03.10.2013 Aufrufe

Geschäftsbericht ERGO Versicherungsgruppe 2011

Geschäftsbericht ERGO Versicherungsgruppe 2011

Geschäftsbericht ERGO Versicherungsgruppe 2011

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>2011</strong><br />

Konzerngeschäftsbericht


Konzernlagebericht<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> im Überblick<br />

<strong>2011</strong> 2010 Veränderung<br />

Vorjahr (%)<br />

Gesamte Beitragseinnahmen Mio. € 20.270 20.131 0,7<br />

Gebuchte Bruttobeiträge Mio. € 18.639 18.457 1,0<br />

Versicherungsleistungen (brutto) Mio. € 17.490 18.375 −4,8<br />

Ergebnis aus Kapitalanlagen Mio. € 4.116 5.243 −21,5<br />

Operatives Ergebnis Mio. € 806 1.002 −19,6<br />

Konzernergebnis Mio. € 349 355 −1,6<br />

Kapitalanlagenbestand Mio. € 117.309 116.388 0,8<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) Mio. € 113.977 112.819 1,0<br />

Eigenkapital Mio. € 3.827 3.785 1,1<br />

Hauptberufliche Vertreter 19.087 22.460 −15,0<br />

Angestellte Mitarbeiter 31.311 32.997 − 5,1<br />

<strong>ERGO</strong> ist eine der großen <strong>Versicherungsgruppe</strong>n in<br />

Deutschland und Europa. Wir sind weltweit in mehr als<br />

30 Ländern vertreten und konzentrieren uns auf die<br />

Re gionen Europa und Asien. <strong>ERGO</strong> bietet ein umfassendes<br />

Spektrum an Versicherungen, Vorsorge und Serviceleistungen.<br />

Im Heimatmarkt Deutschland gehört <strong>ERGO</strong> über<br />

alle Sparten hinweg zu den führenden Anbietern im Markt.<br />

50.000 Menschen arbeiten als angestellte Mitarbeiter oder<br />

als hauptberufliche selbstständige Vertriebspartner für<br />

unsere Gruppe. <strong>2011</strong> nahmen wir Beiträge in Höhe von<br />

20 Milliarden Euro ein und erbrachten für unsere Kunden<br />

Versicherungsleistungen von 17,5 Milliarden Euro.<br />

Unsere Kunden bestimmen unser Handeln. <strong>ERGO</strong> richtet<br />

sich konsequent an den Wünschen und Bedürfnissen<br />

der Kunden aus und will sich in engem Austausch mit<br />

ihnen kontinuierlich verbessern. Unseren Anspruch „Versichern<br />

heißt verstehen“ setzen wir konsequent um: in<br />

eine bedarfsgerechte Beratung und passgenaue Produkte,<br />

welche die persönlichen Anliegen der Kunden verstehen<br />

und aufgreifen. Und in eine klare und verständliche Kommunikation,<br />

innovative Serviceleistungen und die schnelle<br />

Unterstützung im Schadensfall.<br />

Unsere Kunden können wählen, welcher Weg zu <strong>ERGO</strong> für<br />

sie der beste ist. Wir haben für jeden den richtigen Vertriebsweg:<br />

Selbstständige Vertriebspartner, Mitarbeiter im<br />

Direktvertrieb, Makler und starke Kooperationspartner im<br />

In- und Ausland sprechen Privat- und Firmenkunden an.<br />

Mit der europäischen Großbank UniCredit-Gruppe und weiteren<br />

Banken verbinden uns Vertriebspartnerschaften in<br />

Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern.<br />

<strong>ERGO</strong> gehört zu Munich Re; die Gruppe ist einer der weltweit<br />

führenden Rückversicherer und Risikoträger. Innerhalb<br />

der Gruppe ist <strong>ERGO</strong> der Spezialist für die Erstversicherung,<br />

also für die direkte Versicherung von Privat- und Firmenkunden<br />

im In- und Ausland. Die Kapitalanlagen der<br />

Gruppe von 202 Mrd. € – von denen 117 Mrd. € auf <strong>ERGO</strong><br />

entfallen – betreut ganz überwiegend der gemeinsame<br />

Vermögensmanager und Fondsanbieter MEAG.


<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

Konzerngeschäftsbericht


Inhalt<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

3 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />

6 Bericht des Aufsichtsrats<br />

10 Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

14 Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> –<br />

Gesellschaftsorgane<br />

16 Rahmenbedingungen<br />

19 Geschäftsverlauf<br />

23 Vermögens- und Finanzlage<br />

27 Weitere Erfolgsfaktoren<br />

31 Risikobericht<br />

42 Ausblick<br />

46 Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

48 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

49 Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen<br />

50 Konzern-Eigenkapitalentwicklung<br />

52 Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

53 Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

72 Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

84 Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

103 Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

118 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

128 Sonstige Angaben<br />

132 Aufstellung des Anteilsbesitzes<br />

zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

144 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

hinter uns liegt ein Jahr, in dem unsere Standfestigkeit ordentlich getestet wurde. Die<br />

Stürme an den Kapitalmärkten entwickelten eine bislang ungekannte Heftigkeit und dauern<br />

noch an. Wir alle erleben gerade, wie die Zahlungsunfähigkeit einzelner EU-Staaten droht.<br />

Bisherige Leitwährungen und langjährig erfolgreiche Wirtschaftsräume werden in Frage<br />

gestellt. Wir stehen bislang unbekannten Herausforderungen gegenüber. In solch unsicheren<br />

Zeiten setzen wir auf Bewährtes: Auf breite Diversifikation unserer Kapital anlagen und<br />

diszipliniertes Management von Risiken.<br />

Damit konnten wir die Auswirkungen der Finanzkrise begrenzen, obwohl auch unser Ergebnis<br />

die Effekte der Krise spiegelt. Das Ergebnis aus Kapitalanlagen musste mit 4,1 Milliarden<br />

Euro nach 5,2 Milliarden Euro im Vorjahr einen deutlichen Dämpfer hinnehmen, vor<br />

allem die Abschreibungen auf Staatsanleihen Griechenlands schlugen hier zu Buche. Das<br />

ursprünglich für <strong>2011</strong> angestrebte Ergebnis von 450 bis 550 Millionen Euro konnten wir<br />

in diesem Umfeld nicht erreichen. Dennoch: Angesichts der dramatischen Verwerfungen<br />

an den Kapitalmärkten können wir mit dem stabilen Ergebnis von 349 Millionen Euro<br />

zufrieden sein.<br />

Das operative Geschäft entwickelte sich erfreulich stabil. Unsere gesamten Beitragsein<br />

nahmen konnten wir leicht um 0,7 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro steigern. Gute<br />

Zuwächse gab es in der Krankenversicherung, der Reise- und der Direktversicherung. In<br />

unserem Segment Komposit Deutschland konnten wir das moderate, aber beständige<br />

Wachstum der Vorjahre fortsetzen. In der Lebensversicherung im In- und Ausland haben<br />

wir wie viele unserer Wettbewerber geringere Einmalbeiträge geschrieben. Im internationalen<br />

Kompositgeschäft haben wir im vergangenen Jahr den Schwerpunkt eher auf die<br />

Konsolidierung der Ergebnisse denn auf Wachstum gelegt.<br />

Mehr zur Entwicklung unseres Geschäfts im Berichtsjahr finden Sie im Lagebericht auf den<br />

Seiten 19 – 22.<br />

Neben der schwierigen Situation an den Kapitalmärkten kamen für <strong>ERGO</strong> <strong>2011</strong> weitere<br />

Herausforderungen hinzu, die uns einiges an Kraft abverlangt haben. Es wurde bekannt,<br />

dass unser Strukturvertrieb HMI im Jahr 2007 für eine Gruppe von Vermittlern einen Abend<br />

mit Prostituierten organisiert hatte – ein völlig inakzeptables Fehlverhalten, das uns allen<br />

bei <strong>ERGO</strong> sehr peinlich ist. Dafür kann ich mich nur erneut entschuldigen. Der Vorfall in<br />

Dr. Torsten Oletzky<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />

3


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Budapest schlug hohe Wellen. Er hat <strong>ERGO</strong> in Deutschland und darüber hinaus ins Gerede<br />

gebracht. So etwas möchte keiner von uns noch einmal erleben.<br />

Um das sicherzustellen, haben wir viel Energie aufgewendet. Wir haben gemeinsam mit<br />

unseren Vertriebspartnern einen Verhaltenskodex für den selbständigen Außendienst<br />

festgeschrieben. Die Organisation von Wettbewerbsreisen haben wir neu geregelt. Wir<br />

tun noch mehr für die Beratungsqualität unserer Vertriebspartner als bisher. Unter anderem<br />

lassen wir sie durch Testkäufer verstärkt extern messen. Nicht zuletzt haben wir die<br />

Zuständigkeit für die Einhaltung von Regeln im Unternehmen in eine eigene Einheit überführt.<br />

Ihre Leiterin berichtet direkt an mich.<br />

In der Folge der Berichterstattung über die Wettbewerbsreise der HMI wurden wir mit<br />

weiteren Vorwürfen konfrontiert. Wir sind jedem einzelnen Vorwurf sofort mit viel Aufwand<br />

nachgegangen und haben jeden Stein umgedreht. Dabei haben wir uns von PricewaterhouseCoopers<br />

als neutralem Dritten unterstützen lassen. Denn wir wollten die Dinge so<br />

rasch wie möglich richtigstellen und Fehler bereinigen.<br />

Für unsere in Deutschland noch junge Marke war dies alles eine Belastung. Jetzt gilt vor<br />

allem eins: Wir müssen Vertrauen zurückgewinnen. Deshalb arbeiten wir umso härter<br />

daran, unser Versprechen „Versichern heißt verstehen“ weiter umzusetzen. Damit machen<br />

wir deutlich, dass bei <strong>ERGO</strong> der Kunde im Mittelpunkt steht.<br />

Eines unserer wichtigsten Ziele dabei lautet, für unsere Kunden deutlich verständlicher zu<br />

werden. Hier sind wir ein gutes Stück vorangekommen: Bis Ende <strong>2011</strong> haben wir anhand<br />

unserer Standards für Verständlichkeit fast 20 Millionen Druckstücke überarbeitet. In<br />

einem Pilotprojekt in der Haftpflichtversicherung haben wir auch die Versicherungsbedingungen<br />

überarbeitet. Vor allem haben wir sie stark reduziert, damit Kunden die wesentlichen<br />

Inhalte schneller erfassen können. Weitere Produkte mit derartigen Klartextbedingungen<br />

sind Anfang 2012 gefolgt. Mehr Klartext gibt es von uns aber nicht nur schriftlich:<br />

Wer uns nicht verstanden hat, kann eine kostenlose Telefonnummer anrufen. Sinnvolle<br />

Vorschläge für mehr Verständlichkeit belohnen wir mit einer Prämie.<br />

Der enge Austausch mit unseren Kunden ist uns sehr wichtig. Dafür haben wir feste<br />

Kanäle etabliert: unseren neuen Kundenbeirat und die <strong>ERGO</strong> Kundenwerkstatt im Internet.<br />

Denn nur im Dialog können wir unser Angebot so stetig weiter verbessern, wie wir es uns<br />

vorgenommen haben. Wir haben auch neue Antworten für spezielle Bedürfnisse entwickelt,<br />

zum Beispiel eine Zahnzusatzversicherung, die auch zahlt, wenn die Behandlung<br />

schon begonnen hat. Eines der sichtbarsten Zeichen unserer starken Kundenorientierung<br />

ist der neue <strong>ERGO</strong> Kundenanwalt. Er vertritt die Interessen der Kunden im Unternehmen<br />

bei der Gestaltung von Abläufen und auch im Konfliktfall: Sollte sich jemand ungerecht<br />

behandelt fühlen, sucht der <strong>ERGO</strong> Kundenanwalt gemeinsam mit den Beteiligten nach einer<br />

einvernehmlichen Lösung.<br />

Sie sehen: Wir haben den 2010 eingeschlagenen Weg auch im vergangenen Jahr trotz<br />

aller Widrigkeiten konsequent weiter beschritten. Auch 2012 werden wir uns wieder darauf<br />

konzentrieren, unser Versprechen an unsere Kunden weiter in die Tat umzusetzen.<br />

<strong>2011</strong> war ein intensives und teilweise auch emotionales Jahr, das uns sehr gefordert hat.<br />

Es hat uns aber auch unsere Stärken gezeigt. <strong>ERGO</strong> blieb auf Kurs. Das verdanken wir nicht<br />

zuletzt dem Können und dem Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dafür<br />

bedanke ich mich herzlich.<br />

Vorwort des<br />

Vorstandsvorsitzenden<br />

4


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Mein besonderer Dank gilt in diesem Jahr unseren Vertriebspartnern. Sie haben dem<br />

Gegenwind der negativen Berichte erfolgreich getrotzt. Mit ihrer kompetenten Beratung<br />

konnten sie unsere Kunden weiter von der Qualität unserer Produkte und Serviceleistungen<br />

überzeugen. Wir waren uns der Stärke unseres Vertriebs schon immer sicher – im Jahr <strong>2011</strong><br />

hat er seine Qualität eindrucksvoll bewiesen. 2012 werden wir unsere Beratungsexpertise<br />

weiter entwickeln. Wir setzen dafür auf einen umfassenden Beratungsansatz – und auf die<br />

Meinung unserer Kunden: Im Laufe des Jahres 2012 werden wir ihnen die Möglichkeit bieten,<br />

Vertriebspartner nach der Beratung zu bewerten.<br />

Darüber hinaus fordern uns neue gesetzliche Vorgaben. Dazu zählt die Vorbereitung auf<br />

Unisex-Tarife, die ab Ende 2012 umgesetzt werden müssen, ebenso wie Solvency II. In<br />

Abstimmung mit der BaFin finalisieren wir unser internes Risikomodell, das wir gemeinsam<br />

mit unserer Mutter Munich Re entwickelt haben. Damit sind wir im Wettbewerb sehr gut<br />

aufgestellt.<br />

Nicht zuletzt werden uns auch in diesem Jahr die Kapitalmärkte weiter beschäftigen, mit<br />

ruhigem Fahrwasser rechnen wir alle kurzfristig nicht. Die langfristigen Auswirkungen<br />

dieser Umbrüche sind für uns alle noch nicht absehbar. Vor allem die Entwicklung des<br />

Zinsniveaus beobachten wir wegen unserer langfristigen Zusagen an unsere Kunden sehr<br />

aufmerksam. Das gilt unabhängig davon, dass wir für eine mehrjährige Phase niedriger<br />

Zinsen gut gewappnet sind. Wir werden wachsam bleiben.<br />

Wir haben uns anspruchsvolle Ziele gesteckt, bei der Weiterentwicklung unseres<br />

Geschäftsmodells wie finanziell. Das übergeordnete Ziel „Versichern heißt verstehen“<br />

behalten wir auch 2012 fest im Blick. Wir wollen, dass Menschen den Versicherungsschutz<br />

und den Service bekommen, der ihren Wünschen am besten entspricht. Ich freue mich,<br />

wenn Sie uns auf diesem Weg unterstützen und begleiten.<br />

Ihr<br />

Vorwort des<br />

Vorstandsvorsitzenden<br />

5


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Dr. Nikolaus von Bomhard<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> die ihm durch Gesetz und Satzung der Gesellschaft<br />

obliegenden Kontroll- und Beratungsaufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen.<br />

Auf Grundlage der ausführlichen sowohl in schriftlicher als auch in mündlicher Form zeitnah<br />

und umfassend erteilten Berichte des Vorstands hat der Aufsichtsrat die Arbeit des<br />

Vorstands im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> beratend begleitet und ihn bei der Führung der Geschäfte<br />

überwacht. Der Vorstand unterrichtete uns regelmäßig über die Unternehmensplanung, die<br />

Geschäftsentwicklung, die strategische Weiterentwicklung und die aktuelle Lage des Unternehmens.<br />

Wir waren in alle für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge eng<br />

eingebunden und haben diese auf Basis der Berichte des Vorstands ausführlich erörtert.<br />

Im Berichtsjahr fanden drei turnusgemäße und zwei außerordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats<br />

statt. An den ordentlichen Sitzungen haben jeweils fast alle Aufsichtsratsmitglieder<br />

teilgenommen. Darüber hinaus tagten die verschiedenen Ausschüsse, über deren<br />

Arbeit die jeweiligen Vorsitzenden regelmäßig ausführlich berichteten. Der Vorstand hat<br />

uns auch über die Aufsichtsratssitzungen hinaus über Vorgänge von besonderer Bedeutung<br />

oder Dringlichkeit informiert. Als Vorsitzender des Aufsichtsrats stand ich zudem in ständigem<br />

Kontakt mit dem Vorstandsvorsitzenden und beriet mit ihm die Strategie der <strong>ERGO</strong>,<br />

das Risiko- und Kapitalmanagement sowie die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage.<br />

Schwerpunkte der Beratungen<br />

In der Bilanzsitzung am 18. März <strong>2011</strong> wurde der Aufsichtsrat eingehend über den Jahresabschluss<br />

2010, zugleich aber auch über die Geschäftsstrategie der <strong>ERGO</strong> informiert. Darüber<br />

hinaus nahm er den Bericht des Chief Risk Officers zur Risikosituation und zur Risikostrategie<br />

der <strong>ERGO</strong> entgegen. In einer außerordentlichen Sitzung am 8. Juni <strong>2011</strong> befasste sich<br />

der Aufsichtsrat intensiv mit dem Ergebnis der Aufklärung der Umstände einer Incentive-<br />

Reise einiger HMI-Vermittler im Jahr 2007 nach Budapest. Der Vorstand berichtete über die<br />

von ihm beschlossenen Maßnahmen zur Verhinderung derartiger Vorfälle in der Zukunft.<br />

Der Aufsichtsrat unterstützte diese Maßnahmen ausdrücklich. In der Sitzung am 2. August<br />

<strong>2011</strong> ließen wir uns vom Vorstand über die Ergebnisse aus der Aufklärung weiterer in der<br />

Presse erhobener Vorwürfe betreffend die Vertriebsorganisation HMI und der Verwendung<br />

fehlerhafter Riesteranträge im Jahr 2005 informieren. In einer außerordentlichen Sitzung<br />

am 2. September <strong>2011</strong> bestellte der Aufsichtsrat den Nachfolger des zum Jahresende ausscheidenden<br />

Vorstandsmitglieds für das Vertriebsressort. Schließlich beriet der Aufsichtsrat<br />

in der Sitzung am 6. Dezember <strong>2011</strong> über die Entwicklung und Risikoexponierung der Kapitalanlagen<br />

der <strong>ERGO</strong>, die Strategie im Segment Gesundheit, das Ergebnis der Prüfungsmaßnahmen<br />

zu Aktivitäten beim Vertrieb betrieblicher Altersversorgung sowie die vom Vorstand<br />

beschlossenen Maßnahmen zur künftigen Ausrichtung der Vertriebsorganisation HMI.<br />

6


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats befasste sich in drei seiner Sitzungen umfassend<br />

mit den Untersuchungen zu den Themen Incentive-Reise Budapest, Verwendung eines fehlerhaften<br />

Riesterantrags sowie vertriebliche Aktivitäten im Bereich der betrieblichen Altersversorgung.<br />

Gemeinsam mit dem Vorstand beauftragte er die Munich Re Einheit Group Audit<br />

und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) zur Unterstützung<br />

und Ergänzung der Arbeiten der <strong>ERGO</strong> Konzernrevision mit der Prüfung dieser Vorgänge.<br />

Ferner diskutierte der Aufsichtsrat Anregungen zur Verbesserung der Effizienz der Aufsichtsratstätigkeit.<br />

Darüber hinaus beriet er ausführlich die Ergebnisse der <strong>ERGO</strong> Markenkampagne<br />

sowie die in diesem Kontext vom Vorstand ins Leben gerufenen Leuchtturmprojekte.<br />

Den Personalbericht nahm der Aufsichtsrat entgegen. Außerdem hat uns der<br />

Vorstand über wichtige Aspekte der anstehenden Einführung von Solvency II unterrichtet.<br />

Schließlich erörterten wir die vom Vorstand referierte Entwicklung der <strong>ERGO</strong> im internationalen<br />

Geschäft und diskutierten dabei insbesondere die Situation der Auslandsgesellschaften<br />

in der Türkei, in Südkorea und in Portugal.<br />

Neben den Entscheidungen zur Besetzung des Vorstands beschäftigten wir uns eingehend<br />

mit der Vergütung der Vorstandsmitglieder. So fasste das Plenum unter anderem<br />

Beschluss über die Bonuszahlungen der Vorstandsmitglieder für 2010. Des Weiteren haben<br />

wir über die Parameter für die variable Vergütung der Vorstandsmitglieder sowie die individuellen<br />

Ziele im Jahr 2012 und die Zielesystematik insgesamt beraten und die notwendigen<br />

Beschlüsse gefasst.<br />

Corporate Governance und Compliance<br />

Der Aufsichtsrat der <strong>ERGO</strong> misst einer guten Corporate Governance einen hohen Stellenwert<br />

zu. Wie auch in den vergangenen Jahren haben wir die Effizienz unserer Tätigkeit<br />

überprüft. Im Ergebnis konnten wir feststellen, dass die Arbeit des Aufsichtsrats angemessen<br />

organisiert und effizient gestaltet ist.<br />

Im Zusammenhang mit dem Vorfall „Budapest-Reise“ befasste sich der Aufsichtsrat auch<br />

mit den Vorschlägen zum Ausbau und zur weiteren Stärkung des Compliance-Systems der<br />

<strong>ERGO</strong>. Der Aufsichtsrat begrüßte es, dass ab 1. Januar 2012 die Funktion Compliance bei<br />

der Rechtsabteilung herausgelöst und in eine eigene Einheit im Ressort des Vorstandsvorsitzenden<br />

überführt wird. Auch bestärkte der Aufsichtsrat den Vorstand, künftig stärker<br />

vertriebliche Aspekte im Compliance-Management-System zu berücksichtigen.<br />

Jahres- und Konzernabschluss<br />

Die KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft, München, hat den vom Vorstand aufgestellten<br />

Jahresabschluss einschließlich Lagebericht und den Konzernabschluss einschließlich<br />

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken<br />

versehen.<br />

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat sich in der Sitzung am 13. März 2012 eingehend<br />

mit diesen Unterlagen befasst und sie vorab geprüft. Anschließend haben wir den<br />

Jahresabschluss und den Konzernabschluss, den Lagebericht und den Konzernlagebericht<br />

sowie die Berichte des Abschlussprüfers in der Bilanzsitzung, an der auch Vertreter des<br />

Abschlussprüfers teilgenommen und eine Stellungnahme abgegeben haben, umfassend<br />

erörtert. Wir hatten keine Einwendungen zu erheben. Wir billigten den Jahresabschluss und<br />

den Konzernabschluss für das Jahr <strong>2011</strong>. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.<br />

Den vom Vorstand erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />

sowie den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers hierzu haben wir ebenfalls geprüft. Es<br />

sind keine Beanstandungen erhoben worden.<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

7


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Der Abschlussprüfer hat dem Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen<br />

Unternehmen folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:<br />

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass<br />

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,<br />

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht<br />

unangemessen hoch war.“<br />

Wir schließen uns diesem Urteil an. Aufgrund unserer eigenen Prüfung sind gegen die<br />

Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen<br />

Unternehmen keine Einwendungen zu erheben.<br />

Veränderungen im Aufsichtsrat<br />

Herr Dr. Alan Hippe hat sein Mandat mit Ablauf des 31. Mai <strong>2011</strong> niedergelegt. In einer<br />

außerordentlichen Hauptversammlung wurde Herr Bernd Otten als sein Nachfolger in den<br />

Aufsichtsrat gewählt.<br />

Darüber hinaus hat Frau Dr. Karin Dorrepaal zum Jahresende <strong>2011</strong> ihr Mandat niedergelegt.<br />

Für sie wurde von einer weiteren außerordentlichen Hauptversammlung Frau<br />

Dr. Christine Bortenlänger ab dem 1. Januar 2012 in den Aufsichtsrat bestellt. Wir haben<br />

Frau Dr. Dorrepaal und Herrn Dr. Hippe für ihre erfolgreiche Arbeit und ihr Engagement in<br />

unserem Gremium unseren Dank ausgesprochen.<br />

Veränderungen im Vorstand<br />

Herr Jürgen Vetter, für den Vertrieb zuständiges Mitglied des Vorstands unserer Gesellschaft,<br />

ist mit Ablauf des Jahres <strong>2011</strong> aus dem Vorstand ausgeschieden. Wir danken Herrn<br />

Vetter für sein großes Engagement und seine langjährige erfolgreiche Arbeit in vielen<br />

verantwortungsvollen Positionen des Unternehmens.<br />

Als Nachfolger von Herrn Vetter haben wir zum 1. November <strong>2011</strong> Herrn Dr. Rolf Wiswesser<br />

zum Vorstandsmitglied der Gesellschaft bestellt. Er hat ab dem 1. Januar 2012 das Ressort<br />

