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Konkurrenzkampf um Kunden - PwC

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<strong>Konkurrenzkampf</strong> <strong>um</strong> <strong>Kunden</strong><br />

<br />

Weitere Analysen – Global Private Banking und Wealth Management Survey – Frühling 2004<br />

Deutscher Auszug aus dem englischen Original


Seite 3<br />

Seite 5<br />

Seite 7<br />

Seite 10<br />

Seite 12<br />

Seite 14<br />

Seite 15<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Die intensive <strong>Kunden</strong>werbung steht im Bereich Vermögensverwaltung<br />

/ Wealth Management zuoberst auf der Prioritätenliste<br />

und hat einen massgeblichen Einfluss auf die Strategien und das<br />

Umsatzwachst<strong>um</strong>.<br />

Vermögensverwalter richten sich alle an dieselbe anspruchsvolle<br />

Zielgruppe - an die wohlhabendsten <strong>Kunden</strong> - und nur einige<br />

wenige können dabei auch erfolgreich sein.<br />

Im <strong>Konkurrenzkampf</strong> <strong>um</strong> neue <strong>Kunden</strong> werden jene Vermögensverwalter<br />

am erfolgreichsten sein, welche die bestehenden <strong>Kunden</strong>beziehungen<br />

in ihren Zielsegmenten pflegen und aufrecht<br />

erhalten.<br />

Die Management-Informationen müssen verbessert werden. Ein<br />

<strong>um</strong>fassenderes Verständnis und erhöhte Transparenz bezüglich<br />

<strong>Kunden</strong>rentabilität, Relationship Management und Produkte sind<br />

sehr wichtig.<br />

Bei der <strong>Kunden</strong>kenntnis der Vermögensverwalter besteht nach<br />

wie vor Verbesserungsbedarf. Entscheidend ist, dass die angebotenen<br />

Produkte und Dienstleistungen auf die Bedürfnisse der<br />

<strong>Kunden</strong> zugeschnitten sind. Die Segmentierung gewinnt immer<br />

stärker an Bedeutung.<br />

Ein <strong>um</strong>fassenderes Verständnis der <strong>Kunden</strong>bedürfnisse und die<br />

Entwicklung eines ganzheitlichen Ansatzes zur Aufrechterhaltung<br />

der <strong>Kunden</strong>beziehungen wird entscheidend sein.<br />

Relationship Manager bilden weiterhin den Schlüssel z<strong>um</strong> Erfolg<br />

für Vermögensverwalter.


<strong>Konkurrenzkampf</strong> <strong>um</strong> <strong>Kunden</strong><br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Private Banking/Wealth Management Survey 3<br />

Die intensive <strong>Kunden</strong>werbung steht im Bereich Vermögensverwaltung / Wealth<br />

