Einblick in What's up - Pro Juventute

Einblick in What’s up
das Gefühlsprodukt der Pro Juventute für die 4. – 6. Klasse
Erhältlich bei:
Pro Juventute
Stiftung
Thurgauerstrasse 39
8050 Zürich
Tel. 044 256 77 77
www.projuventute.ch/whats-up
info@projuventute.ch
Mai 2013

Inhalt
Einführung
Methodisch-didaktischer Ansatz
Unterrichtsvorlagen
1. Ich bin glücklich!
Welche Gefühle kenne ich?
1.1. Einführung
1.2. Lernziele
1.3. Methodisch-didaktische Hinweise
1.4. Material
1.5. Unterrichtsablauf
2. Ich fühle mich traurig!
Wir denken über unsere Gefühle nach
2.1. Einführung
2.2. Lernziele
2.3. Methodisch-didaktische Hinweise
2.4. Material
2.5. Unterrichtsablauf
3. Ich bin wütend!
Ich kann meine Gefühle kontrollieren
3.1. Einführung
3.2. Lernziele
3.3. Methodisch-didaktische Hinweise
3.4. Material
3.5. Unterrichtsablauf
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4. Ich habe Angst!
Wie zeigen sich die Gefühle?
4.1. Einführung
4.2. Lernziele
4.3. Methodisch-didaktische Hinweise
4.4. Übungen zur Körpersprache
4.5. Material
4.6. Unterrichtsablauf
5. Ich bin begeistert!
Ich erkenne die Gefühle der anderen
5.1. Einführung
5.2. Lernziele
5.3. Methodisch-didaktische Hinweise
5.4. Material
5.5. Unterrichtsablauf
6. Ich fühle mich stark!
Gefühle gehören zu unserem Leben
6.1. Einführung
6.2. Entwicklung der emotionalen Kompetenz des Kindes nach Harris (1992)
6.3. Lernziele
6.4. Methodisch-didaktische Hinweise
6.5. Material
6.6. Unterrichtsablauf
7. Arbeitsblätter
8. Gefühlstabellen
9. Literatur
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Einführung
„Herzensbildung“
Mit dem Stimmungsflip von Pro Juventute und den vorliegenden Unterrichtsvorlagen erhalten die
Lehrkräfte ein abwechslungsreiches und praktisches Instrument für die Gestaltung ihres Unterrichtes
zum Thema „Gefühle“ und Umgang damit in der Primarschule (5./6. Klasse).
Ausgehend von der Reformpädagogik, mit solchen Vorreitern wie Johann H. Pestalozzi („Lernen mit
Kopf, Herz und Hand“) oder Maria Montessori („Hilf mir, es selbst zu tun“), bis zu den heutigen
Protagonisten „einer neuen Schule“ wie z.B. Dr. Remo H. Largo oder Prof. Dr. Urs Peter Lattmann, ist
der Aspekt der Ganzheitlichkeit (Kopf und Herz) in der schulischen Erziehung ein Dauerthema. Die in
den letzten Jahren vieldiskutierte „PISA-Studie“ und der Erfolg einiger Schulprojekte im Bereich der
ganzheitlichen Erziehung, z.B. „Fit und stark fürs Leben“ oder das neue Unterrichtsfach „Glück“ an
einer Heidelberger Schule, .zeigen immer deutlicher auf, dass die kognitiv-emotionale Pädagogik, die
Verstand und Gefühl miteinander verknüpft, eine zukunftsweisende Alternative im Schulwesen ist.
Diese These …
Verstand und Gefühl
„Eure Vernunft und eure Leidenschaft sind das Ruder und die Segel eurer seefahrenden Seele. Wenn
eure Segel oder Ruder brechen, könnt ihr nur noch schlingern und treiben oder auf hoher See
festgehalten werden. Denn die Vernunft ist, wenn sie allein waltet, eine einengende Kraft; und
unbewacht ist die Leidenschaft eine Flamme, die bis zur Selbstzerstörung brennt“, schreibt Khalil
Gibran, der berühmte libanesische Denker und Schriftsteller.
