produktionspotenzial,<br />
Forschungspotenzial und<br />
auch Entwicklungspotenzial.<br />
Da das<br />
McKinsey Portfolio eine<br />
Fülle an Kriterien und<br />
des Weiteren auch noch<br />
einige Unterkriterien<br />
besitzt, spricht man bei<br />
ihm von eine m<br />
Multifaktorenansatz.<br />
Dieser ist der<br />
durchschnittlich präziseste von allen Vorherigen.<br />
Im McKinsey-Portfolio gibt es drei große Zonen:<br />
Die Zone der Mittelbindung besitzt relativ hohen Marktanteil. Zie l ist, weitere<br />
Erfolgspotenziale aus Investitions- und Wachstumsstrategien aufzubauen, also das<br />
Wirkungsgebiet zu expandieren.<br />
Die Zone der Mittelfreisetzung konzentriert sich auf das Abschöpfen von<br />
Geschäftseinhe iten, ähnlich den Milchkühen aus de m BCG-Portfolio. Der Markt wächst nur<br />
langsam und ist bereits weit ausgebildet.<br />
Diese Zone umfasst eine selektive Vorgehensweise. Offensive Strategien kommen zur<br />
Anwendung, wenn die Wettbewerbsposition ausgebaut werden soll oder muss. Defensivere<br />
Strategien hingegen versuchen, den Eintritt in den Markt für Konkurrenten zu erschweren, so<br />
dass sie weitere Investitionsstrategien befolgen können.<br />
Die Defensivstrategie ähnelt der dritten Zone, welche mit nur niedrigem Marktanteil<br />
ausgestattet ist und versucht, auszuschöpfen, was auszuschöpfen ist.<br />
Dem McKinsey-Portfolio wird häufig eine große Untransparenz vorgeworfen. Es enthalte<br />
„schwer einschätzbare[…] Relativbezüge“ 1<br />
Sebastian Schon - 21 - April 2012
Des Weiteren „kritisch anzusehen ist die subjektive Auswahl und Bewertung der qualitativen<br />
Faktoren und das Vorhandensein einer mittleren Merkmalausprägung, die bei einem Scoring<br />
Verfahren nicht sinnvoll ist.“²<br />
1 & 2: Z itate von de.wikipedia.org/wiki/McKinsey-Portfolio#Kritik<br />
Sebastian Schon - 22 - April 2012
5. Kapitel – Alles nur Glückssache?<br />
Im Nachhine in betrachtet mag es bisher einen faden Beigeschmack geben. ‚Sind Alle diese<br />
Rechnungen nicht letzten Endes nur Vermutungen?’, mag man sich vielleicht fragen. Ja. Das<br />
sind sie. Doch ihre Genauigke it ist in letzter Ve rgangenheit enorm angestiegen. Die Wetter-<br />
Vorhersage ist e ine der komplexesten und rechenaufwendigsten Rechnungen, die auf de m<br />
Arbeitsmarkt existieren und beansprucht sogar Superco mputer über Stunden hinweg. Ihr<br />
Rechenweg besteht jedoch zu einem Großteil nur aus <strong>Matrizen</strong> und Übergangsmatrizen. War<br />
vor zwanzig Jahren die Trefferquote nur 60% für den Folgetag, besitzt diese heute 95%. Eine<br />
Zwei-Wochen-Vorhersage ist heute sogar präziser als die Voraussage, für den Übernächsten<br />
Tag vor zwanzig Jahren. Nun mag diese Antwort für angehende Meteorologen befriedigend<br />
sein, doch was haben nun Wetter und Markt ge mein? Vieles! Bei Beiden wuchsen in den<br />
letzten beiden Jahrzehnten die Möglichkeiten zur genauen Beobachtung des Systems enorm.<br />
Die <strong>Matrizen</strong> gewannen immer mehr an Fülle und betrachten nun fast Alles, was betrachtet<br />
werden kann. Durch die lineare Abhängigke it der Spaltensummen w ird der Zufall minimiert.<br />
