Praxistipp: Familienkonferenzen und Wochenpläne
Praxistipp: Familienkonferenzen und Wochenpläne
Praxistipp: Familienkonferenzen und Wochenpläne
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1. Schritt:<br />
Familienkonferenz einberufen<br />
Oft fokussiert sich die Unterstützung<br />
von pflegebedürftigen Menschen<br />
sehr schnell auf eine einzige Person,<br />
etwa die Tochter oder Schwiegertochter.<br />
Eine wichtige Regel lautet<br />
deshalb: Begleiten Sie einen Menschen<br />
mit Pflegebedarf nie alleine.<br />
Ihre Kraft wird dazu nicht ausreichen.<br />
Sie brauchen Verbündete!<br />
In einer Familienkonferenz sollten<br />
sich alle zusammenfinden, die sich<br />
um einen Menschen mit Pflegebedarf<br />
kümmern wollen bzw. ihm<br />
nahestehen, also nicht allein Familienmitglieder,<br />
sondern ggf. auch<br />
Fre<strong>und</strong>Innen oder NachbarInnen.<br />
Dabei sollten Personen nicht vergessen<br />
werden, denen man in der<br />
Regel die Unterstützung eines pflegebedürftigen<br />
Menschen nicht zutraut,<br />
wie zum Beispiel Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendliche oder auch Männer im<br />
Familien- <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>eskreis. Diese<br />
Verbündeten zur gemeinschaftlichen<br />
Bewältigung von Pflegebedarf<br />
sollten sich in regelmäßig stattfindenden<br />
„Konferenzen“ treffen.<br />
Besprechen Sie in der Familienkonferenz<br />
zusammen mit dem Betroffenen,<br />
wer was organisiert, etwa:<br />
68<br />
Service<br />
PRAXISTIPP<br />
<strong>Familienkonferenzen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wochenpläne</strong><br />
Maßnahmen zur Entlastung pflegender Angehöriger<br />
von christine Sowinski <strong>und</strong> Petra Germ<strong>und</strong><br />
Was kann man tun, wenn sich bei einem Angehörigen Hilfe- <strong>und</strong> Pflegebedarf abzeichnen?<br />
Eine Familienkonferenz <strong>und</strong> ein Wochenplaner können dabei helfen, sich auf die Pflegesituation<br />
vorzubereiten <strong>und</strong> die häusliche Pflegesituation besser zu organisieren. <br />
PrAxIStIPP | ProAlter | März /April 2013<br />
Wer kontaktiert bzw. spricht mit<br />
HausärztInnen?<br />
Wer holt Informationen bei der<br />
Krankenkasse ein?<br />
Wer hilft beim Antrag an die Pflegekasse?<br />
Wer kommt ins Haus, wenn sich<br />
die Gutachterin bzw. der Gutachter<br />
des Medizinischen Dienstes<br />
anmeldet?<br />
Wer hilft bei der Auswahl des<br />
Pflegedienstes?<br />
Wer kümmert sich um ehrenamtliche<br />
HelferInnen?<br />
Wer führt ein Pflegetagebuch?<br />
Wer führt den Wochenplaner?<br />
2. Schritt:<br />
Wochen- <strong>und</strong> St<strong>und</strong>enplaner<br />
Ein Wochenplaner kann im Rahmen<br />
der Familienkonferenz ein nützliches<br />
Instrument sein, um Woche<br />
für Woche festzulegen, wer wann<br />
ins Haus kommt, um den Betroffenen<br />
zu besuchen oder zu unterstützen.<br />
Oft ist es besser, statt mit drei<br />
Personen sonntags die Großeltern<br />
zu besuchen, einzeln an drei Tagen<br />
in der Woche zu kommen, damit<br />
der Betroffene mehr Abwechslung<br />
<strong>und</strong> soziale Unterstützung erfährt.<br />
Der Plan hilft allen Beteiligten, die<br />
Begleitung besser zu organisieren<br />
<strong>und</strong> zeigt zudem Versorgungslücken<br />
auf. <br />
Tipps zum Verwenden<br />
der Kopiervorlage<br />
In den Wochenplaner können Sie<br />
zum Beispiel die folgenden Informationen<br />
eintragen:<br />
Wer kommt morgens (z. B. ambulanter<br />
Pflegedienst)?<br />
Wann rufen die Tochter oder<br />
auch die Mitglieder einer Telefonkette<br />
an?<br />
Wann kommt die Haushaltshilfe?<br />
Wann kommt der mobile Mahlzeitendienst<br />
(Essen auf Rädern)?<br />
Wer kann nachmittags Gesellschaft<br />
leisten (z. B. Vorlesen<br />
durch Jugendliche aus der<br />
Nachbarschaft, gegen Taschengeld)?<br />
Wann findet der wöchentliche<br />
Besuch von Sohn/Tochter statt?<br />
Wann ist der nächste Arztbesuch?<br />
Etc.<br />
Kopieren Sie den ausgefüllten Bogen<br />
für alle Beteiligten!
KDA-Wochenplaner<br />
Uhrzeit Montag.<br />
den<br />
06.00 Uhr<br />
07.00 Uhr<br />
08.00 Uhr<br />
09.00 Uhr<br />
10.00 Uhr<br />
11.00 Uhr<br />
12.00 Uhr<br />
13.00 Uhr<br />
14.00 Uhr<br />
15.00 Uhr<br />
16.00 Uhr<br />
17.00 Uhr<br />
18.00 Uhr<br />
19.00 Uhr<br />
20.00 Uhr<br />
21.00 Uhr<br />
22.00 Uhr<br />
23.00 Uhr<br />
24.00 Uhr<br />
01.00 Uhr<br />
02.00 Uhr<br />
03.00 Uhr<br />
04.00 Uhr<br />
05.00 Uhr<br />
Dienstag,<br />
den<br />
Mittwoch,<br />
den<br />
Donnerstag,<br />
den<br />
Freitag,<br />
den<br />
Samstag,<br />
den<br />
Sonntag,<br />
den<br />
PrAxIStIPP | ProAlter | März /April 2013<br />
69<br />
© KDA 2013