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PORTALKRAN:<br />
Wirtschaftlicher Umschlag<br />
in der Biomasse<br />
www.bz.ag<br />
Sonderheft: Der Rundholzplatz<br />
04.13<br />
24. Januar 2013
Produktion > Reportage<br />
Portalkran meets Laubholzbloch: Die zeitlichen<br />
Einsparungen in der Lagerhaltung sind greifbar<br />
Ein 15 m langer Kranarm sorgt für einen einfachen<br />
Entladevorgang<br />
BALJER & ZEMBROD<br />
Gut im Griff<br />
Froh über den Einsatz des Portalkrans sind Geschäftsführer Pierre Soler-My<br />
(re.) und der Maschinenführer<br />
12 Holzkurier 04 • 24.01.2013<br />
neuer portalkran für passendes Lagermanagement<br />
In der Champagne stellt Carbonex, Gyé sur Seine, seit 1993 Holzkohle her. 2011<br />
begann man mit der Errichtung einer pilotanlage zur Verstromung von kohlegasen,<br />
die im produktionsprozess anfallen. Im gleichen Zug begann man mit der Umgestaltung<br />
des Rundholzplatzes, den nun seit Jahresbeginn ein portalkran von<br />
<strong>Baljer</strong> & <strong>Zembrod</strong>, Altshausen/DE, dirigiert.<br />
Ein unwirtlicher Schneesturm peitscht durch<br />
<strong>das</strong> Gelände von Carbonex, <strong>das</strong>, umgeben von<br />
den berühmten Weinbergen der Champagne, nun<br />
seit zwanzig Jahren von den Brüdern Jean und<br />
Pierre Soler-My geführt wird. Das Holzaufkommen<br />
beziffert Pierre Soler-My mit rund 80.000 t im<br />
Jahr. Die exakte Erfassung ist deshalb nicht ganz<br />
einfach, weil neben Langholz auch Kurzholz und<br />
Altholz zur Produktion verwendet und Rohstoffeingänge<br />
nach Gewicht registriert werden. Den<br />
Großteil davon macht Eichenholz aus, daneben<br />
findet man auch Robinie oder Buche.<br />
Ergriffen von der Idee einer kaskadischen Nutzung<br />
in der Kohleproduktion, begann man auf Basis<br />
einer wissenschaftlichen Arbeit mit der Errichtung<br />
einer Stromproduktion aus Holzkohlegasen.<br />
Ein Kessel mit 15 MW Leistung soll mit angeschlossener<br />
Turbine 3,3 MW und 12 MW erzeugen. Die<br />
el th<br />
Anlage wird noch im Februar in Betrieb gehen und<br />
macht eine Neuordnung des Rundholzplatzes erforderlich.<br />
Erfolgreiche Suche<br />
Bei der Suche nach Ideen zur Optimierung des<br />
Rundholzplatzes wurde man beim baden-württembergischen<br />
Hersteller <strong>Baljer</strong> & <strong>Zembrod</strong> fündig.<br />
Der Erstkontakt fand zunächst über die Servicestelle<br />
in Frankreich statt. Später lud <strong>Baljer</strong>-<br />
Geschäftsführer Dipl.-Kfm Peter Schaeidt die<br />
Bildquelle: Zeppetzauer<br />
Gebrüder Soler-My ein, die Produktpalette kennenzulernen.<br />
„Der Portalkran stach uns sofort ins<br />
Auge. Wir sind in der glücklichen Lage, genug<br />
Platz zur Verfügung zu haben, und wollten eine<br />
Lösung, die langfristig eine optimale Rohstoffverwaltung<br />
garantiert“, erzählt Pierre Soler-My.<br />
Um einen Portalkran in Aktion zu sehen, fuhr man<br />
auch in ein Sägewerk im Bayerischen Wald, wo ein<br />
ähnlicher Typ des Portalkrans steht.<br />
Alles im Blickfeld<br />
Ein absolutes Novum ist die Installation einer Spezialkabine<br />
mit einer Überbreite von 2,1 m. „Die<br />
Idee dahinter ist, <strong>das</strong>s nun von der Kabine aus der<br />
gesamte Rundholzplatz gesteuert werden kann.<br />
Man hat mehr Platz, um Bildschirme aufzustellen,<br />
und mit einem 360°-Drehpunkt beste Einsicht auf<br />
<strong>das</strong> Geschehen“, erklärt Schaeidt.<br />
Die Kabine verwendete man ursprünglich auf<br />
dem Sortierwagen, sie wurde zum Einsatz auf<br />
dem größeren Portalkran adaptiert. Mit dieser<br />
Ausstattung zählt der Portalkran zur neuesten<br />
Generation. Bei zusätzlichem Raum in der Kabine<br />
liegt ein weiterer Vorteil auf der Hand: „Die Einschulung<br />
kann direkt am Kran gestartet werden,<br />
da problemlos zwei Personen in der Kabine Platz<br />
finden“, ist Pierre Soler-My von der Geräumigkeit<br />
begeistert.<br />
Via WLAN in der Kabine ist man immer in Kontakt<br />
mit anderen Stationen der Produktion.<br />
Ein spannender Arbeitsplatz: Mit Ruhe und voller Konzentration nimmt der<br />
Maschinenführer <strong>das</strong> Rundholz auf
Bereit für mehr Holz<br />
Bei Carbonex überlegt man, die Produktion künftig<br />
zu erhöhen, und hat <strong>das</strong> Konzept des Platzes<br />
