Geschäftsbericht ERGO Versicherungsgruppe 2011
Geschäftsbericht ERGO Versicherungsgruppe 2011
Geschäftsbericht ERGO Versicherungsgruppe 2011
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<strong>2011</strong><br />
Konzerngeschäftsbericht
Konzernlagebericht<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> im Überblick<br />
<strong>2011</strong> 2010 Veränderung<br />
Vorjahr (%)<br />
Gesamte Beitragseinnahmen Mio. € 20.270 20.131 0,7<br />
Gebuchte Bruttobeiträge Mio. € 18.639 18.457 1,0<br />
Versicherungsleistungen (brutto) Mio. € 17.490 18.375 −4,8<br />
Ergebnis aus Kapitalanlagen Mio. € 4.116 5.243 −21,5<br />
Operatives Ergebnis Mio. € 806 1.002 −19,6<br />
Konzernergebnis Mio. € 349 355 −1,6<br />
Kapitalanlagenbestand Mio. € 117.309 116.388 0,8<br />
Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) Mio. € 113.977 112.819 1,0<br />
Eigenkapital Mio. € 3.827 3.785 1,1<br />
Hauptberufliche Vertreter 19.087 22.460 −15,0<br />
Angestellte Mitarbeiter 31.311 32.997 − 5,1<br />
<strong>ERGO</strong> ist eine der großen <strong>Versicherungsgruppe</strong>n in<br />
Deutschland und Europa. Wir sind weltweit in mehr als<br />
30 Ländern vertreten und konzentrieren uns auf die<br />
Re gionen Europa und Asien. <strong>ERGO</strong> bietet ein umfassendes<br />
Spektrum an Versicherungen, Vorsorge und Serviceleistungen.<br />
Im Heimatmarkt Deutschland gehört <strong>ERGO</strong> über<br />
alle Sparten hinweg zu den führenden Anbietern im Markt.<br />
50.000 Menschen arbeiten als angestellte Mitarbeiter oder<br />
als hauptberufliche selbstständige Vertriebspartner für<br />
unsere Gruppe. <strong>2011</strong> nahmen wir Beiträge in Höhe von<br />
20 Milliarden Euro ein und erbrachten für unsere Kunden<br />
Versicherungsleistungen von 17,5 Milliarden Euro.<br />
Unsere Kunden bestimmen unser Handeln. <strong>ERGO</strong> richtet<br />
sich konsequent an den Wünschen und Bedürfnissen<br />
der Kunden aus und will sich in engem Austausch mit<br />
ihnen kontinuierlich verbessern. Unseren Anspruch „Versichern<br />
heißt verstehen“ setzen wir konsequent um: in<br />
eine bedarfsgerechte Beratung und passgenaue Produkte,<br />
welche die persönlichen Anliegen der Kunden verstehen<br />
und aufgreifen. Und in eine klare und verständliche Kommunikation,<br />
innovative Serviceleistungen und die schnelle<br />
Unterstützung im Schadensfall.<br />
Unsere Kunden können wählen, welcher Weg zu <strong>ERGO</strong> für<br />
sie der beste ist. Wir haben für jeden den richtigen Vertriebsweg:<br />
Selbstständige Vertriebspartner, Mitarbeiter im<br />
Direktvertrieb, Makler und starke Kooperationspartner im<br />
In- und Ausland sprechen Privat- und Firmenkunden an.<br />
Mit der europäischen Großbank UniCredit-Gruppe und weiteren<br />
Banken verbinden uns Vertriebspartnerschaften in<br />
Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern.<br />
<strong>ERGO</strong> gehört zu Munich Re; die Gruppe ist einer der weltweit<br />
führenden Rückversicherer und Risikoträger. Innerhalb<br />
der Gruppe ist <strong>ERGO</strong> der Spezialist für die Erstversicherung,<br />
also für die direkte Versicherung von Privat- und Firmenkunden<br />
im In- und Ausland. Die Kapitalanlagen der<br />
Gruppe von 202 Mrd. € – von denen 117 Mrd. € auf <strong>ERGO</strong><br />
entfallen – betreut ganz überwiegend der gemeinsame<br />
Vermögensmanager und Fondsanbieter MEAG.
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
Konzerngeschäftsbericht
Inhalt<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
3 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />
6 Bericht des Aufsichtsrats<br />
10 Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
14 Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> –<br />
Gesellschaftsorgane<br />
16 Rahmenbedingungen<br />
19 Geschäftsverlauf<br />
23 Vermögens- und Finanzlage<br />
27 Weitere Erfolgsfaktoren<br />
31 Risikobericht<br />
42 Ausblick<br />
46 Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
48 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
49 Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen<br />
50 Konzern-Eigenkapitalentwicklung<br />
52 Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
53 Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
72 Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
84 Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
103 Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
118 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
128 Sonstige Angaben<br />
132 Aufstellung des Anteilsbesitzes<br />
zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
144 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
hinter uns liegt ein Jahr, in dem unsere Standfestigkeit ordentlich getestet wurde. Die<br />
Stürme an den Kapitalmärkten entwickelten eine bislang ungekannte Heftigkeit und dauern<br />
noch an. Wir alle erleben gerade, wie die Zahlungsunfähigkeit einzelner EU-Staaten droht.<br />
Bisherige Leitwährungen und langjährig erfolgreiche Wirtschaftsräume werden in Frage<br />
gestellt. Wir stehen bislang unbekannten Herausforderungen gegenüber. In solch unsicheren<br />
Zeiten setzen wir auf Bewährtes: Auf breite Diversifikation unserer Kapital anlagen und<br />
diszipliniertes Management von Risiken.<br />
Damit konnten wir die Auswirkungen der Finanzkrise begrenzen, obwohl auch unser Ergebnis<br />
die Effekte der Krise spiegelt. Das Ergebnis aus Kapitalanlagen musste mit 4,1 Milliarden<br />
Euro nach 5,2 Milliarden Euro im Vorjahr einen deutlichen Dämpfer hinnehmen, vor<br />
allem die Abschreibungen auf Staatsanleihen Griechenlands schlugen hier zu Buche. Das<br />
ursprünglich für <strong>2011</strong> angestrebte Ergebnis von 450 bis 550 Millionen Euro konnten wir<br />
in diesem Umfeld nicht erreichen. Dennoch: Angesichts der dramatischen Verwerfungen<br />
an den Kapitalmärkten können wir mit dem stabilen Ergebnis von 349 Millionen Euro<br />
zufrieden sein.<br />
Das operative Geschäft entwickelte sich erfreulich stabil. Unsere gesamten Beitragsein<br />
nahmen konnten wir leicht um 0,7 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro steigern. Gute<br />
Zuwächse gab es in der Krankenversicherung, der Reise- und der Direktversicherung. In<br />
unserem Segment Komposit Deutschland konnten wir das moderate, aber beständige<br />
Wachstum der Vorjahre fortsetzen. In der Lebensversicherung im In- und Ausland haben<br />
wir wie viele unserer Wettbewerber geringere Einmalbeiträge geschrieben. Im internationalen<br />
Kompositgeschäft haben wir im vergangenen Jahr den Schwerpunkt eher auf die<br />
Konsolidierung der Ergebnisse denn auf Wachstum gelegt.<br />
Mehr zur Entwicklung unseres Geschäfts im Berichtsjahr finden Sie im Lagebericht auf den<br />
Seiten 19 – 22.<br />
Neben der schwierigen Situation an den Kapitalmärkten kamen für <strong>ERGO</strong> <strong>2011</strong> weitere<br />
Herausforderungen hinzu, die uns einiges an Kraft abverlangt haben. Es wurde bekannt,<br />
dass unser Strukturvertrieb HMI im Jahr 2007 für eine Gruppe von Vermittlern einen Abend<br />
mit Prostituierten organisiert hatte – ein völlig inakzeptables Fehlverhalten, das uns allen<br />
bei <strong>ERGO</strong> sehr peinlich ist. Dafür kann ich mich nur erneut entschuldigen. Der Vorfall in<br />
Dr. Torsten Oletzky<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />
3
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Budapest schlug hohe Wellen. Er hat <strong>ERGO</strong> in Deutschland und darüber hinaus ins Gerede<br />
gebracht. So etwas möchte keiner von uns noch einmal erleben.<br />
Um das sicherzustellen, haben wir viel Energie aufgewendet. Wir haben gemeinsam mit<br />
unseren Vertriebspartnern einen Verhaltenskodex für den selbständigen Außendienst<br />
festgeschrieben. Die Organisation von Wettbewerbsreisen haben wir neu geregelt. Wir<br />
tun noch mehr für die Beratungsqualität unserer Vertriebspartner als bisher. Unter anderem<br />
lassen wir sie durch Testkäufer verstärkt extern messen. Nicht zuletzt haben wir die<br />
Zuständigkeit für die Einhaltung von Regeln im Unternehmen in eine eigene Einheit überführt.<br />
Ihre Leiterin berichtet direkt an mich.<br />
In der Folge der Berichterstattung über die Wettbewerbsreise der HMI wurden wir mit<br />
weiteren Vorwürfen konfrontiert. Wir sind jedem einzelnen Vorwurf sofort mit viel Aufwand<br />
nachgegangen und haben jeden Stein umgedreht. Dabei haben wir uns von PricewaterhouseCoopers<br />
als neutralem Dritten unterstützen lassen. Denn wir wollten die Dinge so<br />
rasch wie möglich richtigstellen und Fehler bereinigen.<br />
Für unsere in Deutschland noch junge Marke war dies alles eine Belastung. Jetzt gilt vor<br />
allem eins: Wir müssen Vertrauen zurückgewinnen. Deshalb arbeiten wir umso härter<br />
daran, unser Versprechen „Versichern heißt verstehen“ weiter umzusetzen. Damit machen<br />
wir deutlich, dass bei <strong>ERGO</strong> der Kunde im Mittelpunkt steht.<br />
Eines unserer wichtigsten Ziele dabei lautet, für unsere Kunden deutlich verständlicher zu<br />
werden. Hier sind wir ein gutes Stück vorangekommen: Bis Ende <strong>2011</strong> haben wir anhand<br />
unserer Standards für Verständlichkeit fast 20 Millionen Druckstücke überarbeitet. In<br />
einem Pilotprojekt in der Haftpflichtversicherung haben wir auch die Versicherungsbedingungen<br />
überarbeitet. Vor allem haben wir sie stark reduziert, damit Kunden die wesentlichen<br />
Inhalte schneller erfassen können. Weitere Produkte mit derartigen Klartextbedingungen<br />
sind Anfang 2012 gefolgt. Mehr Klartext gibt es von uns aber nicht nur schriftlich:<br />
Wer uns nicht verstanden hat, kann eine kostenlose Telefonnummer anrufen. Sinnvolle<br />
Vorschläge für mehr Verständlichkeit belohnen wir mit einer Prämie.<br />
Der enge Austausch mit unseren Kunden ist uns sehr wichtig. Dafür haben wir feste<br />
Kanäle etabliert: unseren neuen Kundenbeirat und die <strong>ERGO</strong> Kundenwerkstatt im Internet.<br />
Denn nur im Dialog können wir unser Angebot so stetig weiter verbessern, wie wir es uns<br />
vorgenommen haben. Wir haben auch neue Antworten für spezielle Bedürfnisse entwickelt,<br />
zum Beispiel eine Zahnzusatzversicherung, die auch zahlt, wenn die Behandlung<br />
schon begonnen hat. Eines der sichtbarsten Zeichen unserer starken Kundenorientierung<br />
ist der neue <strong>ERGO</strong> Kundenanwalt. Er vertritt die Interessen der Kunden im Unternehmen<br />
bei der Gestaltung von Abläufen und auch im Konfliktfall: Sollte sich jemand ungerecht<br />
behandelt fühlen, sucht der <strong>ERGO</strong> Kundenanwalt gemeinsam mit den Beteiligten nach einer<br />
einvernehmlichen Lösung.<br />
Sie sehen: Wir haben den 2010 eingeschlagenen Weg auch im vergangenen Jahr trotz<br />
aller Widrigkeiten konsequent weiter beschritten. Auch 2012 werden wir uns wieder darauf<br />
konzentrieren, unser Versprechen an unsere Kunden weiter in die Tat umzusetzen.<br />
<strong>2011</strong> war ein intensives und teilweise auch emotionales Jahr, das uns sehr gefordert hat.<br />
Es hat uns aber auch unsere Stärken gezeigt. <strong>ERGO</strong> blieb auf Kurs. Das verdanken wir nicht<br />
zuletzt dem Können und dem Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dafür<br />
bedanke ich mich herzlich.<br />
Vorwort des<br />
Vorstandsvorsitzenden<br />
4
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Mein besonderer Dank gilt in diesem Jahr unseren Vertriebspartnern. Sie haben dem<br />
Gegenwind der negativen Berichte erfolgreich getrotzt. Mit ihrer kompetenten Beratung<br />
konnten sie unsere Kunden weiter von der Qualität unserer Produkte und Serviceleistungen<br />
überzeugen. Wir waren uns der Stärke unseres Vertriebs schon immer sicher – im Jahr <strong>2011</strong><br />
hat er seine Qualität eindrucksvoll bewiesen. 2012 werden wir unsere Beratungsexpertise<br />
weiter entwickeln. Wir setzen dafür auf einen umfassenden Beratungsansatz – und auf die<br />
Meinung unserer Kunden: Im Laufe des Jahres 2012 werden wir ihnen die Möglichkeit bieten,<br />
Vertriebspartner nach der Beratung zu bewerten.<br />
Darüber hinaus fordern uns neue gesetzliche Vorgaben. Dazu zählt die Vorbereitung auf<br />
Unisex-Tarife, die ab Ende 2012 umgesetzt werden müssen, ebenso wie Solvency II. In<br />
Abstimmung mit der BaFin finalisieren wir unser internes Risikomodell, das wir gemeinsam<br />
mit unserer Mutter Munich Re entwickelt haben. Damit sind wir im Wettbewerb sehr gut<br />
aufgestellt.<br />
Nicht zuletzt werden uns auch in diesem Jahr die Kapitalmärkte weiter beschäftigen, mit<br />
ruhigem Fahrwasser rechnen wir alle kurzfristig nicht. Die langfristigen Auswirkungen<br />
dieser Umbrüche sind für uns alle noch nicht absehbar. Vor allem die Entwicklung des<br />
Zinsniveaus beobachten wir wegen unserer langfristigen Zusagen an unsere Kunden sehr<br />
aufmerksam. Das gilt unabhängig davon, dass wir für eine mehrjährige Phase niedriger<br />
Zinsen gut gewappnet sind. Wir werden wachsam bleiben.<br />
Wir haben uns anspruchsvolle Ziele gesteckt, bei der Weiterentwicklung unseres<br />
Geschäftsmodells wie finanziell. Das übergeordnete Ziel „Versichern heißt verstehen“<br />
behalten wir auch 2012 fest im Blick. Wir wollen, dass Menschen den Versicherungsschutz<br />
und den Service bekommen, der ihren Wünschen am besten entspricht. Ich freue mich,<br />
wenn Sie uns auf diesem Weg unterstützen und begleiten.<br />
Ihr<br />
Vorwort des<br />
Vorstandsvorsitzenden<br />
5
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Dr. Nikolaus von Bomhard<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> die ihm durch Gesetz und Satzung der Gesellschaft<br />
obliegenden Kontroll- und Beratungsaufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen.<br />
Auf Grundlage der ausführlichen sowohl in schriftlicher als auch in mündlicher Form zeitnah<br />
und umfassend erteilten Berichte des Vorstands hat der Aufsichtsrat die Arbeit des<br />
Vorstands im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> beratend begleitet und ihn bei der Führung der Geschäfte<br />
überwacht. Der Vorstand unterrichtete uns regelmäßig über die Unternehmensplanung, die<br />
Geschäftsentwicklung, die strategische Weiterentwicklung und die aktuelle Lage des Unternehmens.<br />
Wir waren in alle für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge eng<br />
eingebunden und haben diese auf Basis der Berichte des Vorstands ausführlich erörtert.<br />
Im Berichtsjahr fanden drei turnusgemäße und zwei außerordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats<br />
statt. An den ordentlichen Sitzungen haben jeweils fast alle Aufsichtsratsmitglieder<br />
teilgenommen. Darüber hinaus tagten die verschiedenen Ausschüsse, über deren<br />
Arbeit die jeweiligen Vorsitzenden regelmäßig ausführlich berichteten. Der Vorstand hat<br />
uns auch über die Aufsichtsratssitzungen hinaus über Vorgänge von besonderer Bedeutung<br />
oder Dringlichkeit informiert. Als Vorsitzender des Aufsichtsrats stand ich zudem in ständigem<br />
Kontakt mit dem Vorstandsvorsitzenden und beriet mit ihm die Strategie der <strong>ERGO</strong>,<br />
das Risiko- und Kapitalmanagement sowie die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage.<br />
Schwerpunkte der Beratungen<br />
In der Bilanzsitzung am 18. März <strong>2011</strong> wurde der Aufsichtsrat eingehend über den Jahresabschluss<br />
2010, zugleich aber auch über die Geschäftsstrategie der <strong>ERGO</strong> informiert. Darüber<br />
hinaus nahm er den Bericht des Chief Risk Officers zur Risikosituation und zur Risikostrategie<br />
der <strong>ERGO</strong> entgegen. In einer außerordentlichen Sitzung am 8. Juni <strong>2011</strong> befasste sich<br />
der Aufsichtsrat intensiv mit dem Ergebnis der Aufklärung der Umstände einer Incentive-<br />
Reise einiger HMI-Vermittler im Jahr 2007 nach Budapest. Der Vorstand berichtete über die<br />
von ihm beschlossenen Maßnahmen zur Verhinderung derartiger Vorfälle in der Zukunft.<br />
Der Aufsichtsrat unterstützte diese Maßnahmen ausdrücklich. In der Sitzung am 2. August<br />
<strong>2011</strong> ließen wir uns vom Vorstand über die Ergebnisse aus der Aufklärung weiterer in der<br />
Presse erhobener Vorwürfe betreffend die Vertriebsorganisation HMI und der Verwendung<br />
fehlerhafter Riesteranträge im Jahr 2005 informieren. In einer außerordentlichen Sitzung<br />
am 2. September <strong>2011</strong> bestellte der Aufsichtsrat den Nachfolger des zum Jahresende ausscheidenden<br />
Vorstandsmitglieds für das Vertriebsressort. Schließlich beriet der Aufsichtsrat<br />
in der Sitzung am 6. Dezember <strong>2011</strong> über die Entwicklung und Risikoexponierung der Kapitalanlagen<br />
der <strong>ERGO</strong>, die Strategie im Segment Gesundheit, das Ergebnis der Prüfungsmaßnahmen<br />
zu Aktivitäten beim Vertrieb betrieblicher Altersversorgung sowie die vom Vorstand<br />
beschlossenen Maßnahmen zur künftigen Ausrichtung der Vertriebsorganisation HMI.<br />
6
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats befasste sich in drei seiner Sitzungen umfassend<br />
mit den Untersuchungen zu den Themen Incentive-Reise Budapest, Verwendung eines fehlerhaften<br />
Riesterantrags sowie vertriebliche Aktivitäten im Bereich der betrieblichen Altersversorgung.<br />
Gemeinsam mit dem Vorstand beauftragte er die Munich Re Einheit Group Audit<br />
und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) zur Unterstützung<br />
und Ergänzung der Arbeiten der <strong>ERGO</strong> Konzernrevision mit der Prüfung dieser Vorgänge.<br />
Ferner diskutierte der Aufsichtsrat Anregungen zur Verbesserung der Effizienz der Aufsichtsratstätigkeit.<br />
Darüber hinaus beriet er ausführlich die Ergebnisse der <strong>ERGO</strong> Markenkampagne<br />
sowie die in diesem Kontext vom Vorstand ins Leben gerufenen Leuchtturmprojekte.<br />
Den Personalbericht nahm der Aufsichtsrat entgegen. Außerdem hat uns der<br />
Vorstand über wichtige Aspekte der anstehenden Einführung von Solvency II unterrichtet.<br />
Schließlich erörterten wir die vom Vorstand referierte Entwicklung der <strong>ERGO</strong> im internationalen<br />
Geschäft und diskutierten dabei insbesondere die Situation der Auslandsgesellschaften<br />
in der Türkei, in Südkorea und in Portugal.<br />
Neben den Entscheidungen zur Besetzung des Vorstands beschäftigten wir uns eingehend<br />
mit der Vergütung der Vorstandsmitglieder. So fasste das Plenum unter anderem<br />
Beschluss über die Bonuszahlungen der Vorstandsmitglieder für 2010. Des Weiteren haben<br />
wir über die Parameter für die variable Vergütung der Vorstandsmitglieder sowie die individuellen<br />
Ziele im Jahr 2012 und die Zielesystematik insgesamt beraten und die notwendigen<br />
Beschlüsse gefasst.<br />
Corporate Governance und Compliance<br />
Der Aufsichtsrat der <strong>ERGO</strong> misst einer guten Corporate Governance einen hohen Stellenwert<br />
zu. Wie auch in den vergangenen Jahren haben wir die Effizienz unserer Tätigkeit<br />
überprüft. Im Ergebnis konnten wir feststellen, dass die Arbeit des Aufsichtsrats angemessen<br />
organisiert und effizient gestaltet ist.<br />
Im Zusammenhang mit dem Vorfall „Budapest-Reise“ befasste sich der Aufsichtsrat auch<br />
mit den Vorschlägen zum Ausbau und zur weiteren Stärkung des Compliance-Systems der<br />
<strong>ERGO</strong>. Der Aufsichtsrat begrüßte es, dass ab 1. Januar 2012 die Funktion Compliance bei<br />
der Rechtsabteilung herausgelöst und in eine eigene Einheit im Ressort des Vorstandsvorsitzenden<br />
überführt wird. Auch bestärkte der Aufsichtsrat den Vorstand, künftig stärker<br />
vertriebliche Aspekte im Compliance-Management-System zu berücksichtigen.<br />
Jahres- und Konzernabschluss<br />
Die KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Steuerberatungsgesellschaft, München, hat den vom Vorstand aufgestellten<br />
Jahresabschluss einschließlich Lagebericht und den Konzernabschluss einschließlich<br />
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken<br />
versehen.<br />
Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat sich in der Sitzung am 13. März 2012 eingehend<br />
mit diesen Unterlagen befasst und sie vorab geprüft. Anschließend haben wir den<br />
Jahresabschluss und den Konzernabschluss, den Lagebericht und den Konzernlagebericht<br />
sowie die Berichte des Abschlussprüfers in der Bilanzsitzung, an der auch Vertreter des<br />
Abschlussprüfers teilgenommen und eine Stellungnahme abgegeben haben, umfassend<br />
erörtert. Wir hatten keine Einwendungen zu erheben. Wir billigten den Jahresabschluss und<br />
den Konzernabschluss für das Jahr <strong>2011</strong>. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.<br />
Den vom Vorstand erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />
sowie den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers hierzu haben wir ebenfalls geprüft. Es<br />
sind keine Beanstandungen erhoben worden.<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
7
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Der Abschlussprüfer hat dem Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen<br />
Unternehmen folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:<br />
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass<br />
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,<br />
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht<br />
unangemessen hoch war.“<br />
Wir schließen uns diesem Urteil an. Aufgrund unserer eigenen Prüfung sind gegen die<br />
Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen<br />
Unternehmen keine Einwendungen zu erheben.<br />
Veränderungen im Aufsichtsrat<br />
Herr Dr. Alan Hippe hat sein Mandat mit Ablauf des 31. Mai <strong>2011</strong> niedergelegt. In einer<br />
außerordentlichen Hauptversammlung wurde Herr Bernd Otten als sein Nachfolger in den<br />
Aufsichtsrat gewählt.<br />
Darüber hinaus hat Frau Dr. Karin Dorrepaal zum Jahresende <strong>2011</strong> ihr Mandat niedergelegt.<br />
Für sie wurde von einer weiteren außerordentlichen Hauptversammlung Frau<br />
Dr. Christine Bortenlänger ab dem 1. Januar 2012 in den Aufsichtsrat bestellt. Wir haben<br />
Frau Dr. Dorrepaal und Herrn Dr. Hippe für ihre erfolgreiche Arbeit und ihr Engagement in<br />
unserem Gremium unseren Dank ausgesprochen.<br />
Veränderungen im Vorstand<br />
Herr Jürgen Vetter, für den Vertrieb zuständiges Mitglied des Vorstands unserer Gesellschaft,<br />
ist mit Ablauf des Jahres <strong>2011</strong> aus dem Vorstand ausgeschieden. Wir danken Herrn<br />
Vetter für sein großes Engagement und seine langjährige erfolgreiche Arbeit in vielen<br />
verantwortungsvollen Positionen des Unternehmens.<br />
Als Nachfolger von Herrn Vetter haben wir zum 1. November <strong>2011</strong> Herrn Dr. Rolf Wiswesser<br />
zum Vorstandsmitglied der Gesellschaft bestellt. Er hat ab dem 1. Januar 2012 das Ressort<br />
Vertrieb übernommen.<br />
Dank an Vorstand und Mitarbeiter<br />
Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeitern der Gesellschaft<br />
sowie den Belegschaften der Gesellschaften der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> für<br />
ihren großen persönlichen Einsatz und den im Berichtsjahr erzielten Erfolg.<br />
Düsseldorf, den 20. März 2012<br />
Der Aufsichtsrat<br />
Dr. Nikolaus von Bomhard, Vorsitzender<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
8
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernlagebericht
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernlagebericht<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>ERGO</strong> ist eine der großen <strong>Versicherungsgruppe</strong>n in Deutschl<br />
and und Europa. Wir sind weltweit in mehr als 30 Ländern<br />
vertreten und konzentrieren uns auf die Regionen Europa<br />
und Asien. <strong>ERGO</strong> bietet ein umfassendes Spektrum an<br />
Versicherungen, Vorsorge und Serviceleistungen. Im<br />
Heimat markt Deutschland gehört <strong>ERGO</strong> über alle Sparten<br />
hinweg zu den führenden Anbietern im Markt. 50.000<br />
Menschen arbeiten als angestellte Mitarbeiter oder als<br />
hauptberufliche selbstständige Vertriebspartner für unsere<br />
Gruppe. <strong>2011</strong> nahmen wir Beiträge in Höhe von 20 Mrd. €<br />
ein und erbrachten für unsere Kunden Versicherungsleistungen<br />
von 17,5 Mrd. €.<br />
Unsere Kunden können wählen, welcher Weg zu <strong>ERGO</strong><br />
für sie der beste ist. Wir haben für jeden den richtigen<br />
Vertriebsweg: Selbstständige Vertriebspartner, Mitarbeiter<br />
im Direktvertrieb, Makler und starke Kooperationspartner<br />
im In- und Ausland sprechen Privat- und Firmenkunden<br />
an. Mit der europäischen Großbank UniCredit-Gruppe und<br />
weiteren Banken verbinden uns Vertriebspartnerschaften<br />
in Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern.<br />
<strong>ERGO</strong> gehört zu Munich Re; die Gruppe ist einer der weltweit<br />
führenden Rückversicherer und Risikoträger. Innerhalb<br />
der Gruppe ist <strong>ERGO</strong> der Spezialist für die Erstversicherung,<br />
also für die direkte Versicherung von Privat- und Firmenkunden<br />
im In- und Ausland. Die Kapitalanlagen der<br />
Gruppe von 202 Mrd. € – von denen 117 Mrd. € auf <strong>ERGO</strong><br />
entfallen – betreut ganz überwiegend der gemeinsame<br />
Vermögensmanager und Fondsanbieter MEAG.<br />
<strong>ERGO</strong> ist integraler Bestandteil von Munich Re und als<br />
solcher im Rahmen der aufsichts- und gesellschaftsrechtlichen<br />
Vorgaben in wesentliche Konzernprozesse integriert,<br />
zum Beispiel in den Bereichen Konzernstrategie und<br />
-geschäftspolitik, Kapital- und Finanzplanung, Risikomanagement,<br />
Controlling, Reporting und Rechnungswesen<br />
oder allgemein bei wesentlichen Rechtsgeschäften und<br />
Maßnahmen. Durch eine Konzernrichtlinie, welche die<br />
Verantwortlichkeiten und Kompetenzen zwischen der Konzernführung<br />
von Munich Re und <strong>ERGO</strong> bei maßgeblichen<br />
Entscheidungen regelt, ist eine „einheitliche Leitung“ im<br />
Sinne des Aktiengesetzes gegeben.<br />
Dieser Konzernlagebericht fasst die Geschäftstätigkeit<br />
unserer Gruppe zusammen. Er gibt einen Gesamtüberblick<br />
über die Entwicklung der <strong>ERGO</strong> auf den Seiten 19 – 22 und<br />
geht dabei auch auf die Geschäftsfelder Leben Deutschland,<br />
Gesundheit, Komposit Deutschland, Direktversicherung,<br />
Reiseversicherung und International ein.<br />
Unsere Markenstrategie<br />
Im Heimatmarkt Deutschland bieten wir Lebens- sowie<br />
Schaden- und Unfallversicherungsprodukte unter der<br />
Marke <strong>ERGO</strong> an. Dieses Angebot wird durch die Spezialversicherer<br />
– DKV für die Krankenversicherung, D. A. S. für<br />
Rechtsschutz und ERV für die Reiseversicherung – ergänzt.<br />
Im internationalen Geschäft sind wir überwiegend mit<br />
der Marke <strong>ERGO</strong> aktiv und rücken die Marke zunehmend<br />
stärker in den Vordergrund. So haben wir im Berichtsjahr<br />
unsere Gesellschaft in Griechenland umbenannt. Sie heißt<br />
nunmehr <strong>ERGO</strong> General Insurance Company S. A.<br />
Mit unserem Markenauftritt verbinden wir ein klares Versprechen<br />
an unsere Kunden: „Versichern heißt verstehen“.<br />
Dieses Versprechen steht für eine konsequente Ausrichtung<br />
an den Bedürfnissen der Kunden in allen Bereichen<br />
des Unternehmens. Dies umfasst eine bedarfsgerechte<br />
Beratung, welche die persönlichen Anliegen des Kunden<br />
versteht und aufgreift, genauso wie eine klare und verständliche<br />
Kommunikation, innovative Serviceleistungen<br />
und die schnelle Unterstützung im Schadenfall.<br />
Gleichzeitig arbeiten wir konsequent weiter daran, die<br />
Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen, und laden sie auf<br />
verschiedenen Kanälen zum Feedback ein. So haben wir im<br />
Internet eine Kundenwerkstatt eingerichtet. Im Berichtsjahr<br />
kam auch der neu gebildete Kundenbeirat erstmals<br />
zusammen, dessen 25 Mitglieder einen repräsentativen<br />
Querschnitt unserer deutschen Kunden darstellen. Der<br />
Kundenbeirat trifft sich zweimal im Jahr und soll die Kundensicht<br />
systematisch ins Unternehmen tragen. In der ersten<br />
Sitzung diskutierte der Beirat über die Themen Service,<br />
Produkte und Kundenkommunikation.<br />
10
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Geleitet wird der Kundenbeirat vom <strong>ERGO</strong> Kundenanwalt.<br />
Er ist mit seinen Mitarbeitern der Interessenvertreter<br />
der Kunden im Unternehmen. Außerdem nimmt er eine<br />
Schlichterfunktion wahr, wenn ein Kunde sich ungerecht<br />
behandelt fühlt und nicht weiterkommt. Die Aktivitäten des<br />
<strong>ERGO</strong> Kundenanwalts dienen der Identifikation von Veränderungsbedarfen<br />
in Prozessen, Produkten und Services.<br />
So sollen Verbesserungen angestoßen werden – und zwar<br />
konsequent aus Kundensicht.<br />
Wie wir steuern und<br />
was wir erreichen wollen<br />
Wir steuern unser Geschäft konsequent kunden-, service-<br />
und ertragsorientiert. Im Mittelpunkt stehen hierbei eine<br />
integrierte Steuerung der Geschäftsfelder und ihrer Verwaltungsprozesse,<br />
ein modernes Risikomanagement, welches<br />
auch die Aktiv-Passiv-Steuerung umfasst, sowie die<br />
wert- und risikoorientierte Steuerung aller geschäftlichen<br />
Aktivitäten.<br />
Unsere Aktivitäten umfassen verschiedene Geschäftsmodelle<br />
in allen Formen der Lebens-, Renten- und<br />
Krankenversicherung und nahezu sämtlichen Zweigen<br />
der Schaden- und Unfallversicherung sowie der Rechtsschutzversicherung.<br />
Das Geschäftsfeld International wird<br />
in einem eigenen Ressort gesteuert. Die Managementverantwortung<br />
für die internationalen Spezialversicherer im<br />
Bereich Gesundheit liegt beim Segment Munich Health der<br />
Munich Re. Um diese Steuerung auch gesellschaftsrechtlich<br />
abzubilden, wurden die internationalen Gesellschaften<br />
der DKV in Belgien, Luxemburg, Norwegen und Spanien<br />
zum Jahresende <strong>2011</strong> an die Munich Health Holding AG<br />
verkauft.<br />
Wertorientierte Unternehmensführung<br />
Unser Ziel ist es, Risiken in all ihren Facetten zu erfassen,<br />
zu bewerten, zu diversifizieren und so nachhaltig Wert für<br />
unsere Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter zu schaffen.<br />
Unseren Unternehmenswert nachhaltig zu steigern, ist<br />
maßgebliche Richtschnur unseres unternehmerischen<br />
Denkens und Handelns. Dazu gehört auch unser aktives<br />
Kapitalmanagement. Wir leben dieses Ziel vor allem<br />
dadurch, dass wir konsequent wertorientierte Steuerungssysteme<br />
einsetzen und diese laufend weiterentwickeln.<br />
Konzernlagebericht<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
Den Rahmen für jegliche Geschäftstätigkeit bildet unsere<br />
Risikostrategie, aus der wir ein dichtes Netz von Limitierungen<br />
und Meldeschwellen ableiten. Neben wertbasierten<br />
Größen beachten wir bei der Steuerung unseres Geschäfts<br />
eine Vielzahl wichtiger Nebenbedingungen. Dazu gehören<br />
Regelungen örtlicher Rechnungslegungssysteme, steuerliche<br />
Aspekte, Liquiditätsanforderungen sowie aufsichtsrechtliche<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Folgende Aspekte prägen unsere wertorientierte<br />
Unternehmensführung:<br />
• Geschäftliche Aktivitäten werden nicht einseitig nach<br />
ihrem Ertragspotenzial beurteilt, sondern auch nach<br />
dem Ausmaß der eingegangenen Risiken, das für die<br />
Höhe der Wertschaffung ebenfalls maßgeblich ist.<br />
Daher haben wir hohe Qualitätsstandards für Underwriting,<br />
Pricing, Kumulkontrolle und Schadenmanagement<br />
implementiert. Erst die Rendite-Risiko-Beziehung<br />
gibt Aufschluss darüber, ob eine Aktivität aus Aktionärssicht<br />
vorteilhaft ist.<br />
• Mit wertorientierten Steuerungsgrößen sichern wir die<br />
ökonomische Betrachtungsweise sowie die notwendige<br />
Vergleichbarkeit alternativer Initiativen und priorisieren<br />
diese.<br />
• Verantwortlichkeiten weisen wir klar zu und verdeutlichen<br />
Management und Mitarbeitern die Stellgrößen<br />
für die Wertsteigerung.<br />
• Strategie und operative Planung werden eng miteinander<br />
verknüpft.<br />
Kompositversicherung:<br />
Schaden‑/Kostenquote und Wertbeitrag<br />
In der Kompositversicherung und anderen Sparten, die<br />
überwiegend durch eine kurzfristige Geschäftsabwicklung<br />
gekennzeichnet sind, betrachten wir im Wesentlichen zwei<br />
Größen: Die Schaden-/Kostenquote und den Wertbeitrag.<br />
Die Schaden-/Kostenquote bezeichnet dabei das prozentuale<br />
Verhältnis der Summe aus Leistungen an Kunden<br />
(netto) und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb<br />
(netto) zu den verdienten Beiträgen (netto). Dies entspricht<br />
der Summe aus der Schadenquote und der Kostenquote.<br />
11
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Bei der Interpretation der Schaden-/Kostenquote sind<br />
die besonderen Umstände des einzelnen Versicherungszweigs<br />
zu berücksichtigen. Von erheblicher Bedeutung ist<br />
unter anderem, wie sich das Portfolio zusammensetzt und<br />
wie stark die Schadenbelastung im Zeitablauf schwankt.<br />
Bedeutsam ist die Zeitspanne zwischen dem Eingang<br />
der Beiträge und der Schadenzahlung. Je länger diese<br />
Zeiträume sind, desto länger können die eingenommenen<br />
Prämien auf dem Kapitalmarkt angelegt werden. So<br />
stehen hohen Schaden-/Kostenquoten in Sparten mit<br />
einer vergleichsweise späten Schadenmeldung und langen<br />
Schadenabwicklung (zum Beispiel Haftpflicht) regelmäßig<br />
höhere Ergebnisse aus Kapitalanlagen gegenüber, mit<br />
denen die Schadenrückstellungen bedeckt sind. Diese<br />
Erträge spiegeln sich in der Schaden-/Kostenquote nicht<br />
wider. Deshalb möchten wir die Schaden-/Kostenquote<br />
zwar so niedrig wie möglich halten; isoliert betrachtet<br />
ist sie für uns jedoch keine hinreichend aussagefähige<br />
Zielgröße.<br />
Maßgeblich ist stattdessen die ökonomische Wertschaffung,<br />
die sich mit der Schaden-/Kostenquote allein nicht<br />
sinnvoll abbilden lässt. Jene verfolgen wir intern durch die<br />
deutlich aussagekräftigere Steuerungsgröße Wertbeitrag.<br />
Sein Merkmal ist, dass die Wertschaffung nicht nur auf der<br />
Basis aktueller und prognostizierter Gewinne, sondern auch<br />
unter Berücksichtigung der Höhe der dabei eingegangenen<br />
Risiken zu messen ist.<br />
Der Wertbeitrag errechnet sich als Differenz aus angepasstem<br />
Ergebnis und Eigenkapitalkosten. Das angepasste<br />
Ergebnis setzt sich zusammen aus dem versicherungstechnischen<br />
Ergebnis, das aus der Gewinn-und-Verlust-<br />
Rechnung abgeleitet wird, dem Kapitalanlageergebnis<br />
sowie dem übrigen nichtversicherungstechnischen Ergebnis.<br />
Diese drei Positionen werden jeweils wertorientiert<br />
angepasst.<br />
Dem so angepassten Ergebnis stellen wir die Eigenkapitalkosten<br />
als Sollgröße gegenüber. Bei deren Berechnung hat<br />
das Risikokapital, das wir mit unserem internen Kapitalmodell<br />
bestimmen, einen wesentlichen Einfluss. Für das Kompositversicherungsgeschäft<br />
wird ein positiver Wertbeitrag<br />
erzielt, sofern das jeweils für ein Kalenderjahr gemessene<br />
angepasste Ergebnis die Eigenkapitalkosten übersteigt.<br />
Konzernlagebericht<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
Leben und Gesundheit: Embedded Value<br />
Die Produkte der Lebens- und Krankenversicherung<br />
sind geprägt durch ihre Langfristigkeit und den über die<br />
Gesamtlaufzeit der Verträge verteilten Ergebnisausweis.<br />
Derartig lang laufende Geschäftsportfolios, deren Erfolg<br />
sich nicht sinnvoll in einer Einjahressicht messen lässt,<br />
bewerten wir auf der Grundlage der European Insurance<br />
CFO Forum Market Consistent Embedded Value (MCEV)<br />
Principles©; diese wurden vom CFO-Forum in ihrer aktuellen<br />
Fassung im Oktober 2009 veröffentlicht.<br />
Der MCEV setzt sich zusammen aus dem im Unternehmen<br />
vorhandenen Eigenkapital und dem sogenannten<br />
Bestandswert. Letzterer ist der Barwert der nach finanz-<br />
und versicherungsmathematischen Grundsätzen berechneten<br />
zukünftigen Nettoerträge aus dem Versicherungsbestand<br />
und den damit verbundenen Kapitalanlagen<br />
unter Berücksichtigung des Zeitwerts der finanziellen<br />
Optionen und Garantien sowie der explizit berechneten<br />
Kapitalkosten.<br />
Der MCEV bezieht sich dabei auf das zum Bewertungsstichtag<br />
vorhandene Portefeuille. Er bildet mehr als 94 %<br />
unseres Lebens- und langfristigen Krankenversicherungsgeschäfts<br />
ab. Der Wert des zukünftigen Neugeschäfts wird<br />
hingegen nicht berücksichtigt. Allerdings erfolgt die Bewertung<br />
unter der Annahme, dass die Geschäftstätigkeit fortgeführt<br />
wird. Optionen und Garantien – vor allem die der<br />
Versicherungsnehmer – bewerten wir explizit über stochastische<br />
Simulationen. Im MCEV wird der Barwert aller Zahlungsströme<br />
für alle maßgeblichen Währungsräume auf<br />
der Basis der sogenannten Swap Rates und der impliziten<br />
Volatilitäten zum Bewertungsstichtag 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
bestimmt. Die Bewertung von Vermögensgegenständen,<br />
die auf dem Kapitalmarkt gehandelt werden, fußt auf den<br />
zum Bewertungsstichtag beobachteten Marktwerten.<br />
12
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Die Entwicklung des Versicherungsbestands modellieren<br />
wir unter Berücksichtigung der aktuellen Erwartungen für<br />
Biometrie, Storno und Kosten. Die Beteiligung der Versicherungsnehmer<br />
an den Überschüssen modellieren wir gemäß<br />
der aktuellen Planung und im Rahmen der gesetzlichen<br />
Vorschriften und beziehen sie damit in die Bewertung ein.<br />
Für die jeweiligen Einzelgesellschaften verwenden wir<br />
Steuersätze und Bemessungs grundlagen, die den nationalen<br />
Vorschriften entsprechen; ebenso berücksichtigen wir<br />
steuerliche Verlustvorträge bei der Kalkulation. Quellen -<br />
steuern auf Dividenden von Konzerngesellschaften werden<br />
nicht erfasst. Die Kapitalkosten umfassen neben den<br />
Steuern und Kosten der Kapitalanlageverwaltung auch die<br />
nicht explizit modellierten Risiken des Geschäfts und für<br />
die Kranken versicherung die Beteiligung der Versicherungsnehmer<br />
an den Erträgen des Eigenkapitals.<br />
Die Änderung des MCEV innerhalb eines Jahres – ohne die<br />
Effekte aus Währungskursschwankungen, Unternehmenskäufen<br />
oder -verkäufen sowie Ausschüttungen bzw. Kapitaleinschüssen<br />
– weisen wir als Embedded-Value-Gesamtergebnis<br />
aus. Bereinigt man dieses zusätzlich um Einflüsse<br />
aus Änderungen der steuerlichen und kapitalmarktbezogenen<br />
Rahmenbedingungen, spricht man vom operativen<br />
Embedded-Value-Ergebnis: Es ist das Maß für den Erfolg<br />
der operativen Geschäftstätigkeit eines Jahres.<br />
Steuerung der Kapitalanlagen<br />
Unsere Kapitalanlagen steuern wir, indem wir uns stark<br />
an der Struktur der Passivseite der Bilanz und ihrem Durationsprofil<br />
orientieren. Unter Beachtung unserer eigenen<br />
Risikotragfähigkeit sowie weiterer Investorenpräferenzen<br />
ermitteln wir auf der Grundlage nachhaltig erwarteter<br />
Kapitalmarktrenditen ein Benchmarkportfolio. Unser<br />
Assetmanager MEAG setzt dieses strategische Benchmarkportfolio<br />
in konkrete Vermögensanlagen um, weicht nur<br />
in einem sorgfältig definierten Rahmen ab und folgt dabei<br />
seiner Markteinschätzung. Der Soll-Rendite als erwartetem<br />
Ertrag aus dem Benchmarkportfolio wird die Rendite des<br />
Ist-Portfolios gegenübergestellt. Den Erfolg unseres Assetmanagers<br />
MEAG messen wir an der Höhe der Überrendite,<br />
die er im Vergleich zum Benchmarkportfolio unter Berücksichtigung<br />
des eingegangenen Risikos erzielt hat.<br />
Nichtfinanzielle Steuerungsgrößen<br />
Konzernlagebericht<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
Neben diesen rein finanziellen Steuerungsgrößen spielen<br />
auch nichtfinanzielle Faktoren eine Rolle, etwa Innovationen,<br />
Prozessgeschwindigkeit, Ausbildungsstand der<br />
Mitarbeiter sowie Kundenzufriedenheit, Vertriebsservice<br />
und Produktivität. Langfristig kann ein Unternehmen nur<br />
erfolgreich sein, wenn es nachhaltig wirtschaftet und<br />
zukunftsgerichteten qualitativen Faktoren ebenfalls Rechnung<br />
trägt. Deswegen orientieren wir uns im Rahmen<br />
unserer strategischen Steuerung an den fünf Zielgruppen<br />
Kunde, Vertriebspartner, Mitarbeiter, Gesellschaft und<br />
Kapitalgeber.<br />
Das unternehmerische Denken und Handeln der Mitarbeiter<br />
fördern wir, indem wir Verantwortlichkeiten eindeutig<br />
zuweisen und dadurch deutlich machen, wie viel der<br />
Einzelne, eine Einheit oder ein Geschäftsfeld zur Wertsteigerung<br />
beitragen. Daher unterstützen auch unsere Anreizsysteme<br />
für Mitarbeiter, Führungskräfte und Vorstand die<br />
klare Ausrichtung auf die Wertschaffung: Je höher ein<br />
Mitarbeiter oder Geschäftsleitungsmitglied in der Managementhierarchie<br />
angesiedelt ist, desto stärker hängt seine<br />
Vergütung vom Erfolg ab.<br />
13
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernlagebericht<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> –<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Aufsichtsrat<br />
Dr. Nikolaus von Bomhard, Vorsitzender<br />
Vorsitzender des Vorstands der Münchener<br />
Rückversicherungs-Gesellschaft AG<br />
Michael David, stellv. Vorsitzender<br />
Versicherungsangestellter<br />
Dr. Christine Bortenlänger, seit 1.1.2012<br />
Mitglied der Geschäftsführung der Börse München<br />
Mitglied des Vorstands der Bayerischen Börse AG<br />
Hans‑Peter Claußen<br />
Versicherungsangestellter<br />
Dr. Karin Dorrepaal, bis 31.12.<strong>2011</strong><br />
Senior Vice President of Corporate Strategy & Acquisitions<br />
Department, Royal DSM N. V.<br />
Ralph Eisenhauer<br />
Leitender Angestellter<br />
Frank Fassin<br />
Landesfachbereichsleiter Finanzdienstleistungen<br />
der ver.di NRW<br />
Prof. Dr. Nadine Gatzert<br />
Inhaberin des Lehrstuhls für Versicherungswirtschaft an<br />
der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Ira Gloe‑Semler<br />
Gewerkschaftssekretärin ver.di<br />
Dr. Heiner Hasford<br />
Mitglied des Vorstands der Münchener<br />
Rückversicherungs-Gesellschaft AG i. R.<br />
Dieter Herzog<br />
Versicherungsangestellter<br />
Dr. Alan Hippe, von 1.1.<strong>2011</strong> bis 31.5.<strong>2011</strong><br />
Member of the Corporate Executive Committee<br />
der F. Hoffmann-La Roche Ltd.<br />
Dr. Lothar Meyer<br />
Vorsitzender des Vorstands der<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG i. R.<br />
Dr. Markus Miele<br />
Geschäftsführender Gesellschafter der Miele & Cie. KG<br />
Silvia Müller<br />
Versicherungsangestellte<br />
Marco Nörenberg<br />
Versicherungsangestellter<br />
Bernd Otten, seit 15.7.<strong>2011</strong><br />
Leiter Corporate Office der Münchener<br />
Rückversicherungs-Gesellschaft AG<br />
Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen<br />
Direktor des Instituts für Finanzwissenschaft an der<br />
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg<br />
Richard Sommer<br />
Leiter der Bundesfachgruppe Versicherungen der ver.di<br />
Dr. Theodor Weimer<br />
Sprecher des Vorstands der UniCredit Bank AG<br />
Heinz Wink<br />
IT-Angestellter<br />
Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst<br />
Geschäftsführer der WB Consult GmbH<br />
14
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Prüfungsausschuss<br />
Dr. Heiner Hasford<br />
Heinz Wink<br />
Dr. Theodor Weimer<br />
Vorstandsausschuss<br />
Dr. Nikolaus von Bomhard<br />
Hans-Peter Claußen<br />
Dr. Markus Miele<br />
Nominierungsausschuss<br />
Dr. Nikolaus von Bomhard<br />
Dr. Lothar Meyer<br />
Dr. Markus Miele<br />
Vorstand<br />
Dr. Torsten Oletzky, Vorsitzender<br />
Konzernentwicklung<br />
Kommunikation<br />
Recht, Compliance<br />
Revision<br />
Dr. Bettina Anders<br />
Kundenservice, Betriebsorganisation und IT<br />
Dr. Daniel von Borries<br />
Finanzen und Kapitalanlagen<br />
Lebensversicherungsgeschäft im Inland<br />
MEAG / <strong>ERGO</strong>-Schnittstelle<br />
Christian Diedrich<br />
Kompositversicherungsgeschäft<br />
(Schaden / Unfall / Rechtsschutz) im Inland<br />
Dr. Christoph Jurecka, seit 1.2.<strong>2011</strong><br />
Rechnungswesen, Steuern, Planung und<br />
Controlling, Risikomanagement<br />
Dr. Ulf Mainzer, Arbeitsdirektor<br />
Personal Inland sowie übergreifende Grundsatzfragen<br />
Allgemeine Dienste, Gebäudemanagement,<br />
Materialwirtschaft / Einkauf und Logistik im Inland<br />
Ständiger Ausschuss<br />
Dr. Nikolaus von Bomhard<br />
Michael David<br />
Dr. Lothar Meyer<br />
Dr. Markus Miele<br />
Marco Nörenberg<br />
Vermittlungsausschuss<br />
Dr. Nikolaus von Bomhard<br />
Michael David<br />
Dr. Heiner Hasford<br />
Richard Sommer<br />
Dr. Jochen Messemer<br />
Internationales Geschäft<br />
(außer Geschäftsfeld Gesundheit)<br />
Dr. Clemens Muth<br />
Geschäftsfeld Gesundheit<br />
im In- und Ausland<br />
Konzernlagebericht<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
Gesellschaftsorgane<br />
Dr. Rolf Ulrich, bis 31.1.<strong>2011</strong><br />
Rechnungswesen, Steuern, Planung und<br />
Controlling, Risikomanagement<br />
Jürgen Vetter, bis 31.12.<strong>2011</strong><br />
Vertrieb Inland, Kompetenz-Center<br />
Bankvertrieb Inland und International<br />
Strategisches Marketing, Markenfragen<br />
Dr. Rolf Wiswesser, seit 1.11.<strong>2011</strong><br />
Vertrieb Inland, Kompetenz-Center<br />
Bankvertrieb Inland und International<br />
Strategisches Marketing, Markenfragen<br />
15
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernlagebericht<br />
Rahmenbedingungen<br />
Das Umfeld unserer Geschäftstätigkeit wird von mehreren<br />
langfristig wirksamen globalen Trends bestimmt. Der<br />
demografische Wandel sorgt für grundlegende Veränderungen<br />
in weiten Teilen der Erde und stellt besonders in<br />
den Industrieländern die Sozialversicherungs- und Gesundheitssysteme<br />
vor enorme Herausforderungen. Umlagefinanzierte<br />
staatliche Sozialversicherungssysteme sind<br />
mit der steigenden Lebenserwartung in Kombination mit<br />
sinkenden Geburtenraten enorm belastet. Ihre Altersversorgung<br />
und eine hochwertige medizinische Versorgung<br />
können die Europäer daher mittelfristig nur sicherstellen,<br />
wenn sie zusätzlich privat vorsorgen. Daraus ergibt sich<br />
eine große Chance für die private Versicherungswirtschaft.<br />
In den Entwicklungs- und Schwellenländern ist nicht nur<br />
ein rasches Bevölkerungswachstum zu beobachten, sondern<br />
auch ein schneller Wohlstandsanstieg breiter Bevölkerungsschichten.<br />
Dabei gewinnen besonders die aufstrebenden<br />
Volkswirtschaften Asiens global an Bedeutung. Das<br />
ökonomische und auch geopolitische Gewicht der Industrieländer<br />
nimmt dagegen relativ betrachtet ab. Weltweite<br />
Wirtschaftsverflechtungen, technischer Fortschritt und<br />
Digitalisierung beschleunigen die globale Vernetzung von<br />
Kapitalströmen und Lieferketten und erhöhen die Komplexität<br />
der Weltwirtschaft.<br />
In diesem Umfeld beobachten wir eine steigende Anzahl<br />
von versicherungsrelevanten Großereignissen. Die versicherten<br />
Schäden steigen im Verhältnis zur wirtschaftlichen<br />
Aktivität überproportional. Wir glauben, dass neben fortschreitender<br />
Urbanisierung und Konzentration von Werten<br />
in exponierten Regionen auch der Klimawandel daran<br />
einen Anteil hat. So entstehen neue Risikopotenziale und<br />
Kumulgefahren, die eine ständige Weiterentwicklung der<br />
Versicherungstechnik unerlässlich machen.<br />
Unternehmen wie <strong>ERGO</strong>, die im Risikomanagement zu den<br />
Führenden gehören, können die Chancen nutzen, die sich<br />
aus diesen globalen Trends ergeben. Mit unserem ausgeprägten<br />
Risikobewusstsein können wir uns auch in einem<br />
komplexen und volatilen Umfeld behaupten.<br />
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
Die Erholung der Weltwirtschaft schwächte sich <strong>2011</strong> wie<br />
erwartet ab. Die globalen Wachstumsunterschiede weiteten<br />
sich aus: Während das Wirtschaftswachstum in den<br />
USA zu Jahresbeginn und in der Eurozone vor allem in<br />
der zweiten Jahreshälfte stagnierte, wiesen die meisten<br />
Schwellen- und Entwicklungsländer hohe Zuwachsraten<br />
auf, die allerdings etwas niedriger ausfielen als im Vorjahr.<br />
Die Staatsschuldenkrise in den Peripherieländern des<br />
Euroraumes spitzte sich erneut zu, drohte sich zu einer<br />
Bankenkrise auszuweiten und verunsicherte Unternehmen<br />
und Konsumenten. Die Konjunktur in der Eurozone verlief<br />
wenig dynamisch. Das Wachstum in Deutschland lag zwar<br />
deutlich über dem Durchschnitt der Eurozone, verlor gegen<br />
Ende des Jahres aufgrund der verschlechterten internationalen<br />
Rahmenbedingungen aber an Schwung.<br />
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt stieg im Jahr <strong>2011</strong><br />
preisbereinigt um 3,0 % (vorläufige Schätzung des Statistischen<br />
Bundesamtes vom 11. Januar 2012). Der deutsche<br />
Arbeitsmarkt entwickelte sich weiter positiv: Im Jahresverlauf<br />
sank die Arbeitslosenquote von 7,9 % im Januar<br />
auf 6,6 % im Dezember und betrug im Jahresdurchschnitt<br />
7,1 %. Die Teuerungsrate der Verbraucherpreise in Deutschland<br />
stieg <strong>2011</strong> aufgrund hoher Rohstoffpreise an und lag<br />
im Jahresdurchschnitt bei 2,3 %.<br />
Kapitalmarktentwicklung<br />
Die Schwankungen an den internationalen Aktienmärkten<br />
haben insbesondere in der zweiten Jahreshälfte <strong>2011</strong><br />
wieder deutlich zugenommen. Der Hauptgrund hierfür war<br />
die Eskalation der Staatsschuldenkrise im Euroraum und<br />
die Angst vor einem Einbruch des Wachstums der Weltwirtschaft.<br />
So verloren sowohl der Preisindex Euro Stoxx 50<br />
(− 17,1 %) als auch der Performance-Index DAX (− 14,7 %)<br />
deutlich im Gesamtjahr.<br />
16
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Während die Europäische Zentralbank (EZB) zunächst aufgrund<br />
der stark angestiegenen Inflationsraten den Zinsanhebungszyklus<br />
einläutete und sowohl im April als auch im<br />
Juli den Leitzins anhob, musste sie bereits im August aufgrund<br />
der Eskalation der Staatsschuldenkrise in der Eurozone<br />
wieder gegensteuern, indem sie erneut Staatsanleihen<br />
von Peripherieländern aufkaufte. Im November vollzog<br />
sie dann die Zinswende und senkte den Leitzins zunächst<br />
auf 1,25 % und im Dezember auf 1,0 %. Die US-Notenbank<br />
hielt trotz des gestiegenen Inflationsdrucks zu Beginn des<br />
Jahres an ihrer Niedrigzinspolitik fest. Als sich die ökonomischen<br />
Bedingungen dann eintrübten, bekundete die<br />
US-Notenbank sogar, dass sie den Leitzins im derzeitigen<br />
Umfeld bis Mitte 2013 auf dem Niveau von 0− 0,25 % belassen<br />
wolle. Zudem entschloss sie sich, die durchschnittliche<br />
Restlaufzeit der aufgekauften Staatsanleihen zu erhöhen,<br />
um die langfristigen Zinsen niedrig zu halten.<br />
Aufgrund der hohen Nachfrage nach als sicher geltenden<br />
Anlageformen fiel die Rendite zehnjähriger deutscher<br />
Staatsanleihen im Laufe des Jahres von 3,0 % auf 1,8 %<br />
und die Rendite zehnjähriger US-amerikanischer Staatsanleihen<br />
im gleichen Zeitraum von 3,3 % auf 1,9 %.<br />
Die Entwicklung der<br />
Versicherungswirtschaft<br />
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung beeinflusst die<br />
Prämienentwicklung in der Assekuranz stark, insbesondere<br />
in der Kompositversicherung. Bei der Marktentwicklung<br />
der Lebens- und Krankenversicherung spielen daneben die<br />
Einflüsse der Kapitalmärkte und Veränderungen im rechtlichen<br />
und steuerlichen Umfeld eine bedeutende Rolle. Für<br />
die europäischen Versicherungsmärkte gibt es daher sehr<br />
unterschiedliche Rahmenbedingungen. In den folgenden<br />
Abschnitten gehen wir unserem Geschäftsschwerpunkt folgend<br />
etwas detaillierter auf die Entwicklungen in unserem<br />
Heimatmarkt Deutschland ein. <strong>2011</strong> gingen die Beiträge<br />
dort insgesamt um 1,2 % zurück (vorläufige Schätzung des<br />
Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />
vom November <strong>2011</strong>). Die Marktzahlen basieren auf Bruttozahlen<br />
nach deutschem Handelsrecht (HGB) und sind<br />
daher mit Werten nach IFRS bzw. Werten nach Rückversicherung<br />
nicht ohne Weiteres vergleichbar.<br />
Die Lebensversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />
Konzernlagebericht<br />
Rahmenbedingungen<br />
Vor dem Hintergrund der weiterhin schwierigen Bedingungen<br />
auf den Kapitalmärkten haben Sicherheit und Verlässlichkeit<br />
Priorität für die Kunden. Gleichwohl sanken die<br />
Beitragseinnahmen im deutschen Lebensversicherungsmarkt<br />
(einschließlich Pensionskassen und -fonds) nach<br />
vorläufigen Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen<br />
Versicherungswirtschaft um 4,2 % auf 86,6 (90,4) Mrd. €.<br />
Dies liegt vor allem daran, dass die Lebensversicherer deutlich<br />
weniger Geschäft zu Einmal beiträgen abgeschlossen<br />
haben. Insgesamt ergab sich deshalb trotz höherer laufender<br />
Beiträge auch im Neugeschäft ein Rückgang. Die Auszahlungen<br />
an die Lebensversicherungskunden nahmen auf<br />
81,0 (72,9) Mrd. € spürbar zu.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> wurden klassische Rentenversicherungen<br />
besonders nachgefragt. Hier entwickelten sich auch<br />
staatlich geförderte Produkte weiterhin gut. Auch Zusatzversicherungen<br />
gegen die finanziellen Auswirkungen von<br />
Berufsunfähigkeit sowie Pflegebedürftigkeit verzeichneten<br />
einen spürbaren Anstieg. In der betrieblichen Altersversorgung<br />
war das Neugeschäft im Jahr <strong>2011</strong> rückläufig. Direkt-<br />
und Rückdeckungsversicherungen konnten das gute Neugeschäft<br />
aus dem Vorjahr nicht wiederholen; besonders<br />
das Neugeschäft gegen Einmalbeitrag sank hier deutlich.<br />
Pensionskassen und Pensionsfonds verzeichneten hingegen<br />
einen guten Zuwachs.<br />
Die private Krankenversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />
Mit dem GKV-Finanzierungsgesetz wurde die 3-Jahres-<br />
Wartefrist für Angestellte, die von der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GKV) in die private Krankenversicherung<br />
wechseln wollen, zum 31. Dezember 2010 wieder aufgehoben.<br />
Dies hat marktweit zu einer Erhöhung des Neuzugangs<br />
in der Vollversicherung geführt. Im Zusatzversicherungsgeschäft<br />
war ebenfalls ein Anstieg zu verzeichnen.<br />
Die private Krankenversicherung erreichte im Jahr <strong>2011</strong><br />
nach ersten vorläufigen Prognosen ein Beitragswachstum<br />
von 4,9 % auf insgesamt 34,9 (33,3) Mrd. €. Die<br />
Versicherungsleistungen einschließlich der Schadenregulierungskosten<br />
sind voraussichtlich um rund 5,5 % auf<br />
23,1 (21,9) Mrd. € gestiegen. Die Steigerungsrate in der<br />
Krankenversicherung lag damit abermals über der allgemeinen<br />
Preissteigerung.<br />
17
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />
Die Kompositversicherung profitierte von der guten Konjunktur<br />
in Deutschland und verzeichnete einen Beitragsanstieg<br />
von 2,7 % auf 56,7 (55,2) Mrd. €. Alle Sparten erreichten<br />
ein – wenn auch zum Teil nur leichtes – Beitragsplus. In der<br />
Kraftfahrtversicherung (+ 3,5 %) deutete sich das Ende des<br />
Preissenkungszyklus an. Auch in der Privaten Sachversicherung<br />
(+ 1,8 %), der Allgemeinen Haftpflichtversicherung<br />
(+ 2,5 %) sowie der Rechtsschutzversicherung (+ 2,0 %)<br />
bestanden Beitragsanpassungsmöglichkeiten. In der Transport-<br />
und Luftfahrtversicherung (+ 6,0 %) wirkte die positive<br />
konjunkturelle Entwicklung. Das Marktwachstum in der<br />
Unfallversicherung (+ 1,0 %) ging vor allem auf Einmalbeitragsgeschäft<br />
zurück.<br />
Konzernlagebericht<br />
Rahmenbedingungen<br />
Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />
Allerdings sind auch die Schäden gegenüber dem Vorjahr<br />
deutlich angestiegen. Die Schaden-/Kostenquote dürfte<br />
sich mit rund 98 % auf Vorjahresniveau befinden. Als<br />
Ursachen zu nennen sind die lange Frostperiode zu Beginn<br />
des Jahres sowie die sommerlichen Sturm- und Hagelereignisse.<br />
Insgesamt wurde ein versicherungstechnischer<br />
Gewinn in Höhe von 0,8 (0,9) Mrd. € erzielt. Die Marktzahlen<br />
sind vorläufige Angaben des Gesamtverbands der<br />
Deutschen Versicherungswirtschaft vom November <strong>2011</strong>.<br />
18
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernlagebericht<br />
Geschäftsverlauf<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> brachte für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
eine Vielzahl von Herausforderungen. An vorderster<br />
Stelle zu nennen ist die Staatsschuldenkrise in der Eurozone.<br />
Diese brachte erhebliche Turbulenzen an den Kapitalmärkten<br />
und Tiefststände bei Zinssätzen insbesondere für<br />
deutsche Staatsanleihen mit sich.<br />
In diesem Umfeld haben wir Stabilität bewiesen, sowohl bei<br />
Beiträgen als auch beim Ergebnis. Angesichts der Umstände<br />
ist das Konzernergebnis von 349 (355) Mio. € durchaus zu -<br />
frieden stellend – auch wenn wir uns mehr vorgenommen<br />
hatten. Die Eigenkapitalrendite beträgt 9,5 (8,8) %.<br />
Das Kapitalanlageergebnis spiegelt die Ereignisse an den<br />
Kapitalmärkten und fiel mit 4,1 (5,2) Mrd. € deutlich geringer<br />
aus als im Vorjahr. Gegenläufig zu hohen Abschreibungen<br />
auf griechische Staatsanleihen wirkten Gewinne aus Veräußerungen<br />
der internationalen Krankenversicherungsgesellschaften<br />
an Munich Re und einer Immobilienbeteiligung in<br />
Singapur sowie Zuschreibungen auf unsere Zinsabsicherungen<br />
zum Schutz vor lang anhaltenden Niedrigzinsphasen.<br />
Die Bestandswerte unseres langfristigen Geschäfts in der<br />
Lebens- und Krankenversicherung waren im Berichtsjahr<br />
erheblich belastet. Dies lag vor allem an dem starken Zinsrückgang<br />
für festverzinsliche Wertpapiere bester Bonität:<br />
Im Zuge der krisenhaften Zustände an den Kapitalmärkten<br />
wurden historische Tiefststände erreicht – bei gleichzeitig<br />
hoher Volatilität. Des Weiteren ist die Belastung durch<br />
Anleihen der europäischen Peripheriestaaten zu nennen.<br />
Außerdem haben wir unsere Modelle, die wir im Übrigen<br />
laufend weiterentwickeln, sehr konservativ kalibriert. Der<br />
nach streng marktkonsistenten Methoden – also ohne die<br />
Anwendung von Zinszuschlägen wie etwa Illiquiditätsprämien<br />
– ermittelte Embedded Value (MCEV) sank zum<br />
Jahresende auf 875 (4.108) Mio. €. Der Wert der Garantien,<br />
die wir unseren Kunden in der Lebensversicherung geben,<br />
stieg unter solchen Rahmenbedingungen stark an. Dies<br />
schlug sich auch in den Gesamterträgen des MCEV nieder:<br />
Sie beliefen sich auf − 2.977 (724) Mio. €. Der Neugeschäftswert<br />
betrug lediglich 37 (141) Mio. €.<br />
Beitragseinnahmen<br />
Im Berichtsjahr beliefen sich die gesamten Beitragseinnahmen<br />
auf 20,3 (20,1) Mrd. €, ein geringer Anstieg um 0,7 %.<br />
Die gebuchten Bruttobeiträge nach IFRS stiegen um 1,0 %<br />
auf 18,6 (18,5) Mrd. €. Nicht in diesen enthalten sind die<br />
Sparbeiträge aus fondsgebundenen Lebensversicherungen<br />
oder Kapitalisierungsprodukten.<br />
Im deutschen Geschäft beliefen sich die gesamten<br />
Beitrags einnahmen auf 14,6 (14,4) Mrd. € (+1,0 %) und die<br />
gebuchten Bruttobeiträge nach IFRS auf 13,28 (13,26)<br />
Mrd. € (+0,2 %). Im internationalen Geschäft sind wir moderat<br />
gewachsen. Hier betrugen die gebuchten Bruttobeiträge<br />
nach IFRS 5,4 (5,2) Mrd. € (+3,0 %) und die gesamten<br />
Beitragseinnahmen 5,7 (5,7) Mrd. €.<br />
Hinter dieser Stabilität im Gesamtbild verbergen sich<br />
unterschiedliche Entwicklungen in den Geschäftsfeldern<br />
Leben Deutschland, Gesundheit, Komposit Deutschland,<br />
Direktversicherung, Reiseversicherung und International.<br />
In der deutschen Lebensversicherung verzeichneten wir<br />
einen Rückgang der gesamten Beitragseinnahmen von<br />
3,2 % und bei den gebuchten Bruttobeiträgen von 5,7 %.<br />
Grund für diese Entwicklung waren vor allem deutlich<br />
geringere Einmalbeiträge. Angesichts der Zinssituation<br />
hatten wir dieses Geschäft zu weniger attraktiven Konditionen<br />
angeboten und entsprechend weniger Geschäft<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>2011</strong> 2010 Veränd.<br />
Mio. € Mio. €<br />
%<br />
Gesamte Beitragseinnahmen 20.270 20.131 0,7<br />
Gebuchte Bruttobeiträge 18.639 18.457 1,0<br />
Ergebnis aus Kapitalanlagen 4.116 5.243 − 21,5<br />
Versicherungsleistungen (netto) 1 16.823 17.738 − 5,2<br />
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto) 3.814 3.598 6,0<br />
Konzernergebnis 349 355 − 1,6<br />
1 Inkl. Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer.<br />
19
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
abgeschlossen – wie der gesamte deutsche Markt. Die Einmalbeiträge<br />
beliefen sich auf 1,06 (1,15) Mrd. € (− 7,7 %).<br />
Positiv war die Entwicklung des Neuzugangs zu laufenden<br />
Beiträgen: Er wuchs um 6,3 % auf 314 (295) Mio. €. In der<br />
Summe ergab sich ein Rückgang des Neuzugangs von<br />
4,9 % – in der international gebräuchlicheren Größe APE<br />
gemessen (Annual Premium Equivalent, APE: laufende Beiträge<br />
plus ein Zehntel der Einmalbeiträge) allerdings ein<br />
Anstieg von 2,4 %.<br />
Die gebuchten Bruttobeiträge im Geschäftsfeld Gesundheit<br />