Wer nun annimmt, dass der Verstand unwichtig für das Lebensglück sei, irrt natürlich genauso wie
diejenigen, die die Bedeutung der Gefühle unterschätzen. Unsere Gefühle wirken wie eine Art
Fehlerdetektor, der uns hilft, gute Entscheidungen zu fällen und Situationen spontan und intuitiv zu
beurteilen. Dazu dienen gewisse Körpersignale wie ein klopfendes Herz, Kribbeln im Bauch oder der
Kloss im Hals. Dann ist aber der Verstand gefragt …
Stimmungsflip
Ziel des Stimmungsflips von Pro Juventute und der vorliegenden Unterrichtsvorlagen ist es,
Schülerinnen und Schüler zu sensibilisieren, ihre Gefühle wahrzunehmen, zu benennen und damit
umzugehen. Gefühle können mit dem Stimmungsflip bildlich dargestellt und kommentiert werden. In
den Unterrichtsstunden setzt sich dann die Klasse intensiv mit der Thematik der Gefühle auseinander.
Den Kindern wird somit auf eine spielerische, kreative und gewinnende Art ein neuer Zugang zu ihren
Gefühlen vermittelt. Der Ausgangspunkt und der rote Faden der Unterrichtsvorlagen sind die
Grundgefühle: Freude, Trauer, Wut und Angst. …
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1.1. Einführung
Die Entwicklungsphase von 6 bis 12 Jahren gehört zu den „stabilen Phasen“, die sich durch hohe
moralische und soziale Sensibilität der Kinder kennzeichnet. Die Kinder fragen vermehrt nach Gut und
Böse, nach Richtig und Falsch und wollen dadurch mehr über Normen und Werte der Gesellschaft
erfahren. Sie nehmen auch ihre unterschiedlichen Gefühle bewusster wahr. Stimmungsschwankungen
treten in diesem Alter häufig auf – sie schwanken zwischen Unabhängigkeit und dem Wunsch, wieder
ein anlehnungsbedürftiges Kind zu sein. Ihr Denken nimmt noch Bezug auf konkrete und sinnliche
Erfahrungen. Sie müssen die Dinge anfassen, sehen, hören, riechen oder schmecken.
…
Mögliche Fragestellung in dieser Lektion:
Welche Gefühle kennt ihr?
Welche Gefühle habt ihr selbst schon einmal erlebt?
Was sind eigentlich Gefühle?
Warum haben wir Gefühle?
Haben auch Tiere Gefühle?
…
1.2. Lernziele
In dieser Unterrichtseinheit werden folgende Lernziele definiert:
Soziale und emotionale Kompetenzen der S+S stärken.
Schulung der Wahrnehmung und des Ausdrucks von Emotionen bei den S+S.
S+S erkennen spielerisch eine breite Palette von Gefühlen und Emotionen (Emotionalität =
ein Sammelbegriff für die individuelle Eigenart des Gefühlslebens).
Am Ende des Unterrichtes das eigene momentane Gefühl erkennen und ausdrücken können.
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2.2. Lernziele
In dieser Unterrichtseinheit werden folgende Lernziele definiert:
Soziale und emotionale Kompetenzen der S+S stärken.
Die Selbstwahrnehmung der S+S stärken, damit sie ihre persönlichen Gefühle erkennen und sie
benennen können.
Entwicklung des Bewusstseins, dass das Empfinden von Gefühlen individuell und unterschiedlich
ist.
Persönliche Gefühlslage ausdrücken und diese mit der Gefühlslage der Mitschüler vergleichen
können.
Die S+S sind motiviert, ihre Gefühle nach aussen zu zeigen und sich mit ihnen auseinander zu
setzen.