Er ist immer noch genauso da und er kann das Ergebnis auch genauso schnell und stark<br />
kippen, doch w ird der Zufall imme r weiter zurückgedrängt. Natürlich w ird sich auch in<br />
hundert Jahren nicht voraussehen lassen, ob und wenn ja, wann ein Krieg ausbrechen wird<br />
oder wann und wo ein sozialer und po litischer U mbruch stattfinden wird.<br />
Denn die Mathematik mag zwar fast Alles berechnen können. Im menschlichen Hande ln<br />
jedoch findet sie ihre Grenzen.<br />
Sebastian Schon - 23 - April 2012
Bildverweise:<br />
-Teil III-<br />
Quellen<br />
Seite 4, Bild 1 & 2: www.de.wikipedia.org/wiki/Matrix_(Mathematik)<br />
Seite 6, Bild 1 Forme l-Editor, bereitgestellt von www.mathe-online.de<br />
Seite 7, Bild 1 de.wikipedia.org/wiki/Matrix_(Mathe matik)#Addition_und_Multiplikation<br />
Seite 9, Forme l-Editor, bereitgestellt von www.matheboard.de<br />
Seite 10, Forme l-Editor, bereitgestellt von www.matheboard.de<br />
Seite 11, Forme l-Editor, bereitgestellt von www.matheboard.de<br />
Seite 15, Bild 1 www.projektmanagement.files.wordpress.com/2007/05/swot.png<br />
Seite 17 Bild 1 www.jpgames-forum.de/jpgames-de-foren/news-rund-um-japanischevideospiele/9111-neuauflage-von-final-fantasy-x/index5.html<br />
Seite 19, Bild 1 http://www.managerwiki.co<br />
m/images/stories/Strategieentwicklung/ii%20mckinsey.jpg<br />
Quellen<br />
Internetseiten<br />
www.matheboard.de/formeleditor.php<br />
http://projektmanage ment.wordpress.com/2007/05/24/swot-analyse-improjektmanagement/<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Marktprognose<br />
http://www.mathe-aufgaben.de/mathecd/DEMO-<br />
CD/6_Vektoren/62_<strong>Matrizen</strong>/62331%20<strong>Matrizen</strong>%20Anwendungen%203%20demo.pdf<br />
http://www.fh-dortmund.de<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Matrix_(Mathe matik)<br />
http://www.manager-wiki.com/index.php/strategieentwicklung/48-bcg-matrix<br />
http://www.mathematik.net/matrizen/21.htm<br />
http://www.study-board.de/forum/betriebswirtschafts lehre/25293-organisation-teb6fmarktanalyse-produktportfolio-matrix.html<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Produkt-Markt-Matrix<br />
Literatur<br />
-Mathematik für Informatiker von Hr. Hachenberger, © Pearson Studium® Verlag 2009<br />
-Mathematik für Informatiker von Teschel und Teschel, © Springer-Verlag® 3.Aufl. 2011<br />
-Algorythmik von Hr. Schöningh, © Spektrum Verlage®, 1.Auf lage 2010<br />
-Das große Handbuch der Strategieinstrumente von Hermann Simo n und Andreas von der<br />
Gathen (Auszug), © Campus Verlag®, 2002<br />
-Introduction to the Theory of Computation von Michael Sipser, © PWS Publishing® Co.,<br />
Boston 1997<br />
Garantie<br />
Hie rmit versichere ich, alle Informationsque llen angegeben zu haben und alle Texte von mir<br />
selbst verfasst und nicht von bereits vorhandenen Werken abgeschrieben wurden. Alle Zitate<br />
und Bildverweise sind in den Quellen oder in der Fußzeile dokumentiert oder entstamme n<br />
aus eigener Arbeit.<br />
Sebastian Schon<br />
Sebastian Schon - 24 - April 2012