stiegen um 3,5 %. Im Inland betrug das Wachstum<br />
3,1 % auf 4,9 (4,8) Mrd. €, im internationalen Geschäft<br />
5,0 % auf 1,1 (1,0) Mrd. €. Der Zugang im Inland betrug<br />
225 (254) Mio. € (− 11,6 %). Im Vorjahr hatte ein Großvertrag<br />
die Zahlen stark positiv beeinflusst. Bereinigt um diesen<br />
Effekt war ein Anstieg von 16,8 % zu verzeichnen. Im<br />
Berichtsjahr wirkte sich die Aufhebung der 3-Jahres-Wechselsperre<br />
zum Jahresbeginn positiv auf den Neuzugang<br />
in der Krankheitskosten-Vollversicherung aus.<br />
Im Geschäftsfeld Komposit Deutschland legten die<br />
gebuchten Bruttobeiträge um 2,1 % zu. Den größten Beitrag<br />
zum Wachstum leistete das Gewerbe- und Industriegeschäft.<br />
Wir bauen es seit Jahren umsichtig, aber stetig<br />
aus. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen hier um 8,1 %.<br />
In der Kraftfahrtversicherung konnten wir wieder einen<br />
Beitragsanstieg von 3,8 % verbuchen, ebenso wie in der<br />
Rechtsschutzversicherung (+ 0,4 %). Wegen niedrigeren Einmalbeitragsgeschäfts<br />
gingen die Beitragseinnahmen in der<br />
Unfallversicherung dagegen um 3,5 % zurück.<br />
Wieder erfreulich gewachsen sind wir im Geschäftsfeld<br />
Direktversicherung. Die gesamten Beitragseinnahmen legten<br />
um 4,7 % zu, die gebuchten Bruttobeiträge um 4,4 %.<br />
Einen kräftigen Anstieg von 12,6 % verzeichnet die Krankenversicherung,<br />
die wir in der Direktversicherung ausschließlich<br />
in Form der Ergänzungsversicherung betreiben. Die<br />
Kompositversicherung legte um 2,3 % zu und die gesamten<br />
Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung um 2,8 %.<br />
Konzernlagebericht<br />
Geschäftsverlauf<br />
Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />
Gesamte Beitragseinnahmen1 <strong>2011</strong> 2010 Veränd.<br />
Mio. € Mio. €<br />
%<br />
Leben Deutschland 5.074 5.241 − 3,2<br />
Gesundheit 5.975 5.778 3,5<br />
Komposit Deutschland 3.227 3.160 2,1<br />
Direktversicherung 1.422 1.358 4,7<br />
Reiseversicherung 488 430 13,5<br />
International 4.346 4.440 − 2,1<br />
Gesamte Beitragseinnahmen 20.270 20.131 0,7<br />
1 Teilkonsolidierte Werte<br />
In der Reiseversicherung kletterten die gebuchten Bruttobeiträge<br />
kräftig um 13,5 %. Im Inland betrug das Wachstum<br />
11,6 %, im internationalen Geschäft 14,3 %.<br />
Die gesamten Beitragseinnahmen im Geschäftsfeld International<br />
gingen um 2,1 % zurück. Bereinigt um Wechselkurseffekte<br />
und Sondereffekte aus dem Verkauf der<br />
portugiesischen Tochtergesellschaft, lag das Beitragsvolumen<br />
auf Vorjahresniveau. In der Kompositversicherung<br />
konnten wir die Beiträge um 2,1 % steigern. Dämpfend<br />
wirkten sich hier neben den oben erwähnten Effekten die<br />
Sanierungsanstrengungen in der Türkei und Südkorea und<br />
die damit verbundene restriktive Zeichnungspolitik aus.<br />
Gutes Wachstum erzielten wir dagegen in Polen. In Indien<br />
ist die HDFC <strong>ERGO</strong> sehr erfreulich gewachsen; da wir an<br />
der Gesellschaft nur eine Minderheitsbeteiligung haben,<br />
wirkte sich das nicht in den Beitragseinnahmen aus. In der<br />
Lebensversicherung hatten wir wie in Deutschland geringere<br />
Einmalbeiträge zu verzeichnen: Angesichts veränderter<br />
steuerlicher Rahmenbedingungen in Österreich haben wir<br />
dort deutlich weniger Einmalbeitragsgeschäft abgeschlossen.<br />
Die gesamten Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung<br />
lagen um 6,8 % unter dem Vorjahr.<br />
Leistungen und Kosten<br />
Für unsere Kunden haben wir im Berichtsjahr Leistungen in<br />
Höhe von 17,5 (18,4) Mrd. € erbracht. Für eigene Rechnung –<br />
also nach dem Anteil der Rückversicherer – waren es<br />
16,8 (17,7) Mrd. €. In dem Rückgang um 5,2 % spiegelt sich<br />
das geringere Kapitalanlageergebnis, welches ganz überwiegend<br />
den Kunden in der Personenversicherung zugute<br />
kommt. Außerdem fielen die Zuführungen zur Deckungsrückstellung<br />
geringer aus. Dies lag an den geringeren<br />
Einmalbeiträgen und dem per saldo negativen Ergebnis<br />
aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten in der fondsgebundenen<br />
Lebensversicherung.<br />
Gegenläufig wirkten höhere Aufwendungen für Versicherungsfälle<br />
insbesondere im Geschäftsfeld Gesundheit<br />
20
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
(+ 5,3 %) und in der deutschen Kompositversicherung<br />
(+ 6,3 %); dort stieg die Schaden-/Kostenquote auf 93,6<br />
(90,3) %. Der strenge Winter und zahlreiche Starkregen-<br />
und Unwetterereignisse im Sommer sind hier anzuführen.<br />
Darüber hinaus haben wir die Reserven für Haftpflicht aufgrund<br />
von Großschäden und zur Risikovorsorge erhöht.<br />
Im internationalen Geschäft konnten wir die Schaden-/<br />
Kostenquote zwar verbessern. Gleichwohl hatte die Verbesserung<br />
auf 105,6 (107,9) % nicht das Ausmaß, das<br />
wir angestrebt hatten. Dies lag vor allem daran, dass<br />
die ersten beiden Quartale hinter unseren Erwartungen<br />
zurückblieben. Den Trend des zweiten Halbjahres bewerten<br />
wir deutlich positiv. In Polen konnten wir die Schaden-/<br />
Kostenquote – sie war im Vorjahr auch durch Naturereignisse<br />
belastet – stark verbessern. In der Türkei und in<br />
Südkorea haben wir eine Vielzahl von Konsolidierungsmaßnahmen<br />
eingeleitet, die nun zu greifen beginnen: So haben<br />
wir in der Türkei den Anteil des unprofitablen Kraftfahrtgeschäfts<br />
am Portefeuille nahezu halbiert, gleichzeitig eine<br />
differenzierte Tarifstruktur eingeführt und höhere Preise<br />
durchgesetzt. Allerdings bleibt das Marktumfeld insbesondere<br />
in der Kraftfahrtversicherung in der Türkei und<br />
in Südkorea weiterhin sehr schwierig.<br />
Dass die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb<br />
(netto) um 6,0 % auf 3,8 (3,6) Mrd. € angestiegen sind,<br />
liegt maßgeblich an der Veränderung der aktivierten<br />
Abschlusskosten. Aufgrund der Zinsentwicklung waren dort<br />
zusätzliche Abschreibungen vorzunehmen. In der Bruttobetrachtung<br />
stiegen die Verwaltungskosten um 3,4 % und<br />
die Abschlusskosten um 2,5 %.<br />
Kapitalanlageergebnis<br />
Die nun schon einige Jahre andauernden Turbulenzen an<br />
den weltweiten Kapitalmärkten sind für uns als bedeutendem<br />
institutionellem Anleger eine große Herausforderung.<br />
Nicht nur haben Zins- und Kursentwicklungen erhebliche<br />
Auswirkungen auf die Erfolgsrechnung. Insbesondere in<br />
der Altersvorsorge oder der Krankenversicherung sind<br />
Garantien und Verzinsung der Kundengelder für den<br />
Konzernlagebericht<br />
Geschäftsverlauf<br />
Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />
Ergebnis aus Kapitalanlagen <strong>2011</strong> 2010 Veränd.<br />
Mio. € Mio. €<br />
%<br />
Laufende Erträge 5.042 4.968 1,5<br />
Zuschreibungen/Abschreibungen −1.041 − 129 707,3<br />
Realisierte Gewinne/Verluste 708 479 47,9<br />
Sonstige Erträge/Aufwendungen −594 − 75 689,1<br />
Gesamt 4.116 5.243 − 21,5<br />
Markterfolg wichtig. Nicht zuletzt deshalb haben wir den<br />
weit überwiegenden Anteil unserer Kapitalanlagen in Höhe<br />
von 117 (116) Mrd. € breit diversifiziert in festverzinsliche<br />
Wertpapiere und Darlehen investiert. Über die Zusammensetzung<br />
des Kapitalanlagebestandes und wesentliche<br />
Entwicklungen berichten wir auf Seite 24 f.<br />
An den Märkten wurde die Einschätzung von Staatsanleihen<br />
als vermeintlich risikoloser Anlageklasse massiv in<br />
Frage gestellt. Dies hatte eine Spreizung der Zinsen zur<br />
Folge: Einerseits kräftige Anstiege für Schuldner, bei denen<br />
Zweifel bzgl. der Fähigkeit oder dem politischen Willen zur<br />
Rückzahlung aufkamen. Andererseits starke Rückgänge<br />
für Schuldner bester Bonität. So lag die Zinsstrukturkurve<br />
für deutsche Staatsanleihen zum Jahresende <strong>2011</strong> durchgängig<br />
unterhalb der Kurve zum Jahresende 2010 – bei<br />
Laufzeiten zwischen fünf und zehn Jahren um mehr als<br />
einen Prozentpunkt. Am kurzen Ende waren erstmals in<br />
der Geschichte der Bundesrepublik vereinzelt negative<br />
Nominalrenditen zu verzeichnen. All dies wurde begleitet<br />
von hoher Volatilität.<br />
Eine solche Situation ist langfristig nicht positiv angesichts<br />
lang laufender Versicherungsverträge, die vielfach<br />
Garantien beinhalten. Entsprechend negativ haben sich<br />
die Bestandswerte entwickelt. In der auf das einzelne<br />
Jahr abstellenden Erfolgsrechnung waren allerdings auch<br />
gegenläufige Effekte zu verzeichnen: So gewann unser<br />
zur Absicherung gegen ein nachhaltiges Niedrigzinsszenario<br />
gehaltenes Portefeuille an Zinsderivaten an Wert;<br />
dies führte zu Zuschreibungen in Höhe von 368 (80) Mio. €.<br />
Daraus ergab sich ein Effekt auf das Konzernergebnis in<br />
Höhe von 83 (19) Mio. €.<br />
Den Gesamtbestand unserer griechischen Staatsanleihen<br />
haben wir auf den Marktwert per Jahresende <strong>2011</strong><br />
abgeschrieben. Dies hat unser Kapitalanlageergebnis mit<br />
1.145 Mio. € und das Konzernergebnis mit 209 Mio. € belastet.<br />
Die Wertzuwächse auf Anleihen bester Bonität wurden<br />
demgegenüber nicht ertragswirksam, sondern erhöhten<br />
die Bewertungsreserven. Näheres dazu berichten wir auf<br />
Seite 24 f.<br />
21
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Auch für Aktien war <strong>2011</strong> ein schlechtes Jahr; wichtige<br />
europäische Indizes verloren im zweistelligen Prozentbereich.<br />
Angesichts der geringen Anteile, die diese Anlageklasse<br />
an unserem Gesamtportefeuille inzwischen hat,<br />
waren die Auswirkungen auf unsere Ergebnisse begrenzt.<br />
Positiv wirkten Beteiligungsverkäufe. Zum einen veräußerten<br />
wir unsere Beteiligung an der Immobiliengesellschaft<br />
Capital Square in Singapur. Dies brachte einen Ertrag von<br />
257 Mio. € und einen positiven Effekt auf das Konzernergebnis<br />
von 156 Mio. €. Zum anderen verkauften wir die<br />
internationalen Krankenversicherer der DKV per Ende <strong>2011</strong><br />
an die Munich Health Holding AG. Die Managementverantwortung<br />
für diese Gesellschaften lag bereits seit 2009 im<br />
Segment Munich Health unserer Muttergesellschaft Munich<br />
Re. Aus dieser Transaktion erzielten wir einen Ertrag von<br />
199 Mio. € bzw. 116 Mio. € für das Konzernergebnis.<br />
Beim außerordentlichen Ergebnis aus Kapitalanlagen hatten<br />
wir per saldo einen Verlust von − 538 (+ 676) Mio. € zu<br />
verzeichnen. Dazu trug auch ein negativer Saldo aus unrealisierten<br />
Gewinnen und Verlusten in der fondsgebundenen<br />
Lebensversicherung von − 263 (+ 271) Mio. € bei. Die laufenden<br />
Erträge lagen um 1,5 % über dem Vorjahreswert. Das<br />
ordentliche Ergebnis aus Kapitalanlagen stieg um 1,9 %<br />
leicht an auf 4,7 (4,6) Mrd. €. Unser Kapitalanlageergebnis<br />
insgesamt lag um 21,5 % unter dem Vorjahreswert bei<br />
4,1 (5,2) Mrd. €. Die Rendite, bezogen auf den mittleren<br />
Bestand an Kapitalanlagen zu Marktwerten, belief sich<br />
auf 3,4 (4,5) %.<br />
Ergebnisse<br />
Das operative Ergebnis erreichte demzufolge den Vor jahres -<br />
wert nicht und belief sich auf 806 (1.002) Mio. €. Es setzt<br />
sich zusammen aus den Teilergebnisgrößen versicherungstechnisches<br />
Ergebnis und nichtversicherungs technisches<br />
Ergebnis. Hierbei wird dem versicherungstechnischen Ergebnis<br />
ein technischer Zinsertrag zugewiesen. Zu weiteren<br />
Konzernlagebericht<br />
Geschäftsverlauf<br />
Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />
Einzelheiten bezüglich der Ermittlung des technischen Zinsertrages<br />
in den Geschäftsfeldern verweisen wir auf unsere<br />
Erläuterungen im Anhang auf Seite 120.<br />
Das nichtversicherungstechnische Ergebnis enthält nach<br />
Abzug des technischen Zinsertrages im Wesentlichen<br />
den Teil des Kapitalanlageergebnisses, der nicht in Form<br />
von Leistungen an die Kunden geht. Der Rückgang auf<br />
139 (366) Mio. € liegt im Wesentlichen an den oben<br />
beschriebenen Einflussfaktoren auf das Kapitalanlageergebnis.<br />
Das versicherungstechnische Ergebnis stieg<br />
dagegen um 4,9 % auf 667 (636) Mio. €.<br />
Das Konzernergebnis blieb mit 349 (355) Mio. € stabil.<br />
Positiv entwickelten sich die Geschäftsfelder Gesundheit<br />
und International – auch wenn in letzterem weiterhin<br />
erheblicher Verbesserungsbedarf besteht. Unter dem Vorjahreswert<br />
lagen die Geschäftsfelder Reiseversicherung<br />
sowie Komposit Deutschland, das im Berichtsjahr nicht an<br />
die exzellenten Ergebnisse der Vergangenheit anknüpfen<br />
konnte. Außerdem waren geringere Abschreibungen auf<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte zu verkraften und der Steueraufwand<br />
fiel geringer aus.<br />
Nachtragsbericht<br />
Nach dem Bilanzstichtag sind keine Ereignisse eingetreten,<br />
über die gesondert zu berichten wäre.<br />
Ergebnis aus Kapitalanlagen nach Anlagearten <strong>2011</strong> 2010 Veränd.<br />
Mio. € Mio. €<br />
%<br />
Grundvermögen 170 180 − 5,3<br />
Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen 475 41 1.072,7<br />
Hypothekendarlehen und übrige Darlehen 2.202 2.138 3,0<br />
Sonstige Wertpapiere 1.816 2.918 − 37,7<br />
Übrige Kapitalanlagen − 547 − 33 1.534,7<br />
Gesamt 4.116 5.243 − 21,5<br />
22
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernlagebericht<br />
Vermögens- und Finanzlage<br />
Unsere Kapitalstruktur wird wesentlich durch unsere Tätigkeit<br />
als Versicherer geprägt: Die Passivseite der Bilanz ist<br />
dominiert von den versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
(inklusive des fondsgebundenen Geschäfts 85,2 % der<br />
Bilanzsumme), den künftigen Auszahlungsverpflichtungen<br />
an unsere Kunden. Das Eigenkapital (2,7 % der Bilanzsumme)<br />
sowie die Fremdkapitalpositionen, die strategischer<br />
Natur sind (1,0 % der Bilanzsumme), stellen die wichtigsten<br />
passivseitigen Finanzmittel dar. Die Aktivseite der<br />
Bilanz ist geprägt von den Kapitalanlagen, die im Wesentlichen<br />
der Bedeckung der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
dienen.<br />
Eigenkapital und Kapitalmanagement<br />
Das Eigenkapital zum Ende des Berichtsjahres stieg auf<br />
3,83 (3,79) Mrd. €. Die Gewinnrücklagen legten leicht zu. Die<br />
Übrigen Rücklagen waren aufgrund von Währungsumrechnung<br />
niedriger als im Vorjahr.<br />
Mit unserem aktiven Kapitalmanagement stellen wir sicher,<br />
dass die Kapitalausstattung der <strong>ERGO</strong> stets angemessen<br />
ist. Das bedeutet, dass die vorhandenen Eigenmittel den<br />
Kapitalbedarf decken, den wir anhand unserer Risikomodelle<br />
sowie der Anforderungen der Aufsichtsbehörden<br />
bestimmen. Im Rahmen unseres Kapitalmanagements<br />
spielt auch Nachrangkapital eine zunehmend wichtige<br />
Rolle. Es wird in diversen Modellen teilweise als Eigenkapital<br />
anerkannt. Insgesamt soll unser Eigenkapital das<br />
betriebsnotwendige Maß nicht überschreiten. Denn durch<br />
unsere Einbindung in die gruppenweite Kapitalsteuerung<br />
von Munich Re profitieren wir von der finanziellen Stärke<br />
der Gruppe.<br />
Eine Beaufsichtigung auf Gruppenebene der <strong>ERGO</strong> existiert<br />
nicht. Denn die Gruppenaufsicht erfolgt auf Ebene der<br />
Munich Re. Die Finanzstärke der <strong>ERGO</strong> und ihrer großen<br />
Tochtergesellschaften wird von führenden Ratingagenturen<br />
bewertet. Die Ratings sind auf hohem Niveau und auf der<br />
Webseite www.ergo.com veröffentlicht.<br />
Fremdkapital<br />
Im Juli <strong>2011</strong> haben wir im Zuge einer größeren Umfinanzierung<br />
innerhalb des Munich Re Konzerns bestehendes Nachrangkapital<br />
abgelöst und neues in Höhe von 970 Mio. €<br />
bei Munich Re aufgenommen. Strategisches Fremdkapital<br />
ergänzt unsere Finanzierungsmittel. Es soll im Wesentlichen<br />
die Kapitalkosten optimieren und sicherstellen, dass jederzeit<br />
ausreichend Liquidität vorhanden ist.<br />
Die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten stammen<br />
zum großen Teil (12,3 %) von Munich Re. Dabei handelt<br />
es sich vor allem um Depotverbindlichkeiten aus dem in<br />
Rückdeckung gegebenen Geschäft.<br />
Versicherungstechnische Rückstellungen<br />
Die versicherungstechnischen Rückstellungen entfallen<br />
zum größten Teil auf das Personenversicherungsgeschäft<br />
und hier auf die Geschäftsfelder Leben Deutschland (53 %)<br />
und Gesundheit (28 %). Im Anhang des <strong>Geschäftsbericht</strong>s<br />
auf den Seiten 105 ff. machen wir umfangreiche Angaben<br />
zu den Rückstellungen.<br />
Bei Verpflichtungen aus dem Versicherungsgeschäft können<br />
wir Zahlungszeitpunkt und -höhe nicht sicher vorhersehen.<br />
Die zeitliche Verteilung der Auszahlung der versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen in den verschiedenen<br />
Geschäftsfeldern und Sparten ist sehr unterschiedlich. In<br />
der Reiseversicherung haben wir es mit extrem kurzfristigem<br />
Geschäft zu tun. Schäden sind hier durchschnittlich<br />
nach bereits sieben Tagen abschließend reguliert. In der<br />
Sachversicherung ist ein Großteil der zurückgestellten<br />
Beträge innerhalb von einem Jahr ausgezahlt. Doch in der<br />
Haftpflichtversicherung können auch Jahrzehnte nach<br />
Abschluss der Verträge unter Umständen noch erhebliche<br />
Beträge anfallen. In der Lebens- und Krankenversicherung<br />
bilden wir aus den Beiträgen Deckungs- und Alterungsrückstellungen,<br />
die den Großteil der versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen ausmachen.<br />
23
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Kapitalanlagen<br />
Bei der Anlagestrategie gehen wir grundsätzlich von der<br />
Struktur der Passiva aus, im Wesentlichen also von den<br />
versicherungstechnischen Verbindlichkeiten. Für jedes Versicherungsunternehmen<br />
entwickeln wir darauf aufbauend<br />
eine optimale Kapitalanlagestrategie, die insbesondere<br />
auch die individuelle Kapitalkraft beziehungsweise Risikotragfähigkeit<br />
berücksichtigt.<br />
Mit unserem Asset-Liability-Management (siehe dazu auch<br />
die Ausführungen im Risikobericht) streben wir an, unsere<br />
Bilanz gegen Schwankungen auf den Kapitalmärkten zu<br />
stabilisieren. Deshalb orientieren wir uns an wichtigen<br />
Eigenschaften der Verpflichtungen wie Laufzeit- und<br />
Währungsstrukturen oder Inflationssensitivitäten, wenn<br />
wir konkrete Kapitalanlagen erwerben. Währungsrisiken<br />
begrenzen wir, indem wir die erwarteten Verpflichtungen<br />
nach Möglichkeit mit Kapitalanlagen in den entsprechenden<br />
Währungen abdecken. Um das Management der<br />
Kapitalanlagen so wirkungsvoll wie möglich zu gestalten,<br />
setzen wir auch derivative Finanzinstrumente ein, insbesondere<br />
zur Absicherung von Schwankungen an den Zins-<br />
und Aktienmärkten.<br />
Abweichungen gegenüber der Struktur unserer Verpflichtungen<br />
gehen wir in diesem Ansatz immer bewusst und<br />
unter Beachtung der Risikotragfähigkeit und Risikoprämie<br />
ein. Gleichzeitig beachten wir selbstverständlich aufsichtsrechtliche,<br />
bilanzielle und steuerliche Anforderungen.<br />
Unser Anspruch ist es, bei angemessener Mischung und<br />
Streuung möglichst große Sicherheit und Rentabilität bei<br />
jederzeitiger Liquidität zu gewährleisten.<br />
Unter Berücksichtigung der strategischen Vorgaben aus<br />
dem Bereich Kapitalanlagestrategie werden durch die operativen<br />
Gesellschaften Mandate formuliert, in denen Anlageklassen,<br />
Qualität und Grenzen definiert werden. Auch<br />
werden Kennzahlen und Schwellenwerte zur Steuerung der<br />
Mandate festgelegt.<br />
Wesentliche Entwicklungen und Struktur<br />
der Anlageklassen<br />
Zum Ende des Berichtsjahres beliefen sich unsere Kapitalanlagen<br />
auf 117 (116) Mrd. € (+ 0,8 %). In diesem Betrag<br />
sind auch 5,1 (5,0) Mrd. € (+ 2,7 %) an Kapitalanlagen<br />
für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen<br />
enthalten. Die folgenden Ausführungen<br />
zur Zusammensetzung unserer Kapitalanlagen<br />
beziehen sich auf den Kapitalanlagenbestand ohne die<br />
Konzernlagebericht<br />
Vermögens- und Finanzlage<br />
Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />
Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von<br />
Lebensversicherungspolicen.<br />
Der weit überwiegende Anteil unserer Kapitalanlagen<br />
erfolgt in festverzinslichen Wertpapieren, Darlehen und<br />
kurzfristigen festverzinslichen Anlagemitteln. Im Berichtsjahr<br />
haben wir den Anteil der Darlehen weiter erhöht.<br />
Außerdem haben wir die Exponierung gegenüber Banken<br />
reduziert. Unternehmensanleihen nutzen wir als Beimischung<br />
zur Renditesteigerung.<br />
Unsere Anlagestrategie und die Zinsentwicklung haben<br />
dazu geführt, dass sich Duration der Rentenbestände <strong>2011</strong><br />
etwas erhöht hat. Die Duration spiegelt die durchschnittliche<br />
Kapitalbindungsdauer wider und lag zum Bilanzstichtag<br />
bei 7,1 (6,7).<br />
Unser gesamtes Zinsträgerportfolio zeichnet sich nach wie<br />
vor durch eine gute Ratingstruktur aus. Diese beschreiben<br />
wir genauer im Konzernanhang ab Seite 89.<br />
Mit speziellen Absicherungsinstrumenten stellen wir für<br />
die Lebensversicherung sicher, dass die den Versicher ten<br />
garantierte Verzinsung auch in einem Umfeld anhaltend<br />
niedriger Zinsen erreicht wird. Dabei passen wir die Laufzeiten<br />
der Absicherungen regelmäßig an die Änderung der<br />
Zahlungsströme aus unserem Versicherungsgeschäft an.<br />
Zurzeit führen die hohen Volatilitäten an den Märkten zu<br />
starken Wertänderungen bei den Derivaten, die wir in der<br />
IFRS-Rechnungslegung ergebniswirksam erfassen, also<br />
als Aufwand oder Ertrag in unserer Gewinn-und-Verlustrechnung.<br />
Der Schwerpunkt unserer Aktienanlagen liegt weiterhin<br />
bei Titeln im europäischen Leitindex Euro Stoxx 50. Infolge<br />
unserer auf Sicherheit ausgerichteten Anlagepolitik halten<br />
wir insgesamt nur einen sehr geringen Aktienanteil von 2,9<br />
(3,3) Mrd. €. In dieser Zahl sind auch die Anteile an verbundenen<br />
und assoziierten Unternehmen enthalten. Unseren<br />
Immobilienbestand haben wir im Berichtsjahr reduziert auf<br />
2,3 (2,7) Mrd. €. Zu nennen ist hier insbesondere die Veräußerung<br />
einer Immobilienbeteiligung in Singapur.<br />
Bewertungsreserven<br />
Kapitalmarktentwicklungen wirken sich unmittelbar auf<br />
unsere unrealisierten Gewinne und Verluste sowie die<br />
nichtbilanziellen Bewertungsreserven aus.<br />
24
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Der Saldo aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten von<br />
nicht festverzinslichen Wertpapieren - im Wesentlichen<br />
Aktien und Investmentfonds - fiel seit Jahresbeginn<br />
auf 0,1 (0,4) Mrd. €. Auf der Zinsseite war <strong>2011</strong> bei den<br />
risikolo sen Zinsen zunächst ein leicht steigendes, ab der<br />
Jahres mitte mit der Verschärfung der Eurokrise aber stark<br />
sinkendes Niveau zu verzeichnen. Zum Jahresende lagen<br />
die risiko freien Zinsen deutlich unter dem Niveau vom Vorjahresende.<br />
Wie im Vorjahr stiegen die Risikozuschläge auf<br />
Staatsanleihen einiger Länder der Eurozone stark an. Dies<br />
betraf im Berichtsjahr auch große Schuldnernationen wie<br />
Italien oder Spanien. Als Folge stieg der Saldo aus unrealisierten<br />
Gewinnen und Verlusten unserer festverzinslichen<br />
Wertpapiere der Kategorie „jederzeit veräußerbar“ auf 0,9<br />
(0,5) Mrd. €.<br />
Darlehen bilanzieren wir zu fortgeführten Anschaffungskosten.<br />
Die Bewertungsreserven auf diese Bilanzposition<br />
stiegen kräftig auf 3,6 (1,5) Mrd. €. In Summe erhöhten sich<br />
die nichtbilanzierten Bewertungsreserven (inkl. eigengenutzten<br />
Grundbesitzes) auf 4,9 (2,9) Mrd. €.<br />
Investitionen<br />
Zu Beginn des Jahres investierten wir in den Ausbau unseres<br />
Asiengeschäfts. Wir erwarben für 13,3 Mio. € einen Anteil<br />
von 25 % an dem vietnamesischen Schaden- und Unfallversicherer<br />
Global Insurance Company (GIC). Für den Aufbau<br />
unserer Marke haben wir im Berichtsjahr noch einmal<br />
einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Die<br />
Werte zur Markenbekanntheit konnten wir im Berichtsjahr<br />
weiter steigern. Alle Investitionen wurden mit Mitteln aus<br />
dem laufenden Geschäftsbetrieb finanziert.<br />
Konzernlagebericht<br />
Vermögens- und Finanzlage<br />
Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />
Kapitalanlagen nach Anlagearten <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Grundvermögen 2.347 2.719<br />
Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen 544 642<br />
Hypothekendarlehen und übrige Darlehen 53.215 48.695<br />
Sonstige Wertpapiere 54.672 57.872<br />
Übrige Kapitalanlagen 1.440 1.502<br />
Gesamt 112.217 111.431<br />
Kapitalanlage für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen 5.092 4.957<br />
Analyse der Kapitalflussrechnung<br />
Der Zahlungsmittelfluss der <strong>ERGO</strong> Gruppe ist stark von<br />
unserem Geschäft als Erstversicherer geprägt: Wir erhalten<br />
in der Regel zuerst die Beiträge für die Risikoübernahme<br />
und erbringen erst später Zahlungen im Leistungs- oder<br />
Schadenfall. Die Aussagekraft der Kapitalflussrechnung<br />
von Versicherungsunternehmen ist daher begrenzt.<br />
Die Kapitalflussrechnung (siehe Seite 52) wurde nach der<br />
indirekten Methode aufgestellt und um Einflüsse aus Veränderungen<br />
des Konsolidierungskreises sowie Währungskurseffekte<br />
bereinigt.<br />
Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit betrug<br />
1,9 (4,0) Mrd. €. Ausgangspunkt für seine Ermittlung ist<br />
das Konzernergebnis in Höhe von 349 (355) Mio. €. In der<br />
Kapitalflussrechnung wird es einerseits um die Veränderung<br />
der versicherungstechnischen Rückstellungen von<br />
2,7 (4,6) Mrd. € erhöht. Im geringeren Wert des Berichtsjahrs<br />
spiegeln sich vor allem geringere Anstiege der<br />
Deckungsrückstellung als im Vorjahr sowie der Rückstellungen<br />
für die fondsgebundene Lebensversicherung. Für<br />
den starken Anstieg der sonstigen zahlungsunwirksamen<br />
Aufwendungen und Erträge von 1,5 Mrd. € (− 38 Mio. €) sind<br />
die hohen Abschreibungen auf Wertpapiere verantwortlich.<br />
Grund für den hohen Mittelabfluss aus sonstigen Forderungen<br />
und Verbindlichkeiten von 1,7 (0,5) Mrd. € ist die Ablösung<br />
von kurzfristigen Darlehen von Munich Re.<br />
25
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Den Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit von 2,7 ( 4,0) Mrd. €<br />
bestimmen üblicherweise die Auszahlungen für den Erwerb<br />
von übrigen Kapitalanlagen bzw. von Kapitalanlagen in der<br />
fondsgebundenen Lebensversicherung; sie beliefen sich<br />
auf 3,1 ( 3,3) Mrd. € bzw. 489 ( 657) Mio. €. Im Berichtsjahr<br />
waren zusätzlich Mittelzuflüsse aus der Veräußerung von<br />
Beteiligungen in Höhe von 951 (1) Mio. € zu verzeichnen.<br />
Der Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit war im abgelaufenen<br />
Jahr geprägt von der Neustrukturierung der<br />
Nachrangdarlehen von Munich Re. Dies erklärt den Mittelzufluss<br />
von 607 Mio. €; im Vorjahr war ein Abfluss aus<br />
Konzernlagebericht<br />
Vermögens- und Finanzlage<br />
Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />
sonstiger Finanzierungstätigkeit von 40 Mio. € zu verzeichnen.<br />
Zu nennen sind außerdem Dividendenzahlungen<br />
für das Geschäftsjahr 2010, die im Berichtsjahr liquiditätswirk<br />
sam wurden; das führte zu einem Abfluss von 275<br />
( 49) Mio. €.<br />
Insgesamt ging der Zahlungsmittelbestand, der die laufenden<br />
Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und den<br />
Kassenbestand umfasst, im Jahr <strong>2011</strong> auf 0,9 (1,4) Mrd. €<br />
zurück.<br />
26
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernlagebericht<br />
Weitere Erfolgsfaktoren<br />
In unserer Gruppe wollen wir den dauerhaften wirtschaftlichen<br />
Erfolg auch durch Faktoren sichern, die sich mit<br />
finanziellen Kennzahlen nicht messen lassen. Wichtig sind<br />
uns der offene Dialog mit unseren Kunden sowie unsere<br />
Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern, der<br />
Gesellschaft und der Umwelt.<br />
Kunden und Kundenbeziehungen<br />
Unser Angebot richtet sich an alle Kundengruppen – Privatkunden<br />
sowie Firmenkunden aus dem gewerblichen Mittelstand<br />
und industrielle Kunden. Ihnen bietet <strong>ERGO</strong> Produkte<br />
und Dienstleistungen für Altersvorsorge und Vermögensbildung<br />
sowie Gesundheits-, Rechts- und Reiseschutz an.<br />
Dazu vermitteln unsere Vertriebe Fondsprodukte von der<br />
MEAG als dem Assetmanager von Munich Re und <strong>ERGO</strong>.<br />
Außerdem bieten wir Bankprodukte von unserem Kooperationspartner<br />
UniCredit-Gruppe und weiteren Banken an.<br />
Produkte weiterer Partner und unsere umfangreichen Beratungs-<br />
und Serviceleistungen ergänzen das Portfolio.<br />
Unsere Kunden können ihren Bedarf an Finanzdienstleistungen<br />
bekannter und bewährter Anbieter somit aus einer<br />
Hand umfassend abdecken. Die komplette Bandbreite von<br />
Vertriebswegen bei <strong>ERGO</strong> sorgt darüber hinaus dafür, dass<br />
unsere Kunden in der für sie optimalen Weise in Kontakt<br />
mit der Gruppe treten können.<br />
Gleichzeitig erleichtert die klare Zuordnung von Marken<br />
zu Sparten die Orientierung. Der Name <strong>ERGO</strong> steht für die<br />
Lebens- und Schaden- / Unfall versicherung, DKV für Gesundheit,<br />
D. A.S. für Rechtsschutz und ERV für Reiseschutz.<br />
Wir legen großen Wert auf eine verständliche Kommunikation<br />
und den engen Austausch mit unseren Kunden. Dies<br />
ist ein Anspruch, der in unserem Leistungsversprechen<br />
„Versichern heißt verstehen“ zum Ausdruck kommt. Auf<br />
Basis unserer Verständlichkeitsstandards, die von externen<br />
Kommunikationsexperten zertifiziert wurden, überarbeiten<br />
wir unsere gesamte Kommunikation mit unseren Kunden<br />
und schulen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine<br />
verständliche, klare Kommunikation und ihre feste Verankerung<br />
in unseren Prozessen bleiben eine dauerhafte Aufgabe<br />
für unser Unternehmen.<br />
Die Meinung unserer Kunden ist uns wichtig. Mit ihren<br />
Wünschen zu Produkten und Leistungen unseres Unternehmens<br />
helfen sie uns, das Angebot von <strong>ERGO</strong> kontinuierlich<br />
zu verbessern. Als Mitglieder unseres Kundenbeirats, als<br />
Teilnehmer unserer Kundenwerkstatt oder im Internet<br />
können sie uns ausführlich Feedback geben. Im Konfliktfall<br />
steht der <strong>ERGO</strong> Kundenanwalt bereit, Missverständnisse<br />
aufzuklären und die Interessen der Kunden im Unternehmen<br />
zu vertreten.<br />
Beratung, Betreuung und Service werden bei unseren<br />
Außendienstpartnern großgeschrieben – nicht nur im<br />
Verkaufsgespräch. Wir legen großen Wert auf Beratungsqualität<br />
und verstehen uns als umfassende Problemlöser<br />
für unsere Kunden weit über den Vertragsabschluss hinaus.<br />
Vor diesem Hintergrund haben wir auch konsequent auf<br />
die umfangreiche Medienberichterstattung im Berichtsjahr<br />
reagiert, die tatsächliches und vermeintliches Fehlverhalten<br />
thematisierte. Bei einer Vertriebsveranstaltung der HMI<br />
im Jahr 2007 in Budapest war es zu massiven Verstößen<br />
gegen geltende Richtlinien und Werte des Unternehmens<br />
gekommen. Insbesondere wurde gegen unseren<br />
Verhaltenskodex, der für die Angestellten aller Einheiten<br />
der gesamten Gruppe im In- und Ausland gilt, verstoßen.<br />
Damit sich so ein Vorgang nicht wiederholt, verabschiedete<br />
der Vorstand ein Maßnahmenpaket, um die Compliance<br />
im Unternehmen zu stärken. Dazu gehört, dass sich die<br />
selbstständigen Vertreter in einem Verhaltenskodex verpflichten,<br />
klare Regeln im Umgang zwischen Unternehmen,<br />
Vertriebspartnern und Kunden einzuhalten. Zur weiteren<br />
Verbesserung der Beratungsqualität haben wir zusätzliche<br />
Maßnahmen ergriffen. Sie zielen auf mehr Transparenz der<br />
Produktunterlagen und Dokumentation sowie darauf, die<br />
Qualität der Beratung dauerhaft auf einem hohen Niveau<br />
sicherzustellen. Darüber hinaus haben wir ein Maßnahmenpaket<br />
für eine Qualitätsoffensive im Strukturvertrieb<br />
HMI präsentiert. Als sichtbares Zeichen, dass für die Vertriebsorganisation<br />
HMI der gleiche hohe Qualitätsanspruch<br />
gilt wie für die anderen Vertriebsorganisationen, wurde die<br />
HMI im Januar 2012 in <strong>ERGO</strong> Pro umbenannt.<br />
27
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Daneben veröffentlichten wir im Berichtsjahr auch Prüfungsergebnisse<br />
zu verschiedenen weiteren Vorwürfen, die<br />
gegen uns erhoben wurden. Dabei handelte es sich vor<br />
allem um ein fehlerhaftes Riester-Antragsformular 2005<br />
sowie angeblich systematisch falsche Beratung in der<br />
betrieblichen Altersversorgung und bei Umdeckungen aus<br />
Lebens- in Unfallversicherungen 2009 / 2010.<br />
Die Vorwürfe, fehlerhaftes Verhalten und die entsprechend<br />
negative Berichterstattung vor allem in den deutschen<br />
Medien haben unserer Reputation geschadet. Bis Ende<br />
Dezember waren aber sowohl in der Stornoentwicklung als<br />
auch im Neugeschäft keine signifikanten und negativen<br />
Auswirkungen erkennbar. Wir werden die Entwicklung weiterhin<br />
eng verfolgen und danach streben, bei den Kunden<br />
und in der Öffentlichkeit durch erstklassige Leistungen zu<br />
überzeugen.<br />
Mitarbeiter<br />
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – nachfolgend<br />
Mitarbeiter – sichern unseren Erfolg mit ihrer Kompetenz,<br />
ihrer Leistungsbereitschaft und ihrem Engagement.<br />
Des wegen investieren wir konsequent in ihre Förderung.<br />
50.000 Menschen arbeiten für unsere Gruppe: als angestellte<br />
Mitarbeiter oder als hauptberufliche selbstständige<br />
Vermittler. Diesen bieten wir verantwortungsvolle Aufgaben,<br />
eine leistungsfördernde Unternehmenskultur und<br />
interessante Entwicklungsmöglichkeiten in unserem international<br />
tätigen Konzern.<br />
Die Vielfalt unserer Mitarbeiter, die sich in unterschiedlichen<br />
Denkweisen, Mentalitäten, Erfahrungen, Kenntnissen<br />
und Fähigkeiten ausdrückt, ist ein Gewinn für unser Unternehmen<br />
und wichtige Basis für unseren wirtschaftlichen<br />
Erfolg. Unser Ziel, das wir <strong>2011</strong> in der Diversity Policy von<br />
Munich Re gemeinsam festgeschrieben haben, ist ein<br />
Arbeitsumfeld, das diese Vielfalt wertschätzt, in ihren<br />
unterschiedlichen Dimensionen fördert und zum Wohle des<br />
Unternehmens zum Einsatz bringt. Maßnahmen wie unser<br />
Förder- und Mentorenprogramm für Frauen oder flexible<br />
Programme zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf<br />
und Familie helfen dabei.<br />
Konzernlagebericht<br />
Weitere Erfolgsfaktoren<br />
Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />
Nach einem intensiven Dialog mit Führungskräften und<br />
Mitarbeitern haben wir <strong>2011</strong> das Leitbild Führung in der<br />
<strong>ERGO</strong> Gruppe eingeführt. Es beschreibt die Haltung, die wir<br />
von den Menschen erwarten, die bei <strong>ERGO</strong> Verantwortung<br />
tragen. Dazu zählen Wertschätzung für Mitarbeiter, klare<br />
Sprache und Zielformulierung genauso wie Dialogbereitschaft<br />
und Begeisterungsfähigkeit. Das Leitbild wird als<br />
fester Bestandteil in die Führungskräfteschulung integriert.<br />
Die Auswahl, Entwicklung und Betreuung unserer obersten<br />
Führungskräfte haben wir gruppenweit gebündelt. Durch<br />
übergreifendes Talent Management und eine gruppenweite<br />
Nachfolgeplanung wollen wir herausragende Manager<br />
entwickeln und langfristig an uns binden.<br />
Die bedarfsgerechte Qualifizierung unserer Mitarbeiter und<br />
Vertriebspartner hat unverändert einen hohen Stellenwert<br />
innerhalb unserer Personalpolitik. Ziel ist es, unser hohes<br />
Qualitäts- und Leistungsniveau auszubauen, um unsere<br />
Position im Wettbewerb weiter zu stärken. Daher passen<br />
wir unser gesamtes Angebot der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
ständig den aktuellen und zukünftigen<br />
Anforderungen an.<br />
Auch bei den Nachwuchskräften planen wir nachhaltig.<br />
Wir setzen auf Ausbildung, um langfristig qualifizierte und<br />
motivierte Mitarbeiter zu gewinnen. Im Jahr <strong>2011</strong> bildeten<br />
die Unternehmen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> und ihre<br />
Agenturen in Deutschland 1.551 (1.583) Auszubildende<br />
aus. Das entspricht einer Ausbildungsquote von 6,5 (6,7) %.<br />
Ein internationales Traineeprogramm fördert gezielt den<br />
Einstieg und die Entwicklung von Hochschulabsolventen.<br />
Am Ende des Berichtsjahres waren 31.311 (32.997) angestellte<br />
Mitarbeiter für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> tätig,<br />
davon 25.352 (26.748) Mitarbeiter im Innendienst und<br />
5.959 (6.249) Mitarbeiter im angestellten Außendienst.<br />
Das durchschnittliche Alter unserer Mitarbeiter beträgt<br />
40,6 (40,7) Jahre und die durchschnittliche Konzernzugehörigkeit<br />
11,4 (11,5) Jahre. Der Anteil der Frauen lag bei<br />
56,4 (56,7) %.<br />
28
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Gesellschaftliches Engagement<br />
Gesellschaftliches Engagement heißt für uns: gelebte<br />
Verantwortung gegenüber unseren Kunden und Mitarbeitern,<br />
der Umwelt und der Gemeinschaft, in der wir leben<br />
und arbeiten. Wir fühlen uns dem Leitbild der Nachhaltigkeit<br />
verpflichtet. Denn das entspricht unserem langfristigen<br />
Geschäft: Als Versicherer geben wir ein Versprechen für die<br />
Zukunft und helfen Menschen dabei, ihr Leben zu gestalten<br />
und aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben. Bei unserem<br />
sozial-gesellschaftlichen Engagement konzentrieren wir<br />
uns auf die Bereiche „Bildung und Wissenschaft“, „Gesundheit<br />
und Sport“, „Musik“ sowie „soziale Projekte“. Dabei<br />
fördern wir besonders Kinder und Jugendliche, denn sie<br />
sind unsere Zukunft.<br />
Ein gut ausgebildeter Nachwuchs und die ständige<br />
Weiterentwicklung in Wissenschaft und Forschung sind<br />
unverzichtbar für die Zukunftsfähigkeit einer modernen<br />
Gesellschaft. Wir machen uns an Schulen und Hochschulen<br />
stark für Bildung und Wissenschaft, um Jugendlichen<br />
Chancen und Perspektiven für ihr Leben und ihren Beruf zu<br />
eröffnen. Beispielsweise berät die <strong>ERGO</strong> Stiftung „Jugend<br />
& Zukunft“ sozial benachteiligte Jugendliche beim Übergang<br />
in Ausbildung und Arbeit und vergibt jährlich einen<br />
mit 100.000 € dotierten Nationalen Förderpreis für Initia -<br />
tiven, die Kinder und Jugendliche unterstützen.<br />
Dank unserer Erfahrung von mehr als 80 Jahren in der<br />
Gesundheitsversicherung wissen wir, wie wichtig Prävention<br />
und Bewegung für die Gesundheit und Lebensqualität<br />
von Menschen sind. Deshalb unterstützen wir Projekte,<br />
bei denen Vorsorge, Aufklärung und Bewegung im Vordergrund<br />
stehen. Im Rahmen einer Informationskampagne<br />
klären beispielsweise <strong>ERGO</strong> Hestia in Polen und <strong>ERGO</strong> in<br />
Estland Frauen mit sogenannten „Mammobussen“ über<br />
Brustkrebs auf und bieten kostenlose Vorsorge-Untersuchungen<br />
(Mammografie) an. In Deutschland ermöglichen<br />
wir im Rahmen der Initiative „Klasse in Sport“ bundesweit<br />
an 26 Grundschulen täglichen qualifizierten Sportunterricht,<br />
denn Schulsport fördert nachweislich die körperliche<br />
und kognitive Entwicklung von Kindern.<br />
Konzernlagebericht<br />
Weitere Erfolgsfaktoren<br />
Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />
Gemeinsames Musizieren führt zusammen und schafft<br />
Gemeinschaft. Besonders Kindern hilft Musik dabei, sich zu<br />
entfalten und mehr aus sich zu machen - auch in anderen<br />
Lebensbereichen. <strong>ERGO</strong> fördert mit einer Reihe von Projekten<br />
musikalische Fähigkeiten, insbesondere bei Kindern und<br />
Jugendlichen. Außerdem unterstützen wir junge Talente.<br />
Ein Beispiel für unser lokales Engagement ist die Unterstützung<br />
des Düsseldorfer Projekts „SingPause“, bei dem<br />
ausgebildete Sänger regelmäßig mit Grundschülern singen.<br />
Als großes Unternehmen können wir anderen helfen,<br />
die Hilfe brauchen. Und wir tun es gerne, aus Tradition.<br />
<strong>ERGO</strong> möchte Menschen, die aus den unterschiedlichsten<br />
Gründen und oft unverschuldet in Not geraten sind, Mut<br />
machen, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.<br />
Wir wollen aber auch anderen Chancen öffnen und Wege in<br />
die Zukunft ebnen, damit sie gleichberechtigt an der Gesellschaft<br />
teilhaben können. Einer der Schwerpunkte des sozialen<br />
Engagements liegt in der Integration von Menschen mit<br />
Behinderung. Beispielsweise betreuen im Kundenservice der<br />
<strong>ERGO</strong> Hestia in Polen Kollegen mit Körperbehinderung die<br />
Kunden am Telefon. In Deutschland kooperiert die D. A.S.<br />
mit einem Unternehmen, das sich auf die Integration von<br />
Behinderten spezialisiert hat. So hilft die D. A.S. den schwerbehinderten<br />
Mitarbeitern, durch qualifizierte Verwaltungstätigkeiten<br />
auf dem Ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.<br />
Umwelt<br />
Umweltschutz ist uns seit vielen Jahren ein wichtiges<br />
Anliegen, das wir als Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung<br />
verstehen. Um Energien und Ressourcen möglichst<br />
effizient zu nutzen, setzen wir auf ein konsequentes<br />
Umweltmanagementsystem. Wir arbeiten schrittweise auf<br />
unser Ziel hin, bis Ende 2015 die gesamte <strong>ERGO</strong> Gruppe<br />
klimaneutral zu stellen.<br />
Bereits seit über zehn Jahren betreiben wir in Teilen der<br />
Gruppe ein Umweltmanagementsystem nach der weltweit<br />
gültigen ISO-Norm 14001, das regelmäßig von externen<br />
Gutachtern überprüft wird. Dieses System weiten wir kontinuierlich<br />
aus: Auch <strong>2011</strong> wurden wieder weitere Gesellschaften<br />
und Standorte zertifiziert. Mit Hilfe des Umweltmanagements<br />
erfasst, bewertet und minimiert <strong>ERGO</strong><br />
systematisch und konsequent die Umweltauswirkungen<br />
des Geschäftsbetriebs, den Energie- und Ressourcenverbrauch<br />
und das Abfallaufkommen an den Unternehmensstandorten.<br />
Wir investieren in den Einsatz energieeffizienter<br />
Techniken wie gasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />
und moderne Kälteanlagen. Seit <strong>2011</strong> beziehen alle<br />
großen deutschen Standorte CO 2 -neutral Strom.<br />
29
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Mit der Begrenztheit fossiler Brennstoffe und steigenden<br />
Anforderungen an den Umwelt- und Klimaschutz gewinnen<br />
erneuerbare Energien immer mehr an Bedeutung.<br />
<strong>ERGO</strong> begleitet diese Entwicklung durch innovative Versicherungslösungen<br />
und deckt beispielsweise Ertragseinbußen<br />
von Photovoltaikanlagen bei verminderter Sonneneinstrahlung<br />
oder in Folge mangelhafter Komponenten. Auch<br />
sonst unterstützen wir das Umweltbewusstsein unserer<br />
Kunden mit nachhaltigen Produkten und Fonds. In der Kfz-<br />
Versicherung fördern wir Fahrzeuge mit besonders geringem<br />
CO 2 -Ausstoß mit einem Ökotarif. Unsere Firmenkunden<br />
beraten wir bei der Vorbeugung von Umweltschäden,<br />
für die wir ebenfalls eine Deckung anbieten. In der Lebensversicherung<br />
können unsere Kunden für ihre Altersvorsorge<br />
und Vermögensbildung in nachhaltige Fonds oder einen<br />
Klimafonds investieren.<br />
Konzernlagebericht<br />
Weitere Erfolgsfaktoren<br />
Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />
Im Sinne der Verpflichtungen der Initiative „Global Compact“<br />
der Vereinten Nationen zum Umweltschutz, der <strong>ERGO</strong><br />
als Teil von Munich Re beigetreten ist, prüfen wir regelmäßig<br />
unsere Verbesserungspotenziale und Synergien. Im Rahmen<br />
der Initiative veröffentlicht Munich Re eine jährliche Fortschrittsmeldung<br />
auf ihrer Webseite, die auch die Entwicklungen<br />
von <strong>ERGO</strong> vorstellt.<br />
2012 werden wir im Internet ausführlich vorstellen, wie<br />
Corporate Responsibility bei <strong>ERGO</strong> gelebt wird. Neben unserem<br />
Engagement für Umwelt und Gesellschaft berichten<br />
wir darüber, wie <strong>ERGO</strong> die Verantwortung des Unternehmens<br />
für seine Mitarbeiter umsetzt und wie unsere Gruppe<br />
im eigenen Geschäft nachhaltig wirtschaftet.<br />
30
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernlagebericht<br />
Risikobericht<br />
Ziele des Risikomanagements<br />
Risikomanagement ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenssteuerung.<br />
Neben der Funktion, Entwicklungen,<br />
die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig<br />
zu erkennen (§ 91 Abs. 2 AktG), ist es Aufgabe des Risikoman<br />
agements, die Finanzstärke zu erhalten, um die<br />
Ansprüche unserer Kunden zu sichern und nachhaltig für<br />
unsere Aktionäre Wert zu schaffen. Ein weiteres Ziel ist,<br />
die Reputation von <strong>ERGO</strong> und aller Einzelgesellschaften zu<br />
schützen. Dies erreichen wir durch ein alle Bereiche umfassendes<br />
Risikomanagement. Wir halten uns dabei an das<br />
Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich<br />
(KonTraG) sowie die Vorgaben in § 64 a VAG.<br />
Risk Governance / Organisatorischer Aufbau<br />
des Risikomanagements<br />
Um ein effizientes Risikomanagement zu gewährleisten,<br />
hat die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> spezifische Risikomanagement-Funktionen<br />
und -Gremien geschaffen. Die Risk<br />
Governance der <strong>ERGO</strong> fördert die Entwicklung und den<br />
Erhalt einer adäquaten Risiko- und Kontrollkultur, die alle<br />
materiellen Risikokategorien umfasst. Der Bereich Integriertes<br />
Risikomanagement (IRM) stellt das gruppenweite<br />
Risikomanagement sicher und wird in seiner Funktion<br />
von dezentralen Risikomanagement-Strukturen in allen<br />
Bereichen der Gruppe unterstützt. Der genannten Risikomanagement-Organisation<br />
steht der Chief Risk Officer<br />
(CRO) vor, an den die einzelnen dezentralen Risikoverantwortlichen<br />
berichten. Zu den Aufgaben des CRO gehören<br />
die Identifizierung, Bewertung und Überwachung der<br />
Risiken sowie deren Kommunikation an das Risikokomitee<br />
als ständigem Ausschuss des Vorstands der <strong>ERGO</strong>. Diesem<br />
obliegt die Einrichtung und Überwachung der Risikomanagement-Strategien,<br />
-Systeme und -Prozesse. Darüber<br />
hinaus stellt das Risikokomitee sicher, dass das gesamte<br />
Risikomanagement-System, bestehend aus Risikokriterien,<br />
Limits und Governance-Prozessen, im Einklang mit den<br />
regulatorischen Anforderungen und den konzernweiten<br />
Richtlinien steht. Risiken werden frühzeitig erkannt und<br />
adäquat gesteuert.<br />
Risikostrategie<br />
Die Risikostrategie wird aus der Geschäftsstrategie abgeleitet<br />
und stellt die sich daraus ergebenden Risiken dar. Sie<br />
wird jährlich durch den Vorstand überprüft und verabschiedet<br />
sowie mit dem Aufsichtsrat erörtert. Die Risikostra -<br />
tegie legt die Risikoobergrenze der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
fest, indem sie Vorgaben und Entscheidungen zur<br />
Risikotoleranz enthält, die sich an der Kapital- und Liquiditätsausstattung<br />
sowie der Ertragsvolatilität orientieren.<br />
Die Risikostrategie ist eng in die operative und strategische<br />
Planung eingebunden und ermöglicht die Überwachung<br />
der daraus abgeleiteten Limits. Hierbei werden sowohl<br />
Kriterien für den Gesamtbestand als auch ergänzende Kriterien,<br />
mit denen Spitzenrisiken, Konzentrationen, Kumule<br />
und systematische Risiken konzernweit begrenzt und<br />
gesteuert werden, berücksichtigt.<br />
Die Aufgabe unseres Risikomanagements sehen wir nicht<br />
nur in der Begrenzung von Risiken, sondern auch in der<br />
Nutzung unternehmerischer Chancen. Die Kalibrierung der<br />
in der Risikostrategie festgelegten Limits berücksichtigt<br />
gleichermaßen die Kunden- wie Aktionärsinteressen. Die<br />
Hauptkriterien zielen deshalb darauf ab, unsere Kapitalstärke<br />
sicherzustellen und die Wahrscheinlichkeit eines<br />
ökonomischen Jahresverlustes zu begrenzen. Hinzu kommen<br />
ergänzende Limits für Einzelrisiken wie Konzentrationslimits<br />
für Naturkatastrophen- oder Pandemie-Risiken<br />
und Kriterien für Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken.<br />
Die vom Vorstand festgelegte Risikoobergrenze ermöglicht<br />
es, risikomanagementrelevante Limits und Regeln schon in<br />
der Geschäftsplanung zu berücksichtigen und in der operativen<br />
Geschäftsführung zu verankern. Bei Kapazitätsengpässen<br />
oder Konflikten mit dem Limit- und Regelsystem<br />
wird nach festgelegten Eskalations- und Entscheidungsprozessen<br />
verfahren, die sicherstellen, dass Geschäftsinteressen<br />
und Risikomanagement-Aspekte in Einklang gebracht<br />
werden. Gegebenenfalls werden Risiken ausgelagert.<br />
31
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Risikomanagement-Kreislauf<br />
Die operative Umsetzung des Risikomanagements umfasst<br />
die Identifikation, Analyse und Bewertung von Risiken und<br />
daraus abgeleitet die Risikoberichterstattung, -limitierung<br />
(Reduzierung auf ein bewusst gewolltes Maß) und -überwachung.<br />
Unsere Risikomanagement-Prozesse stellen<br />
sicher, dass sämtliche Risiken kontinuierlich beobachtet<br />
und bei Bedarf aktiv gemanagt werden.<br />
Die Risikoidentifikation erfolgt über geeignete Systeme<br />
und Kennzahlen (quantitativer Teil) sowie über eine<br />
Bottom-up- und Top-down-Risikoerhebung, die durch<br />
Experten-Meinungen ergänzt wird (qualitativer Teil).<br />
Unser Adhoc-Meldeprozess ermöglicht es den Mitarbeitern<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>, jederzeit Risiken an den<br />
Bereich IRM zu melden.<br />
Die Risikoanalyse und ‑bewertung erfolgt auf oberster<br />
Ebene im Bereich IRM im Austausch mit einer Vielzahl<br />
von Experten aus verschiedenen Bereichen der <strong>ERGO</strong><br />
<strong>Versicherungsgruppe</strong>. So gelangen wir zu einer Bewertung<br />
mit quantitativem und qualitativem Charakter, die<br />
auch eventuelle Interdependenzen zwischen den Risiken<br />
berücksichtigt.<br />
Risikomessung: Die Instrumente, mit denen wir Risiken<br />
messen, sind auf das jeweilige Geschäftsfeld zugeschnitten.<br />
Wir entwickeln sie ständig weiter. Unsere primären<br />
Risikomaße basieren auf ökonomischen Grundsätzen und<br />
spiegeln somit das Risiko in unserem Bestand am besten<br />
wider. Regelmäßig vergleichen wir unsere Risikomodellergebnisse<br />
mit denen der Aufsichtsbehörden und Ratingagenturen.<br />
Dies geschieht auf verschiedenen Ebenen:<br />
Geschäftsfeld, Unternehmen, Risikoart, geografische Lage<br />
und Sparte.<br />
Wir führen regelmäßig Outside-in-Benchmarkings unserer<br />
Risikomodellergebnisse durch und nehmen an Branchenumfragen<br />
teil, um unsere Instrumente zu prüfen und<br />
weiter zu verfeinern. Darüber hinaus vergleichen wir unser<br />
Modell mit dem jeweils aktuellen Stand von Solvency II<br />
und nehmen an den sogenannten quantitativen Auswirkungsstudien<br />
(Quantitative Impact Studies) teil.<br />
Konzernlagebericht<br />
Risikobericht<br />
Die Risikolimitierung fügt sich in die Risikostrategie und<br />
das konzernweit geltende Limit- und Trigger-Handbuch<br />
ein. Ausgehend von der definierten Risikoobergrenze<br />
werden risikoreduzierende Maßnahmen beschlossen und<br />
umgesetzt.<br />
Die Risikoüberwachung erfolgt an zentralen Stellen für<br />
die quantitative beziehungsweise kennzahlenbasierte<br />
Risiko überwachung (zum Beispiel bei der MEAG für die<br />
Kapitalanlagen) und für die qualitativ erfassten Risiken<br />
sowohl dezentral als auch zentral je nach Wesentlichkeit<br />
und Zuordnung der Risiken.<br />
Kontroll- und Überwachungssysteme<br />
Die Weiterentwicklung unseres internen Risikokontrollsystems<br />
(IKS) haben wir auch im Jahr <strong>2011</strong> fortgesetzt.<br />
Unser IKS ist ein gruppenweit einheitliches integriertes<br />
System zum Management von operationellen Risiken, das<br />
neben den Anforderungen der Unternehmensführung auch<br />
den lokalen gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen<br />
entspricht. Die gruppenweite Verantwortung für das<br />
IKS obliegt dabei dem Vorstand und ist organisatorisch<br />
dem Bereich IRM zugewiesen. Die inhaltliche Verantwortung<br />
tragen die Experten und Mitarbeiter der Fachbereiche.<br />
Durch diese Einbindung haben wir innerhalb der Gruppe die<br />
Grundlage für ein einheitliches Risikoverständnis gestärkt<br />
und unser Risiko- und Kontrollbewusstsein verbessert.<br />
Mit dem ganzheitlichen Management-Ansatz im IKS erreichen<br />
wir eine Steigerung der Effektivität und Effizienz bei<br />
der Identifikation, Analyse, Bewertung und Dokumentation<br />
der wesentlichen Risiken und Schlüsselkontrollen. Die<br />
Optimierung von Risiko- und Kontroll-Verantwortlichkeiten<br />
durch klare Zuständigkeiten sowie von Risikosteuerungsmaßnahmen<br />
schafft zudem Transparenz. Durch die systematische<br />
Verknüpfung von wesentlichen Risiken und<br />
Prozessen haben wir eine Risikolandkarte für die <strong>ERGO</strong><br />
<strong>Versicherungsgruppe</strong> entwickelt, in der alle relevanten<br />
Risikokontrollpunkte markiert sind.<br />
Von der Konzernrevision wird regelmäßig die Wirksamkeit<br />
des IKS in den wesentlichen Prozessen und Applikationen<br />
im Rahmen einer mehrjährigen Prüfungsplanung bewertet.<br />
Die Umsetzung des IKS-Projekts wird im Jahr 2012 vollständig<br />
abgeschlossen sein.<br />
32
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Risikoberichterstattung<br />
Die Risikoberichterstattung obliegt dem Bereich IRM. Mit<br />
ihr erfüllen wir aktuelle rechtliche Anforderungen (zum<br />
Beispiel aufgrund des § 55 c VAG), informieren die Öffentlichkeit<br />
und schaffen darüber hinaus intern Transparenz<br />
für das Management.<br />
Die interne Risikoberichterstattung informiert das Management<br />
regelmäßig (vierteljährlich) über die Risikolage<br />
bezüglich der einzelnen Risikokategorien. Bei einer signifikanten<br />
Veränderung der Risikosituation sowie besonderen<br />
Schadenfällen und Ereignissen wird eine sofortige<br />
Berichterstattung an das Management der Gesellschaft<br />
sichergestellt, damit das Management in die Lage versetzt<br />
wird, auf gefährdende Entwicklungen rechtzeitig reagieren<br />
zu können. So ist gewährleistet, dass bereits schwache<br />
Signale und negative Trends rechtzeitig erkannt werden<br />
und Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.<br />
Ziel unserer externen Risikoberichterstattung ist es, einen<br />
verständlichen Überblick über die Risikolage der <strong>ERGO</strong> zu<br />
geben. Hierzu gehören die Informationen über unsere Risikomanagement-Methoden<br />
und -Prozesse, die Risk Governance<br />
und die einzelnen Risiken, denen die Gesellschaft<br />
ausgesetzt ist.<br />
Wesentliche Risiken<br />
Als wesentliche Risiken bezeichnen wir Risiken, die sich<br />
nachhaltig negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> als Ganzes<br />
auswirken können. Diese Definition haben wir – unter<br />
Berücksichtigung der individuellen Risikotragfähigkeit –<br />
konsistent auf die einzelnen Geschäftsbereiche und rechtlichen<br />
Einheiten übertragen. Die Einschätzung, ob ein Risiko<br />
in diesem Sinne wesentlich für eine Einheit ist, fällt in der<br />
Risikomanagementeinheit IRM. Dabei berücksichtigen wir<br />
vor allem, wie die Risiken unsere Hauptkriterien Finanzstärke<br />
und Ertragsvolatilität beeinflussen.<br />
Unser externer Risikobericht wird auf der Grundlage der<br />
Kalkulations- und Bilanzierungsvorschriften unserer Gesellschaft<br />
dargestellt. Die Anforderungen des Deutschen Rechnungslegungs-Standards<br />
DRS 5− 20 erfüllen wir umfänglich.<br />
Wir unterteilen gemäß DRS 5− 20 das Gesamtrisiko in die<br />
fünf Kategorien versicherungstechnische Risiken, Risiken<br />
aus dem Ausfall von Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft,<br />
Risiken aus Kapitalanlagen, operationelle sowie<br />
sonstige Risiken.<br />
Versicherungstechnische Risiken<br />
Konzernlagebericht<br />
Risikobericht<br />
Das Management der versicherungstechnischen Risiken<br />
nimmt bei uns eine herausgehobene Stellung ein. Kernelemente<br />
sind die Kontrolle der Risikoverläufe und die<br />
laufende Überprüfung der Rechnungsgrundlagen für die<br />
Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellungen.<br />
Beiträge und Rückstellungen kalkulieren wir mit vorsichtig<br />
gewählten Rechnungsgrundlagen. So können wir dauerhaft<br />
die Erfüllung unserer Verpflichtungen sicherstellen.<br />
Im von uns betriebenen Versicherungsgeschäft werden<br />
Privat- und Firmenkundengeschäft gezeichnet, was insgesamt<br />
zu einem heterogenen Portfolio von eingegangenen<br />
Risiken führt. Um den Risikoausgleich im Versichertenkollektiv<br />
zu gewährleisten, existieren sparten- beziehungsweise<br />
geschäftsfeldbezogene Rahmenrichtlinien für die<br />
Tarifie rung und das Underwriting auf Ebene der Einzelgesellschaften.<br />
Zudem wird durch das jeweilige Aktuariat<br />
sichergestellt, dass die Tarifierung sachgerecht erfolgt und<br />
ausreichend bemessene Rückstellungen zur Bedeckung<br />
der eingegangenen Verpflichtungen gebildet werden.<br />
Durch diese Maßnahmen und Prozesse wird das Geschäft<br />
unserer Gesellschaften risikoadäquat gesteuert. Mithilfe<br />
unabhängiger Prüfprozesse wird die Angemessenheit der<br />
Richtlinien regelmäßig überprüft, gegebenenfalls werden<br />
Anpassungen vorgenommen.<br />
Trotz vorsichtiger Tarifkalkulation und ausreichender<br />
Dotierung der Rückstellungen können weitere Risiken entstehen,<br />
die begrenzt werden müssen. So ist zum Beispiel<br />
für Renten versicherungsverträge das Langlebigkeitsrisiko<br />
von großer Bedeutung. Die Sicherheitsmargen in unserem<br />
Bestand an Rentenversicherungen sind in der Vergangenheit<br />
gesunken. Sollte sich der Langlebigkeitstrend gegen-<br />
über den Annahmen weiter verstärken, sind unter Um -<br />
ständen zusätzliche Beträge der Deckungsrückstellung<br />
zu zuführen. Weitere Risiken können auch darin bestehen,<br />
dass die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> oder einzelne operative<br />
Ver sicherungs gesell schaften durch hohe Einzelschäden<br />
oder durch Kumulierung von Schadenereignissen<br />
in Anspruch genommen werden. Das Zusammenspiel von<br />
Änderungs risiken und Risikokonzentrationen kann ebenfalls<br />
ein erhebliches Schadenpotenzial bergen. Dies betrifft<br />
nicht nur regionale Konzentrationen und kann sowohl<br />
innerhalb einer Sparte als auch übergreifend auftreten.<br />
Das Integrierte Risikomanagement ist dafür verantwortlich,<br />
geschäftsfeld- und bilanzübergreifende Kumule und<br />
Konzentrationen zu identifizieren, zu bewerten, zu überwachen<br />
und zu koordinieren. Der Bereich arbeitet dabei eng<br />
33
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
mit den Spezialisten der Geschäftsfelder zusammen, um<br />
das Risikokomitee in Bezug auf die Auswirkungen solcher<br />
Kumule auf unsere gruppenweite Exponierung zu beraten.<br />
Derartige Risiken werden anhand von Szenarien und Modellrechnungen<br />
betrachtet, die unter Zugrundelegung eines<br />
entsprechenden Extremszenarios Aufschluss über die<br />
maximale Gesamtbelastung für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
geben. Um uns vor solchen Risiken zu schützen und<br />
Ertragsschwankungen zu begrenzen, schließen wir nach<br />
Möglichkeit Rückversicherungsverträge ab.<br />
Bei der Wahl unserer Rückversicherer ist eine hohe Bonität<br />
wesentliches Kriterium für uns. Hierdurch begrenzen wir<br />
das Ausfallrisiko und Risiken hinsichtlich der Zahlungsstromschwankungen.<br />
Unsere passive Rückversicherung<br />
platzieren wir überwiegend innerhalb der Munich Re.<br />
Bei unseren operativen Versicherungsgesellschaften sind –<br />
je nach betriebenem Versicherungsgeschäft – insbesondere<br />
die oben tabellarisch dargestellten Risiken aus Versicherungsverträgen<br />
von Bedeutung.<br />
Eine differenzierte, geschäftsbereichspezifische Analyse<br />
der versicherungstechnischen Risiken, ihrer relevanten Einflussgrößen<br />
und Erläuterungen zu ihrer Steuerung befindet<br />
sich im Konzernanhang. Diese Darstellung entspricht den<br />
Anforderungen der Rechnungslegungsstandards IFRS 4.<br />
Risiken aus dem Ausfall von Forderungen<br />
aus dem Versicherungsgeschäft<br />
Unsere Forderungen gegenüber Rückversicherern, Vermittlern<br />
und Kunden unterliegen grundsätzlich einem<br />
Ausfallrisiko.<br />
Konzernlagebericht<br />
Risikobericht<br />
Lebensversicherung Krankenversicherung Kompositversicherung<br />
Biometrisches Risiko Biometrisches Risiko Prämienrisiko<br />
Zinsrisiko Stornorisiko Groß- und Kumulschadenrisiko<br />
Sonstiges Marktrisiko Versicherungsleistungsrisiko Reserverisiko<br />
Stornorisiko Rechnungszinsrisiko Zinsrisiko<br />
Seit dem 1. Januar 2009 ist es in der Krankheitskostenvollversicherung<br />
nicht mehr möglich, Versicherungsverträge<br />
aufgrund von Nichtzahlung der Beiträge seitens<br />
des Versicherungsunternehmens zu kündigen. Hieraus<br />
können Belastungen für das Unternehmen entstehen.<br />