Vertrieb übernommen.<br />

Dank an Vorstand und Mitarbeiter<br />

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeitern der Gesellschaft<br />

sowie den Belegschaften der Gesellschaften der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> für<br />

ihren großen persönlichen Einsatz und den im Berichtsjahr erzielten Erfolg.<br />

Düsseldorf, den 20. März 2012<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Dr. Nikolaus von Bomhard, Vorsitzender<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

8


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernlagebericht


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernlagebericht<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>ERGO</strong> ist eine der großen <strong>Versicherungsgruppe</strong>n in Deutschl<br />

and und Europa. Wir sind weltweit in mehr als 30 Ländern<br />

vertreten und konzentrieren uns auf die Regionen Europa<br />

und Asien. <strong>ERGO</strong> bietet ein umfassendes Spektrum an<br />

Versicherungen, Vorsorge und Serviceleistungen. Im<br />

Heimat markt Deutschland gehört <strong>ERGO</strong> über alle Sparten<br />

hinweg zu den führenden Anbietern im Markt. 50.000<br />

Menschen arbeiten als angestellte Mitarbeiter oder als<br />

hauptberufliche selbstständige Vertriebspartner für unsere<br />

Gruppe. <strong>2011</strong> nahmen wir Beiträge in Höhe von 20 Mrd. €<br />

ein und erbrachten für unsere Kunden Versicherungsleistungen<br />

von 17,5 Mrd. €.<br />

Unsere Kunden können wählen, welcher Weg zu <strong>ERGO</strong><br />

für sie der beste ist. Wir haben für jeden den richtigen<br />

Vertriebsweg: Selbstständige Vertriebspartner, Mitarbeiter<br />

im Direktvertrieb, Makler und starke Kooperationspartner<br />

im In- und Ausland sprechen Privat- und Firmenkunden<br />

an. Mit der europäischen Großbank UniCredit-Gruppe und<br />

weiteren Banken verbinden uns Vertriebspartnerschaften<br />

in Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern.<br />

<strong>ERGO</strong> gehört zu Munich Re; die Gruppe ist einer der weltweit<br />

führenden Rückversicherer und Risikoträger. Innerhalb<br />

der Gruppe ist <strong>ERGO</strong> der Spezialist für die Erstversicherung,<br />

also für die direkte Versicherung von Privat- und Firmenkunden<br />

im In- und Ausland. Die Kapitalanlagen der<br />

Gruppe von 202 Mrd. € – von denen 117 Mrd. € auf <strong>ERGO</strong><br />

entfallen – betreut ganz überwiegend der gemeinsame<br />

Vermögensmanager und Fondsanbieter MEAG.<br />

<strong>ERGO</strong> ist integraler Bestandteil von Munich Re und als<br />

solcher im Rahmen der aufsichts- und gesellschaftsrechtlichen<br />

Vorgaben in wesentliche Konzernprozesse integriert,<br />

zum Beispiel in den Bereichen Konzernstrategie und<br />

-geschäftspolitik, Kapital- und Finanzplanung, Risikomanagement,<br />

Controlling, Reporting und Rechnungswesen<br />

oder allgemein bei wesentlichen Rechtsgeschäften und<br />

Maßnahmen. Durch eine Konzernrichtlinie, welche die<br />

Verantwortlichkeiten und Kompetenzen zwischen der Konzernführung<br />

von Munich Re und <strong>ERGO</strong> bei maßgeblichen<br />

Entscheidungen regelt, ist eine „einheitliche Leitung“ im<br />

Sinne des Aktiengesetzes gegeben.<br />

Dieser Konzernlagebericht fasst die Geschäftstätigkeit<br />

unserer Gruppe zusammen. Er gibt einen Gesamtüberblick<br />

über die Entwicklung der <strong>ERGO</strong> auf den Seiten 19 – 22 und<br />

geht dabei auch auf die Geschäftsfelder Leben Deutschland,<br />

Gesundheit, Komposit Deutschland, Direktversicherung,<br />

Reiseversicherung und International ein.<br />

Unsere Markenstrategie<br />

Im Heimatmarkt Deutschland bieten wir Lebens- sowie<br />

Schaden- und Unfallversicherungsprodukte unter der<br />

Marke <strong>ERGO</strong> an. Dieses Angebot wird durch die Spezialversicherer<br />

– DKV für die Krankenversicherung, D. A. S. für<br />

Rechtsschutz und ERV für die Reiseversicherung – ergänzt.<br />

Im internationalen Geschäft sind wir überwiegend mit<br />

der Marke <strong>ERGO</strong> aktiv und rücken die Marke zunehmend<br />

stärker in den Vordergrund. So haben wir im Berichtsjahr<br />

unsere Gesellschaft in Griechenland umbenannt. Sie heißt<br />

nunmehr <strong>ERGO</strong> General Insurance Company S. A.<br />

Mit unserem Markenauftritt verbinden wir ein klares Versprechen<br />

an unsere Kunden: „Versichern heißt verstehen“.<br />

Dieses Versprechen steht für eine konsequente Ausrichtung<br />

an den Bedürfnissen der Kunden in allen Bereichen<br />

des Unternehmens. Dies umfasst eine bedarfsgerechte<br />

Beratung, welche die persönlichen Anliegen des Kunden<br />

versteht und aufgreift, genauso wie eine klare und verständliche<br />

Kommunikation, innovative Serviceleistungen<br />

und die schnelle Unterstützung im Schadenfall.<br />

Gleichzeitig arbeiten wir konsequent weiter daran, die<br />

Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen, und laden sie auf<br />

verschiedenen Kanälen zum Feedback ein. So haben wir im<br />

Internet eine Kundenwerkstatt eingerichtet. Im Berichtsjahr<br />

kam auch der neu gebildete Kundenbeirat erstmals<br />

zusammen, dessen 25 Mitglieder einen repräsentativen<br />

Querschnitt unserer deutschen Kunden darstellen. Der<br />

Kundenbeirat trifft sich zweimal im Jahr und soll die Kundensicht<br />

systematisch ins Unternehmen tragen. In der ersten<br />

Sitzung diskutierte der Beirat über die Themen Service,<br />

Produkte und Kundenkommunikation.<br />

10


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Geleitet wird der Kundenbeirat vom <strong>ERGO</strong> Kundenanwalt.<br />

Er ist mit seinen Mitarbeitern der Interessenvertreter<br />

der Kunden im Unternehmen. Außerdem nimmt er eine<br />

Schlichterfunktion wahr, wenn ein Kunde sich ungerecht<br />

behandelt fühlt und nicht weiterkommt. Die Aktivitäten des<br />

<strong>ERGO</strong> Kundenanwalts dienen der Identifikation von Veränderungsbedarfen<br />

in Prozessen, Produkten und Services.<br />

So sollen Verbesserungen angestoßen werden – und zwar<br />

konsequent aus Kundensicht.<br />

Wie wir steuern und<br />

was wir erreichen wollen<br />

Wir steuern unser Geschäft konsequent kunden-, service-<br />

und ertragsorientiert. Im Mittelpunkt stehen hierbei eine<br />

integrierte Steuerung der Geschäftsfelder und ihrer Verwaltungsprozesse,<br />

ein modernes Risikomanagement, welches<br />

auch die Aktiv-Passiv-Steuerung umfasst, sowie die<br />

wert- und risikoorientierte Steuerung aller geschäftlichen<br />

Aktivitäten.<br />

Unsere Aktivitäten umfassen verschiedene Geschäftsmodelle<br />

in allen Formen der Lebens-, Renten- und<br />

Krankenversicherung und nahezu sämtlichen Zweigen<br />

der Schaden- und Unfallversicherung sowie der Rechtsschutzversicherung.<br />

Das Geschäftsfeld International wird<br />

in einem eigenen Ressort gesteuert. Die Managementverantwortung<br />

für die internationalen Spezialversicherer im<br />

Bereich Gesundheit liegt beim Segment Munich Health der<br />

Munich Re. Um diese Steuerung auch gesellschaftsrechtlich<br />

abzubilden, wurden die internationalen Gesellschaften<br />

der DKV in Belgien, Luxemburg, Norwegen und Spanien<br />

zum Jahresende <strong>2011</strong> an die Munich Health Holding AG<br />

verkauft.<br />

Wertorientierte Unternehmensführung<br />

Unser Ziel ist es, Risiken in all ihren Facetten zu erfassen,<br />

zu bewerten, zu diversifizieren und so nachhaltig Wert für<br />

unsere Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter zu schaffen.<br />

Unseren Unternehmenswert nachhaltig zu steigern, ist<br />

maßgebliche Richtschnur unseres unternehmerischen<br />

Denkens und Handelns. Dazu gehört auch unser aktives<br />

Kapitalmanagement. Wir leben dieses Ziel vor allem<br />

dadurch, dass wir konsequent wertorientierte Steuerungssysteme<br />

einsetzen und diese laufend weiterentwickeln.<br />

Konzernlagebericht<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

Den Rahmen für jegliche Geschäftstätigkeit bildet unsere<br />

Risikostrategie, aus der wir ein dichtes Netz von Limitierungen<br />

und Meldeschwellen ableiten. Neben wertbasierten<br />

Größen beachten wir bei der Steuerung unseres Geschäfts<br />

eine Vielzahl wichtiger Nebenbedingungen. Dazu gehören<br />

Regelungen örtlicher Rechnungslegungssysteme, steuerliche<br />

Aspekte, Liquiditätsanforderungen sowie aufsichtsrechtliche<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Folgende Aspekte prägen unsere wertorientierte<br />

Unternehmensführung:<br />

• Geschäftliche Aktivitäten werden nicht einseitig nach<br />

ihrem Ertragspotenzial beurteilt, sondern auch nach<br />

dem Ausmaß der eingegangenen Risiken, das für die<br />

Höhe der Wertschaffung ebenfalls maßgeblich ist.<br />

Daher haben wir hohe Qualitätsstandards für Underwriting,<br />

Pricing, Kumulkontrolle und Schadenmanagement<br />

implementiert. Erst die Rendite-Risiko-Beziehung<br />

gibt Aufschluss darüber, ob eine Aktivität aus Aktionärssicht<br />

vorteilhaft ist.<br />

• Mit wertorientierten Steuerungsgrößen sichern wir die<br />

ökonomische Betrachtungsweise sowie die notwendige<br />

Vergleichbarkeit alternativer Initiativen und priorisieren<br />

diese.<br />

• Verantwortlichkeiten weisen wir klar zu und verdeutlichen<br />

Management und Mitarbeitern die Stellgrößen<br />

für die Wertsteigerung.<br />

• Strategie und operative Planung werden eng miteinander<br />

verknüpft.<br />

Kompositversicherung:<br />

Schaden‑/Kostenquote und Wertbeitrag<br />

In der Kompositversicherung und anderen Sparten, die<br />

überwiegend durch eine kurzfristige Geschäftsabwicklung<br />

gekennzeichnet sind, betrachten wir im Wesentlichen zwei<br />

Größen: Die Schaden-/Kostenquote und den Wertbeitrag.<br />

Die Schaden-/Kostenquote bezeichnet dabei das prozentuale<br />

Verhältnis der Summe aus Leistungen an Kunden<br />

(netto) und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb<br />

(netto) zu den verdienten Beiträgen (netto). Dies entspricht<br />

der Summe aus der Schadenquote und der Kostenquote.<br />

11


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Bei der Interpretation der Schaden-/Kostenquote sind<br />

die besonderen Umstände des einzelnen Versicherungszweigs<br />

zu berücksichtigen. Von erheblicher Bedeutung ist<br />

unter anderem, wie sich das Portfolio zusammensetzt und<br />

wie stark die Schadenbelastung im Zeitablauf schwankt.<br />

Bedeutsam ist die Zeitspanne zwischen dem Eingang<br />

der Beiträge und der Schadenzahlung. Je länger diese<br />

Zeiträume sind, desto länger können die eingenommenen<br />

Prämien auf dem Kapitalmarkt angelegt werden. So<br />

stehen hohen Schaden-/Kostenquoten in Sparten mit<br />

einer vergleichsweise späten Schadenmeldung und langen<br />

Schadenabwicklung (zum Beispiel Haftpflicht) regelmäßig<br />

höhere Ergebnisse aus Kapitalanlagen gegenüber, mit<br />

denen die Schadenrückstellungen bedeckt sind. Diese<br />

Erträge spiegeln sich in der Schaden-/Kostenquote nicht<br />

wider. Deshalb möchten wir die Schaden-/Kostenquote<br />

zwar so niedrig wie möglich halten; isoliert betrachtet<br />

ist sie für uns jedoch keine hinreichend aussagefähige<br />

Zielgröße.<br />

Maßgeblich ist stattdessen die ökonomische Wertschaffung,<br />

die sich mit der Schaden-/Kostenquote allein nicht<br />

sinnvoll abbilden lässt. Jene verfolgen wir intern durch die<br />

deutlich aussagekräftigere Steuerungsgröße Wertbeitrag.<br />

Sein Merkmal ist, dass die Wertschaffung nicht nur auf der<br />

Basis aktueller und prognostizierter Gewinne, sondern auch<br />

unter Berücksichtigung der Höhe der dabei eingegangenen<br />

Risiken zu messen ist.<br />

Der Wertbeitrag errechnet sich als Differenz aus angepasstem<br />

Ergebnis und Eigenkapitalkosten. Das angepasste<br />

Ergebnis setzt sich zusammen aus dem versicherungstechnischen<br />

Ergebnis, das aus der Gewinn-und-Verlust-<br />

Rechnung abgeleitet wird, dem Kapitalanlageergebnis<br />

sowie dem übrigen nichtversicherungstechnischen Ergebnis.<br />

Diese drei Positionen werden jeweils wertorientiert<br />

angepasst.<br />

Dem so angepassten Ergebnis stellen wir die Eigenkapitalkosten<br />

als Sollgröße gegenüber. Bei deren Berechnung hat<br />

das Risikokapital, das wir mit unserem internen Kapitalmodell<br />

bestimmen, einen wesentlichen Einfluss. Für das Kompositversicherungsgeschäft<br />

wird ein positiver Wertbeitrag<br />

erzielt, sofern das jeweils für ein Kalenderjahr gemessene<br />

angepasste Ergebnis die Eigenkapitalkosten übersteigt.<br />

Konzernlagebericht<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

Leben und Gesundheit: Embedded Value<br />

Die Produkte der Lebens- und Krankenversicherung<br />

sind geprägt durch ihre Langfristigkeit und den über die<br />

Gesamtlaufzeit der Verträge verteilten Ergebnisausweis.<br />

Derartig lang laufende Geschäftsportfolios, deren Erfolg<br />

sich nicht sinnvoll in einer Einjahressicht messen lässt,<br />

bewerten wir auf der Grundlage der European Insurance<br />

CFO Forum Market Consistent Embedded Value (MCEV)<br />

Principles©; diese wurden vom CFO-Forum in ihrer aktuellen<br />

Fassung im Oktober 2009 veröffentlicht.<br />

Der MCEV setzt sich zusammen aus dem im Unternehmen<br />

vorhandenen Eigenkapital und dem sogenannten<br />

Bestandswert. Letzterer ist der Barwert der nach finanz-<br />

und versicherungsmathematischen Grundsätzen berechneten<br />

zukünftigen Nettoerträge aus dem Versicherungsbestand<br />

und den damit verbundenen Kapitalanlagen<br />

unter Berücksichtigung des Zeitwerts der finanziellen<br />

Optionen und Garantien sowie der explizit berechneten<br />

Kapitalkosten.<br />

Der MCEV bezieht sich dabei auf das zum Bewertungsstichtag<br />

vorhandene Portefeuille. Er bildet mehr als 94 %<br />

unseres Lebens- und langfristigen Krankenversicherungsgeschäfts<br />

ab. Der Wert des zukünftigen Neugeschäfts wird<br />

hingegen nicht berücksichtigt. Allerdings erfolgt die Bewertung<br />

unter der Annahme, dass die Geschäftstätigkeit fortgeführt<br />

wird. Optionen und Garantien – vor allem die der<br />

Versicherungsnehmer – bewerten wir explizit über stochastische<br />

Simulationen. Im MCEV wird der Barwert aller Zahlungsströme<br />

für alle maßgeblichen Währungsräume auf<br />

der Basis der sogenannten Swap Rates und der impliziten<br />

Volatilitäten zum Bewertungsstichtag 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

bestimmt. Die Bewertung von Vermögensgegenständen,<br />

die auf dem Kapitalmarkt gehandelt werden, fußt auf den<br />

zum Bewertungsstichtag beobachteten Marktwerten.<br />

12


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die Entwicklung des Versicherungsbestands modellieren<br />

wir unter Berücksichtigung der aktuellen Erwartungen für<br />

Biometrie, Storno und Kosten. Die Beteiligung der Versicherungsnehmer<br />

an den Überschüssen modellieren wir gemäß<br />

der aktuellen Planung und im Rahmen der gesetzlichen<br />

Vorschriften und beziehen sie damit in die Bewertung ein.<br />

Für die jeweiligen Einzelgesellschaften verwenden wir<br />

Steuersätze und Bemessungs grundlagen, die den nationalen<br />

Vorschriften entsprechen; ebenso berücksichtigen wir<br />

steuerliche Verlustvorträge bei der Kalkulation. Quellen -<br />

steuern auf Dividenden von Konzerngesellschaften werden<br />

nicht erfasst. Die Kapitalkosten umfassen neben den<br />

Steuern und Kosten der Kapitalanlageverwaltung auch die<br />

nicht explizit modellierten Risiken des Geschäfts und für<br />

die Kranken versicherung die Beteiligung der Versicherungsnehmer<br />

an den Erträgen des Eigenkapitals.<br />

Die Änderung des MCEV innerhalb eines Jahres – ohne die<br />

Effekte aus Währungskursschwankungen, Unternehmenskäufen<br />

oder -verkäufen sowie Ausschüttungen bzw. Kapitaleinschüssen<br />

– weisen wir als Embedded-Value-Gesamtergebnis<br />

aus. Bereinigt man dieses zusätzlich um Einflüsse<br />

aus Änderungen der steuerlichen und kapitalmarktbezogenen<br />

Rahmenbedingungen, spricht man vom operativen<br />

Embedded-Value-Ergebnis: Es ist das Maß für den Erfolg<br />

der operativen Geschäftstätigkeit eines Jahres.<br />

Steuerung der Kapitalanlagen<br />

Unsere Kapitalanlagen steuern wir, indem wir uns stark<br />

an der Struktur der Passivseite der Bilanz und ihrem Durationsprofil<br />

orientieren. Unter Beachtung unserer eigenen<br />

Risikotragfähigkeit sowie weiterer Investorenpräferenzen<br />

ermitteln wir auf der Grundlage nachhaltig erwarteter<br />

Kapitalmarktrenditen ein Benchmarkportfolio. Unser<br />

Assetmanager MEAG setzt dieses strategische Benchmarkportfolio<br />

in konkrete Vermögensanlagen um, weicht nur<br />

in einem sorgfältig definierten Rahmen ab und folgt dabei<br />

seiner Markteinschätzung. Der Soll-Rendite als erwartetem<br />

Ertrag aus dem Benchmarkportfolio wird die Rendite des<br />

Ist-Portfolios gegenübergestellt. Den Erfolg unseres Assetmanagers<br />

MEAG messen wir an der Höhe der Überrendite,<br />

die er im Vergleich zum Benchmarkportfolio unter Berücksichtigung<br />

des eingegangenen Risikos erzielt hat.<br />

Nichtfinanzielle Steuerungsgrößen<br />

Konzernlagebericht<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

Neben diesen rein finanziellen Steuerungsgrößen spielen<br />

auch nichtfinanzielle Faktoren eine Rolle, etwa Innovationen,<br />

Prozessgeschwindigkeit, Ausbildungsstand der<br />

Mitarbeiter sowie Kundenzufriedenheit, Vertriebsservice<br />

und Produktivität. Langfristig kann ein Unternehmen nur<br />

erfolgreich sein, wenn es nachhaltig wirtschaftet und<br />

zukunftsgerichteten qualitativen Faktoren ebenfalls Rechnung<br />

trägt. Deswegen orientieren wir uns im Rahmen<br />

unserer strategischen Steuerung an den fünf Zielgruppen<br />

Kunde, Vertriebspartner, Mitarbeiter, Gesellschaft und<br />

Kapitalgeber.<br />

Das unternehmerische Denken und Handeln der Mitarbeiter<br />

fördern wir, indem wir Verantwortlichkeiten eindeutig<br />

zuweisen und dadurch deutlich machen, wie viel der<br />

Einzelne, eine Einheit oder ein Geschäftsfeld zur Wertsteigerung<br />

beitragen. Daher unterstützen auch unsere Anreizsysteme<br />

für Mitarbeiter, Führungskräfte und Vorstand die<br />

klare Ausrichtung auf die Wertschaffung: Je höher ein<br />

Mitarbeiter oder Geschäftsleitungsmitglied in der Managementhierarchie<br />

angesiedelt ist, desto stärker hängt seine<br />

Vergütung vom Erfolg ab.<br />

13


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernlagebericht<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> –<br />

Gesellschaftsorgane<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Nikolaus von Bomhard, Vorsitzender<br />

Vorsitzender des Vorstands der Münchener<br />

Rückversicherungs-Gesellschaft AG<br />

Michael David, stellv. Vorsitzender<br />

Versicherungsangestellter<br />

Dr. Christine Bortenlänger, seit 1.1.2012<br />

Mitglied der Geschäftsführung der Börse München<br />

Mitglied des Vorstands der Bayerischen Börse AG<br />

Hans‑Peter Claußen<br />

Versicherungsangestellter<br />

Dr. Karin Dorrepaal, bis 31.12.<strong>2011</strong><br />

Senior Vice President of Corporate Strategy & Acquisitions<br />

Department, Royal DSM N. V.<br />

Ralph Eisenhauer<br />

Leitender Angestellter<br />

Frank Fassin<br />

Landesfachbereichsleiter Finanzdienstleistungen<br />

der ver.di NRW<br />

Prof. Dr. Nadine Gatzert<br />

Inhaberin des Lehrstuhls für Versicherungswirtschaft an<br />

der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Ira Gloe‑Semler<br />

Gewerkschaftssekretärin ver.di<br />

Dr. Heiner Hasford<br />

Mitglied des Vorstands der Münchener<br />

Rückversicherungs-Gesellschaft AG i. R.<br />

Dieter Herzog<br />

Versicherungsangestellter<br />

Dr. Alan Hippe, von 1.1.<strong>2011</strong> bis 31.5.<strong>2011</strong><br />

Member of the Corporate Executive Committee<br />

der F. Hoffmann-La Roche Ltd.<br />

Dr. Lothar Meyer<br />

Vorsitzender des Vorstands der<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG i. R.<br />

Dr. Markus Miele<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der Miele & Cie. KG<br />