auch darauf ausgelegt. Eine Gleislänge von 160 m<br />
ist bis dato installiert und kann problemlos verdoppelt<br />
werden. Mit diesen Dimensionen fasst<br />
der Rundholzplatz in etwa 30.000 m3. Auf einer<br />
Spurbreite von 12,2 Metern kann sich der Portalkran<br />
mit bis zu 120 m/min längs und 60 m/min<br />
quer bewegen. „Nachdem unser Portalkran auf<br />
<strong>das</strong> vorhandene Gelände zugeschnitten ist, können<br />
wir mit unserem Kunden eine optimale Abstimmung<br />
der Dimensionen vornehmen“, so der<br />
<strong>Baljer</strong> & <strong>Zembrod</strong>-Geschäftsführer. „Wir erreichen<br />
eine Gleisbreite von bis zu 28 m, bei der Gleislänge<br />
gibt es praktisch keine Grenzen“, fügt er hinzu.<br />
Das Gewicht des Hartholzes stellt an die Hebekraft<br />
des Krans vom Typ LGX erhöhte Anforderungen:<br />
Mit einer Hebeleistung von 3 t (ohne Greifer)<br />
bei einer Kranarmlänge von 15,4 m ist man für<br />
den täglichen Einsatz vorbereitet. Der Holzgreifer<br />
selbst packt ein Volumen von 1,5 m3. Mit den<br />
neuen Lkw-Abladeterminals, die in Kürze fertiggestellt<br />
sein werden, erfolgt die Holzübernahme<br />
weit rascher als bisher und der Kran ist in der Lage,<br />
nach der Zwischenlagerung der Stämme für die<br />
Beschickung der Hacker zu sorgen.<br />
Im Sinne der Umwelt<br />
Das Betreiben des Kranes mit fossilen Treibstoffen<br />
wäre für Pierre Soler-My keine Option gewesen.<br />
„Wir leben in einer sensiblen Region, wo<br />
wir uns bemühen, den Emissionspegel bewusst<br />
niedrig zu halten. Die Lagerung großer Mengen<br />
Treibstoff wäre uns auch zuwider.“ Mit einem<br />
Elektroantrieb hatte <strong>Baljer</strong> & <strong>Zembrod</strong> die richtige<br />
Antwort im Angebot. „Gerade auf lange Sicht<br />
spart sich jeder Betreiber mit einem elektrischen<br />
Antrieb Betriebskosten, beispielsweise gegenüber<br />
Baggern. Das konnten wir erst kürzlich rechnerisch<br />
in einem Projekt zusammen mit der Fachhochschule<br />
Rosenheim nachweisen“, freut sich<br />
Schaeidt.<br />
Die Stromführung in den Gleisen sorgt für<br />
geringe Verluste nach außen und ist jahreszeiten-<br />
erprobt – nicht unwesentlich in einer Region<br />
DATEn & FAkTEn<br />
BALJER & ZEMBROD<br />
Nicht nur Rundholz – auch Altholz wird von Carbonex zur Holzkohleproduktion<br />
verwendet<br />
Frankreichs, in der die Temperaturen je nach Jahreszeit<br />
zwischen –20° C und +35° C schwanken.<br />
Mit Volldampf voraus<br />
Die zugeschnittene Lösung für die Rohstoffversorgung<br />
begeistert Pierre Soler-My: „Die Installation<br />
Ende November klappte wie die Inbetriebnahme<br />
am Schnürchen. Der Service vor Ort durch den<br />
Vertriebspartner BZH ist zusätzlich angenehm,<br />
weil man sehr rasch Hilfe bekommen könnte,<br />
wenn doch einmal etwas passiert“, freut sich der<br />
Carbonex-Direktor. Die Entladung der ersten Lkw<br />
verfolgte man mit glänzenden Augen und freut<br />
sich, wenn der Portalkran dann in Vollauslastung<br />
steht. „Unser Portalkran garantiert eine effektive<br />
und zeitgerechte Rohstoffverwaltung und hebt<br />
uns damit auf eine höhere Stufe“, weiß man die<br />
Verbesserung jetzt schon zu schätzen. CZ ‹<br />
Gründung: 1951<br />
Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. Peter Schaeidt (DE)<br />
Standorte: Altshausen/DE,<br />
Timelkam,<br />
Brünn/CZ,<br />
Marolles/FR,<br />
St. Petersburg/RU<br />
Vertrieb: Mitteleuropa, Frankreich,<br />
Polen, Russland<br />
Mitarbeiter: 90<br />
Produkte: Sortier- und Transportwagen,<br />
Rundholz-Umschlagwagen,<br />
stationäre Krananlagen,<br />
Portalkräne, Wurzelreduzierer,<br />
Entrindungsanlagen und<br />
Mechanisierungen<br />
CARBOnEx<br />
Gründung: 1993<br />
Standort: Gye sur Seine/FR<br />
Geschäftsführer: Jean Soler-My,<br />
Pierre Soler-My<br />
Holzaufkommen: 80.000 t/J<br />
Holzarten: Eiche, Buche, Robinie<br />
Produkt: Holzkohle<br />
Reportage > Produktion<br />
Eine geräumige Kabine beschert Übersichtlichkeit<br />
und ermöglicht Einschulungen direkt am Hebel<br />
Rund 1,5 m3 Volumen fasst der Greifer – die Hebeleistung<br />
des Krans beträgt 3 t<br />
Auf elektrischen Schienen fährt der Portalkran – <strong>das</strong> spart auf lange Sicht<br />
Betriebskosten ein<br />
Holzkurier 04 • 24.01.2013<br />
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