Management zuoberst auf der Prioritätenliste und hat einen massgeblichen<br />

Einfluss auf die Strategien und das Umsatzwachst<strong>um</strong>.<br />

Die wichtigste Aufgabe, der sich die Führungskräfte<br />

sowohl heute als auch in drei Jahren<br />

werden stellen müssen, besteht darin, die<br />

bestehenden <strong>Kunden</strong> zu halten und neue zu<br />

gewinnen.<br />

Führungskräfte geben an, dass der <strong>Konkurrenzkampf</strong><br />

im Bereich Gewinnung von Neukunden<br />

und Halten bestehender Hauptkunden gegenwärtig<br />

am grössten ist und in ihrer Prioritätenliste<br />

vor Transparenz, Marke und Preis steht.<br />

Wir erwarten daher, dass die Vermögensverwalter<br />

sich in den kommenden drei Jahren mit<br />

aller Kraft in diesen <strong>Konkurrenzkampf</strong> stürzen<br />

werden, den <strong>Kunden</strong> qualitativ hervorragende<br />

Dienstleistungen anbieten und sich so von der<br />

Konkurrenz abzusetzen versuchen. Und dies<br />

in einer Branche, in welcher der Anlageerfolg<br />

und der Zugang zu einer breiten Produktpalette<br />

zunehmend zu den Grundanforderungen zählt.<br />

Vor dem Hintergrund der volatilen Märkte<br />

können sich Vermögensverwalter nicht mehr<br />

auf kontinuierliche Geldzuflüsse oder die <strong>Kunden</strong>treue<br />

verlassen, vor allem deswegen, weil<br />

die <strong>Kunden</strong> in der Regel Geschäftsbeziehungen<br />

mit mehr als einem Vermögensverwalter<br />

pflegen. Wie in Grafik 1 auf Seite 4 dargestellt,<br />

wird erwartet, dass 34% des Ertragwachst<strong>um</strong>s<br />

von bestehenden <strong>Kunden</strong> stammen wird und<br />

22% von der Konkurrenz.<br />

In den kommenden drei Jahren wird mit einer<br />

bedeutenden Änderung des zu erwartenden<br />

Anlagevermögenanteils gerechnet, wie Grafik 2<br />

auf Seite 4 zeigt.<br />

Die grosse Frage lautet, wie die Vermögensverwalter<br />

damit <strong>um</strong>gehen und wie sie die Konkurrenz<br />

schlagen werden.


Grafik 2<br />

Grafik 1<br />

4


<strong>Konkurrenzkampf</strong> <strong>um</strong> <strong>Kunden</strong><br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Private Banking/Wealth Management Survey 5<br />

Vermögensverwalter richten sich alle an dieselbe anspruchsvolle Zielgruppe<br />

– an die wohlhabendsten <strong>Kunden</strong> – und nur einige wenige von ihnen<br />

werden erfolgreich sein.<br />

49% der Vermögensverwalter rechnen damit, dass<br />

sich die Zahl der von ihnen betreuten äusserst vermögenden<br />

<strong>Kunden</strong> (Ultra high net worth <strong>Kunden</strong>)<br />

erhöhen wird, und 71% wollen den Anteil der<br />

sehr vermögenden <strong>Kunden</strong> (Very high net worth<br />

<strong>Kunden</strong>) in den nächsten drei Jahren erhöhen.<br />

Der härteste <strong>Konkurrenzkampf</strong> spielt sich somit an<br />

der Spitze der Vermögenspyramide ab. Da durchschnittlich<br />

nur 17% der <strong>Kunden</strong> in diese Kategorie<br />

fallen, kann dieses Ziel ka<strong>um</strong> erreicht werden,<br />

und nicht alle werden als Gewinner daraus hervorgehen.<br />

Indem sie die relative Bedeutung des Segmentes<br />

der Affluent <strong>Kunden</strong> für das Wachst<strong>um</strong> bisher<br />

unterbetonten, haben Vermögensverwalter die<br />

an sie gestellten hohen Ansprüche der vermögendsten<br />

<strong>Kunden</strong> wahrscheinlich unterschätzt.<br />

In diesem Bereich haben Vermögensverwalter in<br />

der Vergangenheit keine Glanzleistung vollbracht,<br />

und viele werden feststellen, dass sie nicht in der<br />

Lage sind, das erforderliche Mass an individueller<br />

Betreuung zu bieten, <strong>um</strong> die bestehenden <strong>Kunden</strong><br />

