EMV - Technische Information - R&M
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<strong>Technische</strong> <strong>Information</strong><br />
<strong>EMV</strong><br />
Einführung
<strong>EMV</strong> – Einführung<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1. Einführung ................................................................................................................................................... 3<br />
2. elektromagnetische Verträglichkeit <strong>EMV</strong> .................................................................................................... 3<br />
3. <strong>EMV</strong> in der Norm ......................................................................................................................................... 3<br />
4. Störquellen .................................................................................................................................................. 5<br />
4.1. Störquellen im Betrieb (Beispiele) ....................................................................................................... 5<br />
4.2. Einflussgrösse / E-Klassifizierung gemäss ISO/IEC 24702 ................................................................ 6<br />
5. Komponenten im Datenlink ......................................................................................................................... 7<br />
5.1. Aktivgerät ............................................................................................................................................ 7<br />
5.2. Installationskabel ................................................................................................................................. 7<br />
5.3. Verbinder ............................................................................................................................................. 7<br />
6. Schutz gegen elektromagnetische Störungen (passive Verkabelung) ....................................................... 7<br />
6.1. EFT, ESD: schnelle, hochfrequente und energiearme Überspannungen .......................................... 7<br />
6.2. Radiowellen (hochfrequent) ................................................................................................................ 8<br />
6.3. Magnetfelder (niederfrequent) ............................................................................................................ 8<br />
7. Sortiment R&M ............................................................................................................................................ 8<br />
7.1. Lichtwellenleiter ................................................................................................................................... 8<br />
7.2. ungeschirmte Kabel: U/UTP, ungeschirmte Stecker .......................................................................... 8<br />
7.3. einfach geschirmte Kabel: U/FTP, F/UTP, SF/UTP ............................................................................ 8<br />
7.4. doppelt geschirmte Kabel: S/FTP, geschirmte Stecker ...................................................................... 8<br />
8. Zusammenfassung ...................................................................................................................................... 9<br />
9. weiterführende Dokumentationen ............................................................................................................... 9<br />
© Copyright 2011 Reichle & De-Massari AG (R&M). All rights reserved.<br />
Dissemination and reproduction of this publication or parts hereof, for any purpose and in any form whatsoever, are prohibited<br />
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The right to make technical changes is reserved.<br />
<strong>Technische</strong> <strong>Information</strong> | <strong>EMV</strong> | Hermann Christen | de | Januar 2011 | 2