Um Belastungen durch ausfallende Beitragszahlungen<br />
im Neugeschäft zu vermeiden, wird bei Neuabschlüssen<br />
eine konsequente Bonitätsprüfung durchgeführt. Zahlt ein<br />
Bestandsversicherter seine Beiträge nicht, wird ein mehrstufiges<br />
Mahnverfahren unter Ausschöpfung der rechtlichen<br />
Möglichkeiten angewendet. Das gesamte Volumen<br />
der Nichtzahlung wird laufend nach mehreren Kriterien<br />
überwacht, um eine relevante Beeinträchtigung der Ergebnisse<br />
beziehungsweise eine Belastung des Kollektivs der<br />
Versicherten frühzeitig erkennen zu können.<br />
Zum Bilanzstichtag bestanden 244 (241) Mio. € ausstehende<br />
Forderungen, deren Fälligkeitszeitpunkt mehr als<br />
90 Tage zurücklag. Zur Risikovorsorge haben wir dahingehend<br />
Vorkehrungen getroffen, dass wir Wertberichtigungen<br />
auf den Forderungsbestand vornahmen. Durchschnittlich<br />
wurden in den vergangenen drei Jahren 9,7 (9,5) % der zum<br />
Bilanzstichtag bestehenden Forderungen wertberichtigt.<br />
Dieser Anteil entspricht über einen Zeitraum von drei Jahren<br />
durchschnittlich 0,7 (0,7) % der verdienten Beiträge.<br />
Unsere Vorkehrungen haben sich erfahrungsgemäß als<br />
ausreichend erwiesen.<br />
50,9 (43,8) % unserer Abrechnungsforderungen bestehen<br />
gegenüber Munich Re. Diese ist bei der internationalen<br />
Ratingagentur Standard & Poor’s mit der zweithöchsten<br />
Kategorie bewertet. Insgesamt verteilen sich die Forderungen<br />
gegenüber Rückversicherern in Anlehnung an die<br />
Ratingklassifikation von Standard & Poor’s gemäß unten<br />
stehender Tabelle:<br />
Forderungen an Rückversicherer nach Ratingklassen <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Kategorie 1 (AAA) 2 1<br />
Kategorie 2 (AA) 65 43<br />
Kategorie 3 (A) 19 23<br />
Kategorie 4 (BBB und geringer) 1 −<br />
Kein Rating 8 17<br />
Gesamt 94 84<br />
34
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Risiken aus Kapitalanlagen<br />
Die Kapitalanlagen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> sind im<br />
Wesentlichen in den vier Anlageklassen festverzinsliche<br />
Wertpapiere, Aktien, Immobilien und Beteiligungen investiert.<br />
Neben den Kriterien Rendite, Sicherheit und Bonität<br />
werden auch die Aspekte Liquidität, Diversifikation sowie<br />
vor allem die Struktur der versicherungstechnischen Verpflichtungen<br />
berücksichtigt. Institutionell wird dies durch<br />
unsere Asset-Liability-Teams (AL-Teams) gewährleistet.<br />
In diesen Gremien sind für jede operative Einheit Vertreter<br />
des Aktuariats, der Strategischen Asset Allocation, des<br />
Kapitalanlagecontrollings, des Integrierten Risikomanagements<br />
und der zur Munich Re gehörenden Vermögensverwaltungsgesellschaft<br />
MEAG für die Aktiv-Passiv-Steuerung<br />
verantwortlich.<br />
Die grundsätzlichen Kapitalanlageentscheidungen (strategische<br />
Asset Allocation) werden auf Gesellschaftsebene<br />
getroffen. Aus den strategischen Vorgaben werden durch<br />
das <strong>ERGO</strong> Kapitalanlagemanagement und unter Beratung<br />
der MEAG Mandate formuliert. In diesen Mandaten werden<br />
Anlageklassen, Qualität und Grenzen definiert. Dabei<br />
werden steuerliche, bilanzielle und aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen<br />
berücksichtigt. Darüber hinaus sind in<br />
den Mandaten Kennzahlen und Schwellenwerte zur Steuerung<br />
festgelegt. Die Umsetzung der Mandate erfolgt dabei<br />
durch die MEAG. Die Überwachung der Mandatsvorgaben<br />
und die Beratung bei anlagestrategischen Entscheidungen<br />
werden durch die AL-Teams vorgenommen.<br />
Die eigenverwalteten Assets (zum Teil Beteiligungen und<br />
Immobilien sowie Immobilien-, Hypotheken-, Refinanzierungs-,<br />
Policen-, Beamten- und Mitarbeiterdarlehen,<br />
Depotforderungen sowie Überhänge fondsgebundener<br />
Lebensversicherung) werden wie auch die durch die MEAG<br />
verwalteten Assets im Rahmen der Hochrechnungen und<br />
des internen Reportings überwacht. Abweichungen vom<br />
Plan werden gegebenenfalls in das AL-Team eskaliert.<br />
Mit dem umfassenden Frühwarnsystem der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
wird täglich die Einhaltung der gesellschaftsspezifischen<br />
Mandatsvorgaben durch die MEAG kontrolliert.<br />
Für die verschiedenen Risikoquellen sind Trigger (Auslöser)<br />
implementiert, deren Auslösung die Aktivierung fest definierter<br />
Prozesse zur Folge hat. Die konzernweite Trigger-<br />
Landschaft differenziert zwischen drei Gefährdungsstufen,<br />
in denen es zu unterschiedlichen Maßnahmen kommt.<br />
Konzernlagebericht<br />
Risikobericht<br />
Die Stufen werden aus der Risikotragfähigkeit der jeweiligen<br />
Gesellschaften abgeleitet. Das Frühwarnsystem wird<br />
um die Analyse langfristiger Tendenzen und Szenarien, insbesondere<br />
im Bereich der Zins- und Aktienmärkte, ergänzt.<br />
Mithilfe eines proaktiven Risikomanagements wird fortlaufend<br />
daran gearbeitet, den negativen Folgen der Finanzmarkt-<br />
und Staatsschuldenkrise für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
zu begegnen. Bereits in den letzten Jahren<br />
haben wir bei unseren Gesellschaften die Aktienquoten<br />
stark reduziert. Eine permanente Überwachung der Adressenausfallrisiken<br />
wird durch ein konzernweit gültiges<br />
Kontrahentenlimitsystem sichergestellt.<br />
Auch im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> hat eine kontinuierliche Weiterentwicklung<br />
der Risikomanagement-Aktivitäten im Kapitalanlagebereich<br />
stattgefunden. Insbesondere sind hier<br />
abermals weitere Verbesserungen bei den Frühwarnsystemen<br />
im Hinblick auf die Berücksichtigung von Liquiditäts-<br />
und Bonitätsrisiken zu nennen. Das Adressenausfallrisiko<br />
aus freistehenden Derivaten wurde durch die Implementierung<br />
eines Collateral Managements in der Vergangenheit<br />
bereits reduziert.<br />
Den Anforderungen des Rechnungslegungsstandards<br />
IFRS 7 wird bei der nachfolgenden Darstellung der Kapitalanlagerisiken<br />
entsprochen.<br />
Im Einzelnen handelt es sich bei den Kapitalanlagerisiken<br />
insbesondere um Markt-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiken.<br />
Marktrisiken<br />
Marktrisiko ist definiert als das Risiko von Verlusten oder<br />
negativen Einflüssen auf die Finanzstärke des Unternehmens<br />
als Resultat von Preisänderungen und Volatilitäten in<br />
den Kapitalmärkten. Die Marktpreisschwankungen betreffen<br />
Kapitalanlagen und Verpflichtungen. Hierzu gehören<br />
unter anderem das Zinsänderungsrisiko, das Kursrisiko<br />
bei Aktien, das Wertänderungsrisiko bei Immobilien, das<br />
Wechselkursrisiko, das Asset-Liability-Mismatch-Risiko<br />
und das aus Bonitätsverschlechterungen resultierende<br />
Credit-Spread-Risiko.<br />
Marktpreisschwankungen beeinflussen nicht nur unsere<br />
Kapitalanlagen, sondern auch unsere versicherungstechnischen<br />
Verpflichtungen. Dies ist insbesondere in der<br />
Lebensversicherung der Fall. Die teilweise langfristigen<br />
Zinsgarantien und die vielfältigen Optionen der Versicherten<br />
in der traditionellen Lebensversicherung führen zu<br />
einer hohen Abhängigkeit des Wertes der Verpflichtungen<br />
von den Kapitalmärkten.<br />
35
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Die Marktrisiken handhaben wir durch geeignete Limit- und<br />
Frühwarnsysteme sowie unser Asset-Liability-Management.<br />
Dabei begrenzen wir die Abweichungen der aktuellen<br />
Kapitalanlagen von den Kapitalanlagen, die ökonomisch<br />
zur Bedeckung der versicherungstechnischen Verpflichtungen<br />
notwendig sind (dem sogenannten Replikationsportfolio).<br />
Weiterhin werden risikorelevante Restriktionen für<br />
die Kapitalanlagen berücksichtigt, die sich aus der HGB-<br />
be ziehungsweise IFRS-Rechnungslegung ergeben.<br />
Marktrisiken stellen die größten Kapitalanlagerisiken dar.<br />
Sie resultieren aus einem möglichen Rückgang der Marktwerte,<br />
der je nach Anlageklasse unterschiedliche Ursachen<br />
haben kann. Der größte Teil unserer Kapitalanlagen entfällt<br />
mit 94,2 (93,2) % auf festverzinsliche Anlagen. Die Entwicklung<br />
des allgemeinen Zinsniveaus und die emittentenspezifischen<br />
Credit Spreads haben somit einen erheblichen<br />
Einfluss auf den Wert der Kapitalanlagen und das Kapitalanlageergebnis.<br />
Zur langfristigen Sicherung des Kapitalanlageergebnisses<br />
werden unsere Aktivitäten im Rahmen des<br />
Asset-Liability-Managements permanent an die aktuellen<br />
Rahmenbedingungen angepasst.<br />
Für die Verlängerung des Anlagehorizonts im Bereich der<br />
Zinsträger werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt.<br />
Zur Begrenzung der von den Aktienmärkten ausgehenden<br />
Kursrisiken wurde das Aktienexposure bereits in der Vergangenheit<br />
deutlich verringert. Der weiterhin erwarteten<br />
volatilen Marktentwicklung tragen wir mit einer defensiv<br />
ausgerichteten Anlagestrategie Rechnung.<br />
Bei der Ermittlung der Werte von Immobilien sind ständig<br />
verfügbare Marktwerte nicht vorhanden. Daher sind Gutachten<br />
oder andere angemessene und allgemein anerkannte<br />
Bewertungsverfahren erforderlich. Wertanpassungen<br />
wurden vorgenommen, soweit die Wertminderungen<br />
als dauerhaft angenommen wurden.<br />
Währungsrisiken werden bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
weitestgehend durch Devisentermingeschäfte<br />
abgesichert. Darüber hinausgehende Risiken resultieren<br />
überwiegend aus langfristigen Investments, für die keine<br />
geeigneten beziehungsweise keine wirtschaftlich sinnvollen<br />
Absicherungsinstrumente verfügbar sind. Diese<br />
Konzernlagebericht<br />
Risikobericht<br />
Risiken werden kontinuierlich beobachtet, um Fehlentwicklungen<br />
frühzeitig entgegenwirken zu können. Die nach<br />
IFRS ausgewiesenen Währungskursgewinne beziehungsweise<br />
-verluste beruhen auf einer Separierung der in Euro<br />
ausgedrückten Marktwertveränderung in eine Änderung<br />
des Marktwertes in Originalwährung einerseits und einen<br />
ergebniswirksamen Währungskurseffekt andererseits.<br />
Das Risikopotenzial im Bereich der Marktwertschwankungen<br />
im Kapitalanlagebereich ermitteln wir regelmäßig mit<br />
Szenarioanalysen – sogenannten Stresstests. Diese Stresstests<br />
berücksichtigen pauschale Marktwertveränderungen<br />
im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere, Aktien und<br />
Währungen. Ein detailliertes Beispiel für eine solche Szenariorechnung<br />
finden Sie im Anhang unter den „Marktrisiken<br />
aus Finanzinstrumenten“.<br />
Darüber hinaus wenden wir eine Vielzahl weiterer Instrumente<br />
für die Ermittlung des potenziellen Marktrisikos an.<br />
Insbesondere prognostizieren wir das Kapitalanlageergebnis<br />
zum nächsten Bilanzstichtag unter der Prämisse sich<br />
verändernder Kapitalmarktbedingungen. Basierend auf der<br />
Bewertung und der Qualität unserer Kapitalanlagen sind<br />
für den Bestand der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> und die<br />
Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern derzeit<br />
keine Gefährdungen zu erkennen. Das Risikomanagement<br />
ist darauf ausgerichtet, mögliche Risiken frühzeitig zu<br />
antizipieren, um die Anlagepolitik rechtzeitig entsprechend<br />
anpassen zu können.<br />
Bonitätsrisiken<br />
Bonitätsrisiken entstehen aus der Gefahr, dass Schuldner<br />
ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen oder<br />
Bonitätsverschlechterungen zu ökonomischen Verlusten<br />
führen. Bei unseren Festzinsanlagen steuern wir das damit<br />
verbundene Bonitätsrisiko, indem wir Emittenten mit angemessener<br />
Qualität auswählen und Kontrahentenlimits<br />
beachten. Das Rating externer Ratinggesellschaften ist<br />
nur eines von verschiedenen Risikokriterien, die berücksichtigt<br />
werden. Darüber hinaus werden eigene Analysen<br />
durchgeführt. Externe Emittentenratings werden zusätzlich<br />
einer internen Plausibilitätsprüfung unterzogen. Sowohl<br />
unsere eigene als auch die Einschätzung der externen<br />
Ratingagentur müssen entsprechend positiv sein, damit<br />
Rentenbestände nach Wertpapierkategorien<br />
Anteil an den<br />
Rating mindestens<br />
(31.12.<strong>2011</strong>)<br />
gesamten Zinsträgern in %<br />
Kategorie „strong“ in %<br />
Bankanleihen/Schuldscheindarlehen 7,4 74,5<br />
Pfandbriefe 43,4 99,4<br />
Staatsanleihen 36,5 92,6<br />
Unternehmensanleihen 5,6 51,8<br />
Sonstige 7,1 89,9<br />
36
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
das Investment erfolgreich den Risikobewertungsprozess<br />
durchlaufen kann und somit für eine Investition infrage<br />
kommt. Unsere sehr hohen Ansprüche an die Emittenten<br />
spiegeln sich auch in den konzernweiten Anlagegrundsätzen<br />
wider. Anlagen in strukturierten Produkten werden je<br />
nach ihrem Risikoprofil zusätzlich limitiert. Unser Wertpapierbestand<br />
zeichnet sich dadurch aus, dass der Großteil<br />
der Kapitalanlagen aus Papieren von Emittenten mit sehr<br />
guter Bonität besteht.<br />
Die Qualität unseres Bonitätsmanagements zeigte sich<br />
trotz extremer Kapitalmarktturbulenzen unter anderem<br />
darin, dass die gesamten Abschreibungen im Bereich der<br />
Zinsträger bei einem konservativen Vorgehen mit 1,2 Mrd. €<br />
1,0 % des Gesamtkapitalanlagenbestands ausmachten. Im<br />
Rahmen unserer vorsichtigen Bilanzierungspraxis haben<br />
wir unser Griechenlandexposure bereits auf den Marktwert<br />
abgeschrieben.<br />
Bei den Rentenbeständen wiesen zum Ende des Geschäftsjahres<br />
91,0 (93,0) % der Anlagen ein Rating mindestens der<br />
dritthöchsten Kategorie „strong“ aus (siehe Erläuterungen<br />
[6 g] bis [6i] im Anhang). Dies entspricht vergleichsweise<br />
der Ratingkategorie „A“ bei Standard & Poor’s. In der Tabelle<br />
auf Seite 36 ist die Aufteilung auf die einzelnen Wertpapierkategorien<br />
dargestellt.<br />
Die Kapitalanlagen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> sehen<br />
wir als hinreichend diversifiziert an. Das Ausfallrisiko von<br />
festverzinslichen Anlagen erhöht sich bei einer Verschlechterung<br />
der Bonität des Schuldners. Schuldner mit schlechterer<br />
Bonität müssen daher einen höheren Kupon beziehungsweise<br />
eine höhere Verzinsung bieten, um trotz des<br />
Ausfallrisikos attraktiv zu bleiben. Dem Risiko einer Bonitätsverschlechterung<br />
wird im Rahmen des Risikomanagements<br />
durch entsprechende Trigger Rechnung getragen.<br />
Den überwiegenden Teil der Zinsträger stellen nicht börsennotierte<br />
Namenspapiere. Die Marktwertermittlung für diese<br />
Papiere erfolgt anhand von Zinsstrukturkurven unter der<br />
Berücksichtigung konservativer emittentenspezifischer<br />
Credit Spreads. Für die börsennotierten Zinsträger greifen<br />
wir auf feststellbare Kursnotierungen zurück.<br />
Konzernlagebericht<br />
Risikobericht<br />
Zur Überwachung und Steuerung unserer Adressenausfallrisiken<br />
ist ein konzernweit gültiges Kontrahentenlimitsystem<br />
implementiert. Die Limits der Kontrahenten orientieren<br />
sich an der finanziellen Lage des Kontrahenten<br />
sowie an der vom Vorstand definierten Risikotoleranz. Der<br />
im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> weiterhin kritischen Situation im<br />
Bereich der Banken und Staatsanleihen wurde durch eine<br />
kontinuierliche Überprüfung der Limitobergrenzen mit<br />
teilweise proaktiven Absenkungen der Einzellimits und<br />
der Finalisierung eines Collateral Managements Rechnung<br />
getragen. Die Exponierung im Finanzsektor beträgt nach<br />
Marktwerten zum Ende des Geschäftsjahres insgesamt<br />
58,9 Mrd. €. Davon sind 50,7 Mrd. € (86 %) besichert.<br />
Das Risikocontrolling der im Bestand befindlichen Nachrangpapiere,<br />
stillen Beteiligungen und Genussscheine wird<br />
durch eine permanente Überwachung sichergestellt.<br />
Die Investitionen in hochverschuldete Staaten des Euroraumes<br />
(Portugal, Irland, Italien, Griechenland, Spanien)<br />
betragen 5 % der Kapitalanlagen. 2012 ist eine Fortsetzung<br />
der Euro-Staatsschuldenkrise zu erwarten, da eine<br />
absehbare konjunkturelle Abschwächung die derzeitigen<br />
Anstrengungen zur Budgetkonsolidierung in den einzelnen<br />
Ländern vor große zusätzliche Herausforderungen stellen<br />
wird. Während Italien und Spanien es noch in der eigenen<br />
Hand haben, den Turnaround zu erreichen, ist in den<br />
Ländern Portugal, Irland und Griechenland die zukünftige<br />
Zahlungsfähigkeit nicht nur vom Erfolg der Haushaltskonsolidierung,<br />
sondern auch von der Fortsetzung der internationalen<br />
Unterstützung abhängig. In der unten stehenden<br />
Tabelle ist die Aufteilung des Staatsanleihenexposures in<br />
Markt- und Nominalwerten dargestellt.<br />
Liquiditätsrisiken<br />
Es wird sichergestellt, dass wir jederzeit in der Lage sind,<br />
unseren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Dies<br />
gewährleisten wir durch unsere detaillierte Liquiditätsplanung.<br />
Durch unser Asset-Liability-Management werden<br />
die Zahlungsströme aus dem Kapitalanlagenbestand und<br />
den Beiträgen entsprechend den Verbindlichkeiten, die aus<br />
den Versicherungsverträgen resultieren, zeitlich und quantitativ<br />
gesteuert. Darüber hinaus schützt die vorgehaltene<br />
Staatsanleihenexposure und Exposure<br />
Marktwert fortgeführte Anschaffungskosten<br />
staatsgarantierter Papiere ausgewählter Länder (31.12.<strong>2011</strong>)<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Portugal 316 608<br />
Irland 1.298 1.519<br />
Italien 2.170 2.592<br />
Griechenland 352 351<br />
Spanien 1.552 1.838<br />
37
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Liquiditätsreserve vor unerwarteten Liquiditätsengpässen<br />
(zum Beispiel bei plötzlichem Stornoanstieg).<br />
Die Liquiditätsrisiken sind in unser Regel- und Limitsystem<br />
integriert, welches jährlich aktualisiert wird.<br />
Wesentliche Sicherungsgeschäfte<br />
Derivative Finanzinstrumente werden in der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
überwiegend zur Absicherung von Marktrisiken<br />
im Kapitalanlagebereich eingesetzt. Zu diesen zählen<br />
insbesondere Zins- und Währungskursrisiken, denen wir<br />
durch intensive Nutzung unseres Risikomanagement-<br />
Systems und den daraus gegebenenfalls resultierenden<br />
Einsatz derivativer Finanzinstrumente begegnen. Dem<br />
Counterparty-Risiko im Bereich der Sicherungsgeschäfte<br />
wird einerseits dadurch begegnet, dass nur Kontrahenten<br />
mit guter Bonität ausgewählt werden. Andererseits<br />
werden Forderungen aus Derivatgeschäften aufgrund von<br />
Collateral-Management-Vereinbarungen mit den jeweiligen<br />
Kontrahenten besichert.<br />
Ein nachhaltiger Rückgang des Zinsniveaus birgt das Risiko,<br />
dass Mittelrückflüsse zu einem niedrigeren Zinssatz angelegt<br />
werden müssen (Wiederanlagerisiko). Diesem Risiko<br />
wurde durch die permanente Weiterentwicklung der Absicherungsstrategie<br />
mittels strukturierter Produkte Rechnung<br />
getragen. Diese sichern bei den Personenversicherern<br />
eine Wiederanlage bei fallendem Zinsniveau zu einem Mindestzinsniveau<br />
und tragen somit zur nachhaltigen Erfüllung<br />
versicherungstechnischer Verpflichtungen bei. Während<br />
der Niedrigzinsphase im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> konnte die<br />
Verzinsung der Wiederanlage erneut durch diese Absicherungsgeschäfte<br />
profitieren. Entsprechend den bilanziellen<br />
Erfordernissen bei den jeweiligen Finanzinstrumenten<br />
erfolgt die Berücksichtigung von Marktwertschwankungen<br />
erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung oder<br />
erfolgsneutral im Eigenkapital. Das aus den Produkten<br />
resultierende Kontrahentenrisiko verteilt sich auf mehrere<br />
Emittenten und wird zusätzlich durch die Hinterlegung von<br />
Pfandbriefen minimiert.<br />
Kapitalanlagen in Fremdwährungen werden überwiegend<br />
mithilfe von Derivaten gegen Währungsrisiken abgesichert.<br />
Die verwendeten derivativen Finanzinstrumente werden<br />
zum einen im Rahmen unserer Trigger-Systematik überwacht<br />
und gehen zum anderen auch in die qualitative<br />
Komponente des Risikocontrollings von Kapitalanlagen<br />
und Finanzbeteiligungen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
ein. In diesem Zusammenhang erfolgt eine Beurteilung der<br />
Konzernlagebericht<br />
Risikobericht<br />
Markt-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiken. Die Überwachung<br />
des Emittentenrisikos wird dabei durch das Kontrahentenlimitsystem<br />
mit abgedeckt.<br />
Die getroffenen Sicherungsgeschäfte erfüllen ihre Funktion.<br />
Aus den Sicherungsgeschäften selbst sind zum aktuellen<br />
Zeitpunkt keine wesentlichen Risiken zu erkennen.<br />
Operationelle Risiken<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> versteht unter operationellen<br />
Risiken die Gefahr von Verlusten aufgrund von unangemessenen<br />
Prozessen, Technologieversagen, menschlichen<br />
Fehlern oder externen Ereignissen.<br />
Diese Risiken verringern wir mit einem systematischen<br />
ursachenbezogenen Risikomanagement. Unser erklärtes<br />
und konsequent verfolgtes Unternehmensziel ist es, die<br />
Mitarbeiter für mögliche Gefahren zu sensibilisieren und<br />
eine angemessene Risikokultur zu etablieren.<br />
Risiken im Personalwesen, wie zum Beispiel das Risiko<br />
personeller Engpässe, verringern wir u. a. durch gezielte<br />
Personalmarketingmaßnahmen, Potenzialeinschätzungsverfahren,<br />
Personalentwicklung und eine systematische<br />
Nachfolgeplanung. Moderne Führungsinstrumente und<br />
adäquate monetäre wie nicht monetäre Anreizsysteme<br />
sichern die hohe Motivation unserer Mitarbeiter.<br />
Unternehmen sind in steigendem Maß durch Wirtschaftskriminalität<br />
(Fraud) bedroht. Mit unserem Verhaltenskodex<br />
hat der Vorstand die wesentlichen Regeln und Grundsätze<br />
für ein rechtlich korrektes und verantwortungsbewusstes<br />
Verhalten der gesetzlichen Vertreter, der Führungskräfte<br />
und aller anderen Mitarbeiter vorgelegt. Ergänzend dazu<br />
sind Regeln und Grundsätze festgelegt, die eine angemessene<br />
und wirksame Vorbeugung, Aufdeckung und Reaktion<br />
im Zusammenhang mit wirtschaftskriminellen Handlungen<br />
in allen in- und ausländischen <strong>ERGO</strong> Gesellschaften<br />
sicherstellen. Für wesentliche Fraudfälle ist ein spezielles<br />
Meldewesen an den <strong>ERGO</strong> Fraud Prevention Officer institutionalisiert.<br />
Die Anzahl der gemeldeten Fraudfälle aus<br />
dem In- und Ausland zeigt die wachsende Sensibilität für<br />
diese Themen in den <strong>ERGO</strong> Gesellschaften sowie die Fortschritte<br />
in der zunehmend konsequenten Behandlung und<br />
Sanktionierung dieser Vorgänge. Mindestens vierteljährlich<br />
erfolgt eine Berichterstattung an den <strong>ERGO</strong> Vorstand<br />
und halbjährlich an den Prüfungsausschuss des <strong>ERGO</strong><br />
Aufsichtsrates.<br />
38
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Aufgrund der hohen Durchdringung der Geschäftsprozesse<br />
mit Systemen der Informationstechnologie (IT) sind wir<br />
zahlreichen IT-Risiken ausgesetzt, insbesondere durch<br />
Betriebsstörungen und -unterbrechungen, Datenverluste<br />
und externe Angriffe auf unsere Systeme. Diesen Risiken<br />
begegnen wir durch umfassende Schutzvorkehrungen wie<br />
Notfallplanungen, Back-up-Lösungen und Zugangskontrollen.<br />
Das Management der IT-Systeme und der damit<br />
verbundenen Risiken obliegt der zur <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
gehörenden IT<strong>ERGO</strong>.<br />
Die Implementierung des Notfallmanagements als wesentlichen<br />
Bestandteils des Business-Continuity-Managements<br />
wurde weitestgehend abgeschlossen. An den relevanten<br />
Standorten der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> stehen neben<br />
einer Organisationsstruktur mit Notfallstäben auch einheitliche<br />
und verbindliche Notfallmanagementpläne zur Verfügung.<br />
In einem Folgeprojekt werden nun die wesentlichen<br />
Maßnahmen für den Wiederanlauf der geschäftskritischen<br />
Bereiche des Unternehmens definiert und umgesetzt.<br />
Darüber hinaus werden die Notfallorganisation und -planung<br />
laufend weiterentwickelt und aktuelle Anforderungen<br />
umgesetzt.<br />
Sonstige Risiken<br />
Veränderungen in den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen<br />
Rahmenbedingungen können eine erhebliche Bedeutung<br />
haben. Dadurch entstehen im Zeitablauf sowohl<br />
Chancen als auch Risiken. Deshalb unterliegen alle diese<br />
Entwicklungen einer ständigen Beobachtung. Den Risiken<br />
begegnen wir darüber hinaus durch aktive Mitarbeit in<br />
Verbänden und Gremien.<br />
Entsprechend der laufenden Berichterstattung zu einzelnen<br />
Gerichtsurteilen können unabhängig von der Frage<br />
einer rechtlichen Bindungswirkung Reputationsrisiken entstehen.<br />
Derzeit lässt sich keine Prognose darüber abgeben,<br />
ob einzelne Urteile auch Auswirkungen auf bestehende<br />
Verpflichtungen aus Versicherungsverhältnissen einzelner<br />
Tochtergesellschaften haben können. Dies wird in der<br />
Folgezeit zu überwachen sein.<br />
Bei den sozialpolitischen Risiken ist insbesondere die<br />
sogenannte „Bürgerversicherung“ eine Bedrohung für die<br />
private Krankenversicherung. Durch den Einbezug aller<br />
Personen in die Versicherungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
würde die Bürgerversicherung zumindest<br />
das Neugeschäft der privaten Krankenversicherer in der<br />
Konzernlagebericht<br />
Risikobericht<br />
Vollversicherung beenden. Verfassungsrechtliche Hürden<br />
sprechen gegen einen Einbezug der bereits privat Krankenversicherten.<br />
Wir beobachten dieses Risiko schon seit<br />
vielen Jahren und beziehen öffentlich zu den Nachteilen<br />
eines solchen Krankenversicherungssystems Stellung. Für<br />
die gesetzliche Pflegeversicherung gibt es mit der „Pflegebürgerversicherung“<br />
analoge Vorschläge.<br />
Die künftigen regulatorischen Anforderungen sind unter<br />
anderem durch das Voranschreiten des Solvency-II-Projekts<br />
der Europäischen Union im Jahr <strong>2011</strong> wieder etwas deutlicher<br />
geworden. Dennoch bleiben weiterhin Unsicherheiten.<br />
Hinsichtlich der Fristen zum Übergang von Solvency I auf<br />
Solvency II sowie der künftigen Befugnisse der EIOPA<br />
werden jedoch mit der geplanten Verabschiedung der<br />
Omnibus-II-Richtlinie Konkretisierungen erwartet. In Bezug<br />
auf die erste Säule von Solvency II sind die Entwicklungen<br />
mit Ausnahme des zentralen Aspekts der Bewertung von<br />
versicherungstechnischen Verbindlichkeiten bereits sehr<br />
weit fortgeschritten. Die noch nicht entschiedenen offenen<br />
Fragen haben insbesondere für die Lebenserstversicherung<br />
weitreichende Auswirkungen auf die Kapitalisierung unter<br />
Solvency II. Daher besteht auch für unsere Lebensversicherungsgesellschaften<br />
das Risiko einer Nichterfüllung der<br />
Kapitalanforderungen. Was die qualitativen Anforderungen<br />
an Versicherungsunternehmen und Aufsichtsbehörden<br />
betrifft, die in der zweiten Säule von Solvency II dargestellt<br />
sind, schafft der Entwurf der Durchführungsbestimmungen<br />
der Solvency II Expert Group (SEG) ebenfalls zunehmend<br />
Klarheit. Allerdings dürften diese Bestimmungen nicht vor<br />
Sommer 2012 verabschiedet werden.<br />
Auf nationaler Ebene wird durch die Umsetzung der<br />
Solvency-II-Richtlinie auch das deutsche Aufsichtsrecht<br />
einen Wandel erfahren. Die Mitte des zweiten Quartals<br />
<strong>2011</strong> angestoßenen Arbeiten zur Novellierung des Versiche<br />
rungs auf sichts gesetz (VAG) beobachten wir laufend.<br />
Da im zugrunde liegenden und parallel laufenden Solvency-<br />
II-Projekt auf europäischer Ebene noch Fragen offen sind,<br />
unterliegt allerdings auch die finale Umsetzung in nationales<br />
Recht noch Unsicherheiten.<br />
Auf globaler Ebene wird an zusätzlichen aufsichtsrechtlichen<br />
Anforderungen für systemisch relevante Finanzdienstleister<br />
(Sifi) gearbeitet. Systemische Relevanz zielt<br />
hier nicht auf die grundsätzliche Bedeutung einer Branche<br />
für die Volkswirtschaft ab, sondern auf die Auswirkungen,<br />
die die Insolvenz eines einzelnen Unternehmens für die<br />
globale Realwirtschaft haben kann. Der Schwerpunkt der<br />
39
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Diskussionen, die in erster Linie vom Financial Stability<br />
Board (FSB) geführt werden, liegt zurzeit bei der Bankenwirtschaft.<br />
Die Untersuchungen für den Versicherungssektor<br />
wurden zeitlich von denen für die Banken entkoppelt<br />
und werden von der International Association of Supervisors<br />
(IAIS) geleitet. Die Assekuranz ist der Auffassung, dass von<br />
ihrem Kerngeschäft keine systemische Gefahr ausgeht.<br />
Erste zuverlässige Einschätzungen, ob die Versicherungswirtschaft<br />
insgesamt von zusätzlichen Anforderungen<br />
betroffenen sein könnten, werden sich voraussichtlich erst<br />
im Sommer 2012 treffen lassen. Die Spannbreite möglicher<br />
Sifi-spezifischer Anforderungen könnte von zusätzlichen<br />
Berichtspflichten bis hin zu erhöhten Eigenmittelanforderungen<br />
reichen.<br />
Strategische Risiken<br />
Risiken aufgrund falscher Geschäftsentscheidungen,<br />
schlechter Umsetzung von Entscheidungen oder mangelnder<br />
Anpassungsfähigkeit an Veränderungen in der Unternehmensumwelt<br />
definiert die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
als strategische Risiken. Strategische Risiken existieren in<br />
Bezug auf die vorhandenen und neuen Erfolgspotenziale<br />
des Konzerns und seiner Geschäftsfelder. Diese Risiken<br />
treten meistens mit zeitlichem Vorlauf sowie im Zusammenhang<br />
mit anderen Risiken auf und bergen die Wahrscheinlichkeit<br />
einer nachhaltigen und signifikanten Reduktion des<br />
Franchise Values. Wir begegnen den strategischen Risiken,<br />
indem wir strategische Entscheidungsprozesse und Risikomanagement<br />
eng miteinander verzahnen. Dies umfasst<br />
kulturelle wie organisatorische Aspekte.<br />
Reputationsrisiken<br />
Wir definieren das Reputationsrisiko als das Risiko eines<br />
Schadens, der eintritt, wenn sich das Ansehen des Unternehmens<br />
in der Öffentlichkeit, bei Kunden, Aktionären,<br />
Mitarbeitern, Vertriebspartnern oder anderen Interessengruppen,<br />
wie z. B. Aufsichtsbehörden, verschlechtert.<br />
Reputationsrisiken können als Folge anderer Risiken auftreten,<br />
insbesondere operationeller Risiken. Diese Risiken<br />
werden mithilfe des Interne Kontrollsystems (IKS) überwacht<br />
und gesteuert. Reputationsrisiken können jedoch<br />
als Folge von geschäftspolitischen Entscheidungen oder<br />
Unterlassungen auftreten und somit eine originäre Risikokategorie<br />
bilden.<br />
Konzernlagebericht<br />
Risikobericht<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> hat <strong>ERGO</strong> einen Reputationsschaden durch<br />
negative Medien-Berichterstattung erlitten, die sich auf<br />
die Organisation und Durchführung einer Incentive-Reise<br />
der HMI im Jahr 2007 bezog. Wenig später wurde über<br />
tatsächliche oder vermeintliche Missstände im Vertrieb von<br />
Versicherungsprodukten (u. a. die Verwendung eines fehlerhaften<br />
„Riester-Formular“ im Jahr 2005 sowie ungünstige<br />
Tarifeinordnungen bei der betrieblichen Altersversorgung)<br />
berichtet. Alle genannten Vorgänge waren bzw. sind<br />
Gegenstand umfangreicher intern und externer Prüfungen.<br />
Negative Effekte auf die Neugeschäfts- und Stornoentwicklung<br />
konnten nicht festgestellt werden. Der Relevanz<br />
und Tragweite der Themen entsprechend wurden neben<br />
der Aufklärung des Sachverhalts auch bereits Maßnahmen<br />
entwickelt, um weiteren Reputationsverlusten entgegenzuwirken,<br />
mit dem Ziel, Compliance, Revision und Risikomanagement<br />
auf Gruppenebene zu stärken. Hierzu zählen<br />
neben der Änderung zentraler Verhaltens- und Organisationsrichtlinien<br />
bei der <strong>ERGO</strong> vor allem die:<br />
• Ansiedlung der Compliance-Funktion als eigener Bereich<br />
direkt beim Vorstandsvorsitzenden<br />
• Erfassung von Reputationsrisiken und anderen unternehmensgefährdenden<br />
Nachrichten an zentraler Stelle<br />
im Risikomanagement<br />
• Umstrukturierung der Vertriebsorganisation HMI in Verbindung<br />
mit einer Qualitätsoffensive in den Bereichen<br />
Beratung, Kundenbetreuung, Steuerung sowie Kultur<br />
und Werte.<br />
Emerging risks<br />
Darüber hinaus erfasst das Risikofrüherkennungssystem<br />
gemäß KonTraG unter anderem sogenannte Emerging<br />
Risks – also Risiken, die entstehen, weil sich die Rahmenbedingungen<br />
(etwa die rechtlichen, sozialpolitischen<br />
oder naturwissenschaftlich-technischen) ändern, und<br />
die deshalb noch nicht erfasste beziehungsweise noch<br />
nicht erkannte Auswirkungen auf unser Portefeuille<br />
haben können. Bei ihnen ist die Unsicherheit in Bezug<br />
auf Schadenausmaß und -eintrittswahrscheinlichkeit<br />
naturgemäß sehr hoch. Trends und schwache Signale<br />
identifizieren wir auf vielfältige Weise, etwa mithilfe der<br />
systematischen Trendforschung unserer Konzernentwicklung,<br />
unseres Knowledge-Managements oder der<br />
Emerging-Risk-Risikoabfragen.<br />
40
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Zusammenfassende Darstellung<br />
der Risikolage<br />
Zusammenfassend stellen wir fest, dass der Bestand<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> und die Interessen der<br />
Versiche rungs nehmer zu keinem Zeitpunkt gefährdet<br />
waren. Darüber hinaus sind uns derzeit keine Entwicklungen<br />
bekannt, die eine solche Bestandsgefährdung herbeiführen<br />
beziehungsweise die Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage des Konzerns nachhaltig negativ beeinflussen<br />
könnten. Die einzelnen Versicherungsunternehmen der<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> unterliegen den jeweiligen<br />
aufsichtsrechtlichen Anforderungen in den Ländern ihrer<br />
Geschäftstätigkeit. Die Versicherungsunternehmen der<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> erfüllte im Berichtsjahr die<br />
lokalen Solvabilitätsanforderungen mit Ausnahme einer<br />
ausländischen Gesellschaft. Für diese Gesellschaft wird<br />
die notwendige Kapitalerhöhung noch im ersten Quartal<br />
2012 durchgeführt. Bei allen Gesellschaften des Konzerns<br />
liegt eine ausreichende Bedeckung des gebundenen Vermögens<br />
vor.<br />
Konzernlagebericht<br />
Risikobericht<br />
Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems<br />
ist auf hohem Niveau gewährleistet. Durch die implementierten<br />
Strukturen und Prozesse werden Risikoentwicklungen<br />
frühzeitig erkannt und der Risikosteuerung zugeleitet.<br />
Unsere Kapitalanlagen kontrollieren wir laufend mit einem<br />
gruppenweiten Frühwarnsystem, das verschiedene Risiko-<br />
und Ertragskennzahlen für jedes Unternehmen vorsieht.<br />
Damit stellen wir auf der Ebene unserer Einzelgesellschaften<br />
und auf Gruppenebene sicher, dass Ergebnisziele<br />
erreicht und Solvabilitätsanforderungen erfüllt werden<br />
sowie ein ausreichender Eigenkapitalschutz vorhanden ist.<br />
Dies geschieht im Rahmen unseres gruppenweiten Risikomanagement-Prozesses,<br />
der von dem zentralen Risikomanagement<br />
im Zusammenspiel mit den dezentralen Risikomanagement-Einheiten<br />
in allen Gesellschaften gelebt wird.<br />
Die Risikosituation der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> halten<br />
wir daher für beherrschbar, kontrolliert und tragfähig.<br />
41
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernlagebericht<br />
Ausblick<br />
Die Beurteilung und Erläuterung der voraussichtlichen Entwicklung<br />
der Gesellschaft mit ihren wesentlichen Chancen<br />
und Risiken erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen.<br />
Dabei legen wir eine Fülle heute zur Verfügung stehenden<br />
Erkenntnisse zugrunde: über Branchenaussichten, zukünftige<br />
wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen<br />
und Entwicklungstrends sowie deren wesentliche Einflussfaktoren.<br />
All diese können sich naturgemäß in Zukunft<br />
verändern, ohne dass dies bereits jetzt erkennbar ist.<br />
Daher ist es möglich, dass die tatsächliche Entwicklung des<br />
Unternehmens und seiner Ergebnisse wesentlich von den<br />
Prognosen abweichen.<br />
Mit Blick auf die folgenden beiden Geschäftsjahre erwarten<br />
wir einen alles in allem positiven Geschäftsverlauf für die<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>. Diese Einschätzung wird durch<br />
eine Reihe von Erwartungen getragen, welche die wesentlichen<br />
Chancen und Risiken, unser wirtschaftliches Umfeld<br />
und unsere strategische Ausrichtung berücksichtigen.<br />
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
Wir gehen davon aus, dass die bestehenden Unsicherheiten<br />
in Bezug auf die Staatsschuldenkrise und die Konsolidierung<br />
der Staatsfinanzen die konjunkturelle Dynamik<br />
in den Industrieländern weiterhin dämpfen und in der<br />
Eurozone zu einer kurzen Rezession führen werden. In<br />
den Schwellen ländern dürfte das Wachstum dagegen<br />
erneut deutlich stärker ausfallen. Für die Weltwirtschaft<br />
2012 erwarten wir somit ein ähnliches Bild wie im Vorjahr:<br />
insgesamt moderates Wachstum, aber mit deutlichen<br />
Geschwindigkeitsunterschieden zwischen reifen und sich<br />
entwickelnden Volkswirtschaften. Unserer Meinung nach<br />
wird die Inflation in den meisten Industrieländern moderat<br />
ausfallen und nur in einigen Schwellenländern auf einem<br />
erhöhten Niveau bleiben.<br />
Für Deutschland erwarten wir 2012 ein im Vergleich zu<br />
<strong>2011</strong> deutlich niedrigeres Wirtschaftswachstum und einen<br />
leichten Rückgang der Inflation. Die konjunkturelle Abkühlung<br />
dürfte die Nachfrage nach Versicherungen dämpfen.<br />
Wir gehen auch über 2012 hinaus von einer fortgesetzten<br />
Expansion der Weltwirtschaft aus. Der wirtschaftliche<br />
Ausblick bleibt jedoch von erheblichen Unsicherheiten<br />
geprägt.<br />
Der hohe Verschuldungsgrad vieler Staaten und mögliche<br />
Verwerfungen im Euroraum könnten das globale<br />
Finanzsystem zum Nachteil der Versicherungswirtschaft<br />
destabilisieren. So besteht in der Eurozone das Risiko einer<br />
Rezession. Selbst das Risiko einer länger anhaltenden<br />
Stagnation mit deflationären Folgen ist in einigen Industrieländern<br />
nicht auszuschließen. Ein lang anhaltendes<br />
Niedrigzinsumfeld würde vor allem die Lage der Lebensversicherungsunternehmen<br />
beeinträchtigen.<br />
Andererseits könnten die erheblichen Interventionen der<br />
Zentralbanken und die damit verbundene Ausweitung<br />
der Geldmenge bei einer überraschend starken konjunkturellen<br />
Erholung eine höhere Inflation mit einer entsprechenden<br />
Verteuerung der Schadenkosten für die Versicherer<br />
nach sich ziehen.<br />
Kapitalmarktentwicklung<br />
Trotz des schwierigen Wachstumsumfelds dürften die Zinsen<br />
für deutsche Staatsanleihen ansteigen, sofern sich die<br />
Situation in der Eurozone zumindest teilweise entspannt.<br />
Ähnliches gilt für amerikanische Staatsanleihen, zumal<br />
hier das Wachstum höher ausfallen sollte. Da wir nicht von<br />
Leitzinsanhebungen ausgehen, dürften die Zinsen kurz<br />
laufender Anleihen auf relativ niedrigem Niveau bleiben,<br />
während die Zinsstrukturkurven vermutlich insgesamt<br />
steiler werden. Aufgrund der Staatsschuldenkrise in Europa<br />
und der stärkeren Lockerung der Geldpolitik in Europa<br />
sowie des zu erwartenden besseren Wachstums in den<br />
USA dürfte der US-Dollar gegenüber dem Euro zulegen.<br />
Sollte sich die Situation im Euroraum zumindest teilweise<br />
entschärfen, könnten Aktien davon profitieren.<br />
42
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Die Entwicklung der<br />
Versicherungswirtschaft<br />
Aufgrund der sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen<br />
in den einzelnen europäischen Versicherungsmärkten<br />
gehen wir gemäß unserem Geschäftsschwerpunkt in den<br />
folgenden Abschnitten etwas detaillierter auf die Entwicklung<br />
der Sparten in unserem Heimatmarkt Deutschland ein.<br />
Die Lebensversicherung in den Jahren 2012 und 2013<br />
Die Lebensversicherung bleibt aufgrund ihrer Sicherheit<br />
und Stabilität ein unverzichtbarer Bestandteil der Alterssicherung.<br />
Auch wenn angesichts der europäischen Staatsschuldenkrise<br />
und der anhaltenden Niedrigzinsphase<br />
aktuell nur begrenzt attraktive Anlagemöglichkeiten zur<br />
Verfügung stehen, werden die Kunden auch zukünftig<br />
von der gut diversifizierten, langfristigen Kapitalanlagepolitik<br />
und dem einzigartigen Glättungsmechanismus der<br />
Lebensversicherung profitieren.<br />
Wir gehen davon aus, dass auch in den nächsten Jahren<br />
Produkte mit rentenförmigen Auszahlungen an Bedeutung<br />
zunehmen werden. Der Aspekt der Sicherheit ist den Menschen<br />
sehr wichtig. Im Bereich fondsgebundener Versicherungen<br />
wird daher der Stellenwert von Mindestgarantien<br />
steigen. Zusätzlich werden in diesem Geschäftsfeld innovative<br />
Kapitalanlagekonzepte immer bedeutsamer, nicht<br />
nur vor dem Hintergrund der Garantiesicherung, sondern<br />
auch aufgrund der Renditeerwartungen der Kunden.<br />
Geschäftsimpulse sind auch im Bereich der Absicherung<br />
von Invaliditäts- oder Pflegefallrisiken zu erwarten.<br />
Seit 1. Januar 2012 gilt der neue Rechnungszins von 1,75 %<br />
für alle Verträge, die ab dem 1. Januar 2012 abgeschlossen<br />
werden. Für Verträge, die ab dem 21. Dezember 2012<br />
abgeschlossen werden, ist darüber hinaus die Entscheidung<br />
des Europäischen Gerichtshofs umzusetzen, dass<br />
Prämien und Leistungen einer Versicherung in Zukunft<br />
nicht mehr geschlechtsspezifisch kalkuliert werden dürfen.<br />
Lebensversicherungen dürfen dann die mit statistischen<br />
Methoden ermittelte unterschiedliche Lebenserwartung<br />
von Männern und Frauen nicht mehr berücksichtigen.<br />
Die Prognose der Geschäftsentwicklung für das Jahr<br />
2012 gestaltet sich schwierig. Dies liegt vor allem an<br />
der unsicheren Entwicklung der Einmalbeiträge. Unter<br />
der Annahme einer weiteren moderaten Reduktion des<br />
Einmalbeitragsgeschäfts rechnet der Gesamtverband<br />
Konzernlagebericht<br />
Ausblick<br />
der Deutschen Versicherungswirtschaft für 2012 in der<br />
Lebensversicherung (einschließlich Pensionskassen<br />
und Pensionsfonds) mit einem leichten Rückgang der<br />
Prämien einnahmen um 1 %.<br />
Die private Krankenversicherung in den Jahren<br />
2012 und 2013<br />
Die Entwicklung der privaten Krankenversicherung wird<br />
weiterhin stark von gesetzgeberischen Aktivitäten beeinflusst.<br />
So wurden mit dem GKV-Finanzierungsgesetz zwar<br />
die Bedingungen für GKV-Wahltarife hinsichtlich Kalkulation<br />
und Rechenschaftspflicht zum 1. Januar <strong>2011</strong> verschärft.<br />
Mit dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz werden<br />
aber erweiterte Möglichkeiten für das Angebot von Satzungsleistungen<br />
durch Krankenkassen vorgesehen. Somit<br />
können die Krankenkassen weiterhin in den Markt der privaten<br />
Zusatzversicherungen eindringen.<br />
Die oben angeführte Entscheidung des Europäischen<br />
Gerichtshofs zur Unzulässigkeit geschlechtsabhängiger<br />
Versicherungstarife in der privaten Versicherungswirtschaft<br />
gilt auch für die Krankenversicherung. Derzeit wird<br />
geklärt, wie das Urteil in der privaten Krankenversicherung<br />
umgesetzt wird.<br />
Am 1. Januar 2012 trat die Novellierung der Gebührenordnung<br />
für Zahnärzte in Kraft. Der Verband der Privaten<br />
Krankenversicherung e. V. erwartet als Folge Kostensteigerungen<br />
von voraussichtlich 14− 20 %. Offen bleibt, ob die<br />
Reform der Gebührenordnung für Ärzte – wie angekündigt –<br />
noch in dieser Legislaturperiode erfolgt.<br />
Das Leistungsgesetz zur gesetzlichen Pflegeversicherung,<br />
das vor allem Verbesserungen der Leistungen für Demenzkranke<br />
zum 1. Januar 2013 vorsieht, führt in der privaten<br />
Pflegepflichtversicherung neben diesen Leistungsverbesserungen<br />
zu einer Prämienerhöhung. Mit der Prämienerhöhung<br />
wird auch eine Erhöhung der Alterungsrückstellung<br />
für die mit dem Alter steigenden Pflegeleistungen finanziert.<br />
Bezüglich der Wirkungen eines neuen Pflegeversicherungsbegriffs<br />
sind zunächst die Ergebnisse des erneut<br />
beauftragten Beirates zur Überprüfung dieses Begriffes<br />
abzuwarten.<br />
Die von der Bundesregierung beschlossenen Eckpunkte<br />
für eine Pflegereform sehen eine freiwillige Vorsorge für<br />
Leistungen bei Pflegebedürftigkeit vor. Diese soll ab dem<br />
1. Januar 2013 gefördert werden.<br />
43
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Für das Jahr 2012 werden für die private Krankenversicherung<br />
Zuwachsraten in der Größenordnung des Vorjahres<br />
erwartet.<br />
Die Kompositversicherung in den Jahren 2012 und 2013<br />
Die Aussichten für die Schaden- und Unfallversicherung<br />
werden im Augenblick auch für die kommenden Jahre als<br />
gut eingeschätzt. Allerdings ist diese Prognose mit erheblichen<br />
Unsicherheiten behaftet. So bleibt abzuwarten, wie<br />
sich die anhaltende Staatsschuldenkrise im Euroraum und<br />
ihre möglichen Folgen auf die Entwicklung der Versicherungswirtschaft<br />
auswirken werden.<br />
Für die Kraftfahrtversicherung könnte sich die Erholung<br />
des Prämienniveaus weiter fortsetzen, denn angesichts<br />
der historisch hohen versicherungstechnischen Verluste<br />
besteht hier nach wie vor ein Korrekturbedarf. In den privaten<br />
Sachsparten ist in den kommenden Jahren aufgrund<br />
der hohen Marktdurchdringung weiterhin nur mit einer<br />
inflationsbedingten Beitragsanpassung zu rechnen. In der<br />
Rechtsschutzversicherung werden Rechtsdienstleistungen,<br />
wie der Ausbau der telefonischen Rechtsberatung<br />
und der Mediation, weiter an Bedeutung gewinnen. In<br />
den gewerblichen Sparten dürfte sich die Erholung der<br />
Umsätze angesichts der konjunkturellen Entwicklung<br />
fortsetzen, hingegen besteht im industriell geprägten<br />
Bereich die Gefahr von sinkenden Prämien.<br />
Insgesamt könnte für die Schaden- und Unfallversicherung<br />
2012 ein Beitragswachstum von 1 bis 2 % erreicht<br />
werden.<br />
Die Entwicklung der <strong>ERGO</strong><br />
<strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
Den unter dem Leitsatz „Versichern heißt verstehen“ eingeschlagenen<br />
Weg werden wir konsequent weiter beschreiten.<br />
Dazu setzen wir unsere Arbeit an der Verbesserung von<br />
Verständlichkeit, Beratung und Service weiter fort. Erfolg<br />
dabei wird sich auch positiv auf das Geschäft auswirken.<br />
In der deutschen Lebensversicherung bleibt das Umfeld<br />
herausfordernd. Um dort zu bestehen, werden wir die Entwicklung<br />
flexibel ausgestatteter, innovativer kapitalmarktnaher<br />
Versicherungslösungen vorantreiben und in den<br />
Aufbau einer neuen Produktplattform für solche Produkte<br />
investieren. Wir sind überzeugt, dass der Markt für Altersvorsorge<br />
in Deutschland weiterhin gute Geschäftschancen<br />
bietet. Die Entwicklung unserer gesamten Beitragseinnahmen<br />
ist mit erheblichen Unsicherheiten belastet; insbesondere<br />
wird es darauf ankommen, wie die veränderten<br />
Konzernlagebericht<br />
Ausblick<br />
Konditionen bei Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung<br />
von den Kunden angenommen werden, vor allem bei den<br />
Einmalbeiträgen.<br />
In der privaten Krankenversicherung werden wir unsere<br />
<strong>2011</strong> adjustierte Strategie in den kommenden Jahren<br />
fortsetzen. So hatten wir im Verlauf des Jahres <strong>2011</strong><br />
beschlossen, das Geschäft mit leistungsreduzierten Einsteigertarifen<br />
in die Vollversicherung aufzugeben und uns<br />
zukünftig auf das hochwertige Vollversicherungsgeschäft<br />
zu konzentrieren. Gleichzeitig hatten wir den Fokus auf das<br />
Ergänzungsversicherungsgeschäft nochmals verstärkt.<br />
Angesichts einer niedrigen Beitragsanpassung für 2012<br />
könnte unser Wachstum etwas hinter dem Markt zurückbleiben.<br />
Die Beiträge in diesem Geschäftsfeld werden angesichts<br />
des Verkaufs der internationalen Gesellschaften um<br />
ca. 1 Mrd. € zurückgehen.<br />
Die deutsche Kompositversicherung sollte etwas stärker<br />
zulegen als der Markt. Treiber sollte wiederum das<br />
Geschäft mit gewerblichen und industriellen Kunden<br />
sein, das wir weiterhin umsichtig ausbauen und nur zu<br />
adäquaten Bedingungen zeichnen. Unsere Schaden- /<br />
Kostenquote wollen wir verbessern, sie sollte so wieder<br />
klar unter 95 % liegen.<br />
Unser Direktversicherer sollte 2012 seinen Wachstumskurs<br />
fortsetzen und die gebuchten Bruttobeiträge steigern<br />
können. Inwieweit die Gesamtbeiträge ebenfalls steigen,<br />
bleibt angesichts der Zinsentwicklung und der damit<br />
verbundenen Entscheidungen zum Angebot des Kapitalisierungsprodukts<br />
MaxiZins abzuwarten.<br />
Das starke Wachstumstempo der letzten Jahre im Ge -<br />
schäfts feld Reiseversicherung dürfte sich 2012 abschwächen.<br />
Hier wird das Hauptaugenmerk auf der Verbesserung der<br />
Ergebnisse liegen.<br />
Dies gilt auch für das internationale Geschäft. Die Be standssanierungen<br />
im Zusammenhang mit dem angestrebten<br />
Ergebnis-Turnaround sowie die Veräußerung der portugiesischen<br />
Tochtergesellschaften wirken sich dämpfend auf<br />
die Beitragsentwicklung aus. Die Beitragseinnahmen dürften<br />
daher eher stabil bleiben.<br />
Als Konsequenz erwarten wir für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
Beitragseinnahmen von rund 19 Mrd. € – ein bereinigt<br />
um die Beteiligungsverkäufe stabiler Wert. Im Folgejahr<br />
wollen wir wieder moderat wachsen. Angesichts der weiterhin<br />
schwierigen Rahmenbedingungen erwarten wir für<br />
2012 ein Konzernergebnis um die 400 Mio. €.<br />
44
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
Aktiva Konzern‑<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
A. Immaterielle Vermögenswerte<br />
anhang<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
I. Geschäfts- oder Firmenwerte [1] S. 84 205,6 276,9<br />
II. Sonstige immaterielle Vermögenswerte [2] S. 86 551,7 622,3<br />
757,4 899,2<br />
B. Kapitalanlagen<br />
I. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken [3] S. 87 2.347,1 2.718,9<br />
davon: zur Veräußerung gehaltene, fremdgenutzte Grundstücke und Bauten 11,1 −<br />
II. Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen [4] S. 88 543,6 642,3<br />
davon: assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet 410,6 515,8<br />
III. Hypothekendarlehen und übrige Darlehen [5] S. 88 53.214,6 48.694,6<br />
IV. Sonstige Wertpapiere [6] S. 89<br />
1. Gehalten bis zur Endfälligkeit 13,4 42,1<br />
2. Jederzeit veräußerbar 53.589,9 57.164,7<br />
3. Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet 1.068,2 665,6<br />
54.671,6 57.872,4<br />
V. Übrige Kapitalanlagen [7] S. 98 1.440,1 1.502,5<br />
112.217,0 111.430,7<br />
C. Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von<br />
Inhabern von Lebensversicherungspolicen<br />
D. Anteil der Rückversicherer an den<br />
5.092,0 4.957,2<br />
versicherungstechnischen Rückstellungen [8] S. 98 4.775,7 4.857,2<br />
E. Forderungen [9] S. 98<br />
I. Laufende Steuerforderungen 257,5 346,9<br />
II. Sonstige Forderungen 4.332,2 4.393,4<br />
4.589,7 4.740,3<br />
F. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten,<br />
Schecks und Kassenbestand 920,8 1.439,5<br />
G. Aktivierte Abschlusskosten [10] S. 100<br />
– brutto 6.413,7 6.522,9<br />
– Rückversicherungsanteil 249,7 244,0<br />
– netto 6.164,0 6.278,9<br />
H. Aktive Steuerabgrenzung [11] S. 100 2.506,1 2.268,7<br />
I. Übrige Aktiva [12] S. 102 2.323,5 2.382,2<br />
Summe der Aktiva 139.346,2 139.253,9<br />
46
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
Passiva Konzern‑<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
anhang<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
A. Eigenkapital [13] S. 103<br />
I. Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage 841,4 841,4<br />
II. Gewinnrücklagen 2.270,9 2.170,0<br />
III. Übrige Rücklagen 211,5 255,2<br />
IV. Konzernergebnis auf Anteilseigner <strong>ERGO</strong> entfallend 334,2 343,8<br />
V. Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital 168,9 175,0<br />
3.826,8 3.785,4<br />
B. Nachrangige Verbindlichkeiten [14] S. 105 1.041,7 434,6<br />
C. Versicherungstechnische Rückstellungen (brutto)<br />
I. Beitragsüberträge [15] S. 105 1.833,8 1.883,9<br />
II. Deckungsrückstellung [16] S. 106 94.012,3 93.617,5<br />
III. Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />
Versicherungsfälle [17] S. 107 7.561,8 7.621,5<br />
IV. Rückstellung für Beitragsrückerstattung [18] S. 110 9.853,9 9.202,9<br />
V. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen [19] S. 111 119,0 140,7<br />
113.380,8 112.466,5<br />
D. Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich<br />
der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von<br />
den Versicherungsnehmern getragen wird (brutto) [20] S. 111 5.371,9 5.209,8<br />
E. Andere Rückstellungen<br />
I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen [21] S. 112 1.190,9 1.182,5<br />
II. Übrige Rückstellungen [22] S. 115 1.306,7 1.363,4<br />
2.497,5 2.545,9<br />
F. Verbindlichkeiten [23] S. 116<br />
I. Laufende Steuerverbindlichkeiten 766,9 843,0<br />
II. Sonstige Verbindlichkeiten 9.677,6 11.267,7<br />
10.444,5 12.110,7<br />
G. Passive Steuerabgrenzung [11] S. 100 2.783,0 2.701,0<br />
Summe der Passiva 139.346,2 139.253,9<br />
47
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
Konzern‑<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
anhang<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
1. Gebuchte Bruttobeiträge [24] S. 118 18.639,2 18.457,0<br />
2. Verdiente Beiträge (netto)<br />
– brutto 18.455,7 18.279,8<br />
– Rückversicherungsanteil 1.004,0 997,8<br />
– netto 17.451,8 17.282,0<br />
3. Technischer Zinsertrag [25] S. 120 3.852,8 4.690,0<br />
4. Versicherungsleistungen [26] S. 121<br />
– brutto 17.489,6 18.374,6<br />
– Rückversicherungsanteil 666,1 636,2<br />
– netto 16.823,5 17.738,4<br />
5. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb [27] S. 121<br />
– brutto 4.058,6 3.822,3<br />
– Rückversicherungsanteil 244,9 224,8<br />
– netto 3.813,6 3.597,6<br />
6. Versicherungstechnisches Ergebnis (2. bis 5.) 667,4 636,1<br />
7. Ergebnis aus Kapitalanlagen [28] S. 122<br />
– Erträge aus Kapitalanlagen 7.674,5 7.216,0<br />
– Aufwendungen für Kapitalanlagen 3.558,5 1.972,9<br />
– gesamt 4.116,0 5.243,1<br />
davon: Ergebnis aus assoziierten Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet 47,0 20,1<br />
8. Sonstige operative Erträge [29] S. 124 359,6 346,8<br />
9. Sonstige operative Aufwendungen [29] S. 124 484,0 533,6<br />
10. Umgliederung technischer Zinsertrag − 3.852,8 − 4.690,0<br />
11. Nichtversicherungstechnisches Ergebnis (7. bis 10.) 138,9 366,3<br />
12. Operatives Ergebnis 806,3 1.002,4<br />
13. Sonstiges nicht operatives Ergebnis [30] S. 124 − 315,2 − 326,0<br />
14. Abschreibungen auf Geschäfts‑ oder Firmenwerte [31] S. 124 21,4 114,9<br />
15. Finanzierungskosten [32] S. 124 65,8 46,3<br />
16. Ertragsteuern [33] S. 125 54,5 160,1<br />
17. Konzernergebnis<br />
davon:<br />
349,4 355,2<br />
– auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong> entfallend 334,2 343,8<br />
– auf nicht beherrschende Anteile entfallend 15,3 11,4<br />
48
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Konzernergebnis<br />
Währungsumrechnung<br />
349,4 355,2<br />
im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) −35,4 39,5<br />
in die GuV 1 übernommen<br />
unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen<br />
−8,2 −<br />
im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) 54,1 −62,5<br />
in die GuV 1 übernommen (realisiert)<br />
Veränderung aus der Equitybewertung<br />
−59,9 −291,7<br />
im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) − −<br />
in die GuV 1 übernommen<br />
Veränderung aus Hedging<br />
− −<br />
im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) 1,5 −3,6<br />
in die GuV 1 übernommen<br />
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />
5,4 −<br />
aus leistungsorientierten Versorgungszusagen 31,5 −33,7<br />
sonstige Veränderungen −8,4 −24,1<br />
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen −19,4 −376,1<br />
Gesamte erfasste Erträge und Aufwendungen<br />
davon:<br />
330,1 −20,9<br />
− auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong> entfallend 319,3 −43,5<br />
− auf nicht beherrschende Anteile entfallend 10,8 22,6<br />
1 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
49
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Konzern-Eigenkapitalentwicklung<br />
Entwicklung des Eigenkapitals Auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong><br />
entfallende Eigenkapitalanteile<br />
Gezeichnetes Kapital Gewinnrücklagen<br />
und Kapitalrücklage<br />
Mio. € Mio. €<br />
Stand 31.12.2009 841,4 2.122,5<br />
Einstellung in die Gewinnrücklagen − 161,6<br />
Konzernergebnis<br />
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge<br />
− −<br />
und Aufwendungen − − 65,5<br />
Währungsumrechnung − −<br />
unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen − −<br />
Veränderung aus der Equitybewertung − −<br />
Veränderung aus Hedging<br />
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />
− −<br />
aus leistungsorientierten Versorgungszusagen − − 35,3<br />
sonstige Veränderungen − − 30,2<br />
Gesamte erfasste Erträge und Aufwendungen − − 65,5<br />
Veränderung der Eigentumsanteile an Tochterunternehmen − − 3,3<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − −<br />
Ausschüttung − − 45,3<br />
Stand 31.12.2010 841,4 2.170,0<br />
Einstellung in die Gewinnrücklagen − 343,8<br />
Konzernergebnis<br />
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge<br />
− −<br />
und Aufwendungen − 28,9<br />
Währungsumrechnung − −<br />
unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen − −<br />
Veränderung aus der Equitybewertung − −<br />
Veränderung aus Hedging<br />
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />
− −<br />
aus leistungsorientierten Versorgungszusagen − 29,4<br />
sonstige Veränderungen − − 0,5<br />
Gesamte erfasste Erträge und Aufwendungen − 28,9<br />
Veränderung der Eigentumsanteile an Tochterunternehmen − − 1,5<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − −<br />
Ausschüttung − − 270,3<br />
Stand 31.12.<strong>2011</strong> 841,4 2.270,9<br />
50
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Konzernabschluss<br />
Konzern-Eigenkapitalentwicklung<br />
Auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong><br />
Nicht beherr‑<br />
Eigenkapital<br />
entfallende Eigenkapitalanteile schende Anteile<br />
gesamt<br />
Übrige Rücklagen Konzernergebnis<br />
Unrealisierte<br />
Rücklage aus Bewertungsergebnis<br />
Gewinne und der Währungs‑<br />
aus Hedging<br />
Verluste<br />
umrechnung<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
678,6 − 103,0 1,5 161,6 154,9 3.857,4<br />
− − − − 161,6 − −<br />
− − − 343,8 11,4 355,2<br />
− 355,4 37,2 − 3,6 − 11,2 − 376,1<br />
37,2 − − 2,3 39,5<br />
− 355,4 − − − 1,2 − 354,2<br />
− − − − − −<br />
− − − 3,6 − − − 3,6<br />
− − − − 1,6 − 33,7<br />
− − − − 6,1 − 24,1<br />
− 355,4 37,2 − 3,6 343,8 22,6 − 20,9<br />
− − − − 1,6 − 1,7<br />
− − − − − −<br />
− − − − − 4,1 − 49,4<br />
323,2 − 65,9 − 2,1 343,8 175,0 3.785,4<br />
− − − − 343,8 − −<br />
− − − 334,2 15,3 349,4<br />
− 5,7 − 44,9 6,8 − − 4,5 − 19,4<br />
− − 44,9 − − 1,3 − 43,6<br />
− 5,7 − − − − 0,1 − 5,8<br />
− − − − − −<br />
− − 6,8 − 0,1 6,9<br />
− − − − 2,1 31,5<br />
− − − − − 7,9 − 8,4<br />
− 5,7 − 44,9 6,8 334,2 10,8 330,1<br />
− − − − − 0,6 − 2,1<br />
− − − − − 11,1 − 11,1<br />
− − − − − 5,2 − 275,5<br />
317,5 − 110,7 4,7 334,2 168,9 3.826,8<br />
51
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Mio. € Mio. €<br />
Konzernergebnis 349,4 355,2<br />
Veränderung der versicherungstechnischen Rückstellungen (netto) 2.658,1 4.586,3<br />
Veränderung der aktivierten Abschlusskosten<br />
Veränderung der Depotforderungen und -verbindlichkeiten<br />
49,2 −63,1<br />
sowie der Abrechnungsforderungen und -verbindlichkeiten −153,0 53,5<br />
Veränderung der sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten −1.747,4 −538,4<br />
Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen −708,1 −478,7<br />
Veränderung bei Wertpapieren im Handelsbestand −44,2 51,5<br />
Veränderungen sonstiger Bilanzposten 23,1 121,9<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 1.462,8 −38,3<br />
I. Mittelfluss aus der laufendenden Geschäftstätigkeit 1.890,0 4.049,9<br />
Einzahlungen aus dem Verlust der Beherrschung über konsolidierte Tochterunternehmen 951,4 −<br />
Auszahlungen für die Übernahme der Beherrschung über konsolidierte Tochterunternehmen<br />
Einzahlungen aus dem Verkauf und der Endfälligkeit bzw.<br />
−24,0 −2,2<br />
Auszahlungen aus dem Erwerb von übrigen Kapitalanlagen<br />
Einzahlungen aus dem Verkauf bzw. Auszahlungen aus dem Erwerb<br />
−3.138,0 −3.304,6<br />
von Kapitalanlagen der fondsgebundenen Lebensversicherung −489,4 −656,8<br />
Sonstige Einzahlungen und Auszahlungen 14,9 −5,9<br />
II. Mittelfluss aus der Investitionstätigkeit −2.685,1 −3.969,5<br />