zu halten, geschweige denn neue zu gewinnen.<br />

Ausschlaggebend für den Erfolg wird die Anzahl<br />

resp. die Qualität der für das Front-Office-Modell<br />

benötigten Relationship Manager sein, <strong>um</strong> diesen<br />

neuen Erwartungen gerecht zu werden.<br />

Die Differenzierung wird immer schwieriger, da<br />

die <strong>Kunden</strong> Zugang zu immer mehr und besseren<br />

Informationen haben. Sie erwarten nun nicht mehr<br />

nur hochstehende Produkte, sondern auch zielgerichteten<br />

und sachgerechten <strong>Kunden</strong>service.<br />

Geschäftsbeziehungen mit <strong>Kunden</strong> mit geringerem<br />

Vermögen (Affluent <strong>Kunden</strong>) können leichter<br />

hergestellt werden. Sie sind jedoch weniger<br />

profitabel, ausser sie werden äusserst effizient<br />

verwaltet. Ende der Neunzigerjahre versuchten<br />

die Vermögensverwalter, das Wachst<strong>um</strong> anzukurbeln,<br />

indem sie das Segment der Affluent<br />

<strong>Kunden</strong> ansprachen und diesen Private Banking<br />

Dienstleistungen anboten. Dabei verringerten sie<br />

die Mindestanlagelimiten und hofften, durch Cross<br />

Selling andere Produkte und Dienstleistungen<br />

anbieten zu können. Für viele stellte sich dies als<br />

kostspieliges Experiment heraus. Sie konnten ihre<br />

Dienstleistungen nicht entsprechend anpassen,<br />

<strong>um</strong> eine entsprechende Marge zu erreichen und<br />

kamen z<strong>um</strong> Schluss, dass sie mit diesen <strong>Kunden</strong><br />

ihre Ertragsziele nicht erfüllen konnten.<br />

Affluent <strong>Kunden</strong> bilden jedoch einen bedeutenden<br />

Anteil des <strong>Kunden</strong>stammes der Vermögensverwalter,<br />

und ein Modell für diese Zielgruppe<br />

wird sich für jene Vermögensverwalter lohnen,<br />

die in der Lage sind, die Kosten zu kontrollieren,<br />

Technologie effizient zu nutzen und tieferen<br />

Service-Level-Ansprüchen gerecht zu werden.<br />

Vermögensverwalter, die innerhalb einer Retail-<br />

Bankengruppe tätig sind, haben eine besonders<br />

gute Ausgangsposition, <strong>um</strong> in diesem Bereich<br />

erfolgreich zu sein, da sie die Retailbankprodukte<br />

voll ausschöpfen können, vorausgesetzt dass sie<br />

diese Produkte für die Affluent <strong>Kunden</strong>gruppe<br />

entsprechend abgrenzen, eine strenge Kostenkontrolle<br />

ausüben und einen proaktiven Service mit<br />

Hilfe moderner Technologie anbieten können.


Grafik 3<br />

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<strong>Konkurrenzkampf</strong> <strong>um</strong> <strong>Kunden</strong><br />

Private Banking/Wealth Management Survey<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Im <strong>Konkurrenzkampf</strong> <strong>um</strong> neue <strong>Kunden</strong> werden jene Vermögensverwalter am<br />

erfolgreichsten sein, welche die bestehenden <strong>Kunden</strong>beziehungen in ihren<br />

Zielsegmenten pflegen und aufrecht erhalten.<br />

Obwohl die Führungskräfte das Halten von<br />

bestehenden <strong>Kunden</strong> als zweitwichtigste Aufgabe<br />

betrachten, verfügen 42% der Befragten über<br />

keinen definierten Plan z<strong>um</strong> Halten dieser<br />

<strong>Kunden</strong> (siehe Grafik 4, Seite 8).<br />

Ohne Zweifel müssen diese Vermögensverwalter<br />

rasch handeln, falls sie nicht einen bedeutenden<br />

<strong>Kunden</strong>abgang im zunehmenden <strong>Konkurrenzkampf</strong><br />