1. Einführung<br />
In der ISO/IEC 24702 und anderen Normen und Standardwerken, die auf ISO/IEC 24702 referenzieren, sind<br />
in der MICE Tabelle Werte aufgeführt, welchen elektromagnetischen Einflüssen in belasteten Umgebungen<br />
eingesetzte Kommunikationssysteme zu widerstehen haben.<br />
Grundsätzlich ist fest zu halten, dass primär die aktiven Kommunikationsgeräte (z.B. ein Switch) gegen die<br />
auftretenden Störungen geeignet sein muss. Die zum Gerät führende Verkabelung, vor allem die kupferbasierte<br />
Datenverkabelung und die Stromversorgungsleitung, kann jedoch Störgrössen zum Endgerät leiten.<br />
2. Elektromagnetische Verträglichkeit <strong>EMV</strong><br />
Elektromagnetische Störungen beeinflussen das gesammte Kommunikationssystem. Da die Verkabelung als<br />
passives System durch <strong>EMV</strong> kaum selbst beeinträchtigt wird konzentrieren sich die Beeinträchtigungen fast<br />
ausschliesslich auf die Empfänger- und Sendegeräte. Die Qualität der <strong>EMV</strong> eines Systemes wird darum<br />
massgeblich durch das Aktivgerät definiert.<br />
Unterschiedliche Stör-Quellen können unterschiedliche Störungen erzeugen.<br />
Quellen für elektromagnetische Störungen sind:<br />
• Sendemasten von Funkdiensten<br />
• Fluoreszenzlampen (z.B. „Neonlampen“, Energiesparlampen)<br />
• elektrisch betriebene Motoren<br />
• Starkstromleiter<br />
• Elektroschweissanlagen<br />
• Lichtschalter, Schaltrelais<br />
• …<br />
Die Grösse des Einflusses hängt von der Stärke der Quelle, dem Abstand des beeinflussten Kommunikationssystems<br />
dazu und der Qualität von allfälligen Schutzmassnahmen ab.<br />
Bei kupfergebundener Datenverkabelung können die Störungen zusätzlich zur Stromversorgung noch durch<br />
den Datan-Leiter aufgefangen und zum Aktivgerät geleitet werden. Kupfergebundene Datenübertragung<br />
reagiert sensitiver auf Störungen, je höher die Datenrate, resp. die Übertragungsfrequenz ist.<br />
Die passive Verkabelung selber ist gegen elektromagnetische Einflüsse inert, nimmt also keinen Schaden<br />
irgendwelcher Art.<br />
3. <strong>EMV</strong> in der Norm<br />
Viele Länder haben für sich verbindliche Richtlinien erlassen, wie hoch die zulässigen Emissionen von Geräten<br />
und Systemen sein dürfen und wie widerstandsfähig diese gegenüber Störungen von aussen sein müssen.<br />
In der EU regelt dies beispielsweise die <strong>EMV</strong>-Richtlinie 2004/108/EG.<br />
Zusätzlich zu diesen gesetzlichen Minimalanforderungen können Normen diese präzisieren oder zusätzliche<br />
Anforderungen für bestimmte Anwendungsumgebungen definieren.<br />
In den internationalen Normen IEC 60512-4-x / -23-x und -26-100 sind die Testmethoden beschrieben, wie<br />
die Eignung der Aktivgeräte gegen verschiedene elektromagnetische Einflüsse zu prüfen sind.<br />
Normen wie die ISO/IEC 24702 definieren die Werte, welche die normkonformen Geräte und Systeme erfüllen<br />
müssen. Die in dieser Norm spezifizierten Werte werden durch verschiedene andere Normen und Richtlinien<br />
1:1 übernommen.<br />
<strong>Technische</strong> <strong>Information</strong> | <strong>EMV</strong> | Hermann Christen | de | Januar 2011 | 3
Die in der ISO/IEC 24702 beschriebenen Einflüsse und Grössen sind:<br />
Einfluss Wert Klasse E1 Wert Klasse E2 Wert Klasse E3 Quelle(n)<br />
elektrische Entladung 4 kV 4 kV 4 kV elektrostatisch gela-<br />
bei Berührung<br />
dene Objekte (z.B.<br />
elektrische Entladung 8 kV 8 kV 8 kV<br />
Bedienpersonal),<br />
über Luft (0,132 μC)<br />
Werkzeuge<br />
elektromagnetische 3 V/m<br />
3 V/m<br />
10 V/m<br />
Sendesignale Radio ,<br />
HF-Felder<br />
(80 – 1000 MHz) (80 – 1000 MHz) (80 – 1000 MHz) Telefon und Funk<br />
(1400 – 2000 MHz) (1400 – 2000 MHz) (1400 – 2000 MHz)<br />
1 V/m (2000 – 2700 1 V/m (2000 – 2700 1 V/m (2000 – 2700<br />
MHz)<br />
MHz)<br />
MHz)<br />