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen und von nicht beherrschenden Anteilseignern − 0,1<br />
Auszahlungen an Unternehmenseigner und nicht beherrschende Anteilseigner −35,1 −0,7<br />
Dividendenzahlungen −275,4 −49,4<br />
Einzahlungen und Auszahlungen aus sonstiger Finanzierungstätigkeit 607,0 −40,2<br />
III. Mittelfluss aus der Finanzierungstätigkeit 296,4 −90,2<br />
Veränderung des Zahlungsmittelbestandes (I.+ II.+ III.) −498,6 −9,8<br />
Währungseinfluss auf den Zahlungsmittelbestand −20,2 10,7<br />
Zahlungsmittelbestand zu Beginn des Geschäftsjahres 1.439,5 1.438,6<br />
Zahlungsmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres<br />
Zusatzinformationen:<br />
920,8 1.439,5<br />
Ertragsteuerzahlungen (per Saldo) −139,4 −158,2<br />
Gezahlte Zinsen 368,5 382,2<br />
Erhaltene Zinsen 4.632,5 4.582,4<br />
Erhaltene Dividenden 195,6 151,8<br />
52
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Internationale<br />
Rechnungslegungsvorschriften<br />
Der Konzernabschluss der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
wurde auf der Grundlage von § 315 a Abs. 3 HGB in Verbindung<br />
mit § 315 a Abs. 1 HGB sowie in Verbindung mit Artikel<br />
4 der Verordnung (EG) Nr. 1606 / 2002 des Europäischen<br />
Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 betreffend die<br />
Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards<br />
erstellt. Beachtet wurden die nach den Artikeln 2, 3 und<br />
6 der genannten Verordnung übernommenen internationalen<br />
Rechnungslegungsstandards sowie die in § 315 a<br />
Abs. 1 HGB bezeichneten Regelungen des Handelsgesetzbuchs.<br />
Der Konzernabschluss erfüllt zugleich sämtliche<br />
Anforderungen der IFRS. Berichtswährung ist der Euro (€).<br />
Betragsangaben werden auf Millionen € gerundet dargestellt.<br />
Die Betragsan gaben in Klammern beziehen sich auf<br />
das Vorjahr.<br />
Seit 2002 werden die vom International Accounting Standards<br />
Board (IASB) erlassenen Rechnungslegungsstandards<br />
als „International Financial Reporting Standards<br />
(IFRS)“ bezeichnet; die Vorschriften aus früheren Jahren<br />
tragen weiter hin den Namen „International Accounting<br />
Standards (IAS)“. Die versicherungstechnischen Posten<br />
werden im Einklang mit den Vorschriften des IFRS 4 auf<br />
der Basis der US GAAP (United States Generally Accepted<br />
Accounting Principles) auf dem Stand der Erstanwendung<br />
des IFRS 4 am 1. Januar 2005 bilanziert und bewertet.<br />
Konsolidierungskreis<br />
In den Konzernabschluss beziehen wir gemäß IAS 27 die<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG (Mutterunternehmen)<br />
und alle Unternehmen ein, an denen die <strong>ERGO</strong> Ver sicherungs<br />
gruppe AG direkt oder indirekt die Mehrheit der<br />
Stimmrechte hält oder bei denen sie über die faktische<br />
Kontrollmöglich keit verfügt (Tochterunternehmen). Zweckgesellschaften,<br />
wie z. B. Spezialfonds, werden gemäß<br />
SIC 12 in den Konzern abschluss einbezogen, wenn die<br />
wirtschaftliche Betrachtung zeigt, dass seitens <strong>ERGO</strong><br />
Beherrschung vorliegt.<br />
Unternehmenszusammenschlüsse des Geschäftsjahres<br />
Aufgrund einer abgegebenen Platzierungsgarantie hat die<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG über ihre Tochtergesellschaft<br />
IK Premium Fonds GmbH & Co. KG, Düsseldorf, am<br />
30. Mai <strong>2011</strong> ihre Anteile an der IDEENKAPITAL Metropolen<br />
Europa GmbH & Co. KG, Düsseldorf, zu einem Kaufpreis von<br />
25,7 Mio. € um 60,60 % erhöht. Im dritten Quartal wurden<br />
weitere 11,74 % zu einem Kaufpreis von 18,0 Mio. € erworben.<br />
Nach beiden Erwerben hält die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
nun insgesamt 72,35 % der Anteile. IDEENKAPITAL<br />
Metropolen Europa GmbH & Co. KG, Düsseldorf, ist ein<br />
geschlossener Immobilienfonds. Gegenstand des Unternehmens<br />
ist der Erwerb und das Halten von Anteilen an<br />
dem Hines Pan-European Core Fund. Nachfolgend sind die<br />
Summe der Nettovermögen und der Zahlungsmittelflüsse<br />
aus der Übernahme der Beherrschung über konsolidierte<br />
Tochterunternehmen oder sonstige Geschäftsbetriebe<br />
tabellarisch dargestellt:<br />
Übernommenes Nettovermögen <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Geschäfts- oder Firmenwert − 2,5<br />
Sonstige immaterielle Vermögenswerte − −<br />
Kapitalanlagen 33,0 1,9<br />
Zahlungsmittel 1,7 0,5<br />
Sonstige Vermögenswerte 1,0 1,4<br />
Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) − − 1,0<br />
Sonstige Schulden − 0,1 − 0,4<br />
Gesamt 35,6 4,9<br />
53
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Verlust der Beherrschung im Geschäftsjahr<br />
Im ersten Quartal <strong>2011</strong> veräußerte <strong>ERGO</strong> mit wirtschaftlicher<br />
Wirkung zum 29. April <strong>2011</strong> ihre Anteile an der<br />
vollkonsolidierten Gesellschaft Capital Square Pte. Ltd.,<br />
Singapur, der Verkaufspreis betrug 464,6 Mio. €. Die Veräußerungsgruppe<br />
umfasste vor allem eine fremdgenutzte<br />
Büroimmobilie mit einem Buchwert von 239,4 Mio. €.<br />
Im dritten Quartal <strong>2011</strong> veräußerte <strong>ERGO</strong> mit wirtschaftlicher<br />
Wirkung zum 29. Dezember <strong>2011</strong> ihre Anteile an ihren<br />
vollkonsolidierten Tochtergesellschaften VICTORIA-Seguros<br />
de Vida, S. A., Lissabon, und VICTORIA-Seguros S. A., Lissabon.<br />
Die Veräußerung erfolgte indirekt über den Verkauf des<br />
Mutterunternehmens dieser Gesellschaften, der VICTORIA<br />
Internacional de Portugal SGPS S. A., Lissabon. Der Verkaufspreis<br />
vor finaler Kaufpreisfestsetzung betrug 69,5 Mio. €.<br />
Zum Jahresende verkaufte der Konzern seine internationalen<br />
Krankenversicherungsunternehmen in Belgien,<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Zahlungsmittelfluss aus der Übernahme der Beherrschung <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Gesamtes Entgelt für die Übernahme der Beherrschung − 25,7 − 3,4<br />
Nicht zahlungswirksames Entgelt für die Übernahme der Beherrschung − −<br />
Zahlungswirksames Entgelt für die Übernahme der Beherrschung − 25,7 − 3,4<br />
Zahlungsmittel, über welche die Beherrschung erlangt wurde 1,7 1,2<br />
Gesamt − 24,0 − 2,2<br />
Luxemburg und Spanien an die Munich Health Holding<br />
Aktiengesellschaft, München zum Verkaufspreis von<br />
542,0 Mio. €. Ein nach der Equity-Methode bewertetes<br />
norwegisches Unternehmen war ebenfalls Bestandteil<br />
des Verkaufes. Die Managementverantwortung für diese<br />
Gesellschaften liegt schon seit 2009 beim Segment Munich<br />
Health, da in diesem Geschäftsfeld innerhalb des Munich<br />
Re Konzerns das internationale Krankenversicherungs-<br />
Know-how der Gruppe gebündelt ist. Zur Ermittlung des<br />
Kaufpreises wurde ein unabhängiger Gutachter eingesetzt.<br />
Die Erläuterung der Ergebnisse aus den Verkäufen finden<br />
Sie im Anhang unter [28] „Kapitalanlageerträge und -aufwendungen“.<br />
Nachfolgend sind die Summe der Nettovermögen<br />
und der Zahlungs mittel flüsse aus dem Verlust der<br />
Beherrschung über konsolidierte Tochterunternehmen<br />
oder sonstige Geschäftsbetriebe tabellarisch dargestellt:<br />
Abgehendes Nettovermögen <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Geschäfts- oder Firmenwert 49,5 −<br />
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 13,6 −<br />
Kapitalanlagen 1.955,2 −<br />
Zahlungsmittel 62,6 −<br />
Sonstige Vermögenswerte 405,0 −<br />
Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) − 1.596,6 −<br />
Sonstige Schulden − 521,8 −<br />
Gesamt 367,4 −<br />
Zahlungsmittelfluss aus dem Verlust der Beherrschung <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Gesamtes Entgelt für den Verlust der Beherrschung 1.045,7 −<br />
Nicht zahlungswirksames Entgelt für den Verlust der Beherrschung − −<br />
Zahlungswirksames Entgelt für den Verlust der Beherrschung 1.045,7 −<br />
Zahlungsmittel, über welche die Beherrschung verloren wurde − 94,2 −<br />
Gesamt 951,4 −<br />
54
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Die Aufstellung des gesamten Anteilsbesitzes finden Sie im<br />
Abschnitt „Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember<br />
<strong>2011</strong> gemäß § 313 Abs. 2 HGB“.<br />
Konsolidierungsgrundsätze<br />
Die Jahresabschlüsse der in den Konzern einbezogenen<br />
Tochterunternehmen und Zweckgesellschaften unterliegen<br />
einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.<br />
Der Bilanzstichtag der einbezogenen Unternehmen<br />
ist grundsätzlich der 31. Dezember. Spezialfonds haben<br />
zum Teil andere Bilanzstichtage; diese Fonds werden auf<br />
der Basis von Zwischenabschlüssen zum 31. Dezember<br />
konsolidiert.<br />
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode.<br />
Um das Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbs zu<br />
ermitteln, setzen wir die Vermögenswerte und Schulden<br />
des Tochterunternehmens beziehungsweise Spezialfonds<br />
mit ihren beizulegenden Zeitwerten an. Die im Austausch<br />
für die erworbenen Anteile übertragene Gegenleistung wird<br />
mit dem auf den Konzern entfallenden anteiligen Eigenkapital<br />
zum Erwerbszeitpunkt verrechnet; ein verbleibender<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Anzahl konsolidierter Tochterunternehmen1 Entwicklung im Geschäftsjahr<br />
Inland Ausland Gesamt<br />
31.12. Vorjahr 60 110 170<br />
Zugänge 6 1 7<br />
Abgänge2 3 13 16<br />
31.12. Geschäftsjahr 63 98 161<br />
1 Zudem wurden 39 inländische und 2 ausländische Spezialfonds in den Konsolidierungskreis einbezogen.<br />
2 Bedingt durch Fusionen haben 2 inländische und 2 ausländische Gesellschaften den Konsolidierungskreis verlassen.<br />
positi ver Restbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert<br />
aktiviert.<br />
Jahresergebnisse, welche die Tochterunternehmen beziehungsweise<br />
Zweckgesellschaften nach der Erstkonsolidierung<br />
erwirtschaftet haben, sind im Eigenkapital des<br />
Konzerns enthalten. Forderungen und Verbindlichkeiten<br />
sowie Aufwendungen und Erträge, die aus konzerninternen<br />
Geschäften resultieren, werden eliminiert, sofern sie nicht<br />
von untergeordneter Bedeutung sind.<br />
Assoziierte Unternehmen<br />
Als assoziiert gelten nach IAS 28 grundsätzlich alle Unternehmen,<br />
die nicht Tochter- oder Gemeinschaftsunternehmen<br />
sind und bei denen die Möglichkeit besteht, einen<br />
maßgebli chen Einfluss auf die Geschäfts- oder Finanzpolitik<br />
auszuüben.<br />
Bei Anteilen an Unternehmen zwischen 20 % und 50 % der<br />
Stimmrechte wird davon ausgegangen, dass es sich um<br />
assoziierte Unternehmen handelt, es sei denn, die Vermutung<br />
des maßgeblichen Einflusses ist widerlegt.<br />
Anzahl der nach der Equity‑Methode bewerteten Unternehmen<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr<br />
Inland Ausland Gesamt<br />
31.12. Vorjahr 20 14 34<br />
Zugänge − 1 1<br />
Abgänge 1 2 3<br />
31.12. Geschäftsjahr 19 13 32<br />
55
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Bilanzierung und Bewertung<br />
Ausübung von Ermessen und Schätzungen bei der<br />
Bilanzierung und Bewertung<br />
Bei der Erstellung des Konzernabschlusses ist es erforderlich,<br />
bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Be wertungs<br />
methoden Ermessen auszuüben sowie Schätzungen<br />
und Annahmen zu machen. Diese wirken sich auf ausgewiesene<br />
Jahres abschlussposten in der Konzernbilanz, der<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung sowie auf Angaben<br />
zu Eventualforde rungen und -verbindlichkeiten aus.<br />
Für die Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
ist der Einsatz von Schätzverfahren von erheblicher<br />
Bedeutung, zumal im Regelfall keine Marktpreise verfügbar<br />
sind und die Entwicklung der künftigen Zahlungsströme<br />
von Versicherungsverträgen nicht ex ante abschließend<br />
vorher sehbar ist. Jedoch spielen Ermessensentscheidung en<br />
und Schätzwerte auch bei einer ganzen Reihe weiterer<br />
Positionen eine erhebliche Rolle.<br />
Unsere internen Prozesse sind darauf ausgerichtet, die<br />
Wert ansätze unter Berücksichtigung aller relevanten<br />
Informati onen möglichst zuverlässig zu ermitteln. Basis<br />
für die Wertermittlung sind die besten Erkenntnisse des<br />
Managements zu den jeweiligen Sachverhalten zum<br />
Abschlussstichtag. Dennoch liegt es in der Charakteristik<br />
dieser Positionen, dass Schätzwerte gegebenenfalls im<br />
Zeitverlauf angepasst wer den müssen, da neuere Erkenntnisse<br />
bei der Bewertung zu berücksichtigen sind.<br />
Wegen der bestehenden Unsicherheiten bei der Schätzung<br />
enthalten die zu treffenden Ermessensentscheidungen<br />
stets eine subjektive Komponente. Dies kann dazu führen,<br />
dass vergleichbare Sachverhalte bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
mit einem von anderen Unternehmen abweichenden<br />
Wert angesetzt werden, zumal die Bandbreite<br />
realistischer Annahmen im Einzelfall relativ groß sein<br />
kann. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Bewertung nicht<br />
sachgerecht erfolgt, sondern spiegelt neben ungleichen<br />
Erkenntnissen auch die unter schiedliche Einschätzung<br />
künftiger Entwicklungen wider.<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Ermessensentscheidungen sowie Schätzwerte sind insbe<br />
son dere bei den folgenden Positionen von Bedeutung<br />
und wer den in den Erläuterungen der Positionen näher<br />
beschrieben:<br />
• Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle<br />
Vermögenswerte<br />
• Zeitwerte und Wertminderungen von<br />
Finanzinstrumenten<br />
• Aktivierte Abschlusskosten<br />
• Versicherungstechnische Rückstellungen<br />
• Pensionsrückstellungen<br />
• Steuerabgrenzung<br />
• Eventualverbindlichkeiten<br />
Vorjahreszahlen<br />
Die Vorjahreswerte wurden auf derselben Grundlage<br />
ermittelt wie die Zahlen für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong>.<br />
Änderung der Bilanzierungs‑ und Bewertungsmethoden<br />
Die Anwendung der Bilanzierungs-, Bewertungs- und<br />
Aus weis methoden folgt dem Prinzip der Stetigkeit. Im<br />
Ge schäfts jahr <strong>2011</strong> waren folgende neue oder geänderte<br />
IFRS erstmalig verpflich tend anzuwenden:<br />
Mit der Überarbeitung von IAS 24 (rev. 11 / 2009), Angaben<br />
über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und<br />
Personen, werden die Berichtspflichten von Unternehmen<br />
vereinfacht, an denen der Staat beteiligt ist (sogenannte<br />
state-controlled entities). Bestimmte Beziehungen zu<br />
nahestehenden Unternehmen, die sich aus einer Beteiligung<br />
des Staates an Privatunternehmen ergeben, sind<br />
von einigen im geänderten Standard genannten Angabepflichten<br />
nach IAS 24 ausgenommen. Darüber hinaus wurde<br />
die Definition der nahestehenden Unternehmen und<br />
Personen grundlegend überarbeitet. Die Änderungen sind<br />
für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> von untergeordneter<br />
Bedeutung.<br />
Die Änderungen von IAS 32 (rev. 10 / 2009), Finanzinstrumente:<br />
Ausweis, regeln neu, dass bestimmte Bezugsrechte<br />
sowie Optionen und Optionsscheine in Fremdwährung<br />
(also einer anderen Währung als der funktionalen Währung)<br />
beim Emittenten, auf dessen Eigenkapitalinstrumente sich<br />
diese Rechte beziehen, bilanziell nunmehr als Eigenkapital<br />
und nicht mehr als Verbindlichkeiten auszuweisen sind.<br />
Für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> haben die Änderungen<br />
keine Relevanz.<br />
56
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Die geänderte Interpretation IFRIC 14 (rev. 11 / 2009),<br />
IAS 19 – Die Begrenzung eines leistungsorientierten<br />
Vermögenswertes, Mindestfinanzierungsvorschriften und<br />
ihre Wechselwirkung, erlaubt es Unternehmen unter den<br />
Umständen, unter denen diese den Mindestfinanzierungsvorschriften<br />
unterliegen und eine Vorauszahlung der Beiträge<br />
leisten, welche diesen Anforderungen genügen, den<br />
Nutzen aus einer solchen Vorauszahlung als Vermögenswert<br />
darzustellen. Die Änderung hat für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
keine praktische Bedeutung.<br />
Die neue Interpretation IFRIC 19 (11 / 2009), Tilgung<br />
finanziel ler Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente,<br />
enthält Leitlinien, wie finanzielle Verbindlichkeiten<br />
in Einklang mit IAS 39 zu bilanzieren sind, wenn der Gläubiger<br />
dabei Aktien oder andere Eigenkapitalinstrumente des<br />
Unternehmens zur vollen oder teilweisen Tilgung dieser<br />
Verbindlichkeiten akzeptiert. Für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
ist die Interpretation derzeit nicht von Bedeutung.<br />
Die Änderungen, die im Projekt „Jährliche Verbesserungen<br />
an den IFRS“ im Mai 2010 veröffentlicht wurden, betreffen<br />
elf IFRS sowie die Interpretation IFRIC 13. Die Änderungen<br />
sind für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> von untergeordneter<br />
Bedeutung.<br />
Ab dem Geschäftsjahr <strong>2011</strong> weisen wir Veräußerungsgruppen<br />
ausschließlich aus, wenn neben dem zur Veräußerung<br />
gehaltenen langfristigen Vermögenswert weitere<br />
Vermögenswerte und Schulden tatsächlich auf den jeweiligen<br />
Erwerber übergehen. Vermögenswerte und Schulden,<br />
die im Rahmen der Transaktion entfallen, aber nicht<br />
transferiert werden, ordnen wir der jeweiligen Veräußerungsgruppe<br />
daher nicht zu. Dies betrifft beispielsweise<br />
bestimmte latente Steuerpositionen und Rückstellungen<br />
für latente Beitragsrückerstattung.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> hat die laufende Überprüfung der<br />
aktuariellen Annahmen zur Umbewertung der Schadenreserve<br />
ergeben, dass in der Sparte „Transport“ und der<br />
Sparte „Technische Versicherungen“ die Verwendung<br />
der aktuariellen Wertansätze gegenüber den bisherigen<br />
Annahmen und Parametern eine deutlich bessere Schätzgröße<br />
darstellt. In Übereinstimmung mit IAS 8 wurde diese<br />
Schätzungsänderung ergebniswirksam in der Konzern-<br />
Gewinn-und-Verlust-Rechnung verarbeitet. Die Rückstellung<br />
für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle vermindert<br />
sich daher um 29,3 Mio. €.<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Noch nicht in Kraft getretene Standards<br />
und Änderungen von Standards<br />
Die Änderungen zu IFRS 7 (rev. 10 / 2010), Finanz instru mente:<br />
Angaben, Verbesserte Angaben zu Finanz instru menten,<br />
enthalten erweiterte Angabepflichten zur Übertragung<br />
finanzieller Vermögenswerte. Dadurch soll mehr Transparenz<br />
darüber geschaffen werden, welchen Einfluss derartige<br />
Transaktionen auf die Risikoexponierung und damit<br />
auf die finanzielle Lage von Unternehmen haben. Die<br />
neuen Regelungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden,<br />
die am oder nach dem 1. Juli <strong>2011</strong> beginnen, und wurden<br />
im November <strong>2011</strong> in europäisches Recht übernommen.<br />
Die Änderungen zu IAS 12 (rev. 12 / 2010), Ertragsteuern,<br />
Deferred Tax: Recovery of Underlying Assets, greifen die<br />
Thematik auf, dass die Bewertung latenter Steuern davon<br />
abhängt, ob der Buchwert eines Vermögenswerts durch<br />
Nutzung oder durch Veräußerung realisiert wird. Dabei ist<br />
die Abgrenzung in der Praxis häufig nicht eindeutig. Dies<br />
wird nun durch die Einführung einer widerlegbaren Vermutung<br />
klargestellt, dass die Realisierung des Buchwerts im<br />
Normalfall durch Veräußerung erfolgt. Diese Änderungen<br />
sind verpflichtend für Geschäftsjahre, die am oder nach<br />
dem 1. Januar 2012 beginnen, ihre Übernahme in der EU<br />
steht noch aus.<br />
Mit der Änderung von IAS 1 (rev. 06 / <strong>2011</strong>), Darstellung der<br />
Abschlüsse, Darstellung von Posten im sonstigen Gesamtergebnis,<br />
sollen die Darstellung dieser Posten verbessert<br />
und eine Angleichung der Darstellung zwischen IFRS und<br />
US GAAP erzielt werden. Künftig sind die Posten des sonstigen<br />
Gesamtergebnisses zu untergliedern in solche, die<br />
zu einem späteren Zeitpunkt in die Gewinn-und-Verlust-<br />
Rechnung umgegliedert werden, und solche, bei denen<br />
dies nicht der Fall ist. Die Änderungen sind verpflichtend<br />
anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem<br />
1. Juli 2012 beginnen, und wurden bisher noch nicht in<br />
europäisches Recht übernommen.<br />
57
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Die folgenden Standards sind erstmals verpflichtend<br />
anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem<br />
1. Januar 2013 beginnen. Diese sind noch nicht in europäisches<br />
Recht übernommen worden.<br />
IFRS 10 (05 / <strong>2011</strong>), Consolidated Financial Statements,<br />
wird die Regelungen von IAS 27 und SIC 12 ersetzen und<br />
schafft eine einheitliche Definition für Beherrschung,<br />
die unabhängig davon ist, ob diese aufgrund von gesellschaftsrechtlichen,<br />
vertraglichen oder wirtschaftlichen<br />
Gegebenheiten vorliegt. Eigenständige Regelungen für<br />
Zweckgesellschaften wird es künftig nicht mehr geben.<br />
Nach IFRS 10 liegt Beherrschung künftig dann vor, wenn<br />
die Möglichkeit besteht, die für den wirtschaftlichen Erfolg<br />
relevanten Geschäftsaktivitäten einer Einheit zu bestimmen.<br />
Des Weiteren adressiert IFRS 10 bisher nicht explizit<br />
geregelte Einzelsachverhalte. Hierzu zählt insbesondere<br />
die explizite Regelung, dass im Falle von Präsenzmehrheit<br />
regelmäßig auch ohne Stimmrechtsmehrheit Beherrschung<br />
vorliegen kann. Die Auswirkungen des neuen Standards auf<br />
den Konsolidierungskreis der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
werden derzeit geprüft.<br />
IFRS 11 (05 / <strong>2011</strong>), Joint Arrangements, definiert gemeinschaft<br />
liche Tätigkeiten (Joint Operations) und Gemeinschafts<br />
unter nehmen (Joint Ventures) und regelt deren<br />
bilanzielle Abbildung. Die Änderungen gegenüber IAS 31,<br />
Anteile an Gemeinschaftsunternehmen, betreffen insbesondere<br />
die Abschaffung des Wahlrechts zur Quotenkonsolidierung<br />
von Joint Ventures, die geänderte Definition von<br />
gemeinschaftlicher Beherrschung (Joint Control) sowie die<br />
Erweiterung des Anwendungsbereichs einer Joint Operation.<br />
Hierunter können künftig auch in einem Joint Venture<br />
ausgelagerte Sachverhalte fallen. Die Abschaffung der<br />
Möglichkeit zur Quotenkonsolidierung hat für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
keine Auswirkungen, da wir von diesem<br />
Wahlrecht keinen Gebrauch machen. Vielmehr wenden wir<br />
bereits heute grundsätzlich die Equity-Methode an. Die<br />
Auswirkungen der beiden letztgenannten Änderungen<br />
werden derzeit analysiert.<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
IFRS 12 (05 / <strong>2011</strong>), Disclosure of Interests in Other Entities,<br />
bündelt künftig die Anhangangaben zu Sachverhalten der<br />
Anwendungsbereiche von IFRS 10, IFRS 11 und IAS 28.<br />
Zielsetzung des Standards ist die Information über deren<br />
Art, Risiko und Implikation auf den Konzernabschluss. Entsprechend<br />
sind künftig umfassendere Angaben als bisher<br />
gefordert. Insbesondere verlangt IFRS 12 Angaben zu nicht<br />
konsolidierten Zweckgesellschaften, nicht beherrschenden<br />
Anteilen, Ermessensspielräumen und Annahmen bei der<br />
Einschätzung der Art der Unternehmensverbindung sowie<br />
detaillierte Angaben zu jedem wesentlichen Joint Arrangement.<br />
In welchem Umfang die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
von den erweiterten Offenlegungspflichten betroffen ist,<br />
wird zurzeit überprüft.<br />
IAS 27 (rev. 05 / <strong>2011</strong>), Separate Financial Statements,<br />
regelt künftig ausschließlich die bilanzielle Abbildung<br />
separater Einzelabschlüsse nach IFRS. Die Definition<br />
von Beherrschung sowie die bilanzielle Abbildung von<br />
kontrollierten Einheiten werden zukünftig durch IFRS 10<br />
bestimmt. Der Standard hat keine Auswirkung auf die<br />
<strong>ERGO</strong> Versicherungs gruppe, da wir keine separaten Einzelabschlüsse<br />
nach IFRS auf stellen.<br />
Der geänderte IAS 28 (rev. 05 / <strong>2011</strong>), Investments in<br />
Associates and Joint Ventures, enthält insbesondere Folgeänderungen<br />
aus der Veröffentlichung von IFRS 11 und<br />
IFRS 12. Unter anderem wurde die bilanzielle Abbildung<br />
von Joint Ventures sowie in SIC 13, Gemeinschaftlich<br />
geführte Unternehmen – Nicht monetäre Einlagen durch<br />
Partnerunternehmen, geregelte Sachverhalte in den<br />
Standard integriert. Auch sind Anteile an assoziierten<br />
Unternehmen oder Joint Ventures, die beispielsweise von<br />
Investmentfonds oder Unit Trusts gehalten werden, künftig<br />
nicht mehr vom Anwendungsbereich des Standards<br />
ausgeschlossen. Vielmehr besteht für diese nun ein Wahlrecht<br />
zur Bewertung zum beizulegenden Zeitwert nach<br />
IFRS 9, Finanzinstrumente. Die Änderungen haben voraussichtlich<br />
keine wesentlichen Auswirkungen für die <strong>ERGO</strong><br />
<strong>Versicherungsgruppe</strong>.<br />
IFRS 13 (05 / <strong>2011</strong>), Fair Value Measurement, regelt, wie die<br />
Bewertung zum beizulegenden Zeitwert zu erfolgen hat,<br />
sofern ein anderer Standard eine derartige Zeitwertbewertung<br />
oder eine Angabe des beizulegenden Zeitwerts<br />
im Anhang vorschreibt. Das heißt, der Standard regelt<br />
nicht, welche Positionen zum Zeitwert zu bewerten sind.<br />
Dabei ändert IFRS 13 die Definition des beizulegenden<br />
Zeitwerts dahingehend, dass dieser nun als Veräußerungspreis<br />
einer tatsächlichen oder hypothetischen Transaktion<br />
58
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
zwischen beliebigen unabhängigen Marktteilnehmern<br />
unter marktüblichen Bedingungen charakterisiert wird.<br />
Der Standard enthält detaillierte Vorgaben, wie die Zeitwerte<br />
für verschie dene Arten von Vermögenswerten oder<br />
Verbindlichkeiten zu ermitteln sind. Zusätzlich werden<br />
weitergehende An hang an gaben gefordert, beispielsweise<br />
wird die Angabe der Bewer tungshierarchie, die bislang<br />
nach IFRS 7 nur für Finanz instru mente erforderlich ist, nun<br />
auf alle zum Zeitwert bewerteten Positionen ausgedehnt.<br />
Auf Grundlage von IFRS 13 prüfen wir, ob die Ermittlung<br />
der Zeitwerte bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> mit den<br />
neuen Vorschriften in Ein klang steht und werden, soweit<br />
erforderlich, Anpassung en vornehmen. Außerdem sind die<br />
neuen Anhangangaben umzusetzen.<br />
Durch Änderungen des IAS 19 (rev. 06 / <strong>2011</strong>), Leistungen<br />
an Arbeitnehmer, werden die Wahlrechte für die Behandlung<br />
versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste,<br />
insbesondere die Korridormethode, abgeschafft. Diese<br />
Gewinne und Verluste müssen nun zwingend in den sonstigen<br />
Erträgen und Aufwendungen erfasst werden. Weiter hin<br />
wird der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand bei rückwirkenden<br />
Planänderungen sofort erfolgswirksam erfasst.<br />
Die Erträge des Planvermögens werden nun anhand des<br />
Diskontierungszinssatzes für den Barwert der Verpflichtung<br />
bestimmt. Verwaltungskosten und Steuern, die der Plan<br />
zahlen muss, werden von den Erträgen abgezogen. Die Vorschriften<br />
für das Asset Ceiling wurden integriert und präzisiert.<br />
Außerdem werden zusätzliche Angaben im Anhang<br />
gefordert, zum Beispiel eine Analyse der Verpflichtung<br />
hinsichtlich ihrer Risiken und Sensitivitätsanalysen für die<br />
versicherungsmathematischen Annahmen. Welche Auswirkungen<br />
die Änderungen auf die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
haben werden, wird derzeit überprüft.<br />
Mit IFRS 9 (11 / 2009 sowie rev. 10 / 2010), Finanz instrumen<br />
te, sollen die bisherigen Regelungen des IAS 39 zur<br />
Bilan zie rung und Bewertung von Finanzinstrumenten abgelöst<br />
werden. Wegen seiner Komplexität ist das gesamte<br />
Projekt in drei Phasen unterteilt. Die bislang in IFRS 9<br />
verabschiedeten Neuregelungen aus der ersten Phase des<br />
Projekts betreffen insbesondere die Klassifizierung und<br />
Bewertung von Finanzinstrumenten. Demnach soll für<br />
finanzielle Vermögenswerte künftig grundsätzlich nur noch<br />
zwischen einer Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
oder zu beizulegenden Zeitwerten mit erfolgswirksamer<br />
Erfassung der Wertänderungen unterschieden<br />
werden. Die Unterscheidung ist auf Basis des Geschäftsmodells<br />
des Unternehmens sowie der vertraglichen Zahlungsströme<br />
der Vermögenswerte zu treffen. Zusätzlich<br />
ist für Eigenkapitalinstrumente auch eine Bewertung zu<br />
beizulegenden Zeitwerten ohne Buchung über die Gewinn-<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
und-Verlust-Rechnung möglich. Allerdings ist es dann nicht<br />
zulässig, einmal erfolgsneutral erfasste Wertänderungen<br />
erfolgswirksam umzubuchen. Die Möglichkeit einer freiwilligen<br />
Bewertung zu beizulegenden Zeitwerten (Fair Value<br />
Option) bleibt ebenfalls erhalten. Für finanzielle Verbindlichkeiten<br />
ändern sich die Bewertungsvorschriften nicht,<br />
mit der Ausnahme, dass bei Nutzung der Fair Value Option<br />
Wertänderungen aufgrund der Änderung der Bonität des<br />
Unternehmens künftig erfolgsneutral zu erfassen sind.<br />
Die beiden anderen Phasen des Projektes befassen sich mit<br />
den Vorschriften zur Erfassung von Wertminderungen und<br />
zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen. Diese Regelungen<br />
stehen derzeit noch in der Diskussion und sollen<br />
nach Abschluss des gesamten Projekts in den IFRS 9 integriert<br />
werden. Zusätzlich werden derzeit noch erweiterte<br />
Angaben zur Verrechnung von finanziellen Vermögenswerten<br />
und Schulden diskutiert, die ebenfalls Bestandteil<br />
des IFRS 9 werden. Der vollständige Standard soll 2012<br />
veröffentlicht werden.<br />
Ursprünglich sah IFRS 9 eine verpflichtende Erstanwendung<br />
der neuen Regelungen ab 2013 vor. Da sich die Diskussionen<br />
der noch offenen Projektphasen länger hinziehen als<br />
ursprünglich geplant, wurde dieser Zeitpunkt über einen<br />
Standard zur Änderung von IFRS 9 und IFRS 7 (12 / <strong>2011</strong>)<br />
auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2015<br />
beginnen, verschoben.<br />
Mit der Änderung von IAS 32 (rev. 12 / <strong>2011</strong>), Offsetting<br />
Financial Assets and Financial Liabilities, und IFRS 7<br />
(rev. 12 / <strong>2011</strong>), Disclosures – Offsetting Financial Assets and<br />
Financial Liabilities, erfolgt die Klarstellung einiger Details<br />
bezüglich der Zulässigkeit der Saldierung von Finanzaktiva<br />
und -passiva. Zusätzlich werden neue Angaben im Anhang<br />
eingeführt. Anzugeben sind künftig die Brutto- und Nettoerträge<br />
aus der bilanziellen Saldierung sowie die Beträge<br />
für bestehende Saldierungsrechte, die jedoch nicht den<br />
bilanziellen Saldierungsanforderungen genügen. Die neuen<br />
Pflichtangaben sind ab 1. Januar 2013, die Klarstellungen<br />
ab 1. Januar 2014 verpflichtend. Die möglichen Auswirkungen<br />
auf die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> werden derzeit<br />
überprüft.<br />
IFRIC 20 (10 / <strong>2011</strong>), Stripping Costs in the Production Phase<br />
of a Surface Mine, stellt klar, in welchen Fällen Ab raum be sei -<br />
ti gungs kosten zu aktivieren sind und wie dieser Ve rmö gens -<br />
wert beim erstmaligen Ansatz sowie in den Folge peri oden<br />
zu bewerten ist. Diese Inter pre ta tion hat für die <strong>ERGO</strong><br />
<strong>Versicherungsgruppe</strong> keine praktische Relevanz.<br />
59
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte<br />
und Veräußerungsgruppen<br />
Langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen,<br />
welche als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind,<br />
werden mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem<br />
Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt<br />
und in der Konzernbilanz gesondert dargestellt.<br />
Im vierten Quartal <strong>2011</strong> veräußerten wir mit wirtschaftlicher<br />
Wirkung voraussichtlich im ersten Quartal 2012 eine<br />
fremdgenutzte Büroimmobilie mit einem Buchwert von<br />
11,1 Mio. €. Der Verkaufspreis beträgt 51,9 Mio. €.<br />
Darüber hinaus veräußerten wir im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
Anteile an vollkonsolidierten Tochtergesellschaften. Zu<br />
weiteren Einzelheiten bezüglich dieser Transaktionen verweisen<br />
wir auf unsere Erläuterungen zum Konsolidierungskreis<br />
auf Seite 53 f.<br />
Aktivseite<br />
Immaterielle Vermögenswerte<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Erstkonsolidierung<br />
von Tochterunternehmen werden planmäßig mindestens<br />
einmal jährlich sogenannten Werthaltigkeitsprüfungen<br />
(Impairment tests) gemäß IAS 36 unterzogen. Bei Vorliegen<br />
von Wertmin derungsindikatoren führen wir zusätzlich<br />
außerplanmäßige Werthaltigkeitstests durch. Zur<br />
Wert haltig keitsprüfung sind die Geschäfts- oder Firmenwerte<br />
den zahlungsmittelgene rierenden Einheiten bzw.<br />
Gruppen von zahlungsmittelgene rierenden Einheiten<br />
zuzuordnen, die aus den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses<br />
Nutzen ziehen sollen. Ein etwaiger<br />
Wertminderungsbedarf ergibt sich aus dem Ver gleich des<br />
Buchwerts (inklusive des zugeordneten Geschäfts- oder<br />
Firmenwerts) einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit<br />
bzw. einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einhei ten mit dem erzielbaren Betrag. Der erzielbare<br />
Betrag ist das Maximum aus dem beizulegenden Zeitwert<br />
abzüglich Ver kaufskosten und dem Nutzungswert (Barwert<br />
der künftigen Zahlungsströme, die voraus sichtlich<br />
aus einer zahlungsmittel generierenden Einheit bzw. einer<br />
Gruppe von zahlungsmittel generierenden Einheiten<br />
abgeleitet werden können). Soweit der erzielbare Betrag<br />
niedriger ist als der Buchwert, wird in Höhe der Differenz<br />
eine außerplanmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder<br />
Firmenwerts erfasst. Ist der Wertminderungsbedarf einer<br />
zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. einer Gruppe<br />
von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten größer als der<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Buchwert der zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte,<br />
so wird die Differenz grundsätzlich anteilig auf die anderen<br />
relevanten Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheit bzw. der Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheiten auf Basis von deren Buchwerten verteilt;<br />
jedoch maximal auf den höheren Wert von beizulegendem<br />
Zeitwert abzüglich Verkaufskosten, Nutzungswert und Null<br />
vermindert.<br />
Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte enthalten<br />
überwiegend erworbene Versicherungsbestände, selbst<br />
geschaffene und sonstige Software sowie erworbene Vertriebsnetze<br />
und Markennamen.<br />
Die erwor benen Versicherungsbestände setzen wir bei<br />
Erwerb mit dem Bestandsbarwert (PVFP – Present Value<br />
of Future Pro fits) an. Dieser bestimmt sich als der Barwert<br />
der erwarteten Erträge aus dem übernommenen Portfolio<br />
ohne Berücksich tigung von Neugeschäft und Steuereffekten.<br />
Die planmäßige Abschreibung der erworbenen Versicherungsbestände<br />
erfolgt entsprechend der Realisierung<br />
der Überschüsse aus den Versicherungsbeständen, die der<br />
PVFP-Berechnung zugrunde liegen. Die erworbenen Versicherungsbestände<br />
werden regelmäßig in einem Angemessenheitstest<br />
nach IFRS 4 (Liability-Adequacy-Test)<br />
auf ihre Werthaltigkeit überprüft; siehe hierzu die Erläuterungen<br />
zu Passivposten C: Versicherungstechnische Rückstellungen<br />
(brutto). Die Abschreibungen weisen wir unter<br />
den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb aus.<br />
Selbst geschaffene und sonstige Software sowie erworbene<br />
Vertriebsnetze und Markennamen werden zu Anschaffungs-<br />
oder Herstellungskosten angesetzt. Selbst geschaffene<br />
und sonstige Software wird linear mit 20 % bis 33 %<br />
über eine Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren, im Ausnahmefall<br />
mit 10 % über einen Zeitraum von bis zu zehn<br />
Jahren, planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauern<br />
und planmäßigen Abschreibungssätze der erworbenen<br />
Vertriebsnetze betragen 2 bis 17 Jahre bzw. 6 % bis 50 %,<br />
die der Markennamen 1 bis 30 Jahre bzw. 3 % bis 100 %;<br />
die planmäßige Abschreibung erfolgt einheitlich nach<br />
der linearen Methode. Außerdem werden die Bestände<br />
zum Stichtag auf ihre Werthaltigkeit überprüft und sofern<br />
erfor derlich, außerplanmäßig ab- bzw. zugeschrieben.<br />
Die Ab- und Zuschreibungen werden in der Konzern-<br />
Gewinn-und-Ver lust-Rechnung auf die Aufwendungen für<br />
Kapitalanlagen, auf die Leistungen an Kunden und auf<br />
die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb verteilt.<br />
Sofern keine Zuordnung auf die Funktionsbereiche möglich<br />
ist, werden die Ab- und Zuschreibungen unter den<br />
sonstigen nicht operativen Aufwendungen bzw. Erträgen<br />
ausgewiesen.<br />
60
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Kapitalanlagen<br />
Grundstücke und Bauten in den Kapitalanlagen betreffen<br />
fremdgenutzte Objekte. Sie werden mit den Anschaffungs-<br />
oder Herstellungskosten angesetzt. Unterhaltskosten<br />
erfassen wir als Aufwand. Bauliche Maßnahmen werden<br />
grundsätzlich ab 5 % der bisherigen historischen Gebäudeanschaffungs-<br />
/ -herstellungskosten auf Aktivierbarkeit<br />
analy siert. Gebäude schreiben wir nach dem Komponentenansatz<br />
entsprechend ihrer gebäudeklassenspezifischen<br />
gewichteten Nutzungsdauer planmäßig linear ab. Die<br />
zugrunde gelegten Nutzungsdauern betragen überwiegend<br />
zwischen 40 und 55 Jahre. Sowohl bei Grundstücken<br />
als auch bei Gebäuden nehmen wir außerplanmäßige<br />
Abschreibungen vor, wenn ihr erziel barer Betrag unter den<br />
Buchwert sinkt. Außerplanmäßige Abschreibungen erfassen<br />
wir in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung als<br />
Aufwendungen für Kapitalanlagen, Zuschreibungen als<br />
Erträge aus Kapitalanlagen.<br />
Am 22. Februar <strong>2011</strong> wurden die bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
bestehenden Cross-Border-Transaktionen<br />
gegenüber der Bank of New York (BNY) aus den Jahren<br />
2000 und 2001 gegen eine Einmalzahlung in Höhe von US-<br />
Dollar 175,3 Mio. vorzeitig beendet. Im Gegenzug wurde<br />
die Erfüllungsübernahme durch die American International<br />
Group (AIG) bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> als Forderung<br />
bilanziert. Die Eventualverbindlichkeiten in Höhe von<br />
US-Dollar 116,5 Mio. bestehen nicht mehr.<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen, die wir wegen ihrer<br />
untergeordneten Bedeutung nicht konsolidieren, setzen<br />
wir grundsätzlich mit ihren beizulegenden Zeitwerten an.<br />
Soweit die Anteile an einer Börse notiert sind, verwenden<br />
wir die Börsenwerte zum Bilanz stichtag (Marktwerte); bei<br />
anderen Anteilen wird der beizu legende Zeitwert nach<br />
dem Ertragswert- bzw. dem Net-Asset-Value-Verfahren<br />
bestimmt. Unrealisierte Gewinne oder Verluste werden<br />
nach Abzug latenter Steuern und der Beträge, die bei<br />
Lebens- und Krankenversicherern bei Realisierung den<br />
Versicherungsnehmern zustehen (Rückstellung für latente<br />
Beitragsrückerstattung), direkt in die übrigen Rücklagen<br />
eingestellt.<br />
Anteile an assoziierten Unternehmen bewerten wir nach<br />
der Equity-Methode mit dem anteiligen Eigenkapital,<br />
das auf den Konzern entfällt. Der Anteil am Jahresergebnis<br />
eines assoziierten Unternehmens, der den Konzern<br />
betrifft, ist im Ergebnis aus Kapitalanlagen enthalten. In<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
der Regel werden Eigenkapital und Jahresergebnis dem<br />
letzten ver fügbaren Jahres- oder Konzernabschluss des<br />
assoziierten Unternehmens entnommen; bei Jahresabschlüssen<br />
wesent licher assoziierter Unternehmen werden<br />
gemäß IAS 28.27 für den Konzernabschluss angemessene<br />
Anpassungen an die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> vor genommen;<br />
außerordentliche Sachverhalte werden phasen gleich<br />
berücksichtigt, wenn sie für die zutreffende Darstellung<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des assoziierten<br />
Unternehmens wesentlich sind. Anteile an assoziierten<br />
Unter nehmen, die für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
des Konzerns von untergeordneter Bedeutung sind,<br />
setzen wir grundsätzlich mit ihrem beizulegenden Zeitwert<br />
an. Um den beizulegenden Zeitwert zu bestim men, verwenden<br />
wir die Börsenwerte zum Bilanzstichtag, falls die<br />
Anteile an einer Börse notiert sind; bei anderen Anteilen<br />
wird der beizulegende Zeitwert nach dem Ertragswert-<br />
bzw. dem Net-Asset-Value-Verfahren ermittelt. Die Änderungen<br />
des beizulegenden Zeitwerts verbuchen wir in den<br />
übrigen Rücklagen unter den unrealisierten Gewinnen und<br />
Verlusten (nach Berücksichtigung latenter Steuern und der<br />
Beträge, die bei Lebens- und Krankenversicherern bei Realisierung<br />
den Versicherungsnehmern zustehen [Rückstellung<br />
für latente Beitragsrückerstattung]).<br />
Darlehen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte<br />
mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht auf<br />
einem aktiven Markt notiert sind. Sie werden mit fortgeführten<br />
Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode<br />
bewertet. Abschreibungen nehmen wir insoweit vor, als mit<br />
der Rückzahlung eines Darlehens nicht mehr zu rechnen ist.<br />
Festverzinsliche Wertpapiere, die wir mit der Absicht erwerben,<br />
sie bis zur Endfälligkeit zu halten, werden mit fortgeführten<br />
Anschaffungskosten nach der Effektivzins methode<br />
bewertet.<br />
Festverzinsliche oder nicht festverzinsliche Wertpapiere, die<br />
jederzeit veräußerbar sind und nicht erfolgswirksam zum<br />
Zeitwert bewertet oder unter den Darlehen ausgewiesen<br />
werden, bilanzieren wir mit dem beizulegenden Zeitwert.<br />
Liegen als Zeitwerte keine Preisnotierungen auf aktiven<br />
Märkten vor, bestimmen sich die Wertansätze nach anerkannten<br />
Bewertungsmethoden im Einklang mit dem Barwertprinzip.<br />
Unrealisierte Gewinne oder Verluste werden<br />
unter Berück sichtigung von Zinsabgrenzungen bestimmt<br />
und nach Abzug latenter Steuern und der Beträge, die bei<br />
Lebens- und Krankenversicherern bei Realisierung den<br />
61
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Versicherungsnehmern zustehen (Rückstellung für latente<br />
Beitragsrückerstattung), direkt in die übrigen Rücklagen<br />
eingestellt.<br />
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Wertpapiere<br />
enthalten Handelsbestände und Wertpapiere, die als<br />
erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert werden.<br />
Handelsbestände umfassen alle festverzinslichen und<br />
nicht festverzinslichen Wertpapiere, die wir erworben<br />
haben, um damit zu handeln und kurzfristig Gewinne<br />
aus Kursverän derungen und Kursdifferenzen zu erzielen;<br />
zudem gehören alle derivativen Finanzinstrumente mit<br />
positiven Zeitwer ten, die wir zu Sicherungszwecken erworben<br />
haben, die jedoch nicht den Vorgaben des IAS 39 für<br />
eine Bilanzierung als Sicherungsbeziehung genügen, sowie<br />
positive Zeit werte von Versicherungsderivaten und von<br />
derivativen Bestandteilen, die vom zugrunde liegenden<br />
Versicherungsvertrag getrennt wurden, zu den Handelsbeständen.<br />
Bei den Wertpapieren, die als erfolgswirksam<br />
zum Zeitwert bewertet klassifiziert werden, handelt es sich<br />
um strukturierte Wertpapiere. Diese Klas sifizierung kann<br />
nur zum Zugangszeitpunkt vorgenommen werden; eine<br />
Umgliederung in diese Kategorie in späteren Perioden ist<br />
nicht möglich.<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Wertpapiere werden<br />
mit dem beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag<br />
angesetzt. Liegen als Zeitwerte keine Preisnotierungen<br />
auf aktiven Märkten vor, bestimmen sich die Wertansätze<br />
insbesondere bei Derivaten nach anerkannten Bewertungsmethoden.<br />
Dabei verwendet die <strong>ERGO</strong> Versicherungs gruppe<br />
eine Vielzahl von Bewertungsmodellen; Einzel heiten sind<br />
der folgenden Tabelle (Seite 63) zu entnehmen.<br />
Alle unrealisierten Gewinne oder Verluste aus dieser<br />
Bewertung erfassen wir im Ergebnis aus Kapitalanlagen.<br />
Depotforderungen sind Forderungen aus dem Rück versicherungsgeschäft<br />
an unsere Kunden in Höhe der von<br />
diesen vertragsgemäß einbehaltenen Bardepots; wir bilanzieren<br />
sie mit dem Nominalbetrag.<br />
Die sonstigen Kapitalanlagen setzen sich zusammen aus<br />
Einlagen bei Kreditinstituten und Anlagen in regenerative<br />
Energien. Die Einlagen bei Kreditinstituten werden mit<br />
fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode<br />
bewertet. Anlagen in regenerative Energien bilanzieren<br />
wir grundsätzlich mit fortgeführten Anschaffungskosten;<br />
die planmäßige Abschreibung erfolgt linear mit 5 %<br />
über eine Nutzungsdauer von 20 Jahren.<br />
62
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Bewertungsmodelle<br />
Derivate Preismethode Parameter Preismodell<br />
Aktien‑ und Indexrisiken<br />
Börsennotierte Aktienoptionen notierter Kurs − −<br />
OTC Aktienoptionen theoretischer Kurs Notierung Underlying<br />
Black-Scholes (europ.),<br />
Effektive Volatilitäten<br />
Cox, Ross und Rubinstein (amerik.)<br />
Geldmarktzinssatz<br />
Dividendenrendite<br />
Monte-Carlo-Simulation<br />
Aktien-Forwards theoretischer Kurs Geldmarktzinssatz<br />
Aktienkurs<br />
Dividendenrendite<br />
Barwertmethode<br />
Aktien-/Index-Futures notierter Kurs − −<br />
Total-Return-Swaps<br />
theoretischer Kurs Marktwerte der Fonds<br />
Barwertmethode<br />
(Hedgefonds-Zertifikate)<br />
Zinsstrukturkurve<br />
Zinsrisiken<br />
Zins-Swaps theoretischer Kurs Swap-Kurve<br />
Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />
Barwertmethode<br />
Swaptions/Zinsgarantie theoretischer Kurs At the money-<br />
Volatilitätsmatrix und Skew<br />
Swap-Kurve<br />
Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />
Black-76<br />
Zins-Währungs-Swaps theoretischer Kurs Swap-Kurve<br />
Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />
Devisenkassakurse<br />
Barwertmethode<br />
Zins-Futures notierter Kurs − −<br />
Inflations-Swaps theoretischer Kurs Zero-Coupon-Inflation-Swap Sätze<br />
Zinsstrukturkurve<br />
Barwertmethode<br />
Renten-Futures notierter Kurs − −<br />
Börsennotierte Optionen auf<br />
Renten-Futures<br />
notierter Kurs − −<br />
Währungsrisiken<br />
Devisenoptionen theoretischer Kurs Volatilität<br />
Devisenkassakurse<br />
Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />
Devisentermingeschäfte theoretischer Kurs Devisenkassakurse<br />
Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />
Sonstige Geschäfte<br />
Versicherungsderivate<br />
(ohne Variable Annuities)<br />
Versicherungsderivate<br />
(Variable Annuities)<br />
theoretischer Kurs Marktwerte der<br />
Katastrophen anleihen<br />
Zinsstrukturkurve<br />
theoretischer Kurs Biometrische Raten<br />
und Storno raten<br />
Volatilitäten<br />
Zinsstrukturkurve<br />
Devisenkassakurse<br />
Credit-Default-Swaps<br />
Total-Return-Swaps auf<br />
Commodities<br />
theoretischer Kurs Credit Spreads<br />
Recovery-Rates<br />
Zinsstrukturkurve<br />
Commodity-Optionen theoretischer Kurs Notierung Underlying<br />
Effektive Volatilitäten<br />
Geldmarktzinssatz<br />
Garman-Kohlhagen<br />
Barwertmethode<br />
Barwertmethode<br />
Barwertmethode<br />
Barwertmethode<br />
ISDA CDS Standard Model<br />
theoretischer Kurs Notierung Underlying Index Barwert-Methode<br />
Black-Scholes (europ.),<br />
Cox, Ross und Rubinstein (amerik.)<br />
63
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Pensionsgeschäfte und Wertpapierleihe<br />
Im Rahmen von Pensionsgeschäften erwerben wir als<br />
Pensionsnehmer Wertpapiere mit der gleichzeitigen<br />
Ver pflichtung, diese zu einem späteren Zeitpunkt an den<br />
Pensionsgeber zurückzuverkaufen. Da die Chancen und<br />
Risiken aus den Wertpapieren beim Pensionsgeber verbleiben,<br />
werden diese bei uns nicht bilanziert. Vielmehr<br />
wird eine Forderung gegenüber dem Pensionsgeber<br />
unter den Sonstigen Kapitalanlagen, Einlagen bei Kreditinstituten,<br />
ausgewiesen. Zinserträge aus diesen Geschäf ten<br />
zeigen wir im Ergebnis aus Kapitalanlagen.<br />
Wertpapiere, die wir im Rahmen der Wertpapierleihe ver leihen,<br />
weisen wir weiterhin in der Bilanz aus, da die wesentlichen<br />
Chancen und Risiken, die aus ihnen resultieren,<br />
bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> verbleiben; von uns<br />
entliehene Wertpapiere werden beim Verleiher bilanziert.<br />
Gebühren aus der Wertpapierleihe zeigen wir im Ergebnis<br />
aus Kapitalanlagen.<br />
Ansatz von Finanzinstrumenten<br />
Grundsätzlich erfassen wir unsere finanziellen Vermögenswerte<br />
im Direktbestand zum Erfüllungstag. In Spezialfonds<br />
gehaltene Kapitalanlagen werden zum Handelstag erfasst.<br />
Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte<br />
IAS 39 definiert als Zeitwert eines Finanzinstruments den<br />
Betrag, zu dem finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle<br />
Verbindlichkeiten zwischen sachverständigen, vertragswilli<br />
gen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern<br />
getauscht oder beglichen werden können.<br />
Alle Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert<br />
bewertet werden, ordnen wir einem Level der Bewertungshierarchie<br />
des IFRS 7 zu. Diese Bewertungshierarchie sieht<br />
drei Level für die Bewertung vor. Basis der Zuordnung ist<br />
zunächst die ökonomische Anlageklasse. Nur wenn diese<br />
nicht zu einer sachgerechten Zuordnung führt, weichen wir<br />
im Einzelfall von dieser Vorgehensweise ab.<br />
Die Zuordnung gibt Auskunft darüber, welche der aus gewie<br />
senen Zeitwerte über Transaktionen am Markt zustande<br />
ge kommen sind und in welchem Umfang die Bewertung<br />
we gen fehlender Markttransaktionen anhand von Modellen<br />
erfolgt.<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Bei Level 1 handelt es sich um unbereinigte notierte<br />
Markt preise auf aktiven Märkten für identische finanzielle<br />
Vermö genswerte, auf die die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
zum Bewer tungsstichtag zugreifen kann. Ein Markt gilt als<br />
aktiv, sofern Transaktionen in ausreichender Häufigkeit<br />
und ausreichen dem Umfang stattfinden und somit laufend<br />
Kursinformati onen zur Verfügung stehen. Da ein notierter<br />
Preis auf einem aktiven Markt die zuverlässigste Indikation<br />
des beizulegen den Zeitwerts bestimmt, ist dieser bei<br />
Verfügbarkeit stets zu berücksichtigen. Wir haben dieser<br />
Hierarchiestufe überwie gend Aktien, Investmentfonds<br />
(mit Ausnahme von Immobilienfonds) und festverzinsliche<br />
Wertpapiere (Inhaberschuldverschreibungen) zugeordnet,<br />
für die entweder ein Börsenkurs verfügbar ist oder für<br />
die Preise von einem Preisanbieter zur Verfügung gestellt<br />
werden, die auf Basis tatsächlicher Markttransaktionen<br />
zustande gekommen sind. Ebenso ordnen wir börsengehandelte<br />
Derivate dem Level 1 zu.<br />
Bei den Kapitalanlagen, die dem Level 2 zugeordnet werden,<br />
erfolgt die Bewertung auf Basis von Modellen, die auf<br />
beob achtbaren Marktdaten basieren. Hierzu verwenden<br />
wir für das zu bewertende Finanzinstrument Parameter,<br />
die am Markt – direkt oder indirekt – zu beobachten sind,<br />
bei denen es sich jedoch nicht um notierte Marktpreise<br />
handelt. Sofern das Instrument eine festgelegte Vertragslaufzeit<br />
besitzt, müssen die für die Bewertung verwendeten<br />
Parameter über die gesamte Vertragslaufzeit des Instruments<br />
beobachtbar sein. Dieser Hierarchiestufe haben wir<br />
überwiegend Schuld scheindarlehen, Pfandbriefe, nachrangige<br />
Wertpapiere sowie nicht börsengehandelte Derivate<br />
zugeordnet.<br />
Bei Kapitalanlagen, die dem Level 3 zugeordnet werden,<br />
ver wenden wir Bewertungsmethoden, die auf nicht<br />
am Markt beobachtbaren Parametern basieren. Dies ist<br />
nur zulässig, sofern keine beobachtbaren Marktdaten<br />
verfüg bar sind. Die verwendeten Parameter spiegeln die<br />
Annahmen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> darüber wider,<br />
welche Annahmen die Marktteilnehmer bei der Preissetzung<br />
berücksichtigen wür den. Wir verwenden dazu die<br />
besten verfügbaren Informa tionen, einschließlich unternehmensinterner<br />
Daten. Bei den dieser Bewertungsstufe<br />
zugeordneten Beständen handelt es sich um Investitionen<br />
in Private Equity, Renewable Energy and New Technologies<br />
(RENT) sowie Immobilienfonds, um bestimmte Kreditstrukturen<br />
und um Anteile an verbunde nen und assoziierten<br />
Unternehmen, die zum beizulegen den Zeitwert bewertet<br />
werden. Auch die derivativen Bestandteile von Variable<br />
Annuities ordnen wir dem Level 3 zu.<br />
64
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Veränderungen einzelner Parameter können aufgrund<br />
ihrer Hebelwirkung den ausgewiesenen Zeitwert der nach<br />
Level 3 bewerteten Instrumente erheblich beeinflussen.<br />
Wenn wir im Einzelfall derartige Anpassungen bei der<br />
Bewer tung vornehmen, erläutern wir die daraus resultierenden<br />
Auswirkungen.<br />
Nettoergebnis aus Kapitalanlagen<br />
Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen setzt sich zusammen<br />
aus den laufenden Erträgen, Erträgen aus Zuschreibungen,<br />
Gewinnen und Verlusten aus dem Abgang von<br />
Kapitalanlagen, sonstigen Erträgen, Abschreibungen auf<br />
Kapitalanlagen sowie Verwaltungs-, Zins- und sonstigen<br />
Aufwendungen. Die laufenden Erträge und Aufwendungen<br />
aus den nicht ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />
bewerteten Kapitalanlagen berechnen sich nach der<br />
Effektivzinsmethode, das heißt, eventuell vorhandene<br />
Auf- oder Abgelder werden den Anschaffungskosten bis zur<br />
Fälligkeit ergebniswirksam ab- oder hinzugerechnet.<br />
Wertminderungen (Impairment)<br />
Wir prüfen regelmäßig zu jedem Bilanzstichtag, ob es bei<br />
unseren finanziellen Vermögenswerten bzw. Gruppen finanzieller<br />
Vermögenswerte objektive substanzielle Hinweise<br />
gibt, die auf eine Wertminderung hindeuten. Dauerhafte<br />
Wert min derungen werden bei allen festver zinslichen Wertpapieren,<br />
die bis zur Endfälligkeit gehalten werden bzw.<br />
jederzeit veräußerbar sind, sowie bei nicht festverzinslichen<br />
Wert papieren – anders als vorübergehende Wertminderungen<br />
– erfolgswirksam in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-<br />
Rechnung erfasst. IAS 39.59 enthält eine Liste objektiver<br />
substanzieller Hinweise auf Wertminderungen finanzieller<br />
Vermögenswerte. Zusätzlich bestimmt IAS 39.61, dass das<br />
wesentliche oder nachhaltige Absinken des bei zulegenden<br />
Zeitwerts unter die Anschaffungskosten bei Wertpapieren<br />
mit Eigenkapitalcharakter als objektiver Hin weis auf<br />
eine Wertminderung gilt. Diese Regelungen werden durch<br />
interne Richtlinien konkretisiert. Wir gehen davon aus, dass<br />
bei börsennotierten Aktien ein signifikantes Absinken des<br />
beizu legenden Zeitwerts vorliegt, wenn der Marktwert im<br />
Be trachtungs zeit punkt mindestens 20 % oder mindes tens<br />
6 Monate unter den durchschnittlichen historischen Gesellschafts<br />
einstandskursen liegt. Bei festverzinslichen Wertpapieren<br />
sowie bei Darlehen werden zur Beurteilung, ob eine<br />
Wert minderung vorliegt, insbesondere Hinweise auf erhebliche<br />
finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten sowie die<br />
aktuelle Marktsituation und Nachrichtenlage über einen<br />
Emitten ten herangezogen.<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Wir ermitteln die Anschaffungskosten auf der Basis der<br />
durchschnittlichen Gesellschaftseinstandskurse. Die<br />
Ab schreibung erfolgt bei dauerhafter Wertminderung auf<br />
den beizulegenden Zeitwert zum Abschlussstichtag, das<br />
heißt grundsätzlich auf den öffentlich notierten Börsenkurs.<br />
Bereits einmal wertberichtigte Wertpapiere mit Eigenkapital<br />
charakter werden bei einem weiteren Absinken des<br />
beizu legenden Zeitwerts – auch wenn die Wertminderung<br />
nur vorübergehend ist – sofort erfolgswirksam abgeschrieben.<br />
Diese erfolgswirksam erfassten Wertminderungen<br />
dürfen nicht ergebniswirksam rückgängig gemacht werden.<br />
Bei der Werthaltigkeitsprüfung unserer finanziellen Vermö<br />
gens werte (mit Ausnahme der Wertpapiere mit Eigenkapital<br />
charakter) prüfen wir grundsätzlich zunächst, ob<br />
einzelne Posten für sich betrachtet im Wert gemindert sind.<br />
Ist dies nicht der Fall sowie bei unwesentlichen Posten,<br />
füh ren wir die Wert haltig keits prüfung auf der Grundlage<br />
von Gruppen finanzieller Vermögenswerte durch. Dabei<br />
werden solche Vermögenswerte nicht berücksichtigt, für<br />
die bereits eine Einzel wert berichtigung gebildet wurde.<br />
Die Höhe des voraussichtlichen Verlusts ergibt sich aus<br />
der Differenz der fortgeführten Anschaffungskosten des<br />
Vermögenswerts bzw. der Gruppe von Vermögenswerten<br />
und dem Barwert der erwarteten künftigen Zahlungsströme<br />
aus diesen. Die so ermittelte Wertminderung wird<br />
aufwandswirksam erfasst. Wert minde rungen setzen wir<br />
grundsätzlich direkt aktivisch – ohne ein Wert berichtigungs<br />
konto einzuschal ten – von den betroffenen Positionen<br />
ab. Fallen die Gründe für die Abschreibung weg, nehmen<br />
wir eine erfolgswirk same Zuschreibung maximal auf die<br />
ursprünglichen fortge führten Anschaffungskosten vor.<br />
Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern<br />
von Lebensversicherungspolicen<br />
Hierbei handelt es sich um Kapitalanlagen der Ver sicherungs<br />
nehmer aus fondsgebundenen Lebensversicherungen.<br />
Wir bilanzieren sie zum Marktwert. Die unrealisierten<br />
Gewinne oder Verluste aus Markt wert ver änderungen<br />
werden im Ergeb nis aus Kapitalanlagen berücksichtigt.<br />
Ihnen stehen Verän derungen der entsprechenden versiche<br />
rungs technischen Rückstellungen (Passivposten D:<br />
Ver siche rungs technische Rückstellungen im Bereich der<br />
Lebens versicherung, soweit das Anlagerisiko von den<br />
Ver siche rungs nehmern getragen wird (brutto)) in gleicher<br />
Höhe gegenüber, die in das versicherungstechnische<br />
Ergebnis einbezogen werden. In die Veränderung der versiche<br />
rungs technischen Rückstellun gen gehen zudem noch<br />
Veränderungen aus zusätzlichen Beitragsbestandteilen ein,<br />
65
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
die zu passivieren sind. Indem wir diese Kapitalanlagen<br />
erfolgswirksam zu Marktwerten bewerten, vermeiden wir<br />
Bewertungsinkongruenzen, die sich ansonsten durch die<br />
abweichende Bewertung der korrespondierenden Rückstellungen<br />
ergeben würden.<br />
Anteil der Rückversicherer an den<br />
versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
Die Anteile unserer Rückversicherer an den versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen ermitteln wir gemäß den vertraglichen<br />
Bedingungen aus den jeweiligen versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen; siehe die Erläuterungen zu<br />
Passivposten C: Versicherungstechnische Rückstellungen<br />
(brutto). Bonitätsrisiken werden berücksichtigt.<br />
Forderungen<br />
Die laufenden Steuerforderungen und die sonstigen Forderungen<br />
setzen wir mit ihrem Nennwert an. Wertberich tigungen<br />
nehmen wir vor, sofern Hinweise auf substan zielle<br />
Wertminderungen vorliegen; siehe die Erläuterungen zu<br />
Aktivposten B: Kapitalanlagen – Wertminderungen.<br />
Die laufenden Steuerforderungen umfassen tatsächliche<br />
Ertragsteuern der einzelnen Gesellschaften, die sich auf der<br />
Grundlage der jeweiligen nationalen Besteuerung ergeben.<br />
Sonstige Steuerforderungen werden unter den sonstigen<br />
Forderungen ausgewiesen.<br />
Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks<br />
und Kassenbestand<br />
Die Zahlungsmittelbestände weisen wir mit ihrem<br />
Nenn wert aus.<br />
Aktivierte Abschlusskosten<br />
In den aktivierten Abschlusskosten werden Provisionen<br />
und andere variable Kosten abgegrenzt, die unmittelbar<br />
bei Abschluss oder Verlängerung von Versicherungsverträgen<br />
anfallen. In der Lebensversicherung sowie der<br />
lang fristigen Kranken versicherung werden die aktivierten<br />
Abschluss kosten über die planmäßige Laufzeit der Verträge<br />
abge schrieben. Dies geschieht entweder nach FAS 60 propor<br />
tional zu den Beitragseinnahmen oder nach FAS 97 bzw.<br />
FAS 120 proportional zu den erwarteten Bruttomargen<br />
der jeweiligen Verträge, die für das entsprechende Jahr<br />
der Vertragslaufzeit errechnet wurden. Die Zuordnung<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
