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Juli - S & D Verlag

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Apothekentipp<br />

Was tun, wenn das Kaninchen<br />

„trommelt“?<br />

„Trommelsucht“ ist eine Verdauungskrankheit bei den beliebten Nagern<br />

Ist Ihr Kaninchen unruhig, atmet<br />

schwer, knirscht mit den Zähnen, läuft<br />

immer nervös und offenbar schmerzgeplagt<br />

hin und her und „trommelt“ mit<br />

den Hinterläufen, ist es vermutlich von<br />

der sogenannten Trommelsucht betroffen.<br />

Das ist eine Verdauungskrankheit,<br />

die schwerwiegende Folgen haben<br />

kann.<br />

Die Krankheit äußert sich neben dem typischen<br />

„Trommeln“ darin, dass der<br />

Bauch des Nagers stark aufgebläht, die<br />

Bauchdecke gespannt ist und die Tiere<br />

die Nahrungsaufnahme verweigern.<br />

Die Blähung des Bauches kann zu Atemnot<br />

und Kreislaufschwäche führen. Dann<br />

liegen die Tiere mit starker Flankenatmung<br />

und meist weit aufgerissenen<br />

Augen bewegungslos im Käfig. Wenn<br />

Sie solche Symptome einer Trommelsucht<br />

bemerken, sollten Sie so schnell<br />

wie möglich einen Tierarzt aufsuchen,<br />

denn die Krankheit kann innerhalb von<br />

Stunden zum Tod des Tieres führen.<br />

Die Trommelsucht wird auch „Blähsucht“,<br />

„Aufgasung“ oder „Tympanie“<br />

genannt. Fast immer wird<br />

die Trommelsucht durch<br />

eine falsche Ernährung<br />

verursacht. Nur in sehr seltenen Fällen<br />

ist sie bakteriell bedingt, das heißt, man<br />

kann davon ausgehen, dass die Trommelsucht<br />

nicht ansteckend ist, sie also<br />

bei Mehrfachhaltung von Kaninchen<br />

nur in den seltensten Fällen von einem<br />

zum anderen Kaninchen übertragen<br />

wird. Ausgelöst wird die Trommelsucht<br />

meist durch die Verfütterung leicht gärfähiger<br />

Futtermittel wie feuchtes oder<br />

erwärmtes Grünfutter oder Kohlgewächse.<br />

Ursache können auch zu kaltes<br />

oder angefaultes Futter oder zu viel<br />

quellfähiges Kraftfutter sein.<br />

Als Sofortmaßnahmen muss zunächst<br />

Grün- und Saftfutter für längere Zeit abgesetzt<br />

werden. Dagegen sollte immer<br />

Heu im Käfig vorhanden sein. Getrocknete<br />

Kräuter wie Pfefferminze, Dill,<br />

Kamille, Melisse und Schafgarbe wirken<br />

lindernd und können zum Heu gestreut<br />

werden. Als Krampflöser eignen sich<br />

Fencheltee, Kümmeltee und Pfefferminze<br />

– sofern das Tier nicht grundsätzlich<br />

die Nahrung verweigert. Keinesfalls sollte<br />

die übliche Bauchschmerzbehandlung<br />

mit Wärmflasche angewendet werden,<br />

denn die Wärme regt eventuelle<br />

Gärprozesse noch zusätzlich an. Dagegen<br />

kann eine vorsichtige Bauchmassa-<br />

ge hilfreich sein, um das Weiterleiten<br />

des Futters zu unterstützen. Grundsätzlich<br />

ist es wichtig, die Ursache für die<br />

Trommelsucht herauszufinden und die<br />

Haltung oder Fütterung entsprechend<br />

zu ändern. Der Tierarzt wird bei einer<br />

leichteren Form vornehmlich die Magenentleerung<br />

fördernde Wirkstoffe geben,<br />

bei schwereren Verläufen werden<br />

auch Schmerzmittel verabreicht. Außerdem<br />

muss der Magen möglichst umgehend,<br />

aber langsam entgast werden,<br />

was mit einer Magensonde erfolgt.<br />

Um diese nicht ungefährliche Krankheit<br />

zu vermeiden, ist es wichtig, nur einwandfreies<br />

und gut temperiertes Saftfutter<br />

(Gemüse, Obst) anzubieten und<br />

die Tiere – besonders im Frühjahr –<br />

langsam und mit kleinen Rationen an<br />

frisches Grünfutter zu gewöhnen. Auf<br />

die gleiche Weise kann auch die Verträglichkeit<br />

von Kohlgewächsen erreicht<br />

werden. Vorsicht bei jungem Klee! Er<br />

wird von den Tieren gierig aufgenommen,<br />

ist aber stark gärfähig. Grundsätzlich<br />

müssen sauberes Heu und frisches<br />

Wasser für das Kaninchen zur freien Aufnahme<br />

ständig zur Verfügung stehen,<br />

dagegen sollte Körnerfutter auf zwei<br />

Esslöffel pro Tag beschränkt werden.<br />

Heilkräuter für gesundheitsfördernde<br />

Tees erhalten Sie<br />

in Ihrer Apotheke.<br />

24 Unsere besten Freunde 7/2009<br />

istockphoto

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