geleitete, hochfre- 3V @ 150kHz – 80 3V @ 150kHz – 80 10V @ 150kHz – 80 Funk, Radio<br />
quente HF Strahlung MHz)<br />
MHz)<br />
MHz)<br />
EFT/B:<br />
hochfrequente Störtransienten<br />
500 V 1000 V 1000 V Schalter, Schaltrelais<br />
Surge:<br />
Energiereiche Störtransienten<br />
500 V 1000 V 1000 V Blitz und Kurzschluss<br />
Magnetfeld (50/60 1 A/m 3 A/m 30 A/m Starkstromkabel<br />
Hz)<br />
Transformatoren<br />
Magnetfeld (60 Hz - - - - Starkstromkabel<br />
20'000 Hz<br />
Transformatoren<br />
geregelte Motoren<br />
Energieregler<br />
Eine Betrachtung der Komponenten eines Übertragungskanales (ohne Aktivgeräte, nur Kabel und Stecker)<br />
zeigt, dass die elektromagnetischen Einflüsse verschieden wirken und eindringen können:<br />
Einfluss Darstellung<br />
elektrische Entladung bei Berührung<br />
elektrische Entladung über Luft (0,132<br />
μC)<br />
elektromagnetische HF-Felder<br />
geleitete, hochfrequente HF Strahlung<br />
EFT/B:<br />
hochfrequente Störtransienten<br />
Surge:<br />
Energiereiche Störtransienten<br />
Magnetfeld (50/60 Hz)<br />
Magnetfeld (60 Hz -20'000 Hz<br />
<strong>Technische</strong> <strong>Information</strong> | <strong>EMV</strong> | Hermann Christen | de | Januar 2011 | 4
elektrische Entladung:<br />
Kabel sind mit Kunststoff ummantelt, welcher Stromüberschläge hindert, durch den Mantel auf die leitenden<br />
Teile des Kables vor zu dringen und dort als Störung zur aktiven Komponente geleitet zu werden.<br />
Der geschirmte Stecker weist aussenseitig metallische Bestandteile auf, der einen Uberschlag auf das Erdpotential<br />
ableitet. Bei einem ungeschirmten Stecker hingegen, kann ein Überschlag auf die ungeschützten<br />
Signalkontakte erfolgen, welche die eine elektrische Entladung 1:1 in die aktive Komponente leiten.<br />
Strahlungen und Magnetfelder:<br />
Strahlungen durchdringen auch den Kunststoff und wirken auf die leitenden Teile von Kabel und Stecker.<br />
Von dort wird die Störung direkt durch den Schirm zur Erde abgeleitet oder sie fliesst als Gleichtaktstörung in<br />
den Transformer der aktiven Komponente.<br />
4. Störquellen<br />
Grundsätzlich ist jede elektrisch betriebene Komponente und alle Arten von Radiostrahlung eine potentielle<br />
Störquelle. Die Stärke der Störung nimmt im Quadrat der Entfernung des „Störopfers“ zur Quelle ab.<br />
4.1. Störquellen im Betrieb (Beispiele)<br />
Eine Aufstellung, entnommen aus der ISO/IEC 24702 zeigt einige Störquellen, deren Störfrequenz und die<br />
Art der erzeugten Störung auf:<br />
Störquelle Störfrequenz Störungsart Wirkmechanismus<br />
Bemerkungen<br />
oder<br />
Effekt Schirmung<br />
Elektromotoren 100 bis 10'000 Hz Surge / EFT Erdung, geleitet Surge: gering<br />
Drive Controlers<br />
EFT: gut<br />
Relays und Schalter n.a. EFT Strahlung, geleited gut<br />
Elektroschweissen um 14 MHz Magnetfelder / EFT Magnetfelder, geleitet Magnetfelder: gering<br />
EFT: gut<br />
Hochfrequenzschweissen<br />
/ -heizen<br />
100 Hz bis 70 MHz EFT, Induktion Magnetfelder gering<br />
Handling mit Papier n.a. ESD Durchschlag gut (bei guter Er-<br />
oder Kunststoffen<br />
dung)<br />
Heizen - EFT Erdung, geleitet,<br />
Strahlung<br />
gut<br />
Funk, Mobiltelefonie 5 MHz bis 15 GHz Radiowellen Strahlung gut<br />
Die Tabelle zeigt, dass die meisten Störgrössen durch eine geschirmte, kupferbasierte Datenkommunikation<br />
geschwächt werden.<br />
Generell kann die Aussage gemacht werden, dass eine Schirmung der passiven Verkabelungskomponenten<br />
eine gute Abwehrmassnahme gegen alle Arten von hochfrequenten Strahlungen (EFT, Radiowellen) darstellt,<br />
bei niederfrequenten Strahlungen (Magnetfelder) jedoch wenig Schutzeffekt erwirkt.<br />
Der zugrundeliegende Mechanismus hierbei ist, dass die Schirmung die Störung aufnimmt, sich also „opfert“<br />
und diese so von der empfindlichen Aktivkomponente fernhält.<br />