der einzelnen Verträge zu den relevanten FAS ist in den<br />
Erläuterungen zu Passivposten C: Ver sicherungstechnische<br />
Rückstellungen (brutto) dargestellt. Bei der Bestimmung<br />
des Abschreibungsbetrags berück sichtigen wir eine rechnungsmäßige<br />
Verzinsung sowie eine Bestandsveränderung<br />
durch den Abgang von Verträgen. In der Kompositversicherung<br />
und der kurzfristigen Kranken versicherung schreiben<br />
wir die aktivierten Abschlusskosten linear über die durchschnittliche<br />
Vertragslaufzeit von bis zu fünf Jahren ab. Die<br />
aktivierten Abschlusskosten werden regelmäßig in einem<br />
Angemessenheitstest nach IFRS 4 (Liability-Adequacy-Test)<br />
auf ihre Werthaltigkeit überprüft; siehe hierzu die Erläuterungen<br />
zu Passivposten C: Versicherungstechnische Rückstellungen<br />
(brutto).<br />
Aktive Steuerabgrenzung<br />
Aktive latente Steuern müssen nach IAS 12 dann bilanziert<br />
werden, wenn Aktivposten in der Konzernbilanz niedriger<br />
oder Passiv posten höher anzusetzen sind als in der Steuerbilanz<br />
des betreffenden Konzernunternehmens und sich<br />
diese Diffe renzen in der Zukunft mit steuerlicher Wirkung<br />
wieder ausgleichen (temporäre Differenzen). Ebenso werden<br />
aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge<br />
ange setzt. Wir berücksichtigen die landesspezifischen<br />
Steuer sätze und die jeweilige steuerliche Situation der<br />
Konzern gesellschaft; teilweise verwenden wir zur Vereinfachung<br />
einheitliche Steuersätze für einzelne Sachverhalte<br />
oder Tochter unternehmen. Steuersatz- und Steuergesetzänderungen,<br />
die am Bilanzstichtag bereits beschlossen<br />
sind, beachten wir. Aktive latente Steuern werden angesetzt,<br />
soweit eine Realisierung wahrscheinlich ist.<br />
Übrige Aktiva<br />
Übrige Aktiva bilanzieren wir grundsätzlich mit den fortge<br />
führten Anschaffungskosten. Die unter Übrige Aktiva<br />
aus gewiesenen eigengenutzten Grundstücke und Bauten<br />
werden bewertet wie unter Aktivposten B: Kapital anlagen –<br />
Grund stücke und Bauten dargestellt. Die Betriebs- und<br />
Geschäfts ausstattung wird überwiegend linear abgeschrieben.<br />
Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern betragen<br />
zwischen 1 und 50 Jahren. Die Abschreibungen sowie die<br />
Zuschrei bungen der im Konzern eigengenutzten Grundstücke<br />
und Bauten und der Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
werden auf die versicherungs technischen<br />
Funktions bereiche verteilt.<br />
66
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Passivseite<br />
Eigenkapital<br />
Der Posten Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage enthält<br />
die von den Aktionären der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />
auf die Aktien eingezahlten Beträge. Die Kapital rücklage<br />
wird durch die extern verursachten Kosten, die unmittelbar<br />
mit Eigenkapitalmaßnahmen zusammen hängen, nach<br />
Berücksichtigung der Steuereffekte gemindert.<br />
Als Gewinnrücklagen weisen wir Gewinne aus, die Konzernunternehmen<br />
seit ihrer Zugehörigkeit zum Konzern erzielt<br />
und nicht ausgeschüttet haben, sowie Erträge und Aufwendungen<br />
aus Veränderungen des Konsolidierungs kreises.<br />
Darüber hinaus wird bei einer Änderung von Bilan zierungs-<br />
und Bewertungsmethoden der Anpassungsbetrag für<br />
frühere Perioden, die nicht in den Abschluss einbezogen<br />
werden, im Eröffnungsbilanzwert der Gewinn rücklagen der<br />
frühesten dargestellten Periode erfasst.<br />
Unrealisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung<br />
von jederzeit veräußerbaren sonstigen Wertpapieren zu<br />
beizu legenden Zeitwerten, aus Anteilen an nicht konsolidierten<br />
verbundenen Unternehmen sowie von assoziierten<br />
Unter nehmen, die wir nicht nach der Equity-Methode<br />
bewerten, werden in den übrigen Rücklagen berücksichtigt.<br />
Die unre ali sierten Gewinne und Verluste aus der<br />
Equity-Bewertung assoziierter Unternehmen, die aus der<br />
Währungs umrechnung ausländischer Tochterunternehmen<br />
resultierenden Umrech nungsdifferenzen sowie das<br />
Bewertungs ergebnis aus der Absicherung von Zahlungsströmen<br />
(Cashflow-Hedges) werden ebenfalls in den<br />
übrigen Rücklagen aus gewiesen. Zudem werden Zuschreibungen<br />
auf jederzeit veräußerbare sonstige Wertpapiere<br />
mit Eigen kapital charakter in diesem Eigen kapital posten<br />
erfasst.<br />
Die nicht beherrschenden Anteile bilanzieren wir als Teil<br />
des Eigenkapitals. Diese umfassen die Anteile Dritter<br />
am Eigen kapital konsolidierter Tochterunternehmen, die<br />
nicht zu 100 % direkt oder indirekt der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
AG gehören. Die direkten Fremdanteile an<br />
Spezial fonds werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten<br />
ausgewiesen. Den Anteil am Ergebnis, der auf die nicht<br />
beherrschenden Anteile entfällt, weisen wir im Konzernergebnis<br />
aus.<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten umfassen Verbindlichkeiten,<br />
die im Liquidations- oder Konkursfall erst nach den Forderungen<br />
anderer Gläubiger erfüllt werden dürfen. Sie werden<br />
mit den fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektiv -<br />
zinsmethode bewertet.<br />
Versicherungstechnische Rückstellungen (brutto)<br />
Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden in<br />
der Bilanz brutto ausgewiesen, das heißt vor Abzug des<br />
Anteils, der auf unsere Rückversicherer entfällt; siehe<br />
Erläuterun gen zu Aktivposten D: Anteil der Rückversicherer<br />
an den versicherungstechnischen Rückstellungen.<br />
Der Rückversicherungsanteil wird anhand der einzelnen<br />
Rückversiche rungsverträge ermittelt und bilanziert. Die<br />
Abschlusskosten aus Versicherungsverträgen aktivieren<br />
wir und verteilen sie über die Laufzeit der Verträge; siehe<br />
Erläuterungen zu Aktivposten G: Aktivierte Abschlusskosten.<br />
Grundlage für die Bewertung der versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen sind die Standards FAS 60, FAS 97 und<br />
FAS 120.<br />
Beitragsüberträge<br />
Die Beitragsüberträge entsprechen den bereits vereinnahmten<br />
Beiträgen, die auf künftige Risikoperioden entfallen.<br />
Diese Bei träge werden für jeden Versicherungsvertrag<br />
tag genau abge grenzt. Die Bildung von Beitragsüberträgen<br />
ist auf kurzfristiges Versicherungsgeschäft beschränkt. Dies<br />
betrifft die Schaden versicherung sowie Teile der Unfall-<br />
und Kranken versicherung.<br />
Deckungsrückstellung<br />
Die Deckungsrückstellung wird bei langfristigem Versicherungsgeschäft<br />
für die Verpflichtungen aus garantierten<br />
Ansprüchen der Versicherungsnehmer in Höhe des<br />
versiche rungsmathematisch errechneten Werts gebildet.<br />
Dies betrifft die Lebensversicherung sowie Teile der Kranken-<br />
und der Unfallversicherung, soweit das Geschäft<br />
nach Art des Lebens versicherungsgeschäfts betrieben<br />
wird. Bewertet wird in der Regel nach der prospektiven<br />
Methode, indem die Differenz der Barwerte der zukünftigen<br />
Leistungen und der zukünftigen Beiträge gebildet<br />
wird. In die Berechnung gehen biometri sche Rechnungsgrund<br />
lagen ein, insbesondere Annahmen in Bezug auf<br />
Sterb lichkeit, Invalidisierung und Morbidität, sowie<br />
An nahmen zur Kapitalanlageverzinsung, zum Storno und<br />
zu Kosten. Diese werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses<br />
auf realistischer Basis geschätzt und umfassen<br />
adä quate Sicherheitsmargen, die das Änderungs-, Irrtums-<br />
und Zufallsrisiko berücksichtigen. Im deutschen<br />
67
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Lebensversicherungs geschäft werden biometrische Rechnungsgrundlagen<br />
auf der Basis der Tafeln der Deutschen<br />
Aktuarvereinigung e. V. verwendet. Im übrigen Versicherungsgeschäft<br />
kommen hauptsächlich die Tafeln der<br />
nationalen Aktuarver einigungen zum Einsatz. Diskontiert<br />
wird in der Lebensversicherung mit einem Rech nungszins,<br />
der durch den jeweiligen aufsichtsrechtlichen Höchstrechnungszins<br />
begrenzt ist. In der Krankenversicherung werden<br />
Zinssätze so gewählt, dass sie der bestmöglichen Schätzung<br />
der erwarteten Kapitalerträge abzüglich eines Sicherheitsabschlags<br />
entsprechen.<br />
Die Rechnungsgrundlagen werden angepasst, wenn dies<br />
aufgrund eines Angemessenheitstests nach IFRS 4 angezeigt<br />
ist.<br />
Die Bewertung der Deckungsrückstellung erfolgt je nach<br />
Art des Vertrags nach FAS 60 (Lebensversicherung ohne<br />
erfolgsabhängige Überschussbeteiligung und Krankenversicherung),<br />
nach FAS 97 (Lebensversicherung nach dem<br />
Universal-Life-Model und fondsgebundenen Lebensversicherungen)<br />
oder nach FAS 120 (Lebensversicherung mit<br />
erfolgsabhängiger Überschussbeteiligung).<br />
Für Verträge nach FAS 60 ergibt sich die Deckungsrückstellung<br />
aus dem Barwert der geschätzten künftigen<br />
Versicherungs leistungen (einschließlich Schadenregulierungskosten)<br />
abzüglich des Barwerts der zukünftigen<br />
Reserveprämie. Die Reserveprämie (Net Level Premium)<br />
entspricht dem Anteil des Bruttobeitrags, der zur Finanzierung<br />
zukünftiger Versicherungsleistungen benötigt wird.<br />
Die Bewertung von Lebensversicherungsverträgen mit<br />
abgekürzter Beitrags zahlung nach FAS 97 geschieht grundsätzlich<br />
analog.<br />
Bei Verträgen nach FAS 97 wird ein Konto geführt, auf dem<br />
Reserve prämien und Zinsgewinne gutgeschrieben sowie<br />
Risikobeiträge und Verwaltungskosten belastet werden;<br />
dabei sind nicht alle Gutschriften und Belastungen bei<br />
Vertrags abschluss vertraglich festgelegt. Die Deckungsrückstellung<br />
für Lebensversicherungen, bei denen die<br />
Versicherungs nehmer das Anlagerisiko selbst tragen<br />
(fondsgebundene Lebensversicherung), wird unter Passivposten<br />
D: Versiche rungstechnische Rückstellungen im<br />
Bereich der Lebensver sicherung, soweit das Anlagerisiko<br />
von den Versicherungs nehmern getragen wird (brutto),<br />
gesondert ausgewiesen.<br />
Bei Verträgen nach FAS 120 setzt sich die Deckungsrückstellung<br />
aus einer Rückstellung für Garantieleistungen<br />
(Net Level Premium Reserve) und einer Rück stellung für<br />
Schlussüberschussanteile zusammen. Die Net Level<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Premium Reserve ergibt sich aus dem Barwert der garantierten<br />
Ver sicherungsleistungen (inklusive erworbe ner<br />
Boni, aber ohne Schadenregulierungskosten) abzüglich des<br />
Bar werts der zukünftigen Reserveprämien. Die Reserveprämie<br />
berechnet sich als Nettoprämie abzüglich des für<br />
die Deckung des Regulierungsaufwands vorgesehenen<br />
Beitrags anteils. Die Rechnungsgrundlagen stimmen im<br />
Regelfall mit denen der Beitragskalkulation überein. Die<br />
Rück stellung für Schlussüberschüsse wird anteilig mit<br />
einer festen Quote der erwarteten Bruttomargen aufgebaut.<br />
Dafür wird das gleiche Verfahren angewendet, nach<br />
dem die Til gungs beträge der aktivierten Abschlusskosten<br />
bestimmt werden.<br />
Dabei werden der Rechnungszins und die biometrischen<br />
Rechnungsgrundlagen verwendet, die auch in die Berechnung<br />
der Tarifbeiträge oder Rückkaufswerte eingeflossen<br />
sind. Für beitragsfreie Zeiten wird zusätzlich eine Verwaltungs<br />
kostenrückstellung gebildet. Die tariflichen Rechnungs<br />
grund lagen werden regelmäßig von den Aufsichtsbehörden<br />
bzw. von den Aktuartvereinigungen überprüft<br />
und schließen Sicher heits margen ein, die das Änderungs-,<br />
Irrtums- und Zufallsrisiko berücksichtigen. Sofern die<br />
Sicher heits margen in den biometrischen Rechnungsgrundlagen<br />
vollständig aufgebraucht sind, kann ein zusätzlicher<br />
Rück stellungsbedarf entstehen bzw. eine außerplanmäßige<br />
Abschreibung der aktivierten Abschlusskosten erforderlich<br />
werden. Eine solche Anpassung erfolgt im Einklang<br />
mit dem Angemessenheitstest nach IFRS 4 genau dann,<br />
wenn die Angemessenheit der versicherungstechnischen<br />
Rück stellungen unter Berücksichtigung aller Rechnungsgrundlagen<br />
nicht mehr gewährleistet ist. Ein eventueller<br />
Fehl betrag wird erfolgswirksam erfasst. Die Überprüfung<br />
der Angemessenheit der Deckungsrückstellung erfolgt<br />
regelmäßig auf Basis aktueller realistischer Schätzungen<br />
der Rechnungsgrundlagen, des anteiligen Ergebnisses aus<br />
Kapitalanlagen sowie für überschussbeteiligte Verträge der<br />
künftigen Überschussbeteiligung.<br />
Die in der Lebensversicherung verwendeten biometrischen<br />
Rechnungsgrundlagen werden als ausreichend angesehen.<br />
Nach Einschätzung der verantwortlichen Aktuare sind die<br />
verwendeten Ausscheideordnungen angemessen und enthalten<br />
für Versicherungen mit Todesfallrisiko ausreichende<br />
Sicherheitsmargen. Sofern sich jedoch der Trend einer<br />
nachhaltigen Verbesserung der Lebenserwartung weiter<br />
verstärkt, kann für die Zukunft eine Zuführung zusätzlicher<br />
Beträge zur Deckungsrückstel lung nicht ausgeschlossen<br />
werden.<br />
68
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Der Aufbau der Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligung<br />
erfolgt planmäßig über die Laufzeit der Verträge durch<br />
jährliche Zuführungen und Verzinsung. Für Lebens versicherungsverträge,<br />
die nach FAS 97 und FAS 120 bilan ziert<br />
werden, orientieren sich die Zuführungen an der Höhe der<br />
bereits für die Berechnung der aktivierten Abschlusskosten<br />
geschätzten zukünftig erwarteten und in der Vergan genheit<br />
bereits realisierten Erträge. Die hierbei verwendeten Annahmen<br />
werden regelmäßig geprüft und bei Bedarf ange passt.<br />
Die Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligungen wird<br />
nach einer notwendig gewordenen Anpassung der Rechnungsgrundlagen<br />
neu berechnet. Dies führt in der Regel zu<br />
einer Änderung der Höhe der Zuführung. Die Umbewertung<br />
der Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligungen wird<br />
erfolgsneutral innerhalb der Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />
durchgeführt. Daher wirken sich Schwankungen<br />
nicht auf das Konzern ergebnis aus.<br />
Für Verträge mit überwiegendem Investmentcharakter<br />
(zum Beispiel fondsgebundene Lebensversicherungen und<br />
AltZerG-Produkte in der Anwartschaft) wird für die Bewertung<br />
der Deckungsrückstellung FAS 97 verwendet. Die<br />
Deckungs rückstellung ergibt sich aus den Zuführungen der<br />
Anlagebe träge, der Wertentwicklung der zugrunde liegenden<br />
Kapital anlagen und den vertragsgemäßen Entnahmen<br />
zuzüglich der Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligung<br />
und der Rück stellung für „unverdiente Beitragsteile“<br />
für diese Produkte.<br />
Maßgeb lich für die Anwendung des FAS 60 auf die Krankenversicherung<br />
sind die fehlende Kausalität von Überschussentstehung<br />
und -verwendung und die in der Regel<br />
lebenslange Laufzeit der Krankenversicherungen, die nach<br />
Art der Lebensversicherung kalkuliert sind.<br />
Die ausgewiesene Rückstellung wird als Differenz zwischen<br />
dem Barwert der künftig zu erbringenden Versicherungsleistungen<br />
einschließlich Schadenregulierungskosten und dem<br />
Barwert der künftig zu erwartenden Beiträge berechnet.<br />
Dabei wird der Anteil der Bruttoprämie berücksichtigt, der<br />
zur Finanzierung der zukünftigen Versicherungsleistungen<br />
inklusive Schadenregulierungskosten benötigt wird (Net<br />
Level Premium). Die Berechnung der Rückstellung erfolgt<br />
auf Basis von aktuellen versicherungsmathematischen<br />
Rech nungsgrundlagen. In den Rechnungsgrundlagen sind<br />
ausreichende Sicherheitszu- bzw. -abschläge enthalten.<br />
Die Rückstellung, die aufgrund von § 12 a Absatz 2 VAG<br />
gebildet wird, dient nicht als Teil der Deckungsrückstellung,<br />
sondern wird in der Rückstellung für Beitragsrück er stattung<br />
ausgewiesen.<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />
Versicherungsfälle<br />
Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Ver sicherungs -<br />
fälle wird zum Bilanzstichtag gebildet für Zahlungs verpflich<br />
tungen aus Versicherungsverträgen, bei denen die<br />
Höhe der Versicherungsleistungen oder die Fälligkeit noch<br />
unsicher ist. Ein Teil der Rückstellung betrifft bekannte<br />
Versiche rungsfälle, für die wir individuell bestimmte<br />
Rückstellungen bilden. Zusätzlich sind Aufwendungen für<br />
Versicherungsfälle berücksichtigt, deren Eintritt noch nicht<br />
bekannt ist (zum Beispiel weil sie noch nicht gemeldet<br />
wurden oder weil sie sich noch nicht manifestiert haben).<br />
Eine dritte Klasse von Rückstellungen deckt die Fälle ab, in<br />
denen Versicherungs fälle zwar bekannt sind, aber deren<br />
Ausmaß später umfang reicher ist, als zunächst abzusehen<br />
war. In all diesen Rück stellungen sind jeweils Aufwände<br />
für interne und externe Schadenregulierungskosten<br />
enthal ten. Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />
Versiche rungs fälle beruht auf Schätzungen; die tatsächlichen<br />
Zahlungen können daher höher oder niedriger ausfallen.<br />
Ange setzt wird der realis tisch geschätzte künftige<br />
Erfüllungs betrag; dabei werden Erfahrungen der Ver gangenheit<br />
und Annahmen in Bezug auf die weitere Entwicklung<br />
(zum Beispiel soziale, wirtschaftliche oder technische<br />
Einfluss faktoren) berücksichtigt.<br />
In Bereichen des Industrie-, Sach- und Transportgeschäftes<br />
werden Einzelschadenreservierungen vorgenommen. In<br />
diesen Branchen werden die Rückstellungen für noch nicht<br />
gemeldete Schäden auf der Grundlage von Erfahrungswerten<br />
aus der Vergangenheit gebildet.<br />
Die Rückstellung für das übernommene Geschäft entspricht<br />
im Allgemeinen den Angaben der Vorversicherer.<br />
Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />
wird überwiegend nicht abgezinst; Ausnahmen<br />
gelten bei einigen Rückstellungen für Berufsunfähigkeitsrenten,<br />
Renten in der Arbeiterunfallversicherung und anderen<br />
Sparten der Schaden- und Unfallversicherung, die wir<br />
diskontieren. Bei den Ausnahmen wird ein von der Aufsicht<br />
zugelassener Diskontzins angewendet.<br />
Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />
Der Posten beinhaltet neben der erfolgsunabhängigen<br />
Beitragsrückerstattung insbesondere die erfolgsabhängige<br />
Beitragsrückerstattung in der Lebens-, Kranken- und<br />
Unfallver sicherung. In der Krankenversicherung umfasst<br />
die erfolgsun abhängige Beitragsrückerstattung auch die<br />
Beträge, die nach § 12 a VAG gebildet werden müssen.<br />
Nach nationalen Vor schriften ist die Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />
aus schließlich für das deutsche Versicherungsgeschäft<br />
zu bilden. Soweit die Rückstellung für<br />
69
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Beitragsrückerstattung gebildet wird, erfolgt in der Regel<br />
ein retrospektiver Ansatz auf Grund lage aufsichts rechtlicher<br />
bzw. einzelvertraglicher Regelungen. Für die unter<br />
Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienst leistungsaufsicht<br />
stehenden Lebensversicherungs- und Pen sionsfonds<br />
unter nehmen sind dabei die aufsichts recht lichen<br />
Vorschriften gemäß Versicherungsaufsichtsgesetz und der<br />
Verordnung über die Mindestzuführung zu beachten.<br />
Darüber hinaus wird eine Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung<br />
zugunsten der Versicherten in der Lebens-<br />
und Krankenversicherung gebildet. Sie resultiert aus den<br />
Unterschieden zwischen der lokalen Bewertung der Aktiva<br />
und Passiva und der Bewertung nach IFRS bzw. US GAAP.<br />
Sofern in diesem Zusammenhang unrealisierte Gewinne<br />
und Verluste aus jederzeit veräußerbaren Wertpapieren<br />
direkt im Eigenkapital erfasst werden, wird auch die daraus<br />
resultierende Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung<br />
erfolgsneutral gebildet; ansonsten werden die<br />
Veränderungen der Rückstellung erfolgswirksam berücksichtigt.<br />
Für die Ermittlung wird der Anteil zugrunde gelegt,<br />
mit dem die Versicherungsnehmer bei der Realisation<br />
aufgrund von nationalen gesetzlichen oder vertraglichen<br />
Bestimmungen sowie unternehmensindividuellen Planungen<br />
beteiligt werden. Der Anteil variiert je nach Sparte<br />
sowie Vertragsland und beträgt zwischen 50 % und 94,1 %.<br />
Bei Festlegung der Schlussüberschussanteile werden diese<br />
aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung erfolgsneutral<br />
in die Deckungsrückstellung umgruppiert. Dabei<br />
werden die in der Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung<br />
reservierten Mittel für Schlussüberschussbeteiligung<br />
und freie Mittel verwendet. Übersteigt<br />
die Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligung diese<br />
Beträge, so werden auch Teile der Rückstellung für latente<br />
Beitragsrückerstattung umgruppiert.<br />
Alle versicherungstechnischen Rückstellungen werden in<br />
einem Angemessenheitstest nach IFRS 4 regelmäßig überprüft.<br />
Wenn aktuelle Erfahrungen zeigen, dass die auf der<br />
Grundlage der ursprünglichen Annahmen gebildeten Rückstellungen<br />
abzüglich der aktivierten Abschlusskosten und<br />
der Barwert der zugehörigen Beiträge nicht ausreichen,<br />
um die erwarteten zukünftigen Leistungen zu decken,<br />
passen wir die betroffenen versicherungstechnischen<br />
Rückstellun gen erfolgswirksam an und weisen dies in den<br />
Erläuterun gen zur Konzernbilanz als außerplanmäßige<br />
Veränderungen aus. Die Angemessenheit der Beitragsüberträge<br />
sowie der Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />
Versicherungsfälle überprüfen wir in Bezug auf den aktuell<br />
realistisch geschätz ten künftigen Erfüllungsbetrag. Ob die<br />
Deckungsrückstellung angemessen ist, prüfen wir auf der<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Basis aktueller realisti scher Schätzungen der Rechnungsgrundlagen,<br />
des anteili gen Ergebnisses aus Kapitalanlagen<br />
sowie (für überschuss beteiligte Verträge) der künftigen<br />
Überschussbeteiligung.<br />
Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der<br />
Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den<br />
Versicherungsnehmern getragen wird (brutto)<br />
Dieser Posten umfasst die Deckungsrückstellung zu Lebens -<br />
versicherungen, bei denen die Versiche rungs nehmer das<br />
Anlagerisiko selbst tragen (fonds gebundene Lebensversicherung).<br />
Der Wert der Deckungs rück stellung entspricht<br />
im Wesentlichen dem Marktwert der jeweiligen Kapitalanlagen,<br />
die unter Aktivposten C: Kapitalanlagen für Rechnung<br />
und Risiko von Inhabern von Lebens versicherungs -<br />
policen aus gewiesen werden. Zudem sind nach FAS 97<br />
unter Umständen zusätzliche Beitragsbestandteile zu<br />
passivieren; siehe Erläuterungen zu Passivposten C:<br />
Ver sicherungs tech nische Rückstellungen (brutto). Die<br />
Verän derungen dieser Rückstellung werden vollständig<br />
im versicherungs techni schen Ergebnis berücksichtigt.<br />
Soweit sie auf unrealisierten Gewinnen und Verlusten aus<br />
Markt wert ver ände rungen der zugehörigen Kapitalanlagen<br />
beruhen, stehen diesen gegen läufige Veränderungen im<br />
Ergebnis aus Kapitalanlagen gegenüber. Indem wir diese<br />
Rückstellung erfolgswirksam zu Marktwerten bewerten,<br />
vermeiden wir Bewertungs inkongru enzen, die sich sonst<br />
durch die abweichende Bewertung der korrespondierenden<br />
Kapital anlagen ergeben würden.<br />
Andere Rückstellungen<br />
Der Posten umfasst unter anderem die Rückstellungen für<br />
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen. Die Unternehmen<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> geben ihren Mitarbeitern<br />
in der Regel beitrags- oder leistungsorientierte Pensionszusagen.<br />
Art und Höhe der Pensionszusagen richten sich<br />
nach den jeweili gen Versorgungsordnungen. Sie basieren<br />
zumeist auf Dienst zeit und Entgelt der Mitarbeiter. Bei<br />
beitragsorientierten Pensi onszusagen leisten die Unternehmen<br />
einen festen Beitrag an einen Versicherer oder einen<br />
Pensionsfonds. Die Verpflichtung des Unternehmens ist mit<br />
der Zahlung des Beitrags endgültig abgegolten. Bei leistungsorientierten<br />
Pensionszusagen ertei len Unternehmen<br />
oder Pensionsfonds dem Mitarbeiter eine bestimmte Pensions<br />
zusage. Die zur Finanzierung zu zahlenden Beiträge<br />
des Unternehmens sind nicht im Vorhinein festgelegt.<br />
Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt ge mäß<br />
IAS 19 nach dem An wartschafts barwert ver fah ren (Pro -<br />
jected Unit Credit Method) und fußt auf ver siche rungs-<br />
70
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
mathe mati schen Gutachten. Es werden nicht nur die am<br />
Bilanz stichtag bekannten Anwartschaften und laufenden<br />
Renten bewertet, sondern man berücksichtigt auch ihre<br />
zukünftige Entwicklung.<br />
Der Zinssatz, mit dem die Pensionsverpflichtungen abgezinst<br />
werden, orientiert sich an den Zinssätzen, die für<br />
langfristige Anleihen von Emittenten bester Bonität gelten<br />
(zum Beispiel Industrie- oder Staatsanleihen). Versicherungsmathematische<br />
Gewinne oder Verluste aus den<br />
Pensionsverpflichtungen und dem Planvermögen ergeben<br />
sich durch Abweichungen des geschätzten Risikoverlaufs<br />
vom tatsächlichen Risikoverlauf. Sie werden sofort erfolgsneutral<br />
mit dem Eigenkapital verrechnet.<br />
Daneben umfasst der Posten die übrigen Rückstellungen.<br />
Wir bilden sie in Höhe des voraussichtlichen Bedarfs; sofern<br />
der Zinseffekt unwesentlich ist, werden sie nicht abgezinst.<br />
Verbindlichkeiten<br />
Die Verbindlichkeiten umfassen Anleihen, Depot ver bindlich<br />
keiten, laufende Steuer- und sonstige Verbindlichkeiten.<br />
Die finanziellen Verbindlichkeiten bilanzieren wir grundsätzlich<br />
zu fortgeführten Anschaffungskosten. Derivate<br />
(derivative Finanzinstrumente sowie Versicherungsderivate<br />
und derivative Bestandteile, die vom zugrunde liegenden<br />
Versicherungsvertrag getrennt wurden) werden zu ihrem<br />
beizulegenden Zeitwert angesetzt. Details zur Ermittlung<br />
des beizulegenden Zeitwerts sind unter den Erläuterungen<br />
zum Aktivposten B: Kapital anlagen dargestellt.<br />
Die laufenden Steuerverbindlichkeiten umfassen tatsächliche<br />
Ertragsteuern der einzelnen Gesellschaften, die sich<br />
auf der Grundlage der jeweiligen nationalen Besteuerung<br />
ergeben. Sonstige Steuerverbindlichkeiten werden unter<br />
den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />
Steuerverbind lichkeiten für tatsächliche Steuern werden<br />
ohne Abzinsung entsprechend den voraussichtlichen<br />
Steuernachzahlungen für das Berichtsjahr und für Vorjahre<br />
angesetzt. Latente Steuerverpflichtungen werden<br />
unter dem Passivposten G: Passive Steuerabgrenzung<br />
ausgewiesen.<br />
Die direkten Fremdanteile an Spezialfonds und an Personen -<br />
gesellschaften werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet.<br />
Passive Steuerabgrenzung<br />
Passive latente Steuern müssen nach IAS 12 dann bilan ziert<br />
werden, wenn Aktivposten in der Konzernbilanz höher oder<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Passivposten niedriger anzusetzen sind als in der Steuerbilanz<br />
des betreffenden Konzernunternehmens und sich<br />
diese Differenzen in der Zukunft mit steuerlicher Wir kung<br />
wieder ausgleichen (temporäre Differenzen), siehe Erläuterungen<br />
zu Aktivposten H: Aktive Steuerabgrenzung.<br />
Währungsumrechnung<br />
Die Berichtswährung der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> ist<br />
der Euro (€). Die Bilanzen ausländischer Tochterunternehmen,<br />
deren Landeswährung nicht der Euro ist, rechnen wir<br />
gemäß dem Konzept der funktionalen Währung mit den<br />
Stichtagskursen vom Jahresende in Euro um, die Gewinnund-Verlust-Rech<br />
nungen mit Quartalsdurchschnittskursen.<br />
Umrechnungsdifferenzen, die hieraus resultieren, werden<br />
im Eigenkapital in der Rücklage aus der Währungsumrechnung<br />
erfasst.<br />
Dagegen werden Umrechnungsdifferenzen in den Einzelabschlüssen<br />
unserer Tochterunternehmen überwiegend<br />
erfolgswirksam ausgewiesen. Hierbei handelt es sich um<br />
die Umrechnung von Fremdwährungspositionen in die<br />
jeweilige funktionale Währung gemäß IAS 21. Eine Überdeckung,<br />
also ein Überschuss der Aktiva über die Passiva<br />
in einer bestimmten Fremdwährung, führt bei steigenden<br />
Fremdwährungskursen im Saldo zu einem positiven Ergebnisbeitrag,<br />
eine fallende Fremdwährung verursacht im<br />
Saldo einen negativen Ergebnisbeitrag. Bei einer Unterdeckung<br />
ergeben sich gegenläufige Effekte.<br />
Ziel unseres Asset-Liability-Managements ist es, Über- und<br />
Unterdeckungen in Fremdwährungen in der Gruppe ökonomisch<br />
zu minimieren. Sofern dies über Konzerngesellschaften<br />
mit unterschiedlichen funktionalen Währungen<br />
hinweg erfolgt, ergeben sich ökonomisch nicht vorhandene<br />
Schwankungen im Konzernergebnis. Soweit es bei<br />
der Umrechnung von Fremdwährungsgeschäften in die<br />
jeweilige Landeswährung der Konzernunternehmen zu<br />
Währungsgewinnen oder -verlusten kommt, werden diese<br />
in den sonstigen nicht operativen Erträgen oder Aufwendungen<br />
ausgewiesen.<br />
Darüber hinaus spiegeln sich Effekte aus Währungsschwankungen<br />
bei Periodenvergleichen in allen anderen<br />
Positionen der Gewinn-und-Verlust-Rechnung wider.<br />
Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung wird das Eigenkapital<br />
der ausländischen Tochterunternehmen mit den Kursen<br />
zum Zeitpunkt des Erwerbs umgerechnet.<br />
71
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
<strong>ERGO</strong> berichtet auf der Grundlage unterschiedlicher Rechts -<br />
vorschriften über Risiken, denen sie im Rahmen ihrer Ge -<br />
schäfts tätigkeit ausgesetzt ist:<br />
IFRS 4 erfordert Angaben zu Art und Ausmaß von Risiken,<br />
die aus Versicherungsverträgen resultieren. Nach IFRS 7<br />
sind analoge Ausführungen zu Risiken, die aus Finanzinstrumenten<br />
resultieren, erforderlich. Daneben fordert<br />
§ 315 Abs. 2 Nr. 2 HGB für den Lagebericht ebenfalls Angaben<br />
zu den Risikomanagementzielen und -methoden,<br />
zu Methoden für Sicherungsgeschäfte sowie zu Risiken<br />
jeweils im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten. Diese<br />
Anforderungen werden über den Deutschen Rechnungslegungs-Standard<br />
(DRS) 15 zur Lageberichterstattung sowie<br />
die DRS 5 und DRS 5− 20 zur Risikoberichterstattung bzw.<br />
zur Risikoberichterstattung bei Versicherungsunternehmen<br />
noch weiter präzisiert.<br />
Die Berichterstattung über Risiken betrifft nicht nur die<br />
Rechnungslegung, sondern insbesondere auch die Tätigkeit<br />
des integrierten Risikomanagements (IRM) von <strong>ERGO</strong>.<br />
Es werden Angaben über Risiken sowohl im Risikobericht<br />
innerhalb des Lageberichts als auch in den Erläuterungen<br />
zu Risiken aus Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
sowie in den jeweiligen Erläuterungen zu<br />
Finanzinstrumenten im Anhang gemacht. Der Lagebericht<br />
erläutert ausführlich die Organisation des Risikomanagements<br />
sowie die Risikostrategie der <strong>ERGO</strong>, beschreibt<br />
kurz die wesentlichen Risiken, denen wir ausgesetzt sind.<br />
Demgegenüber geht der Anhang im Detail auf die unterschiedlichen<br />
Risiken aus Versicherungsverträgen ein und<br />
beschreibt die Unsicherheiten bei deren Bewertung. Für<br />
Risiken aus Finanzinstrumenten enthalten die Erläuterungen<br />
darüber hinaus entsprechend den Vorschriften des<br />
IFRS 7 Angaben zur maximalen Kreditrisikoexposition, den<br />
Restlaufzeiten und dem Rating sowie eine Sensitivitätsanalyse<br />
zum Marktpreisrisiko.<br />
Um einen vollständigen Überblick über die Risiken zu erhalten,<br />
denen <strong>ERGO</strong> ausgesetzt ist, sind sowohl der Risikobericht<br />
als auch die Erläuterungen zu Risiken aus Versicherungs<br />
verträgen und Finanzinstrumenten im Anhang zu<br />
berücksichtigen. Soweit erforderlich, verweisen wir dementsprechend<br />
im Risikobericht bzw. in den Erläuterungen<br />
zu den jeweiligen Positionen auf die korrespondierenden<br />
Ausführungen.<br />
Risiken aus Versicherungsverträgen<br />
in der Lebensversicherung<br />
Bei unseren Lebensversicherern sind primär biometrische<br />
Risiken, Zinsrisiken sowie Stornorisiken von Bedeutung. Die<br />
Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
und der aktivierten Abschlusskosten basiert auf biometrischen<br />
Rechnungsgrundlagen, das heißt auf Annahmen zur<br />
Entwicklung der Sterblichkeit und Invalidisierung, sowie<br />
auf vertrags- oder tarifspezifischen Diskont- bzw. Rechnungszinssätzen.<br />
Darüber hinaus gehen in die Bewertung<br />
Annahmen zu Stornowahrscheinlichkeit und Überschussbeteiligung<br />
ein. Daneben sind sonstige Marktrisiken aus<br />
fondsgebundenen Verträgen und Risiken aus eingebetteten<br />
Derivaten sowie das Liquiditätsrisiko zu berücksichtigen.<br />
Biometrisches Risiko<br />
Die Exponiertheit der Bestände gegenüber den biometrischen<br />
Risiken unterscheidet sich in der Lebensversicherung<br />
nach der Art der Versicherungsprodukte.<br />
Die für die Bewertung der Versicherungsverträge in unseren<br />
Beständen verwendeten biometrischen Annahmen<br />
werden auf der Grundlage aktualisierter Bestandsinformationen<br />
regelmäßig überprüft. Hierbei werden speziell die<br />
länderspezifischen Überprüfungen durch die Aufsichtsbehörden<br />
bzw. die Aktuarvereinigungen berücksichtigt.<br />
Zudem werden Marktstandards herangezogen, um die<br />
Angemessenheit der biometrischen Rechnungsgrundlagen<br />
sowie der darin enthaltenen Trendannahmen zu überprüfen.<br />
Dies kann dazu führen, dass sich gegebenenfalls die in<br />
den Rechnungsgrundlagen jeweils berücksichtigte Sicherheitsmarge<br />
verändert. Die Höhe der versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen bzw. der aktivierten Abschlusskosten<br />
wird dadurch in der Regel nicht unmittelbar beeinflusst.<br />
Die biometrischen Rechnungsgrundlagen, die wir derzeit<br />
verwenden, sind nach Einschätzung der Verantwortlichen<br />
Aktuare ausreichend und enthalten angemessene Sicherheitsmargen.<br />
Die Sensitivität gegenüber Veränderungen in den biometrischen<br />
Annahmen in der Lebensversicherung messen wir<br />
unter anderem im Rahmen einer Embedded-Value-Analyse,<br />
vgl. Seite 80 f.<br />
72
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Zinsrisiken<br />
In der Lebensversicherung wird in der Regel über die<br />
gesamte Laufzeit eine implizite oder explizite Zinsgarantie<br />
auf der Basis eines zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses<br />
fixierten Zinssatzes gewährt. Der zur Berechnung der<br />
Deckungs rück stellung verwendete Diskontzins ist für den<br />
überwiegenden Teil der Verträge mit diesem Zinssatz identisch.<br />
Die verwendeten Rechnungszinssätze sind in den<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz dargestellt.<br />
Um die Mindestverzinsung für die vertraglich garantierten<br />
Leistungen langfristig zu erwirtschaften, sind wir auf das<br />
Kapitalanlageergebnis – und eventuell auf das versicherungstechnische<br />
Ergebnis – angewiesen.<br />
Die für den Bestand relevanten Diskontzinsen für die<br />
Deckungsrückstellungen und die Rückstellung für noch<br />
nicht abgewickelte Versicherungsfälle können den Tabellen<br />
[16b] und [17a] des Konzernanhangs entnommen werden.<br />
Das Hauptrisiko ergibt sich bei einem Auseinanderfallen<br />
der Laufzeiten der festverzinslichen Kapitalanlagen und<br />
denen der Verbindlichkeiten (Durations-Mismatch) daraus,<br />
dass bei deutlich sinkenden Zinsen über die verbleibende<br />
Abwicklungsdauer der Verbindlichkeiten die Wiederanlageerträge<br />
hinter den Diskontzinsen zurückbleiben und<br />
sich insofern weitere Aufwendungen ergeben. Ein vollkommenes<br />
Laufzeitenmatching der Verpflichtungen durch<br />
festverzinsliche Kapitalanlagen gleicher Laufzeiten wäre<br />
indes nicht sinnvoll, weil bei deutlich steigenden Zinsen die<br />
Versicherungsnehmer verstärkt ihre Stornorechte ausüben<br />
könnten und sich ein Liquiditätsbedarf für vorzeitige Auszahlungen<br />
ergeben würde. Die Sensitivität gegenüber dem<br />
Zinsrisiko messen wir unter anderem im Rahmen einer<br />
Embedded-Value-Analyse, vgl. Seite 80 f.<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Produktkategorie Charakteristika Wichtige Risiken<br />
Lebensversicherung<br />
Lebensversicherung (Todesfallschutz)<br />
Langfristige Verträge mit einer<br />
Todesfallleistung<br />
Überwiegend mit einer Kapitalauszahlung bei<br />
Ablauf<br />
Bei Vertragsabschluss fixierte Rechnungsgrundlagen,<br />
Beitragsanpassungen nicht<br />
möglich<br />
Rentenversicherung Überwiegend lebenslange garantierte<br />
Rentenzahlung<br />
Überwiegend bei Vertragsabschluss<br />
fixierte Rechnungsgrundlagen, Beitragsanpassungen<br />
nicht möglich<br />
Berufsunfähigkeits- und<br />
Invaliditätsversicherung<br />
Langfristige Verträge mit einer garantierten<br />
zeitlich befristeten Rente im Invaliditätsfall<br />
Bei Vertragsabschluss fixierte<br />
Rechnungsgrundlagen<br />
Sonstiges Marktrisiko und eingebettete Derivate<br />
Neben der Zinsgarantie, die bei der Darstellung des Zinsrisikos<br />
analysiert wird, sind hier insbesondere Risiken aus<br />
der fondsgebundenen Lebensversicherung zu berücksichtigen.<br />
Andere eingebettete Derivate sind wirtschaftlich<br />
unwesentlich.<br />
Für die fondsgebundenen Versicherungsverträge in unseren<br />
Beständen werden die Kapitalanlagen für Rechnung und<br />
Risiko der Versicherungsnehmer gehalten. Somit ergibt sich<br />
hieraus kein unmittelbares Marktrisiko. Eine entsprechende<br />
Tarifgestaltung stellt sicher, dass die für eine garantierte<br />
Mindestleistung im Versicherungsfall erforderlichen Beitragsanteile<br />
jeweils bedarfsgerecht, orientiert am aktuellen<br />
Fondsvermögen, entnommen werden. Daneben können<br />
fondsgebundene Versicherungsverträge eine Bruttobeitragsgarantie<br />
enthalten, die in bestimmten Fällen durch<br />
einen Emittenten sichergestellt wird. Hierdurch reduziert<br />
sich unser Marktrisiko entsprechend, es besteht jedoch ein<br />
Forderungsausfallrisiko. Um dieses zu reduzieren, stellen<br />
wir hohe Anforderungen an die Bonität des Emittenten.<br />
Stornorisiko<br />
Sterblichkeit (kurzfristig): Zunahme des Aufwands<br />
für Versicherungsfälle durch einmalige<br />
außergewöhnliche Umstände<br />
(z. B. Pandemien)<br />
Sterblichkeit (langfristig): Zunahme des<br />
Aufwands für Versicherungsfälle durch<br />
eine nachhaltige Zunahme der Sterblichkeit<br />
im Bestand<br />
Langlebigkeit: Zunahme des für die Zukunft<br />
erwarteten Aufwands für Altersrenten durch<br />
eine nachhaltige Zunahme der Lebens -<br />
erwartung im Bestand<br />
Invalidisierung: erhöhter Aufwand<br />
durch Zunahme der Fälle von Invalidität<br />
im Bestand sowie eine Verringerung<br />
des durchschnittlichen Alters, in dem<br />
ein Versicherungsfall eintritt.<br />
Langlebigkeit: erhöhter Aufwand durch<br />
Anstieg der durchschnittlichen Dauer<br />
des Rentenbezugs<br />
Bei Verträgen mit Rückkaufsrecht ist die bilanzierte<br />
Deckungsrückstellung grundsätzlich mindestens so hoch<br />
wie die zugehörigen Rückkaufswerte. Die Fortschreibung<br />
der aktivierten Abschlusskosten erfolgt unter Beachtung<br />
erwarteter Rückkäufe. Die hier zugrunde gelegten Annahmen<br />
werden regelmäßig überprüft.<br />
Falls der Versicherungsnehmer das Recht auf eine beitragsfreie<br />
Fortführung des Vertrags bei angepassten garantierten<br />
Leistungen hat, entspricht dies einem partiellen Storno<br />
und wird kalkulatorisch analog berücksichtigt.<br />
73
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Das Kapitalwahlrecht bei der aufgeschobenen Rentenversicherung<br />
verschafft dem Versicherungsnehmer die Option,<br />
sich die Rente zu einem festgelegten Zeitpunkt durch eine<br />
Einmalzahlung abfinden zu lassen. Hier ergibt sich ein<br />
potenzielles Risiko, wenn bei einem Zinsniveau deutlich<br />
oberhalb des für die Rentenkalkulation verwendeten Diskontzinssatzes<br />
unerwartet viele Versicherungsnehmer ihr<br />
Wahlrecht ausüben. Es besteht jedoch keine unmittelbare<br />
Zins- oder Marktsensitivität, da die Ausübung des Wahlrechts<br />
aufgrund der vorhandenen Versicherungskomponente<br />
durch individuelle Faktoren beim Versicherungsnehmer<br />
entscheidend beeinflusst wird. Auch sind vertragliche<br />
Aspekte relevant; so ist in der betrieblichen Altersversorgung<br />
oder bei geförderten Produkten das Kapitalwahlrecht<br />
zum Teil ausgeschlossen oder stark eingeschränkt. Beim<br />
nach IFRS 4 vorgeschriebenen Angemessenheitstest der<br />
versicherungstechnischen Passiva wird diese Option der<br />
Versicherungsnehmer explizit berücksichtigt.<br />
Die Sensitivität gegenüber einer Veränderung der Stornowahrscheinlichkeit<br />
in der Lebensversicherung messen wir<br />
unter anderem im Rahmen einer Embedded-Value-Analyse,<br />
vgl. Seite 80 f.<br />
Liquiditätsrisiken<br />
Es könnte ein Liquiditätsrisiko bestehen, wenn der Zahlungs<br />
mittel ab fluss durch Zahlungen für Versicherungsfälle<br />
und den mit dem Geschäft in Verbindung stehenden<br />
Kosten den Mittelzufluss aus Beiträgen sowie aus Kapitalan<br />
lagen übersteigen würde. Für unser größtenteils langfristiges<br />
Geschäft analysieren wir daher den zukünftig<br />
erwarteten Saldo aus Zahlungszuflüssen durch Beitragszahlungen<br />
und Zahlungsabflüssen durch die Auszahlung<br />
von Versicherungsleistungen und Kosten.<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Erwarteter zukünftiger versicherungstechnischer Zahlungsstrom (brutto) 1 <strong>2011</strong> 2010<br />
Mio. € 2 Mio. € 2<br />
Bis zu einem Jahr − 2.713 − 3.375<br />
Mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren − 14.564 − 13.197<br />
Mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren − 17.790 − 18.295<br />
Mehr als zehn Jahre und bis zu zwanzig Jahren − 27.821 − 26.048<br />
Mehr als zwanzig Jahre − 35.985 − 39.484<br />
1 Beiträge abzüglich zum Bilanzstichtag garantierter Leistungen und Kosten (ohne Berücksichtigung fondsgebundener Produkte).<br />
2 Nach Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle.<br />
Für das Geschäft am Bilanzstichtag ergeben sich dabei die<br />
in der Tabelle dargestellten zukünftig erwarteten versicherungstechnischen<br />
Zahlungssalden nach Laufzeitbändern.<br />
Hier werden nur versicherungstechnische Zahlungsströme<br />
betrachtet, daher gehen Rückflüsse aus Kapitalanlagen,<br />
das heißt Kapitalerträge und frei werdende Investments,<br />
nicht in die Quantifizierungen ein. Berücksichtigt man auch<br />
die Rückflüsse aus Kapitalanlagen, deren Zahlungsströme<br />
durch unser Asset-Liability-Management weitgehend mit<br />
denjenigen der Verpflichtungen abgestimmt sind, ergeben<br />
sich erwartungsgemäß durchweg positive Positionen. Entsprechend<br />
ist in der Lebensversicherung das Liquiditätsrisiko<br />
minimiert.<br />
Bei diesen Zahlenschätzungen ist zu beachten, dass diese in<br />
die Zukunft gerichteten Angaben mit einer beträchtlichen<br />
Unsicherheit verbunden sein können.<br />
Weitere Angaben zum Liquiditätsrisiko machen wir im<br />
Risikobericht, Seite 37 f.<br />
Risiken in der Krankenversicherung<br />
Bei unseren Krankenversicherern sind das biometrische<br />
Risiko, das Stornorisiko, das Versicherungsleistungsrisiko<br />
und das Rechnungszinsrisiko von Bedeutung. Die Berechnung<br />
der versicherungstechnischen Rückstellungen und<br />
der aktivierten Abschlusskosten basiert auf sogenannten<br />
biometrischen Rechnungsgrundlagen, das heißt auf<br />
Annahmen zur Entwicklung der Sterblichkeit und der<br />
Morbidität. Zusätzlich sind die jeweiligen vertrags- oder<br />
tarifspezifischen Diskont- bzw. Rechnungszinsen sowie das<br />
Stornoverhalten zu berücksichtigen. Daneben sind sonstige<br />
Marktrisiken sowie das Liquiditätsrisiko zu berücksichtigen.<br />
Produktkategorie Charakteristika Wichtige Risiken<br />
Krankenversicherung Überwiegend langfristige Verträge, welche<br />
die Übernahme von Kosten für medizinische<br />
Behandlung garantieren; zur Deckung erhöhter<br />
Kosten im Alter werden Rückstellungen<br />
gebildet<br />
Variable Rechnungsgrundlagen, Beitragsanpassung<br />
bei nachhaltigen Veränderungen<br />
der Kostenstruktur möglich<br />
Morbidität: Zunahme der Kosten für medizinische<br />
Behandlung, die nicht durch Beitragsanpassungen<br />
aufgefangen werden können<br />
Zunahme des Aufwands für Versicherungsfälle<br />
durch einmalige außergewöhnliche<br />
Ereignisse (z. B. Pandemien)<br />
Stornorisiko: Abweichen des tatsächlichen<br />
Stornoverhaltens von den rechnungs mäßigen<br />
Stornowerten<br />
74
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Biometrisches Risiko und Stornorisiko<br />
Die Exponiertheit gegenüber biometrischen Risiken unterscheidet<br />
sich nach der Art der Versicherungsprodukte.<br />
Die biometrischen Rechnungsgrundlagen und das Stornoverhalten<br />
in der Krankenversicherung werden regelmäßig<br />
von den Aktuaren bzw. von Treuhändern überprüft. Durch<br />
die Aufsichtsbehörde, die Aktuarvereinigung und Verbände<br />
werden darüber hinaus Standards in Form von Verordnungen,<br />
Rund schreiben, Richtlinien und Empfehlungen<br />
für Rech nungs grund lagen vorgegeben. Eine laufende<br />
Überwachung auf Basis aktueller Bestandsinformationen<br />
erfolgt durch den jeweiligen Verantwortlichen Aktuar. Die<br />
Abweichung der Realität von den jeweiligen Annahmen<br />
kann dazu führen, dass sich die in den Rechnungsgrundlagen<br />
jeweils enthaltene Sicherheitsmarge verändert. Der<br />
Wert der Deckungsrückstellungen bzw. der aktivierten<br />
Abschlusskosten wird dadurch nicht unmittelbar beeinflusst,<br />
solange Sicherheitsmargen vorhanden sind. Die<br />
biometrischen Rechnungsgrundlagen, die wir verwenden,<br />
sind nach Einschätzung der Verantwortlichen Aktuare<br />
ausreichend, jedoch gehen wir bei langfristigen Verträgen<br />
bezüglich der Morbidität auch in Zukunft davon aus, dass<br />
sich die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten verbessern,<br />
was höhere Kosten nach sich ziehen kann. In dem Fall<br />
veränderter Rechnungsgrundlagen besteht in der Regel die<br />
Möglichkeit einer Beitragsanpassung. Für das kurzfristige<br />
Krankenversicherungsgeschäft besteht dagegen primär<br />
das Risiko kurzfristig erhöhter Aufwendungen durch einmalige<br />
außergewöhnliche Ereignisse.<br />
Das Sterblichkeitsrisiko charakterisiert sich dadurch, dass<br />
die tatsächliche Sterblichkeit von den im Rahmen der Kalkulation<br />
verwendeten Annahmen abweicht. Die privaten<br />
Krankenversicherer ermitteln verbandsweit regelmäßig<br />
Sterbetafeln nach anerkannten aktuariellen Grundsätzen<br />
und übernehmen sie im Rahmen von Beitragsanpassungen<br />
in die Beitragskalkulation. Zusätzlich wird das Sterblichkeitsrisiko<br />
in den internen Controlling-Systemen der<br />
Unternehmen regelmäßig analysiert. Sollten sich dabei<br />
signifikante Abweichungen zwischen den beobachteten<br />
und den verwendeten Sterbewahrscheinlichkeiten ergeben,<br />
wird eine Beitragsanpassung nach § 12 b Abs. 2a VAG<br />
durchgeführt. Die verwendeten Sterbetafeln werden von<br />
Treuhänder und Verantwortlichem Aktuar als angemessen<br />
angesehen. Hierdurch wird das Sterblichkeitsrisiko stark<br />
eingeschränkt und begrenzt.<br />
Derartige biometrische Risiken können allerdings zusammenkommen<br />
und verstärkt werden durch Eingriffe von<br />
Gesetzgebern und Gerichten in die den Vertragsschlüssen<br />
zugrunde gelegten Chancen- und Risikoverteilungen zwischen<br />
den jeweiligen Partnern von Versicherungsverträgen.<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Bei der Kalkulation sind Annahmen zum Stornoverhalten<br />
erforderlich. Abweichungen des tatsächlichen Verhaltens<br />
von den Annahmen können zu einer Erhöhung der Rückstellung<br />
über die in der Kalkulation vorgesehene Rückstellungsbildung<br />
hinaus führen. Die von uns im Rahmen der<br />
Kalkulation verwendeten Stornotafeln werden als angemessen<br />
angesehen, da sie regelmäßig überwacht sowie<br />
auf Angemessenheit überprüft werden. Bei signifikanten<br />
Abweichungen des Stornos sind Anpassungen der Rechnungsgrundlagen<br />
und Annahmen zum Storno im Rahmen<br />
von Beitragsanpassungen möglich. Hierdurch wird das<br />
Stornorisiko eingeschränkt und begrenzt.<br />
Mit Blick auf das Stornorisiko ist festzustellen, dass die Fortschreibung<br />
der aktivierten Abschlusskosten sowie die<br />
Kalku lation der Rückstellungen unter Berücksichtigung von<br />
Bestands abgängen erfolgt. Die zugrunde liegenden Annahmen<br />
werden regelmäßig überprüft.<br />
Versicherungsleistungsrisiko<br />
Das Versicherungsleistungsrisiko besteht darin, dass aus<br />
einer im Voraus festgesetzten Prämie Versicherungsleistungen<br />
erbracht werden müssen, die zwar in ihrem<br />
Umfang vorab vereinbart wurden, deren Höhe aber von<br />
zukünftigen Entwicklungen der Krankheitskosten und der<br />
Inanspruchnahme von Versicherungsleistungen abhängig<br />
sind. Die Leistungsversprechen spielen dabei eine be sondere<br />
Rolle. Auch für die Zukunft gehen wir von einer weiteren<br />
Verbesserung der medizinischen Möglichkeiten hin zu mehr<br />
Anwendungen und damit mehr Kosten aus.<br />
Deshalb wird das Verhältnis der kalkulierten zu den erforderlichen<br />
Versicherungsleistungen ständig überwacht. Für<br />
Tarife, in denen die erforderlichen Versicherungsleistungen<br />
nicht nur vorübergehend von den kalkulierten Leistungen<br />
abweichen, wird eine Beitragsanpassung durchgeführt. Die<br />
für die Kalkulation herangezogenen Rechnungsgrundlagen<br />
werden vom jeweiligen Verantwortlichen Aktuar und in den<br />
Fällen, in denen der Treuhänder die Grundlagen begutachtet,<br />
auch von diesem als angemessen angesehen. Durch<br />
diese Maßnahmen wird das Versicherungsleistungsrisiko<br />
stark eingeschränkt und begrenzt.<br />
Das Risiko besonders hoher Einzelschäden und des starken<br />
Anstiegs der Schäden durch eine Pandemie wird durch ein<br />
spezielles Rückversicherungskonzept begrenzt.<br />
Rechnungszinsrisiko<br />
In der Krankenversicherung kann der Rechnungszins für die<br />
Beitragskalkulation im Vertragsverlauf im Rahmen von Beitragsanpassungen<br />
geändert werden. Die in der Kalkulation<br />
verwendeten Rechnungszinssätze sind nicht höher als der<br />
75
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
aufsichtsrechtlich zulässige Höchstrechnungszins in Höhe<br />
von derzeit 3,5 %.<br />
Der zur Berechnung der Deckungsrückstellung verwendete<br />
Zins kann von dem für die Beitragskalkulation verwendeten<br />
Rechnungszins abweichen. Eine Anpassung des zur Berechnung<br />
der Deckungsrückstellung verwendeten Zinses ist<br />
für das langfristige Geschäft nur dann möglich, wenn der<br />
kalkulatorische Rechnungszins im Rahmen einer Beitragsanpassung<br />
angepasst wird. Ein Zinsgarantierisiko ist somit<br />
nur für den Zeitraum bis zur nächsten Beitragsfestsetzung<br />
vorhanden. Für das kurzfristige Geschäft besteht kein<br />
unmittelbares Zinsrisiko.<br />
In der deutschen Krankenversicherung wird darüber hinaus<br />
für die Beitragszuschlagsrückstellung und für die Rückstellung<br />
für Beitragsermäßigung im Alter, die nach HGB Teil der<br />
Deckungsrückstellung sind und gemäß IFRS in der Rückstellung<br />
für Beitragsrückerstattung auszuweisen sind, der<br />
auch bei der Beitragskalkulation gültige Diskontzins angewendet,<br />
der jedoch prinzipiell bei einer Beitragsanpassung<br />
innerhalb des zulässigen Rahmens zwischen 0 % und 3,5 %<br />
verändert werden kann.<br />
Um die rechnungsmäßige Verzinsung für die versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen zu erwirtschaften, sind wir auf<br />
das Kapitalanlageergebnis angewiesen. Daraus resul tiert<br />
ein Wiederanlagerisiko. Bezüglich der in der Zukunft erwarteten<br />
Beiträge besteht ein Risiko der Neuanlage. Bleiben bei<br />
deutlich sinkenden Zinsen über die ver bleibende Abwicklungsdauer<br />
der Verbindlichkeiten die Wiederanlageerträge<br />
hinter den Diskontzinsen zurück, kann die rechnungsmäßige<br />
Verzinsung nicht mehr allein aus dem Kapitalanlageergebnis<br />
erwirtschaftet werden. Die Sensitivität gegenüber<br />
einer Veränderung des Zinsniveaus messen wir im Rahmen<br />
einer Embedded-Value-Analyse, vgl. Seite 80 f.<br />
Auswirkungen auf das Eigenkapital sowie die<br />
Konzern‑Gewinn‑und‑Verlust‑Rechnung<br />
Bei einem nicht ausreichenden Kapitalanlageergebnis oder<br />
Änderungen im Versicherungsbestand durch ein verändertes<br />
Stornoverhalten kann ein zusätzlicher Rück stellungsbedarf<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
entstehen bzw. eine außerplanmäßige Ab schreibung der<br />
aktivierten Abschlusskosten erforderlich werden. Eine solche<br />
Anpassung erfolgt auf Basis des Ange messenheitstests<br />
nach IFRS 4 aber nur dann, wenn kein Ausgleich aus anderen<br />
Ergebnisquellen möglich ist. In einem solchen Fall wäre<br />
ein eventueller Fehlbetrag erfolgswirksam in der Konzern-<br />
Gewinn-und-Verlust-Rechnung zu erfassen.<br />
Die bilanziellen Auswirkungen einer Unterverzinslichkeit<br />
der Kapitalanlagen sind dadurch begrenzt, dass der Rechnungszins<br />
angepasst werden kann, wenn eine Anpassung<br />
des kalkulatorischen Rechnungszinses im Rahmen einer<br />
Beitragsanpassung erforderlich wird. Die dauerhafte Erfüllbarkeit<br />
des verwendeten Rechnungszinses wird im Rahmen<br />
der Kapitalanlageplanung überwacht. Darüber hinaus<br />
erfolgt eine jährliche Überprüfung des in Deutschland<br />
zugrunde gelegten Rechnungszinses auf Basis des von der<br />
Deutschen Aktuarvereinigung erarbeiteten Verfahrens zur<br />
Bemessung des „Aktuariellen Unternehmenszinses“. Der<br />
Einfluss des Zinsänderungsrisikos wird zusätzlich weiter<br />
begrenzt, indem die zukünftigen Zahlungsströme aus Vermögensanlagen,<br />
Prämien und Verpflichtungen sorgfältig<br />
aufeinander abgestimmt werden (Asset-Liability-Management).<br />
Nach Ansicht des Verantwortlichen Aktuars und<br />
gemäß dem Verfahren zur Bestimmung des „Aktuariellen<br />
Unternehmenszinses“ ist der derzeit verwendete Rechnungszins<br />
ausreichend sicher.<br />
Liquiditätsrisiken<br />
Es könnte ein Liquiditätsrisiko bestehen, wenn der Zahlungsmittelabfluss<br />
durch Zahlungen für Versicherungsfälle<br />
und den mit dem Geschäft in Verbindung stehenden Kosten<br />
den Mittelzufluss aus Beiträgen sowie aus Kapitalanlagen<br />
übersteigen würde. Für unser größtenteils langfristiges<br />
Geschäft analysieren wir daher den zukünftig erwarteten<br />
Saldo aus Zahlungszuflüssen durch Beitragszahlungen und<br />
Zahlungsabflüssen durch die Auszahlung von Versicherungsleistungen<br />
und Kosten.<br />
Für das Geschäft am Bilanzstichtag ergeben sich dabei die<br />
in der Tabelle dargestellten zukünftig erwarteten versicherungstechnischen<br />
Zahlungssalden nach Laufzeitbändern.<br />
Erwarteter zukünftiger versicherungstechnischer Zahlungsstrom (brutto) <strong>2011</strong> 2010<br />
Mio. € 1 Mio. € 1<br />
Bis zu einem Jahr 874 776<br />
Mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 2.000 2.465<br />
Mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren − 112 418<br />
Mehr als zehn Jahre und bis zu zwanzig Jahren − 11.008 − 10.208<br />
Mehr als zwanzig Jahre2 − 77.702 − 97.361<br />
1 Nach Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle.<br />
2 Der Rückgang dieser Schätzung vom Jahr 2010 auf das Jahr <strong>2011</strong> ist auf eine Anpassung der zugrundeliegenden Annahmen zurückzuführen.<br />
76
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Da nur versicherungstechnische Zahlungsströme betrachtet<br />
werden, gehen Rückflüsse aus Kapitalanlagen, das heißt<br />
Kapitalerträge und frei werdende Investments, nicht in die<br />
Quantifizierungen ein. Unter Berücksichtigung der Rückflüsse<br />
aus Kapitalanlagen, deren Zahlungsströme durch<br />
unser Asset-Liability-Management weitgehend mit denjenigen<br />
der Verpflichtungen abgestimmt sind, entstehen in<br />
den zukünftigen Erwartungen durchweg positive Positionen,<br />
sodass das Liquiditätsrisiko in der Krankenversicherung<br />
entsprechend minimiert ist.<br />
Bei diesen Schätzungen ist zu beachten, dass diese in die<br />
Zukunft gerichteten Angaben mit einer beträchtlichen<br />
Unsicherheit verbunden und von Annahmen über medizinische<br />
Inflation sowie den zukünftigen Leistungsentwicklungen<br />
abhängig sind.<br />
Weitere Angaben zum Liquiditätsrisiko machen wir im<br />
Risikobericht auf Seite 37 f.<br />
Risiken in der Schaden- und Unfall-<br />
versicherung / Rechtsschutzversicherung<br />
In der Schaden- und Unfallversicherung / Rechtsschutzversicherung<br />
sind insbesondere die Schätzrisiken in Bezug<br />
auf die Höhe des erwarteten Schadenbedarfs für zukünftige<br />
Schäden aus laufenden Versicherungsverträgen (Beitragsrisiko)<br />
sowie für bereits eingetretene Versicherungsfälle<br />
(Reserverisiko) von Bedeutung. Bei der Schätzung<br />
des Schadenbedarfs werden auch Kostensteigerungen<br />
berücksichtigt. Für Teile des Bestands besteht ein Zinsrisiko.<br />
Darüber hinaus ist das Liquiditätsrisiko zu berücksichtigen<br />
Grundlage für die Bewertung des übernommenen Risikos<br />
ist eine Einschätzung der Schadenhäufigkeit, die für ein<br />
Portfolio von Verträgen erwartet wird. Daneben ist die<br />
Schätzung der Schadenhöhe erforderlich, aus der sich eine<br />
mathematische Verteilung der erwarteten Schäden ergibt.<br />
Im Ergebnis liefern diese beiden Schritte eine Schätzung<br />
für den erwarteten Gesamtschaden in einem Portfolio. Als<br />
drittes Element sind die erwarteten Zahlungsströme für die<br />
Abwicklung eingetretener Schäden, die sich häufig über<br />
mehrere Jahre erstreckt, zu schätzen.<br />
Beitragsrisiko<br />
Die Exponiertheit gegenüber Schätzrisiken ist je nach Versicherungszweig<br />
unterschiedlich. Aus den Schadenquoten<br />
bzw. den Schaden- / Kostenquoten der letzten Jahre lassen<br />
sich Rückschlüsse auf die historischen Schwankungsanfälligkeiten<br />
in den Versicherungszweigen sowie mögliche<br />
wechselseitige Abhängigkeiten ziehen. Die Volatilitäten<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
sind gleichermaßen auf Schwankungen der Schadenbelastungen<br />
wie der Marktpreisniveaus für die gewährten<br />
Schutzdeckungen zurückzuführen.<br />
Bei der Abschätzung und Preiskalkulation übernommener<br />
Risiken spielt in allen Versicherungszweigen die Einschätzung<br />
der technischen, sozialen und demografischen Rahmenbedingungen<br />
eine wichtige Rolle. In der Haftpflichtversicherung<br />
und in Teilen der Kraftfahrtversicherung ist<br />
darüber hinaus die Entwicklung der ökonomischen und<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen von Bedeutung. In den<br />
Sparten, in denen eine hohe Sensitivität in Bezug auf die<br />
zugrunde liegenden Annahmen über Naturkatastrophen<br />
besteht, beziehen wir bei der Abschätzung dieser Risiken<br />
erwartete Trends mit ein.<br />
Wir sind der Überzeugung, dass wir unsere Prämien risikogerecht<br />
kalkuliert haben. Mit einer gezielten Annahmepolitik,<br />
strengen Zeichnungsrichtlinien, Vollmachts- sowie<br />
Kompetenzregelungen wird die Eingrenzung von Risiken<br />
sichergestellt. Das systematische Controlling der Bestände<br />
und die regelmäßige Nachkalkulation der Prämien stellen<br />
sicher, dass Prämieneinnahmen und Schadenzahlungen in<br />
einem angemessenen Verhältnis stehen.<br />
Groß‑ und Kumulschadenrisiko<br />
Aufgrund der starken Ausrichtung auf das Privatkundengeschäft<br />
ergeben sich zum einen nur geringe Risiken in Bezug<br />
auf zukünftige Cashflows und zum anderen eine geringe<br />
Exponierung gegenüber Groß- und Größtschäden. Durch<br />
unsere Rückversicherungsprogramme sind hohe Einzelschäden<br />
und daraus resultierende hohe Haftungssummen<br />
sowie die Auswirkungen von Kumulereignissen wirksam<br />
begrenzt und damit im Sinne einer ertragsorientierten<br />
Unternehmenssteuerung in ihrem negativen Einfluss planbar<br />
gestaltet. Um dieses Ziel zu erreichen, bedienen wir uns<br />
risikobezogener Rückversicherungslösungen.<br />
Mit der passiven Rückversicherung verfolgen wir insbesondere<br />
die Zielsetzung, die Volatilität der Nettoergebnisse zu<br />
reduzieren. Dadurch verringert sich das betriebsnotwendige<br />
Eigenkapital, und gleichzeitig verbessert sich die Planbarkeit<br />
der Ergebnisse. Zur Ermittlung unseres Rückversiche<br />
rungsbedarfs analysieren wir regelmäßig unter<br />
ande rem die Brutto- / Netto-Exponierung unserer Ver sicherungs<br />
bestände mit besonderem Fokus auf den Bereich der<br />
Kumulgefahren und leiten daraus Handlungsfelder für die<br />
Steuerung der Rückversicherungsstruktur ab.<br />
Aufgrund der besonderen Bedeutung der Elementarversicherungen<br />
und der damit einhergehenden Exponierung<br />
der Gesellschaften werden die Bestände regelmäßig<br />
77
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
anhand anerkannter aktuarieller Methoden evaluiert. Die<br />
Ergebnisse dieser Analysen bilden die Grundlage für Art<br />
