Juli - S & D Verlag

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04.10.2013 Aufrufe

istockphoto Apothekentipp Nicht nur für Menschen ist ein Zeckenstich mit erheblichen Gefahren verbunden. Zecken im Hunde- oder Katzenfell verursachen heftigen Juckreiz oder Schwellungen, können aber auch zum Teil lebensgefährliche Krankheiten auf die Tiere übertragen: Anaplasmose, Babesiose (die sogenannte Hundemalaria), Borreliose oder in sehr seltenen Fällen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Unbehandelt verlaufen diese oft sogar tödlich. Hochsaison haben die kleinen Blutsauger gewöhnlich, je nach Wetterlage, von März bis Ende Oktober. Gegen die Borreliose wird für Hunde im Gegensatz zu Menschen ein Impfstoff angeboten, der allerdings nur gegen eine Borrelienart schützt. Ebenso steht gegen die Babesiose ein Impfstoff zur Verfügung, der ist zwar in Deutschland nicht zugelassen, kann aber vom Tierarzt aus dem europäischen Ausland bezogen werden. Der Impfstoff mildert lediglich den Krankheitsverlauf. Gegen die anderen Krankheiten gibt es keine Impfung. Mit vorbeugenden Maßnahmen kann man Borreliose und Co. erfolgreich den Kampf ansagen. Die wichtigste Maßnahme: Schnelles Entfernen der Zecken und die Verwendung von parasitenabtötenden Präparaten. Je nach Zeckenart und Erreger sind die Übertragungszeiten unterschiedlich. Borrelien werden 6 bis 72 Stunden nach dem Zeckenstich übertragen, die Erreger der Anaplasmose innerhalb von 24 Stunden, die der FSME nach nur wenigen Minuten und Babesien nach 48 Stunden. Hunde sollte man deshalb auf jeden Fall nach jedem Spaziergang und die Katze mindestens einmal täglich nach Zecken absuchen. Bevorzugte „Andock-Stellen“ sind die gefäßreichen, dünnhäutigen Partien an Kopf, Hals, Schultern und Achseln. Wichtig: Mit einer speziellen Zeckenzange lassen sich die Zecken fassen und unter sanftem Zug aus der Haut ziehen. Keinesfalls sollte man sie zuvor mit Öl oder anderen Flüssigkeiten versuchen abzutöten, denn gerade im Todeskampf bringen Zecken ihren möglicherweise infektiösen Speichel vermehrt in die Wunde ein. Doch durch alleiniges Absuchen des Tieres wird keine Sicherheit erreicht, denn zu viele Zecken werden bei dieser Methode selbst von Fachleuten übersehen. Oft kann man die Zecken erst Tage nach Beginn der Blutmahlzeit, wenn sie sich mit Blut voll gesaugt und den Hund bereits infiziert haben, erkennen und entfernen. Vorbeugen Vampire aus dem Unterholz: Zecken beim Haustier Absammeln der Parasiten ist kein sicherer Schutz ist besser: Um die Tiere vor ungebetenem Besuch zu schützen oder den kleinen Biestern den Appetit zu verleiden, stehen Spot-on-Präparate oder antiparasitäre Halsbänder in den Apotheken zur Verfügung. Die Spot-on-Präparate aus der Apotheke schützen wie mit einem unsichtbaren Schutzschild, zum einen durch ihre abschreckende, zum anderen durch ihre abtötende Wirkung. Die Tropfen werden direkt auf die Haut im Nacken der Hunde (bei großen Hunden zusätzlich auf die Haut im Bereich der Kruppe) geträufelt. Der Wirkstoff verteilt sich innerhalb eines Tages über den ganzen Körper und lagert sich in der obersten Hautschicht ein. Die Behandlung wird in Abständen wiederholt. Der in Halsbändern enthaltene, Zecken abtötende Wirkstoff wird langfristig abgegeben. Er verteilt sich ebenfalls über den gesamten Tierkörper. Gelegentliches Schwimmen, oder Regen vermindern die Wirkung nicht. Ihre Apotheke bietet eine Vielzahl von Produkten an. Doch nicht alle Zeckenmittel sind für jedes Tier geeignet. Ihr Apotheker berät Sie, welches Mittel für Ihr Tier geeignet ist und weist auf mögliche Nebenwirkungen hin. Mittel zum Schutz Ihres Haustieres vor Zecken erhalten Sie in Ihrer Apotheke. 10 Unsere besten Freunde 7/2009 istockphoto

