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Juli - S & D Verlag

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Tierhaltung & Pflege<br />

Die Birmakatzen sind in Europa seit<br />

den 1920er Jahren bekannt. Um die<br />

Entstehung dieser Rasse ranken sich<br />

einige Mythen und Sagen. Fest steht<br />

aber, dass nur ein Katzenfreund, der<br />

viel von einem Individualisten, Träumer<br />

oder auch Spieler hat, sich an<br />

die schwierige Zucht des Heiligen<br />

Birmchens wagen wird.<br />

Die Legende von der weißen Tempelkatze<br />

Sinh, die nach dem Gemetzel<br />

an den Mönchen ihres<br />

Heimatklosters von einer tröstenden<br />

Göttin mit blauen Augen und weißen<br />

Söckchen bedacht wurde und deren<br />

Nachfahren von da an als Seelenbegleiter<br />

für die Mönche ins Jenseits auserkoren<br />

wurden, ging in den vergangenen<br />

Jahrzehnten um die ganze Welt und<br />

rührte Katzenliebhaber zu Tränen.<br />

Es ist nur eine Legende.<br />

Die farblich abgesetzten, sogenannten<br />

Points (auch „Siamfärbung“ genannt) an<br />

Gesicht, Ohren, Beinen und Schwanz bilden<br />

einen wunderschönen Kontrast<br />

zum elfenbeinfarbenen Körper, der<br />

einen typischen Goldschimmer aufwei-<br />

Die Heilige<br />

Birmakatze – eine<br />

Tempelkatze<br />

für Individualisten<br />

und Familien<br />

sen soll. Das Fell ist halblang, seidig und<br />

weist lediglich im Winter eine Unterwolle<br />

auf. Daher gehört die Birmakatze zu<br />

den pflegeleichten Rassen. Das, was die<br />

Zucht der „perfekten“ Birma so schwierig<br />

macht, sind die weißen Spitzen an<br />

den Pfoten (als „Handschuhe“ bezeichnet)<br />

und der Unterseite der Sohlen der<br />

Hinterbeine, die man „Sporen“ nennt.<br />

Da die Birma schneeweiß geboren wird,<br />

enthüllt sie erst nach und nach ihre<br />

Geheimnisse der Färbung. Bei sehr<br />

hellen Farbvarianten können Monate<br />

vergehen, ehe der Züchter die weißen<br />

Handschuhe und Sporen sicher erkennen<br />

kann. Birmas sind nicht nur farblich,<br />

sondern auch körperlich und geistig gesehen<br />

Spätentwickler – Gutes braucht<br />

seine Zeit.<br />

Das Stimmchen der Birma ist eher zart<br />

und sie lieben es, ihren Besitzern gurrend<br />

Geschichten zu erzählen. Außergewöhnlich<br />

ist auch der lieblich-sanfte<br />

Gesichtsausdruck in einem Stiefmütterchengesicht.<br />

Strahlend blaue Augen,<br />

die möglichst dunkel sein sollten und<br />

intensiv veilchenlila schimmern können,<br />

faszinieren seinen Betrachter sehr schnell.<br />

Birmas lieben die Harmonie und benehmen<br />

sich oft wie kleine witzige Kobolde.<br />

Sie sind gleichermaßen gut für Familien<br />

mit Kindern und für Singles geeignet,<br />

denn sie sind sensibel, intelligent und<br />

sehr menschenbezogen. Berufstätige<br />

sollten unbedingt daran denken, dass<br />

ihr Birmchen Gesellschaft mag – natürlich<br />

besonders gerne die einer weiteren<br />

Birmakatze, aber sie kommen mit fast jeder<br />

Spezies ganz hervorragend aus. Im<br />

Gegensatz zu anderen Katzen lassen sie<br />

sich leicht erziehen und sind daher auch<br />

für ungeübte Katzenbesitzer geeignet.<br />

Meist suchen sie sich ihre „Hauptbezugsperson“<br />

aus und sind treue Freunde,<br />

die gerne um den Menschen herum<br />

sind und ihm nicht selten wie ein Hund<br />

auf Schritt und Tritt folgen. Eine Birma<br />

versteht es jedem Familienmitglied das<br />

Gefühl zu geben, es sei ihre einzige und<br />

wahre Nummer 1 – eine echte Gratwanderung<br />

für das Birmchen.<br />

Weil sie so freundlich-sensibel im Umgang<br />

mit Menschen und anderen Tieren<br />

sind und immer den richtigen „Ton“<br />

finden, „arbeiten“ viele Birmakatzen in<br />

Krankenhäusern und Hospizen als Gesellschafts-<br />

und Therapiekatzen. Sehr<br />

schüchterne Kinder tauen in der Gesellschaft<br />

einer Birmakatze schnell auf und<br />

von ADHS betroffene Kinder bringen sie<br />

durch ihr ausgeglichen-ruhiges und gelassenes<br />

Wesen sehr viel mehr Ruhe und<br />

Stabilität ins Alltagsleben. Birmas sind<br />

nicht aggressiv oder aufdringlich, sondern<br />

haben einen fröhlich-sonnigen,<br />

aber auch sehr neugierigen Charakter,<br />

der sie zum Einkaufstütenforscher, Hausaufgabenmitarbeiter<br />

und Bastelassistent<br />

werden lässt. Sehr viele Birmchen<br />

lieben es, mit Wasser zu plantschen –<br />

wirklich wasserscheue Vertreter sind<br />

eher die Ausnahme. Nur alleine sind sie<br />

nicht so gerne.<br />

Lässt man einmal das attraktive Äußere<br />

außer Acht und betrachtet den Charakter<br />

einer Birmakatze, dann wird man von<br />

dem sanften und freundlichen Wesen<br />

dieser Katzenrasse magisch gefangen<br />

genommen. Nicht umsonst heißt es:<br />

„Einmal Birma, immer Birma“!<br />

Der German Birma Breed Club e.V.<br />

informiert auf seiner Homepage<br />

(www.gbbc.de) umfassend über die<br />

Birma.<br />

4 Unsere besten Freunde 7/2009

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