und Höhe der Naturkatastrophen-Schutzprogramme. Die<br />
jeweiligen Netto-Selbstbehalte stellen für die Gesellschaften<br />
finanziell verkraftbare Größen dar.<br />
In den Privatkundensparten liegen sehr homogene Be stände<br />
vor. Trotzdem werden im Rahmen der internen Risikomodel<br />
lierung Groß-, Kumul- und Basisschäden modelliert<br />
und die Wirkung der aktuellen Rück ver sicherungs struktur<br />
daran getestet. Dabei werden für Groß- und Kumulschäden<br />
die derzeit gebräuchlichen Ver teilungs an nahmen (Pareto<br />
und verallgemeinerte Pareto) für die Schadenhöhe verwendet.<br />
Dieses interne Risiko modell wird zusätzlich zur<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Beiträge sowie Schaden‑ und Kostenbelastung<br />
nach Versicherungszweigen<br />
Bruttobeiträge in Mio. €<br />
<strong>2011</strong> 2010 2009 2008<br />
Kraftfahrt 1.730 1.724 1.534 1.569<br />
davon Kraftfahrt Haftpflicht 942 910 808 818<br />
davon Kraftfahrt sonstiges 788 814 726 751<br />
Unfall 875 902 888 861<br />
Feuer/Sach 827 773 736 722<br />
Haftpflicht 560 532 516 514<br />
Transport/Luftfahrt 167 154 127 131<br />
Sonstige 754 735 693 323<br />
Rechtsschutz 1.009 968 942 922<br />
Gesamt 5.922 5.787 5.436 5.041<br />
Schadenquote in % (netto)<br />
Kraftfahrt 87,2 88,2 83,2 77,2<br />
davon Kraftfahrt Haftpflicht 89,6 90,6 84,7 79,1<br />
davon Kraftfahrt sonstiges 84,2 85,2 81,3 75,1<br />
Unfall 39,9 35,3 33,1 35,0<br />
Feuer/Sach 63,3 68,6 55,4 63,1<br />
Haftpflicht 56,8 46,1 55,0 48,1<br />
Transport/Luftfahrt 40,1 64,8 67,1 62,8<br />
Sonstige 51,8 52,3 53,0 40,6<br />
Rechtsschutz 55,0 55,2 57,7 56,5<br />
Gesamt 62,9 62,5 59,8 58,5<br />
Schaden-/Kostenquote in % (netto)<br />
Kraftfahrt 113,2 113,9 108,0 101,8<br />
davon Kraftfahrt Haftpflicht 115,5 115,5 109,6 103,5<br />
davon Kraftfahrt sonstiges 110,3 112,1 106,0 99,9<br />
Unfall 77,0 72,2 68,5 72,1<br />
Feuer/Sach 100,3 104,7 90,7 97,7<br />
Haftpflicht 90,8 78,9 86,5 80,8<br />
Transport/Luftfahrt 87,8 94,4 93,1 88,4<br />
Sonstige 95,9 96,0 97,0 82,4<br />
Rechtsschutz 97,5 96,8 97,8 95,8<br />
Gesamt 98,3 97,0 93,5 91,3<br />
Steuerung des Rück versicherungs bedarfs verwendet und<br />
ist Teil des internen Risikomanagement-Prozesses.<br />
Die Gewerbe- und Industriesparten sind aufgrund ihrer<br />
sehr unterschiedlichen Höhe der jeweiligen Versicherungswerte<br />
durch eine Heterogenität der Bestände<br />
geprägt. Im Rahmen einer internen Risikomodellierung<br />
werden daher Groß-, Kumul- und Basisschäden sehr individuell<br />
bewertet, und dementsprechend wird die Auswirkung<br />
der jeweils aktuellen, ebenfalls sehr individuellen Rückversicherungsstruktur<br />
permanent daran getestet und bei<br />
Bedarf angepasst. Bedarfsweise werden hohe Einzelrisiken<br />
über Mitversicherungsgeschäfte oder fakultative Rückversicherungslösungen<br />
diversifiziert.<br />
78
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Reserverisiko<br />
Bezüglich der Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />
Versicherungsfälle besteht die Unsicherheit einer Besser-<br />
oder Schlechterabwicklung (Reserverisiko). Dabei wird<br />
insbesondere auf Situationen geachtet, in denen die für<br />
künftige Schadenzahlungen zurückgestellten Mittel möglicherweise<br />
unzureichend sind.<br />
Grundlage für die Bewertung der Rückstellung für noch<br />
nicht abgewickelte Versicherungsfälle sind Annahmen, die<br />
auf einer Analyse der historischen Schadenentwicklungsdaten<br />
von verschiedenen Versicherungszweigen beruhen.<br />
Dies beinhaltet auch Rück stellungen für bereits eingetretene,<br />
aber noch nicht oder nicht ausreichend gemeldete<br />
Schäden (sogenannte „IBNR“ bzw. „IBNER“). Hierfür bilden<br />
wir auf ver sicherungs mathema tischer Basis Rück stellung en<br />
für ungewisse Verbind lichkeiten. Zur Analyse dieser Daten<br />
setzen wir verschiedene etablierte aktuarielle Methoden<br />
ein. Diese Methoden berücksichtigen die unterschiedlichen<br />
Preis-, Deckungs-, Leistungs- und Inflationsniveaus. Gleichzeitig<br />
berück sichtigen wir alle bereits absehbaren Trends.<br />
Ergänzt wird die aktuarielle Analyse durch Untersuchungen<br />
der Schaden spezialisten, Underwriter und Rechnungslegungs<br />
experten. Wann immer möglich, ziehen wir für<br />
diese Analysen auch externe Statistiken und Unterlagen<br />
heran, zum Beispiel geprüfte biometrische Rechnungsgrund<br />
lagen für die Bestimmung von Rückstellungen für<br />
Renten versicherungs fälle im Schaden- und Unfallgeschäft.<br />
Wir beobachten unsere Abwick lungs ergebnisse kontinuierlich<br />
und gewährleisten so, dass die Annahmen, die der<br />
Bewertung der Rückstellungen zugrunde liegen, immer den<br />
aktuellen Kenntnisstand widerspiegeln. Folglich kann sich<br />
bei der Abwicklung der Rückstellungen die Notwendigkeit<br />
ergeben, die ursprünglichen Schätzungen des Schadenbedarfs<br />
zu revidieren und die Rückstellungen anzupassen.<br />
Das Niveau der Rückstellungen halten wir für ausreichend,<br />
um unseren Schätzungen hinsichtlich der bestehenden<br />
Verbindlichkeiten angemessen Rechnung zu tragen.<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Schadenaufwendungen (netto)<br />
in % der verdienten<br />
Beiträge (netto)<br />
<strong>2011</strong> 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004<br />
Schadenquote (%) 62,9 62,5 59,8 58,5 59,3 56,4 57,8 57,8<br />
Künftige Änderungen der Rückstellungen sind dennoch<br />
nicht auszuschließen.<br />
Für zukünftige Versicherungsrisiken aus bereits gezeichnetem<br />
Versicherungsgeschäft kann der tatsächliche Schaden bedarf<br />
vom erwarteten Schadenbedarf abweichen. Im Rahmen<br />
eines Angemessenheitstests nach IFRS 4 wird überprüft, ob<br />
der erwartete Schadenbedarf inklusive Kosten höher ist als<br />
die erwarteten verdienten Beiträge zuzüglich der erwarteten<br />
anteiligen Kapitalanlageergebnisse. In einem solchen Fall<br />
erfolgt die Bildung zusätzlicher Rückstellungen.<br />
Auf Basis der Erfahrungen zurückliegender Jahre werden<br />
die entsprechenden Rückstellungen gebildet. Weder bei<br />
den Schadenquoten noch bei den Abwicklungsergebnissen<br />
haben sich in der Vergangenheit größere Schwankungen<br />
gezeigt. Die oben stehende Tabelle zeigt gemeinsam mit<br />
den Abwicklungsdreiecken (siehe Erläuterung [17d]), wie<br />
sich die Schadenquoten in der Schaden- und Unfall- sowie<br />
Rechtsschutzversicherung entwickelt haben.<br />
Die Abwicklungsergebnisse in Prozent der Eingangsschadenrückstellung<br />
ergeben sich unmittelbar aus den Abwicklungsdreiecken<br />
für die Schadenrückstellungen und die Endschäden.<br />
Hierbei ist zu beachten, dass für die Darstellung<br />
der Abwicklungsdreiecke eine Anfalljahresbetrachtung als<br />
Grundlage gewählt wurde.<br />
Zinsrisiko<br />
Ökonomisch resultiert prinzipiell ein Zinsrisiko aus der<br />
Notwendigkeit, mit den Erträgen der Kapitalanlagen,<br />
welche die Rückstellungen bedecken, den kalkulatorisch<br />
zur Bewertung der Rückstellung verwendeten Diskontzins<br />
zu erwirtschaften. Bilanziell betrifft das Zinsrisiko nur die<br />
Teile der versicherungstechnischen Rückstellungen, die<br />
diskontiert werden. Dieses Risiko ergibt sich für uns aus<br />
den Deckungsrückstellungen für Unfallversicherung mit<br />
Beitragsrückgewähr (UBR) und Rentenversicherungsfälle.<br />
Zahlungsflüsse und liquide Mittel<br />
der einzelnen Kalenderjahre (brutto) 1<br />
<strong>2011</strong> 2010 2009 2008 2007<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Prämieneingang 5.922 5.787 5.436 5.041 4.723<br />
Schadenzahlungen Geschäftsjahr 1.828 1.871 1.686 1.430 1.376<br />
Schadenzahlungen Vorjahre 1.605 1.423 1.319 1.267 1.149<br />
Kosten 2.039 1.965 1.799 1.601 1.526<br />
Liquide Mittel 450 529 632 743 672<br />
1 Nach Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle.<br />
79
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Da jedoch lediglich ca. 11,9 % der Gesamtrückstellungen<br />
diskontiert sind, ist dieses Risiko als gering einzuschätzen.<br />
Decken die Zinserträge die durch die Diskontierung entstehenden<br />
Aufwände nicht, entstehen nicht einkalkulierte<br />
Verluste. In diesem Fall ist eine Reserveanpassung erforderlich.<br />
Umgekehrt entstehen bei höheren Zinserträgen<br />
unvorhergesehene Gewinne.<br />
Liquiditätsrisiken<br />
Liquiditätsrisiken könnten sich in der Schaden- und Unfallversicherung<br />
/ Rechtsschutzversicherung ergeben, wenn der<br />
Zahlungsmittelabfluss durch Zahlungen für Versicherungsfälle<br />
und den mit dem Geschäft in Verbindung stehenden<br />
Kosten den Zahlungsmittelzufluss aus Beiträgen sowie aus<br />
laufenden Kapitalanlagen übersteigen würde. In der Schaden-<br />
und Unfallversicherung ist zu differenzieren zwischen<br />
Zahlungen für Versicherungsfälle, für die bereits in den<br />
Vorjahren Schadenrückstellungen gebildet wurden, und<br />
unmittelbaren Zahlungen, das heißt Zahlungen für im laufenden<br />
Geschäftsjahr angefallene Schäden.<br />
Soweit für Versicherungsfälle Schadenrückstellungen<br />
ge bildet werden, lässt sich das Liquiditätsrisiko durch unser<br />
Asset-Liability-Management, bei dem sich die Kapitalanlage<br />
am Charakter der Verbindlichkeiten orientiert, minimieren.<br />
Die unmittelbaren Zahlungen stellen nur einen Teil<br />
der insgesamt zu leistenden Zahlungen dar, deren Anteil<br />
nach unserer Erfahrung im Zeitablauf stabil ist, sodass sich<br />
auch diesbezüglich die Liquiditätsrisiken durch das Asset-<br />
Liability-Management entsprechend reduzieren lassen.<br />
Die Tabelle auf der Vorseite zeigt, dass in den zurückliegenden<br />
Kalenderjahren durchweg eine positive Liquiditätssituation<br />
vorlag.<br />
Weitere Angaben zum Liquiditätsrisiko machen wir im Risikobericht,<br />
Seite 37 f.<br />
Auswirkungen auf das Eigenkapital sowie die<br />
Konzern‑Gewinn‑und‑Verlust‑Rechnung<br />
Im Rahmen eines Angemessenheitstests nach IFRS 4<br />
werden die versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
sowie die aktivierten Abschlusskosten regelmäßig auf ihre<br />
Angemessenheit überprüft. Wenn eine derartige Überprüfung<br />
ergibt, dass die ursprünglichen Sicherheitsmargen<br />
in den biometrischen Rechnungsgrundlagen bzw. in den<br />
Annahmen zur Diskontierung der Rückstellungen und zum<br />
Storno vollständig aufgebraucht sind, erfolgt eine Anpassung.<br />
Dabei sind die Möglichkeiten zur Überschussanpassung<br />
zu berücksichtigen. Sofern eine Anpassung erforderlich<br />
ist, erfassen wir einen Fehlbetrag erfolgswirksam in der<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung.<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Quantitative Auswirkungen von Veränderungen<br />
der Annahmen auf das langfristige<br />
Versicherungsgeschäft<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> misst die Sensitivität ihres<br />
langfristigen Versicherungsgeschäfts in der Lebens- und<br />
Krankenversicherung mithilfe eines ökonomischen Bewertungsansatzes<br />
im Rahmen der Embedded-Value-Berechnungen.<br />
Dabei werden mehr als 94 % des langfristigen<br />
Versicherungsgeschäfts abgedeckt. Die Abweichungen<br />
gegenüber der Einbeziehung des gesamten Versicherungsbestands<br />
sind vernachlässigbar.<br />
Die in der Tabelle auf der folgenden Seite angegebenen<br />
Sensitivitäten messen die Auswirkung von Veränderungen<br />
der Rechnungsgrundlagen zweiter Ordnung und der Kapitalmarktparameter<br />
auf den berechneten ökonomischen<br />
Wert unseres Geschäfts. Dabei sind unsere Maßnahmen zur<br />
Risikominderung sowie steuerliche Effekte berücksichtigt.<br />
<strong>ERGO</strong> hält unverändert an den strengen Vorschriften einer<br />
marktkonsistenten Bewertung zum Jahresende fest. Das<br />
niedrige Zinsniveau und die hohe Volatilität zum Stichtag<br />
31. Dezember <strong>2011</strong> führen vor allem in der Lebensversicherung<br />
aufgrund der langlaufenden Zinsgarantien zu starken<br />
Verwerfungen.<br />
Maßnahmen zur Risikominderung<br />
und -steuerung<br />
Die optimale Diversifikation unseres Portfolios erreichen<br />
wir durch den Einsatz eines ausgewogenen Instrumentariums<br />
an Maßnahmen. Eine zentrale Rolle nimmt hierbei<br />
die Risikomessung ein, da diese die Voraussetzung für die<br />
bewusste Steuerung unseres Portfolios schafft. Grundlage<br />
der Risikomessung ist unser internes Risikomodell.<br />
Der Ansatz der Diversifikation stößt allerdings dort an seine<br />
Grenzen, wo systematische Effekte – wie Zins-, Wechselkurs-<br />
oder Inflationsschwankungen – einen Großteil der<br />
Verträge oder gar Branchen gleichermaßen treffen und<br />
den sogenannten „Ausgleich im Kollektiv“ verhindern. Um<br />
auch solche systematischen Risiken zu beherrschen, setzen<br />
wir das Asset-Liability-Management ein. Dieses betrachtet<br />
Kapitalanlagen und versicherungstechnische Rückstellungen<br />
und Verbindlichkeiten simultan. Ziel des Asset-Liability-<br />
Managements ist es, die Wertschwankungen von Kapitalanlagen<br />
und versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
und Verbindlichkeiten zu synchronisieren und damit den<br />
Unternehmenswert zu stabilisieren. Wir gehen im Lagebericht<br />
auf den Seiten 35 f. genauer auf das Asset-Liability-<br />
Management ein.<br />
80
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Die Verteilungen der Wertschwankungen von Kapitalanlagen<br />
und versicherungstechnischen Verbindlichkeiten nutzen<br />
wir zur Bestimmung der betriebsnotwendigen Risikokapitalia<br />
und aggregieren diese. Da das Gesamtrisikoprofil des<br />
Unternehmens im Modell bis in einzelne Risikobestandteile<br />
verfolgt werden kann, ist es möglich, die Auswirkungen<br />
wesentlicher Risiken zu messen. Für die Übernahme von<br />
Risiken wird das so ermittelte notwendige Risikokapital<br />
nach den Grundsätzen einer wertorientierten Unternehmenssteuerung<br />
nur zu Bedingungen bereitgestellt, die eine<br />
angemessene Rendite erwarten lassen. Durch regelmäßige<br />
Auswertung des internen Risikomodells sind wir in der Lage,<br />
auf Veränderungen in unserer Gesamtrisikosituation zeitnah<br />
zu reagieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.<br />
Die Produktgestaltung selbst sorgt ebenfalls für eine<br />
substanzielle Risikominderung und ist elementar für die<br />
Risikosteuerung in allen Geschäftsfeldern. In der Lebensversicherung<br />
werden überwiegend vorsichtige Rechnungsgrundlagen<br />
zur Festlegung der garantierten Leistungen<br />
verwendet; die Versicherungsnehmer erhalten über die<br />
garantierten Leistungen hinaus eine erfolgsabhängige<br />
Überschussbeteiligung. Mehr als 99 % der unter Erläuterung<br />
[16] „Deckungsrückstellung“ ausgewiesenen Beiträge<br />
entfallen auf derartige Verträge. Aufgrund der entsprechenden<br />
Margen in den Rechnungsgrundlagen ist es<br />
auch unter moderat veränderten Annahmen möglich, die<br />
eingegangenen Verpflichtungen zu erbringen, ohne eine<br />
Anpassung der Rückstellungen vornehmen zu müssen.<br />
Auch lassen sich im Falle adverser Entwicklungen die unter<br />
Erläuterung [18] „Rückstellung für Beitragsrückerstattung“<br />
ausgewiesene Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung<br />
sowie Teile der Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />
nach nationalen Vorschriften zum Risikoausgleich<br />
nutzen. Für die Krankenversicherung erfolgt zusätzlich eine<br />
erhebliche Risikominderung durch die Beitragsanpassungsklausel,<br />
die den meisten langfristigen Verträgen zugrunde<br />
liegt. Die passive Rückversicherung ist ein weiteres sehr<br />
wichtiges Instrument der Risikovorsorge. Hiermit verfolgen<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Embedded‑Value‑Sensitivitäten1 <strong>2011</strong> 2010<br />
Mio. € Mio. €<br />
Embedded Value am Bilanzstichtag 875 4.108<br />
Veränderung bei einem nachhaltigen Zinsanstieg um 100 BP 2.369 1.099<br />
Veränderung bei einem nachhaltigen Zinsrückgang um 100 BP −4.009 − 1.632<br />
Veränderung bei einem Rückgang des Werts von Aktien und Grundbesitz um 10 % −210 − 143<br />
Veränderungen bei einem Anstieg der Sterblichkeit um 5 % bei Verträgen mit überwiegendem Sterblichkeitsrisiko −48 − 29<br />
Veränderungen bei einem Rückgang der Sterblichkeit um 5 % bei Verträgen mit überwiegendem Langlebigkeitsrisiko −186 − 58<br />
Veränderung bei einem Anstieg der Morbidität um 5 % −85 − 28<br />
Veränderung bei einem Anstieg der Stornowahrscheinlichkeit um 10 % 112 14<br />
1 Beiträge abzüglich zum Bilanzstichtag garantierter Leistungen und Kosten (ohne Berücksichtigung fondsgebundener Produkte).<br />
wir insbesondere die Zielsetzung, die Volatilität der Nettoergeb<br />
nisse zu reduzieren. Dadurch verringert sich das<br />
betriebs not wendige Eigen- und Risikokapital, und gleichzeitig<br />
verbessert sich die Planbarkeit der Ergebnisse. Zur<br />
Ermittlung unseres Rück versicherungs bedarfs analysieren<br />
wir regelmäßig unter anderem die Brutto- / Netto-Exponierung<br />
unserer Ver sicherungs bestände mit besonderem<br />
Fokus auf den Bereich der Kumulgefahren und leiten daraus<br />
Handlungsfelder für die Steuerung der Rückversicherungsstruktur<br />
ab.<br />
Zudem schaffen wir, wo es nach nationalen Versicherungsaufsichts-<br />
und Rechnungslegungsregeln geboten ist,<br />
Rückstellungen für Schwankungen im Ergebnisverlauf, die<br />
jedoch keinen Eingang in unseren IFRS-Konzernabschluss<br />
finden.<br />
Aufgrund unseres heterogenen Gesamtversicherungsbestandes<br />
treten bei den versicherungstechnischen Risiken<br />
Ausgleichseffekte ein, die zusammen mit unseren vielfältigen<br />
risikopolitischen Maßnahmen das Gesamtrisiko deutlich<br />
mindern. Die versicherungstechnischen Risiken sind<br />
somit planbar und beherrschbar.<br />
Bonitätsrisiken aus passivem<br />
Rückversicherungsgeschäft<br />
Für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft<br />
ist darüber hinaus das Ausfallrisiko relevant.<br />
Für die in Rückdeckung gegebenen Rückstellungen ergeben<br />
sich Bonitäten unserer Rückversicherer gemäß der Tabelle<br />
auf der folgenden Seite.<br />
Hiervon sind 94 % unmittelbar durch Depots besichert. Ein<br />
Bonitätsrisiko für diesen Anteil entfällt. Angaben zu Risiken<br />
aus dem Ausfall von Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft<br />
machen wir im Risikobericht auf Seite 34.<br />
81
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Marktrisiken aus<br />
Finanzinstrumenten – Sensitivitätsanalyse<br />
Die Sensitivitätsanalyse zeigt den Effekt von Kapitalmarktereignissen<br />
auf den Wert der Kapitalanlagen sowie die<br />
entsprechenden Auswirkungen auf die Gewinn-und-<br />
Verlust- Rechnung. Aktien-, Zins- und Währungssensitivitäten<br />
werden unabhängig voneinander, das heißt ceteris<br />
paribus, durchgeführt. Basis dafür ist die Bestimmung<br />
der Marktwertände rung unter ausgewählten Kapitalmarktszenarien,<br />
die wie folgt durchgeführt wird:<br />
Der Analyse der Aktien und Aktienderivate liegt eine<br />
Marktwertänderung von ± 10 %, ± 30 % des deltagewichteten<br />
Exposures zugrunde. Für zinssensitive Instrumente<br />
hingegen wird die Marktwertänderung einer globalen Zinsänderung<br />
in Höhe von ± 100 BP, -50 BP und + 200 BP über<br />
Duration und Konvexität bestimmt. Die Reaktion von Zinsderivaten<br />
auf die Marktwertänderung des Underlyings wird<br />
über das Delta des Derivats berücksichtigt. Im Gegensatz<br />
hierzu betrifft die Währungsveränderung sowohl zins- als<br />
auch aktiensensitive Instrumente und den Beteiligungsbereich.<br />
Die Bestimmung der Sensitivität von Instrumenten<br />
in Fremdwährung erfolgt durch Multiplikation des Euro-<br />
Marktwerts mit der angenommenen Wechselkursänderung<br />
von ± 10 %. Beteiligungen und alternative Anlagen (Private<br />
Equity, Hedgefonds und Commodities) werden zusammen<br />
mit den Aktien analysiert.<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
In Rückdeckung gegebene versicherungstechnische Rückstellungen nach Rating <strong>2011</strong><br />
2010<br />
%<br />
%<br />
AAA 3 3<br />
AA 62 61<br />
A 13 35<br />
BBB und geringer − −<br />
Kein Rating verfügbar 22 1<br />
Die im Folgenden aufgeführten Effekte der Kapitalmarktereignisse<br />
berücksichtigen nicht die Steuer sowie die Rückstellung<br />
für Beitragsrückerstattung (Bruttodarstellung). Das<br />
heißt, die Analyse berücksichtigt nicht die Effekte, die sich<br />
aufgrund der Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer<br />
in der Personenversicherung ergeben. Die nachfolgend<br />
dargestellten Auswirkungen auf die Ergebnisse und<br />
das Eigenkapital würden sich bei Berücksichtigung dieser<br />
Effekte erheblich reduzieren. Es wird auch davon ausgegangen,<br />
dass die Änderungen am Kapitalmarkt instantan<br />
eintreten und damit Limitsysteme und aktives Gegensteuern<br />
nicht greifen.<br />
Bei der Analyse wurden über 99 % der Kapitalanlagen der<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> berücksichtigt. Die Abweichungen<br />
gegenüber der Einbeziehung des gesamten Bestandes<br />
sind vernachlässigbar.<br />
Ein Anstieg der Aktienkurse wirkt sich zum überwiegenden<br />
Teil erfolgsneutral im Eigenkapital aus. Bei einem Kurs -<br />
anstieg resultierende Abschreibungen auf Absiche rungen<br />
werden erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
realisiert. Ein Rückgang der Aktienkurse hingegen spiegelt<br />
die Wertänderungen zum Großteil in der Gewinn-und-<br />
Verlust-Rechnung wieder. Hier werden Abschreibungen<br />
auf Aktien realisiert, die teilweise durch die ebenfalls<br />
erfolgswirksamen Zuschreibungen der Absicherungen<br />
kompensiert werden. Die nichtlinearen Effekte der<br />
Marktwertveränderung aktienkurs‑ Auswirkung auf den Auswirkung auf das Auswirkung auf den Auswirkung auf das<br />
sensitiver Kapitalanlagen<br />
Gewinn/Verlust1 Gewinn/Verlust1 Eigenkapital1 <strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
2010<br />
Aktienkursveränderung<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Anstieg um 30 % − 123 352 − 43 633<br />
Anstieg um 10 % − 41 117 − 15 211<br />
Rückgang um 10 % − 42 − 35 − 125 − 71<br />
Rückgang um 30 % − 158 − 69 − 447 − 140<br />
Marktwerte zum 31.12. 1.876 2.879<br />
1 Bruttodarstellung (vor Steuern und Überschussbeteiligung).<br />
82<br />
Eigenkapital 1
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Ab sicherungs maßnahmen zum Beispiel durch Puts oder<br />
andere asym metrische Strategien sind wegen des ge wählten<br />
deltagewichteten Ansatzes in dieser Darstellung nicht<br />
berücksichtigt.<br />
Die festverzinslichen Kapitalanlagen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
reagieren auf Zinsänderungen marktwertig<br />
ähnlich einer Kupon-Anleihe mit ca. sieben Jahren Restlaufzeit.<br />
Da ein Teil der Kapitalanlagen zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten bewertet wird, weichen die ausgewiesenen<br />
Effekte jedoch hiervon ab.<br />
Die Auswirkungen auf die Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
sind im Vergleich zu den Auswirkungen auf das Eigenkapital<br />
bei Zinsänderungen gering, da der größte Teil der<br />
bilanziell berücksichtigten Wertänderungen der festverzinslichen<br />
Anlagen erfolgsneutral über das Eigenkapital<br />
gebucht wird. Auch werden rund 50 % der bei dieser<br />
Analyse berücksichtigten Kapitalanlagen zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten bewertet, sodass Veränderungen der<br />
Marktwerte im Abschluss keine Auswirkungen haben.<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Marktwertveränderung<br />
Auswirkung auf den Auswirkung auf das Auswirkung auf den Auswirkung auf das<br />
zinssensitiver Kapitalanlagen<br />
Gewinn/Verlust1 Eigenkapital1 Gewinn/Verlust1 Eigenkapital1 <strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
2010<br />
Zinsveränderung<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Anstieg um 200 BP − 502 − 5.085 − 133 − 5.637<br />
Anstieg um 100 BP −352 − 2.710 − 185 − 2.934<br />
Rückgang um 50 BP 251 1.480 182 1.553<br />
Rückgang um 100 BP 552 3.044 424 3.164<br />
Marktwerte zum 31.12. 110.487 105.881<br />
1 Bruttodarstellung (vor Steuern und Überschussbeteiligung).<br />
Ökonomisch steht dem Eigenkapitaleffekt der festverzinslichen<br />
Kapitalanlagen die Änderung des ökonomischen<br />
Wertes der Verbindlichkeiten gegenüber. Deshalb steuert<br />
unser Asset-Liability-Management die Kapitalanlagen so,<br />
dass sich die Wirkung von Zinsänderungen auf den Wert<br />
der Kapitalanlagen und auf den ökonomischen Wert der<br />
Verbindlichkeiten gegenseitig aufheben. Diese Gegenposition<br />
ist jedoch bilanziell nicht wirksam, da bilanziell<br />
wesentliche Teile der Verbindlichkeiten nicht auf der Basis<br />
der aktuellen Zinskurven bewertet werden.<br />
Etwas über die Hälfte des berücksichtigten Fremdwährungsexposures<br />
resultiert aus dem Britischen Pfund, etwa ein<br />
Viertel aus US-Dollar-notierten Investments. Die geringe<br />
Sensitivität gegenüber Wechselkursveränderungen ist auf<br />
eine umfassende Währungsabsicherung zurückzuführen.<br />
Bei dieser Analyse ist ein Anstieg um 10 % im Wechselkurs<br />
als eine Aufwertung der ausländischen Währung um 10 %<br />
im Vergleich zum Euro zu verstehen.<br />
Marktwertveränderung wechsel‑<br />
Auswirkung auf den Auswirkung auf das Auswirkung auf den Auswirkung auf das<br />
kurssensitiver Kapitalanlagen<br />
Gewinn/Verlust1 Eigenkapital1 Gewinn/Verlust1 Eigenkapital1 <strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
2010<br />
Wechselkursveränderung<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Anstieg um 10 % 154 18 160 20<br />
Rückgang um 10 % −154 − 18 −160 − 20<br />
Marktwerte zum 31.12. 3.868 4.566<br />
1 Bruttodarstellung (vor Steuern und Überschussbeteiligung).<br />
83
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[1] Geschäfts‑ oder Firmenwerte<br />
In dem Aktivposten ist als signifikanter Geschäfts- oder<br />
Firmenwert der Geschäfts- oder Firmenwert der <strong>ERGO</strong> Previdenza<br />
aus dem Erwerb im Geschäftsjahr 2000 enthalten.<br />
Als signifikant im Sinne von IAS 36.134 und IAS 36.135<br />
betrachten wir Beträge, die mehr als 30 Mio. € des gesamten<br />
Konzerngeschäfts- oder Firmenwertes ausmachen.<br />
Zuordnung der Geschäfts‑ oder Firmenwerte zu<br />
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />
Zur Werthaltigkeitsprüfung werden die Geschäfts- oder<br />
Firmenwerte den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />
(ZMGE) zugeordnet, die aus den Synergien des<br />
Unter nehmens zusammenschlusses Nutzen ziehen sollten.<br />
Gleichzeitig stellt die Einheit, zu der der Geschäfts- oder<br />
Firmenwert zugeordnet worden ist, die niedrigste Ebene<br />
dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne<br />
Managementzwecke überwacht wird. Wir haben die<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte legalen Einheiten bzw. Gruppen<br />
von legalen Einheiten zugeordnet.<br />
Unsere Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31. Dezember<br />
<strong>2011</strong> wurden alle einer zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheit zugewiesen.<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Akquisition (Jahr der Akquisition) 1997 2000<br />
ZMGE oder Gruppe von ZMGE<br />
<strong>ERGO</strong><br />
DKV Seguros Previdenza Übrige Gesamt Gesamt<br />
Bruttobuchwert 31.12. Vorjahr 49,5 43,1 574,1 666,8 659,4<br />
Kumulierte Abschreibungen 31.12. Vorjahr − 10,0 379,9 389,9 275,0<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 49,5 33,1 194,3 276,9 384,4<br />
Währungsänderungen − − − 0,4 − 0,4 4,8<br />
Zugänge − − − − 2,6<br />
Abgänge 49,5 − − 49,5 −<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen − − 21,4 21,4 114,9<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr − 33,1 172,5 205,6 276,9<br />
Kumulierte Abschreibungen 31.12. Geschäftsjahr − 10,0 401,3 411,3 389,9<br />
Bruttobuchwert 31.12. Geschäftsjahr − 43,1 573,8 616,9 666,8<br />
84
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Die Werthaltigkeitsprüfungen des als signifikant eingestuften<br />
Geschäfts- oder Firmenwertes wurden auf Basis folgender<br />
Annahmen durchgeführt:<br />
Der erzielbare Betrag für <strong>ERGO</strong> Previdenza, Mailand (Value<br />
in Use) wurde auf Basis des im Personenversicherungsgeschäft<br />
üblichen Market Consistent Embedded Value abgeleitet.<br />
Die zugrunde gelegten Kapital marktpara meter bzw.<br />
-volatilitäten basieren auf dem Stichtag 31. Dezember 2010.<br />
An haltspunkte für einen Wertminderungsbedarf waren<br />
auch hier nicht ersichtlich. In Bezug auf die unterstellten<br />
ver sicherungstechnischen Risiken, Kostenannahmen<br />
und Kapital marktparameter bzw. -volatilitäten wurden<br />
Sensitivitäts analysen durchgeführt. Die unter den geänderten<br />
An nahmen ermittelten Werte lagen stets über dem<br />
Buch wert der betrachteten zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheit.<br />
Bei den Werthaltigkeitsprüfungen der übrigen Geschäfts-<br />
oder Firmenwerte wurden folgende Annahmen zugrunde<br />
gelegt:<br />
• Die Ableitung der erzielbaren Beträge erfolgte auf Basis<br />
des Ertragswertverfahrens bzw. des Market Consistent<br />
Embedded Value-Konzeptes.<br />
• Der bei den Ertragswertberechnungen verwendete<br />
Diskontzinssatz wurde in Form der Eigenkapitalkosten<br />
ermittelt und liegt – abhängig von der betrachteten<br />
zahlungsmittelgenerierenden Einheit – in einer Bandbreite<br />
zwischen 7,6 % und 14,3 %.<br />
• Bei der Berechnung des Diskontzinssatzes wendeten wir<br />
das Capital Asset Pricing Model (CAPM) an. Der Diskontzins<br />
berechnet sich aus einem risikolosen Basiszins<br />
zuzüglich eines Risikozuschlags unter Berücksich tigung<br />
eines geschäftsspezifischen Beta-Faktors. Gemäß<br />
IAS 36 wird dabei zur Ableitung der Kapitalkostenbestandteile<br />
(Risikozuschlag, Kapitalstruktur) auf eine<br />
Peergroup zurückgegriffen, die aus internatio nalen<br />
Erstversicherungsunternehmen besteht. Die Herleitung<br />
des risikolosen Basiszinssatzes sowie des Beta-Faktors<br />
basiert auf Marktdaten. Zur Extrapolation jenseits der<br />
detaillierten Zahlungsstromplanung wurde eine Wachstumsrate<br />
von 0,5 % bis 1,5 % angewendet.<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Es handelt sich um eine Berechnung vor Steuern. Eine<br />
Überleitung zu den Kapitalkosten der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
ist nicht möglich.<br />
Die übrigen Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von<br />
172,5 (194,3) Mio. € wurden diversen zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheiten bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheiten zugeordnet.<br />
Wertminderungsaufwand der Periode<br />
Bei den Werthaltigkeitsprüfungen der Geschäfts- oder<br />
Firmen werte wurde im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> eine Wertminderung<br />
in Höhe von 21,4 Mio. € ermittelt. Dieser wurde<br />
erfolgswirksam in der Position Abschreibungen auf Ge-<br />
schäfts- oder Firmenwerte erfasst und ist auf folgenden<br />
Sach verhalt zurückzuführen:<br />
Aufgrund der schwierigen Marktverhältnisse im südkoreanischen<br />
Kfz-Versicherungsgeschäft, zunehmend sichtbarer<br />
Regulierung sowie eines mittelfristig eingetrübten Chancen-<br />
und Risikenprofils haben wir im ersten Quartal <strong>2011</strong> den<br />
Geschäfts- oder Firmenwert der <strong>ERGO</strong> Daum Direct General<br />
Insurance Co. Ltd., Seoul, auf Werthaltig keit getestet. Diese<br />
Prüfung führte zu einer vollständigen Abschreibung des<br />
Geschäfts- oder Firmenwerts von 21,4 Mio. €. Zusätzlich<br />
wurden in diesem Zusammenhang weitere immaterielle<br />
Vermögenswerte von 6,2 Mio. € sowie Aktiva in Höhe von<br />
8,8 Mio. € wertberichtigt.<br />
Die Werthaltigkeitsprüfung hat auf der Ebene der zah lungs -<br />
mittel gene rie renden Einheit <strong>ERGO</strong> Daum Direct General<br />
Insurance Co. Ltd., Seoul, stattgefunden. Als Value in Use<br />
wurde der erzielbare Betrag dieser zah lungs mittelgenerierenden<br />
Einheit mithilfe eines Ertragswertan sat zes ermittelt.<br />
Die Diskontierungsfaktoren wurden anhand lokaler<br />
Kapitalmarktdaten ermittelt und lagen in einer Bandbreite<br />
von 8,0 % bis 9,3 %. Geeignete Werte aus Vergleichs transaktionen<br />
konnten nicht zugrunde gelegt werden.<br />
85
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[2] Sonstige immaterielle Vermögenswerte<br />
In den erworbenen Versicherungsbeständen sind mit<br />
161,0 Mio. € fortgeführte Buchwerte enthalten, die aus<br />
dem Erwerb der Bank Austria Creditanstalt Versicherung AG<br />
resultieren. Die übrigen immateriellen Vermögenswerte<br />
schließen grundstücksgleiche Rechte von 10,4 (6,0) Mio. €<br />
ein. Die Zugänge resultieren im Wesentlichen aus erworbener<br />
und selbst erstellter Software, bei der unter anderem<br />
der Ausbau des einheitlichen Bestandsführungssystems<br />
in unseren ausländischen Tochterunternehmen<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Entwicklung im Erworbene<br />
Software Erworbene Erworbene Erworbene<br />
Übrige Gesamt Gesamt<br />
Geschäftsjahr Versiche‑<br />
Marken‑ Vertriebs‑ Lizenzen/<br />
rungs‑<br />
namen netze/ Patente<br />
bestände<br />
Kunden‑<br />
stämme<br />
Selbst Sonstige Selbst Sonstige<br />
geschaffen<br />
geschaffen<br />
<strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> 2010<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Bruttobuchwert<br />
31.12. Vorjahr<br />
Kumulierte<br />
Abschreibungen<br />
639,1 287,5 470,5 51,0 249,6 2,4 − 34,0 1.734,2 1.628,6<br />
31.12. Vorjahr<br />
Bilanzwert<br />
400,1 241,8 355,6 29,2 79,6 1,7 − 4,0 1.111,9 1.013,7<br />
31.12. Vorjahr<br />
Währungs-<br />
239,0 45,8 115,0 21,9 170,0 0,7 − 29,9 622,3 614,9<br />
änderungen<br />
Veränderung Kon-<br />
− − − 3,6 − 0,4 − 0,8 − − − 0,3 − 5,1 2,9<br />
solidierungskreis − 10,5 − 1,1 − 3,1 − − 0,1 − − 1,2 − 13,6 −<br />
Zugänge − 15,9 75,9 1,8 − 1,0 − 7,5 102,2 126,6<br />
Abgänge − 1,7 21,3 − − 0,1 − 0,6 23,7 5,4<br />
Umgliederungen<br />
Planmäßige<br />
− 0,1 − 0,6 − − − − 0,1 − 0,4 − 3,9<br />
Abschreibungen<br />
Außerplanmäßige<br />
46,7 3,3 43,8 6,0 20,0 0,4 − 3,7 123,9 124,0<br />
Abschreibungen 1,4 3,4 5,1 1,5 7,9 − − 1,0 20,3 4,7<br />
Zuschreibungen<br />
Bilanzwert 31.12.<br />
14,2 − − − − − − − 14,2 15,9<br />
Geschäftsjahr<br />
Kumulierte<br />
Abschreibungen<br />
31.12.<br />
194,7 52,2 113,3 15,8 141,3 1,2 − 33,2 551,7 622,3<br />
Geschäftsjahr<br />
Bruttobuchwert<br />
31.12.<br />
391,7 247,7 365,8 33,0 53,1 2,1 0,2 11,5 1.105,0 1.111,9<br />
Geschäftsjahr 586,4 299,9 479,1 48,7 194,4 3,4 0,2 44,7 1.656,7 1.734,2<br />
vorangetrieben wurde. Die außerplanmäßigen Abschreibungen<br />
sind im Wesentlichen durch Markt wert an pas sung en<br />
begründet. Ver fügungs beschränkungen bzw. Verpfändungen<br />
als Sicherheit bestehen in Höhe von 4,4 (4,4) Mio. €.<br />
Ver pflichtungen zum Erwerb sonstiger imma terieller Vermögens<br />
werte belaufen sich auf 1,7 (0,6) Mio. €. Bei Softwareprojekten<br />
wurden Aufwendungen für Forschung und<br />
Entwicklung von 15,8 (15,6) Mio. € nicht aktiviert, sondern<br />
als Aufwand erfasst.<br />
86
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[3] Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken<br />
Für den Grundbesitz bestehen in Höhe von 742,2 (995,4) Mio. €<br />
Verfügungsbeschränkungen beziehungsweise Verpfändungen<br />
als Sicherheit.<br />
Die Veränderung im Konsolidierungskreis betrifft im<br />
Wesentlichen den Abgang der Immobilie Capital Square<br />
mit einem Buchwert von 239,4 Mio. €, welcher aus dem<br />
Verkauf der Capital Square Pte. Ltd., Singapur, resultiert.<br />
Die außerplanmäßigen Abschreibungen und die Zuschreibungen<br />
sind im Wesentlichen durch Marktwertanpassungen<br />
begründet. Jedes Grundstück wird separat zum<br />
Bilanzstichtag bewertet, sofern keine Bewertungseinheit<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Bruttobuchwert 31.12. Vorjahr 3.529,3 3.439,6<br />
Kumulierte Abschreibungen 31.12. Vorjahr 810,4 747,9<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 2.718,9 2.691,7<br />
Währungsänderungen −8,1 44,2<br />
Veränderung Konsolidierungskreis −268,6 −<br />
Zugänge 34,0 80,5<br />
Abgänge 36,9 61,7<br />
Zuschreibungen 3,3 2,7<br />
Planmäßige Abschreibungen 56,9 55,2<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen 44,7 28,9<br />
Umgliederung 6,0 45,7<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 2.347,1 2.718,9<br />
Kumulierte Abschreibungen 31.12. Geschäftsjahr 834,3 810,4<br />
Bruttobuchwert 31.12. Geschäftsjahr 3.181,5 3.529,3<br />
Zeitwert 31.12. Geschäftsjahr 3.151,6 3.644,5<br />
gebildet wurde. Bewertungen führen im Wesentlichen<br />
konzerninterne sowie in Einzelfällen externe Gutachter<br />
durch. Maßgeblich für die Bewertung ist die Ermittlung der<br />
Nachhaltigkeit von Einnahmen- und Ausgabenströmen<br />
unter Berücksichtigung der Entwicklung der Marktgegebenheiten<br />
am jeweiligen Standort der Immobilie. Der beizulegende<br />
Zeitwert wird objektindividuell bestimmt, indem die<br />
zukünftigen Einzahlungsüberschüsse auf den Bewertungszeitpunkt<br />
diskontiert werden. In Abhängigkeit von der Art<br />
der Immobilie werden dabei Zinssätze für Wohngebäude<br />
von 3,3 % bis 5,5 %, für Bürogebäude von 4,0 % bis 8,0 %<br />
sowie für Einzelhandel von 4,0 % bis 8,3% verwendet.<br />
87
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[4] Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen<br />
Der Zeitwert der Anteile an assoziierten Unternehmen, die<br />
in der Regel nach der Equity-Methode bewertet werden,<br />
beläuft sich zum Stichtag auf 776,0 (837,2) Mio. €. Der Zeitwert<br />
der Anteile an assoziierten Unternehmen, die nach<br />
der Equity-Methode bewertet werden, enthält Anteile<br />
in Höhe von 62,2 (70,5) Mio. €, für die öffentlich notierte<br />
Marktpreise existieren. Im Geschäftsjahr wurden Verluste<br />
assoziierter Unternehmen von 11,4 (13,9) Mio. € nicht<br />
erfasst. Insgesamt betragen die von assoziierten Unternehmen<br />
hervorgerufenen und nicht erfassten Verluste<br />
25,8 (14,4) Mio. €.<br />
[5] Hypothekendarlehen und übrige Darlehen<br />
[5a]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Die Vermögenswerte aller assoziierten Unternehmen<br />
betragen aggregiert 5.722,2 (7.906,1) Mio. €, die Schulden<br />
4.411,3 (5.999,6) Mio. €, die Jahresergebnisse 7,1<br />
(− 40,7) Mio. € sowie die Umsätze 715,5 (1.028,0) Mio. €.<br />
Für die nicht nach der Equity-Methode bewerteten assoziierten<br />
Unternehmen ergeben sich Vermögenswerte<br />
von 91,5 (301,5) Mio. €, Schulden von 64,6 (274,8) Mio. €,<br />
Jahresergebnisse von − 1,1 (− 0,8) Mio. € und Umsätze<br />
von 111,1 (111,7) Mio. €.<br />
Die Aufstellung des gesamten Anteilsbesitzes finden Sie im<br />
Abschnitt „Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember<br />
<strong>2011</strong> gemäß § 313 Abs. 2 HGB“.<br />
Zusammensetzung der Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen <strong>2011</strong><br />
Mio. €<br />
Verbundene Unternehmen<br />
zum beizulegenden Zeitwert bewertet<br />
Assoziierte Unternehmen<br />
120,7 113,6<br />
nach der Equity-Methode bewertet 410,6 515,8<br />
zum beizulegenden Zeitwert bewertet 12,3 12,9<br />
422,9 528,7<br />
Gesamt 543,6 642,3<br />
Hypothekendarlehen und übrige Darlehen Fortgeführte<br />
Anschaffungskosten<br />
Zeitwert<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Hypothekendarlehen 4.408,0 4.483,8 4.852,4 4.771,3<br />
Darlehen und Vorauszahlungen auf Versicherungsscheine 601,0 611,7 601,0 611,8<br />
Übrige Darlehen 48.205,6 43.599,1 51.384,8 44.845,9<br />
Gesamt 53.214,6 48.694,6 56.838,2 50.229,0<br />
Bei den übrigen Darlehen handelt es sich überwiegend<br />
um Staatsanleihen, Pfandbriefe sowie Schuldscheindarlehen<br />
von Banken.<br />
Der beizulegende Zeitwert der Hypothekendarlehen und<br />
übrigen Darlehen bestimmt sich nach anerkannten Bewertungsmethoden<br />
in Einklang mit dem Barwertprinzip unter<br />
Berücksichtigung beobachtbarer Marktparameter.<br />
88<br />
2010<br />
Mio. €
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[5b]<br />
Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />
führenden internationalen Ratingagenturen. Abweichend<br />
von der rein ökonomischen Sichtweise repräsen tiert gemäß<br />
IFRS 7 der Buchwert der Darlehen die maxi male Kredit-<br />
[5c]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Ratingkategorien<br />
Fortgeführte<br />
Übrige Darlehen<br />
Anschaffungskosten<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
AAA 23.954,6 22.207,2<br />
AA 17.250,6 16.100,8<br />
A 4.690,6 4.441,4<br />
BBB 804,3 392,5<br />
BB und niedriger 170,8 110,3<br />
Kein Rating 1.334,7 347,0<br />
Gesamt 48.205,6 43.599,1<br />
expo nierung zum Bilanzstichtag. Bei den Hypothekendarlehen<br />
sowie den Darlehen und Voraus zah lungen auf<br />
Versicherungsscheine besteht praktisch kein Kreditrisiko.<br />
Fälligkeitsstruktur<br />
Fortgeführte<br />
Zeitwert<br />
Hypothekendarlehen und übrige Darlehen<br />
Anschaffungskosten<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Restlaufzeiten<br />
bis zu einem Jahr 2.009,5 1.742,9 2.021,4 1.812,0<br />
mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 1.358,1 1.491,1 1.395,9 1.543,1<br />
mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 2.118,0 1.450,7 2.217,7 1.502,5<br />
mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 3.013,8 2.145,0 3.221,7 2.255,8<br />
mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 2.193,2 3.256,6 2.322,3 3.459,8<br />
mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 13.428,1 13.223,1 14.255,9 13.717,3<br />
mehr als zehn Jahre 29.093,9 25.385,3 31.403,3 25.938,5<br />
Gesamt 53.214,6 48.694,6 56.838,2 50.229,0<br />
[6] Sonstige Wertpapiere<br />
[6a]<br />
Sonstige Wertpapiere –<br />
Fortgeführte<br />
Unrealisierte<br />
Zeitwert<br />
gehalten bis zur Endfälligkeit<br />
Anschaffungskosten<br />
Gewinne/Verluste<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Staatsanleihen<br />
Schuldtitel von<br />
− − − − − −<br />
Banken und Sparkassen 13,4 42,1 0,1 0,9 13,5 43,0<br />
Gesamt 13,4 42,1 0,1 0,9 13,5 43,0<br />
89
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[6b]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Kapitalanlagen<br />
<strong>2011</strong><br />
zu einem Level der Bewertungshierarchie<br />
Level 1 Level 2 Level 3 Gesamt<br />
Sonstige Wertpapiere, jederzeit veräußerbar<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
festverzinslich 37.558,1 13.229,9 140,6 50.928,6<br />
nicht festverzinslich 1.439,8 155,2 1.066,3 2.661,4<br />
Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen<br />
38.997,9 13.385,1 1.206,9 53.589,9<br />
verbundene nicht konsolidierte Unternehmen − − 120,7 120,7<br />
assoziierte Unternehmen (nicht nach der Equity-Methode bewertet) − − 12,3 12,3<br />
Sonstige Wertpapiere, erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />
− − 133,0 133,0<br />
Handelsbestände (inkl. Derivate) 1 147,1 802,1 − 949,2<br />
Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert − 164,5 − 164,5<br />
147,1 966,6 − 1.113,7<br />
Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen 5.092,0 − − 5.092,0<br />
Gesamt 44.237,0 14.351,7 1.339,9 59.928,6<br />
Aufteilung in % 74 24 2 100<br />
1 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter.<br />
Überleitungsrechnung<br />
Sonstige Wertpapiere −<br />
Anteile Sonstige Wertpapiere − Gesamt<br />
der dem Level 3<br />
jederzeit veräußerbar<br />
erfolgswirksam<br />
zugeordneten Kapitalanlagen<br />
zum Zeitwert bewertet<br />
Fest‑ Nicht fest‑ Verbundene Assoziierte Handels ‑ Bestände, als<br />
verzinslich verzinslich nicht kon‑ Unter‑ bestände erfolgswirksam<br />
solidierte nehmen zum Zeitwert<br />
Unter‑<br />
bewertet<br />
nehmen<br />
klassifiziert<br />
1 (inkl.<br />
Derivate) 2<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Bilanzwert 31.12.2010<br />
Gewinne und Verluste<br />
in der Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />
188,5 441,9 113,6 12,9 − − 756,8<br />
erfasste Gewinne (Verluste)<br />
im Eigenkapital erfasste<br />
5,2 − 5,1 − 23,0 − 0,1 − − − 23,0<br />
Gewinne (Verluste) − 5,4 30,3 5,9 0,2 − − 31,0<br />
− 0,2 25,2 − 17,1 0,1 − − 8,0<br />
Erwerb 95,8 203,1 58,0 0,1 − − 357,0<br />
Verkäufe<br />
Übertragung<br />
− 91,9 − 47,6 − 35,8 − 0,8 − − − 176,0<br />
in Level 3 − 446,7 29,0 − − − 475,7<br />
aus Level 3 − 51,6 − 2,9 − 27,0 − − − − 81,5<br />
− 51,6 443,8 1,9 − − − 394,1<br />
Marktwertveränderung Derivate − − − − − − −<br />
Bilanzwert 31.12.<strong>2011</strong><br />
In der Konzern-Gewinn-und-<br />
Verlust-Rechnung erfasste Gewinne<br />
(Verluste), die auf die zum Ende des<br />
Geschäftsjahres ausgewiesenen<br />
140,6 1.066,3 120,7 12,3 − − 1.339,9<br />
Kapitalanlagen entfallen − 3,5 − − 10,8 − − − 7,3<br />
1 nicht nach der Equity-Methode bewertet.<br />
2 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter.<br />
Im Geschäftsjahr haben wir weitere Teile der Asset-backed<br />
Securities / Mortgage-backed Securities in unserem Bestand<br />
von Level 3 auf Level 2 umgegliedert. Bei der Bewertung<br />
dieser Bestände konnte nun wieder ausschließlich auf<br />
beobachtbare Marktparameter zurückgegriffen werden.<br />
Gleichzeitig erfolgte eine Umgliederung der Anteile an<br />
90
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Immobilienfonds sowie der derivativen Bestandteile von<br />
Variable Annuities von Level 2 in Level 3, da wir bei deren<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Kapitalanlagen<br />
2010<br />
zu einem Level der Bewertungshierarchie<br />
Level 1 Level 2 Level 3 Gesamt<br />
Sonstige Wertpapiere, jederzeit veräußerbar<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
festverzinslich 37.615,0 16.074,0 188,5 53.877,5<br />
nicht festverzinslich 2.266,0 579,4 441,9 3.287,2<br />
Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen<br />
39.881,0 16.653,4 630,3 57.164,7<br />
verbundene nicht konsolidierte Unternehmen − − 113,6 113,6<br />
assoziierte Unternehmen (nicht nach der Equity-Methode bewertet) − − 12,9 12,9<br />
Sonstige Wertpapiere, erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />
− − 126,5 126,5<br />
Handelsbestände (inkl. Derivate) 1 8,5 444,9 − 453,4<br />
Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert − 241,6 − 241,6<br />
8,5 686,5 − 695,0<br />
Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen 4.957,2 − − 4.957,2<br />
Gesamt 44.846,7 17.339,9 756,8 62.943,4<br />
Aufteilung in % 71 28 1 100<br />
1 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter.<br />
Überleitungsrechnung<br />
Sonstige Wertpapiere –<br />
Anteile Sonstige Wertpapiere − Gesamt<br />
der dem Level 3<br />
jederzeit veräußerbar<br />
erfolgswirksam<br />
zugeordneten Kapitalanlagen<br />
zum Zeitwert bewertet<br />
Fest‑ Nicht fest‑ Verbundene Assoziierte Handels ‑ Bestände, als<br />
verzinslich verzinslich nicht kon‑ Unter‑ bestände erfolgswirksam<br />
solidierte nehmen zum Zeitwert<br />
Unter‑<br />
bewertet<br />
nehmen<br />
klassifiziert<br />
1 (inkl.<br />
Derivate) 2<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Bilanzwert 31.12.2009<br />
Gewinne und Verluste<br />
in der Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />
394,8 308,1 − − 0,1 − 703,0<br />
erfasste Gewinne (Verluste)<br />
im Eigenkapital erfasste<br />
18,3 − 96,1 − 0,1 − 0,4 0,2 − − 78,1<br />
Gewinne (Verluste) 4,7 4,6 3,9 0,2 − − 13,5<br />
23,0 − 91,5 3,8 − 0,2 0,2 − − 64,6<br />
Erwerb 1.029,8 170,2 2,2 − 0,7 − 1.202,9<br />
Verkäufe<br />
Übertragung<br />
− 453,5 − 60,7 − − − 0,5 − − 514,6<br />
in Level 3 3,1 117,7 118,4 13,0 − − 252,2<br />
aus Level 3 − 808,8 − 2,0 − 10,7 − − − − 821,5<br />
− 805,7 115,6 107,7 13,0 − − − 569,4<br />
Marktwertveränderung Derivate − − − − − 0,5 − − 0,5<br />
Bilanzwert 31.12.2010<br />
In der Konzern-Gewinn-und-<br />
Verlust-Rechnung erfasste Gewinne<br />
(Verluste), die auf die zum Ende des<br />
Geschäftsjahres ausgewiesenen<br />
188,5 441,9 113,6 12,9 − − 756,8<br />
Kapitalanlagen entfallen − − 63,0 − − − − − 63,0<br />
1 nicht nach der Equity-Methode bewertet.<br />
2 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter.<br />
Bewertung im Geschäftsjahr auch nicht am Markt beobachtbare<br />
Parameter berücksichtigt haben.<br />
91
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[6c]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Sonstige Wertpapiere –<br />
Fortgeführte<br />
Unrealisierte<br />
Zeitwert<br />
jederzeit veräußerbar<br />
Anschaffungskosten<br />
Gewinne/Verluste<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Festverzinslich<br />
Staatsanleihen<br />
Deutschland 5.467,6 4.444,2 518,7 256,1 5.986,3 4.700,3<br />
übrige EU 13.183,5 15.854,7 − 649,5 − 822,0 12.534,0 15.032,7<br />
USA 83,7 360,2 1,8 − 1,5 85,5 358,7<br />
sonstige 1.085,7 854,9 − 5,9 20,1 1.079,8 875,0<br />
Schuldtitel von<br />
19.820,5 21.513,9 − 134,9 − 547,3 19.685,6 20.966,6<br />
Kapitalgesellschaften 23.429,8 24.001,7 730,2 650,1 24.160,1 24.651,8<br />
sonstige 6.745,8 7.891,0 337,1 368,1 7.082,9 8.259,1<br />
Nicht festverzinslich<br />
49.996,1 53.406,6 932,4 470,9 50.928,6 53.877,5<br />
Aktien<br />
Investmentfonds<br />
691,9 1.231,6 68,1 249,2 760,0 1.480,8<br />
Aktienfonds 273,8 400,6 11,1 76,6 284,9 477,2<br />
Rentenfonds 407,8 306,8 − 1,1 − 3,7 406,7 303,1<br />
Immobilienfonds 481,7 509,2 10,0 9,6 491,7 518,9<br />
1.163,4 1.216,6 20,0 82,5 1.183,4 1.299,1<br />
sonstige 670,9 482,3 47,1 25,0 718,0 507,3<br />
2.526,2 2.930,5 135,2 356,7 2.661,4 3.287,2<br />
Gesamt 52.522,3 56.337,1 1.067,6 827,6 53.589,9 57.164,7<br />
Bei 2,6 (3,7) % des ausgewiesenen Bilanzwerts handelt es<br />
sich um börsennotierte Wertpapiere.<br />
Bei mehr als zwei Dritteln der Schuldtitel von Kapitalgesellschaften<br />
handelt es sich um Pfandbriefe sowie Anleihen<br />
von Banken und Landesbanken (mit Gewährträgerhaftung),<br />
Emissionen von Förderbanken und vergleichbaren<br />
Instituten; der übrige Bestand setzt sich zusammen aus<br />
Schuldtiteln von deutschen Gebietskörperschaften, wobei<br />
jedes Einzelrisiko weniger als 1,5 % ausmacht, Emissionen<br />
von Unternehmen außerhalb des Bankensektors und<br />
Asset-backed Securities / Mortgage-backed Securities, die<br />
weitgehend implizite Staatsgarantien oder ein überdurchschnittliches<br />
Rating aufweisen.<br />
Ab dem Geschäftsjahr <strong>2011</strong> werden bei den festverzinslichen<br />
Wertpapieren – jederzeit veräußerbar – die struk-<br />
turierten Produkte nicht mehr unter der Position Sonstige,<br />
sondern unter Schuldtitel von Kapitalgesellschaf ten aus -<br />
gewiesen. Die Ausweisänderung beträgt 4.897,8 (8.251,0)<br />
Mio. € beim Zeitwert.<br />
Von den unrealisierten Gewinnen / Verlusten in Höhe von<br />
1.067,6 (827,6) Mio. € ist nach Abzug von Aufwendungen für<br />
latente Beitragsrückerstattung, latenten Steuern und von<br />
nicht beherrschenden Anteilen am Eigenkapital sowie der<br />
Konsolidierungseffekte ein Betrag von 224,2 (213,6) Mio. €<br />
im Eigenkapital (übrige Rücklagen) enthalten.<br />
Verfügungsbeschränkungen bzw. Verpfändungen als<br />
Sicherheit bestehen in Höhe von 102,2 (112,4) Mio. €.<br />
1.198,1 (1.790,3) Mio. € der ausgewiesenen Wertpapiere<br />
sind an Dritte verliehen. Eine Ausbuchung dieser Papiere<br />
erfolgte nicht, da die aus diesen resultierenden wesentlichen<br />
Chancen und Risiken weiterhin bei der <strong>ERGO</strong><br />
Ver sicherungsgruppe verbleiben.<br />
92
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[6d]<br />
Zur Ermittlung der Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente<br />
wurden neben Börsenpreisen und<br />
[6e]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Sonstige Wertpapiere −<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />
Handelsbestände<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
festverzinslich 59,3 49,7<br />
nicht festverzinslich 2,3 3,5<br />
61,6 53,3<br />
Derivate<br />
Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert<br />
842,2 370,7<br />
festverzinslich 160,4 233,2<br />
nicht festverzinslich 4,1 8,4<br />
164,5 241,6<br />
Gesamt 1.068,2 665,6<br />
Optionspreismodellen auch Bewertungen durch Externe<br />
herangezogen. Ausleihungen an Dritte bestehen nicht.<br />
Fälligkeitsstruktur<br />
Fortgeführte<br />
Zeitwert<br />
Sonstige Wertpapiere – gehalten bis zur Endfälligkeit<br />
Anschaffungskosten<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Restlaufzeiten<br />
bis zu einem Jahr 6,1 28,5 6,1 28,7<br />
mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 2,9 6,3 2,9 6,5<br />
mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 4,2 2,9 4,2 3,1<br />
mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 0,2 4,2 0,2 4,4<br />
mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren − 0,2 − 0,2<br />
mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren − − − −<br />
mehr als zehn Jahre − − − −<br />
Gesamt 13,4 42,1 13,5 43,0<br />
[6f]<br />
Fälligkeitsstruktur<br />
Fortgeführte<br />
Zeitwert<br />
Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar; festverzinslich<br />
Anschaffungskosten<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Restlaufzeiten<br />
bis zu einem Jahr 4.592,3 3.365,3 4.635,5 3.410,5<br />
mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 4.533,4 3.687,1 4.610,0 3.801,4<br />
mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 4.249,2 4.447,9 4.405,6 4.607,3<br />
mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 4.131,4 4.271,6 4.198,3 4.455,3<br />
mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 3.964,9 3.786,5 4.096,1 3.877,1<br />
mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 16.629,1 18.951,3 16.890,6 18.941,8<br />
mehr als zehn Jahre 11.895,8 14.896,9 12.092,4 14.784,1<br />
Gesamt 49.996,1 53.406,6 50.928,6 53.877,5<br />
93
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[6g]<br />
Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />
führenden internationalen Ratingagenturen.<br />
[6h]<br />
[6i]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Ratingkategorien<br />
Fortgeführte<br />
Sonstige Wertpapiere − gehalten bis zur Endfälligkeit<br />
Anschaffungskosten<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
AAA − −<br />
AA 0,5 2,2<br />
A 12,5 39,4<br />
BBB − −<br />
BB und niedriger − −<br />
Kein Rating 0,3 0,5<br />
Gesamt 13,4 42,1<br />
Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise repräsentiert<br />
gemäß IFRS 7 der Buchwert der Wertpapiere die<br />
maximale Kreditexponierung zum Bilanzstichtag.<br />
Ratingkategorien<br />
Sonstige Wertpapiere − jederzeit veräußerbar; festverzinslich<br />
Zeitwert<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
AAA 26.895,5 29.710,5<br />
AA 9.778,0 11.803,3<br />
A 7.835,9 6.385,7<br />
BBB 4.555,2 4.124,0<br />
BB und niedriger 1.739,6 1.719,4<br />
Kein Rating 124,5 134,6<br />
Gesamt 50.928,6 53.877,5<br />
Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />
führenden internationalen Ratingagenturen.<br />
Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise repräsentiert<br />
gemäß IFRS 7 der Buchwert der Wertpapiere die<br />
maximale Kreditexponierung zum Bilanzstichtag.<br />
Ratingkategorien<br />
Sonstige Wertpapiere − erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet; festverzinslich<br />
Zeitwert<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
AAA 37,4 36,8<br />
AA 79,7 142,7<br />
A 60,4 74,6<br />
BBB 31,6 14,7<br />
BB und niedriger − 2,6<br />
Kein Rating 10,5 11,6<br />
Gesamt 219,7 283,0<br />
Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />
führenden internationalen Ratingagenturen.<br />
Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise repräsentiert<br />
gemäß IFRS 7 der Buchwert der Wertpapiere die<br />
maximale Kreditexponierung zum Bilanzstichtag.<br />
94
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[6j]<br />
[6k]<br />
[6l] Derivative Finanzinstrumente<br />
Derivative Finanzinstrumente (Derivate) sind Finanzinstrumente,<br />
deren beizulegender Zeitwert sich von einem oder<br />
mehreren zugrunde liegenden Vermögenswerten ableiten<br />
lässt.<br />
Dabei wird zwischen außerbörslich individuell abgeschlossenen<br />
Geschäften, den sogenannten Over-the-Counter-<br />
(OTC-)Produkten, und an der Börse abgeschlossenen<br />
standardisierten Geschäften unterschieden. Derivate<br />
werden eingesetzt, um Währungs-, Zinsänderungs- und<br />
Marktpreisrisiken abzusichern. Dies geschieht innerhalb<br />
der einzelnen Konzernunternehmen im Rahmen der<br />
jeweiligen aufsichtsrechtlichen Vorschriften sowie zusätzlicher<br />
innerbetrieblicher Richtlinien. Ein Ausfallrisiko der<br />
Kontrahenten ist bei börsengehandelten Produkten praktisch<br />
nicht gegeben. Die außerbörslich abgeschlossenen<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Erlöse aus Veräußerung<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Festverzinslich<br />
Nicht festverzinslich<br />
12.716,2 11.838,0<br />
börsennotiert 2.827,9 2.799,6<br />
nicht börsennotiert 84,7 230,6<br />
2.912,6 3.030,2<br />
Gesamt 15.628,8 14.868,2<br />
Realisierte Gewinne und Verluste<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar<br />
Gewinne aus dem Abgang<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
festverzinslich 429,0 359,6<br />
nicht festverzinslich 177,1 425,8<br />
Verluste aus dem Abgang<br />
606,1 785,5<br />
festverzinslich 195,1 152,7<br />
nicht festverzinslich 166,8 88,5<br />
361,8 241,3<br />
Gesamt 244,3 544,2<br />
OTC-Derivate enthalten hingegen ein theoretisches Risiko<br />
in Höhe der Wiederbeschaffungskosten. Daher werden in<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> für diese Geschäfte nur solche<br />
Kontrahenten ausgewählt, die eine sehr hohe Bonität<br />
aufweisen. Die Derivate werden mit ihren beizulegenden<br />
Zeitwerten bewertet. Sie werden – je nachdem, ob sie sich<br />
für eine Bilanzierung als Sicherungsbeziehung qualifizieren<br />
oder nicht bzw. ob sie positive oder negative Zeitwerte<br />
aufweisen –, wie in der folgenden Tabelle dargestellt,<br />
ausgewiesen. Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> hat zum<br />
31. Dezember <strong>2011</strong> für Derivate Sicherheiten in Form von<br />
Wertpapieren mit einem Mindestrating von AA erhalten,<br />
die veräußert oder als Sicherheit weitergereicht werden<br />
dürfen. Der beizulegende Zeitwert dieser Sicherheiten<br />
beträgt 260,9 Mio. €.<br />
Beizulegender<br />
Bilanzierung als<br />
Bilanzausweis <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Zeitwert<br />
Sicherungsbeziehung<br />
Kapitalanlagen, sonstige<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Positiv Nein Wertpapiere, Handelsbestände 842,2 370,7<br />
Ja Übrige Aktiva 45,4 29,4<br />
Negativ Nein<br />
Verbindlichkeiten,<br />
Ja<br />
sonstige Verbindlichkeiten −117,9 −91,0<br />
Saldo aller Derivate 769,7 309,1<br />
95
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[6m]<br />
Derivate – offene Positionen<br />
In der folgenden Tabelle zeigen wir die beizulegenden<br />
Zeitwerte sowie die zugehörigen Nominalwerte unserer<br />
gesamten offenen Positionen, gegliedert nach Risikoarten.<br />
Positive und negative Zeitwerte haben wir saldiert. Sie<br />
betrugen am 31. Dezember <strong>2011</strong> mit 769,7 (309,1) Mio. €<br />
0,6 (0,2) % der Bilanzsumme. Die ausgewiesenen beizulegenden<br />
Zeitwerte geben notierte Preise wieder oder<br />
beruhen auf Stichtagsbewertungen anhand anerkannter<br />
Bewertungsmethoden. Zinsrisiken in der Lebensversicherung<br />
werden durch Swaptions abgesichert. Diese<br />
Optionen auf Erhalt eines festen Zinssatzes werden in<br />
der Kategorie Zinsrisiken / Over-the-Counter ausgewiesen.<br />
Zum Stichtag betrugen die beizulegenden Zeitwerte der<br />
genannten Swaptions 399,7 (186,0) Mio. €. Die zugrunde<br />
liegenden Nominalwerte ergaben 4,9 (7,4) Mrd. €. Das<br />
Kapitalanlageergebnis aus Derivaten enthält einen Gewinn<br />
aus Wertschwankungen jener Optionen in Höhe von<br />
317,2 (76,4) Mio. €. Obwohl bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
Derivate grundsätzlich dazu dienen, Risiken ökonomisch<br />
zu sichern, erfüllt nur ein Anteil von 39,1 (29,4) Mio. €<br />
die Vorgaben des IAS 39 für die Bilanzierung als Sicherungsbeziehung.<br />
Der IAS 39 unterscheidet zwischen der Absicherung von<br />
beizulegenden Zeitwerten, der Absicherung von Zahlungsströmen<br />
sowie der Absicherung einer Nettoinvestition in<br />
einen ausländischen Geschäftsbetrieb.<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Zum 31. Dezember <strong>2011</strong> neu hinzugekommen ist die Risikoart<br />
Rohstoffrisiken. Unter Rohstoffrisiko wird das Risiko<br />
aufgrund von Preisänderungen von Rohstoffen verstanden.<br />
Für die bisher unter sonstigen Risiken enthaltenen Versicherungsrisiken<br />
haben wir eine neue Risikoart eingeführt.<br />
Unter Versicherungsrisiko wird das Risiko verstanden,<br />
das in abgewandelter Form wiederum durch einen Versichrungsvertrag<br />
abgesichert werden kann. Neben CatBonds<br />
fallen hierunter u. a. die GMxB Derivate und die Absicherungsderivate<br />
GMxB.<br />
Cashflow‑Hedge<br />
Die Absicherung von Zahlungsströmen spielt bei Schwankungen<br />
eine Rolle, die beispielsweise durch variable<br />
Zinszahlungen verursacht werden. Im Konzern setzt man<br />
entsprechende Derivate hauptsächlich ein, um Zinsrisiken<br />
abzusichern. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des<br />
Sicherungsinstruments werden zu diesem Zweck erfolgsneutral<br />