erleiden wollen.<br />

Die Mehrheit der Befragten bestätigt die Wichtigkeit<br />

der Messung der <strong>Kunden</strong>zufriedenheit, wobei<br />

69% angeben, dass sie mindestens eine Messung<br />

vornehmen. Trotzdem verfügen rund ein Drittel<br />

der Befragten immer noch über keine Angaben<br />

zur <strong>Kunden</strong>zufriedenheit und können daher nicht<br />

wissen, welche <strong>Kunden</strong> zur Konkurrenz überlaufen<br />

oder abgeworben werden könnten. Sie<br />

befinden sich in einer gefährlichen Lage, und die<br />

Konkurrenz freut sich über diese guten Nachrichten.<br />

Die beliebtesten Methoden zur Messung der<br />

<strong>Kunden</strong>zufriedenheit bestehen in der Überwachung<br />

der Reklamationen, der Halteraten sowie<br />

der <strong>Kunden</strong>aktivität (siehe Grafik 5, Seite 8).<br />

Es überrascht, dass nur 38% der Befragten<br />

eine direkte Umfrage zur <strong>Kunden</strong>zufriedenheit<br />

machen. Da die <strong>Kunden</strong> das wichtigste Gut<br />

der Vermögensverwalter darstellen, ist es sehr<br />

wichtig, dass diese die <strong>Kunden</strong>meinungen erfassen<br />

und darauf entsprechend reagieren.<br />

Der Anlageerfolg war in den vergangenen Jahren<br />

unbeständig, und viele <strong>Kunden</strong> erlitten einen<br />

bedeutenden Wertverlust ihres Portfolios. Vermögensverwalter<br />

in Europa und Nordamerika<br />

berichten nach wie vor, dass <strong>Kunden</strong> wegen<br />

des schlechten Anlageerfolgs abwandern. Noch<br />

interessanter ist, dass auf die Frage, in welchen<br />

Bereichen der grösste Wissensbedarf besteht, <strong>um</strong><br />

die <strong>Kunden</strong>beziehung zu verbessern, die Befragten<br />

<strong>um</strong>fassende Finanzziele sowie Anlageziele als<br />

die zwei wichtigsten Bereiche angaben. Immer<br />

mehr <strong>Kunden</strong> vergleichen den Anlageerfolg mit<br />

einem Benchmark; allerdings besteht eine ebenso<br />

grosse Gefahr, dass sie den Anbieter wechseln<br />

auf Grund schlechter Dienstleistungen, die nicht<br />

auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind, wie insbesondere<br />

die Befragten in Asien hervorheben (siehe<br />

Grafik 6, Seite 9).<br />

Wir sind der Meinung, dass sich Vermögensverwalter<br />

in ihren Bemühungen z<strong>um</strong> Halten bestehender<br />

und zur Gewinnung neuer <strong>Kunden</strong> vor<br />

allem mit dem <strong>Kunden</strong>dienst befassen sollten, da<br />

dies ein Bereich ist, den sie direkt kontrollieren<br />

können.<br />

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Grafik 4<br />

Grafik 5<br />

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Grafik 6<br />

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<strong>Konkurrenzkampf</strong> <strong>um</strong> <strong>Kunden</strong><br />

Private Banking/Wealth Management Survey<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Die Management-Informationen müssen verbessert werden. Ein <strong>um</strong>fassenderes<br />

Verständnis und erhöhte Transparenz bezüglich <strong>Kunden</strong>rentabilität,<br />

Relationship Manager und Produkte sind sehr wichtig.<br />

Der Schlüssel z<strong>um</strong> Erfolg für Vermögensverwalter<br />

liegt nicht bloss darin, <strong>Kunden</strong>beziehungen zu<br />

pflegen, sondern den richtigen <strong>Kunden</strong>typ zu<br />

halten. Ein wichtiges Management-Tool bei der<br />

Suche nach einer Ertragssteigerung in schwierigen<br />

Märkten besteht darin, die Rentabilität jedes<br />

einzelnen <strong>Kunden</strong> zu kennen. Es wird dabei nicht<br />

genügen, sich ausschliesslich auf die Bewertung<br />

des verwalteten Vermögens zu stützen.<br />

Der Trend zur Bestimmung der <strong>Kunden</strong>rentabilität<br />

verstärkt sich stetig, da angelsächsische<br />

Vermögensverwalter zunehmend in kontinental<br />

europäische Märkte einbringen. Den Vermögensverwaltern<br />

wird bewusst, dass nicht die Rentabilität<br />

der Kostenstelle ausschlaggebend ist, ein<br />

interner Messwert nach dem alten Silomodell,<br />

sondern die Rentabilität auf <strong>Kunden</strong>-, Relationship<br />

Management- und Produktebene. Zusehends<br />

werden segmentweise Informationen gesammelt<br />

als Entscheidungshilfe, wo Investitionen erforderlich<br />

sind und wo die Dienstleistungen und Produktauswahl<br />

verbessert werden können.<br />

Bei vielen Vermögensverwaltern sind die Management-Informationen<br />

nach wie vor mangelhaft<br />

und sollten bedeutend verbessert werden, <strong>um</strong> auf<br />

die benötigten Informationen zur erfolgreichen<br />

Umsetzung der gewählten Strategie zugreifen<br />

zu können. Im Vergleich zur europäischen Konkurrenz<br />

können die nordamerikanischen Vermögensverwalter<br />

für ihre Geschäfte auf ein besseres<br />

Management-Informationssystem zurückgreifen.<br />

Es sind nur wenige innovative Ansätze zur <strong>Kunden</strong>segmentierung<br />