Silvia Müller<br />

Versicherungsangestellte<br />

Marco Nörenberg<br />

Versicherungsangestellter<br />

Bernd Otten, seit 15.7.<strong>2011</strong><br />

Leiter Corporate Office der Münchener<br />

Rückversicherungs-Gesellschaft AG<br />

Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen<br />

Direktor des Instituts für Finanzwissenschaft an der<br />

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg<br />

Richard Sommer<br />

Leiter der Bundesfachgruppe Versicherungen der ver.di<br />

Dr. Theodor Weimer<br />

Sprecher des Vorstands der UniCredit Bank AG<br />

Heinz Wink<br />

IT-Angestellter<br />

Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst<br />

Geschäftsführer der WB Consult GmbH<br />

14


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Prüfungsausschuss<br />

Dr. Heiner Hasford<br />

Heinz Wink<br />

Dr. Theodor Weimer<br />

Vorstandsausschuss<br />

Dr. Nikolaus von Bomhard<br />

Hans-Peter Claußen<br />

Dr. Markus Miele<br />

Nominierungsausschuss<br />

Dr. Nikolaus von Bomhard<br />

Dr. Lothar Meyer<br />

Dr. Markus Miele<br />

Vorstand<br />

Dr. Torsten Oletzky, Vorsitzender<br />

Konzernentwicklung<br />

Kommunikation<br />

Recht, Compliance<br />

Revision<br />

Dr. Bettina Anders<br />

Kundenservice, Betriebsorganisation und IT<br />

Dr. Daniel von Borries<br />

Finanzen und Kapitalanlagen<br />

Lebensversicherungsgeschäft im Inland<br />

MEAG / <strong>ERGO</strong>-Schnittstelle<br />

Christian Diedrich<br />

Kompositversicherungsgeschäft<br />

(Schaden / Unfall / Rechtsschutz) im Inland<br />

Dr. Christoph Jurecka, seit 1.2.<strong>2011</strong><br />

Rechnungswesen, Steuern, Planung und<br />

Controlling, Risikomanagement<br />

Dr. Ulf Mainzer, Arbeitsdirektor<br />

Personal Inland sowie übergreifende Grundsatzfragen<br />

Allgemeine Dienste, Gebäudemanagement,<br />

Materialwirtschaft / Einkauf und Logistik im Inland<br />

Ständiger Ausschuss<br />

Dr. Nikolaus von Bomhard<br />

Michael David<br />

Dr. Lothar Meyer<br />

Dr. Markus Miele<br />

Marco Nörenberg<br />

Vermittlungsausschuss<br />

Dr. Nikolaus von Bomhard<br />

Michael David<br />

Dr. Heiner Hasford<br />

Richard Sommer<br />

Dr. Jochen Messemer<br />

Internationales Geschäft<br />

(außer Geschäftsfeld Gesundheit)<br />

Dr. Clemens Muth<br />

Geschäftsfeld Gesundheit<br />

im In- und Ausland<br />

Konzernlagebericht<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

Gesellschaftsorgane<br />

Dr. Rolf Ulrich, bis 31.1.<strong>2011</strong><br />

Rechnungswesen, Steuern, Planung und<br />

Controlling, Risikomanagement<br />

Jürgen Vetter, bis 31.12.<strong>2011</strong><br />

Vertrieb Inland, Kompetenz-Center<br />

Bankvertrieb Inland und International<br />

Strategisches Marketing, Markenfragen<br />

Dr. Rolf Wiswesser, seit 1.11.<strong>2011</strong><br />

Vertrieb Inland, Kompetenz-Center<br />

Bankvertrieb Inland und International<br />

Strategisches Marketing, Markenfragen<br />

15


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernlagebericht<br />

Rahmenbedingungen<br />

Das Umfeld unserer Geschäftstätigkeit wird von mehreren<br />

langfristig wirksamen globalen Trends bestimmt. Der<br />

demografische Wandel sorgt für grundlegende Veränderungen<br />

in weiten Teilen der Erde und stellt besonders in<br />

den Industrieländern die Sozialversicherungs- und Gesundheitssysteme<br />

vor enorme Herausforderungen. Umlagefinanzierte<br />

staatliche Sozialversicherungssysteme sind<br />

mit der steigenden Lebenserwartung in Kombination mit<br />

sinkenden Geburtenraten enorm belastet. Ihre Altersversorgung<br />

und eine hochwertige medizinische Versorgung<br />

können die Europäer daher mittelfristig nur sicherstellen,<br />

wenn sie zusätzlich privat vorsorgen. Daraus ergibt sich<br />

eine große Chance für die private Versicherungswirtschaft.<br />

In den Entwicklungs- und Schwellenländern ist nicht nur<br />

ein rasches Bevölkerungswachstum zu beobachten, sondern<br />

auch ein schneller Wohlstandsanstieg breiter Bevölkerungsschichten.<br />

Dabei gewinnen besonders die aufstrebenden<br />

Volkswirtschaften Asiens global an Bedeutung. Das<br />

ökonomische und auch geopolitische Gewicht der Industrieländer<br />

nimmt dagegen relativ betrachtet ab. Weltweite<br />

Wirtschaftsverflechtungen, technischer Fortschritt und<br />

Digitalisierung beschleunigen die globale Vernetzung von<br />

Kapitalströmen und Lieferketten und erhöhen die Komplexität<br />

der Weltwirtschaft.<br />

In diesem Umfeld beobachten wir eine steigende Anzahl<br />

von versicherungsrelevanten Großereignissen. Die versicherten<br />

Schäden steigen im Verhältnis zur wirtschaftlichen<br />

Aktivität überproportional. Wir glauben, dass neben fortschreitender<br />

Urbanisierung und Konzentration von Werten<br />

in exponierten Regionen auch der Klimawandel daran<br />

einen Anteil hat. So entstehen neue Risikopotenziale und<br />

Kumulgefahren, die eine ständige Weiterentwicklung der<br />

Versicherungstechnik unerlässlich machen.<br />

Unternehmen wie <strong>ERGO</strong>, die im Risikomanagement zu den<br />

Führenden gehören, können die Chancen nutzen, die sich<br />

aus diesen globalen Trends ergeben. Mit unserem ausgeprägten<br />

Risikobewusstsein können wir uns auch in einem<br />

komplexen und volatilen Umfeld behaupten.<br />

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

Die Erholung der Weltwirtschaft schwächte sich <strong>2011</strong> wie<br />

erwartet ab. Die globalen Wachstumsunterschiede weiteten<br />

sich aus: Während das Wirtschaftswachstum in den<br />

USA zu Jahresbeginn und in der Eurozone vor allem in<br />

der zweiten Jahreshälfte stagnierte, wiesen die meisten<br />

Schwellen- und Entwicklungsländer hohe Zuwachsraten<br />

auf, die allerdings etwas niedriger ausfielen als im Vorjahr.<br />

Die Staatsschuldenkrise in den Peripherieländern des<br />

Euroraumes spitzte sich erneut zu, drohte sich zu einer<br />

Bankenkrise auszuweiten und verunsicherte Unternehmen<br />

und Konsumenten. Die Konjunktur in der Eurozone verlief<br />

wenig dynamisch. Das Wachstum in Deutschland lag zwar<br />

deutlich über dem Durchschnitt der Eurozone, verlor gegen<br />

Ende des Jahres aufgrund der verschlechterten internationalen<br />

Rahmenbedingungen aber an Schwung.<br />

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt stieg im Jahr <strong>2011</strong><br />

preisbereinigt um 3,0 % (vorläufige Schätzung des Statistischen<br />

Bundesamtes vom 11. Januar 2012). Der deutsche<br />

Arbeitsmarkt entwickelte sich weiter positiv: Im Jahresverlauf<br />

sank die Arbeitslosenquote von 7,9 % im Januar<br />

auf 6,6 % im Dezember und betrug im Jahresdurchschnitt<br />

7,1 %. Die Teuerungsrate der Verbraucherpreise in Deutschland<br />

stieg <strong>2011</strong> aufgrund hoher Rohstoffpreise an und lag<br />

im Jahresdurchschnitt bei 2,3 %.<br />

Kapitalmarktentwicklung<br />

Die Schwankungen an den internationalen Aktienmärkten<br />

haben insbesondere in der zweiten Jahreshälfte <strong>2011</strong><br />

wieder deutlich zugenommen. Der Hauptgrund hierfür war<br />

die Eskalation der Staatsschuldenkrise im Euroraum und<br />

die Angst vor einem Einbruch des Wachstums der Weltwirtschaft.<br />

So verloren sowohl der Preisindex Euro Stoxx 50<br />

(− 17,1 %) als auch der Performance-Index DAX (− 14,7 %)<br />

deutlich im Gesamtjahr.<br />

16


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Während die Europäische Zentralbank (EZB) zunächst aufgrund<br />

der stark angestiegenen Inflationsraten den Zinsanhebungszyklus<br />

einläutete und sowohl im April als auch im<br />

Juli den Leitzins anhob, musste sie bereits im August aufgrund<br />

der Eskalation der Staatsschuldenkrise in der Eurozone<br />

wieder gegensteuern, indem sie erneut Staatsanleihen<br />

von Peripherieländern aufkaufte. Im November vollzog<br />

sie dann die Zinswende und senkte den Leitzins zunächst<br />

auf 1,25 % und im Dezember auf 1,0 %. Die US-Notenbank<br />

hielt trotz des gestiegenen Inflationsdrucks zu Beginn des<br />

Jahres an ihrer Niedrigzinspolitik fest. Als sich die ökonomischen<br />

Bedingungen dann eintrübten, bekundete die<br />

US-Notenbank sogar, dass sie den Leitzins im derzeitigen<br />

Umfeld bis Mitte 2013 auf dem Niveau von 0− 0,25 % belassen<br />

wolle. Zudem entschloss sie sich, die durchschnittliche<br />

Restlaufzeit der aufgekauften Staatsanleihen zu erhöhen,<br />

um die langfristigen Zinsen niedrig zu halten.<br />

Aufgrund der hohen Nachfrage nach als sicher geltenden<br />

Anlageformen fiel die Rendite zehnjähriger deutscher<br />

Staatsanleihen im Laufe des Jahres von 3,0 % auf 1,8 %<br />

und die Rendite zehnjähriger US-amerikanischer Staatsanleihen<br />

im gleichen Zeitraum von 3,3 % auf 1,9 %.<br />

Die Entwicklung der<br />

Versicherungswirtschaft<br />

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung beeinflusst die<br />

Prämienentwicklung in der Assekuranz stark, insbesondere<br />

in der Kompositversicherung. Bei der Marktentwicklung<br />

der Lebens- und Krankenversicherung spielen daneben die<br />

Einflüsse der Kapitalmärkte und Veränderungen im rechtlichen<br />

und steuerlichen Umfeld eine bedeutende Rolle. Für<br />

die europäischen Versicherungsmärkte gibt es daher sehr<br />

unterschiedliche Rahmenbedingungen. In den folgenden<br />

Abschnitten gehen wir unserem Geschäftsschwerpunkt folgend<br />

etwas detaillierter auf die Entwicklungen in unserem<br />

Heimatmarkt Deutschland ein. <strong>2011</strong> gingen die Beiträge<br />

dort insgesamt um 1,2 % zurück (vorläufige Schätzung des<br />

Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />

vom November <strong>2011</strong>). Die Marktzahlen basieren auf Bruttozahlen<br />

nach deutschem Handelsrecht (HGB) und sind<br />

daher mit Werten nach IFRS bzw. Werten nach Rückversicherung<br />

nicht ohne Weiteres vergleichbar.<br />

Die Lebensversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />

Konzernlagebericht<br />

Rahmenbedingungen<br />

Vor dem Hintergrund der weiterhin schwierigen Bedingungen<br />

auf den Kapitalmärkten haben Sicherheit und Verlässlichkeit<br />

Priorität für die Kunden. Gleichwohl sanken die<br />

Beitragseinnahmen im deutschen Lebensversicherungsmarkt<br />

(einschließlich Pensionskassen und -fonds) nach<br />

vorläufigen Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen<br />

Versicherungswirtschaft um 4,2 % auf 86,6 (90,4) Mrd. €.<br />

Dies liegt vor allem daran, dass die Lebensversicherer deutlich<br />

weniger Geschäft zu Einmal beiträgen abgeschlossen<br />

haben. Insgesamt ergab sich deshalb trotz höherer laufender<br />

Beiträge auch im Neugeschäft ein Rückgang. Die Auszahlungen<br />

an die Lebensversicherungskunden nahmen auf<br />

81,0 (72,9) Mrd. € spürbar zu.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> wurden klassische Rentenversicherungen<br />

besonders nachgefragt. Hier entwickelten sich auch<br />

staatlich geförderte Produkte weiterhin gut. Auch Zusatzversicherungen<br />

gegen die finanziellen Auswirkungen von<br />

Berufsunfähigkeit sowie Pflegebedürftigkeit verzeichneten<br />

einen spürbaren Anstieg. In der betrieblichen Altersversorgung<br />

war das Neugeschäft im Jahr <strong>2011</strong> rückläufig. Direkt-<br />

und Rückdeckungsversicherungen konnten das gute Neugeschäft<br />

aus dem Vorjahr nicht wiederholen; besonders<br />

das Neugeschäft gegen Einmalbeitrag sank hier deutlich.<br />

Pensionskassen und Pensionsfonds verzeichneten hingegen<br />

einen guten Zuwachs.<br />

Die private Krankenversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />

Mit dem GKV-Finanzierungsgesetz wurde die 3-Jahres-<br />

Wartefrist für Angestellte, die von der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV) in die private Krankenversicherung<br />

wechseln wollen, zum 31. Dezember 2010 wieder aufgehoben.<br />

Dies hat marktweit zu einer Erhöhung des Neuzugangs<br />

in der Vollversicherung geführt. Im Zusatzversicherungsgeschäft<br />

war ebenfalls ein Anstieg zu verzeichnen.<br />

Die private Krankenversicherung erreichte im Jahr <strong>2011</strong><br />

nach ersten vorläufigen Prognosen ein Beitragswachstum<br />

von 4,9 % auf insgesamt 34,9 (33,3) Mrd. €. Die<br />

Versicherungsleistungen einschließlich der Schadenregulierungskosten<br />

sind voraussichtlich um rund 5,5 % auf<br />

23,1 (21,9) Mrd. € gestiegen. Die Steigerungsrate in der<br />

Krankenversicherung lag damit abermals über der allgemeinen<br />

Preissteigerung.<br />

17


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />

Die Kompositversicherung profitierte von der guten Konjunktur<br />

in Deutschland und verzeichnete einen Beitragsanstieg<br />

von 2,7 % auf 56,7 (55,2) Mrd. €. Alle Sparten erreichten<br />

ein – wenn auch zum Teil nur leichtes – Beitragsplus. In der<br />

Kraftfahrtversicherung (+ 3,5 %) deutete sich das Ende des<br />

Preissenkungszyklus an. Auch in der Privaten Sachversicherung<br />

(+ 1,8 %), der Allgemeinen Haftpflichtversicherung<br />

(+ 2,5 %) sowie der Rechtsschutzversicherung (+ 2,0 %)<br />

bestanden Beitragsanpassungsmöglichkeiten. In der Transport-<br />

und Luftfahrtversicherung (+ 6,0 %) wirkte die positive<br />

konjunkturelle Entwicklung. Das Marktwachstum in der<br />

Unfallversicherung (+ 1,0 %) ging vor allem auf Einmalbeitragsgeschäft<br />

zurück.<br />

Konzernlagebericht<br />

Rahmenbedingungen<br />

Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />

Allerdings sind auch die Schäden gegenüber dem Vorjahr<br />

deutlich angestiegen. Die Schaden-/Kostenquote dürfte<br />

sich mit rund 98 % auf Vorjahresniveau befinden. Als<br />

Ursachen zu nennen sind die lange Frostperiode zu Beginn<br />

des Jahres sowie die sommerlichen Sturm- und Hagelereignisse.<br />

Insgesamt wurde ein versicherungstechnischer<br />

Gewinn in Höhe von 0,8 (0,9) Mrd. € erzielt. Die Marktzahlen<br />

sind vorläufige Angaben des Gesamtverbands der<br />

Deutschen Versicherungswirtschaft vom November <strong>2011</strong>.<br />

18


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernlagebericht<br />

Geschäftsverlauf<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> brachte für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

eine Vielzahl von Herausforderungen. An vorderster<br />

Stelle zu nennen ist die Staatsschuldenkrise in der Eurozone.<br />

Diese brachte erhebliche Turbulenzen an den Kapitalmärkten<br />

und Tiefststände bei Zinssätzen insbesondere für<br />

deutsche Staatsanleihen mit sich.<br />

In diesem Umfeld haben wir Stabilität bewiesen, sowohl bei<br />

Beiträgen als auch beim Ergebnis. Angesichts der Umstände<br />

ist das Konzernergebnis von 349 (355) Mio. € durchaus zu -<br />

frieden stellend – auch wenn wir uns mehr vorgenommen<br />

hatten. Die Eigenkapitalrendite beträgt 9,5 (8,8) %.<br />

Das Kapitalanlageergebnis spiegelt die Ereignisse an den<br />

Kapitalmärkten und fiel mit 4,1 (5,2) Mrd. € deutlich geringer<br />

aus als im Vorjahr. Gegenläufig zu hohen Abschreibungen<br />

auf griechische Staatsanleihen wirkten Gewinne aus Veräußerungen<br />

der internationalen Krankenversicherungsgesellschaften<br />

an Munich Re und einer Immobilienbeteiligung in<br />

Singapur sowie Zuschreibungen auf unsere Zinsabsicherungen<br />

zum Schutz vor lang anhaltenden Niedrigzinsphasen.<br />

Die Bestandswerte unseres langfristigen Geschäfts in der<br />

Lebens- und Krankenversicherung waren im Berichtsjahr<br />

erheblich belastet. Dies lag vor allem an dem starken Zinsrückgang<br />

für festverzinsliche Wertpapiere bester Bonität:<br />

Im Zuge der krisenhaften Zustände an den Kapitalmärkten<br />

wurden historische Tiefststände erreicht – bei gleichzeitig<br />

hoher Volatilität. Des Weiteren ist die Belastung durch<br />

Anleihen der europäischen Peripheriestaaten zu nennen.<br />

Außerdem haben wir unsere Modelle, die wir im Übrigen<br />

laufend weiterentwickeln, sehr konservativ kalibriert. Der<br />

nach streng marktkonsistenten Methoden – also ohne die<br />

Anwendung von Zinszuschlägen wie etwa Illiquiditätsprämien<br />

– ermittelte Embedded Value (MCEV) sank zum<br />

Jahresende auf 875 (4.108) Mio. €. Der Wert der Garantien,<br />

die wir unseren Kunden in der Lebensversicherung geben,<br />

stieg unter solchen Rahmenbedingungen stark an. Dies<br />

schlug sich auch in den Gesamterträgen des MCEV nieder:<br />

Sie beliefen sich auf − 2.977 (724) Mio. €. Der Neugeschäftswert<br />

betrug lediglich 37 (141) Mio. €.<br />

Beitragseinnahmen<br />

Im Berichtsjahr beliefen sich die gesamten Beitragseinnahmen<br />

auf 20,3 (20,1) Mrd. €, ein geringer Anstieg um 0,7 %.<br />

Die gebuchten Bruttobeiträge nach IFRS stiegen um 1,0 %<br />

auf 18,6 (18,5) Mrd. €. Nicht in diesen enthalten sind die<br />

Sparbeiträge aus fondsgebundenen Lebensversicherungen<br />

oder Kapitalisierungsprodukten.<br />

Im deutschen Geschäft beliefen sich die gesamten<br />

Beitrags einnahmen auf 14,6 (14,4) Mrd. € (+1,0 %) und die<br />

gebuchten Bruttobeiträge nach IFRS auf 13,28 (13,26)<br />

Mrd. € (+0,2 %). Im internationalen Geschäft sind wir moderat<br />

gewachsen. Hier betrugen die gebuchten Bruttobeiträge<br />

nach IFRS 5,4 (5,2) Mrd. € (+3,0 %) und die gesamten<br />

Beitragseinnahmen 5,7 (5,7) Mrd. €.<br />

Hinter dieser Stabilität im Gesamtbild verbergen sich<br />

unterschiedliche Entwicklungen in den Geschäftsfeldern<br />

Leben Deutschland, Gesundheit, Komposit Deutschland,<br />

Direktversicherung, Reiseversicherung und International.<br />

In der deutschen Lebensversicherung verzeichneten wir<br />

einen Rückgang der gesamten Beitragseinnahmen von<br />

3,2 % und bei den gebuchten Bruttobeiträgen von 5,7 %.<br />

Grund für diese Entwicklung waren vor allem deutlich<br />

geringere Einmalbeiträge. Angesichts der Zinssituation<br />

hatten wir dieses Geschäft zu weniger attraktiven Konditionen<br />

angeboten und entsprechend weniger Geschäft<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>2011</strong> 2010 Veränd.<br />

Mio. € Mio. €<br />

%<br />

Gesamte Beitragseinnahmen 20.270 20.131 0,7<br />

Gebuchte Bruttobeiträge 18.639 18.457 1,0<br />

Ergebnis aus Kapitalanlagen 4.116 5.243 − 21,5<br />

Versicherungsleistungen (netto) 1 16.823 17.738 − 5,2<br />

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto) 3.814 3.598 6,0<br />

Konzernergebnis 349 355 − 1,6<br />

1 Inkl. Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer.<br />

19


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

abgeschlossen – wie der gesamte deutsche Markt. Die Einmalbeiträge<br />

beliefen sich auf 1,06 (1,15) Mrd. € (− 7,7 %).<br />

Positiv war die Entwicklung des Neuzugangs zu laufenden<br />

Beiträgen: Er wuchs um 6,3 % auf 314 (295) Mio. €. In der<br />

Summe ergab sich ein Rückgang des Neuzugangs von<br />

4,9 % – in der international gebräuchlicheren Größe APE<br />

gemessen (Annual Premium Equivalent, APE: laufende Beiträge<br />

plus ein Zehntel der Einmalbeiträge) allerdings ein<br />

Anstieg von 2,4 %.<br />

Die gebuchten Bruttobeiträge im Geschäftsfeld Gesundheit<br />

stiegen um 3,5 %. Im Inland betrug das Wachstum<br />

3,1 % auf 4,9 (4,8) Mrd. €, im internationalen Geschäft<br />

5,0 % auf 1,1 (1,0) Mrd. €. Der Zugang im Inland betrug<br />

225 (254) Mio. € (− 11,6 %). Im Vorjahr hatte ein Großvertrag<br />

die Zahlen stark positiv beeinflusst. Bereinigt um diesen<br />

Effekt war ein Anstieg von 16,8 % zu verzeichnen. Im<br />

Berichtsjahr wirkte sich die Aufhebung der 3-Jahres-Wechselsperre<br />

zum Jahresbeginn positiv auf den Neuzugang<br />

in der Krankheitskosten-Vollversicherung aus.<br />

Im Geschäftsfeld Komposit Deutschland legten die<br />

gebuchten Bruttobeiträge um 2,1 % zu. Den größten Beitrag<br />

zum Wachstum leistete das Gewerbe- und Industriegeschäft.<br />

Wir bauen es seit Jahren umsichtig, aber stetig<br />

aus. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen hier um 8,1 %.<br />

In der Kraftfahrtversicherung konnten wir wieder einen<br />

Beitragsanstieg von 3,8 % verbuchen, ebenso wie in der<br />

Rechtsschutzversicherung (+ 0,4 %). Wegen niedrigeren Einmalbeitragsgeschäfts<br />

gingen die Beitragseinnahmen in der<br />

Unfallversicherung dagegen um 3,5 % zurück.<br />

Wieder erfreulich gewachsen sind wir im Geschäftsfeld<br />

Direktversicherung. Die gesamten Beitragseinnahmen legten<br />

um 4,7 % zu, die gebuchten Bruttobeiträge um 4,4 %.<br />

Einen kräftigen Anstieg von 12,6 % verzeichnet die Krankenversicherung,<br />

die wir in der Direktversicherung ausschließlich<br />

in Form der Ergänzungsversicherung betreiben. Die<br />

Kompositversicherung legte um 2,3 % zu und die gesamten<br />

Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung um 2,8 %.<br />

Konzernlagebericht<br />

Geschäftsverlauf<br />

Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />

Gesamte Beitragseinnahmen1 <strong>2011</strong> 2010 Veränd.<br />

Mio. € Mio. €<br />

%<br />

Leben Deutschland 5.074 5.241 − 3,2<br />

Gesundheit 5.975 5.778 3,5<br />

Komposit Deutschland 3.227 3.160 2,1<br />

Direktversicherung 1.422 1.358 4,7<br />

Reiseversicherung 488 430 13,5<br />

International 4.346 4.440 − 2,1<br />

Gesamte Beitragseinnahmen 20.270 20.131 0,7<br />

1 Teilkonsolidierte Werte<br />

In der Reiseversicherung kletterten die gebuchten Bruttobeiträge<br />

kräftig um 13,5 %. Im Inland betrug das Wachstum<br />

11,6 %, im internationalen Geschäft 14,3 %.<br />

Die gesamten Beitragseinnahmen im Geschäftsfeld International<br />

gingen um 2,1 % zurück. Bereinigt um Wechselkurseffekte<br />

und Sondereffekte aus dem Verkauf der<br />

portugiesischen Tochtergesellschaft, lag das Beitragsvolumen<br />

auf Vorjahresniveau. In der Kompositversicherung<br />

konnten wir die Beiträge um 2,1 % steigern. Dämpfend<br />

wirkten sich hier neben den oben erwähnten Effekten die<br />

Sanierungsanstrengungen in der Türkei und Südkorea und<br />

die damit verbundene restriktive Zeichnungspolitik aus.<br />

Gutes Wachstum erzielten wir dagegen in Polen. In Indien<br />

ist die HDFC <strong>ERGO</strong> sehr erfreulich gewachsen; da wir an<br />

der Gesellschaft nur eine Minderheitsbeteiligung haben,<br />

wirkte sich das nicht in den Beitragseinnahmen aus. In der<br />

Lebensversicherung hatten wir wie in Deutschland geringere<br />

Einmalbeiträge zu verzeichnen: Angesichts veränderter<br />

steuerlicher Rahmenbedingungen in Österreich haben wir<br />

dort deutlich weniger Einmalbeitragsgeschäft abgeschlossen.<br />

Die gesamten Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung<br />

lagen um 6,8 % unter dem Vorjahr.<br />

Leistungen und Kosten<br />

Für unsere Kunden haben wir im Berichtsjahr Leistungen in<br />

Höhe von 17,5 (18,4) Mrd. € erbracht. Für eigene Rechnung –<br />

also nach dem Anteil der Rückversicherer – waren es<br />

16,8 (17,7) Mrd. €. In dem Rückgang um 5,2 % spiegelt sich<br />

das geringere Kapitalanlageergebnis, welches ganz überwiegend<br />

den Kunden in der Personenversicherung zugute<br />

kommt. Außerdem fielen die Zuführungen zur Deckungsrückstellung<br />

geringer aus. Dies lag an den geringeren<br />

Einmalbeiträgen und dem per saldo negativen Ergebnis<br />

aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten in der fondsgebundenen<br />