im Eigenkapital verbucht. Erst mit tatsächlichem<br />
Kapitalab- oder -zufluss, verursacht durch den abgesicherten<br />
Sachverhalt, wird die so gebildete Eigenkapitalposition<br />
erfolgswirksam aufgelöst. Die dem ineffektiven<br />
Teil der Absicherung zuzuschreibende Wertänderung des<br />
Zeitwerts des Sicherungsinstruments ist vernachlässigbar.<br />
Zum Stichtag ergibt sich eine Eigenkapitalposition aus der<br />
Absicherung von Zahlungsströmen von 4,7 (3,3) Mio. €.<br />
Der saldierte beizulegende Zeitwert der Derivate, der<br />
in diese Kategorie fällt, beläuft sich zum Stichtag auf<br />
39,1 (29,4) Mio. €.<br />
96
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Derivate –<br />
Fälligkeiten in Jahren Gesamt<br />
Offene Positionen<br />
< 1 1–2 2–3 3–4 4–5 > 5 <strong>2011</strong> 2010<br />
Zinsrisiken<br />
börsengehandelt<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Zeitwert −4,0 − − − − − −4,0 −1,3<br />
Nominalwert<br />
Over-the-Counter<br />
602,5 − − − − − 602,5 469,5<br />
Zeitwert 144,6 42,0 157,6 47,7 66,5 366,6 825,1 311,3<br />
Nominalwert<br />
gesamt<br />
1.268,8 524,7 2.487,7 778,7 803,8 4.153,1 10.016,8 11.489,0<br />
Zeitwert 140,6 42,0 157,6 47,7 66,5 366,6 821,1 310,0<br />
Nominalwert<br />
Währungsrisiken<br />
börsengehandelt<br />
1.871,3 524,7 2.487,7 778,7 803,8 4.153,1 10.619,3 11.958,5<br />
Zeitwert −0,1 − − − − − −0,1 −<br />
Nominalwert<br />
Over-the-Counter<br />
20,0 − − − − − 20,0 −<br />
Zeitwert −40,0 − − − − −23,8 −63,7 −19,3<br />
Nominalwert<br />
gesamt<br />
2.641,0 − − − − 243,5 2.884,5 3.617,9<br />
Zeitwert −40,1 − − − − −23,8 −63,8 −19,3<br />
Nominalwert<br />
Aktien‑ und Indexrisiken<br />
börsengehandelt<br />
2.661,0 − − − − 243,5 2.904,5 3.617,9<br />
Zeitwert −0,3 − − − − − −0,3 3,3<br />
Nominalwert<br />
Over-the-Counter<br />
320,9 − − − − − 320,9 671,4<br />
Zeitwert − − 0,1 12,6 0,9 − 13,6 16,6<br />
Nominalwert<br />
gesamt<br />
5,9 2,2 48,2 63,0 38,3 − 157,5 152,0<br />
Zeitwert −0,3 − 0,1 12,6 0,9 − 13,3 20,0<br />
Nominalwert<br />
Kreditrisiken<br />
börsengehandelt<br />
326,7 2,2 48,2 63,0 38,3 − 478,3 823,3<br />
Zeitwert − − − − − − − −<br />
Nominalwert<br />
Over-the-Counter<br />
− − − − − − − −<br />
Zeitwert −0,9 − − − −1,3 − −2,2 −1,6<br />
Nominalwert<br />
gesamt<br />
57,9 − − − 14,0 − 71,9 406,3<br />
Zeitwert −0,9 − − − −1,3 − −2,2 −1,6<br />
Nominalwert<br />
Rohstoffrisiken<br />
Over-the-Counter<br />
57,9 − − − 14,0 − 71,9 406,3<br />
Zeitwert 0,6 − − − − − 0,6 −<br />
Nominalwert<br />
Versicherungsrisiken<br />
Over-the-Counter<br />
14,6 − − − − − 14,6 −<br />
Zeitwert − − − − − 0,7 0,7 −<br />
Nominalwert<br />
Sonstige Risiken<br />
− − − − − 6,9 6,9 −<br />
Zeitwert −0,1 − − − − − −0,1 0,1<br />
Nominalwert<br />
Summe aller Risiken<br />
1,6 − − − − − 1,6 −<br />
Zeitwert 99,9 42,0 157,8 60,3 66,1 343,5 769,7 309,1<br />
Nominalwert 4.933,0 527,0 2.535,9 841,7 856,0 4.403,5 14.097,1 16.806,1<br />
97
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[6n]<br />
Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Restlaufzeit und<br />
Höhe der am Bilanzstichtag abgesicherten Zahlungsströme.<br />
[7] Übrige Kapitalanlagen<br />
Die übrigen Kapitalanlagen enthalten im Wesentlichen<br />
Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen<br />
Versicherungsgeschäft in Höhe von 171,0 (139,5) Mio. €<br />
sowie Einlagen bei Kreditinstituten über 1.255,2 (1.363,0)<br />
Mio. €. Unter den Einlagen bei Kreditinstituten weisen wir<br />
104,3 (133,2) Mio. € Forderungen aus Pensionsgeschäften<br />
aus, die wir als Pensionsnehmer im Rahmen von echten<br />
Pensionsgeschäften den Pensionsgebern für die Überlassung<br />
von Wertpapieren eingebucht haben.<br />
[8] Anteil der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Nominalbeiträge abgesicherter Transaktionen <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Restlaufzeiten<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
bis zu einem Jahr − 45,3<br />
mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren − −<br />
mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 25,0 −<br />
mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren − 25,0<br />
mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 25,0 −<br />
mehr als fünf Jahre 339,0 225,0<br />
Gesamt 389,0 295,3<br />
Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise repräsentiert<br />
gemäß IFRS 7 der Buchwert dieser sonstigen Kapitalanlagen<br />
die maximale Kreditexponierung zum Bilanzstichtag.<br />
Da die übrigen Kapitalanlagen überwiegend eine<br />
Laufzeit von weniger als einem Jahr haben, entsprechen<br />
die beizulegenden Zeitwerte weitgehend den Buchwerten.<br />
Anteil der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Beitragsüberträge 143,1 141,1<br />
Deckungsrückstellung 3.586,7 3.668,4<br />
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 859,4 855,4<br />
Übrige versicherungstechnische Rückstellungen 186,6 192,3<br />
Gesamt 4.775,7 4.857,2<br />
[9] Forderungen<br />
[9a]<br />
Die gegenüber Versicherungsnehmern ausgewiesenen<br />
An sprüche betreffen vor allem Forderungen aus uneingelösten<br />
Versicherungs scheinen und Folge beitragsrechnungen.<br />
Die Forderungen an Versicherungsvermittler resultieren im<br />
Wesentlichen aus dem laufenden Abrechnungsverkehr mit<br />
Maklern und Versicherungsvertretern.<br />
98
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Beide Positionen wurden um gebildete Pauschalwertberichtigungen<br />
wegen des allgemeinen Kreditrisikos und um Einzelwertberichtigungen<br />
gekürzt. Wegen möglicher sonstiger<br />
Ausfälle aus Forderungen gegenüber Versicherungsnehmern<br />
wurden Stornorückstellungen angesetzt.<br />
Die laufenden Steuerforderungen umfassen die gewinnabhängigen<br />
Steuerforderungen. Darunter fallen entstandene<br />
Forderungen aus Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer<br />
oder gewinnabhängiger ausländischer Steuer. Ab dem<br />
Geschäftsjahr <strong>2011</strong> werden gewinnunabhängige Steuerforderungen<br />
in Höhe von 117,6 Mio. € nicht mehr unter<br />
der Position laufende Steuerforderungen ausgewiesen,<br />
sondern unter der Position sonstige Forderungen. Latente<br />
Steuererstattungsansprüche werden unter der Position<br />
aktive Steuerabgrenzung ausgewiesen. Von den laufenden<br />
Steuerforderungen entfallen 243,0 (238,1) Mio. € auf<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Körperschaftsteuern inklusive Solidaritätszuschlag bei<br />
Gesellschaften im Inland.<br />
Von den Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen<br />
Versicherungsgeschäft entfallen 464,9 (421,9) Mio. €<br />
auf Forderungen gegenüber Versicherungsvermittlern.<br />
In den Forderungen enthalten sind Forderungen von<br />
377,7 (370,6) Mio. €, die aus Verträgen ohne signifikanten<br />
Risikotransfer resultieren. Diese Verträge fallen nicht in den<br />
Anwendungsbereich des IFRS 4. Abweichend von der rein<br />
ökonomischen Sichtweise repräsentiert gemäß IFRS 7 der<br />
Buchwert der sonstigen Forderungen die maximale Kreditexponierung<br />
zum Bilanzstichtag. Da die sonstigen Forderungen<br />
überwiegend eine Laufzeit von weniger als einem<br />
Jahr haben, entsprechen die beizulegenden Zeitwerte<br />
weitgehend den Buchwerten.<br />
Forderungen <strong>2011</strong><br />
Laufende Steuerforderungen 257,5 346,9<br />
Sonstige Forderungen<br />
[9b]<br />
fällige Zins- und Mietforderungen 2.029,3 2.105,4<br />
Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft 1.051,7 1.041,4<br />
Forderungen aus Verträgen ohne signifikanten Risikotransfer 377,7 370,6<br />
gewinnunabhängige Steuerforderungen 117,6 –<br />
Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft 109,9 98,6<br />
übrige sonstige Forderungen 646,0 777,4<br />
Mio. €<br />
2010<br />
Mio. €<br />
4.332,2 4.393,4<br />
Gesamt 4.589,7 4.740,3<br />
Fälligkeitsstruktur der Forderungen Fortgeführte<br />
Restlaufzeiten<br />
<strong>2011</strong><br />
Mio. €<br />
Anschaffungskosten<br />
bis zu einem Jahr 4.398,4 4.468,0<br />
mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 31,1 37,5<br />
mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 37,5 34,9<br />
mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 28,6 35,6<br />
mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 29,8 36,1<br />
mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 29,4 102,8<br />
mehr als zehn Jahre 34,9 25,5<br />
Gesamt 4.589,7 4.740,3<br />
2010<br />
Mio. €<br />
99
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[10] Aktivierte Abschlusskosten<br />
In der planmäßigen Veränderung ist neben der Abschreibung<br />
auch eine planmäßige Verzinsung enthalten. Unter<br />
die außerplanmäßigen Veränderungen fallen Zu- und<br />
Abschreibungen aufgrund von Änderungen der den<br />
Berechnungen zugrunde liegenden Annahmen, die eine<br />
Anpassung der Bewertung erforderlich machen. Im<br />
[11] Steuerabgrenzung<br />
Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen aktiven und passiven<br />
latenten Steuern betreffen die nachfolgenden Bilanzpositionen:<br />
[11a]<br />
Der Veränderung der latenten Steuerpositionen gegenüber<br />
dem Vorjahr von (netto) 155,4 (193,7) Mio. € wurde in Höhe<br />
von 195,8 (48,5) Mio. € erfolgswirksam und in Höhe von<br />
− 40,4 (145,2) Mio. € erfolgsneutral abgebildet.<br />
Auf temporäre Differenzen in Höhe von 104,8 (103,3) Mio. €<br />
in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen und<br />
assoziierten Unternehmen, sogenannte Outside Basis Differences,<br />
wurden keine latenten Steuern gebildet.<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Aktivierte Abschlusskosten (brutto) <strong>2011</strong><br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 6.522,9 6.437,1<br />
Währungsänderungen − 25,4 7,0<br />
Neu aktivierte Abschlusskosten 1.001,6 853,1<br />
Planmäßige Veränderung − 803,9 − 677,4<br />
Außerplanmäßige Veränderung − 248,8 − 100,6<br />
Veränderung Konsolidierungskreis/sonstige Bestandsveränderungen − 32,7 3,8<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 6.413,7 6.522,9<br />
Mio. €<br />
Geschäftsjahr erfolgte eine deutliche Anpassung des langfristigen<br />
Zinsniveaus in Orientierung an die nachhaltige<br />
laufende Verzinsung der Kapitalanlagen. Die nun geringere<br />
Zinsmarge führte zu hohen außerordentlichen Abschreibungen<br />
der aktivierten Abschlusskosten.<br />
Entstehungsursachen Aktiv Passiv<br />
Aktiva<br />
Immaterielle Vermögenswerte 8,2 7,5 89,8 103,3<br />
Kapitalanlagen 1.197,5 1.042,2 1.183,6 1.197,5<br />
Aktivierte Abschlusskosten 1,6 2,2 572,3 567,1<br />
Sonstige 513,6 582,6 392,5 449,6<br />
Gesamt Aktiva<br />
Passiva<br />
1.720,9 1.634,5 2.238,2 2.317,5<br />
Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) 458,5 295,5 442,4 274,7<br />
Sonstige Rückstellungen 170,8 185,9 86,8 77,9<br />
Sonstige 91,7 69,0 15,6 30,9<br />
Gesamt Passiva<br />
Außerbilanziell<br />
721,0 550,4 544,8 383,5<br />
Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften 64,2 83,8 − −<br />
Gesamt 2.506,1 2.268,7 2.783,0 2.701,0<br />
<strong>2011</strong><br />
Mio. €<br />
2010<br />
Mio. €<br />
<strong>2011</strong><br />
Mio. €<br />
Latente Steuern auf Verlustvorträge werden aktiviert,<br />
soweit aufgrund der steuerlichen Ergebnisplanung eine<br />
Verwertung mit ausreichender Sicherheit zu erwarten<br />
ist. In der folgenden Tabelle haben wir die vorhandenen<br />
aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge sowie die<br />
Verlustvorträge selbst aufgegliedert.<br />
100<br />
2010<br />
Mio. €<br />
2010<br />
Mio. €
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[11b]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Entwicklung der aktiven<br />
31.12. Änderungen Nachträgliche Zugänge Verbrauch Übrige 31.12.<br />
latenten Steuern auf Verlust‑<br />
Vorjahr aufgrund Zu‑ und Abgänge aufgrund<br />
Verände‑ Geschäfts‑<br />
vorträge und Steuergutschriften<br />
nachträglicher aufgrund neuer<br />
rungen jahr<br />
steuerlicher geänderter Wert‑ Verluste<br />
Korrekturen berichtigungen<br />
Aktive latente Steuern auf<br />
körperschaftsteuerliche<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Verlustvorträge<br />
gewerbesteuerliche<br />
77,0 −2,0 −19,7 17,6 −4,8 −10,1 58,0<br />
Verlustvorträge<br />
steuerliche Verlustvorträge<br />
6,8 − −0,8 1,3 −1,1 − 6,2<br />
aus Veräußerungsverlusten − − − − − − −<br />
Steuergutschriften − − − − − − −<br />
Gesamt 83,8 −2,0 −20,5 18,9 −5,9 −10,1 64,2<br />
[11c]<br />
Steuerliche Verlustvorträge<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
und Steuergutschriften<br />
Mit darauf Ohne darauf Gesamt Mit darauf Ohne darauf Gesamt<br />
gebildeter gebildete<br />
gebildeter gebildete<br />
aktiver Steuer‑ aktive Steuer‑<br />
aktiver Steuer‑ aktive Steuer‑<br />
abgrenzung abgrenzung<br />
abgrenzung abgrenzung<br />
Körperschaftsteuerliche<br />
Verlustvorträge<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
bis zu drei Jahre vortragsfähig<br />
mehr als drei und bis zu<br />
13,1 67,2 80,3 11,3 37,3 48,6<br />
zehn Jahre vortragsfähig<br />
mehr als zehn Jahre<br />
112,5 66,4 178,9 148,0 24,3 172,3<br />
vortragsfähig<br />
zeitlich unbeschränkt<br />
− 2,7 2,7 15,6 5,6 21,2<br />
vortragsfähig 130,6 252,2 382,8 147,2 283,3 430,5<br />
Gewerbesteuerliche Verlustvorträge<br />
zeitlich unbeschränkt<br />
256,2 388,5 644,7 322,1 350,5 672,6<br />
vortragsfähig<br />
Steuerliche Verlustvorträge<br />
aus Veräußerungsverlusten<br />
39,5 168,1 207,6 43,6 192,5 236,1<br />
bis zu drei Jahre vortragsfähig<br />
mehr als drei und bis zu<br />
− − − − − −<br />
zehn Jahre vortragsfähig<br />
mehr als zehn Jahre<br />
− − − − − −<br />
vortragsfähig<br />
zeitlich unbeschränkt<br />
− − − − − −<br />
vortragsfähig<br />
Steuergutschriften<br />
− − − − − −<br />
bis zu drei Jahre vortragsfähig<br />
mehr als drei und bis zu<br />
− − − − − −<br />
zehn Jahre vortragsfähig<br />
mehr als zehn Jahre<br />
− − − − − −<br />
vortragsfähig<br />
zeitlich unbeschränkt<br />
− − − − − −<br />
vortragsfähig − − − − − −<br />
Gesamt 295,7 556,6 852,3 365,7 543,0 908,7<br />
101
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[12] Übrige Aktiva<br />
[12a]<br />
[12b]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Zusammensetzung <strong>2011</strong><br />
Sachanlagen 1.674,5 1.710,6<br />
Vermögenswerte aus Versicherungsverträgen 436,5 466,1<br />
Andere Vermögenswerte 212,6 205,5<br />
Gesamt 2.323,5 2.382,2<br />
Sachanlagen – Entwicklung im Geschäftsjahr Eigengenutzte Betriebs‑ und Übrige Gesamt Gesamt<br />
Grundstücke Geschäfts‑<br />
und Bauten ausstattung<br />
<strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Bruttobuchwert 31.12. Vorjahr 2.083,9 553,6 6,1 2.643,6 2.810,1<br />
Kumulierte Abschreibungen 31.12. Vorjahr 577,8 350,1 5,1 932,9 1.028,1<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 1.506,1 203,5 1,0 1.710,6 1.782,0<br />
Währungsänderungen − 6,0 − 1,8 − − 7,7 2,4<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − 21,5 − 11,3 − − 32,9 −<br />
Zugänge 49,2 93,5 0,3 142,9 205,5<br />
Abgänge 5,5 6,7 − 12,1 54,8<br />
Zuschreibungen 0,4 − − 0,4 2,3<br />
Planmäßige Abschreibungen 36,3 77,5 0,6 114,3 95,8<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen 5,8 1,5 − 7,3 6,7<br />
Umgliederung − 6,0 1,0 − − 5,1 − 124,3<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 1.474,6 199,2 0,7 1.674,5 1.710,6<br />
Kumulierte Abschreibungen 31.12. Geschäftsjahr 610,2 365,6 5,3 981,2 932,9<br />
Bruttobuchwert 31.12. Geschäftsjahr 2.084,7 564,8 6,0 2.655,6 2.643,6<br />
Der beizulegende Zeitwert der eigengenutzten Grundstücke<br />
und Bauten beläuft sich auf 1.566,7 (1.645,0) Mio. €.<br />
Mio. €<br />
102<br />
2010<br />
Mio. €
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
[13] Eigenkapital<br />
[13a] Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage<br />
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt am Bilanzstichtag<br />
196.279.504,20 € und ist eingeteilt in 75.492.117 Stückaktien.<br />
Die Aktien lauten auf den Namen.<br />
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit<br />
bis zum 8. Mai 2012 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um<br />
insgesamt bis zu 97.500.000 € durch Ausgabe von bis zu<br />
37.500.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien<br />
zu erhöhen (genehmigtes Kapital).<br />
Zur Gewährung von Aktien an die Inhaber oder Gläubiger<br />
von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die<br />
bis zum 8. Mai 2012 begeben werden, steht ein bedingtes<br />
Kapital von 97.500.000 € zur Ausgabe von bis zu<br />
37.500.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien<br />
zur Verfügung.<br />
[13b] Gewinnrücklagen<br />
Die Gewinnrücklagen untergliedern sich in die gesetzliche<br />
Rücklage der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG in Höhe von<br />
0,5 Mio. € und die anderen Gewinnrücklagen des Konzerns,<br />
deren Entwicklung und Zusammensetzung aus der Übersicht<br />
auf Seite 50 f. zu ersehen ist.<br />
[13c] Schwankungsrückstellungen<br />
Die Schwankungsrückstellungen, die gemäß IFRS- bzw.<br />
US-GAAP-Vorschriften im Eigenkapital auszuweisen sind,<br />
betragen 352,2 (373,4) Mio. €.<br />
[13d] Übrige Rücklagen<br />
Die Übrigen Rücklagen enthalten 12,9 (12,9) Mio. € unrealisierte<br />
Gewinne und Verluste aus der Equity-Bewertung<br />
assoziierter Unternehmen und 304,7 (310,3) Mio. € unrealisierte<br />
Gewinne und Verluste aus im Wesentlichen sonstigen<br />
jederzeit veräußerbaren Wertpapieren sowie Anteilen an<br />
nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen.<br />
103
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[13e]<br />
[13f]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen und Hedging <strong>2011</strong><br />
Nicht konsolidierte verbundene und nicht nach der Equity-Methode bewertete assoziierte Unternehmen 82,8 101,1<br />
Nach der Equity-Methode bewertete assoziierte Unternehmen 23,1 23,1<br />
Hedging 35,4 20,8<br />
Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar<br />
festverzinslich 932,4 470,9<br />
nicht festverzinslich 135,2 356,7<br />
Abzüglich:<br />
Mio. €<br />
104<br />
2010<br />
Mio. €<br />
1.067,6 827,6<br />
Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung 856,5 623,6<br />
latente Steuern 60,3 55,3<br />
nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital 10,8 10,8<br />
Konsolidierungseffekt −40,9 −38,1<br />
Gesamt 322,2 321,1<br />
Steuereffekte, die in den direkt im<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Eigenkapital erfassten Erträgen und<br />
Vor Steuern Steuern Nach Steuern Vor Steuern Steuern Nach Steuern<br />
Aufwendungen enthalten sind<br />
Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Währungsumrechnung<br />
Unrealisierte Gewinne und<br />
−43,6 − −43,6 39,5 − 39,5<br />
Verluste aus Kapitalanlagen −3,9 1,9 −5,8 −479,2 −125,0 −354,2<br />
Veränderung aus der Equity-Bewertung − − − − − −<br />
Veränderung aus Hedging 10,0 3,1 6,9 −5,3 −1,7 −3,6<br />
Versicherungsmathematische Gewinne und<br />
Verluste aus leistungsorientierten<br />
Versorgungszusagen 44,8 13,3 31,5 −49,5 −15,8 −33,7<br />
Sonstige Veränderungen<br />
Direkt im Eigenkapital erfasste<br />
−8,4 − −8,4 −30,4 −6,3 −24,1<br />
Erträge und Aufwendungen −1,1 18,3 −19,4 −524,9 −148,8 −376,1
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[13 g]<br />
[14] Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
Unter den nachrangigen Verbindlichkeiten werden zum<br />
einen nachrangige Schuldverschreibungen der Munich<br />
Re ausgewiesen. Des Weiteren werden in der Position<br />
nachrangige Verbindlichkeiten der Bank Austria Creditanstalt<br />
Versicherung AG (BA-CA Versicherung) in Form von<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen 10,8 10,8<br />
Anteil am Jahresergebnis 15,3 12,1<br />
Übriges Eigenkapital 142,8 152,1<br />
Gesamt 168,9 175,0<br />
[15] Beitragsüberträge<br />
[15a]<br />
Namensschuldverschreibungen über eingezahltes Ergänzungskapital<br />
berücksichtigt.<br />
Der beizulegende Zeitwert der nachrangigen Verbindlichkeiten<br />
beträgt zum Stichtag 971,9 (427,0) Mio. €.<br />
Beitragsüberträge <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Brutto 1.833,8 1.883,9<br />
Rückversicherungsanteil 143,1 141,1<br />
Netto 1.690,7 1.742,8<br />
[15b]<br />
Entwicklung der Beitragsüberträge (brutto) <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Bilanzwert 31.12.Vorjahr 1.883,9 1.677,2<br />
Währungsänderungen − 108,4 29,6<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − 125,1 –<br />
Zugang/Abgang Portfolio – –<br />
Gebuchte Beiträge 18.639,2 18.457,0<br />
Verdiente Beiträge 18.455,7 18.279,8<br />
Stand 31.12. Geschäftsjahr 1.833,8 1.883,9<br />
105
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[16] Deckungsrückstellung<br />
[16a]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
Deckungsrückstellung <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Brutto 94.012,3 93.617,5<br />
Rückversicherungsanteil 3.586,7 3.668,4<br />
Netto 90.425,6 89.949,1<br />
[16b]<br />
Darstellung nach Rechnungszinssätzen<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
(brutto)<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Rechnungszins ≤ 2,5% 7.330,0 6.177,3<br />
Rechnungszins > 2,5% und ≤ 3% 17.775,2 18.253,2<br />
Rechnungszins > 3% und ≤ 3,5% 27.136,3 27.525,6<br />
Rechnungszins > 3,5% und ≤ 4 % 16.571,9 15.884,6<br />
Rechnungszins > 4 % 20.784,7 21.231,9<br />
Ohne Rechnungszins 4.414,2 4.544,9<br />
Gesamt 94.012,3 93.617,5<br />
[16c]<br />
Entwicklung der Deckungsrückstellung (brutto) <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 93.617,5 91.011,1<br />
Währungsänderungen<br />
Veränderungen<br />
−16,6 5,3<br />
planmäßig 862,3 1.941,8<br />
außerplanmäßig − 0,2<br />
Veränderung Konsolidierungskreis −1.034,1 −<br />
sonstiges 583,2 659,0<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 94.012,3 93.617,5<br />
Die unter Sonstiges ausgewiesene Veränderung betrifft mit<br />
368,0 Mio. € Sparbeiträge für Kapitalisierungsprodukte und<br />
mit 8,2 Mio. € Portfolioein- und -austritte (Vorjahresdarstellung<br />
angepasst). In den planmäßigen Veränderungen<br />
der Deckungsrückstellung sind die aus der prospektiven<br />
Kalkulation resultierenden Veränderungen aufgrund von<br />
Beitragszahlungen, Leistungsfällen und der Abwicklung der<br />
Diskontierung im Berichtsjahr enthalten.<br />
106
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[17] Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />
[17a]<br />
In der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />
sind Rentendeckungsrückstellungen für Rentenverpflichtungen<br />
aus der Kranken-, Kraftfahrt-, Unfall- und<br />
Haftpflichtversicherung in Höhe von 373,2 (375,2) Mio. €<br />
[17b]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Brutto 7.561,8 7.621,5<br />
Rückversicherungsanteil 859,4 855,4<br />
Netto 6.702,4 6.766,1<br />
(brutto) enthalten. Diese wurden nach versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen mit einem Diskontierungszinssatz<br />
von bis zu 4,0 % ermittelt.<br />
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (netto)<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr<br />
Aufwendungen für Versicherungsfälle (einschließlich Aufwendungen für Schadenregulierung)<br />
6.766,1 6.481,5<br />
laufendes Jahr 14.975,1 13.886,6<br />
Vorjahre −326,7 −433,8<br />
gesamt<br />
davon Schadenzahlungen (einschließlich Zahlungen für Schadenregulierung)<br />
14.648,4 13.452,8<br />
laufendes Jahr 11.764,2 10.814,3<br />
Vorjahre 2.576,3 2.380,2<br />
gesamt 14.340,5 13.194,5<br />
Sonstige Veränderungen −56,3 26,3<br />
Veränderung Konsolidierungskreis −315,4 −<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 6.702,4 6.766,1<br />
[17c]<br />
Erwartete Auszahlungen aus den Rückstellungen für noch nicht<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
abgewickelte Versicherungsfälle im Schaden‑/Unfallgeschäft<br />
%<br />
%<br />
Bis zu einem Jahr 41,0 41,6<br />
Mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 35,8 34,5<br />
Mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 12,8 13,2<br />
Mehr als zehn Jahre und bis zu fünfzehn Jahren 5,5 5,7<br />
Mehr als fünfzehn Jahre 4,9 5,0<br />
Gesamt 100,0 100,0<br />
Bei der Ermittlung der erwarteten Auszahlungstermine aus<br />
den Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Ver siche -<br />
rungsfälle ist zu beachten, dass diese naturgemäß mit<br />
einer beträchtlichen Unsicherheit verbunden sein können.<br />
107
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[17d] Netto‑Abwicklungsergebnis des nach Art der Schadenversicherung gebuchten Geschäfts<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
Schadenzahlungen für die einzelnen Anfalljahre (pro Kalenderjahr, netto)<br />
Mio. € Anfalljahr<br />
Kalender jahr ≤ 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> Gesamt<br />
2001 1.469,8<br />
2002 668,7 821,3<br />
2003 338,0 453,1 987,7<br />
2004 211,4 166,2 492,8 1.035,2<br />
2005 177,6 79,6 197,7 516,8 1.079,2<br />
2006 147,2 42,7 80,4 168,8 556,0 1.077,6<br />
2007 108,1 31,0 42,8 80,3 176,1 571,7 1.252,6<br />
2008 86,4 24,4 40,1 49,7 88,4 184,2 626,7 1.374,4<br />
2009 79,4 20,0 23,4 34,2 48,0 89,9 180,3 664,3 1.494,0<br />
2010 58,1 14,7 19,1 21,3 35,5 49,9 97,6 201,8 718,8 1.635,3<br />
<strong>2011</strong> 59,6 11,3 11,4 17,8 27,9 37,8 58,2 108,5 223,3 791,6 1.643,3 2.990,4<br />
Schadenrückstellung für die einzelnen Anfalljahre zum jeweiligen Stichtag (netto)<br />
Mio. € Anfalljahr<br />
Stichtag ≤ 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> Gesamt<br />
31.12.2001 2.376,0<br />
31.12.2002 1.616,7 950,2<br />
31.12.2003 1.263,9 473,1 1.065,3<br />
31.12.2004 950,3 352,0 596,7 1.160,8<br />
31.12.2005 884,7 252,0 319,2 528,2 1.246,3<br />
31.12.2006 739,2 185,4 249,3 360,5 582,8 1.262,3<br />
31.12.2007 679,2 175,4 193,2 274,1 366,8 565,3 1.323,4<br />
31.12.2008 550,4 115,8 185,5 211,7 266,8 357,7 587,1 1.460,2<br />
31.12.2009 471,1 101,2 122,8 173,1 227,4 260,9 374,0 650,2 1.555,2<br />
31.12.2010 389,2 94,3 103,8 138,6 169,4 213,6 281,7 417,7 680,1 1.640,9<br />
31.12.<strong>2011</strong> 331,1 74,1 76,0 132,8 133,6 157,5 225,1 314,0 433,4 743,5 1.698,3 4.319,4<br />
Endschadenstand für die einzelnen Anfalljahre zum jeweiligen Stichtag (netto)<br />
Mio. € Anfalljahr<br />
Stichtag ≤ 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> Gesamt<br />
31.12.2001 3.845,9<br />
31.12.2002 3.755,2 959,4<br />
31.12.2003 3.740,4 935,4 2.053,1<br />
31.12.2004 3.638,3 980,4 2.077,2 2.195,9<br />
31.12.2005 3.750,3 960,1 1.997,5 2.080,1 2.325,5<br />
31.12.2006 3.752,0 936,2 2.008,0 2.081,3 2.218,0 2.339,9<br />
31.12.2007 3.800,1 957,1 1.994,7 2.075,1 2.178,1 2.214,6 2.576,0<br />
31.12.2008 3.757,7 921,9 2.027,1 2.062,4 2.166,5 2.191,3 2.466,4 2.834,6<br />
31.12.2009 3.757,7 927,2 1.987,7 2.058,0 2.175,1 2.184,4 2.433,6 2.689,0 3.049,2<br />
31.12.2010 3.734,0 935,1 1.987,9 2.044,9 2.152,6 2.186,9 2.438,9 2.658,3 2.892,9 3.276,2<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
WährungsbereinigtesNetto-Abwick-<br />
3.735,4 926,2 1.971,4 2.056,9 2.144,6 2.168,6 2.440,5 2.663,0 2.869,5 3.170,4 3.341,6 27.488,1<br />
lungsergebnis<br />
Veränderung<br />
110,4 33,2 81,7 139,1 180,9 171,3 135,6 171,6 179,7 105,9 n.a. 1.309,3<br />
2010 auf <strong>2011</strong> − 1,5 8,9 16,5 − 12,0 8,0 18,4 − 1,6 − 4,7 23,4 105,9 n.a. 161,3<br />
108
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Die Werte in den vorstehenden Tabellen beziehen sich<br />
auf nahezu 100 % des nach Art der Schadenversicherung<br />
gebuchten Geschäfts unseres Konzerns. Der Endschaden<br />
eines Anfalljahres enthält alle Zahlungen, die bis zum<br />
Berichtszeitpunkt für dieses Anfalljahr gezahlt wurden,<br />
sowie die verbleibenden Schadenrückstellungen zum<br />
Berichtszeitpunkt. Bei vollständiger Kenntnis aller bis zum<br />
Bilanzstichtag verursachten Schäden würde der Endschadenstand<br />
für jedes Anfalljahr unverändert bleiben. Die<br />
Abwicklungsdreiecke beruhen auf währungsbereinigten<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
109<br />
Größen. Zu diesem Zweck wurden alle Werte von der<br />
jeweiligen Landeswährung in die Konzernwährung (Euro)<br />
umgerechnet, wobei durchgehend die Währungskurse zum<br />
Ende des aktuellen Berichtsjahres (Kurse vom 31. Dezember<br />
<strong>2011</strong>) verwendet wurden. Dadurch wird sichergestellt,<br />
dass neutrale Netto-Abwicklungsergebnisse, d. h. Ergebnisse,<br />
bei denen der erstmals für ein Anfalljahr geschätzte<br />
Endschaden mit dem aktuell geschätzten Endschaden<br />
übereinstimmt, auch in der Konzernwährung zu keinen<br />
währungsbedingten Abwicklungseffekten führen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[18] Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB)<br />
[18a]<br />
[18b]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
Rückstellung für Beitragsrückerstattung <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Brutto 9.853,9 9.202,9<br />
Rückversicherungsanteil 67,5 66,0<br />
Netto 9.786,4 9.136,9<br />
Rückstellung für Beitragsrückerstattung (brutto) <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
RfB aufgrund nationaler Vorschriften<br />
Latente RfB<br />
5.707,8 5.188,1<br />
erfolgsneutral gebildet 856,0 619,4<br />
erfolgswirksam gebildet 3.290,1 3.395,5<br />
4.146,1 4.014,8<br />
Gesamt 9.853,9 9.202,9<br />
[18c]<br />
Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr<br />
RfB aufgrund nationaler Vorschriften<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 5.188,1 4.860,1<br />
Veränderung der Rückstellung 519,7 328,0<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr<br />
Latente RfB<br />
5.707,8 5.188,1<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 4.014,8 4.845,9<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − 1,3 −<br />
erfolgsneutrale Veränderung aufgrund von Zeitwertschankungen 236,6 − 1.031,7<br />
Veränderung aufgrund ergebniswirksamer Umbewertungen − 104,0 200,7<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr<br />
RfB gesamt<br />
4.146,1 4.014,8<br />
brutto 9.853,9 9.202,9<br />
Rückversicherungsanteil 67,5 66,0<br />
Gesamt 9.786,4 9.136,9<br />
[18d]<br />
Die Überschusszuweisung aus Direktgutschriften im Le bensversicherungsgeschäft<br />
beläuft sich auf 257,4 (243,8) Mio. €.<br />
Sie wird zusätzlich zu der erfolgsabhängigen Beitragsrückerstattung<br />
gewährt.<br />
110
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[19] Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen<br />
Diese Rückstellungen werden retrospektiv bewertet. Die<br />
Entnahme für versicherungstechnische Risiken aus den<br />
Beiträgen und der Deckungsrückstellung erfolgt auf der<br />
Grundlage vorsichtiger Annahmen in Bezug auf die erwartete<br />
Sterblichkeit und Invalidisierung. Dabei werden analog<br />
zur Deckungsrückstellung für die nichtfondsgebundene<br />
Lebensversicherung Rechnungsgrundlagen auf der Basis<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Brutto 119,0 140,7<br />
Rückversicherungsanteil 119,1 126,3<br />
Netto − 0,1 14,4<br />
[20] Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung,<br />
soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird (brutto)<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Bilanzwert zum 31.12. Vorjahr 5.209,8 4.117,2<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − 79,6 −<br />
Währungsänderungen − 17,3 1,8<br />
Sparbeiträge 797,5 939,7<br />
Nicht realisierte Gewinne/Verluste aus Fondsvermögen − 258,8 275,1<br />
Entnahmen aus Deckungsrückstellung für Kosten und Risiko 73,5 43,9<br />
Entnahmen aus Deckungsrückstellung für Leistungen 309,2 314,6<br />
Sonstiges 103,0 234,4<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 5.371,9 5.209,8<br />
bester Schätzwerte mit angemessenen Sicherheitszuschlägen<br />
verwendet. Die Rückstellungen werden unmittelbar<br />
bedeckt durch die Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko<br />
von Inhabern von Lebensversicherungspolicen. Geringe<br />
Differenzbeträge zu diesen Kapitalanlagen ergeben sich<br />
aus passivierten noch nicht verdienten Beitragsanteilen<br />
in den Rückstellungen.<br />
111
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[21] Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
[21a]<br />
Innerhalb der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> wird für die<br />
meisten Mitarbeiter für die Zeit nach der Pensionierung<br />
direkt oder durch Beitragszahlungen an private Einrichtungen<br />
Vorsorge durch die Gesellschaften der Gruppe<br />
getroffen. Art und Höhe der Ruhegelder richten sich nach<br />
den jeweiligen Versorgungsregelungen (Versorgungsordnungen,<br />
einzelvertragliche Zusagen etc.), sie basieren in<br />
der Regel auf Beschäftigungsdauer und Entgelt der Mitarbeiter.<br />
Dabei ist zwischen beitrags- und leistungsorientierten<br />
Altersversorgungssystemen zu unterscheiden. Bei den<br />
beitragsorientierten Altersversorgungssystemen (defined<br />
contribution plans) zahlen die Gesellschaften der Gruppe<br />
aufgrund vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger<br />
Basis Beiträge an Versicherer. Mit Zahlung der Beiträge<br />
bestehen für die Gesellschaften keine weiteren Leistungsverpflichtungen.<br />
Die laufenden Beitragszahlungen in Höhe<br />
[21b]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
von 27,1 (31,9) Mio. € sind Aufwand des laufenden Jahres.<br />
Leistungsorientierte Altersversorgungssysteme (defined<br />
benefit plans) werden innerhalb der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
über Pensionsrückstellungen finanziert. Die Pensionsrückstellungen<br />
umfassen sowohl solche aus bereits<br />
laufenden Pensionen als auch Anwartschaften auf künftig<br />
zu zahlende Pensionen. Die Pensionsrückstellungen werden<br />
konzerneinheitlich gemäß IAS 19 (überarbeitet 2004) nach<br />
der Projected-Unit-Credit-Methode ermittelt. Dabei werden<br />
die zukünftigen Verpflichtungen unter Anwendung versicherungsmathematischer<br />
Verfahren bei realistischer Einschätzung<br />
der relevanten Einflussgrößen bewertet. Die<br />
unter dynamischen Gesichtspunkten nach Eintritt des<br />
Versorgungsfalles zu erwartenden Versorgungsleistungen<br />
werden über die gesamte Beschäftigungszeit der Mitarbeiter<br />
verteilt.<br />
Entwicklung des Barwerts der erdienten Ansprüche aus<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
leistungsorientierten Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Stand 31.12. Vorjahr 1.314,2 1.191,0<br />
Währungsänderungen 2,1 3,8<br />
Veränderung Konsolidierungskreis −2,7 −<br />
Dienstzeitaufwand 39,7 39,3<br />
Zinsaufwand 60,2 59,6<br />
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste −42,9 54,4<br />
Gezahlte Versorgungsleistungen −42,0 −41,1<br />
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 9,5 4,9<br />
Übrige −0,7 2,3<br />
Stand 31.12. Geschäftsjahr 1.337,4 1.314,2<br />
Entwicklung des Planvermögens für leistungsorientierte<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Stand 31.12. Vorjahr 133,4 114,4<br />
Währungsänderungen 1,6 3,4<br />
Veränderung Konsolidierungskreis −3,7 −<br />
Erwartete Erträge 6,5 6,2<br />
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 4,8 −2,4<br />
Kapitalübertrag auf Pensionsfonds 11,9 12,8<br />
Gezahlte Versorgungsleistungen −4,2 −3,2<br />
Übrige −3,7 2,2<br />
Stand 31.12. Geschäftsjahr 146,6 133,4<br />
Die leistungsorientierten Pensionszusagen umfassen auch<br />
Leistungen für medizinische Versorgung. Der Barwert der<br />
erdienten Ansprüche für diese Leistungen beträgt zum<br />
Bilanzstichtag 95,4 (90,0) Mio. €.<br />
112
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[21c]<br />
Die Erstattungsansprüche resultieren aus Rückdeckungsversicherungen,<br />
die zur Absicherung der Versorgungsverpflichtungen<br />
abgeschlossen wurden.<br />
[21d]<br />
[21e]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
Entwicklung der Erstattungsansprüche für leistungsorientierte<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Stand 31.12. Vorjahr 77,3 71,5<br />
Währungsänderungen − −<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − −<br />
Erwartete Erträge 3,4 2,8<br />
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste − 0,3 0,6<br />
Kapitalübertrag 11,6 5,3<br />
Gezahlte Versorgungsleistungen − 1,5 − 1,4<br />
Übrige 1,3 − 1,5<br />
Stand 31.12. Geschäftsjahr 91,8 77,3<br />
Finanzierungsstatus der leistungsorientierten Pensionszusagen <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Nicht über Planvermögen finanzierte Pensionszusagen<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Barwert der erdienten Pensionsansprüche 1.169,3 1.159,6<br />
nicht berücksichtigter nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand − −<br />
übrige 0,1 0,1<br />
bilanzierte Nettoverbindlichkeit<br />
Ganz oder teilweise über Planvermögen finanzierte Pensionszusagen<br />
1.169,4 1.159,7<br />
Barwert der erdienten Pensionsansprüche 168,1 154,6<br />
Planvermögen der Pensionsfonds −146,6 −133,4<br />
nicht berücksichtigter nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand − −<br />
sonstige Forderungen − 1,6<br />
übrige − −<br />
bilanzierte Nettoverbindlichkeit 21,5 22,8<br />
Gesamte bilanzierte Nettoverbindlichkeit 1.190,9 1.182,5<br />
Entwicklung der Rückstellung für leistungsorientierte<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Stand 31.12. Vorjahr 1.182,5 1.077,8<br />
Währungsänderungen 0,5 0,6<br />
Veränderung Konsolidierungskreis −0,6 −<br />
Aufwand 101,6 95,5<br />
Gezahlte Versorgungsleistungen −36,3 −36,5<br />
Kapitalübertrag auf Planvermögen −11,9 −12,8<br />
Übertrag auf sonstige Forderungen − 0,5<br />
Im Eigenkapital verrechnete versicherungsmathematische Gewinne/Verluste −48,4 54,3<br />
Übrige 3,5 3,1<br />
Stand 31.12. Geschäftsjahr 1.190,9 1.182,5<br />
113
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[21f]<br />
Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen<br />
11,4 (3,8) Mio. €, die tatsächlichen Erträge aus Erstattungsansprüchen<br />
3,1 (3,4) Mio. €. Die Aufwendungen sind in der<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung im Wesentlichen<br />
unter den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb<br />
und für Leistungen an Kunden ausgewiesen.<br />
[21 g]<br />
[21h]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
Zusammensetzung des im Geschäftsjahr gebuchten Aufwands <strong>2011</strong><br />
Laufender Dienstzeitaufwand 39,7 39,3<br />
Zinsaufwand 60,2 59,6<br />
Abzüglich<br />
erwartete Erträge aus Planvermögen − 6,5 − 6,2<br />
erwartete Erträge aus Erstattungsansprüchen − 3,4 − 2,8<br />
Tilgung von nachzuverrechnendem Dienstzeitaufwand 9,5 4,9<br />
Übrige 2,1 0,7<br />
Gesamt 101,6 95,5<br />
Mio. €<br />
In der Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen<br />
werden für das Geschäftsjahr unter Berücksichtigung<br />
von Währungsschwankungen und sonstigen Veränderungen<br />
versicherungsmathematische Gewinne / Verluste<br />
von − 46,7 (54,2) Mio. € ausgewiesen, kumuliert von<br />
153,4 (200,1) Mio. €.<br />
Zusammensetzung des Planvermögens<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
zur Bedeckung der Pensionsverpflichtungen<br />
%<br />
%<br />
Nicht festverzinsliche Wertpapiere 15,8 24,5<br />
Festverzinsliche Wertpapiere und Darlehen 73,6 70,4<br />
Grundstücke und Bauten 0,6 0,1<br />
Sonstige 10,0 5,0<br />
Gesamt 100,0 100,0<br />
Die Konzernunternehmen legen bei der Bewertung ihrer<br />
Pensionsverpflichtungen folgende Annahmen (gewichtete<br />
Durchschnittswerte) zugrunde:<br />
Annahmen <strong>2011</strong><br />
2010<br />
%<br />
%<br />
Rechnungszins 5,0 4,7<br />
Erwartete Rendite des Planvermögens 4,9 4,9<br />
Erwartete Rendite der Erstattungsansprüche 5,0 4,8<br />
Anwartschafts-/Gehaltstrend 2,4 2,7<br />
Rententrend 1,9 1,7<br />
Kostentrend für medizinische Versorgung 2,5 2,5<br />
114<br />
2010<br />
Mio. €
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[21i]<br />
Die erwartete Rendite des Planvermögens wird bestimmt<br />
auf der Grundlage von langfristig erwarteten Kapitalrenditen.<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> werden Kapitalüberträge<br />
auf das Planvermögen in Höhe von 1,2 Mio. € erwartet.<br />
[22] Übrige Rückstellungen<br />
[22a]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
Eine Änderung des Kostentrends für medizinische Versorgung<br />
um einen Prozentpunkt hätte folgende Auswirkung<br />
auf die Höhe der Pensionsverpflichtungen und den<br />
Pen sions aufwand:<br />
Erhöhung um<br />
Senkung um<br />
einen Prozentpunkt<br />
einen Prozentpunkt<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Barwert der erdienten Pensionsansprüche 17,9 −14,1<br />
Pensionsaufwand 1,6 −1,2<br />
[21j]<br />
Sonstige Angaben für das laufende Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
2009<br />
2008<br />
2007<br />
und die Vorjahre<br />
Barwert der erdienten Pensionsansprüche<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
(ohne Kosten für medizinische Versorgung) 1.242,0 1.224,2 1.117,1 883,3 921,0<br />
Planvermögen 146,6 133,4 114,4 95,7 94,8<br />
Nicht durch Planvermögen gedeckt<br />
Erfahrungsbedingte Anpassungen<br />
1.095,4 1.090,8 1.002,7 787,6 826,2<br />
der Verpflichtung<br />
Erfahrungsbedingte Anpassungen<br />
−4,1 −2,5 14,1 2,0 20,9<br />
des Planvermögens −0,2 −0,2 0,1 0,1 −<br />
Übrige Rückstellungen <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Rückstellung für<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Provisionen 171,5 171,8<br />
Vorruhestandsleistungen/Altersteilzeit 141,1 119,5<br />
ausstehende Rechnungen 109,7 110,9<br />
Drohverluste 53,0 43,0<br />
sonstige Innen- und Außendienstvergütungen 48,6 43,4<br />
Urlaubs- und Zeitguthaben 39,5 38,8<br />
Jubiläumsleistungen 39,4 35,0<br />
Tantiemen/Wertsteigerungsrechte 34,0 47,4<br />
Spartenwettbewerbe 20,8 28,0<br />
Sonstige Rückstellungen 649,1 725,6<br />
Gesamt 1.306,7 1.363,4<br />
Die Rückstellungen für Vorruhestandsleistungen / Altersteilzeit<br />
und Jubiläumsleistungen sind überwiegend langfristig,<br />
während die Rückstellungen für Provisionen, ausstehende<br />
Rechnungen, Urlaubs- und Zeitguthaben sowie die Sonstigen<br />
im Wesentlichen kurzfristig sind.<br />
In den sonstigen Rückstellungen sind Beträge für Restrukturierungsmaßnahmen<br />
im Rahmen des Projekts „Kontinuierliche<br />
Verbesserung der Wettbewerbsposition“ in Höhe<br />
von insgesamt 243,7 (254,1) Mio. € enthalten.<br />
115
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[22b]<br />
[23] Verbindlichkeiten<br />
[23a]<br />
Die laufenden Steuerverbindlichkeiten umfassen alle<br />
ungewissen gewinnabhängigen Steuerschulden. Darunter<br />
fallen Schulden aus Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer<br />
oder gewinnabhängiger ausländischer Steuer. Ab dem<br />
Geschäftsjahr <strong>2011</strong> werden gewinnunabhängige Steuerverbindlichkeiten<br />
in Höhe von 162,3 Mio. € nicht mehr unter<br />
der Position laufende Steuerverbindlichkeiten ausgewiesen,<br />
sondern unter der Position sonstige Verbindlichkeiten.<br />
Die Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen<br />
Versicherungsgeschäft betreffen überwiegend verzinslich<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
Übrige Rückstellungen – Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 1.363,4 1.262,6<br />
Währungsänderungen − 7,9 2,3<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − 16,1 −<br />
Verbrauch 1.031,1 847,4<br />
Auflösung 113,2 61,3<br />
Abzinsungseffekte 4,3 4,2<br />
Zuführung 1.107,2 1.003,4<br />
Andere Veränderungen − − 0,5<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 1.306,7 1.363,4<br />
Verbindlichkeiten <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Laufende Steuerverbindlichkeiten<br />
Sonstige Verbindlichkeiten<br />
766,9 843,0<br />
Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 4.179,3 4.267,5<br />
Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft 3.715,2 3.790,5<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 320,8 328,6<br />
gewinnunabhängige Steuerverbindlichkeiten 162,3 −<br />
Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 84,5 115,9<br />
Zins- und Mietverbindlichkeiten 57,1 41,7<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 12,5 15,8<br />
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 7,6 11,3<br />
übrige sonstige Verbindlichkeiten 1.138,4 2.696,3<br />
9.677,6 11.267,7<br />
Gesamt 10.444,5 12.110,7<br />
angesammelte Überschussanteile, Beitragsdepots, übrige<br />
Beitragsvorauszahlungen sowie Verträge ohne signifikanten<br />
Risikotransfer. Die Depotverbindlichkeiten sind einbehaltene<br />
Sicherheiten für die an Rückversicherer und<br />
Retrozessionäre in Rückdeckung abgegebene versicherungstechnische<br />
Rückstellungen und lösen insofern keine<br />
Zahlungsströme aus. Die Veränderungen der Depotverbindlichkeiten<br />
leiten sich im Regelfall aus den Veränderungen<br />
der zugehörigen in Rückdeckung gegebenen versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen ab.<br />
116
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[23b]<br />
Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die vertraglichen<br />
Fälligkeiten der sonstigen Verbindlichkeiten. Da Verbindlichkeiten<br />
aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft<br />
untrennbar mit dem Versicherungsgeschäft<br />
verbunden sind, erfolgt eine Erläuterung des daraus<br />
re sultierenden Liquiditätsrisikos gemeinsam mit den<br />
[23c]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
korrespondierenden Versicherungsverträgen. Depotverbindlichkeiten<br />
haben keine vertraglich fixierte Fälligkeit,<br />
ihre Abwicklung erfolgt grundsätzlich in Abhängigkeit von<br />
der Abwicklung der korrespondierenden Rückstellungen.<br />
Beide Positionen bleiben daher in der folgenden Tabelle<br />
unberücksichtigt.<br />
Fälligkeitsstruktur<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
Sonstige Verbindlichkeiten<br />
Restlaufzeiten<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
bis zu einem Jahr 1.422,8 2.549,9<br />
mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 12,7 213,5<br />
mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 30,9 40,9<br />
mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 6,9 1,4<br />
mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 4,3 9,1<br />
mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 213,8 301,8<br />
mehr als zehn Jahre 91,8 93,1<br />
Gesamt 1.783,2 3.209,8<br />
Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
bewerteten sonstigen Verbindlichkeiten<br />
Level 1 Level 2 Level 3 Gesamt Level 1 Level 2 Level 3 Gesamt<br />
zu einem Level der Bewertungshierarchie<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Sonstige Verbindlichkeiten – Derivate 9,7 108,3 − 117,9 5,4 85,6 − 91,0<br />
Bei den sonstigen Verbindlichkeiten bewerten wir derzeit<br />
nur Derivate mit negativem Marktwert zum beizulegenden<br />
Zeitwert.<br />
117
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
[24] Beiträge<br />
[24a]<br />
Beiträge <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Gesamte Beiträge 20.269,5 20.131,2<br />
Gebuchte Bruttobeiträge 18.639,2 18.457,0<br />
Veränderung der Beitragsüberträge (− = Aufwand) −183,5 −177,1<br />
Verdiente Bruttobeiträge 18.455,7 18.279,8<br />
Abgegebene Bruttobeiträge 1.018,9 999,7<br />
Veränderung der Beitragsüberträge (RV-Anteil) (− = Ertrag) −15,0 −1,9<br />
Beiträge an Rückversicherer 1.004,0 997,8<br />
Verdiente Nettobeiträge 17.451,7 17.282,0<br />
Die Beiträge aus der Brutto-Rückstellung für Beitragsrücker<br />
stattung werden entsprechend den internationalen<br />
Rech nungs legungsvorschriften nicht als Beiträge bilanziert,<br />
sondern bei der Veränderung der Deckungsrückstellung<br />
gekürzt. Sie beliefen sich im inländischen Lebensversicherungsgeschäft<br />
auf 76,0 (73,8) Mio. € und im inländischen<br />
Gesundheitsgeschäft auf 320,9 (412,2) Mio. €. Von den<br />
Beiträgen für Lebensversicherungsprodukte, bei denen der<br />
Versicherungsnehmer das Kapitalanlagerisiko trägt, werden<br />
lediglich die zur Deckung des Risikos und der Kosten<br />
kalkulierten Bestandteile der Prämie als gebuchter Bruttobeitrag<br />
ausgewiesen.<br />
118
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[24b]<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
Gebuchte Bruttobeiträge<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
nach Geschäftsfeldern und Sparten<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Leben Deutschland 4.165,0 4.421,3<br />
Gesundheit 5.974,5 5.778,0<br />
Komposit Deutschland<br />
davon:<br />
3.087,3 3.008,3<br />
Kraftfahrt 623,1 599,6<br />
Unfall 711,3 737,6<br />
Feuer und Sach 538,0 510,3<br />
Haftpflicht 488,1 471,1<br />
Transport und Luftfahrt 124,9 100,4<br />
Rechtsschutz 421,1 419,3<br />
sonstige 180,8 170,0<br />
Direktversicherung<br />
davon:<br />
924,3 885,2<br />
Leben 497,9 494,3<br />
Gesundheit 312,8 278,2<br />
Kraftfahrt 16,1 17,3<br />
Unfall 37,2 36,6<br />
sonstige 60,4 58,9<br />
Reiseversicherung 485,3 426,7<br />
International<br />
davon:<br />
4.002,8 3.937,3<br />
Leben 1.574,9 1.559,2<br />
Komposit<br />
davon:<br />
2.427,9 2.378,0<br />
Kraftfahrt 1.090,9 1.107,5<br />
Rechtsschutz 587,2 548,2<br />
sonstige 749,8 722,4<br />
Gesamt 18.639,2 18.457,0<br />
[24c]<br />
Gebuchte Bruttobeiträge<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
nach Ländern<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Deutschland 13.284,6 13.256,7<br />
Polen 1.011,4 935,2<br />
Belgien 965,1 884,5<br />
Spanien 682,7 662,3<br />
Österreich 572,0 573,0<br />
Italien 497,7 513,3<br />
Türkei 306,3 355,4<br />
Großbritannien 209,6 166,0<br />
Niederlande 208,9 203,2<br />
Sonstige 900,8 907,4<br />
Gesamt 18.639,2 18.457,0<br />
119
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[25] Technischer Zinsertrag<br />
In der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgt<br />
eine Aufspaltung des operativen Ergebnisses in die<br />
Teilergebnis größen versicherungstechnisches und<br />
nichtversicherungstech nisches Ergebnis. Hierbei wird<br />
der Versicherungs technik eine Zinskomponente in Form<br />
des technischen Zins ertrags zugewiesen. Dieser Zinsertrag<br />
resultiert aus der Kapital anlage der versicherungstechnischen<br />
Rück stellungen sowie dem Anspruch der<br />
Versicherungs nehmer an Teilen des nicht ver sicherungstech<br />
nischen Ergebnisses.<br />
Je nach Art des betriebenen Versicherungsgeschäfts und<br />
den damit verbundenen gesetzlichen Regelungen ist der<br />
technische Zinsertrag unterschiedlich zu interpretieren:<br />
In der deutschen Lebensversicherung entspricht der technische<br />
Zinsertrag neben den Gewinnen und Verlusten aus<br />
der fondsgebundenen Lebensversicherung der Garantieverzinsung<br />
der Versicherungsnehmer und der auf das IFRS-<br />
Kapitalanlageergebnis bezogenen Überschussbeteiligung,<br />
hergeleitet nach den aufsichtsrechtlichen Vorschriften.<br />
Im internationalen Lebensversicherungsgeschäft werden<br />
neben der risikolosen Verzinsung unserer versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen auf Basis länderspezifischer<br />
langfristiger Zinssätze eine Überschussbeteiligung sowie<br />
die Gewinne und Verluste aus der fondsgebundenen<br />
Lebensversicherung berücksichtigt, soweit entsprechende<br />
Vertragsmodelle vorliegen.<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
Im Segment Gesundheit entspricht der technische Zinsertrag<br />
für inländisches Geschäft der Zinszuführung<br />
zur Alterungs rück stellung (Rechnungszins) sowie der<br />
Zuführung zur Rückstellung für Beitrags rück erstattung.<br />
Diese beruht auf der Zinszuführung zur Rückstellung für<br />
erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung, dem den<br />
Rechnungszins überschreitenden Ergebnis aus Kapitalanlagen<br />
sowie der Beteiligung der Versicherungsnehmer an<br />
den sonstigen nichtversicherungstechnischen Ergebnisbestandteilen.<br />
Im ausländischen Versicherungsgeschäft<br />
beruht der technische Zinsertrag auf der Verzinsung der<br />
sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
mit dem jeweiligen länderspezifischen risikolosen Zinssatz<br />
und, soweit vorhanden, auf der Zinszuführung zur<br />
Deckungsrückstellung.<br />
Im Kompositgeschäft tragen wir der Tatsache Rechnung,<br />
dass in früheren Jahren gebildete Rückstellungen zu höheren<br />
Zinsen angelegt wurden, als das dem heutigen Marktzinsniveau<br />
entspricht. Der technische Zinsertrag entspricht<br />
hier daher der risikolosen Verzinsung unserer versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen zum jeweils historischen<br />
Zins, zu dem auch die Prämie mit entsprechender Laufzeit<br />
angelegt wurde.<br />
120
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[26] Versicherungsleistungen (netto)<br />
[27] Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto)<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
Versicherungsleistungen <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Zahlungen für Versicherungsfälle 15.016,2 13.847,3<br />
Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 336,0 293,9<br />
Veränderung der Deckungsrückstellung und der übrigen Rückstellungen 534,3 2.306,1<br />
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung 1.418,6 1.739,8<br />
Sonstige versicherungstechnische Erträge/Aufwendungen (− = Ertrag) 184,6 187,5<br />
Versicherungsleistungen (brutto) 17.489,6 18.374,6<br />
Zahlungen für Versicherungsfälle 675,7 652,8<br />
Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 28,0 35,6<br />
Veränderung der Deckungsrückstellung und der übrigen Rückstellungen 100,4 100,0<br />
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung 7,5 4,7<br />
Sonstige versicherungstechnische Erträge/Aufwendungen (− = Aufwand) −145,5 −157,0<br />
Versicherungsleistungen (RV‑Anteil) 666,1 636,2<br />
Zahlungen für Versicherungsfälle 14.340,5 13.194,5<br />
Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 308,0 258,3<br />
Veränderung der Deckungsrückstellung und der übrigen Rückstellungen 433,9 2.206,1<br />
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung 1.411,0 1.735,0<br />
Sonstige versicherungstechnische Erträge/Aufwendungen (− = Ertrag) 330,1 344,5<br />
Versicherungsleistungen (netto) 16.823,5 17.738,4<br />
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Abschlussaufwendungen 2.819,1 2.749,7<br />
Verwaltungsaufwendungen 1.157,5 1.119,2<br />
Aktivierte Abschlusskosten 55,5 −70,6<br />
Abschreibungen PVFP 26,5 24,2<br />
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (brutto) 4.058,6 3.822,3<br />
Abschlussaufwendungen (RV-Anteil) 4,1 2,6<br />
Aktivierte Abschlusskosten (RV-Anteil) −7,7 −12,5<br />
Erhaltene Provisionen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 248,5 234,8<br />
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (RV‑Anteil) 244,9 224,8<br />
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto) 3.813,6 3.597,6<br />
121
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[28] Kapitalanlageerträge und ‑aufwendungen (vor Umgliederung technischer Zins)<br />
Das Ergebnis aus Anteilen an verbundenen Unternehmen<br />
beinhaltet den Gewinn aus dem Verkauf der vollkonsolidierten<br />
Gesellschaft Capital Square Pte. Ltd., Singapur, in Höhe<br />
von 256,8 Mio. €. Der Gewinn in Höhe von 198,6 Mio. € aus<br />
dem Verkauf der internationalen Krankenversicherungsunternehmen<br />
in Belgien, Luxemburg, Norwegen und Spanien<br />
an die Munich Health Holding Aktiengesellschaft, München,<br />
ist im Ergebnis aus Anteilen an verbundenen Unternehmen<br />
und aus Anteilen an assoziierten Unternehmen enthalten.<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
Kapitalanlageerträge und ‑aufwendungen<br />
Laufende Erträge Zuschreibungen<br />
<strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 216,2 232,6 3,3 2,7<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 7,3 7,4 −<br />
−<br />
Anteile an assoziierten Unternehmen 36,2 11,3 − 9,8<br />
Hypothekendarlehen und übrige Darlehen<br />
Sonstige Wertpapiere<br />
2.169,7 2.111,5 − 15,0<br />
gehalten bis zur Endfälligkeit<br />
jederzeit veräußerbar<br />
1,1 2,9 −<br />
−<br />
nicht festverzinslich 186,6 147,0 6,3 0,1<br />
festverzinslich 2.289,1 2.329,9 37,8 23,3<br />
erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />
Handelsbestände<br />
2.475,7 2.476,9 44,1 23,4<br />
nicht festverzinslich 0,2 0,1 − 0,1<br />
festverzinslich 1,1 1,3 10,4 5,3<br />
Derivate 86,3 81,9 856,0 712,1<br />
Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert<br />
87,5 83,3 866,4 717,5<br />
nicht festverzinslich<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
festverzinslich 5,5 8,8<br />
−<br />
−<br />
5,5 8,8<br />
−<br />
−<br />
Summe erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet 93,0 92,1 866,4 717,5<br />
Summe Sonstige Wertpapiere 2.569,8 2.572,0 910,5 740,9<br />
Depotforderungen und sonstige Kapitalanlagen 42,8 33,7<br />
− −<br />
Zwischensumme<br />
Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von<br />
5.042,1 4.968,5 913,8 768,4<br />
Inhabern von Lebensversicherungspolicen − − − −<br />
Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, sonstige Aufwendungen − − − −<br />
Gesamt 5.042,1 4.968,5 913,8 768,4<br />
Die sonstigen Aufwendungen für die Verwaltung von<br />
Kapi tal anlagen enthalten Zinsaufwendungen von<br />
45,8 (42,3) Mio. €, Aufwendungen für die Verwaltung von<br />
Kapital anlagen von 200,9 (197,2) Mio. € sowie Aufwendungen<br />
für Reparaturen und Instandhaltung von Grundstücken<br />
und Bauten von 26,3 (34,3) Mio. €.<br />
122
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
Erträge Aufwendungen Sonstige Erträge<br />
Ergebnis aus<br />
Gewinne aus dem Abgang Abschreibungen Verluste aus dem Abgang und Aufwendungen<br />
Kapitalanlagen<br />
<strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
54,2 30,2 103,3 85,5 0,2 − − − 170,4 180,0<br />
497,7 39,6 19,0 9,4 54,2 8,0 −4,1 −8,0 427,7 21,7<br />
21,9 0,8 6,6 3,1 4,6 − − − 46,9 18,9<br />
100,8 35,3 58,2 18,7 10,8 4,9 − − 2.201,5 2.138,2<br />
− − − − − − − − 1,1 2,9<br />
177,1 425,8 259,3 167,2 166,8 88,5 − − −56,0 317,3<br />
429,0 359,6 1.142,6 3,3 195,1 152,7 − − 1.418,2 2.556,7<br />
606,1 785,5 1.401,9 170,5 361,8 241,3 − − 1.362,2 2.874,0<br />
0,1 0,2 − − − − − − 0,2 0,5<br />
− − 0,8 0,7 − − − − 10,6 5,9<br />
295,8 223,8 364,5 609,4 421,6 380,2 − − 452,0 28,1<br />
295,9 224,0 365,3 610,2 421,6 380,2 − − 462,8 34,5<br />
− − − − 2,6 3,7 − − −2,6 −3,7<br />
4,9 10,2 − − 17,6 8,8 − − −7,2 10,1<br />
4,9 10,2 − − 20,2 12,5 − − −9,8 6,4<br />
300,8 234,2 365,3 610,2 441,8 392,7 − − 453,1 40,9<br />
906,9 1.019,6 1.767,2 780,7 803,6 634,0 − − 1.816,4 2.917,8<br />
− 0,1 0,1 − − − − − 42,6 33,8<br />
1.581,5 1.125,7 1.954,4 897,3 873,4 646,9 −4,1 −8,0 4.705,5 5.310,4<br />
− − − − − − −262,9 271,2 −262,9 271,2<br />
− − − − − − −326,6 −338,5 −326,6 −338,5<br />
1.581,5 1.125,7 1.954,4 897,3 873,4 646,9 −593,6 −75,2 4.116,0 5.243,1<br />
123
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[29] Sonstiges operatives Ergebnis<br />
[30] Sonstiges nicht operatives Ergebnis<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
Sonstiges operatives Ergebnis <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Vergütung für erbrachte Dienstleistungen und die Vermittlung von Fonds- und Versicherungsverträgen 201,4 213,7<br />
Erträge aus eigengenutzten Immobilien 24,6 32,1<br />
Nicht aus Kapitalanlagen stammende Zinsen 50,7 25,2<br />
Erträge aus der Auflösung sonstiger nichtversicherungstechnischer Rückstellungen 59,2 52,9<br />
Übrige 23,7 22,8<br />
Sonstige operative Erträge 359,6 346,8<br />
Aufwendungen für erbrachte Dienstleistungen und die Vermittlung von Fonds- und Versicherungsverträgen 140,1 154,0<br />
Aufwendungen aus eigengenutzten Immobilien 33,0 25,0<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 107,5 135,3<br />
Sonstige Abschreibungen 37,0 28,4<br />
Zuführung zu sonstigen nichtversicherungstechnischen Rückstellungen 11,8 23,3<br />
Übrige 154,6 167,6<br />
Sonstige operative Aufwendungen 484,0 533,6<br />
Gesamt −124,4 −186,8<br />
Sonstiges nicht operatives Ergebnis <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Währungskursgewinne 616,8 1.137,4<br />
Übrige 103,8 103,5<br />
Sonstige nicht operative Erträge 720,6 1.240,9<br />
Währungskursverluste 630,4 1.172,7<br />
Übrige 405,4 394,2<br />
Sonstige nicht operative Aufwendungen 1.035,8 1.566,9<br />
Gesamt −315,2 −326,0<br />
[31] Abschreibungen auf Geschäfts‑ oder Firmenwerte<br />
Unter Anwendung von IFRS 3 wurden die bilanzierten<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte nicht mehr planmäßig<br />
abgeschrieben. Die Geschäfts- oder Firmenwerte wurden<br />
zum Stichtag auf ihre Werthaltigkeit hin geprüft. Die<br />
[32] Finanzierungskosten<br />
Unter Finanzierungskosten sind sämtliche Zinsaufwendungen<br />
und sonstigen Aufwendungen zu verstehen, die unmittelbar<br />
mit strategischem Fremdkapital zusammenhängen,<br />
das heißt nicht in einem originären und direkten Bezug<br />
zum operativen Versicherungsgeschäft stehen. Die Kosten<br />
außerplanmäßigen Abschreibungen auf Geschäfts- oder<br />
Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung betrugen<br />
21,4 (114,9) Mio. €, welche im Berichtsjahr auf die zahlungsmittelgenerierende<br />
Einheit <strong>ERGO</strong> Daum Direct entfielen.<br />
in Höhe von 65,8 (46,3) Mio. € resultierten im Wesentlichen<br />
aus den Verbindlichkeiten der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