ausz<strong>um</strong>achen wie Grafik 7 auf<br />

Seite 11 zeigt.<br />

72% der Befragten stützen sich auf das Vermögen,<br />

57% auf geografische Gesichtspunkte.<br />

Die Einstellung z<strong>um</strong> Risiko sowie die Anlagetypen<br />

werden relativ oft berücksichtigt, doch<br />

der Lebensstil, das Alter und die Benützung der<br />

Vertriebskanäle, wofür spezifische Kenntnisse<br />

des <strong>Kunden</strong> erforderlich sind, werden von den<br />

wenigsten Befragten einbezogen. Nur in Hongkong<br />

und Singapur stellten 75% der Befragten auf<br />

eine Segmentierung basierend auf der <strong>Kunden</strong>rentabilität<br />

<strong>um</strong>.<br />

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Grafik 7<br />

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<strong>Konkurrenzkampf</strong> <strong>um</strong> <strong>Kunden</strong><br />

Private Banking/Wealth Management Survey<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Bei der <strong>Kunden</strong>kenntnis der Vermögensverwalter besteht nach wie vor Verbesserungsbedarf.<br />

Entscheidend ist, dass die angebotenen Produkte und<br />

Dienstleistungen auf die Bedürfnisse der <strong>Kunden</strong> zugeschnitten sind. Die<br />

Segmentierung gewinnt immer stärker an Bedeutung.<br />

Differenzierung und eine Neuerfindung des <strong>Kunden</strong>dienstes<br />

betrachten die Befragten weltweit als<br />

Schlüsselelement ihrer Strategie. In Asien wird am<br />

häufigsten der <strong>Kunden</strong>dienst als ausschlaggebend<br />

für einen Wettbewerbsvorteil angegeben. Die Vermögensverwaltung/Wealth<br />

Management Branche<br />

ist klar darauf ausgerichtet, den Service-Level<br />

zu erhöhen, <strong>um</strong> Markt- und Ertragsanteile zu<br />

gewinnen, indem neue <strong>Kunden</strong> gewonnen und<br />

bestehende gehalten werden. Die zunehmende<br />

Polarisierung in dieser Branche in Erzeuger und<br />

Vertriebsträger sowie die Möglichkeit durch eine<br />

offene Struktur Zugang zu bankunabhängigen<br />

Produkten zu haben, erhöhen den Bedarf, verbesserte<br />

Ansätze für den <strong>Kunden</strong>dienst zu entwickeln.<br />

Dienstleistungsqualität <strong>um</strong>fasst die <strong>Kunden</strong>bedürfnisse,<br />