Lebensversicherung.<br />

Gegenläufig wirkten höhere Aufwendungen für Versicherungsfälle<br />

insbesondere im Geschäftsfeld Gesundheit<br />

20


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

(+ 5,3 %) und in der deutschen Kompositversicherung<br />

(+ 6,3 %); dort stieg die Schaden-/Kostenquote auf 93,6<br />

(90,3) %. Der strenge Winter und zahlreiche Starkregen-<br />

und Unwetterereignisse im Sommer sind hier anzuführen.<br />

Darüber hinaus haben wir die Reserven für Haftpflicht aufgrund<br />

von Großschäden und zur Risikovorsorge erhöht.<br />

Im internationalen Geschäft konnten wir die Schaden-/<br />

Kostenquote zwar verbessern. Gleichwohl hatte die Verbesserung<br />

auf 105,6 (107,9) % nicht das Ausmaß, das<br />

wir angestrebt hatten. Dies lag vor allem daran, dass<br />

die ersten beiden Quartale hinter unseren Erwartungen<br />

zurückblieben. Den Trend des zweiten Halbjahres bewerten<br />

wir deutlich positiv. In Polen konnten wir die Schaden-/<br />

Kostenquote – sie war im Vorjahr auch durch Naturereignisse<br />

belastet – stark verbessern. In der Türkei und in<br />

Südkorea haben wir eine Vielzahl von Konsolidierungsmaßnahmen<br />

eingeleitet, die nun zu greifen beginnen: So haben<br />

wir in der Türkei den Anteil des unprofitablen Kraftfahrtgeschäfts<br />

am Portefeuille nahezu halbiert, gleichzeitig eine<br />

differenzierte Tarifstruktur eingeführt und höhere Preise<br />

durchgesetzt. Allerdings bleibt das Marktumfeld insbesondere<br />

in der Kraftfahrtversicherung in der Türkei und<br />

in Südkorea weiterhin sehr schwierig.<br />

Dass die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb<br />

(netto) um 6,0 % auf 3,8 (3,6) Mrd. € angestiegen sind,<br />

liegt maßgeblich an der Veränderung der aktivierten<br />

Abschlusskosten. Aufgrund der Zinsentwicklung waren dort<br />

zusätzliche Abschreibungen vorzunehmen. In der Bruttobetrachtung<br />

stiegen die Verwaltungskosten um 3,4 % und<br />

die Abschlusskosten um 2,5 %.<br />

Kapitalanlageergebnis<br />

Die nun schon einige Jahre andauernden Turbulenzen an<br />

den weltweiten Kapitalmärkten sind für uns als bedeutendem<br />

institutionellem Anleger eine große Herausforderung.<br />

Nicht nur haben Zins- und Kursentwicklungen erhebliche<br />

Auswirkungen auf die Erfolgsrechnung. Insbesondere in<br />

der Altersvorsorge oder der Krankenversicherung sind<br />

Garantien und Verzinsung der Kundengelder für den<br />

Konzernlagebericht<br />

Geschäftsverlauf<br />

Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />

Ergebnis aus Kapitalanlagen <strong>2011</strong> 2010 Veränd.<br />

Mio. € Mio. €<br />

%<br />

Laufende Erträge 5.042 4.968 1,5<br />

Zuschreibungen/Abschreibungen −1.041 − 129 707,3<br />

Realisierte Gewinne/Verluste 708 479 47,9<br />

Sonstige Erträge/Aufwendungen −594 − 75 689,1<br />

Gesamt 4.116 5.243 − 21,5<br />

Markterfolg wichtig. Nicht zuletzt deshalb haben wir den<br />

weit überwiegenden Anteil unserer Kapitalanlagen in Höhe<br />

von 117 (116) Mrd. € breit diversifiziert in festverzinsliche<br />

Wertpapiere und Darlehen investiert. Über die Zusammensetzung<br />

des Kapitalanlagebestandes und wesentliche<br />

Entwicklungen berichten wir auf Seite 24 f.<br />

An den Märkten wurde die Einschätzung von Staatsanleihen<br />

als vermeintlich risikoloser Anlageklasse massiv in<br />

Frage gestellt. Dies hatte eine Spreizung der Zinsen zur<br />

Folge: Einerseits kräftige Anstiege für Schuldner, bei denen<br />

Zweifel bzgl. der Fähigkeit oder dem politischen Willen zur<br />

Rückzahlung aufkamen. Andererseits starke Rückgänge<br />

für Schuldner bester Bonität. So lag die Zinsstrukturkurve<br />

für deutsche Staatsanleihen zum Jahresende <strong>2011</strong> durchgängig<br />

unterhalb der Kurve zum Jahresende 2010 – bei<br />

Laufzeiten zwischen fünf und zehn Jahren um mehr als<br />

einen Prozentpunkt. Am kurzen Ende waren erstmals in<br />

der Geschichte der Bundesrepublik vereinzelt negative<br />

Nominalrenditen zu verzeichnen. All dies wurde begleitet<br />

von hoher Volatilität.<br />

Eine solche Situation ist langfristig nicht positiv angesichts<br />

lang laufender Versicherungsverträge, die vielfach<br />

Garantien beinhalten. Entsprechend negativ haben sich<br />

die Bestandswerte entwickelt. In der auf das einzelne<br />

Jahr abstellenden Erfolgsrechnung waren allerdings auch<br />

gegenläufige Effekte zu verzeichnen: So gewann unser<br />

zur Absicherung gegen ein nachhaltiges Niedrigzinsszenario<br />

gehaltenes Portefeuille an Zinsderivaten an Wert;<br />

dies führte zu Zuschreibungen in Höhe von 368 (80) Mio. €.<br />

Daraus ergab sich ein Effekt auf das Konzernergebnis in<br />

Höhe von 83 (19) Mio. €.<br />

Den Gesamtbestand unserer griechischen Staatsanleihen<br />

haben wir auf den Marktwert per Jahresende <strong>2011</strong><br />

abgeschrieben. Dies hat unser Kapitalanlageergebnis mit<br />

1.145 Mio. € und das Konzernergebnis mit 209 Mio. € belastet.<br />

Die Wertzuwächse auf Anleihen bester Bonität wurden<br />

demgegenüber nicht ertragswirksam, sondern erhöhten<br />

die Bewertungsreserven. Näheres dazu berichten wir auf<br />

Seite 24 f.<br />

21


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Auch für Aktien war <strong>2011</strong> ein schlechtes Jahr; wichtige<br />

europäische Indizes verloren im zweistelligen Prozentbereich.<br />

Angesichts der geringen Anteile, die diese Anlageklasse<br />

an unserem Gesamtportefeuille inzwischen hat,<br />

waren die Auswirkungen auf unsere Ergebnisse begrenzt.<br />

Positiv wirkten Beteiligungsverkäufe. Zum einen veräußerten<br />

wir unsere Beteiligung an der Immobiliengesellschaft<br />

Capital Square in Singapur. Dies brachte einen Ertrag von<br />

257 Mio. € und einen positiven Effekt auf das Konzernergebnis<br />

von 156 Mio. €. Zum anderen verkauften wir die<br />

internationalen Krankenversicherer der DKV per Ende <strong>2011</strong><br />

an die Munich Health Holding AG. Die Managementverantwortung<br />

für diese Gesellschaften lag bereits seit 2009 im<br />

Segment Munich Health unserer Muttergesellschaft Munich<br />

Re. Aus dieser Transaktion erzielten wir einen Ertrag von<br />

199 Mio. € bzw. 116 Mio. € für das Konzernergebnis.<br />

Beim außerordentlichen Ergebnis aus Kapitalanlagen hatten<br />

wir per saldo einen Verlust von − 538 (+ 676) Mio. € zu<br />

verzeichnen. Dazu trug auch ein negativer Saldo aus unrealisierten<br />

Gewinnen und Verlusten in der fondsgebundenen<br />

Lebensversicherung von − 263 (+ 271) Mio. € bei. Die laufenden<br />

Erträge lagen um 1,5 % über dem Vorjahreswert. Das<br />

ordentliche Ergebnis aus Kapitalanlagen stieg um 1,9 %<br />

leicht an auf 4,7 (4,6) Mrd. €. Unser Kapitalanlageergebnis<br />

insgesamt lag um 21,5 % unter dem Vorjahreswert bei<br />

4,1 (5,2) Mrd. €. Die Rendite, bezogen auf den mittleren<br />

Bestand an Kapitalanlagen zu Marktwerten, belief sich<br />

auf 3,4 (4,5) %.<br />

Ergebnisse<br />

Das operative Ergebnis erreichte demzufolge den Vor jahres -<br />

wert nicht und belief sich auf 806 (1.002) Mio. €. Es setzt<br />

sich zusammen aus den Teilergebnisgrößen versicherungstechnisches<br />

Ergebnis und nichtversicherungs technisches<br />

Ergebnis. Hierbei wird dem versicherungstechnischen Ergebnis<br />

ein technischer Zinsertrag zugewiesen. Zu weiteren<br />

Konzernlagebericht<br />

Geschäftsverlauf<br />

Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />

Einzelheiten bezüglich der Ermittlung des technischen Zinsertrages<br />

in den Geschäftsfeldern verweisen wir auf unsere<br />

Erläuterungen im Anhang auf Seite 120.<br />

Das nichtversicherungstechnische Ergebnis enthält nach<br />

Abzug des technischen Zinsertrages im Wesentlichen<br />

den Teil des Kapitalanlageergebnisses, der nicht in Form<br />

von Leistungen an die Kunden geht. Der Rückgang auf<br />

139 (366) Mio. € liegt im Wesentlichen an den oben<br />

beschriebenen Einflussfaktoren auf das Kapitalanlageergebnis.<br />

Das versicherungstechnische Ergebnis stieg<br />

dagegen um 4,9 % auf 667 (636) Mio. €.<br />

Das Konzernergebnis blieb mit 349 (355) Mio. € stabil.<br />

Positiv entwickelten sich die Geschäftsfelder Gesundheit<br />

und International – auch wenn in letzterem weiterhin<br />

erheblicher Verbesserungsbedarf besteht. Unter dem Vorjahreswert<br />

lagen die Geschäftsfelder Reiseversicherung<br />

sowie Komposit Deutschland, das im Berichtsjahr nicht an<br />

die exzellenten Ergebnisse der Vergangenheit anknüpfen<br />

konnte. Außerdem waren geringere Abschreibungen auf<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte zu verkraften und der Steueraufwand<br />

fiel geringer aus.<br />

Nachtragsbericht<br />

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Ereignisse eingetreten,<br />

über die gesondert zu berichten wäre.<br />

Ergebnis aus Kapitalanlagen nach Anlagearten <strong>2011</strong> 2010 Veränd.<br />

Mio. € Mio. €<br />

%<br />

Grundvermögen 170 180 − 5,3<br />

Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen 475 41 1.072,7<br />

Hypothekendarlehen und übrige Darlehen 2.202 2.138 3,0<br />

Sonstige Wertpapiere 1.816 2.918 − 37,7<br />

Übrige Kapitalanlagen − 547 − 33 1.534,7<br />

Gesamt 4.116 5.243 − 21,5<br />

22


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernlagebericht<br />

Vermögens- und Finanzlage<br />

Unsere Kapitalstruktur wird wesentlich durch unsere Tätigkeit<br />

als Versicherer geprägt: Die Passivseite der Bilanz ist<br />

dominiert von den versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

(inklusive des fondsgebundenen Geschäfts 85,2 % der<br />

Bilanzsumme), den künftigen Auszahlungsverpflichtungen<br />

an unsere Kunden. Das Eigenkapital (2,7 % der Bilanzsumme)<br />

sowie die Fremdkapitalpositionen, die strategischer<br />

Natur sind (1,0 % der Bilanzsumme), stellen die wichtigsten<br />

passivseitigen Finanzmittel dar. Die Aktivseite der<br />

Bilanz ist geprägt von den Kapitalanlagen, die im Wesentlichen<br />

der Bedeckung der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

dienen.<br />

Eigenkapital und Kapitalmanagement<br />

Das Eigenkapital zum Ende des Berichtsjahres stieg auf<br />

3,83 (3,79) Mrd. €. Die Gewinnrücklagen legten leicht zu. Die<br />

Übrigen Rücklagen waren aufgrund von Währungsumrechnung<br />

niedriger als im Vorjahr.<br />

Mit unserem aktiven Kapitalmanagement stellen wir sicher,<br />

dass die Kapitalausstattung der <strong>ERGO</strong> stets angemessen<br />

ist. Das bedeutet, dass die vorhandenen Eigenmittel den<br />

Kapitalbedarf decken, den wir anhand unserer Risikomodelle<br />

sowie der Anforderungen der Aufsichtsbehörden<br />

bestimmen. Im Rahmen unseres Kapitalmanagements<br />

spielt auch Nachrangkapital eine zunehmend wichtige<br />

Rolle. Es wird in diversen Modellen teilweise als Eigenkapital<br />

anerkannt. Insgesamt soll unser Eigenkapital das<br />

betriebsnotwendige Maß nicht überschreiten. Denn durch<br />

unsere Einbindung in die gruppenweite Kapitalsteuerung<br />

von Munich Re profitieren wir von der finanziellen Stärke<br />

der Gruppe.<br />

Eine Beaufsichtigung auf Gruppenebene der <strong>ERGO</strong> existiert<br />

nicht. Denn die Gruppenaufsicht erfolgt auf Ebene der<br />

Munich Re. Die Finanzstärke der <strong>ERGO</strong> und ihrer großen<br />

Tochtergesellschaften wird von führenden Ratingagenturen<br />

bewertet. Die Ratings sind auf hohem Niveau und auf der<br />

Webseite www.ergo.com veröffentlicht.<br />

Fremdkapital<br />

Im Juli <strong>2011</strong> haben wir im Zuge einer größeren Umfinanzierung<br />

innerhalb des Munich Re Konzerns bestehendes Nachrangkapital<br />

abgelöst und neues in Höhe von 970 Mio. €<br />

bei Munich Re aufgenommen. Strategisches Fremdkapital<br />

ergänzt unsere Finanzierungsmittel. Es soll im Wesentlichen<br />

die Kapitalkosten optimieren und sicherstellen, dass jederzeit<br />

ausreichend Liquidität vorhanden ist.<br />

Die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten stammen<br />

zum großen Teil (12,3 %) von Munich Re. Dabei handelt<br />

es sich vor allem um Depotverbindlichkeiten aus dem in<br />

Rückdeckung gegebenen Geschäft.<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen<br />

Die versicherungstechnischen Rückstellungen entfallen<br />

zum größten Teil auf das Personenversicherungsgeschäft<br />

und hier auf die Geschäftsfelder Leben Deutschland (53 %)<br />

und Gesundheit (28 %). Im Anhang des <strong>Geschäftsbericht</strong>s<br />

auf den Seiten 105 ff. machen wir umfangreiche Angaben<br />

zu den Rückstellungen.<br />

Bei Verpflichtungen aus dem Versicherungsgeschäft können<br />

wir Zahlungszeitpunkt und -höhe nicht sicher vorhersehen.<br />

Die zeitliche Verteilung der Auszahlung der versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen in den verschiedenen<br />

Geschäftsfeldern und Sparten ist sehr unterschiedlich. In<br />

der Reiseversicherung haben wir es mit extrem kurzfristigem<br />

Geschäft zu tun. Schäden sind hier durchschnittlich<br />

nach bereits sieben Tagen abschließend reguliert. In der<br />

Sachversicherung ist ein Großteil der zurückgestellten<br />

Beträge innerhalb von einem Jahr ausgezahlt. Doch in der<br />

Haftpflichtversicherung können auch Jahrzehnte nach<br />

Abschluss der Verträge unter Umständen noch erhebliche<br />

Beträge anfallen. In der Lebens- und Krankenversicherung<br />

bilden wir aus den Beiträgen Deckungs- und Alterungsrückstellungen,<br />

die den Großteil der versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen ausmachen.<br />

23


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Kapitalanlagen<br />

Bei der Anlagestrategie gehen wir grundsätzlich von der<br />

Struktur der Passiva aus, im Wesentlichen also von den<br />

versicherungstechnischen Verbindlichkeiten. Für jedes Versicherungsunternehmen<br />

entwickeln wir darauf aufbauend<br />

eine optimale Kapitalanlagestrategie, die insbesondere<br />

auch die individuelle Kapitalkraft beziehungsweise Risikotragfähigkeit<br />

berücksichtigt.<br />

Mit unserem Asset-Liability-Management (siehe dazu auch<br />

die Ausführungen im Risikobericht) streben wir an, unsere<br />

Bilanz gegen Schwankungen auf den Kapitalmärkten zu<br />

stabilisieren. Deshalb orientieren wir uns an wichtigen<br />

Eigenschaften der Verpflichtungen wie Laufzeit- und<br />

Währungsstrukturen oder Inflationssensitivitäten, wenn<br />

wir konkrete Kapitalanlagen erwerben. Währungsrisiken<br />

begrenzen wir, indem wir die erwarteten Verpflichtungen<br />

nach Möglichkeit mit Kapitalanlagen in den entsprechenden<br />

Währungen abdecken. Um das Management der<br />

Kapitalanlagen so wirkungsvoll wie möglich zu gestalten,<br />

setzen wir auch derivative Finanzinstrumente ein, insbesondere<br />

zur Absicherung von Schwankungen an den Zins-<br />

und Aktienmärkten.<br />

Abweichungen gegenüber der Struktur unserer Verpflichtungen<br />

gehen wir in diesem Ansatz immer bewusst und<br />

unter Beachtung der Risikotragfähigkeit und Risikoprämie<br />

ein. Gleichzeitig beachten wir selbstverständlich aufsichtsrechtliche,<br />

bilanzielle und steuerliche Anforderungen.<br />

Unser Anspruch ist es, bei angemessener Mischung und<br />

Streuung möglichst große Sicherheit und Rentabilität bei<br />

jederzeitiger Liquidität zu gewährleisten.<br />

Unter Berücksichtigung der strategischen Vorgaben aus<br />

dem Bereich Kapitalanlagestrategie werden durch die operativen<br />

Gesellschaften Mandate formuliert, in denen Anlageklassen,<br />

Qualität und Grenzen definiert werden. Auch<br />

werden Kennzahlen und Schwellenwerte zur Steuerung der<br />

Mandate festgelegt.<br />

Wesentliche Entwicklungen und Struktur<br />

der Anlageklassen<br />

Zum Ende des Berichtsjahres beliefen sich unsere Kapitalanlagen<br />

auf 117 (116) Mrd. € (+ 0,8 %). In diesem Betrag<br />

sind auch 5,1 (5,0) Mrd. € (+ 2,7 %) an Kapitalanlagen<br />

für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen<br />

enthalten. Die folgenden Ausführungen<br />

zur Zusammensetzung unserer Kapitalanlagen<br />

beziehen sich auf den Kapitalanlagenbestand ohne die<br />

Konzernlagebericht<br />

Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />

Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von<br />

Lebensversicherungspolicen.<br />

Der weit überwiegende Anteil unserer Kapitalanlagen<br />

erfolgt in festverzinslichen Wertpapieren, Darlehen und<br />

kurzfristigen festverzinslichen Anlagemitteln. Im Berichtsjahr<br />

haben wir den Anteil der Darlehen weiter erhöht.<br />

Außerdem haben wir die Exponierung gegenüber Banken<br />

reduziert. Unternehmensanleihen nutzen wir als Beimischung<br />

zur Renditesteigerung.<br />

Unsere Anlagestrategie und die Zinsentwicklung haben<br />

dazu geführt, dass sich Duration der Rentenbestände <strong>2011</strong><br />

etwas erhöht hat. Die Duration spiegelt die durchschnittliche<br />

Kapitalbindungsdauer wider und lag zum Bilanzstichtag<br />

bei 7,1 (6,7).<br />

Unser gesamtes Zinsträgerportfolio zeichnet sich nach wie<br />

vor durch eine gute Ratingstruktur aus. Diese beschreiben<br />

wir genauer im Konzernanhang ab Seite 89.<br />

Mit speziellen Absicherungsinstrumenten stellen wir für<br />

die Lebensversicherung sicher, dass die den Versicher ten<br />

garantierte Verzinsung auch in einem Umfeld anhaltend<br />

niedriger Zinsen erreicht wird. Dabei passen wir die Laufzeiten<br />

der Absicherungen regelmäßig an die Änderung der<br />

Zahlungsströme aus unserem Versicherungsgeschäft an.<br />

Zurzeit führen die hohen Volatilitäten an den Märkten zu<br />

starken Wertänderungen bei den Derivaten, die wir in der<br />

IFRS-Rechnungslegung ergebniswirksam erfassen, also<br />

als Aufwand oder Ertrag in unserer Gewinn-und-Verlustrechnung.<br />

Der Schwerpunkt unserer Aktienanlagen liegt weiterhin<br />

bei Titeln im europäischen Leitindex Euro Stoxx 50. Infolge<br />

unserer auf Sicherheit ausgerichteten Anlagepolitik halten<br />

wir insgesamt nur einen sehr geringen Aktienanteil von 2,9<br />

(3,3) Mrd. €. In dieser Zahl sind auch die Anteile an verbundenen<br />

und assoziierten Unternehmen enthalten. Unseren<br />

Immobilienbestand haben wir im Berichtsjahr reduziert auf<br />

2,3 (2,7) Mrd. €. Zu nennen ist hier insbesondere die Veräußerung<br />

einer Immobilienbeteiligung in Singapur.<br />

Bewertungsreserven<br />

Kapitalmarktentwicklungen wirken sich unmittelbar auf<br />

unsere unrealisierten Gewinne und Verluste sowie die<br />

nichtbilanziellen Bewertungsreserven aus.<br />

24


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Der Saldo aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten von<br />

nicht festverzinslichen Wertpapieren - im Wesentlichen<br />

Aktien und Investmentfonds - fiel seit Jahresbeginn<br />

auf 0,1 (0,4) Mrd. €. Auf der Zinsseite war <strong>2011</strong> bei den<br />

risikolo sen Zinsen zunächst ein leicht steigendes, ab der<br />

Jahres mitte mit der Verschärfung der Eurokrise aber stark<br />

sinkendes Niveau zu verzeichnen. Zum Jahresende lagen<br />

die risiko freien Zinsen deutlich unter dem Niveau vom Vorjahresende.<br />

Wie im Vorjahr stiegen die Risikozuschläge auf<br />

Staatsanleihen einiger Länder der Eurozone stark an. Dies<br />

betraf im Berichtsjahr auch große Schuldnernationen wie<br />

Italien oder Spanien. Als Folge stieg der Saldo aus unrealisierten<br />

Gewinnen und Verlusten unserer festverzinslichen<br />

Wertpapiere der Kategorie „jederzeit veräußerbar“ auf 0,9<br />

(0,5) Mrd. €.<br />

Darlehen bilanzieren wir zu fortgeführten Anschaffungskosten.<br />

Die Bewertungsreserven auf diese Bilanzposition<br />

stiegen kräftig auf 3,6 (1,5) Mrd. €. In Summe erhöhten sich<br />

die nichtbilanzierten Bewertungsreserven (inkl. eigengenutzten<br />

Grundbesitzes) auf 4,9 (2,9) Mrd. €.<br />

Investitionen<br />

Zu Beginn des Jahres investierten wir in den Ausbau unseres<br />

Asiengeschäfts. Wir erwarben für 13,3 Mio. € einen Anteil<br />

von 25 % an dem vietnamesischen Schaden- und Unfallversicherer<br />

Global Insurance Company (GIC). Für den Aufbau<br />

unserer Marke haben wir im Berichtsjahr noch einmal<br />

einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Die<br />

Werte zur Markenbekanntheit konnten wir im Berichtsjahr<br />

weiter steigern. Alle Investitionen wurden mit Mitteln aus<br />

dem laufenden Geschäftsbetrieb finanziert.<br />

Konzernlagebericht<br />

Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />

Kapitalanlagen nach Anlagearten <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Grundvermögen 2.347 2.719<br />

Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen 544 642<br />

Hypothekendarlehen und übrige Darlehen 53.215 48.695<br />

Sonstige Wertpapiere 54.672 57.872<br />

Übrige Kapitalanlagen 1.440 1.502<br />

Gesamt 112.217 111.431<br />

Kapitalanlage für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen 5.092 4.957<br />