…
2.3. Methodisch-didaktische Hinweise
Der methodisch-didaktische Kommentar wird in der Unterrichtsablauf-Tabelle aufgeschrieben. Bei der
Unterrichtsvorbereitung und dem Ablauf sind folgende Hinweise zu beachten: …
2.4. Material
Stimmungsflip für alle S+S
CD-Player und Entspannungsmusik
Filzstifte, A3-Blätter, Markierungspunkte (rot und gelb), eine Rolle Packpapier
Kleine Glocke
Arbeitsblatt 11
weitere Arbeitsblätter nach eigenem Erachten der LP
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2.5. Unterrichtsablauf
Phase/
Zeit
Begrüssung
ca. 2‘
A
Einstieg
ca. 8‘
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Unterrichtsaktivitäten Methodisch-didaktischer
Kommentar
Begrüssung der Schüler.
Im Kreis.
Warm-up, passende Musik im Hintergrund.
LP: Zeigt bitte mit Hilfe des Stimmungsflips,
wie es euch momentan geht. Wer will, kann
etwas Persönliches dazu sagen.
LP: Wer war schon mal traurig? …
Wie fühlt man sich, wenn man traurig ist?
LP nennt das heutige Thema: „Wir denken
über unsere Gefühle nach“.
LP: Wir werden in der Grossgruppe
verschiedene Vertrauensspiele machen und
dabei eigene Gefühle wahrnehmen.
Ziele der Vertrauensspiele:
Vertrauen üben
Offen sein für Neues
Ängste überwinden
Rücksicht nehmen
Eigene Gefühle erleben
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Ritual: mit Hilfe des Stimmungsflips
beantworten alle S+S die Frage der LP
„Wie fühle ich mich in diesem
Moment?“ (wer will, kann einen
Kurzkommentar zu seiner Gefühlslage
abgeben).
Förderung der emotionalen
Ausdruckfähigkeit sowie der Selbst-
und Fremdwahrnehmung – kurzer
Austausch in der Runde. Moderation:
LP.
Eine kurze Einführung in das Thema
und den heutigen Unterrichtsablauf.
S+S haben eine Möglichkeit, sich nach
jedem Spiel Notizen zu den erlebten
Gefühlen zu machen (A3-Blätter und
Filzstifte an einem gut sichtbaren Ort
auflegen).
LP kann die vorgeschlagenen Inhalte
durch andere Bausteine ersetzen, die
unter den Arbeitsblättern aufgelistet
sind.

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3.1. Einführung
Ein Gefühl bzw. eine Emotion ist eine Energie, die fliessen will. Unterdrückte Gefühle, wie z.B. Wut
oder Angst, wirken innerlich weiter und kommen irgendwann, meist ganz unpassend, mit doppelter
Wucht an die Oberfläche. In diesem Zusammenhang ist folgende Erkenntnis besonders wichtig:
Wir sollen die Gefühle nicht bewerten, sondern nur anschauen, wahrnehmen und erkennen. Dann
kann Energie fliessen. Gefühle tun nur weh, wenn wir sie verdrängen oder wenn wir sie nicht zeigen
dürfen …
Mögliche Fragestellung in dieser Lektion:
Wann warst du das letzte Mal „wütend“?
Wie hat sich dieses Gefühl angefühlt?
Wie kannst du dich am besten kontrollieren?
Kannst du einen Wutanfall haben, ohne es zu zeigen?
Wie erkennst du, dass eine Person einen Wutanfall hat?
…
…
…
…
…
3.2. Lernziele
In dieser Unterrichtseinheit werden folgende Lernziele definiert:
Soziale und emotionale Kompetenzen der S+S stärken.
Die nonverbalen Ausdruckformen der Gefühle in der Gruppe üben und die Gefühle
entsprechend benennen.
Die S+S sollen lernen, ihren Gefühlen zu vertrauen und diese zuzulassen, damit sich keine
extremen Spannungen aufbauen können.
Die optimale Strategie zur Bewältigung der Konfliktsituationen und zu mehr
Handlungskompetenz im Umgang mit „Wut“ erarbeiten.
S+S befassen sich mit den Kontrollmechanismen der Gefühle und üben diese ein.
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