qualifizierte Mitarbeiter, die Produkte<br />

sowie Technologiefragen, die oft schwierig zu<br />

lösen sind. Aus unserer Studie geht hervor, dass<br />

die Vermögensverwalter bei der Umstrukturierung<br />

der <strong>Kunden</strong>dienstleistungen noch einiges<br />

unternehmen müssen, <strong>um</strong> den individuellen<br />

Service anbieten zu können, mit dem wohlhabende<br />

<strong>Kunden</strong> gewonnen und bestehende<br />

gehalten werden können. Bei der Eigenbewertung<br />

gaben die weltweit Befragten in der Regel an,<br />

dass sie die meisten <strong>Kunden</strong>angelegenheiten gut<br />

verstehen, in einigen Bereichen schätzten sie<br />

ihr Verständnis als mässig ein. Nur in wenigen<br />

Bereichen geben die Befragten an, dass sie die<br />

<strong>Kunden</strong>bedürfnisse vollständig erfassen.<br />

Anlageerfolg und Zugang zu einer breiten Produktpalette<br />

bilden die Grundvoraussetzungen,<br />

doch darüber hinaus wünschen sich die <strong>Kunden</strong><br />

einen Vermögensverwalter, der ihre Bedürfnisse<br />

gut versteht, sich Zeit nimmt zur Analyse und<br />

Empfehlung passender Anlageinstr<strong>um</strong>ente und sie<br />

proaktiv informiert. Wichtig ist auch, dass der Vermögensverwalter<br />

den <strong>Kunden</strong> eine Schnittstelle<br />

anbietet, die ihnen erlaubt, ihre Geschäfte durch<br />

die Vertriebskanäle ihrer Wahl abzuwickeln. Für<br />

viele Vermögensverwalter bedeutet dies, dass die<br />

Infrastruktur des <strong>Kunden</strong>dienstes grundlegend<br />

überholt werden muss und Hilfsmittel wie Datenmining<br />

und Prognosemodelle verstärkt eingesetzt<br />

werden müssen, <strong>um</strong> massgeschneiderte Lösungen<br />

für die <strong>Kunden</strong> anbieten zu können. Auf Grund<br />

der relativ tiefen Zinsen und Inflationsraten auf<br />

den entwickelten Märkten stellen Steueroptimierungen<br />

und -strukturierungen zunehmend einen<br />

kritischen Aspekt der verschiedenen Produkte<br />

dar. Es braucht viel Fachwissen über die Gesetze,<br />

Verordnungen sowie das regulatorische Umfeld<br />

in Nordamerika, Europa und Asien, weshalb es<br />

ausser für die grössten Anbieter schwierig ist,<br />

weltweit zu agieren.<br />

12


Grafik 8<br />

Der Zugriff auf Fachwissen im Steuerbereich wird<br />

immer wichtiger; dieser Bereich wird zusehends<br />

ausgelagert.<br />

Aus untenstehender Grafik 8 geht hervor, dass<br />

angesichts des Bedarfs an passenden Produkten,<br />

die auf den <strong>Kunden</strong> zugeschnitten sind, die aktuellen<br />

Marktbedingungen und Konkurrenzanaly-<br />

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sen ausschlaggebend für die Entwicklung neuer<br />

Produkte sind, während die <strong>Kunden</strong>vorlieben<br />

erstaunlicherweise nur an dritter Stelle rangieren.<br />

Noch mehr beunruhigt jedoch die Tatsache,<br />

dass die Produktentwickler und andere den Preis<br />

bestimmen, während die Relationship Manager,<br />

welche die <strong>Kunden</strong> am besten kennen, viel<br />

weniger einbezogen werden.<br />

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<strong>Konkurrenzkampf</strong> <strong>um</strong> <strong>Kunden</strong><br />

Private Banking/Wealth Management Survey<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Ein <strong>um</strong>fassenderes Verständnis der <strong>Kunden</strong>bedürfnisse und die Entwicklung<br />

eines ganzheitlichen Ansatzes zur Aufrechterhaltung der <strong>Kunden</strong>beziehungen<br />

wird entscheidend sein.<br />

Einer vertieften <strong>Kunden</strong>kenntnis und Dienstleistungsausrichtung,<br />