Analyse der Kapitalflussrechnung<br />

Der Zahlungsmittelfluss der <strong>ERGO</strong> Gruppe ist stark von<br />

unserem Geschäft als Erstversicherer geprägt: Wir erhalten<br />

in der Regel zuerst die Beiträge für die Risikoübernahme<br />

und erbringen erst später Zahlungen im Leistungs- oder<br />

Schadenfall. Die Aussagekraft der Kapitalflussrechnung<br />

von Versicherungsunternehmen ist daher begrenzt.<br />

Die Kapitalflussrechnung (siehe Seite 52) wurde nach der<br />

indirekten Methode aufgestellt und um Einflüsse aus Veränderungen<br />

des Konsolidierungskreises sowie Währungskurseffekte<br />

bereinigt.<br />

Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit betrug<br />

1,9 (4,0) Mrd. €. Ausgangspunkt für seine Ermittlung ist<br />

das Konzernergebnis in Höhe von 349 (355) Mio. €. In der<br />

Kapitalflussrechnung wird es einerseits um die Veränderung<br />

der versicherungstechnischen Rückstellungen von<br />

2,7 (4,6) Mrd. € erhöht. Im geringeren Wert des Berichtsjahrs<br />

spiegeln sich vor allem geringere Anstiege der<br />

Deckungsrückstellung als im Vorjahr sowie der Rückstellungen<br />

für die fondsgebundene Lebensversicherung. Für<br />

den starken Anstieg der sonstigen zahlungsunwirksamen<br />

Aufwendungen und Erträge von 1,5 Mrd. € (− 38 Mio. €) sind<br />

die hohen Abschreibungen auf Wertpapiere verantwortlich.<br />

Grund für den hohen Mittelabfluss aus sonstigen Forderungen<br />

und Verbindlichkeiten von 1,7 (0,5) Mrd. € ist die Ablösung<br />

von kurzfristigen Darlehen von Munich Re.<br />

25


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Den Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit von 2,7 ( 4,0) Mrd. €<br />

bestimmen üblicherweise die Auszahlungen für den Erwerb<br />

von übrigen Kapitalanlagen bzw. von Kapitalanlagen in der<br />

fondsgebundenen Lebensversicherung; sie beliefen sich<br />

auf 3,1 ( 3,3) Mrd. € bzw. 489 ( 657) Mio. €. Im Berichtsjahr<br />

waren zusätzlich Mittelzuflüsse aus der Veräußerung von<br />

Beteiligungen in Höhe von 951 (1) Mio. € zu verzeichnen.<br />

Der Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit war im abgelaufenen<br />

Jahr geprägt von der Neustrukturierung der<br />

Nachrangdarlehen von Munich Re. Dies erklärt den Mittelzufluss<br />

von 607 Mio. €; im Vorjahr war ein Abfluss aus<br />

Konzernlagebericht<br />

Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />

sonstiger Finanzierungstätigkeit von 40 Mio. € zu verzeichnen.<br />

Zu nennen sind außerdem Dividendenzahlungen<br />

für das Geschäftsjahr 2010, die im Berichtsjahr liquiditätswirk<br />

sam wurden; das führte zu einem Abfluss von 275<br />

( 49) Mio. €.<br />

Insgesamt ging der Zahlungsmittelbestand, der die laufenden<br />

Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und den<br />

Kassenbestand umfasst, im Jahr <strong>2011</strong> auf 0,9 (1,4) Mrd. €<br />

zurück.<br />

26


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernlagebericht<br />

Weitere Erfolgsfaktoren<br />

In unserer Gruppe wollen wir den dauerhaften wirtschaftlichen<br />

Erfolg auch durch Faktoren sichern, die sich mit<br />

finanziellen Kennzahlen nicht messen lassen. Wichtig sind<br />

uns der offene Dialog mit unseren Kunden sowie unsere<br />

Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern, der<br />

Gesellschaft und der Umwelt.<br />

Kunden und Kundenbeziehungen<br />

Unser Angebot richtet sich an alle Kundengruppen – Privatkunden<br />

sowie Firmenkunden aus dem gewerblichen Mittelstand<br />

und industrielle Kunden. Ihnen bietet <strong>ERGO</strong> Produkte<br />

und Dienstleistungen für Altersvorsorge und Vermögensbildung<br />

sowie Gesundheits-, Rechts- und Reiseschutz an.<br />

Dazu vermitteln unsere Vertriebe Fondsprodukte von der<br />

MEAG als dem Assetmanager von Munich Re und <strong>ERGO</strong>.<br />

Außerdem bieten wir Bankprodukte von unserem Kooperationspartner<br />

UniCredit-Gruppe und weiteren Banken an.<br />

Produkte weiterer Partner und unsere umfangreichen Beratungs-<br />

und Serviceleistungen ergänzen das Portfolio.<br />

Unsere Kunden können ihren Bedarf an Finanzdienstleistungen<br />

bekannter und bewährter Anbieter somit aus einer<br />

Hand umfassend abdecken. Die komplette Bandbreite von<br />

Vertriebswegen bei <strong>ERGO</strong> sorgt darüber hinaus dafür, dass<br />

unsere Kunden in der für sie optimalen Weise in Kontakt<br />

mit der Gruppe treten können.<br />

Gleichzeitig erleichtert die klare Zuordnung von Marken<br />

zu Sparten die Orientierung. Der Name <strong>ERGO</strong> steht für die<br />

Lebens- und Schaden- / Unfall versicherung, DKV für Gesundheit,<br />

D. A.S. für Rechtsschutz und ERV für Reiseschutz.<br />

Wir legen großen Wert auf eine verständliche Kommunikation<br />

und den engen Austausch mit unseren Kunden. Dies<br />

ist ein Anspruch, der in unserem Leistungsversprechen<br />

„Versichern heißt verstehen“ zum Ausdruck kommt. Auf<br />

Basis unserer Verständlichkeitsstandards, die von externen<br />

Kommunikationsexperten zertifiziert wurden, überarbeiten<br />

wir unsere gesamte Kommunikation mit unseren Kunden<br />

und schulen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine<br />

verständliche, klare Kommunikation und ihre feste Verankerung<br />

in unseren Prozessen bleiben eine dauerhafte Aufgabe<br />

für unser Unternehmen.<br />

Die Meinung unserer Kunden ist uns wichtig. Mit ihren<br />

Wünschen zu Produkten und Leistungen unseres Unternehmens<br />

helfen sie uns, das Angebot von <strong>ERGO</strong> kontinuierlich<br />

zu verbessern. Als Mitglieder unseres Kundenbeirats, als<br />

Teilnehmer unserer Kundenwerkstatt oder im Internet<br />

können sie uns ausführlich Feedback geben. Im Konfliktfall<br />

steht der <strong>ERGO</strong> Kundenanwalt bereit, Missverständnisse<br />

aufzuklären und die Interessen der Kunden im Unternehmen<br />

zu vertreten.<br />

Beratung, Betreuung und Service werden bei unseren<br />

Außendienstpartnern großgeschrieben – nicht nur im<br />

Verkaufsgespräch. Wir legen großen Wert auf Beratungsqualität<br />

und verstehen uns als umfassende Problemlöser<br />

für unsere Kunden weit über den Vertragsabschluss hinaus.<br />

Vor diesem Hintergrund haben wir auch konsequent auf<br />

die umfangreiche Medienberichterstattung im Berichtsjahr<br />

reagiert, die tatsächliches und vermeintliches Fehlverhalten<br />

thematisierte. Bei einer Vertriebsveranstaltung der HMI<br />

im Jahr 2007 in Budapest war es zu massiven Verstößen<br />

gegen geltende Richtlinien und Werte des Unternehmens<br />

gekommen. Insbesondere wurde gegen unseren<br />

Verhaltenskodex, der für die Angestellten aller Einheiten<br />

der gesamten Gruppe im In- und Ausland gilt, verstoßen.<br />

Damit sich so ein Vorgang nicht wiederholt, verabschiedete<br />

der Vorstand ein Maßnahmenpaket, um die Compliance<br />

im Unternehmen zu stärken. Dazu gehört, dass sich die<br />

selbstständigen Vertreter in einem Verhaltenskodex verpflichten,<br />

klare Regeln im Umgang zwischen Unternehmen,<br />

Vertriebspartnern und Kunden einzuhalten. Zur weiteren<br />

Verbesserung der Beratungsqualität haben wir zusätzliche<br />

Maßnahmen ergriffen. Sie zielen auf mehr Transparenz der<br />

Produktunterlagen und Dokumentation sowie darauf, die<br />

Qualität der Beratung dauerhaft auf einem hohen Niveau<br />

sicherzustellen. Darüber hinaus haben wir ein Maßnahmenpaket<br />

für eine Qualitätsoffensive im Strukturvertrieb<br />

HMI präsentiert. Als sichtbares Zeichen, dass für die Vertriebsorganisation<br />

HMI der gleiche hohe Qualitätsanspruch<br />

gilt wie für die anderen Vertriebsorganisationen, wurde die<br />

HMI im Januar 2012 in <strong>ERGO</strong> Pro umbenannt.<br />

27


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Daneben veröffentlichten wir im Berichtsjahr auch Prüfungsergebnisse<br />

zu verschiedenen weiteren Vorwürfen, die<br />

gegen uns erhoben wurden. Dabei handelte es sich vor<br />

allem um ein fehlerhaftes Riester-Antragsformular 2005<br />

sowie angeblich systematisch falsche Beratung in der<br />

betrieblichen Altersversorgung und bei Umdeckungen aus<br />

Lebens- in Unfallversicherungen 2009 / 2010.<br />

Die Vorwürfe, fehlerhaftes Verhalten und die entsprechend<br />

negative Berichterstattung vor allem in den deutschen<br />

Medien haben unserer Reputation geschadet. Bis Ende<br />

Dezember waren aber sowohl in der Stornoentwicklung als<br />

auch im Neugeschäft keine signifikanten und negativen<br />

Auswirkungen erkennbar. Wir werden die Entwicklung weiterhin<br />

eng verfolgen und danach streben, bei den Kunden<br />

und in der Öffentlichkeit durch erstklassige Leistungen zu<br />

überzeugen.<br />

Mitarbeiter<br />

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – nachfolgend<br />

Mitarbeiter – sichern unseren Erfolg mit ihrer Kompetenz,<br />

ihrer Leistungsbereitschaft und ihrem Engagement.<br />

Des wegen investieren wir konsequent in ihre Förderung.<br />

50.000 Menschen arbeiten für unsere Gruppe: als angestellte<br />

Mitarbeiter oder als hauptberufliche selbstständige<br />

Vermittler. Diesen bieten wir verantwortungsvolle Aufgaben,<br />

eine leistungsfördernde Unternehmenskultur und<br />

interessante Entwicklungsmöglichkeiten in unserem international<br />

tätigen Konzern.<br />

Die Vielfalt unserer Mitarbeiter, die sich in unterschiedlichen<br />

Denkweisen, Mentalitäten, Erfahrungen, Kenntnissen<br />

und Fähigkeiten ausdrückt, ist ein Gewinn für unser Unternehmen<br />

und wichtige Basis für unseren wirtschaftlichen<br />

Erfolg. Unser Ziel, das wir <strong>2011</strong> in der Diversity Policy von<br />

Munich Re gemeinsam festgeschrieben haben, ist ein<br />

Arbeitsumfeld, das diese Vielfalt wertschätzt, in ihren<br />

unterschiedlichen Dimensionen fördert und zum Wohle des<br />

Unternehmens zum Einsatz bringt. Maßnahmen wie unser<br />

Förder- und Mentorenprogramm für Frauen oder flexible<br />

Programme zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie helfen dabei.<br />

Konzernlagebericht<br />

Weitere Erfolgsfaktoren<br />

Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />

Nach einem intensiven Dialog mit Führungskräften und<br />

Mitarbeitern haben wir <strong>2011</strong> das Leitbild Führung in der<br />

<strong>ERGO</strong> Gruppe eingeführt. Es beschreibt die Haltung, die wir<br />

von den Menschen erwarten, die bei <strong>ERGO</strong> Verantwortung<br />

tragen. Dazu zählen Wertschätzung für Mitarbeiter, klare<br />

Sprache und Zielformulierung genauso wie Dialogbereitschaft<br />

und Begeisterungsfähigkeit. Das Leitbild wird als<br />

fester Bestandteil in die Führungskräfteschulung integriert.<br />

Die Auswahl, Entwicklung und Betreuung unserer obersten<br />

Führungskräfte haben wir gruppenweit gebündelt. Durch<br />

übergreifendes Talent Management und eine gruppenweite<br />

Nachfolgeplanung wollen wir herausragende Manager<br />

entwickeln und langfristig an uns binden.<br />

Die bedarfsgerechte Qualifizierung unserer Mitarbeiter und<br />

Vertriebspartner hat unverändert einen hohen Stellenwert<br />

innerhalb unserer Personalpolitik. Ziel ist es, unser hohes<br />

Qualitäts- und Leistungsniveau auszubauen, um unsere<br />

Position im Wettbewerb weiter zu stärken. Daher passen<br />

wir unser gesamtes Angebot der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

ständig den aktuellen und zukünftigen<br />

Anforderungen an.<br />

Auch bei den Nachwuchskräften planen wir nachhaltig.<br />

Wir setzen auf Ausbildung, um langfristig qualifizierte und<br />

motivierte Mitarbeiter zu gewinnen. Im Jahr <strong>2011</strong> bildeten<br />

die Unternehmen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> und ihre<br />

Agenturen in Deutschland 1.551 (1.583) Auszubildende<br />

aus. Das entspricht einer Ausbildungsquote von 6,5 (6,7) %.<br />

Ein internationales Traineeprogramm fördert gezielt den<br />

Einstieg und die Entwicklung von Hochschulabsolventen.<br />

Am Ende des Berichtsjahres waren 31.311 (32.997) angestellte<br />

Mitarbeiter für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> tätig,<br />

davon 25.352 (26.748) Mitarbeiter im Innendienst und<br />

5.959 (6.249) Mitarbeiter im angestellten Außendienst.<br />

Das durchschnittliche Alter unserer Mitarbeiter beträgt<br />

40,6 (40,7) Jahre und die durchschnittliche Konzernzugehörigkeit<br />

11,4 (11,5) Jahre. Der Anteil der Frauen lag bei<br />

56,4 (56,7) %.<br />

28


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Gesellschaftliches Engagement<br />

Gesellschaftliches Engagement heißt für uns: gelebte<br />

Verantwortung gegenüber unseren Kunden und Mitarbeitern,<br />

der Umwelt und der Gemeinschaft, in der wir leben<br />

und arbeiten. Wir fühlen uns dem Leitbild der Nachhaltigkeit<br />

verpflichtet. Denn das entspricht unserem langfristigen<br />

Geschäft: Als Versicherer geben wir ein Versprechen für die<br />

Zukunft und helfen Menschen dabei, ihr Leben zu gestalten<br />

und aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben. Bei unserem<br />

sozial-gesellschaftlichen Engagement konzentrieren wir<br />

uns auf die Bereiche „Bildung und Wissenschaft“, „Gesundheit<br />

und Sport“, „Musik“ sowie „soziale Projekte“. Dabei<br />

fördern wir besonders Kinder und Jugendliche, denn sie<br />

sind unsere Zukunft.<br />

Ein gut ausgebildeter Nachwuchs und die ständige<br />

Weiterentwicklung in Wissenschaft und Forschung sind<br />

unverzichtbar für die Zukunftsfähigkeit einer modernen<br />

Gesellschaft. Wir machen uns an Schulen und Hochschulen<br />

stark für Bildung und Wissenschaft, um Jugendlichen<br />

Chancen und Perspektiven für ihr Leben und ihren Beruf zu<br />

eröffnen. Beispielsweise berät die <strong>ERGO</strong> Stiftung „Jugend<br />

& Zukunft“ sozial benachteiligte Jugendliche beim Übergang<br />

in Ausbildung und Arbeit und vergibt jährlich einen<br />

mit 100.000 € dotierten Nationalen Förderpreis für Initia -<br />

tiven, die Kinder und Jugendliche unterstützen.<br />

Dank unserer Erfahrung von mehr als 80 Jahren in der<br />

Gesundheitsversicherung wissen wir, wie wichtig Prävention<br />

und Bewegung für die Gesundheit und Lebensqualität<br />

von Menschen sind. Deshalb unterstützen wir Projekte,<br />

bei denen Vorsorge, Aufklärung und Bewegung im Vordergrund<br />

stehen. Im Rahmen einer Informationskampagne<br />

klären beispielsweise <strong>ERGO</strong> Hestia in Polen und <strong>ERGO</strong> in<br />

Estland Frauen mit sogenannten „Mammobussen“ über<br />

Brustkrebs auf und bieten kostenlose Vorsorge-Untersuchungen<br />

(Mammografie) an. In Deutschland ermöglichen<br />

wir im Rahmen der Initiative „Klasse in Sport“ bundesweit<br />

an 26 Grundschulen täglichen qualifizierten Sportunterricht,<br />

denn Schulsport fördert nachweislich die körperliche<br />

und kognitive Entwicklung von Kindern.<br />

Konzernlagebericht<br />

Weitere Erfolgsfaktoren<br />

Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />

Gemeinsames Musizieren führt zusammen und schafft<br />

Gemeinschaft. Besonders Kindern hilft Musik dabei, sich zu<br />

entfalten und mehr aus sich zu machen - auch in anderen<br />

Lebensbereichen. <strong>ERGO</strong> fördert mit einer Reihe von Projekten<br />

musikalische Fähigkeiten, insbesondere bei Kindern und<br />

Jugendlichen. Außerdem unterstützen wir junge Talente.<br />

Ein Beispiel für unser lokales Engagement ist die Unterstützung<br />

des Düsseldorfer Projekts „SingPause“, bei dem<br />

ausgebildete Sänger regelmäßig mit Grundschülern singen.<br />

Als großes Unternehmen können wir anderen helfen,<br />

die Hilfe brauchen. Und wir tun es gerne, aus Tradition.<br />

<strong>ERGO</strong> möchte Menschen, die aus den unterschiedlichsten<br />

Gründen und oft unverschuldet in Not geraten sind, Mut<br />

machen, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.<br />

Wir wollen aber auch anderen Chancen öffnen und Wege in<br />

die Zukunft ebnen, damit sie gleichberechtigt an der Gesellschaft<br />

teilhaben können. Einer der Schwerpunkte des sozialen<br />

Engagements liegt in der Integration von Menschen mit<br />

Behinderung. Beispielsweise betreuen im Kundenservice der<br />

<strong>ERGO</strong> Hestia in Polen Kollegen mit Körperbehinderung die<br />

Kunden am Telefon. In Deutschland kooperiert die D. A.S.<br />

mit einem Unternehmen, das sich auf die Integration von<br />

Behinderten spezialisiert hat. So hilft die D. A.S. den schwerbehinderten<br />

Mitarbeitern, durch qualifizierte Verwaltungstätigkeiten<br />

auf dem Ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.<br />

Umwelt<br />

Umweltschutz ist uns seit vielen Jahren ein wichtiges<br />

Anliegen, das wir als Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung<br />

verstehen. Um Energien und Ressourcen möglichst<br />

effizient zu nutzen, setzen wir auf ein konsequentes<br />

Umweltmanagementsystem. Wir arbeiten schrittweise auf<br />

unser Ziel hin, bis Ende 2015 die gesamte <strong>ERGO</strong> Gruppe<br />

klimaneutral zu stellen.<br />

Bereits seit über zehn Jahren betreiben wir in Teilen der<br />

Gruppe ein Umweltmanagementsystem nach der weltweit<br />

gültigen ISO-Norm 14001, das regelmäßig von externen<br />

Gutachtern überprüft wird. Dieses System weiten wir kontinuierlich<br />

aus: Auch <strong>2011</strong> wurden wieder weitere Gesellschaften<br />

und Standorte zertifiziert. Mit Hilfe des Umweltmanagements<br />

erfasst, bewertet und minimiert <strong>ERGO</strong><br />

systematisch und konsequent die Umweltauswirkungen<br />

des Geschäftsbetriebs, den Energie- und Ressourcenverbrauch<br />

und das Abfallaufkommen an den Unternehmensstandorten.<br />

Wir investieren in den Einsatz energieeffizienter<br />

Techniken wie gasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />

und moderne Kälteanlagen. Seit <strong>2011</strong> beziehen alle<br />

großen deutschen Standorte CO 2 -neutral Strom.<br />

29


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Mit der Begrenztheit fossiler Brennstoffe und steigenden<br />

Anforderungen an den Umwelt- und Klimaschutz gewinnen<br />

erneuerbare Energien immer mehr an Bedeutung.<br />

<strong>ERGO</strong> begleitet diese Entwicklung durch innovative Versicherungslösungen<br />

und deckt beispielsweise Ertragseinbußen<br />

von Photovoltaikanlagen bei verminderter Sonneneinstrahlung<br />

oder in Folge mangelhafter Komponenten. Auch<br />

sonst unterstützen wir das Umweltbewusstsein unserer<br />

Kunden mit nachhaltigen Produkten und Fonds. In der Kfz-<br />

Versicherung fördern wir Fahrzeuge mit besonders geringem<br />

CO 2 -Ausstoß mit einem Ökotarif. Unsere Firmenkunden<br />

beraten wir bei der Vorbeugung von Umweltschäden,<br />

für die wir ebenfalls eine Deckung anbieten. In der Lebensversicherung<br />

können unsere Kunden für ihre Altersvorsorge<br />

und Vermögensbildung in nachhaltige Fonds oder einen<br />

Klimafonds investieren.<br />

Konzernlagebericht<br />

Weitere Erfolgsfaktoren<br />

Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2011</strong><br />

Im Sinne der Verpflichtungen der Initiative „Global Compact“<br />

der Vereinten Nationen zum Umweltschutz, der <strong>ERGO</strong><br />

als Teil von Munich Re beigetreten ist, prüfen wir regelmäßig<br />

unsere Verbesserungspotenziale und Synergien. Im Rahmen<br />

der Initiative veröffentlicht Munich Re eine jährliche Fortschrittsmeldung<br />

auf ihrer Webseite, die auch die Entwicklungen<br />

von <strong>ERGO</strong> vorstellt.<br />

2012 werden wir im Internet ausführlich vorstellen, wie<br />

Corporate Responsibility bei <strong>ERGO</strong> gelebt wird. Neben unserem<br />

Engagement für Umwelt und Gesellschaft berichten<br />

wir darüber, wie <strong>ERGO</strong> die Verantwortung des Unternehmens<br />

für seine Mitarbeiter umsetzt und wie unsere Gruppe<br />

im eigenen Geschäft nachhaltig wirtschaftet.<br />

30


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernlagebericht<br />

Risikobericht<br />

Ziele des Risikomanagements<br />

Risikomanagement ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenssteuerung.<br />