<strong>Technische</strong> <strong>Information</strong> | <strong>EMV</strong> | Hermann Christen | de | Januar 2011 | 5
4.2. Einflussgrösse / E-Klassifizierung gemäss ISO/IEC 24702<br />
In der IEC 61918 (Verkabelungsstandard für Netzwerke in der Automation) sind in Tabellenform die häufigsten<br />
Störquellen und deren Entsprechung gemäss der E-Klassifizierung in ISO/IEC 24702 aufgeführt:<br />
Quelle: IEC 61918<br />
Anhand der Tabelle kann eine Abschätzung gemacht werden, welcher E-Klassifizierung eine Störgrösse<br />
zugeordnet werden kann.<br />
<strong>Technische</strong> <strong>Information</strong> | <strong>EMV</strong> | Hermann Christen | de | Januar 2011 | 6
5. Komponenten im Datenlink<br />
5.1. Aktivgerät<br />
Es muss an dieser Stelle nochmals klipp und klar gesagt sein, dass das AKTIVGERÄT GRUNDSÄTZLICH<br />
DEN ZU ERWARTENDEN STÖRGRÖSSEN WIDERSTEHEN UND WEITERFUNKTIONIEREN MUSS! Die<br />
Störungen machen sich dort und nur dort negativ bemerkbar. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Datenübertragung<br />
kupferbasiert oder LWL-basiert ist.<br />
Das Aktivgerät ist für alle Störgrössen „empfänglich“. Stromspitzen können auch das Innenleben der Komponente<br />
ganz oder teilweise zerstören.<br />
5.2. Installationskabel<br />
Die Qualität der Verkabelung „verbessert“ die Eignung des Aktivgerätes nicht. Sie hat jedoch grossen Einfluss<br />
darauf, ob Störungen, die sich z.B. aufgrund der Entfernung nicht auf das Aktivgerät auswirken würden<br />
zum Aktivgerät geleitet werden und dort die Signalqualität beeinflussen.<br />
Die Verkabelung kann auch als „Kollektor für allen möglichen Störgrössen unterwegs“ betrachtet werden.<br />
Somit ist die vordringliche Aufgabe der Verkabelung betreffend elektromagnetischen Störgrössen nicht deren<br />
„Abwehr“, sondern die Verhinderung, dass diese Störungen als Störsignal zum Aktivgerät geleitet werden.<br />
Dies kann durch Schirmung des Kabels erfolgen oder durch das verhindern der Umwandlung von<br />
Gleichtaktstörung in ein Gegentaktsignal (Symmetrie)<br />
Die Verkabelung kann somit Störeinflüsse, die aufgrund ihrer Stärke oder Entfernung vom Aktivgerät dieses<br />
nicht stören würden, verschleppen.<br />
Kabel sind aufgrund ihres Kunststoffmantels unempfindlich gegen elektrische Entladungen. Zudem könnten<br />
die Energiearmen ESD-Impulse den Leitern keinen Schaden zufügen. Strahlende Störungen (etwa ein<br />
Funksignal) werden durch den Kunststoffmantel nicht aufgehalten und koppeln auf die leitenden Teile des<br />
Kabelinnern und so auf die Aktivkomponente. Beim ungeschirmten Kabel sind das die Signaldrähte!<br />
5.3. Verbinder<br />
Da Verbinder in der Regel (im IP 20 Anwendungsbereich) nicht durch eine Kunststoffhülle komplett verpackt<br />
sind, können beim ungeschirmten Stecksystemen neben den strahlenden Störungen auch elektrische Entladevorgänge<br />
via Steckerkontakten in das Datenübertragungssystem eindringen.<br />
6. Schutz gegen elektromagnetische Störungen (passive Verkabelung)<br />
6.1. EFT, ESD: schnelle, hochfrequente und energiearme Überspannungen<br />
Diese Art von Störungen erreichen das Aktivgerät entweder direkt oder über verbundene, leitende Bestandteile<br />
der Verkabelung.<br />
Das Kabel selber ist unempfindlich gegenüber diesen Störungen, weil es durch einen isolierenden Kunststoffmantel<br />
geschützt ist.<br />
Der RJ45 Stecker leitet Entladungen über die Kontaktierungspins direkt in die Aktivkomponente. Bei geschirmten<br />
Steckern „übernimmt“die Schirmung die Störung und leitet diese von den Pins weg, so dass ein<br />
Vordringen der Störung ins Aktivgerät nicht möglich ist.<br />
Ein mit einem Kunststoffgehäuse verpackter Stecker, etwa dem IP67 Typ 6 Stecker von R&M, wird ebenfalls<br />
durch eine Kunststoffschicht komplett isoliert und schützt somit das Aktivgerät vor Stromüberschlägen.<br />
