Ist der BAT noch zeitgemäß? - DBfK
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Forum Stationsleitung 2004<br />
<strong>Ist</strong> <strong>der</strong> <strong>BAT</strong> <strong>noch</strong> <strong>zeitgemäß</strong>?<br />
Alternativen zum Tarifgehalt<br />
Dr. Olaf Scupin<br />
Fachhochschule Jena/<br />
Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster<br />
<strong>DBfK</strong> - Forum Stationsleitung 2004
1. IST-Situation<br />
- <strong>BAT</strong>-assoziiert<br />
Glie<strong>der</strong>ung<br />
- motivational-emotionale Aspekte<br />
2. Tarifverhandlungen zur Mo<strong>der</strong>nisierung des Tarifrechts des<br />
öffentlichen Dienstes-Verhandlungsstand<br />
3. Praxisbeispiel<br />
- FEK MED<br />
- Selbststeuerung und Prozessmanagement<br />
<strong>DBfK</strong> - Forum Stationsleitung 2004
Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster GmbH<br />
• 622 Betten<br />
• „DRG-Haus“ seit 01.01.03<br />
• „<strong>BAT</strong>-Haus“<br />
• Träger: Stadt NMS<br />
• 20.000 stat. Pat.<br />
• 25.000 amb. Pat.<br />
• 14 Kliniken<br />
• ca. 10% Bettenabbau<br />
• Prozessmanagement<br />
• Care-Management<br />
• Baserate: 2640 EUR<br />
• CMI: 1,07<br />
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1. IST-Situation: „<strong>BAT</strong>-assoziiert“<br />
<strong>BAT</strong>-Schere: Tarifsteigerung ist<br />
entkoppelt von <strong>der</strong> Erlösseite im<br />
Gesundheitswesen<br />
- Grundlohnsummenanstieg<br />
- Beitragsstabilisierungsgesetz<br />
- „VBL-Thematik“<br />
<strong>DBfK</strong> - Forum Stationsleitung 2004
1. IST-Situation: „<strong>BAT</strong>-assoziiert“<br />
Arbeitszeit als Konfliktfeld<br />
- Minusstundenproblematik<br />
- Überstundenproblematik (mögen Alle im<br />
Unternehmen!)<br />
- Zulagensystem als Planungsgrundlage <strong>der</strong><br />
Dienstplanung (Dienstplan als freizeiteinschränkende<br />
Maßnahme)<br />
- „Flexibilitätszuschlag“<br />
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1. IST-Situation: „<strong>BAT</strong>-assoziiert“<br />
Eingruppierungsmerkmale/ Altersstufen<br />
- nach Unterstellung<br />
- 2jährige Altersgruppenaufstiege<br />
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1. IST-Situation: „Motivational-emotionale Aspekte“<br />
Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Feindbild<br />
„Bismarck for ever“<br />
„paramilitärische Organisation im GW“<br />
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2. Tarifverhandlungen zur Mo<strong>der</strong>nisierung des Tarifrechts<br />
aus: Gruppenausschuss <strong>der</strong> VKA* für Krankenhäuser und<br />
Pflegeeinrichtungen (Stand: März 2004)<br />
• Zur Vereinfachung von Tarifregelungen wird ein<br />
einheitliches Tarifrecht für Angestellt und Arbeiter<br />
angestrebt. Transparente und weniger<br />
Tätigkeitsmerkmale sind erfor<strong>der</strong>lich<br />
• Es ist erfor<strong>der</strong>lich, mehr Flexibilität bei <strong>der</strong><br />
Arbeitszeit zu erreichen. Eine Verringerung bei den<br />
Kosten für Überstundenzuschläge ist notwenig<br />
*VKA = Vereinigung <strong>der</strong> kommunalen Arbeitgeberverbände<br />
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2. Tarifverhandlungen zur Mo<strong>der</strong>nisierung des Tarifrechts<br />
• Die Unkündbarkeit ist abzuschaffen<br />
• Der Ortszuschlag soll in Tabellen eingebaut werden<br />
• Zeit-, Bewährungs- und Tätigkeitsaufstiege sind<br />
abzuschaffen<br />
• Eine einheitliche Tabelle für Angestellte, Arbeiter<br />
und das Krankenpflegepersonal<br />
• Die Eingruppierung ist neu zu regeln. Angestrebt<br />
sind vier Wertebenen<br />
• Leistungs- und erfolgsorientierte Entgelte sollen<br />
eingeführt werden<br />
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2. Tarifverhandlungen zur Mo<strong>der</strong>nisierung des Tarifrechts<br />
• Zur Versetzung, Abordnung, Zuweisung,<br />
Personalgestellung sowie Führung auf Zeit,<br />
Führung auf Probe und Qualifizierung sind<br />
Tarifvorschriften zu vereinbaren<br />
• Über Arbeitszeitkonten und die Faktorisierung <strong>der</strong><br />
Arbeitszeit ist zu verhandeln<br />
• Öffnungsregelungen nach dem Arbeitszeitgesetz<br />
sollen vereinbart werden<br />
• Alle Neuregelungen sind unter dem Gesichtspunkt<br />
<strong>der</strong> Kostenneutralität zu verhandeln<br />
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2.1. Übereinstimmungen zwischen Ver.di und AG<br />
• Erhalt <strong>der</strong> Tarifbindung ÖD<br />
• Erhöhung <strong>der</strong><br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
• Konsens eine gemeinsame<br />