Neben der Funktion, Entwicklungen,<br />

die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig<br />

zu erkennen (§ 91 Abs. 2 AktG), ist es Aufgabe des Risikoman<br />

agements, die Finanzstärke zu erhalten, um die<br />

Ansprüche unserer Kunden zu sichern und nachhaltig für<br />

unsere Aktionäre Wert zu schaffen. Ein weiteres Ziel ist,<br />

die Reputation von <strong>ERGO</strong> und aller Einzelgesellschaften zu<br />

schützen. Dies erreichen wir durch ein alle Bereiche umfassendes<br />

Risikomanagement. Wir halten uns dabei an das<br />

Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich<br />

(KonTraG) sowie die Vorgaben in § 64 a VAG.<br />

Risk Governance / Organisatorischer Aufbau<br />

des Risikomanagements<br />

Um ein effizientes Risikomanagement zu gewährleisten,<br />

hat die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> spezifische Risikomanagement-Funktionen<br />

und -Gremien geschaffen. Die Risk<br />

Governance der <strong>ERGO</strong> fördert die Entwicklung und den<br />

Erhalt einer adäquaten Risiko- und Kontrollkultur, die alle<br />

materiellen Risikokategorien umfasst. Der Bereich Integriertes<br />

Risikomanagement (IRM) stellt das gruppenweite<br />

Risikomanagement sicher und wird in seiner Funktion<br />

von dezentralen Risikomanagement-Strukturen in allen<br />

Bereichen der Gruppe unterstützt. Der genannten Risikomanagement-Organisation<br />

steht der Chief Risk Officer<br />

(CRO) vor, an den die einzelnen dezentralen Risikoverantwortlichen<br />

berichten. Zu den Aufgaben des CRO gehören<br />

die Identifizierung, Bewertung und Überwachung der<br />

Risiken sowie deren Kommunikation an das Risikokomitee<br />

als ständigem Ausschuss des Vorstands der <strong>ERGO</strong>. Diesem<br />

obliegt die Einrichtung und Überwachung der Risikomanagement-Strategien,<br />

-Systeme und -Prozesse. Darüber<br />

hinaus stellt das Risikokomitee sicher, dass das gesamte<br />

Risikomanagement-System, bestehend aus Risikokriterien,<br />

Limits und Governance-Prozessen, im Einklang mit den<br />

regulatorischen Anforderungen und den konzernweiten<br />

Richtlinien steht. Risiken werden frühzeitig erkannt und<br />

adäquat gesteuert.<br />

Risikostrategie<br />

Die Risikostrategie wird aus der Geschäftsstrategie abgeleitet<br />

und stellt die sich daraus ergebenden Risiken dar. Sie<br />

wird jährlich durch den Vorstand überprüft und verabschiedet<br />

sowie mit dem Aufsichtsrat erörtert. Die Risikostra -<br />

tegie legt die Risikoobergrenze der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

fest, indem sie Vorgaben und Entscheidungen zur<br />

Risikotoleranz enthält, die sich an der Kapital- und Liquiditätsausstattung<br />

sowie der Ertragsvolatilität orientieren.<br />

Die Risikostrategie ist eng in die operative und strategische<br />

Planung eingebunden und ermöglicht die Überwachung<br />

der daraus abgeleiteten Limits. Hierbei werden sowohl<br />

Kriterien für den Gesamtbestand als auch ergänzende Kriterien,<br />

mit denen Spitzenrisiken, Konzentrationen, Kumule<br />

und systematische Risiken konzernweit begrenzt und<br />

gesteuert werden, berücksichtigt.<br />

Die Aufgabe unseres Risikomanagements sehen wir nicht<br />

nur in der Begrenzung von Risiken, sondern auch in der<br />

Nutzung unternehmerischer Chancen. Die Kalibrierung der<br />

in der Risikostrategie festgelegten Limits berücksichtigt<br />

gleichermaßen die Kunden- wie Aktionärsinteressen. Die<br />

Hauptkriterien zielen deshalb darauf ab, unsere Kapitalstärke<br />

sicherzustellen und die Wahrscheinlichkeit eines<br />

ökonomischen Jahresverlustes zu begrenzen. Hinzu kommen<br />

ergänzende Limits für Einzelrisiken wie Konzentrationslimits<br />

für Naturkatastrophen- oder Pandemie-Risiken<br />

und Kriterien für Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken.<br />

Die vom Vorstand festgelegte Risikoobergrenze ermöglicht<br />

es, risikomanagementrelevante Limits und Regeln schon in<br />

der Geschäftsplanung zu berücksichtigen und in der operativen<br />

Geschäftsführung zu verankern. Bei Kapazitätsengpässen<br />

oder Konflikten mit dem Limit- und Regelsystem<br />

wird nach festgelegten Eskalations- und Entscheidungsprozessen<br />

verfahren, die sicherstellen, dass Geschäftsinteressen<br />

und Risikomanagement-Aspekte in Einklang gebracht<br />

werden. Gegebenenfalls werden Risiken ausgelagert.<br />

31


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Risikomanagement-Kreislauf<br />

Die operative Umsetzung des Risikomanagements umfasst<br />

die Identifikation, Analyse und Bewertung von Risiken und<br />

daraus abgeleitet die Risikoberichterstattung, -limitierung<br />

(Reduzierung auf ein bewusst gewolltes Maß) und -überwachung.<br />

Unsere Risikomanagement-Prozesse stellen<br />

sicher, dass sämtliche Risiken kontinuierlich beobachtet<br />

und bei Bedarf aktiv gemanagt werden.<br />

Die Risikoidentifikation erfolgt über geeignete Systeme<br />

und Kennzahlen (quantitativer Teil) sowie über eine<br />

Bottom-up- und Top-down-Risikoerhebung, die durch<br />

Experten-Meinungen ergänzt wird (qualitativer Teil).<br />

Unser Adhoc-Meldeprozess ermöglicht es den Mitarbeitern<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>, jederzeit Risiken an den<br />

Bereich IRM zu melden.<br />

Die Risikoanalyse und ‑bewertung erfolgt auf oberster<br />

Ebene im Bereich IRM im Austausch mit einer Vielzahl<br />

von Experten aus verschiedenen Bereichen der <strong>ERGO</strong><br />

<strong>Versicherungsgruppe</strong>. So gelangen wir zu einer Bewertung<br />

mit quantitativem und qualitativem Charakter, die<br />

auch eventuelle Interdependenzen zwischen den Risiken<br />

berücksichtigt.<br />

Risikomessung: Die Instrumente, mit denen wir Risiken<br />

messen, sind auf das jeweilige Geschäftsfeld zugeschnitten.<br />

Wir entwickeln sie ständig weiter. Unsere primären<br />

Risikomaße basieren auf ökonomischen Grundsätzen und<br />

spiegeln somit das Risiko in unserem Bestand am besten<br />

wider. Regelmäßig vergleichen wir unsere Risikomodellergebnisse<br />

mit denen der Aufsichtsbehörden und Ratingagenturen.<br />

Dies geschieht auf verschiedenen Ebenen:<br />

Geschäftsfeld, Unternehmen, Risikoart, geografische Lage<br />

und Sparte.<br />

Wir führen regelmäßig Outside-in-Benchmarkings unserer<br />

Risikomodellergebnisse durch und nehmen an Branchenumfragen<br />

teil, um unsere Instrumente zu prüfen und<br />

weiter zu verfeinern. Darüber hinaus vergleichen wir unser<br />

Modell mit dem jeweils aktuellen Stand von Solvency II<br />

und nehmen an den sogenannten quantitativen Auswirkungsstudien<br />

(Quantitative Impact Studies) teil.<br />

Konzernlagebericht<br />

Risikobericht<br />

Die Risikolimitierung fügt sich in die Risikostrategie und<br />

das konzernweit geltende Limit- und Trigger-Handbuch<br />

ein. Ausgehend von der definierten Risikoobergrenze<br />

werden risikoreduzierende Maßnahmen beschlossen und<br />

umgesetzt.<br />

Die Risikoüberwachung erfolgt an zentralen Stellen für<br />

die quantitative beziehungsweise kennzahlenbasierte<br />

Risiko überwachung (zum Beispiel bei der MEAG für die<br />

Kapitalanlagen) und für die qualitativ erfassten Risiken<br />

sowohl dezentral als auch zentral je nach Wesentlichkeit<br />

und Zuordnung der Risiken.<br />

Kontroll- und Überwachungssysteme<br />

Die Weiterentwicklung unseres internen Risikokontrollsystems<br />

(IKS) haben wir auch im Jahr <strong>2011</strong> fortgesetzt.<br />

Unser IKS ist ein gruppenweit einheitliches integriertes<br />

System zum Management von operationellen Risiken, das<br />

neben den Anforderungen der Unternehmensführung auch<br />

den lokalen gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen<br />

entspricht. Die gruppenweite Verantwortung für das<br />

IKS obliegt dabei dem Vorstand und ist organisatorisch<br />

dem Bereich IRM zugewiesen. Die inhaltliche Verantwortung<br />

tragen die Experten und Mitarbeiter der Fachbereiche.<br />

Durch diese Einbindung haben wir innerhalb der Gruppe die<br />

Grundlage für ein einheitliches Risikoverständnis gestärkt<br />

und unser Risiko- und Kontrollbewusstsein verbessert.<br />

Mit dem ganzheitlichen Management-Ansatz im IKS erreichen<br />

wir eine Steigerung der Effektivität und Effizienz bei<br />

der Identifikation, Analyse, Bewertung und Dokumentation<br />

der wesentlichen Risiken und Schlüsselkontrollen. Die<br />

Optimierung von Risiko- und Kontroll-Verantwortlichkeiten<br />

durch klare Zuständigkeiten sowie von Risikosteuerungsmaßnahmen<br />

schafft zudem Transparenz. Durch die systematische<br />

Verknüpfung von wesentlichen Risiken und<br />

Prozessen haben wir eine Risikolandkarte für die <strong>ERGO</strong><br />

<strong>Versicherungsgruppe</strong> entwickelt, in der alle relevanten<br />

Risikokontrollpunkte markiert sind.<br />

Von der Konzernrevision wird regelmäßig die Wirksamkeit<br />

des IKS in den wesentlichen Prozessen und Applikationen<br />

im Rahmen einer mehrjährigen Prüfungsplanung bewertet.<br />

Die Umsetzung des IKS-Projekts wird im Jahr 2012 vollständig<br />

abgeschlossen sein.<br />

32


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Risikoberichterstattung<br />

Die Risikoberichterstattung obliegt dem Bereich IRM. Mit<br />

ihr erfüllen wir aktuelle rechtliche Anforderungen (zum<br />

Beispiel aufgrund des § 55 c VAG), informieren die Öffentlichkeit<br />

und schaffen darüber hinaus intern Transparenz<br />

für das Management.<br />

Die interne Risikoberichterstattung informiert das Management<br />

regelmäßig (vierteljährlich) über die Risikolage<br />

bezüglich der einzelnen Risikokategorien. Bei einer signifikanten<br />

Veränderung der Risikosituation sowie besonderen<br />

Schadenfällen und Ereignissen wird eine sofortige<br />

Berichterstattung an das Management der Gesellschaft<br />

sichergestellt, damit das Management in die Lage versetzt<br />

wird, auf gefährdende Entwicklungen rechtzeitig reagieren<br />

zu können. So ist gewährleistet, dass bereits schwache<br />

Signale und negative Trends rechtzeitig erkannt werden<br />

und Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.<br />

Ziel unserer externen Risikoberichterstattung ist es, einen<br />

verständlichen Überblick über die Risikolage der <strong>ERGO</strong> zu<br />

geben. Hierzu gehören die Informationen über unsere Risikomanagement-Methoden<br />

und -Prozesse, die Risk Governance<br />

und die einzelnen Risiken, denen die Gesellschaft<br />

ausgesetzt ist.<br />

Wesentliche Risiken<br />

Als wesentliche Risiken bezeichnen wir Risiken, die sich<br />

nachhaltig negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> als Ganzes<br />

auswirken können. Diese Definition haben wir – unter<br />

Berücksichtigung der individuellen Risikotragfähigkeit –<br />

konsistent auf die einzelnen Geschäftsbereiche und rechtlichen<br />

Einheiten übertragen. Die Einschätzung, ob ein Risiko<br />

in diesem Sinne wesentlich für eine Einheit ist, fällt in der<br />

Risikomanagementeinheit IRM. Dabei berücksichtigen wir<br />

vor allem, wie die Risiken unsere Hauptkriterien Finanzstärke<br />

und Ertragsvolatilität beeinflussen.<br />

Unser externer Risikobericht wird auf der Grundlage der<br />

Kalkulations- und Bilanzierungsvorschriften unserer Gesellschaft<br />

dargestellt. Die Anforderungen des Deutschen Rechnungslegungs-Standards<br />

DRS 5− 20 erfüllen wir umfänglich.<br />

Wir unterteilen gemäß DRS 5− 20 das Gesamtrisiko in die<br />

fünf Kategorien versicherungstechnische Risiken, Risiken<br />

aus dem Ausfall von Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft,<br />

Risiken aus Kapitalanlagen, operationelle sowie<br />

sonstige Risiken.<br />

Versicherungstechnische Risiken<br />

Konzernlagebericht<br />

Risikobericht<br />

Das Management der versicherungstechnischen Risiken<br />

nimmt bei uns eine herausgehobene Stellung ein. Kernelemente<br />

sind die Kontrolle der Risikoverläufe und die<br />

laufende Überprüfung der Rechnungsgrundlagen für die<br />

Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellungen.<br />

Beiträge und Rückstellungen kalkulieren wir mit vorsichtig<br />

gewählten Rechnungsgrundlagen. So können wir dauerhaft<br />

die Erfüllung unserer Verpflichtungen sicherstellen.<br />

Im von uns betriebenen Versicherungsgeschäft werden<br />

Privat- und Firmenkundengeschäft gezeichnet, was insgesamt<br />

zu einem heterogenen Portfolio von eingegangenen<br />

Risiken führt. Um den Risikoausgleich im Versichertenkollektiv<br />

zu gewährleisten, existieren sparten- beziehungsweise<br />

geschäftsfeldbezogene Rahmenrichtlinien für die<br />

Tarifie rung und das Underwriting auf Ebene der Einzelgesellschaften.<br />

Zudem wird durch das jeweilige Aktuariat<br />

sichergestellt, dass die Tarifierung sachgerecht erfolgt und<br />

ausreichend bemessene Rückstellungen zur Bedeckung<br />

der eingegangenen Verpflichtungen gebildet werden.<br />

Durch diese Maßnahmen und Prozesse wird das Geschäft<br />

unserer Gesellschaften risikoadäquat gesteuert. Mithilfe<br />

unabhängiger Prüfprozesse wird die Angemessenheit der<br />

Richtlinien regelmäßig überprüft, gegebenenfalls werden<br />

Anpassungen vorgenommen.<br />

Trotz vorsichtiger Tarifkalkulation und ausreichender<br />

Dotierung der Rückstellungen können weitere Risiken entstehen,<br />

die begrenzt werden müssen. So ist zum Beispiel<br />

für Renten versicherungsverträge das Langlebigkeitsrisiko<br />

von großer Bedeutung. Die Sicherheitsmargen in unserem<br />

Bestand an Rentenversicherungen sind in der Vergangenheit<br />

gesunken. Sollte sich der Langlebigkeitstrend gegen-<br />

über den Annahmen weiter verstärken, sind unter Um -<br />

ständen zusätzliche Beträge der Deckungsrückstellung<br />

zu zuführen. Weitere Risiken können auch darin bestehen,<br />

dass die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> oder einzelne operative<br />

Ver sicherungs gesell schaften durch hohe Einzelschäden<br />

oder durch Kumulierung von Schadenereignissen<br />

in Anspruch genommen werden. Das Zusammenspiel von<br />

Änderungs risiken und Risikokonzentrationen kann ebenfalls<br />

ein erhebliches Schadenpotenzial bergen. Dies betrifft<br />

nicht nur regionale Konzentrationen und kann sowohl<br />

innerhalb einer Sparte als auch übergreifend auftreten.<br />

Das Integrierte Risikomanagement ist dafür verantwortlich,<br />

geschäftsfeld- und bilanzübergreifende Kumule und<br />

Konzentrationen zu identifizieren, zu bewerten, zu überwachen<br />

und zu koordinieren. Der Bereich arbeitet dabei eng<br />

33


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

mit den Spezialisten der Geschäftsfelder zusammen, um<br />

das Risikokomitee in Bezug auf die Auswirkungen solcher<br />

Kumule auf unsere gruppenweite Exponierung zu beraten.<br />

Derartige Risiken werden anhand von Szenarien und Modellrechnungen<br />

betrachtet, die unter Zugrundelegung eines<br />

entsprechenden Extremszenarios Aufschluss über die<br />

maximale Gesamtbelastung für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

geben. Um uns vor solchen Risiken zu schützen und<br />

Ertragsschwankungen zu begrenzen, schließen wir nach<br />

Möglichkeit Rückversicherungsverträge ab.<br />

Bei der Wahl unserer Rückversicherer ist eine hohe Bonität<br />

wesentliches Kriterium für uns. Hierdurch begrenzen wir<br />

das Ausfallrisiko und Risiken hinsichtlich der Zahlungsstromschwankungen.<br />

Unsere passive Rückversicherung<br />

platzieren wir überwiegend innerhalb der Munich Re.<br />

Bei unseren operativen Versicherungsgesellschaften sind –<br />

je nach betriebenem Versicherungsgeschäft – insbesondere<br />

die oben tabellarisch dargestellten Risiken aus Versicherungsverträgen<br />

von Bedeutung.<br />

Eine differenzierte, geschäftsbereichspezifische Analyse<br />

der versicherungstechnischen Risiken, ihrer relevanten Einflussgrößen<br />

und Erläuterungen zu ihrer Steuerung befindet<br />

sich im Konzernanhang. Diese Darstellung entspricht den<br />

Anforderungen der Rechnungslegungsstandards IFRS 4.<br />

Risiken aus dem Ausfall von Forderungen<br />

aus dem Versicherungsgeschäft<br />

Unsere Forderungen gegenüber Rückversicherern, Vermittlern<br />

und Kunden unterliegen grundsätzlich einem<br />

Ausfallrisiko.<br />

Konzernlagebericht<br />

Risikobericht<br />

Lebensversicherung Krankenversicherung Kompositversicherung<br />

Biometrisches Risiko Biometrisches Risiko Prämienrisiko<br />

Zinsrisiko Stornorisiko Groß- und Kumulschadenrisiko<br />

Sonstiges Marktrisiko Versicherungsleistungsrisiko Reserverisiko<br />

Stornorisiko Rechnungszinsrisiko Zinsrisiko<br />

Seit dem 1. Januar 2009 ist es in der Krankheitskostenvollversicherung<br />

nicht mehr möglich, Versicherungsverträge<br />

aufgrund von Nichtzahlung der Beiträge seitens<br />

des Versicherungsunternehmens zu kündigen. Hieraus<br />

können Belastungen für das Unternehmen entstehen.<br />

Um Belastungen durch ausfallende Beitragszahlungen<br />

im Neugeschäft zu vermeiden, wird bei Neuabschlüssen<br />

eine konsequente Bonitätsprüfung durchgeführt. Zahlt ein<br />

Bestandsversicherter seine Beiträge nicht, wird ein mehrstufiges<br />

Mahnverfahren unter Ausschöpfung der rechtlichen<br />

Möglichkeiten angewendet. Das gesamte Volumen<br />

der Nichtzahlung wird laufend nach mehreren Kriterien<br />

überwacht, um eine relevante Beeinträchtigung der Ergebnisse<br />

beziehungsweise eine Belastung des Kollektivs der<br />

Versicherten frühzeitig erkennen zu können.<br />

Zum Bilanzstichtag bestanden 244 (241) Mio. € ausstehende<br />

Forderungen, deren Fälligkeitszeitpunkt mehr als<br />

90 Tage zurücklag. Zur Risikovorsorge haben wir dahingehend<br />

Vorkehrungen getroffen, dass wir Wertberichtigungen<br />

auf den Forderungsbestand vornahmen. Durchschnittlich<br />

wurden in den vergangenen drei Jahren 9,7 (9,5) % der zum<br />

Bilanzstichtag bestehenden Forderungen wertberichtigt.<br />

Dieser Anteil entspricht über einen Zeitraum von drei Jahren<br />

durchschnittlich 0,7 (0,7) % der verdienten Beiträge.<br />

Unsere Vorkehrungen haben sich erfahrungsgemäß als<br />

ausreichend erwiesen.<br />

50,9 (43,8) % unserer Abrechnungsforderungen bestehen<br />

gegenüber Munich Re. Diese ist bei der internationalen<br />

Ratingagentur Standard & Poor’s mit der zweithöchsten<br />

Kategorie bewertet. Insgesamt verteilen sich die Forderungen<br />

gegenüber Rückversicherern in Anlehnung an die<br />

Ratingklassifikation von Standard & Poor’s gemäß unten<br />

stehender Tabelle:<br />

Forderungen an Rückversicherer nach Ratingklassen <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Kategorie 1 (AAA) 2 1<br />

Kategorie 2 (AA) 65 43<br />

Kategorie 3 (A) 19 23<br />

Kategorie 4 (BBB und geringer) 1 −<br />

Kein Rating 8 17<br />

Gesamt 94 84<br />

34


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Risiken aus Kapitalanlagen<br />

Die Kapitalanlagen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> sind im<br />

Wesentlichen in den vier Anlageklassen festverzinsliche<br />

Wertpapiere, Aktien, Immobilien und Beteiligungen investiert.<br />

Neben den Kriterien Rendite, Sicherheit und Bonität<br />

werden auch die Aspekte Liquidität, Diversifikation sowie<br />

vor allem die Struktur der versicherungstechnischen Verpflichtungen<br />

berücksichtigt. Institutionell wird dies durch<br />

unsere Asset-Liability-Teams (AL-Teams) gewährleistet.<br />

In diesen Gremien sind für jede operative Einheit Vertreter<br />

des Aktuariats, der Strategischen Asset Allocation, des<br />

Kapitalanlagecontrollings, des Integrierten Risikomanagements<br />

und der zur Munich Re gehörenden Vermögensverwaltungsgesellschaft<br />

MEAG für die Aktiv-Passiv-Steuerung<br />

verantwortlich.<br />

Die grundsätzlichen Kapitalanlageentscheidungen (strategische<br />

Asset Allocation) werden auf Gesellschaftsebene<br />

getroffen. Aus den strategischen Vorgaben werden durch<br />

das <strong>ERGO</strong> Kapitalanlagemanagement und unter Beratung<br />

der MEAG Mandate formuliert. In diesen Mandaten werden<br />

Anlageklassen, Qualität und Grenzen definiert. Dabei<br />

werden steuerliche, bilanzielle und aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen<br />

berücksichtigt. Darüber hinaus sind in<br />

den Mandaten Kennzahlen und Schwellenwerte zur Steuerung<br />

festgelegt. Die Umsetzung der Mandate erfolgt dabei<br />

durch die MEAG. Die Überwachung der Mandatsvorgaben<br />

und die Beratung bei anlagestrategischen Entscheidungen<br />

werden durch die AL-Teams vorgenommen.<br />

Die eigenverwalteten Assets (zum Teil Beteiligungen und<br />

Immobilien sowie Immobilien-, Hypotheken-, Refinanzierungs-,<br />

Policen-, Beamten- und Mitarbeiterdarlehen,<br />

Depotforderungen sowie Überhänge fondsgebundener<br />

Lebensversicherung) werden wie auch die durch die MEAG<br />

verwalteten Assets im Rahmen der Hochrechnungen und<br />

des internen Reportings überwacht. Abweichungen vom<br />

Plan werden gegebenenfalls in das AL-Team eskaliert.<br />

Mit dem umfassenden Frühwarnsystem der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

wird täglich die Einhaltung der gesellschaftsspezifischen<br />

Mandatsvorgaben durch die MEAG kontrolliert.<br />

Für die verschiedenen Risikoquellen sind Trigger (Auslöser)<br />

implementiert, deren Auslösung die Aktivierung fest definierter<br />

Prozesse zur Folge hat. Die konzernweite Trigger-<br />

Landschaft differenziert zwischen drei Gefährdungsstufen,<br />

in denen es zu unterschiedlichen Maßnahmen kommt.<br />

Konzernlagebericht<br />

Risikobericht<br />

Die Stufen werden aus der Risikotragfähigkeit der jeweiligen<br />

Gesellschaften abgeleitet. Das Frühwarnsystem wird<br />

um die Analyse langfristiger Tendenzen und Szenarien, insbesondere<br />

im Bereich der Zins- und Aktienmärkte, ergänzt.<br />

Mithilfe eines proaktiven Risikomanagements wird fortlaufend<br />

daran gearbeitet, den negativen Folgen der Finanzmarkt-<br />

und Staatsschuldenkrise für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

zu begegnen. Bereits in den letzten Jahren<br />

haben wir bei unseren Gesellschaften die Aktienquoten<br />

stark reduziert. Eine permanente Überwachung der Adressenausfallrisiken<br />

wird durch ein konzernweit gültiges<br />

Kontrahentenlimitsystem sichergestellt.<br />

Auch im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> hat eine kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

der Risikomanagement-Aktivitäten im Kapitalanlagebereich<br />

stattgefunden. Insbesondere sind hier<br />

abermals weitere Verbesserungen bei den Frühwarnsystemen<br />

im Hinblick auf die Berücksichtigung von Liquiditäts-<br />

und Bonitätsrisiken zu nennen. Das Adressenausfallrisiko<br />

aus freistehenden Derivaten wurde durch die Implementierung<br />

eines Collateral Managements in der Vergangenheit<br />

bereits reduziert.<br />

Den Anforderungen des Rechnungslegungsstandards<br />

IFRS 7 wird bei der nachfolgenden Darstellung der Kapitalanlagerisiken<br />

entsprochen.<br />

Im Einzelnen handelt es sich bei den Kapitalanlagerisiken<br />

insbesondere um Markt-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiken.<br />

Marktrisiken<br />

Marktrisiko ist definiert als das Risiko von Verlusten oder<br />

negativen Einflüssen auf die Finanzstärke des Unternehmens<br />

als Resultat von Preisänderungen und Volatilitäten in<br />

den Kapitalmärkten. Die Marktpreisschwankungen betreffen<br />

Kapitalanlagen und Verpflichtungen. Hierzu gehören<br />

unter anderem das Zinsänderungsrisiko, das Kursrisiko<br />

bei Aktien, das Wertänderungsrisiko bei Immobilien, das<br />

Wechselkursrisiko, das Asset-Liability-Mismatch-Risiko<br />

und das aus Bonitätsverschlechterungen resultierende<br />

Credit-Spread-Risiko.<br />

Marktpreisschwankungen beeinflussen nicht nur unsere<br />

Kapitalanlagen, sondern auch unsere versicherungstechnischen<br />

Verpflichtungen. Dies ist insbesondere in der<br />

Lebensversicherung der Fall. Die teilweise langfristigen<br />

Zinsgarantien und die vielfältigen Optionen der Versicherten<br />

in der traditionellen Lebensversicherung führen zu<br />

einer hohen Abhängigkeit des Wertes der Verpflichtungen<br />

von den Kapitalmärkten.<br />

35


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die Marktrisiken handhaben wir durch geeignete Limit- und<br />