<strong>Technische</strong> <strong>Information</strong> | <strong>EMV</strong> | Hermann Christen | de | Januar 2011 | 7
Eine weitere Variante, ein Aktivgerät vor Stromschlägen zu schützen, ist ein vorgeschalteter Netzwerkisolator,<br />
der Stromschläge bis 4 kV sicher von der empfindlichen Elektronik fern hält.<br />
Schutzmassnahmen:<br />
• Kunststoffisolation<br />
• Netzwerkisolator<br />
6.2. Radiowellen (hochfrequent)<br />
Hochfrequente Radiowellen durchdringen Kunststoffschichten ohne Probleme und dringen direkt auf die<br />
leitenden Elemente von Kabeln und Steckern durch.<br />
Hochfrequente Radiowellen können durch eine Schirmung davon abgehalten werden, zu den leitenden Elementen<br />
vor zu dringen und die Störung auf die Aktivkomponente zu leiten.<br />
Schutzmassnahmen:<br />
• Schirmung<br />
6.3. Magnetfelder (niederfrequent)<br />
Gegen niederfrequente Magnetfelder gibt es keine Möglichkeiten zur Abschirmung.<br />
Allerdings sind die LAN-Netzwerke gegenüber den häufigsten Magnetfeldern 50/60 Hz (Stromnetz) und 16<br />
2/3 Hz (Bahnstromnetz) sehr unempfindlich<br />
Schutzmassnahmen:<br />
• Keine<br />
• Induktionsschleifen arme Verlegung<br />
7. Sortiment R&M<br />
7.1. Lichtwellenleiter<br />
Lichtwellenleiter sind gegenüber elektromagnetischen Störungen unempfindlich und leiten diese auch nicht<br />
zur Aktivkomponente weiter.<br />
Lichwellenleiterverkabelung kann darum ohne Bedenken in jedem Klasse E3 Umfeld eingesetzt werden.<br />
7.2. ungeschirmte Kabel: U/UTP, ungeschirmte Stecker<br />
U/UTP Komponenten bieten den kleinsten Schutz gegen elektromagnetische Störgrössen.<br />
U/UTP Komponenten sind in Umfeldern, wo elektromagnetische Störungen ab Klasse E2 auftreten und hohe<br />
Datenraten (>1Gbps) benötigt werden nicht zu empfehlen.<br />
7.3. einfach geschirmte Kabel: U/FTP, F/UTP, SF/UTP<br />
Einfach foliengeschirmte Kabel bieten einen Schutz gegen hochfrequente elektromagnetische Störungen.<br />
(HF-Quellen oder EFT/B) Energiereiche Störtransienten (Surge) können den Folienschirm zerstören.<br />
7.4. doppelt geschirmte Kabel: S/FTP, geschirmte Stecker<br />
S/FTP Kabel und geschirmte Stecker können in jedem Fall im Klasse E2 Umfeld eingesetzt werden. Abhängig<br />
von der Qualität der Erdung sind sie auch für Klasse E3 Umfelder geeignet. Für letzteren Einsatz ist die<br />
Qualität der Installation massgeblich.<br />
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8. Zusammenfassung<br />
„Opfer“ von elektromagnetischen Störungen ist immer die Aktivkomponente. Diese muss grundsätzlich gegen<br />
die zu erwartenden Einflüsse gerüstet sein und die Funktion auch unter Beeinträchtigung gewährleisten.<br />
Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Aktivkomponente für kupferbasierte oder LWL-basierte Datenverkabelung<br />
handelt.<br />
Die passive Verkabelung selber nimmt keinen Schaden durch elektromagnetische Störgrössen, kann diese<br />
jedoch „sammeln“ und zur Aktivkomponente verschleppen.<br />
Die grössten Beeinträchtigungspotentiale betreffend der Übertragungsqualität eines Datenchannels (Aktivgerät,<br />
Kabel, Steckverbindungen) geht von den hochfrequenten, kurzzeitigen und energiearmen Störtransienten<br />
aus (EFT/B) und hochfrequenten Radiowellen aus.<br />
Gerade hier bildet die Schirmung eine ausgezeichnete Schutzmassnahme so dass auf die Verkabelung einwirkende<br />
Störgrössen nicht auf das Aktivgerät geleitet werden.<br />
Eine LWL Verkabelung transportiert keinerlei elektromagnetische Störungen, da in Kabel und Steckverbindung<br />
keine leitenden Bestandteile verbaut sind.<br />
9. weiterführende Dokumentationen<br />
Präsentationen:<br />
• Präsentation MICE<br />
• Präsentation ISO/IEC 24702<br />
• Präsentation EMI<br />
technische <strong>Information</strong>en:<br />
• TI MICE<br />
Quickreferenzen<br />
• Quickreferenz MICE<br />
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