Unsere besten Freunde 7/2009 11

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Apothekentipp<br />

Nicht nur für Menschen ist ein<br />

Zeckenstich mit erheblichen Gefahren<br />

verbunden. Zecken im<br />

Hunde- oder Katzenfell verursachen<br />

heftigen Juckreiz oder Schwellungen,<br />

können aber auch zum Teil lebensgefährliche<br />

Krankheiten auf die Tiere<br />

übertragen: Anaplasmose, Babesiose<br />

(die sogenannte Hundemalaria), Borreliose<br />

oder in sehr seltenen Fällen<br />

Frühsommer-Meningoenzephalitis<br />

(FSME). Unbehandelt verlaufen diese<br />

oft sogar tödlich. Hochsaison haben<br />

die kleinen Blutsauger gewöhnlich, je<br />

nach Wetterlage, von März bis Ende<br />

Oktober.<br />

Gegen die Borreliose wird für Hunde<br />

im Gegensatz zu Menschen ein Impfstoff<br />

angeboten, der allerdings nur gegen<br />

eine Borrelienart schützt. Ebenso<br />

steht gegen die Babesiose ein Impfstoff<br />

zur Verfügung, der ist zwar in<br />

Deutschland nicht zugelassen, kann<br />

aber vom Tierarzt aus dem europäischen<br />

Ausland bezogen werden. Der<br />

Impfstoff mildert lediglich den Krankheitsverlauf.<br />

Gegen die anderen Krankheiten<br />

gibt es keine Impfung.<br />

Mit vorbeugenden Maßnahmen kann<br />

man Borreliose und Co. erfolgreich den<br />

Kampf ansagen. Die wichtigste Maßnahme:<br />

Schnelles Entfernen der Zecken<br />

und die Verwendung von parasitenabtötenden<br />

Präparaten. Je nach Zeckenart<br />

und Erreger sind die Übertragungszeiten<br />

unterschiedlich. Borrelien<br />

werden 6 bis 72 Stunden nach dem<br />

Zeckenstich übertragen, die Erreger<br />

der Anaplasmose innerhalb von 24<br />

Stunden, die der FSME nach nur wenigen<br />

Minuten und Babesien nach 48<br />

Stunden. Hunde sollte man deshalb<br />

auf jeden Fall nach jedem Spaziergang<br />

und die Katze mindestens einmal täglich<br />

nach Zecken absuchen. Bevorzugte<br />

„Andock-Stellen“ sind die gefäßreichen,<br />

dünnhäutigen Partien an Kopf,<br />

Hals, Schultern und Achseln.<br />

Wichtig: Mit einer speziellen Zeckenzange<br />

lassen sich die Zecken fassen<br />

und unter sanftem Zug aus der Haut<br />

ziehen. Keinesfalls sollte man sie zuvor<br />

mit Öl oder anderen Flüssigkeiten versuchen<br />

abzutöten, denn gerade im<br />

Todeskampf bringen Zecken ihren<br />

möglicherweise infektiösen Speichel<br />

vermehrt in die Wunde ein.<br />

Doch durch alleiniges Absuchen des<br />

Tieres wird keine Sicherheit erreicht,<br />

denn zu viele Zecken werden bei dieser<br />

Methode selbst von Fachleuten<br />

übersehen. Oft kann man die Zecken<br />

erst Tage nach Beginn der Blutmahlzeit,<br />

wenn sie sich mit Blut voll gesaugt<br />

und den Hund bereits infiziert haben,<br />

erkennen und entfernen. Vorbeugen<br />

Vampire<br />

aus dem<br />

Unterholz:<br />

Zecken beim<br />

Haustier<br />

Absammeln der Parasiten ist kein sicherer Schutz<br />

ist besser: Um die Tiere vor ungebetenem<br />

Besuch zu schützen oder den kleinen<br />

Biestern den Appetit zu verleiden,<br />

stehen Spot-on-Präparate oder antiparasitäre<br />

Halsbänder in den Apotheken<br />

zur Verfügung.<br />

Die Spot-on-Präparate aus der Apotheke<br />

schützen wie mit einem unsichtbaren<br />

Schutzschild, zum einen durch ihre<br />

abschreckende, zum anderen durch<br />

ihre abtötende Wirkung. Die Tropfen<br />

werden direkt auf die Haut im Nacken<br />

der Hunde (bei großen Hunden zusätzlich<br />

auf die Haut im Bereich der Kruppe)<br />

geträufelt. Der Wirkstoff verteilt<br />

sich innerhalb eines Tages über den<br />

ganzen Körper und lagert sich in der<br />

obersten Hautschicht ein. Die Behandlung<br />

wird in Abständen wiederholt.<br />

Der in Halsbändern enthaltene, Zecken<br />

abtötende Wirkstoff wird langfristig<br />

abgegeben. Er verteilt sich ebenfalls<br />

über den gesamten Tierkörper. Gelegentliches<br />

Schwimmen, oder Regen<br />

vermindern die Wirkung nicht.<br />

Ihre Apotheke bietet eine Vielzahl von<br />

Produkten an. Doch nicht alle Zeckenmittel<br />

sind für jedes Tier geeignet. Ihr<br />

Apotheker berät Sie, welches Mittel für<br />

Ihr Tier geeignet ist und weist auf<br />

mögliche Nebenwirkungen hin.<br />

Mittel zum Schutz Ihres<br />

Haustieres vor Zecken erhalten<br />

Sie in Ihrer Apotheke.<br />

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