Frühwarnsysteme sowie unser Asset-Liability-Management.<br />

Dabei begrenzen wir die Abweichungen der aktuellen<br />

Kapitalanlagen von den Kapitalanlagen, die ökonomisch<br />

zur Bedeckung der versicherungstechnischen Verpflichtungen<br />

notwendig sind (dem sogenannten Replikationsportfolio).<br />

Weiterhin werden risikorelevante Restriktionen für<br />

die Kapitalanlagen berücksichtigt, die sich aus der HGB-<br />

be ziehungsweise IFRS-Rechnungslegung ergeben.<br />

Marktrisiken stellen die größten Kapitalanlagerisiken dar.<br />

Sie resultieren aus einem möglichen Rückgang der Marktwerte,<br />

der je nach Anlageklasse unterschiedliche Ursachen<br />

haben kann. Der größte Teil unserer Kapitalanlagen entfällt<br />

mit 94,2 (93,2) % auf festverzinsliche Anlagen. Die Entwicklung<br />

des allgemeinen Zinsniveaus und die emittentenspezifischen<br />

Credit Spreads haben somit einen erheblichen<br />

Einfluss auf den Wert der Kapitalanlagen und das Kapitalanlageergebnis.<br />

Zur langfristigen Sicherung des Kapitalanlageergebnisses<br />

werden unsere Aktivitäten im Rahmen des<br />

Asset-Liability-Managements permanent an die aktuellen<br />

Rahmenbedingungen angepasst.<br />

Für die Verlängerung des Anlagehorizonts im Bereich der<br />

Zinsträger werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt.<br />

Zur Begrenzung der von den Aktienmärkten ausgehenden<br />

Kursrisiken wurde das Aktienexposure bereits in der Vergangenheit<br />

deutlich verringert. Der weiterhin erwarteten<br />

volatilen Marktentwicklung tragen wir mit einer defensiv<br />

ausgerichteten Anlagestrategie Rechnung.<br />

Bei der Ermittlung der Werte von Immobilien sind ständig<br />

verfügbare Marktwerte nicht vorhanden. Daher sind Gutachten<br />

oder andere angemessene und allgemein anerkannte<br />

Bewertungsverfahren erforderlich. Wertanpassungen<br />

wurden vorgenommen, soweit die Wertminderungen<br />

als dauerhaft angenommen wurden.<br />

Währungsrisiken werden bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

weitestgehend durch Devisentermingeschäfte<br />

abgesichert. Darüber hinausgehende Risiken resultieren<br />

überwiegend aus langfristigen Investments, für die keine<br />

geeigneten beziehungsweise keine wirtschaftlich sinnvollen<br />

Absicherungsinstrumente verfügbar sind. Diese<br />

Konzernlagebericht<br />

Risikobericht<br />

Risiken werden kontinuierlich beobachtet, um Fehlentwicklungen<br />

frühzeitig entgegenwirken zu können. Die nach<br />

IFRS ausgewiesenen Währungskursgewinne beziehungsweise<br />

-verluste beruhen auf einer Separierung der in Euro<br />

ausgedrückten Marktwertveränderung in eine Änderung<br />

des Marktwertes in Originalwährung einerseits und einen<br />

ergebniswirksamen Währungskurseffekt andererseits.<br />

Das Risikopotenzial im Bereich der Marktwertschwankungen<br />

im Kapitalanlagebereich ermitteln wir regelmäßig mit<br />

Szenarioanalysen – sogenannten Stresstests. Diese Stresstests<br />

berücksichtigen pauschale Marktwertveränderungen<br />

im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere, Aktien und<br />

Währungen. Ein detailliertes Beispiel für eine solche Szenariorechnung<br />

finden Sie im Anhang unter den „Marktrisiken<br />

aus Finanzinstrumenten“.<br />

Darüber hinaus wenden wir eine Vielzahl weiterer Instrumente<br />

für die Ermittlung des potenziellen Marktrisikos an.<br />

Insbesondere prognostizieren wir das Kapitalanlageergebnis<br />

zum nächsten Bilanzstichtag unter der Prämisse sich<br />

verändernder Kapitalmarktbedingungen. Basierend auf der<br />

Bewertung und der Qualität unserer Kapitalanlagen sind<br />

für den Bestand der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> und die<br />

Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern derzeit<br />

keine Gefährdungen zu erkennen. Das Risikomanagement<br />

ist darauf ausgerichtet, mögliche Risiken frühzeitig zu<br />

antizipieren, um die Anlagepolitik rechtzeitig entsprechend<br />

anpassen zu können.<br />

Bonitätsrisiken<br />

Bonitätsrisiken entstehen aus der Gefahr, dass Schuldner<br />

ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen oder<br />

Bonitätsverschlechterungen zu ökonomischen Verlusten<br />

führen. Bei unseren Festzinsanlagen steuern wir das damit<br />

verbundene Bonitätsrisiko, indem wir Emittenten mit angemessener<br />

Qualität auswählen und Kontrahentenlimits<br />

beachten. Das Rating externer Ratinggesellschaften ist<br />

nur eines von verschiedenen Risikokriterien, die berücksichtigt<br />

werden. Darüber hinaus werden eigene Analysen<br />

durchgeführt. Externe Emittentenratings werden zusätzlich<br />

einer internen Plausibilitätsprüfung unterzogen. Sowohl<br />

unsere eigene als auch die Einschätzung der externen<br />

Ratingagentur müssen entsprechend positiv sein, damit<br />

Rentenbestände nach Wertpapierkategorien<br />

Anteil an den<br />

Rating mindestens<br />

(31.12.<strong>2011</strong>)<br />

gesamten Zinsträgern in %<br />

Kategorie „strong“ in %<br />

Bankanleihen/Schuldscheindarlehen 7,4 74,5<br />

Pfandbriefe 43,4 99,4<br />

Staatsanleihen 36,5 92,6<br />

Unternehmensanleihen 5,6 51,8<br />

Sonstige 7,1 89,9<br />

36


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

das Investment erfolgreich den Risikobewertungsprozess<br />

durchlaufen kann und somit für eine Investition infrage<br />

kommt. Unsere sehr hohen Ansprüche an die Emittenten<br />

spiegeln sich auch in den konzernweiten Anlagegrundsätzen<br />

wider. Anlagen in strukturierten Produkten werden je<br />

nach ihrem Risikoprofil zusätzlich limitiert. Unser Wertpapierbestand<br />

zeichnet sich dadurch aus, dass der Großteil<br />

der Kapitalanlagen aus Papieren von Emittenten mit sehr<br />

guter Bonität besteht.<br />

Die Qualität unseres Bonitätsmanagements zeigte sich<br />

trotz extremer Kapitalmarktturbulenzen unter anderem<br />

darin, dass die gesamten Abschreibungen im Bereich der<br />

Zinsträger bei einem konservativen Vorgehen mit 1,2 Mrd. €<br />

1,0 % des Gesamtkapitalanlagenbestands ausmachten. Im<br />

Rahmen unserer vorsichtigen Bilanzierungspraxis haben<br />

wir unser Griechenlandexposure bereits auf den Marktwert<br />

abgeschrieben.<br />

Bei den Rentenbeständen wiesen zum Ende des Geschäftsjahres<br />

91,0 (93,0) % der Anlagen ein Rating mindestens der<br />

dritthöchsten Kategorie „strong“ aus (siehe Erläuterungen<br />

[6 g] bis [6i] im Anhang). Dies entspricht vergleichsweise<br />

der Ratingkategorie „A“ bei Standard & Poor’s. In der Tabelle<br />

auf Seite 36 ist die Aufteilung auf die einzelnen Wertpapierkategorien<br />

dargestellt.<br />

Die Kapitalanlagen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> sehen<br />

wir als hinreichend diversifiziert an. Das Ausfallrisiko von<br />

festverzinslichen Anlagen erhöht sich bei einer Verschlechterung<br />

der Bonität des Schuldners. Schuldner mit schlechterer<br />

Bonität müssen daher einen höheren Kupon beziehungsweise<br />

eine höhere Verzinsung bieten, um trotz des<br />

Ausfallrisikos attraktiv zu bleiben. Dem Risiko einer Bonitätsverschlechterung<br />

wird im Rahmen des Risikomanagements<br />

durch entsprechende Trigger Rechnung getragen.<br />

Den überwiegenden Teil der Zinsträger stellen nicht börsennotierte<br />

Namenspapiere. Die Marktwertermittlung für diese<br />

Papiere erfolgt anhand von Zinsstrukturkurven unter der<br />

Berücksichtigung konservativer emittentenspezifischer<br />

Credit Spreads. Für die börsennotierten Zinsträger greifen<br />

wir auf feststellbare Kursnotierungen zurück.<br />

Konzernlagebericht<br />

Risikobericht<br />

Zur Überwachung und Steuerung unserer Adressenausfallrisiken<br />

ist ein konzernweit gültiges Kontrahentenlimitsystem<br />

implementiert. Die Limits der Kontrahenten orientieren<br />

sich an der finanziellen Lage des Kontrahenten<br />

sowie an der vom Vorstand definierten Risikotoleranz. Der<br />

im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> weiterhin kritischen Situation im<br />

Bereich der Banken und Staatsanleihen wurde durch eine<br />

kontinuierliche Überprüfung der Limitobergrenzen mit<br />

teilweise proaktiven Absenkungen der Einzellimits und<br />

der Finalisierung eines Collateral Managements Rechnung<br />

getragen. Die Exponierung im Finanzsektor beträgt nach<br />

Marktwerten zum Ende des Geschäftsjahres insgesamt<br />

58,9 Mrd. €. Davon sind 50,7 Mrd. € (86 %) besichert.<br />

Das Risikocontrolling der im Bestand befindlichen Nachrangpapiere,<br />

stillen Beteiligungen und Genussscheine wird<br />

durch eine permanente Überwachung sichergestellt.<br />

Die Investitionen in hochverschuldete Staaten des Euroraumes<br />

(Portugal, Irland, Italien, Griechenland, Spanien)<br />

betragen 5 % der Kapitalanlagen. 2012 ist eine Fortsetzung<br />

der Euro-Staatsschuldenkrise zu erwarten, da eine<br />

absehbare konjunkturelle Abschwächung die derzeitigen<br />

Anstrengungen zur Budgetkonsolidierung in den einzelnen<br />

Ländern vor große zusätzliche Herausforderungen stellen<br />

wird. Während Italien und Spanien es noch in der eigenen<br />

Hand haben, den Turnaround zu erreichen, ist in den<br />

Ländern Portugal, Irland und Griechenland die zukünftige<br />

Zahlungsfähigkeit nicht nur vom Erfolg der Haushaltskonsolidierung,<br />

sondern auch von der Fortsetzung der internationalen<br />

Unterstützung abhängig. In der unten stehenden<br />

Tabelle ist die Aufteilung des Staatsanleihenexposures in<br />

Markt- und Nominalwerten dargestellt.<br />

Liquiditätsrisiken<br />

Es wird sichergestellt, dass wir jederzeit in der Lage sind,<br />

unseren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Dies<br />

gewährleisten wir durch unsere detaillierte Liquiditätsplanung.<br />

Durch unser Asset-Liability-Management werden<br />

die Zahlungsströme aus dem Kapitalanlagenbestand und<br />

den Beiträgen entsprechend den Verbindlichkeiten, die aus<br />

den Versicherungsverträgen resultieren, zeitlich und quantitativ<br />

gesteuert. Darüber hinaus schützt die vorgehaltene<br />

Staatsanleihenexposure und Exposure<br />

Marktwert fortgeführte Anschaffungskosten<br />

staatsgarantierter Papiere ausgewählter Länder (31.12.<strong>2011</strong>)<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Portugal 316 608<br />

Irland 1.298 1.519<br />

Italien 2.170 2.592<br />

Griechenland 352 351<br />

Spanien 1.552 1.838<br />

37


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Liquiditätsreserve vor unerwarteten Liquiditätsengpässen<br />

(zum Beispiel bei plötzlichem Stornoanstieg).<br />

Die Liquiditätsrisiken sind in unser Regel- und Limitsystem<br />

integriert, welches jährlich aktualisiert wird.<br />

Wesentliche Sicherungsgeschäfte<br />

Derivative Finanzinstrumente werden in der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

überwiegend zur Absicherung von Marktrisiken<br />

im Kapitalanlagebereich eingesetzt. Zu diesen zählen<br />

insbesondere Zins- und Währungskursrisiken, denen wir<br />

durch intensive Nutzung unseres Risikomanagement-<br />

Systems und den daraus gegebenenfalls resultierenden<br />

Einsatz derivativer Finanzinstrumente begegnen. Dem<br />

Counterparty-Risiko im Bereich der Sicherungsgeschäfte<br />

wird einerseits dadurch begegnet, dass nur Kontrahenten<br />

mit guter Bonität ausgewählt werden. Andererseits<br />

werden Forderungen aus Derivatgeschäften aufgrund von<br />

Collateral-Management-Vereinbarungen mit den jeweiligen<br />

Kontrahenten besichert.<br />

Ein nachhaltiger Rückgang des Zinsniveaus birgt das Risiko,<br />

dass Mittelrückflüsse zu einem niedrigeren Zinssatz angelegt<br />

werden müssen (Wiederanlagerisiko). Diesem Risiko<br />

wurde durch die permanente Weiterentwicklung der Absicherungsstrategie<br />

mittels strukturierter Produkte Rechnung<br />

getragen. Diese sichern bei den Personenversicherern<br />

eine Wiederanlage bei fallendem Zinsniveau zu einem Mindestzinsniveau<br />

und tragen somit zur nachhaltigen Erfüllung<br />

versicherungstechnischer Verpflichtungen bei. Während<br />

der Niedrigzinsphase im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> konnte die<br />

Verzinsung der Wiederanlage erneut durch diese Absicherungsgeschäfte<br />

profitieren. Entsprechend den bilanziellen<br />

Erfordernissen bei den jeweiligen Finanzinstrumenten<br />

erfolgt die Berücksichtigung von Marktwertschwankungen<br />

erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung oder<br />

erfolgsneutral im Eigenkapital. Das aus den Produkten<br />

resultierende Kontrahentenrisiko verteilt sich auf mehrere<br />

Emittenten und wird zusätzlich durch die Hinterlegung von<br />

Pfandbriefen minimiert.<br />

Kapitalanlagen in Fremdwährungen werden überwiegend<br />

mithilfe von Derivaten gegen Währungsrisiken abgesichert.<br />

Die verwendeten derivativen Finanzinstrumente werden<br />

zum einen im Rahmen unserer Trigger-Systematik überwacht<br />

und gehen zum anderen auch in die qualitative<br />

Komponente des Risikocontrollings von Kapitalanlagen<br />

und Finanzbeteiligungen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

ein. In diesem Zusammenhang erfolgt eine Beurteilung der<br />

Konzernlagebericht<br />

Risikobericht<br />

Markt-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiken. Die Überwachung<br />

des Emittentenrisikos wird dabei durch das Kontrahentenlimitsystem<br />

mit abgedeckt.<br />

Die getroffenen Sicherungsgeschäfte erfüllen ihre Funktion.<br />

Aus den Sicherungsgeschäften selbst sind zum aktuellen<br />

Zeitpunkt keine wesentlichen Risiken zu erkennen.<br />

Operationelle Risiken<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> versteht unter operationellen<br />

Risiken die Gefahr von Verlusten aufgrund von unangemessenen<br />

Prozessen, Technologieversagen, menschlichen<br />

Fehlern oder externen Ereignissen.<br />

Diese Risiken verringern wir mit einem systematischen<br />

ursachenbezogenen Risikomanagement. Unser erklärtes<br />

und konsequent verfolgtes Unternehmensziel ist es, die<br />

Mitarbeiter für mögliche Gefahren zu sensibilisieren und<br />

eine angemessene Risikokultur zu etablieren.<br />

Risiken im Personalwesen, wie zum Beispiel das Risiko<br />

personeller Engpässe, verringern wir u. a. durch gezielte<br />

Personalmarketingmaßnahmen, Potenzialeinschätzungsverfahren,<br />

Personalentwicklung und eine systematische<br />

Nachfolgeplanung. Moderne Führungsinstrumente und<br />

adäquate monetäre wie nicht monetäre Anreizsysteme<br />

sichern die hohe Motivation unserer Mitarbeiter.<br />

Unternehmen sind in steigendem Maß durch Wirtschaftskriminalität<br />

(Fraud) bedroht. Mit unserem Verhaltenskodex<br />

hat der Vorstand die wesentlichen Regeln und Grundsätze<br />

für ein rechtlich korrektes und verantwortungsbewusstes<br />

Verhalten der gesetzlichen Vertreter, der Führungskräfte<br />

und aller anderen Mitarbeiter vorgelegt. Ergänzend dazu<br />

sind Regeln und Grundsätze festgelegt, die eine angemessene<br />

und wirksame Vorbeugung, Aufdeckung und Reaktion<br />

im Zusammenhang mit wirtschaftskriminellen Handlungen<br />

in allen in- und ausländischen <strong>ERGO</strong> Gesellschaften<br />

sicherstellen. Für wesentliche Fraudfälle ist ein spezielles<br />

Meldewesen an den <strong>ERGO</strong> Fraud Prevention Officer institutionalisiert.<br />

Die Anzahl der gemeldeten Fraudfälle aus<br />

dem In- und Ausland zeigt die wachsende Sensibilität für<br />

diese Themen in den <strong>ERGO</strong> Gesellschaften sowie die Fortschritte<br />

in der zunehmend konsequenten Behandlung und<br />

Sanktionierung dieser Vorgänge. Mindestens vierteljährlich<br />

erfolgt eine Berichterstattung an den <strong>ERGO</strong> Vorstand<br />

und halbjährlich an den Prüfungsausschuss des <strong>ERGO</strong><br />

Aufsichtsrates.<br />

38


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Aufgrund der hohen Durchdringung der Geschäftsprozesse<br />

mit Systemen der Informationstechnologie (IT) sind wir<br />

zahlreichen IT-Risiken ausgesetzt, insbesondere durch<br />

Betriebsstörungen und -unterbrechungen, Datenverluste<br />

und externe Angriffe auf unsere Systeme. Diesen Risiken<br />

begegnen wir durch umfassende Schutzvorkehrungen wie<br />

Notfallplanungen, Back-up-Lösungen und Zugangskontrollen.<br />

Das Management der IT-Systeme und der damit<br />

verbundenen Risiken obliegt der zur <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

gehörenden IT<strong>ERGO</strong>.<br />

Die Implementierung des Notfallmanagements als wesentlichen<br />

Bestandteils des Business-Continuity-Managements<br />

wurde weitestgehend abgeschlossen. An den relevanten<br />

Standorten der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> stehen neben<br />

einer Organisationsstruktur mit Notfallstäben auch einheitliche<br />

und verbindliche Notfallmanagementpläne zur Verfügung.<br />

In einem Folgeprojekt werden nun die wesentlichen<br />

Maßnahmen für den Wiederanlauf der geschäftskritischen<br />

Bereiche des Unternehmens definiert und umgesetzt.<br />

Darüber hinaus werden die Notfallorganisation und -planung<br />

laufend weiterentwickelt und aktuelle Anforderungen<br />

umgesetzt.<br />

Sonstige Risiken<br />

Veränderungen in den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen<br />

Rahmenbedingungen können eine erhebliche Bedeutung<br />

haben. Dadurch entstehen im Zeitablauf sowohl<br />

Chancen als auch Risiken. Deshalb unterliegen alle diese<br />

Entwicklungen einer ständigen Beobachtung. Den Risiken<br />

begegnen wir darüber hinaus durch aktive Mitarbeit in<br />

Verbänden und Gremien.<br />

Entsprechend der laufenden Berichterstattung zu einzelnen<br />

Gerichtsurteilen können unabhängig von der Frage<br />

einer rechtlichen Bindungswirkung Reputationsrisiken entstehen.<br />

Derzeit lässt sich keine Prognose darüber abgeben,<br />

ob einzelne Urteile auch Auswirkungen auf bestehende<br />

Verpflichtungen aus Versicherungsverhältnissen einzelner<br />

Tochtergesellschaften haben können. Dies wird in der<br />

Folgezeit zu überwachen sein.<br />

Bei den sozialpolitischen Risiken ist insbesondere die<br />

sogenannte „Bürgerversicherung“ eine Bedrohung für die<br />

private Krankenversicherung. Durch den Einbezug aller<br />

Personen in die Versicherungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

würde die Bürgerversicherung zumindest<br />

das Neugeschäft der privaten Krankenversicherer in der<br />

Konzernlagebericht<br />

Risikobericht<br />

Vollversicherung beenden. Verfassungsrechtliche Hürden<br />

sprechen gegen einen Einbezug der bereits privat Krankenversicherten.<br />

Wir beobachten dieses Risiko schon seit<br />

vielen Jahren und beziehen öffentlich zu den Nachteilen<br />

eines solchen Krankenversicherungssystems Stellung. Für<br />

die gesetzliche Pflegeversicherung gibt es mit der „Pflegebürgerversicherung“<br />

analoge Vorschläge.<br />

Die künftigen regulatorischen Anforderungen sind unter<br />

anderem durch das Voranschreiten des Solvency-II-Projekts<br />

der Europäischen Union im Jahr <strong>2011</strong> wieder etwas deutlicher<br />

geworden. Dennoch bleiben weiterhin Unsicherheiten.<br />

Hinsichtlich der Fristen zum Übergang von Solvency I auf<br />

Solvency II sowie der künftigen Befugnisse der EIOPA<br />

werden jedoch mit der geplanten Verabschiedung der<br />

Omnibus-II-Richtlinie Konkretisierungen erwartet. In Bezug<br />

auf die erste Säule von Solvency II sind die Entwicklungen<br />

mit Ausnahme des zentralen Aspekts der Bewertung von<br />

versicherungstechnischen Verbindlichkeiten bereits sehr<br />

weit fortgeschritten. Die noch nicht entschiedenen offenen<br />

Fragen haben insbesondere für die Lebenserstversicherung<br />

weitreichende Auswirkungen auf die Kapitalisierung unter<br />

Solvency II. Daher besteht auch für unsere Lebensversicherungsgesellschaften<br />

das Risiko einer Nichterfüllung der<br />

Kapitalanforderungen. Was die qualitativen Anforderungen<br />

an Versicherungsunternehmen und Aufsichtsbehörden<br />

betrifft, die in der zweiten Säule von Solvency II dargestellt<br />

sind, schafft der Entwurf der Durchführungsbestimmungen<br />

der Solvency II Expert Group (SEG) ebenfalls zunehmend<br />

Klarheit. Allerdings dürften diese Bestimmungen nicht vor<br />

Sommer 2012 verabschiedet werden.<br />

Auf nationaler Ebene wird durch die Umsetzung der<br />

Solvency-II-Richtlinie auch das deutsche Aufsichtsrecht<br />

einen Wandel erfahren. Die Mitte des zweiten Quartals<br />

<strong>2011</strong> angestoßenen Arbeiten zur Novellierung des Versiche<br />

rungs auf sichts gesetz (VAG) beobachten wir laufend.<br />

Da im zugrunde liegenden und parallel laufenden Solvency-<br />

II-Projekt auf europäischer Ebene noch Fragen offen sind,<br />

unterliegt allerdings auch die finale Umsetzung in nationales<br />

Recht noch Unsicherheiten.<br />

Auf globaler Ebene wird an zusätzlichen aufsichtsrechtlichen<br />

Anforderungen für systemisch relevante Finanzdienstleister<br />

(Sifi) gearbeitet. Systemische Relevanz zielt<br />

hier nicht auf die grundsätzliche Bedeutung einer Branche<br />

für die Volkswirtschaft ab, sondern auf die Auswirkungen,<br />

die die Insolvenz eines einzelnen Unternehmens für die<br />

globale Realwirtschaft haben kann. Der Schwerpunkt der<br />

39


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Diskussionen, die in erster Linie vom Financial Stability<br />