AG gegenüber Gesellschaften der Munich Re. Die<br />
Darlehen dienen der Stärkung der Liquiditätsbasis und zur<br />
Finanzierung strategischer Vermögenswerte.<br />
124
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[33] Ertragsteuern<br />
[33a]<br />
Der in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesene<br />
Ertragsteueraufwand setzt sich aus den tatsächlich<br />
zu zahlenden und den Veränderungen der latenten<br />
Steuern zusammen. Dem tatsächlichen Steueraufwand<br />
[33b]<br />
Der Konzernsteuersatz entspricht der durchschnittlichen<br />
Ertragsteuerbelastung aller inländischen Konzernunternehmen.<br />
Diese Belastung errechnet sich aus der deutschen<br />
Körperschaftsteuer in Höhe von 15 (15) % zuzüglich eines<br />
hierauf erhobenen Solidaritätszuschlags von 5,5 (5,5) %.<br />
[34] Personalaufwand<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
stand ein latenter Steuerertrag gegenüber, der auf die<br />
Veränderung von Steuerabgrenzungsposten aufgrund von<br />
Umbewertungen zurückzuführen ist.<br />
Ertragsteueraufwand <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Tatsächliche Steuern für das Berichtsjahr 331,4 298,4<br />
Periodenfremde tatsächliche Steuern − 81,1 − 89,8<br />
Latente Steuern aufgrund der Entstehung bzw. Umkehrung temporärer Unterschiede<br />
Latente Steuern aufgrund der Entstehung bzw. des Verbrauchs<br />
− 211,5 − 36,6<br />
von Verlustvorträgen sowie Wertberichtigungen 2,7 − 29,0<br />
Wertberichtigungen auf sonstige latente Steuern − 17,6<br />
Periodenfremde latente Steuern 13,0 − 0,5<br />
Gesamt 54,5 160,1<br />
Personalaufwand <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Löhne und Gehälter 1.506,4 1.492,3<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 299,8 315,4<br />
Aufwendungen für Altersversorgung 99,0 87,6<br />
Gesamt 1.905,2 1.895,2<br />
125<br />
Zusammen mit der Gewerbesteuer im Inland beträgt der<br />
konzerneinheitliche Steuersatz somit 32 (32) %. Ausgehend<br />
vom Ergebnis vor Ertragsteuern ergibt sich somit die folgende<br />
Überleitung des erwarteten Steueraufwands auf den<br />
ausgewiesenen Ertragsteueraufwand.<br />
Überleitungsrechnung <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern (nach sonstigen Steuern) 403,9 515,3<br />
x Konzernsteuersatz in Höhe von 32 (32) %<br />
= erwarteter Steueraufwand 129,3 164,9<br />
korrigiert um Steuereffekte aus:<br />
+ nicht abzugsfähigen Betriebsausgaben 36,3 113,2<br />
− steuerlich außer Ansatz bleibenden Erträgen −58,3 −83,4<br />
+ Steuersatzdifferenzen −13,6 16,8<br />
+ periodenfremden Steuern −68,1 −90,3<br />
+ Abschreibungen auf Geschäfts-, Firmen- oder Bestandswerte 12,3 36,8<br />
+ sonstigen Auswirkungen 16,6 2,1<br />
= Ertragsteueraufwand 54,5 160,1
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[35] Langfristiger Incentive‑Plan<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
Incentive‑Plan 2009 2008 2007 2006 2005 2004<br />
Planbeginn 01.07.2009 01.07.2008 01.07.2007 01.07.2006 01.07.2005 01.07.2004<br />
Planende 30.06.2016 30.06.2015 30.06.2014 30.06.2013 30.06.2012 30.06.<strong>2011</strong><br />
Basiskurs 97,57 € 121,84 € 134,07 € 108,87 € 88,10 € 88,65 €<br />
Innerer Wert <strong>2011</strong> für ein Recht − − − − 4,68 € 4,13 €<br />
Beizulegender Zeitwert <strong>2011</strong> für ein Recht 7,78 € 3,64 € 1,83 € 2,99 € 5,07 € −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2002 − − − − − −<br />
Zugang − − − − − −<br />
Ausgeübt − − − − − −<br />
Verfallen − − − − − −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2003 − − − − − −<br />
Zugang − − − − − 124.678<br />
Ausgeübt − − − − − −<br />
Verfallen − − − − − −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2004 − − − − − 124.678<br />
Ausübbar am Jahresende − − − − − −<br />
Zugang − − − − 158.648 −<br />
Ausgeübt − − − − − −<br />
Verfallen − − − − − 23.123<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2005 − − − − 158.648 101.555<br />
Ausübbar am Jahresende − − − − − −<br />
Zugang − − − 130.667 − −<br />
Ausgeübt − − − − − 31.390<br />
Verfallen − − − − 3.072 −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2006 − − − 130.667 155.576 70.165<br />
Ausübbar am Jahresende − − − − − 70.165<br />
Zugang − − 94.115 − − −<br />
Ausgeübt − − − − 30.486 24.278<br />
Verfallen − − 10.422 6.849 − −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2007 − − 83.693 123.818 125.090 45.887<br />
Ausübbar am Jahresende − − − − 125.090 45.887<br />
Zugang − 132.306 − − − −<br />
Ausgeübt − − − − 16.983 2.000<br />
Verfallen − − − − − −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2008 − 132.306 83.693 123.818 108.107 43.887<br />
Ausübbar am Jahresende − − − 123.818 108.107 43.887<br />
Zugang 118.979 5.707 3.605 5.868 − −<br />
Ausgeübt − − − − 13.304 2.859<br />
Verfallen − − − − − −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2009 118.979 138.013 87.298 129.686 94.803 41.028<br />
Ausübbar am Jahresende − − 87.298 129.686 94.803 41.028<br />
Zugang − − − − − −<br />
Ausgeübt − − − − 43.953 30.555<br />
Verfallen − − − − − −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2010 118.979 138.013 87.298 129.686 50.850 10.473<br />
Ausübbar am Jahresende − 138.013 87.298 129.686 50.850 10.473<br />
Zugang − − − − − −<br />
Ausgeübt − − − − 26.957 4.331<br />
Verfallen − − − − − 6.142<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember <strong>2011</strong> 118.979 138.013 87.298 129.686 23.893 −<br />
Ausübbar am Jahresende 118.979 138.013 87.298 129.686 23.893 −<br />
126
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG und einzelne ihrer<br />
Tochtergesellschaften legten in den Jahren 2002 − 2009<br />
im jährlichen Abstand langfristige Incentive-Pläne für die<br />
Mitglieder des Vorstands und ausgewählte Geschäftsführer<br />
auf. Diese Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung<br />
zielte auf die nachhaltige Steigerung des Aktienkurses<br />
der Münchener-Rück-Aktie ab. Die Berechtigten<br />
erhielten eine bestimmte Anzahl Wertsteigerungsrechte,<br />
die nur ausgeübt werden können, wenn eine zweijährige<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
127<br />
Sperrfrist eingehalten wird, die Münchener-Rück-Aktie<br />
seit Planbeginn um mindestens 20 % gestiegen und der<br />
Euro Stoxx 50 wenigstens zweimal über einen Zeitraum von<br />
drei Monaten während der insgesamt siebenjährigen Planlaufzeit<br />
geschlagen worden ist. Bisher konnten nur aus<br />
den Plänen, die 2003 − 2005 aufgelegt wurden, Wertsteigerungsrechte<br />
ausgeübt werden. In der vorstehenden Tabelle<br />
werden die langfristigen Incentive-Pläne dargestellt, deren<br />
Laufzeit zu Beginn des Berichtsjahres noch nicht beendet war.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Sonstige Angaben<br />
[36] Kapitalflussrechnung<br />
Zur Kommentierung der Kapitalflussrechnung siehe Lagebericht<br />
Seite 25 f.<br />
[37] Gesamtbezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />
Die Aufwendungen für den Aufsichtsrat betrugen<br />
0,8 (0,8) Mio. €.<br />
Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder für ihre Tätigkeiten<br />
im Mutterunternehmen und in den Tochterunternehmen<br />
beliefen sich auf 8,2 (9,0) Mio. €. Ehemalige<br />
Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen erhielten<br />
[38] Gruppenzugehörigkeit<br />
Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG in<br />
München, München, kontrolliert zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
unmittelbar und über ihre Tochtergesellschaft P. A.N. GmbH<br />
& Co. KG, Grünwald, 100,00 % des gezeichneten Kapitals<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG, Düsseldorf. Die <strong>ERGO</strong><br />
<strong>Versicherungsgruppe</strong> AG, Düsseldorf, hat zum 31. Dezember<br />
<strong>2011</strong> den vorliegenden Konzernabschluss nach den<br />
[39] Abschlussprüferhonorare<br />
Für Leistungen, die der Konzernabschlussprüfer (KPMG<br />
Bayerische Treuhandgesellschaft AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Steuerberatungsgesellschaft, München, und<br />
deren verbundene Unternehmen i. S. v. § 271 Abs. 2 HGB) für<br />
das Mutterunternehmen und konsolidierte Tochterunternehmen<br />
erbracht hat, wurde im Geschäftsjahr folgendes<br />
Honorar als Aufwand erfasst:<br />
5,1 (5,5) Mio. €; für laufende Pensionen und Anwartschaften<br />
auf Pensionen für diesen Personenkreis wurden<br />
41,2 (41,2) Mio. € zurückgestellt.<br />
Die Übersicht über die Mitglieder des Aufsichtsrats und des<br />
Vorstands befindet sich auf den Seiten 14 und 15. Sie ist<br />
ein Bestandteil des Konzernanhangs.<br />
128<br />
International Financial Reporting Standards aufgestellt<br />
und wird darüber hinaus in den Konzernabschluss der Münchener<br />
Rückversicherungs-Gesellschaft AG in München,<br />
München, einbezogen. Die Konzernabschlüsse werden über<br />
die Internetseite des Unternehmensregisters zugänglich<br />
gemacht. Auf Wunsch sind sie bei den Gesellschaften<br />
erhältlich.<br />
Die verbundenen Unternehmen der KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft<br />
AG umfassen folgende Gesellschaften:<br />
KPMG Deutschland, KPMG Spanien, KPMG Schweiz, KPMG<br />
LLP (UK), KPMG Belgien, KPMG Niederlande, KPMG Luxemburg,<br />
KPMG Türkei, KPMG Russland, KPMG Georgien, KPMG<br />
Ukraine, KPMG Armenien, KPMG Kasachstan, KPMG Kirgistan,<br />
KPMG Norwegen und KPMG Saudi-Arabien.<br />
Abschlussprüferhonorare <strong>2011</strong><br />
2010<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Abschlussprüfungen 4,3 5,3<br />
Andere Bestätigungsleistungen 1,4 1,7<br />
Steuerberatungsleistungen 0,2 0,4<br />
Sonstige Leistungen 0,6 0,3<br />
Gesamt 6,6 7,7
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[40] Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen<br />
Mit der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG in<br />
München, München, und einigen ihrer Rückversicherungs-<br />
Tochterunternehmen unterhält die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
verschiedene Rückversicherungsbeziehungen.<br />
Im Geschäftsjahr wurden insgesamt 639,5 (643,4) Mio. €<br />
Beiträge, d. h. 62,8 (64,4) % der gesamten Rückversicherungsbeiträge,<br />
dort in Rückdeckung gegeben. Von den<br />
Zahlungen für Versicherungsfälle wurden im Geschäftsjahr<br />
insgesamt 451,4 (467,7) Mio. € von diesen Rückversicherern<br />
geleistet. Der Anteil dieser Gesellschaften an den Depotverbindlichkeiten<br />
beträgt 2.325,3 (2.468,0) Mio. €. Bei den<br />
Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft<br />
beträgt der Anteil 55,9 (43,2) Mio. €, an den Abrechnungsverbindlichkeiten<br />
2,1 (21,5) Mio. €.<br />
Neben den bestehenden nachrangigen Verbindlichkeiten<br />
zum Munich Re Konzern bestehen zum Bilanzstichtag<br />
weitere Darlehensverbindlichkeiten zu Tochterunternehmen<br />
der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG<br />
in München. Der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG wurden<br />
180,0 (520,0) Mio. € von der itus Verwaltungs AG, Grünwald,<br />
sowie 65,0 (–) Mio. € von der Proserpina Vermögensverwaltungsgesellschaft<br />
mbH, München, gewährt.<br />
[41] Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten<br />
Bei den nachfolgenden Angaben zu den Haftungsverhältnissen<br />
und sonstigen Eventualverbindlichkeiten handelt<br />
es sich um die Angaben i. S. v. IAS 37 sowie §§ 251 und<br />
285 Nr. 3 HGB, die über die Angabepflichten nach IAS 37<br />
hinausgehen. Danach sind nur solche Eventualverbindlichkeiten<br />
offenzulegen, bei denen die Wahrscheinlichkeit<br />
eines Vermögensabflusses nicht gering ist. Allerdings ist<br />
bei den nachfolgend offengelegten Haftungsverhältnissen<br />
und Eventualverbindlichkeiten mit einer Inanspruchnahme<br />
nicht zu rechnen.<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG hat für ein nicht verbundenes<br />
Unternehmen eine Patronatserklärung in Höhe von<br />
4,3 (4,3) Mio. € abgegeben.<br />
Darüber hinaus wurden für nicht verbundene Unternehmen<br />
Bürgschaftserklärungen in Höhe von 20,0 (57,6) Mio. € und<br />
245,8 (221,5) Mio. DKK abgegeben. Die Garantieerklärungen<br />
gegenüber sonstigen Unternehmen beliefen sich auf<br />
10,3 (15,0) Mio. € und 20,0 (–) Mio. DKK. Mögliche Rückzahlungsverpflichtungen<br />
gegenüber sonstigen Unternehmen<br />
betrugen 16,0 (9,4) Mio. €.<br />
Konzernabschluss<br />
Sonstige Angaben<br />
Der Kaufpreis aus dem Verkauf der internationalen Kranken -<br />
ver siche rungs unter neh men in Belgien, Luxem burg und<br />
Spanien sowie der Anteile eines nach der Equity-Methode<br />
bewerteten norwegischen Unternehmens an die Munich<br />
Health Holding Aktiengesellschaft, München, betrug<br />
542,0 Mio. €.<br />
Im Rahmen eines Funktionsausgliederungsvertrages hat<br />
die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> das Portfoliomanagement<br />
der Kapitalanlagen sowie deren Verwaltung auf die MEAG<br />
MUNICH <strong>ERGO</strong> AssetManagement GmbH übertragen. Der<br />
Funktionsausgliederungsvertrag umfasst die Verwal tung<br />
des Grundvermögens, sämtlicher handelbarer in- und<br />
ausländischer Wertpapiere sowie der Darlehen. Zusätzlich<br />
übernimmt die MEAG MUNICH <strong>ERGO</strong> AssetManagement<br />
GmbH Aufgaben im Bereich der Baurevision. Die<br />
MEAG MUNICH <strong>ERGO</strong> AssetManagement GmbH ist ein<br />
assoziiertes Unternehmen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>.<br />
Der Anteil der MEAG Gesellschaften an den Vergütungen<br />
für erbrachte Dienstleistungen und Versicherungsvermittlung<br />
beträgt 8,2 (10,1) Mio. €. Auf die Aufwendungen für<br />
erbrachte Dienstleistungen und Versicherungsvermittlung<br />
entfallen 12,7 (15,5) Mio. €.<br />
129<br />
Resultierend aus dem Verkauf der Capital Square Pte. Ltd. –<br />
siehe hierzu unsere Erläuterungen zum Konsolidierungskreis<br />
auf Seite 53 f. – bestehen Zusicherungen und Gewährleistungen<br />
bis maximal in Höhe des Kaufpreises.<br />
Die D. A.S. Deutscher Automobil Schutz Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-AG,<br />
München, hat gegenüber einem<br />
Geschäftspartner die Erstversicherungsverpflichtungen und<br />
gegenüber zwei weiteren Dritten die Rückversicherungsverpflichtungen<br />
der DAS Legal Expenses Insurance Company<br />
Limited, Bristol, garantiert. Weiterhin steht sie für die Verpflichtungen<br />
dieser ausländischen Gesellschaft hinsichtlich<br />
ihrer Zweigniederlassung in Irland ein.<br />
Aus Poolmitgliedschaften ist die <strong>ERGO</strong> Versicherung AG,<br />
Düsseldorf, für den Fall, dass eines der übrigen Mitglieder<br />
der Versicherungsgemeinschaft ausfällt, gehalten, dessen<br />
Leistungsverpflichtungen im Rahmen ihrer quotenmäßigen<br />
Beteiligung zu übernehmen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Durch Anteile an der Protektor Lebensversicherungs-AG,<br />
Berlin, sind die <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung AG, Hamburg,<br />
Victoria Lebensversicherung AG, Düsseldorf, <strong>ERGO</strong> Direkt<br />
Lebensversicherung AG, Fürth, Neckermann Lebensversicherung<br />
AG, Fürth, und Vorsorge Lebensversicherung AG,<br />
Düsseldorf, für den Fall, dass deutsche Lebensversicherungsgesellschaften<br />
ausfallen, gehalten, deren Leistungsverpflichtungen<br />
im Rahmen ihrer quotalen Beteiligung<br />
zu übernehmen. Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> ist somit<br />
an der Protektor Lebensversicherungs-AG mit insgesamt<br />
10,76 % wie im Vorjahr beteiligt.<br />
Aufgrund der § 124 ff. VAG sind deutsche Lebens- und<br />
Kranken ver sicherer zur Mitgliedschaft in einem Sicherungsfonds<br />
verpflichtet. Der Sicherungsfonds kann zusätzlich<br />
zu den laufenden Beitragsverpflichtungen Sonderbeiträge<br />
bis zu einer Höhe von 1 Promille bei Lebensversicherern<br />
bzw. 2 Promille bei Krankenversicherern der versicherungstechnischen<br />
Netto-Rückstellungen erheben. Zusätzlich hat<br />
sich die Gesellschaft verpflichtet, dem Sicherungsfonds<br />
oder alternativ der Protektor Lebensversicherungs-AG<br />
[42] Investitions‑ und sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
Die Verpflichtungen der Konzerngesellschaften aus Werk-<br />
und Dienstleistungsverträgen betrugen Ende <strong>2011</strong> gegenüber<br />
nicht verbundenen Unternehmen 144,9 (181,3) Mio. €.<br />
Daneben bestanden Investitionsverpflichtungen (inklusive<br />
Nachzahlungsverpflichtungen) in Höhe von 581,5 (435,8)<br />
Mio. € gegenüber nicht verbundenen Unternehmen und<br />
145,3 (149,7) Mio. € gegenüber assoziierten Unternehmen.<br />
Die Verpflichtungen aus Kreditzusagen beliefen sich auf<br />
500,4 (0,1) Mio. €, im Wesentlichen fällig am 12.01.2012,<br />
sowie 8,9 (12,7) Mio. US-Dollar.<br />
Konzernabschluss<br />
Sonstige Angaben<br />
finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, sofern die Mittel<br />
des Sicherungsfonds bei einem Sanierungsfall nicht ausreichen.<br />
Die Verpflichtung beträgt 1 % der versicherungstechnischen<br />
Netto-Rückstellungen unter Anrechnung<br />
der zu diesem Zeitpunkt bereits an den Sicherungsfonds<br />
geleisteten Beiträge. Dadurch kann sich für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
eine mögliche Zahlungsverpflichtung<br />
von 531,2 (573,7) Mio. € ergeben.<br />
Vor dem Hintergrund eines Urteils des LAG München zur<br />
Zulässigkeit von gezillmerten Tarifen von Lebensversicherungsverträgen<br />
in der Entgeltumwandlung haben die<br />
Gesellschaften <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung AG, Victoria<br />
Lebensversicherung AG, Vorsorge Lebensversicherung AG,<br />
<strong>ERGO</strong> Pensionskasse AG, Düsseldorf, und Hamburg-<br />
Mannheimer Pensionskasse AG, Hamburg, im Rahmen<br />
des Neugeschäfts 2008 eine eingeschränkte Freistellung<br />
der Arbeitgeber von einer möglichen Inhaftungsnahme<br />
aufgrund dieses Urteils erteilt. Das Risiko einer möglichen<br />
Inanspruchnahme betrug zum Bilanzstichtag<br />
3,0 (4,4) Mio. €.<br />
Bei den vorgenannten Beträgen handelt es sich um nicht<br />
abgezinste Nennwerte.<br />
Dem Verein „Verkehrsopferhilfe e. V.“ haben die <strong>ERGO</strong> Versicherung<br />
AG und die <strong>ERGO</strong> Direkt Versicherung AG, Fürth,<br />
die zur Durchführung des Vereinszwecks erforderlichen<br />
Mittel zur Verfügung zu stellen, und zwar entsprechend<br />
deren Anteil an den Beitragseinnahmen aller Mitgliedsunternehmen<br />
aus dem selbst abgeschlossenen Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherungsgeschäft<br />
des vorletzten<br />
Kalenderjahres.<br />
130
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
[43] Leasing<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> als Leasingnehmer<br />
Zum Bilanzstichtag bestanden insgesamt 248,6 (299,7) Mio. €<br />
offene Verpflichtungen aus unkündbaren Operating-Leasing<br />
verhältnissen. Zahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen<br />
betreffen insbesondere Mieten für Büro- und<br />
Geschäftsräume. Die Summe der Verbindlichkeiten aus<br />
Finanzierungs-Leasingverhältnissen hatte mit 0,6 (0,8) Mio. €<br />
zum Bilanzstichtag nur einen unwesentlichen Umfang.<br />
[44] Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte gesichert sind<br />
Der Grundbesitz ist mit Hypotheken-, Grund- und Rentenschulden<br />
in Höhe von 20,1 (29,6) Mio. € belastet.<br />
Zum Jahresende waren in Deutschland 19.731 (19.921) und<br />
im Ausland 11.580 (13.076) Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Konzernabschluss<br />
Sonstige Angaben<br />
131<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> als Leasinggeber<br />
Operating-Leasingverhältnisse betreffen im Wesentlichen<br />
vermietete Grundstücke und Gebäude. Der aus der Vermietungstätigkeit<br />
resultierende Gesamtbetrag der künftigen<br />
Mietzahlungsansprüche aus unkündbaren Mietverhältnissen<br />
belief sich zum Bilanzstichtag auf 578,3 (533,9) Mio. €.<br />
Die Summe der im Geschäftsjahr als Ertrag erfassten<br />
be dingten Mietzahlungen betrug 0,7 (0,8) Mio. €.<br />
Fälligkeit von Leasingverhältnissen <strong>2011</strong> 2010<br />
<strong>ERGO</strong> als Leasingnehmer<br />
Mio. € Mio. €<br />
innerhalb eines Jahres 52,1 66,1<br />
zwischen ein und fünf Jahren 133,7 182,0<br />
nach fünf Jahren 62,8 51,6<br />
Gesamt<br />
<strong>ERGO</strong> als Leasinggeber<br />
248,6 299,7<br />
innerhalb eines Jahres 113,0 113,0<br />
zwischen ein und fünf Jahren 283,4 261,9<br />
nach fünf Jahren 181,9 158,9<br />
Gesamt 578,3 533,9<br />
[45] Anzahl der Mitarbeiter<br />
Mitarbeiter zum Jahresende <strong>2011</strong> 2010<br />
Innendienst 25.352 26.748<br />
Angestellter Außendienst 5.959 6.249<br />
Gesamt 31.311 32.997<br />
[46] Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Nach dem Bilanzstichtag sind keine Ereignisse eingetreten,<br />
über die gesondert zu berichten wäre.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />
31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz<br />
Verbundene konsolidierte Unternehmen Inland<br />
Fußnote Kapitalanteil<br />
AEVG 2004 GmbH, Frankfurt a 0,00 %<br />
aktiva Vermittlung von Versicherungen und Finanz-Dienstleistungen GmbH, Köln 100,00 %<br />
ALICE GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
almeda GmbH, München 1, 8 100,00 %<br />
almeda Versicherungs-Aktiengesellschaft, München 1, 8 100,00 %<br />
avanturo GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
CAPITAL PLAZA Holding GmbH & Co. Singapur KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
D.A.S. Deutscher Automobil Schutz Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-Aktiengesellschaft, München 2, 8 100,00 %<br />
DKV Deutsche Krankenversicherung Aktiengesellschaft, Köln 1, 8 100,00 %<br />
DKV Pflegedienste & Residenzen GmbH, Köln 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Direkt Krankenversicherung AG, Fürth 1 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Direkt Lebensversicherung AG, Fürth 1 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Direkt Versicherung AG, Fürth 1 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Eurosolar GmbH & Co. KG, Nürnberg 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Grundstücksverwaltung GbR, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 14.Victoria & Co. KG, Kreien 8 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 5.Hamburg-Mannheimer & Co.KG, Kreien 8 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> International Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> International Services GmbH, Düsseldorf 1 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Lebensversicherung Aktiengesellschaft, Hamburg 1, 8 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Pensionsfonds Aktiengesellschaft, Düsseldorf 3, 8 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Pensionskasse AG, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Private Capital Gesundheit GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Private Capital Leben GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Private Equity Gesundheit GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Private Equity Komposit GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Private Equity Leben GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Zweite Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
EUROPÄISCHE Reiseversicherung Aktiengesellschaft, München 1, 8 100,00 %<br />
FAIRANCE GmbH, Düsseldorf 1 100,00 %<br />
Flexitel Telefonservice GmbH, Berlin 100,00 %<br />
Hamburg-Mannheimer Pensionskasse AG, Hamburg 100,00 %<br />
HMV GFKL Beteiligungs GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL Financial Engineering GmbH, Düsseldorf 4 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL Financial Service GmbH, Düsseldorf 4 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL Media Finance GmbH, Düsseldorf 50,10 %<br />
IDEENKAPITAL Metropolen Europa GmbH & Co. KG, Düsseldorf 72,35 %<br />
iii, München 100,00 %<br />
IK Einkauf Objekt Eins GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Einkauf Objektmanagement GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Einkaufsmärkte Deutschland GmbH & Co. KG, Düsseldorf 52,04 %<br />
IK Premium Fonds GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Premium Fonds zwei GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
132
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
IRIS Capital Fund II German Investors GmbH & Co. KG, Düsseldorf 85,71 %<br />
IT<strong>ERGO</strong> Informationstechnologie GmbH, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />
K & P Pflegezentrum IMMAC Uelzen Renditefonds GmbH & Co. KG, Düsseldorf 84,88 %<br />
LEGIAL AG, München 100,00 %<br />
Longial GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
MEAG Anglo Celtic Fund, München 100,00 %<br />
MEAG BLN 2, München 100,00 %<br />
MEAG BLN 3, München 100,00 %<br />
MEAG EDL CurryGov, München 100,00 %<br />
MEAG EDL EuroValue, München 100,00 %<br />
MEAG EDS AGIL, München 100,00 %<br />
MEAG Euro 1, München 100,00 %<br />
MEAG Euro 2, München 100,00 %<br />
MEAG Eurostar (Spezialfonds), München 100,00 %<br />
MEAG German Prime Opportunities (GPO), München 100,00 %<br />
MEAG Gilagrent, München 100,00 %<br />
MEAG Golf 1, München 100,00 %<br />
MEAG HBG 1, München 100,00 %<br />
MEAG HM Renten, München 100,00 %<br />
MEAG HM Sach 1, München 100,00 %<br />
MEAG HM Sach Rent 1, München 100,00 %<br />
MEAG HM2000, München 100,00 %<br />
MEAG HMR1, München 100,00 %<br />
MEAG HMR2, München 100,00 %<br />
MEAG IREN, München 100,00 %<br />
MEAG Kapital 2, München 100,00 %<br />
MEAG Kapital 5, München 100,00 %<br />
MEAG Multi Sach 1, München 100,00 %<br />
MEAG OptiMax, München 100,00 %<br />
MEAG PK-NORD, München 100,00 %<br />
MEAG PK-WEST, München 100,00 %<br />
MEAG Prestige, München 100,00 %<br />
MEAG RenditePlus, München 100,00 %<br />
MEAG REVO, München 100,00 %<br />
MEAG SAG 1, München 100,00 %<br />
MEAG Sustainability, München 100,00 %<br />
MEAG Vertical, München 100,00 %<br />
MEAG Vidas 4, München 100,00 %<br />
MEAG Vidas Rent 2, München 100,00 %<br />
MEAG Vidas Rent 3, München 100,00 %<br />
MEAG Vigifonds, München 100,00 %<br />
MEAG VLA, München 100,00 %<br />
Merkur Grundstücks- und Beteiligungs-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Düsseldorf 2 100,00 %<br />
Neckermann Lebensversicherung AG, Fürth 100,00 %<br />
Neckermann Versicherung AG, Nürnberg 100,00 %<br />
OIK Mediclin, Wiesbaden 66,67 %<br />
Seminaris Hotel- und Kongreßstätten-Betriebsgesellschaft mbH, Lüneburg 75,00 %<br />
VHDK Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Victoria Italy Property GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Victoria Lebensversicherung Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />
Victoria US Property Investment GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Victoria US Property Zwei GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Victoria Vierte Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
133
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
Victoria Vierter Bauabschnitt GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
Vorsorge Lebensversicherung Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />
welivit AG, Nürnberg 100,00 %<br />
wse Solarpark Spanien 1 GmbH & Co. KG, Fürth 65,17 %<br />
Verbundene konsolidierte Unternehmen Ausland<br />
80e LIMITED, Bristol 100,00 %<br />
Amicus Legal Ltd., Colchester 100,00 %<br />
Amicus Ltd., Colchester 100,00 %<br />
Bank Austria Creditanstalt Versicherung AG, Wien 90,00 %<br />
Bos Incasso B.V., Groningen 90,02 %<br />
CJSIC „European Travel Insurance“, Moskau 100,00 %<br />
Compagnie Européenne d`Assurances, Nanterre 100,00 %<br />
Compania Europea de Seguros S.A., Madrid 100,00 %<br />
D.A.S. Defensa del Automovilista y de Siniestros - Internacional, S.A. de Seguros y Reaseguros, Barcelona 100,00 %<br />
D.A.S. HELLAS Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-AG, Athen 100,00 %<br />
D.A.S. Jogvédelmi Biztosíto Részvénytársaság, Budapest 100,00 %<br />
D.A.S. Luxemburg Allgemeine Rechtsschutz-Versicherung S.A., Strassen 99,95 %<br />
D.A.S. Oigusabikulude Kindlustuse AS, Tallinn 100,00 %<br />
D.A.S. Österreichische Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-Aktiengesellschaft, Wien 99,98 %<br />
D.A.S. poist‘ovna právnej ochrany, a.s., Bratislava 100,00 %<br />
D.A.S. pojišt‘ovna právní ochrany, a.s., Prag 100,00 %<br />
D.A.S. Société anonyme belge d‘assurances de Protection Juridique, Brüssel 99,98 %<br />
D.A.S. Towarzystwo Ubezpieczen Ochrony Prawnej S.A., Warszawa 99,90 %<br />
DAS Assistance Limited, Bristol 100,00 %<br />
DAS Holding N.V., Amsterdam 51,00 %<br />
DAS Law Limited, Bristol 100,00 %<br />
DAS Legal Expenses Insurance Co., Ltd., Seoul 100,00 %<br />
DAS Legal Expenses Insurance Company Limited, Bristol 100,00 %<br />
DAS Legal Finance B.V., Amsterdam 100,00 %<br />
DAS Legal Protection Insurance Company Ltd., Toronto 100,00 %<br />
DAS Legal Protection Ireland Limited, Dublin 100,00 %<br />
DAS Legal Protection Limited, Christchurch, Neuseeland 100,00 %<br />
DAS Legal Protection Limited, Vancouver 100,00 %<br />
DAS LEGAL SERVICES LIMITED, Bristol 100,00 %<br />
DAS Nederlandse Rechtsbijstand Verzekeringmaatschappij N.V., Amsterdam 100,00 %<br />
DAS Rechtsschutz-Versicherungs-AG, Luzern 100,00 %<br />
DAS Services Limited, Bristol 100,00 %<br />
DAS Support B.V., Amsterdam 100,00 %<br />
DAS UK Holdings Limited, Bristol 100,00 %<br />
DB Platinum IV SICAV (Subfonds Institutional Fixed Income, Inhaber-Anteile I2D), Luxemburg a 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> ASIGURARI DE VIATA SA, Bukarest 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Assicurazioni S.p.A., Mailand 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Austria International AG, Wien 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Daum Direct General Insurance Co. Ltd., Seoul 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Direkt Lebensversicherung AG, Schwechat 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Élétbiztosító Zrt., Budapest 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Emeklilik ve Hayat A.S., Istanbul 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Funds AS, Tallinn 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> General Insurance Company S.A., Athen 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Grubu Holding A.Ş., Istanbul 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Insurance N.V., Brüssel 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Invest SIA, Riga 100,00 %<br />
134
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
<strong>ERGO</strong> Italia Business Solutions S.c.r.l., Mailand 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Italia Direct Network s.r.l., Mailand 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Italia S.p.A., Mailand 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Kindlustuse AS, Tallinn 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Latvija Versicherung AG (<strong>ERGO</strong> Latvija Apdrosinasanas Akciju Sabiedriba), Riga 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Lietuva draudimo UADB, Vilnius 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Life Insurance Company S.A., Thessaloniki 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Life Insurance SE, Vilnius 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Previdenza S.p.A., Mailand 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> RUSS Versicherung AG, St. Petersburg 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Shisn, Moskau 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> SIGORTA A.S., Istanbul 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Zavarovalnica d. d., Ljubljana 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> životná poisťovňa, a. s., Bratislava 100,00 %<br />
Europaeiske Rejseforsikring A/S, Kopenhagen 100,00 %<br />
European International Holding A/S, Kopenhagen 100,00 %<br />
Europeiska Försäkringsaktiebolaget, Stockholm 100,00 %<br />
Evropska Cestovni Pojistovna A.S., Prag 90,00 %<br />
First Legal Protection Limited, St. Albans 100,00 %<br />
Geschlossene Aktiengesellschaft Europäische Reiseversicherung, Kiew 95,27 %<br />
GF 65, Wien 100,00 %<br />
Habiriscos - Investimentos Imobiliarios e Turisticos, S.A., Lissabon 100,00 %<br />
HMI Partners N.V., Brüssel 100,00 %<br />
Ibero Property Portugal - Investimentos Imobiliarios S.A., Lissabon 100,00 %<br />
Ibero Property Trust S.A., Madrid 100,00 %<br />
IKFE Properties I AG, Zürich 63,55 %<br />
Imofloresmira - Investimentos Imobiliarios S.A., Lissabon 100,00 %<br />
Joint Stock Insurance Company <strong>ERGO</strong>, Minsk 92,31 %<br />
Kapdom-Invest GmbH, Moskau 100,00 %<br />
Landelijke Associatie van Gerechtsdeurwaarders B.V., Groningen 90,02 %<br />
LAVG Associatie van Gerechtsdeurwaarders Zuid Holding B.V., Breda 80,00 %<br />
LawAssist Limited, Bristol 100,00 %<br />
Marina Sp.z.o.o., Sopot 100,00 %<br />
MTU Moje Towarzystwo Ubezpieczeniowe S. A., Sopot 100,00 %<br />
Nightingale Legal Services Ltd., Colchester 100,00 %<br />
Queensley Holdings Limited, Singapur a, c 100,00 %<br />
Renaissance Hotel Realbesitz GmbH, Wien 60,00 %<br />
San Marino Life Impresa sammarinese di assicurazione sulla vita S.p.A., San Marino 100,00 %<br />
Sopocki Instytut Ubezpieczeń S.A., Sopot 100,00 %<br />
Sopockie Towarzystwo Ubezpieczen Ergo Hestia Spolka Akcyjna, Sopot 100,00 %<br />
Sopockie Towarzystwo Ubezpieczen na Zycie Ergo Hestia Spolka Akcyjna, Sopot 100,00 %<br />
Union Beteiligungsholding GmbH, Wien 100,00 %<br />
Van Arkel gerechtsdeurwaarders B.V., Leiden 79,90 %<br />
Victoria Investment Properties Two L.P., Atlanta 100,00 %<br />
Victoria osiguranje d.d, Zagreb 74,90 %<br />
Victoria US Holdings, Inc., Wilmington, Delaware 100,00 %<br />
Victoria Zivotno osiguranje d.d, Zagreb 74,90 %<br />
VICTORIA-VOLKSBANKEN Eletbiztosító Zrt., Budapest 74,80 %<br />
VICTORIA-VOLKSBANKEN Poist´ovna, a.s., Bratislava 74,80 %<br />
VICTORIA-VOLKSBANKEN Biztosító Zrt., Budapest 74,80 %<br />
VICTORIA-VOLKSBANKEN pojišt´ovna, a.s., Prag 74,54 %<br />
VICTORIA-VOLKSBANKEN Versicherungsaktiengesellschaft, Wien 74,63 %<br />
Vorsorge Luxemburg Lebensversicherung S.A., Munsbach 100,00 %<br />
135
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz<br />
Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen Inland<br />
Fußnote Kapitalanteil<br />
ARTES Assekuranzservice GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
ArztPartner almeda AG, München 100,00 %<br />
Beteiligung HMM Hamburg-Mannheimer Erste Bürogebäude-Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />
Beteiligung HMM Hamburg-Mannheimer Zweite Bürogebäude-Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />
BioEnergie Elbe-Elster GmbH & Co. KG, Elsterwerda 100,00 %<br />
BioEnergie Verwaltungs-GmbH, Elsterwerda 100,00 %<br />
Blitz 01-807 GmbH, München 100,00 %<br />
CAPITAL PLAZA Holding GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
CarePlus Gesellschaft für Versorgungsmanagement mbH, Köln 100,00 %<br />
Ciborum GmbH, München 100,00 %<br />
DKV - Beta Vermögensverwaltungs GmbH, Köln 100,00 %<br />
DKV Immobilienverwaltungs GmbH, Köln 100,00 %<br />
DKV Residenz am Tibusplatz gGmbH, Münster 100,00 %<br />
DKV-Residenz in der Contrescarpe GmbH, Bremen 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Alpha GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Gourmet GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 1. DKV & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 15.Victoria & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 4. DKV & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 6.Hamburg-Mannheimer & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 7.Hamburg-Mannheimer & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-Verwaltungs-GmbH, Kreien 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Neunte Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Private Capital GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Private Capital Zweite GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Specialty GmbH, Hamburg 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Versicherungs- und Finanzierungs-Vermittlung GmbH, Hamburg 100,00 %<br />
EUREKA GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
European Assistance Holding GmbH, München 100,00 %<br />
EVV Logistik Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Exolvo GmbH, Hamburg 100,00 %<br />
GBG Vogelsanger Straße GmbH, Köln 94,00 %<br />
Gebäude Service Gesellschaft Überseering 35 mbH, Hamburg<br />
GEMEDA Gesellschaft für medizinische Datenerfassung und Auswertung<br />
100,00 %<br />
sowie Serviceleistungen für freie Berufe mbH, Köln 100,00 %<br />
goDentis - Gesellschaft für Innovation in der Zahnheilkunde mbH, Köln 100,00 %<br />
goMedus Gesellschaft für Qualität in der Medizin mbH, Köln 100,00 %<br />
goMedus GmbH & Co. KG, Köln 100,00 %<br />
goMedus Partnerkliniken GmbH, Köln 100,00 %<br />
Hamburg-Mannheimer Rechtsschutz Schaden-Service GmbH, Hamburg 100,00 %<br />
Horbach GmbH, Düsseldorf 70,10 %<br />
IDEENKAPITAL Anlagebetreuungs GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Ideenkapital Client Service GmbH, Düsseldorf 4 100,00 %<br />
Ideenkapital erste Investoren Service GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Ideenkapital Fonds Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Ideenkapital Media Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL Metropolen Europa Verwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL PRORENDITA EINS Treuhandgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL Schiffsfonds Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Ideenkapital Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL Treuhand US Real Estate eins GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Einkauf Objektverwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
136
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
IK Einkaufsmärkte Deutschland Verwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK FE Fonds Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK FE Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Komp GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Objekt Bensheim GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Objekt Frankfurt Theodor-Heuss-Allee GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Pflegezentrum Uelzen Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Property Eins Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />
IK Property Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK US Portfolio Invest DREI Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK US Portfolio Invest Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK US Portfolio Invest ZWEI Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
InterAssistance Gesellschaft für Dienstleistungen mit beschränkter Haftung, München 100,00 %<br />
Juventus Vermögensverwaltungs AG, Hamburg 100,00 %<br />
K & P Objekt Hamburg Hamburger Straße GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
K & P Objekt München Hufelandstraße GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
KQV Solarpark Franken 1 GmbH & Co. KG, Fürth 100,00 %<br />
Legal Net GmbH, München 100,00 %<br />
Longial Versicherungsmakler GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
m:editerran POWER FRANCE GmbH, Nürnberg 100,00 %<br />
m:editerran POWER GmbH & Co. KG, Nürnberg 100,00 %<br />
MAYFAIR Holding GmbH & Co. Singapur KG, Düsseldorf 71,43 %<br />
MAYFAIR Holding GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Mediastream Consulting GmbH, Grünwald 100,00 %<br />
Mediastream Dritte Film GmbH, Grünwald 100,00 %<br />
Mediastream Film GmbH, Grünwald 100,00 %<br />
Mediastream Vierte Medien GmbH, Grünwald 100,00 %<br />
Mediastream Zweite Film GmbH, Grünwald 100,00 %<br />
MedWell Gesundheits-AG, Köln 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste Berlin GmbH, Berlin 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste Bremen GmbH, Bremen 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste Dachau GmbH, Dachau 51,00 %<br />
miCura Pflegedienste Düsseldorf GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste GmbH, Köln 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste Hamburg GmbH, Hamburg 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste Krefeld GmbH, Krefeld 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste München GmbH, München 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste München Ost GmbH, München 65,00 %<br />
miCura Pflegedienste Münster GmbH, Münster 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste Nürnberg GmbH, Nürnberg 51,00 %<br />
PLATINIA Verwaltungs-GmbH, München 100,00 %<br />
PRORENDITA DREI Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />
PRORENDITA EINS Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />
PRORENDITA FÜNF Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />
PRORENDITA VIER Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />
PRORENDITA ZWEI Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />
Schrömbgens & Stephan GmbH, Versicherungsmakler, Düsseldorf 100,00 %<br />
Seldac 1. Kommunaler-Rendite-Fonds GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
Seldac 1. Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Solarfonds Garmisch-Partenkirchen <strong>2011</strong> GmbH & Co. KG, Nürnberg 99,75 %<br />
TAS Assekuranz Service GmbH, Frankfurt/Main 100,00 %<br />
TAS Touristik Assekuranz Service International GmbH, Frankfurt/Main 6 100,00 %<br />
TAS Touristik Assekuranzmakler und Service GmbH, Frankfurt/Main 6 100,00 %<br />
137
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
Titus AG, Düsseldorf 100,00 %<br />
Trusted Documents GmbH, Nürnberg 100,00 %<br />
US PROPERTIES VA Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT VICTORIA“ GmbH, Hamburg 100,00 %<br />
VICTORIA Asien Immobilienbeteiligungs GmbH & Co. KG, München 100,00 %<br />
VICTORIA Asien Verwaltungs GmbH, München 100,00 %<br />
Victoria Erste Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Victoria Immobilien-Fonds GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
VICTORIA US Beteiligungsgesellschaft mbH, München 100,00 %<br />
Victoria Vierter Bauabschnitt Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Viwis GmbH, München 7 100,00 %<br />
Vorsorge Service GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
welivit New Energy GmbH, Fürth 100,00 %<br />
welivit Solar España GmbH, Nürnberg 100,00 %<br />
WISMA ATRIA Holding GmbH & Co. Singapur KG, Düsseldorf 65,00 %<br />
WNE Solarfonds Süddeutschland 2 GmbH & Co. KG, Nürnberg 100,00 %<br />
Wohnungsgesellschaft Brela mbH, Hamburg 5 100,00 %<br />
Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen Ausland<br />
Acalter 140014 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Agenzia Chianti S.R.L. , Mailand 100,00 %<br />
Aitesacho 5005 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Albulzaga 8008 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Aleama 150015 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Amladeza 7007 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Arridabra 130013 S.L., Madrid 100,00 %<br />
B&D Acquisition B.V., Amsterdam 80,00 %<br />
B&D Business Solutions B.V., Utrecht 100,00 %<br />
Badozoc 1001 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Bank Austria Creditanstalt Versicherungsdienst GmbH, Wien 100,00 %<br />
Baqueda 7007 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Bobasbe 6006 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Botedazo 8008 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Bureau voor kredietinformaties Janssen B.V., s-Gravenhage 100,00 %<br />
Bureau voor kredietinformaties Janssen Holding B.V., s-Gravenhage 100,00 %<br />
Callopio 5005 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Camcichu 9009 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Catorce S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Cinco S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Cuatro S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Dieciocho S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Dieciseis S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Diecisiete S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Diez S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Doce S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Dos S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Nueve S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Ocho S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Once S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Quince S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Seis S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Siete S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Trece S.L., Madrid 100,00 %<br />
138
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
Caracuel Solar Tres S.L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Uno S.L., Madrid 100,00 %<br />
Chobocuga 150015 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Cotatrillo 100010 S.L., Madrid 100,00 %<br />
DAS Consultancy & Detachering Rotterdam B.V., Rotterdam 65,02 %<br />
DAS Incasso Arnhem B.V., Arnheim 100,00 %<br />
DAS Incasso Den Bosch B.V., s-Hertogenbosch 95,00 %<br />
DAS Incasso Rotterdam B.V., Rotterdam 80,00 %<br />
DAS Legal Protection Pty. Ltd., Sydney 100,00 %<br />
DAS Lex Assistance, S.L., L´Hospitalet de Llobregat 100,00 %<br />
De Wit Vissers Incasso Holding B.V., Breda 95,00 %<br />
DRA Debt Recovery Angency B.V., s-Gravenhage 100,00 %<br />
Economic Data Research B.V., Leidschendam 100,00 %<br />
Economic Data Resources B.V., Leidschendam 100,00 %<br />
EDR Acquisition B.V., Amsterdam 80,00 %<br />
EDR Credit Services B.V., s-Gravenhage 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Asia Management Pte. Ltd., Singapur 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Bilisim Teknolojisi Limited Sirketi, Istanbul 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Business Solutions s.r.l., Bukarest 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Eurosolar der welivit Solar Italia GmbH & Co. KG, Bozen 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> GmbH, Herisau 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Insurance Service GmbH, Wien 99,60 %<br />
<strong>ERGO</strong> PORTFÖY YÖNETIMI A.S., Istanbul 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Sigorta ve Emeklilik Satis Aracilik Hizmetleri Limited Sirketi, Istanbul 100,00 %<br />
ERIN Sigorta Aracilik Hizmetleri Limited Sirketi, Istanbul 100,00 %<br />
ERV (China) Travel Service and Consulting Ltd., Beijing 100,00 %<br />
ERV (India) Travel Service and Consulting Private Limited, Mumbai 100,00 %<br />
ERV Seyahat Sigorta Aracilik Hizmetleri ve Danismanlik Ltd.Sti., Istanbul 99,00 %<br />
Esoleme 120012 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Etics, s.r.o., Prag 100,00 %<br />
Etoblete 160016 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Etogibon 100010 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Etolede 6006 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Euro Alarm Assistance Prague, Prag 100,00 %<br />
Euro-Center (Cyprus) Ltd., Larnaca 100,00 %<br />
Euro-Center (Thailand) Co. Ltd., Bangkok 100,00 %<br />
Euro-Center Cape Town (Pty.) Ltd., Cape Town 100,00 %<br />
Euro-Center China (HK) Co., Ltd., Beijing 100,00 %<br />
Euro-Center Holding A/S, Kopenhagen 83,33 %<br />
Euro-Center Holding North Asia (HK) Pte. Ltd., Hongkong 100,00 %<br />
Euro-Center Ltda., Rio de Janeiro 100,00 %<br />
Euro-Center USA, Inc., New York 100,00 %<br />
Euro-Center Yerel Yardim, Istanbul 100,00 %<br />
Euro-Center, S.A. (Spain), Palma de Mallorca 100,00 %<br />
Europäische (UK) Ltd., London 100,00 %<br />
Everything Legal Ltd., Bristol 100,00 %<br />
Gamaponti 140014 S.L., Madrid 100,00 %<br />
GRANCAN Sun-Line S.L., Madrid 100,00 %<br />
Guanzu 2002 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Hamburg-Mannheimer ForsikringService A/S, Kopenhagen 100,00 %<br />
Health OÜ, Tallinn 100,00 %<br />
Hestia Advanced Risk Solutions Sp. z.o.o., Sopot 100,00 %<br />
Hestia Kontakt Sp. z o.o., Sopot 100,00 %<br />
139
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
Hestia Loss Control Sp. z o.o., Sopot 100,00 %<br />
HMI Ceska republika, spol. s.r.o., Prag 100,00 %<br />
HMI S.r.l., Verona 100,00 %<br />
HMI Sp. z o.o., Warschau 100,00 %<br />
Humanity B.V., s-Gravenhage 100,00 %<br />
Ibero Property Guadalix S.A., Madrid 100,00 %<br />
ISVICRE SIGORTA KIBRIS LIMITED, Istanbul 51,00 %<br />
Kuik & Partners Credit Management BVBA, Brüssel 98,90 %<br />
Kuik & Partners Gerechtsdeurwaarders & Incassobureau B.V., Eindhoven 100,00 %<br />
LAVG Zuid B.V., Breda 100,00 %<br />
m:editerran Power der welivit Solar Italia GmbH & Co. KG, Bozen 100,00 %<br />
Multiasistencia Europea, S.A., Madrid 100,00 %<br />
Naretoblera 170017 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Nassau Incasso Services Den Haag B.V., s-Gravenhage 100,00 %<br />
Nerruze 120012 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Nicamballo 1001 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Olbodeca 4004 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Oracuet 160016 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Oragulno 9009 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Oraunte 130013 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Orrazipo 110011 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Otusleme 3003 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Sopockie Towarzystwo Doradcze Sp. z o.o., Sopot 100,00 %<br />
STARSUN S.R.L., Corciano 100,00 %<br />
Stichting Aandelen Beheer D.A.S. Holding, Amsterdam 100,00 %<br />
Sydney Euro-Center Pty. Ltd., Sydney 100,00 %<br />
Teginago 2002 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Tenoslema 110011 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
TGR Biztosítás Többesügynöki Zrt., Budapest 100,00 %<br />
Tillobesta 180018 S.L., Madrid 100,00 %<br />
VB Victoria Zastupanje u Osiguranju d.o.o., Zagreb 74,90 %<br />
VFG Vorsorge-Finanzierungsconsulting GmbH, Wien 100,00 %<br />
Victoria VIP II, Inc., Wilmington, Delaware 100,00 %<br />
VV-Consulting Gesellschaft für Risikoanalyse, Vorsorgeberatung und Versicherungsvermittlung GmbH, Wien 100,00 %<br />
VV-Consulting Többesügynöki Kft., Budapest 100,00 %<br />
VV-Immobilien Gesellschaft für Haus- und Grundbesitzverwaltung GmbH, Wien 100,00 %<br />
welivit Solar Italia s.r.l., Bozen 100,00 %<br />
Zacobu 110011 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Zacuba 6006 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Zacubacon 150015 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Zafacesbe 120012 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Zagacobl 180018 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Zapaceba 170017 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Zapacubi 8008 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Zarzucolumbu 100010 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Zetaza 4004 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Zicobucar 140014 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Zucaelo 130013 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Zucampobi 3003 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Zucarrobiso 2002 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Zucobaco 7007 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Zulazor 3003 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Zumbicobi 5005 S.L., Madrid 100,00 %<br />
140
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
Zumcasba 1001 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Zuncabu 4004 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Zuncolubomcasa 9009 S.L., Madrid 100,00 %<br />
Assoziierte at equity bewertete Unternehmen Inland<br />
Dovull SPV GmbH & Co. KG, Frankfurt a.M. 20,06 %<br />
HighTech Beteiligungen GmbH und Co. KG, Düsseldorf 23,10 %<br />
KarstadtQuelle Finanz Service GmbH, Düsseldorf 50,00 %<br />
MCAF Verwaltungs-GmbH & Co.KG, Düsseldorf 50,00 %<br />
MEAG Cash Management GmbH, München 40,00 %<br />
MEAG MUNICH <strong>ERGO</strong> AssetManagement GmbH, München 40,00 %<br />
MEDICLIN Aktiengesellschaft, Offenburg 35,00 %<br />
MEGA 4 GbR, Berlin 34,26 %<br />
Rendite Partner Gesellschaft für Vermögensverwaltung mbH, Frankfurt a.M. 33,33 %<br />
RP Vilbeler Fondsgesellschaft mbH, Frankfurt a.M. 40,00 %<br />
Sana Kliniken AG, München 21,70 %<br />
TERTIANUM Besitzgesellschaft Berlin Passauer Strasse 5-7 mbH, München 25,00 %<br />
TERTIANUM Besitzgesellschaft Konstanz Marktstätte 2-6 und Sigismundstrasse 5-9 mbH, München 25,00 %<br />
TERTIANUM Besitzgesellschaft München Jahnstrasse 45 mbH, München 33,33 %<br />
US PROPERTIES VA GmbH & Co. KG, Düsseldorf 45,83 %<br />
U.S. Property Fund IV GmbH & Co. KG, München b 9,78 %<br />
VV Immobilien GmbH & Co. United States KG, München 28,95 %<br />
VV Immobilien GmbH & Co. US City KG, München 23,10 %<br />
VV Immobilien Verwaltungs GmbH & Co. Zentraleuropa KG, München 20,41 %<br />
Assoziierte at equity bewertete Unternehmen Ausland<br />
D.A.S. Difesa Automobilistica Sinistri, S.p.A. di Assicurazione, Verona 49,99 %<br />
Europai Utazasi Biztosito Rt., Budapest 26,00 %<br />
Europäische Reiseversicherungs-Aktiengesellschaft, Wien 25,01 %<br />
Global Insurance Company, Ho-Chi-Minh-Stadt 25,00 %<br />
HDFC <strong>ERGO</strong> General Insurance Company Ltd., Mumbai 26,00 %<br />
Millennium Entertainment Partners II L.P., New York d 42,30 %<br />
Millennium Entertainment Partners L.P., New York e 27,54 %<br />
Millennium Partners LLC, New York f 20,30 %<br />
Property Finance France S.A., Luxemburg 45,46 %<br />
SAS Le Point du Jour, Paris 50,00 %<br />
Seaflower Health Ventures III L.P., Waltham 28,84 %<br />
VICTORIA-VOLKSBANKEN Pensionskassen Aktiengesellschaft, Wien 47,50 %<br />
VICTORIA-VOLKSBANKEN Vorsorgekasse AG, Wien 50,00 %<br />
Assoziierte sonstige Unternehmen Inland<br />
„PORT ELISABETH“ GmbH & Co. KG, Hamburg 31,97 %<br />
„PORT LOUIS“ GmbH & Co. KG, Hamburg 25,82 %<br />
Assistance Partner GmbH & Co. KG, München 21,66 %<br />
BF.direkt AG, Stuttgart 27,20 %<br />
carexpert Kfz-Sachverständigen GmbH, Walluf 25,00 %<br />
Fernkälte Geschäftsstadt Nord Gesellschaft bürgerlichen Rechts, Hamburg 35,87 %<br />
Hannover Finanz-Umwelt Beteiligungsgesellschaft mbH, Hillerse 20,00 %<br />
IFFOXX AG, Rosenheim 28,00 %<br />
IK Objektgesellschaft Frankfurt Theodor-Heuss-Allee GmbH & Co. KG, Düsseldorf 47,40 %<br />
K & P Objekt Hamburg Hamburger Straße Immobilienfonds GmbH & Co.KG, Düsseldorf 36,69 %<br />
MCAF Management GmbH, Düsseldorf 50,00 %<br />
Reisegarant, Vermittler von Insolvenzversicherungen mbH, Hamburg 24,00 %<br />
141
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernabschluss<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
Teko - Technisches Kontor für Versicherungen Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Düsseldorf 30,00 %<br />
TERTIANUM Seniorenresidenz Betriebsgesellschaft München mbH, München 33,33 %<br />
TERTIANUM Seniorenresidenzen Betriebsgesellschaft mbH, Konstanz 25,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT ELISABETH“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „Port Hedland“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT KELANG“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „Port Lincoln“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT LOUIS“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT MAUBERT“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT MELBOURNE“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT MENIER“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT MOODY“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT MORESBY“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT MOUTON“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT NELSON“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „Port Russel“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT SAID“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT STANLEY“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT STEWART“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT UNION“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „Port Williams“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
VV Immobilien GmbH & Co. GB KG, Düsseldorf 40,92 %<br />
WISMA ATRIA Holding GmbH, Düsseldorf 50,00 %<br />
Assoziierte sonstige Unternehmen Ausland<br />
POOL Sp. z o.o., Warschau 33,75 %<br />
Secundi CBVA, Brüssel 33,00 %<br />
Triple IP B.V., Amsterdam 50,00 %<br />
Volksbanken-Versicherungsdienst GmbH, Wien 25,23 %<br />
Sonstige Beteiligungen<br />
- – –<br />
(a) Konsolidierung nach SIC 12<br />
(b) maßgeblicher Einfluss gemäß IAS 28.7<br />
Abweichendes Stimmrecht:<br />
(c) 0,00 %<br />
(d) 42,34 %<br />
(e) 42,36 %<br />
(f) 25,00 %<br />
1) Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />
2) Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft<br />
3) Beherrschungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />
4) Gewinnabführungsvertrag mit der IDEENKAPITAL GmbH<br />
5) Gewinnabführungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft<br />
6) Gewinnabführungsvertrag mit der EUROPÄISCHE Reiseversicherung Aktiengesellschaft<br />
7) Gewinnabführungsvertrag mit der D.A.S. Deutscher Automobil Schutz Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-Aktiengesellschaft<br />
8) Diese vollkonsolidierte Tochtergesellschaft nutzt in Teilen oder ganz die Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB für ihren Einzelabschluss, wird aber weiterhin in<br />
den Konzernabschluss einbezogen.<br />
142
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Düsseldorf, den 8. Februar 2012<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />
Der Vorstand<br />
Dr. Torsten Oletzky Dr. Bettina Anders<br />
Dr. Daniel von Borries<br />
Christian Diedrich<br />
Dr. Jochen Messemer<br />
Dr. Christoph Jurecka<br />
Dr. Clemens Muth<br />
Dr. Ulf Mainzer<br />
Dr. Rolf Wiswesser<br />
143
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Wir haben den von der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> Aktiengesellschaft,<br />
Düsseldorf, aufgestellten Konzernabschluss –<br />
bestehend aus Bilanz, Gewinn-und-Verlustrechnung, Aufstellung<br />
der erfassten Erträge und Aufwendungen, Eigenkapitalveränderungsrechnung,<br />
Kapitalflussrechnung und<br />
Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2011</strong> geprüft. Die<br />
Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />
nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und<br />
den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />
handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung<br />
des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf<br />
der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine<br />
Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht<br />
abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317<br />
HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach<br />
ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass<br />
Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />
des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der<br />
anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch<br />
den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit<br />
hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung<br />
der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />
und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen<br />
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der<br />
Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für<br />
die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die<br />
Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der<br />
in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der<br />
Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten<br />
Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der<br />
wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die<br />
Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses<br />
und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung,<br />
dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />
für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und<br />
den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />
handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter<br />
Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-<br />
und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt<br />
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns<br />
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
zutreffend dar.<br />
München, den 6. März 2012<br />
KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft<br />
Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
Martin Berger Roland Hansen<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
144
Eine ausführliche Liste mit Adressen aller<br />
unserer Gruppengesellschaften finden Sie unter<br />
www.ergo.com<br />
im Bereich Unternehmen/<strong>ERGO</strong> Deutschland<br />
bzw. <strong>ERGO</strong> International.<br />
Herausgeber:<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />
Victoriaplatz 2<br />
40198 Düsseldorf<br />
Tel +49 211 477-0<br />
Fax +49 211 477-1500<br />
www.ergo.com<br />
klimaneutral<br />
natureOffice.com | DE-141-985506<br />
gedruckt<br />
Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong> liegt<br />
auch in englischer Sprache vor.<br />
Konzept, Inhalt und Gestaltung:<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />
Fotos: Robert Brembeck, Christoph Bünten<br />
Satz- und Lithoarbeit:<br />
Vignold Group GmbH, Ratingen<br />
Druck: Eberl Print GmbH, Immenstadt<br />
Printed in Germany
<strong>ERGO</strong> 47 (50022334)