Tabelle für Angestellt und<br />
Arbeiter anzustreben<br />
• Integration <strong>der</strong> KR-Tabelle<br />
• Wechselschicht und<br />
Schichtarbeit und <strong>der</strong>en<br />
Bezahlung sowie<br />
Zusatzurlaub<br />
• Leistungs- und<br />
ertragsorientierte<br />
Bezahlungselemente sollen<br />
sich in <strong>der</strong><br />
Vergütungsstruktur wie<strong>der</strong><br />
finden<br />
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3. Praxisbeispiel (1)<br />
FEK-MED Service-GmbH<br />
• Beispiel: KS „A1“ = 12,23 EUR<br />
• Eingruppierung: „... kommt es auf das Gesamtbild<br />
und die Bewertung <strong>der</strong> verschiedenen Tätigkeiten ...<br />
an.“<br />
• Gruppe 1: Herausragende Tätigkeit mit<br />
Leitungsfunktion, ...“<br />
• Gruppe 3A: „Ausführung von Tätigkeiten, bei<br />
denen Fachkenntnisse vorausgesetzt werden, wie<br />
sie durch eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />
erworben werden.“<br />
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3. Praxisbeispiel (2)<br />
§ 1 Gegenstand des Vertrages<br />
„ist die Zurverfügungstellung von<br />
Krankenschwestern aus einem<br />
Krankenschwestern-Pool für das FEK<br />
durch die FEK-MED.“<br />
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stv. Stationsleitung<br />
Mitarbeiter a - x<br />
3. Praxisbeispiel (3)<br />
Pflegedienstleitung<br />
Abteilungspflegedienstleitung<br />
Stationsleitung Stationsleitung b-x<br />
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Kooperationsfunktion/<br />
systemische Themen<br />
3. Praxisbeispiel (4)<br />
Fallmanager<br />
Pflegeleitung<br />
GeschŠftsfŸhrer<br />
Pflegedienstleitung<br />
Care-Manager Mitarbeiter a -x<br />
Pflegeleitung<br />
Mitarbeiter a -x<br />
Fachliche Weisungsbefugnis<br />
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© Scupin, Bekel, 2003<br />
4. Organisationsentwicklung im FEK<br />
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3. Praxisbeispiel (4)<br />
<strong>BAT</strong>-relevante Ergebnisse:<br />
• Personalkosten um 3% reduziert<br />
• Personalmix von 96:4 auf 88:12 (Ziel 70:30)<br />
• Anreizsysteme für die Mitarbeiter<br />
• Überstunden reduziert (20h/ VK auf 5h/ VK/ von<br />
12.000h auf 2700h)<br />
• Schichtzulagenreduzierung<br />
• „Neue“ Strukturen in FEK MED (Amb.<br />
Pflegedienst/ Sanitätshaus/ Kurzzeitpflege) - 4<br />
Prämien im Jahr<br />
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3. Praxisbeispiel (5)<br />
„Der Prozeß <strong>der</strong> Verselbständigung (Dezentralisierung –<br />
Anmerk. d. Autors) wird aber nicht an den Grenzen zu den<br />
Krankenhäusern halt machen. Es wird innerhalb <strong>der</strong><br />
Einrichtungen fortgesetzt werden müssen und zu <strong>der</strong><br />
Verlagerung von Entscheidungskompetenzen von <strong>der</strong><br />
obersten Leitungsebene an die Ebene, in denen die<br />
Behandlung <strong>der</strong> Patienten realisiert wird, führen“<br />
(Naegler, 1999).<br />
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3. Praxisbeispiel (6)<br />
„Die Dezentralisierung von Leitungsaufgaben ist in<br />
<strong>der</strong> Regel begleitet von einer Zunahme <strong>der</strong><br />
Kontrolle mit dem Ziel zu gewährleisten, daß trotz<br />
mehr Eigenständigkeit die unternehmenspolitischen<br />
Ziele verwirklicht werden können“<br />
(Naegler, 1999).<br />
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3. Praxisbeispiel (7)<br />
• Diagnosebezogene Pflegekonzepte fügen sich grundsätzlich<br />
in das DRG-Vergütungsmodell ein (Arnold, 2002).<br />
• Durch die Einführung <strong>der</strong> DRG´s rückt die<br />
Prozessbetrachtung mehr und mehr in den Fokus <strong>der</strong><br />
Umstrukturierung (Lohmann, 2002).<br />
• Die Nachteile einer Betrachtung zwischen Aufbau- und<br />
Ablauforganisation sollen aufgehoben werden (Schreyögg,<br />
1998; Staehle, 1994).<br />
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3. Praxisbeispiel (8)<br />
• Ziel des Prozessmanagements ist es, den Mitarbeitern Hilfe zur<br />
Selbsthilfe zu geben, Unterstützung bei <strong>der</strong> Selbststeuerung ihrer<br />
Prozesse zu bieten.<br />
• Integrationskonzepte können reduziert werden.<br />
• Arbeitsteilung bedeutet auch eine auseinan<strong>der</strong>driftende Orientierung<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiter und Abteilungen - Wahrnehmungsfilter (Schreyögg,<br />
1998, S. 158).<br />
• Die jeweiligen Spezialwelten führen zur Abgrenzung zwischen den<br />
Berufsgruppen.<br />
• Bewegung ohne Konstanz kann nicht gedacht werden (Luhmann,<br />
1973).<br />
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