die entsprechend qualifizierten<br />

Relationship Managern erlaubt, Zeit<br />

aufzuwenden, <strong>um</strong> den <strong>Kunden</strong> verstehen und<br />

sich in ihn hineinversetzen zu können, kommt<br />

vor dem Hintergrund der Know-Your-Client<br />

Bestimmungen noch grössere Bedeutung zu.<br />

Die Bereitstellung der für diese Bestimmungen<br />

erforderlichen Informationen ist sowohl für den<br />

<strong>Kunden</strong> als auch für den Vermögensverwalter<br />

zeitaufwändig; daher ist anzunehmen, dass<br />

vermögende <strong>Kunden</strong> nur einigen wenigen ausgewählten<br />

Vermögensverwaltern ein vertieftes<br />

Verständnis ihrer Bedürfnisse ermöglichen<br />

wollen.<br />

Zur Zeit achten die <strong>Kunden</strong> vermehrt auf<br />

Finanzstabilität, und viele überdenken ihre<br />

gegenwärtigen Geschäftsbeziehungen. Vermögensverwalter<br />

müssen dabei einen Schritt<br />

voraus sein und alles in Bewegung setzen, <strong>um</strong><br />

den <strong>Kunden</strong>bedürfnissen gerecht zu werden.<br />

Indem sie diejenigen <strong>Kunden</strong> abstossen, die<br />

nicht mehr in die strategischen Zielsegmente<br />

passen, können sie sich besser auf jene <strong>Kunden</strong><br />

konzentrieren, die zukünftiges Wachst<strong>um</strong> versprechen.<br />

Die Information des <strong>Kunden</strong> über den Anlageerfolg<br />

bildet einen wichtigen Bestandteil<br />

des <strong>um</strong>fassenden <strong>Kunden</strong>dienstes – die Herausforderung<br />

besteht darin, diese Erfolge dem<br />

<strong>Kunden</strong> richtig zu kommunizieren, ohne dass<br />

dieser durch eine Informationsflut abgeschreckt<br />

wird, sowie einen allgemeinen Standard für<br />

die Berichterstattung zu finden, z.B. GIPS.<br />

76% der Befragten informieren in persönlichen<br />

Gesprächen über den Anlageerfolg, die meisten<br />

informieren auch per Post und Telefon. Von<br />

Internet und E-mail machen 28% der Befragten<br />

Gebrauch.<br />

14


Grafik 9<br />

Relationship Manager bilden weiterhin den Schlüssel z<strong>um</strong> Erfolg für<br />

Vermögensverwalter<br />

Der Schwerpunkt der Schulungen für Client<br />

Relationship Manager liegt gegenwärtig auf der<br />

Vermittlung von allgemeinem Fachwissen über<br />

Produkte und Dienstleistungen. Solche Schulungen<br />

werden von 94% der Befragten angeboten.<br />

Auch die Vermittlung von Marketing- und<br />

Verkaufsfähigkeiten gehört oft dazu. Hingegen<br />

werden die benötigten sozialen Kompetenzen<br />

zur Pflege von intensiven <strong>Kunden</strong>beziehungen,<br />

die auf ein vertieftes Verständnis der <strong>Kunden</strong>bedürfnisse<br />

zielen, nicht oft abgedeckt, und die<br />

Befragten haben nicht vor, diese Kompetenzen<br />

stärker zu betonen. Dies ist ein Manko, das sie<br />

wahrscheinlich beheben müssen, wenn sie ihre<br />

Relationship Manager für ihre veränderten Aufgaben<br />

richtig vorbereiten wollen.<br />

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Auf Grund unserer Erfahrung ist es für uns<br />

erstaunlich, dass so wenig Gewicht auf die<br />

Entwicklung und Schulung von Relationship<br />

Managern gelegt wird, obwohl sie in diesem<br />

Geschäft eine so wichtige Rolle spielen.<br />

Es wird auch klar, dass die Entschädigung nach<br />

wie vor relativ unflexibel gestaltet ist und erfolgreiche<br />

Relationship Manager nicht entsprechend<br />

belohnt werden. Dies ist ein gefährlicher Trend,<br />

und angesichts der zunehmenden Erholung an<br />

den Märkten rechnen wir mit einer grösseren<br />

Fluktuation von Managern und Teams. Die<br />

Vermögensverwalter scheinen diese Bedrohung<br />

nicht ernst zu nehmen, da 49% von ihnen<br />

über keine definierte Strategie z<strong>um</strong> Halten von<br />

Schlüsselmitarbeitern verfügen.<br />

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Private Banking Wealth Management Kontakte<br />

Peter Ochsner<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Stampfenbachstrasse 69<br />

CH-8035 Zürich<br />

Tel. +41 1 630 24 00<br />

Fax +41 1 630 24 05<br />

E-Mail peter.ochsner@ch.pwc.com<br />

Rolf Birrer<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Stampfenbachstrasse 69<br />

CH-8035 Zürich<br />

Tel. +41 1 630 24 32<br />

Fax +41 1 630 24 05<br />

E-Mail rolf.birrer@ch.pwc.com<br />

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