Board (FSB) geführt werden, liegt zurzeit bei der Bankenwirtschaft.<br />

Die Untersuchungen für den Versicherungssektor<br />

wurden zeitlich von denen für die Banken entkoppelt<br />

und werden von der International Association of Supervisors<br />

(IAIS) geleitet. Die Assekuranz ist der Auffassung, dass von<br />

ihrem Kerngeschäft keine systemische Gefahr ausgeht.<br />

Erste zuverlässige Einschätzungen, ob die Versicherungswirtschaft<br />

insgesamt von zusätzlichen Anforderungen<br />

betroffenen sein könnten, werden sich voraussichtlich erst<br />

im Sommer 2012 treffen lassen. Die Spannbreite möglicher<br />

Sifi-spezifischer Anforderungen könnte von zusätzlichen<br />

Berichtspflichten bis hin zu erhöhten Eigenmittelanforderungen<br />

reichen.<br />

Strategische Risiken<br />

Risiken aufgrund falscher Geschäftsentscheidungen,<br />

schlechter Umsetzung von Entscheidungen oder mangelnder<br />

Anpassungsfähigkeit an Veränderungen in der Unternehmensumwelt<br />

definiert die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

als strategische Risiken. Strategische Risiken existieren in<br />

Bezug auf die vorhandenen und neuen Erfolgspotenziale<br />

des Konzerns und seiner Geschäftsfelder. Diese Risiken<br />

treten meistens mit zeitlichem Vorlauf sowie im Zusammenhang<br />

mit anderen Risiken auf und bergen die Wahrscheinlichkeit<br />

einer nachhaltigen und signifikanten Reduktion des<br />

Franchise Values. Wir begegnen den strategischen Risiken,<br />

indem wir strategische Entscheidungsprozesse und Risikomanagement<br />

eng miteinander verzahnen. Dies umfasst<br />

kulturelle wie organisatorische Aspekte.<br />

Reputationsrisiken<br />

Wir definieren das Reputationsrisiko als das Risiko eines<br />

Schadens, der eintritt, wenn sich das Ansehen des Unternehmens<br />

in der Öffentlichkeit, bei Kunden, Aktionären,<br />

Mitarbeitern, Vertriebspartnern oder anderen Interessengruppen,<br />

wie z. B. Aufsichtsbehörden, verschlechtert.<br />

Reputationsrisiken können als Folge anderer Risiken auftreten,<br />

insbesondere operationeller Risiken. Diese Risiken<br />

werden mithilfe des Interne Kontrollsystems (IKS) überwacht<br />

und gesteuert. Reputationsrisiken können jedoch<br />

als Folge von geschäftspolitischen Entscheidungen oder<br />

Unterlassungen auftreten und somit eine originäre Risikokategorie<br />

bilden.<br />

Konzernlagebericht<br />

Risikobericht<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> hat <strong>ERGO</strong> einen Reputationsschaden durch<br />

negative Medien-Berichterstattung erlitten, die sich auf<br />

die Organisation und Durchführung einer Incentive-Reise<br />

der HMI im Jahr 2007 bezog. Wenig später wurde über<br />

tatsächliche oder vermeintliche Missstände im Vertrieb von<br />

Versicherungsprodukten (u. a. die Verwendung eines fehlerhaften<br />

„Riester-Formular“ im Jahr 2005 sowie ungünstige<br />

Tarifeinordnungen bei der betrieblichen Altersversorgung)<br />

berichtet. Alle genannten Vorgänge waren bzw. sind<br />

Gegenstand umfangreicher intern und externer Prüfungen.<br />

Negative Effekte auf die Neugeschäfts- und Stornoentwicklung<br />

konnten nicht festgestellt werden. Der Relevanz<br />

und Tragweite der Themen entsprechend wurden neben<br />

der Aufklärung des Sachverhalts auch bereits Maßnahmen<br />

entwickelt, um weiteren Reputationsverlusten entgegenzuwirken,<br />

mit dem Ziel, Compliance, Revision und Risikomanagement<br />

auf Gruppenebene zu stärken. Hierzu zählen<br />

neben der Änderung zentraler Verhaltens- und Organisationsrichtlinien<br />

bei der <strong>ERGO</strong> vor allem die:<br />

• Ansiedlung der Compliance-Funktion als eigener Bereich<br />

direkt beim Vorstandsvorsitzenden<br />

• Erfassung von Reputationsrisiken und anderen unternehmensgefährdenden<br />

Nachrichten an zentraler Stelle<br />

im Risikomanagement<br />

• Umstrukturierung der Vertriebsorganisation HMI in Verbindung<br />

mit einer Qualitätsoffensive in den Bereichen<br />

Beratung, Kundenbetreuung, Steuerung sowie Kultur<br />

und Werte.<br />

Emerging risks<br />

Darüber hinaus erfasst das Risikofrüherkennungssystem<br />

gemäß KonTraG unter anderem sogenannte Emerging<br />

Risks – also Risiken, die entstehen, weil sich die Rahmenbedingungen<br />

(etwa die rechtlichen, sozialpolitischen<br />

oder naturwissenschaftlich-technischen) ändern, und<br />

die deshalb noch nicht erfasste beziehungsweise noch<br />

nicht erkannte Auswirkungen auf unser Portefeuille<br />

haben können. Bei ihnen ist die Unsicherheit in Bezug<br />

auf Schadenausmaß und -eintrittswahrscheinlichkeit<br />

naturgemäß sehr hoch. Trends und schwache Signale<br />

identifizieren wir auf vielfältige Weise, etwa mithilfe der<br />

systematischen Trendforschung unserer Konzernentwicklung,<br />

unseres Knowledge-Managements oder der<br />

Emerging-Risk-Risikoabfragen.<br />

40


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Zusammenfassende Darstellung<br />

der Risikolage<br />

Zusammenfassend stellen wir fest, dass der Bestand<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> und die Interessen der<br />

Versiche rungs nehmer zu keinem Zeitpunkt gefährdet<br />

waren. Darüber hinaus sind uns derzeit keine Entwicklungen<br />

bekannt, die eine solche Bestandsgefährdung herbeiführen<br />

beziehungsweise die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage des Konzerns nachhaltig negativ beeinflussen<br />

könnten. Die einzelnen Versicherungsunternehmen der<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> unterliegen den jeweiligen<br />

aufsichtsrechtlichen Anforderungen in den Ländern ihrer<br />

Geschäftstätigkeit. Die Versicherungsunternehmen der<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> erfüllte im Berichtsjahr die<br />

lokalen Solvabilitätsanforderungen mit Ausnahme einer<br />

ausländischen Gesellschaft. Für diese Gesellschaft wird<br />

die notwendige Kapitalerhöhung noch im ersten Quartal<br />

2012 durchgeführt. Bei allen Gesellschaften des Konzerns<br />

liegt eine ausreichende Bedeckung des gebundenen Vermögens<br />

vor.<br />

Konzernlagebericht<br />

Risikobericht<br />

Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems<br />

ist auf hohem Niveau gewährleistet. Durch die implementierten<br />

Strukturen und Prozesse werden Risikoentwicklungen<br />

frühzeitig erkannt und der Risikosteuerung zugeleitet.<br />

Unsere Kapitalanlagen kontrollieren wir laufend mit einem<br />

gruppenweiten Frühwarnsystem, das verschiedene Risiko-<br />

und Ertragskennzahlen für jedes Unternehmen vorsieht.<br />

Damit stellen wir auf der Ebene unserer Einzelgesellschaften<br />

und auf Gruppenebene sicher, dass Ergebnisziele<br />

erreicht und Solvabilitätsanforderungen erfüllt werden<br />

sowie ein ausreichender Eigenkapitalschutz vorhanden ist.<br />

Dies geschieht im Rahmen unseres gruppenweiten Risikomanagement-Prozesses,<br />

der von dem zentralen Risikomanagement<br />

im Zusammenspiel mit den dezentralen Risikomanagement-Einheiten<br />

in allen Gesellschaften gelebt wird.<br />

Die Risikosituation der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> halten<br />

wir daher für beherrschbar, kontrolliert und tragfähig.<br />

41


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernlagebericht<br />

Ausblick<br />

Die Beurteilung und Erläuterung der voraussichtlichen Entwicklung<br />

der Gesellschaft mit ihren wesentlichen Chancen<br />

und Risiken erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen.<br />

Dabei legen wir eine Fülle heute zur Verfügung stehenden<br />

Erkenntnisse zugrunde: über Branchenaussichten, zukünftige<br />

wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen<br />

und Entwicklungstrends sowie deren wesentliche Einflussfaktoren.<br />

All diese können sich naturgemäß in Zukunft<br />

verändern, ohne dass dies bereits jetzt erkennbar ist.<br />

Daher ist es möglich, dass die tatsächliche Entwicklung des<br />

Unternehmens und seiner Ergebnisse wesentlich von den<br />

Prognosen abweichen.<br />

Mit Blick auf die folgenden beiden Geschäftsjahre erwarten<br />

wir einen alles in allem positiven Geschäftsverlauf für die<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>. Diese Einschätzung wird durch<br />

eine Reihe von Erwartungen getragen, welche die wesentlichen<br />

Chancen und Risiken, unser wirtschaftliches Umfeld<br />

und unsere strategische Ausrichtung berücksichtigen.<br />

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

Wir gehen davon aus, dass die bestehenden Unsicherheiten<br />

in Bezug auf die Staatsschuldenkrise und die Konsolidierung<br />

der Staatsfinanzen die konjunkturelle Dynamik<br />

in den Industrieländern weiterhin dämpfen und in der<br />

Eurozone zu einer kurzen Rezession führen werden. In<br />

den Schwellen ländern dürfte das Wachstum dagegen<br />

erneut deutlich stärker ausfallen. Für die Weltwirtschaft<br />

2012 erwarten wir somit ein ähnliches Bild wie im Vorjahr:<br />

insgesamt moderates Wachstum, aber mit deutlichen<br />

Geschwindigkeitsunterschieden zwischen reifen und sich<br />

entwickelnden Volkswirtschaften. Unserer Meinung nach<br />

wird die Inflation in den meisten Industrieländern moderat<br />

ausfallen und nur in einigen Schwellenländern auf einem<br />

erhöhten Niveau bleiben.<br />

Für Deutschland erwarten wir 2012 ein im Vergleich zu<br />

<strong>2011</strong> deutlich niedrigeres Wirtschaftswachstum und einen<br />

leichten Rückgang der Inflation. Die konjunkturelle Abkühlung<br />

dürfte die Nachfrage nach Versicherungen dämpfen.<br />

Wir gehen auch über 2012 hinaus von einer fortgesetzten<br />

Expansion der Weltwirtschaft aus. Der wirtschaftliche<br />

Ausblick bleibt jedoch von erheblichen Unsicherheiten<br />

geprägt.<br />

Der hohe Verschuldungsgrad vieler Staaten und mögliche<br />

Verwerfungen im Euroraum könnten das globale<br />

Finanzsystem zum Nachteil der Versicherungswirtschaft<br />

destabilisieren. So besteht in der Eurozone das Risiko einer<br />

Rezession. Selbst das Risiko einer länger anhaltenden<br />

Stagnation mit deflationären Folgen ist in einigen Industrieländern<br />

nicht auszuschließen. Ein lang anhaltendes<br />

Niedrigzinsumfeld würde vor allem die Lage der Lebensversicherungsunternehmen<br />

beeinträchtigen.<br />

Andererseits könnten die erheblichen Interventionen der<br />

Zentralbanken und die damit verbundene Ausweitung<br />

der Geldmenge bei einer überraschend starken konjunkturellen<br />

Erholung eine höhere Inflation mit einer entsprechenden<br />

Verteuerung der Schadenkosten für die Versicherer<br />

nach sich ziehen.<br />

Kapitalmarktentwicklung<br />

Trotz des schwierigen Wachstumsumfelds dürften die Zinsen<br />

für deutsche Staatsanleihen ansteigen, sofern sich die<br />

Situation in der Eurozone zumindest teilweise entspannt.<br />

Ähnliches gilt für amerikanische Staatsanleihen, zumal<br />

hier das Wachstum höher ausfallen sollte. Da wir nicht von<br />

Leitzinsanhebungen ausgehen, dürften die Zinsen kurz<br />

laufender Anleihen auf relativ niedrigem Niveau bleiben,<br />

während die Zinsstrukturkurven vermutlich insgesamt<br />

steiler werden. Aufgrund der Staatsschuldenkrise in Europa<br />

und der stärkeren Lockerung der Geldpolitik in Europa<br />

sowie des zu erwartenden besseren Wachstums in den<br />

USA dürfte der US-Dollar gegenüber dem Euro zulegen.<br />

Sollte sich die Situation im Euroraum zumindest teilweise<br />

entschärfen, könnten Aktien davon profitieren.<br />

42


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die Entwicklung der<br />

Versicherungswirtschaft<br />

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen<br />

in den einzelnen europäischen Versicherungsmärkten<br />

gehen wir gemäß unserem Geschäftsschwerpunkt in den<br />

folgenden Abschnitten etwas detaillierter auf die Entwicklung<br />

der Sparten in unserem Heimatmarkt Deutschland ein.<br />

Die Lebensversicherung in den Jahren 2012 und 2013<br />

Die Lebensversicherung bleibt aufgrund ihrer Sicherheit<br />

und Stabilität ein unverzichtbarer Bestandteil der Alterssicherung.<br />

Auch wenn angesichts der europäischen Staatsschuldenkrise<br />

und der anhaltenden Niedrigzinsphase<br />

aktuell nur begrenzt attraktive Anlagemöglichkeiten zur<br />

Verfügung stehen, werden die Kunden auch zukünftig<br />

von der gut diversifizierten, langfristigen Kapitalanlagepolitik<br />

und dem einzigartigen Glättungsmechanismus der<br />

Lebensversicherung profitieren.<br />

Wir gehen davon aus, dass auch in den nächsten Jahren<br />

Produkte mit rentenförmigen Auszahlungen an Bedeutung<br />

zunehmen werden. Der Aspekt der Sicherheit ist den Menschen<br />

sehr wichtig. Im Bereich fondsgebundener Versicherungen<br />

wird daher der Stellenwert von Mindestgarantien<br />

steigen. Zusätzlich werden in diesem Geschäftsfeld innovative<br />

Kapitalanlagekonzepte immer bedeutsamer, nicht<br />

nur vor dem Hintergrund der Garantiesicherung, sondern<br />

auch aufgrund der Renditeerwartungen der Kunden.<br />

Geschäftsimpulse sind auch im Bereich der Absicherung<br />

von Invaliditäts- oder Pflegefallrisiken zu erwarten.<br />

Seit 1. Januar 2012 gilt der neue Rechnungszins von 1,75 %<br />

für alle Verträge, die ab dem 1. Januar 2012 abgeschlossen<br />

werden. Für Verträge, die ab dem 21. Dezember 2012<br />

abgeschlossen werden, ist darüber hinaus die Entscheidung<br />

des Europäischen Gerichtshofs umzusetzen, dass<br />

Prämien und Leistungen einer Versicherung in Zukunft<br />

nicht mehr geschlechtsspezifisch kalkuliert werden dürfen.<br />

Lebensversicherungen dürfen dann die mit statistischen<br />

Methoden ermittelte unterschiedliche Lebenserwartung<br />

von Männern und Frauen nicht mehr berücksichtigen.<br />

Die Prognose der Geschäftsentwicklung für das Jahr<br />

2012 gestaltet sich schwierig. Dies liegt vor allem an<br />

der unsicheren Entwicklung der Einmalbeiträge. Unter<br />

der Annahme einer weiteren moderaten Reduktion des<br />

Einmalbeitragsgeschäfts rechnet der Gesamtverband<br />

Konzernlagebericht<br />

Ausblick<br />

der Deutschen Versicherungswirtschaft für 2012 in der<br />

Lebensversicherung (einschließlich Pensionskassen<br />

und Pensionsfonds) mit einem leichten Rückgang der<br />

Prämien einnahmen um 1 %.<br />

Die private Krankenversicherung in den Jahren<br />

2012 und 2013<br />

Die Entwicklung der privaten Krankenversicherung wird<br />

weiterhin stark von gesetzgeberischen Aktivitäten beeinflusst.<br />

So wurden mit dem GKV-Finanzierungsgesetz zwar<br />

die Bedingungen für GKV-Wahltarife hinsichtlich Kalkulation<br />

und Rechenschaftspflicht zum 1. Januar <strong>2011</strong> verschärft.<br />

Mit dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz werden<br />

aber erweiterte Möglichkeiten für das Angebot von Satzungsleistungen<br />

durch Krankenkassen vorgesehen. Somit<br />

können die Krankenkassen weiterhin in den Markt der privaten<br />

Zusatzversicherungen eindringen.<br />

Die oben angeführte Entscheidung des Europäischen<br />

Gerichtshofs zur Unzulässigkeit geschlechtsabhängiger<br />

Versicherungstarife in der privaten Versicherungswirtschaft<br />

gilt auch für die Krankenversicherung. Derzeit wird<br />

geklärt, wie das Urteil in der privaten Krankenversicherung<br />

umgesetzt wird.<br />

Am 1. Januar 2012 trat die Novellierung der Gebührenordnung<br />

für Zahnärzte in Kraft. Der Verband der Privaten<br />

Krankenversicherung e. V. erwartet als Folge Kostensteigerungen<br />

von voraussichtlich 14− 20 %. Offen bleibt, ob die<br />

Reform der Gebührenordnung für Ärzte – wie angekündigt –<br />

noch in dieser Legislaturperiode erfolgt.<br />

Das Leistungsgesetz zur gesetzlichen Pflegeversicherung,<br />

das vor allem Verbesserungen der Leistungen für Demenzkranke<br />

zum 1. Januar 2013 vorsieht, führt in der privaten<br />

Pflegepflichtversicherung neben diesen Leistungsverbesserungen<br />

zu einer Prämienerhöhung. Mit der Prämienerhöhung<br />

wird auch eine Erhöhung der Alterungsrückstellung<br />

für die mit dem Alter steigenden Pflegeleistungen finanziert.<br />

Bezüglich der Wirkungen eines neuen Pflegeversicherungsbegriffs<br />

sind zunächst die Ergebnisse des erneut<br />

beauftragten Beirates zur Überprüfung dieses Begriffes<br />

abzuwarten.<br />

Die von der Bundesregierung beschlossenen Eckpunkte<br />

für eine Pflegereform sehen eine freiwillige Vorsorge für<br />

Leistungen bei Pflegebedürftigkeit vor. Diese soll ab dem<br />

1. Januar 2013 gefördert werden.<br />

43


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Für das Jahr 2012 werden für die private Krankenversicherung<br />

Zuwachsraten in der Größenordnung des Vorjahres<br />

erwartet.<br />

Die Kompositversicherung in den Jahren 2012 und 2013<br />

Die Aussichten für die Schaden- und Unfallversicherung<br />

werden im Augenblick auch für die kommenden Jahre als<br />

gut eingeschätzt. Allerdings ist diese Prognose mit erheblichen<br />

Unsicherheiten behaftet. So bleibt abzuwarten, wie<br />

sich die anhaltende Staatsschuldenkrise im Euroraum und<br />

ihre möglichen Folgen auf die Entwicklung der Versicherungswirtschaft<br />

auswirken werden.<br />

Für die Kraftfahrtversicherung könnte sich die Erholung<br />

des Prämienniveaus weiter fortsetzen, denn angesichts<br />

der historisch hohen versicherungstechnischen Verluste<br />

besteht hier nach wie vor ein Korrekturbedarf. In den privaten<br />

Sachsparten ist in den kommenden Jahren aufgrund<br />

der hohen Marktdurchdringung weiterhin nur mit einer<br />

inflationsbedingten Beitragsanpassung zu rechnen. In der<br />

Rechtsschutzversicherung werden Rechtsdienstleistungen,<br />

wie der Ausbau der telefonischen Rechtsberatung<br />

und der Mediation, weiter an Bedeutung gewinnen. In<br />

den gewerblichen Sparten dürfte sich die Erholung der<br />

Umsätze angesichts der konjunkturellen Entwicklung<br />

fortsetzen, hingegen besteht im industriell geprägten<br />

Bereich die Gefahr von sinkenden Prämien.<br />

Insgesamt könnte für die Schaden- und Unfallversicherung<br />

2012 ein Beitragswachstum von 1 bis 2 % erreicht<br />

werden.<br />

Die Entwicklung der <strong>ERGO</strong><br />

<strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

Den unter dem Leitsatz „Versichern heißt verstehen“ eingeschlagenen<br />

Weg werden wir konsequent weiter beschreiten.<br />

Dazu setzen wir unsere Arbeit an der Verbesserung von<br />

Verständlichkeit, Beratung und Service weiter fort. Erfolg<br />

dabei wird sich auch positiv auf das Geschäft auswirken.<br />

In der deutschen Lebensversicherung bleibt das Umfeld<br />

herausfordernd. Um dort zu bestehen, werden wir die Entwicklung<br />

flexibel ausgestatteter, innovativer kapitalmarktnaher<br />

Versicherungslösungen vorantreiben und in den<br />

Aufbau einer neuen Produktplattform für solche Produkte<br />

investieren. Wir sind überzeugt, dass der Markt für Altersvorsorge<br />

in Deutschland weiterhin gute Geschäftschancen<br />

bietet. Die Entwicklung unserer gesamten Beitragseinnahmen<br />

ist mit erheblichen Unsicherheiten belastet; insbesondere<br />

wird es darauf ankommen, wie die veränderten<br />

Konzernlagebericht<br />

Ausblick<br />

Konditionen bei Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung<br />

von den Kunden angenommen werden, vor allem bei den<br />

Einmalbeiträgen.<br />

In der privaten Krankenversicherung werden wir unsere<br />

<strong>2011</strong> adjustierte Strategie in den kommenden Jahren<br />

fortsetzen. So hatten wir im Verlauf des Jahres <strong>2011</strong><br />

beschlossen, das Geschäft mit leistungsreduzierten Einsteigertarifen<br />

in die Vollversicherung aufzugeben und uns<br />

zukünftig auf das hochwertige Vollversicherungsgeschäft<br />

zu konzentrieren. Gleichzeitig hatten wir den Fokus auf das<br />

Ergänzungsversicherungsgeschäft nochmals verstärkt.<br />

Angesichts einer niedrigen Beitragsanpassung für 2012<br />

könnte unser Wachstum etwas hinter dem Markt zurückbleiben.<br />

Die Beiträge in diesem Geschäftsfeld werden angesichts<br />

des Verkaufs der internationalen Gesellschaften um<br />

ca. 1 Mrd. € zurückgehen.<br />

Die deutsche Kompositversicherung sollte etwas stärker<br />

zulegen als der Markt. Treiber sollte wiederum das<br />

Geschäft mit gewerblichen und industriellen Kunden<br />

sein, das wir weiterhin umsichtig ausbauen und nur zu<br />

adäquaten Bedingungen zeichnen. Unsere Schaden- /<br />

Kostenquote wollen wir verbessern, sie sollte so wieder<br />

klar unter 95 % liegen.<br />

Unser Direktversicherer sollte 2012 seinen Wachstumskurs<br />

fortsetzen und die gebuchten Bruttobeiträge steigern<br />

können. Inwieweit die Gesamtbeiträge ebenfalls steigen,<br />

bleibt angesichts der Zinsentwicklung und der damit<br />

verbundenen Entscheidungen zum Angebot des Kapitalisierungsprodukts<br />

MaxiZins abzuwarten.<br />

Das starke Wachstumstempo der letzten Jahre im Ge -<br />

schäfts feld Reiseversicherung dürfte sich 2012 abschwächen.<br />

Hier wird das Hauptaugenmerk auf der Verbesserung der<br />

Ergebnisse liegen.<br />

Dies gilt auch für das internationale Geschäft. Die Be standssanierungen<br />

im Zusammenhang mit dem angestrebten<br />

Ergebnis-Turnaround sowie die Veräußerung der portugiesischen<br />

Tochtergesellschaften wirken sich dämpfend auf<br />

die Beitragsentwicklung aus. Die Beitragseinnahmen dürften<br />

daher eher stabil bleiben.<br />

Als Konsequenz erwarten wir für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

Beitragseinnahmen von rund 19 Mrd. € – ein bereinigt<br />

um die Beteiligungsverkäufe stabiler Wert. Im Folgejahr<br />

wollen wir wieder moderat wachsen. Angesichts der weiterhin<br />

schwierigen Rahmenbedingungen erwarten wir für<br />

2012 ein Konzernergebnis um die 400 Mio. €.<br />

44


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

Aktiva Konzern‑<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

A. Immaterielle Vermögenswerte<br />

anhang<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

I. Geschäfts- oder Firmenwerte [1] S. 84 205,6 276,9<br />

II. Sonstige immaterielle Vermögenswerte [2] S. 86 551,7 622,3<br />

757,4 899,2<br />

B. Kapitalanlagen<br />

I. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken [3] S. 87 2.347,1 2.718,9<br />

davon: zur Veräußerung gehaltene, fremdgenutzte Grundstücke und Bauten 11,1 −<br />

II. Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen [4] S. 88 543,6 642,3<br />

davon: assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet 410,6 515,8<br />

III. Hypothekendarlehen und übrige Darlehen [5] S. 88 53.214,6 48.694,6<br />

IV. Sonstige Wertpapiere [6] S. 89<br />

1. Gehalten bis zur Endfälligkeit 13,4 42,1<br />

2. Jederzeit veräußerbar 53.589,9 57.164,7<br />

3. Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet 1.068,2 665,6<br />

54.671,6 57.872,4<br />

V. Übrige Kapitalanlagen [7] S. 98 1.440,1 1.502,5<br />

112.217,0 111.430,7<br />

C. Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von<br />

Inhabern von Lebensversicherungspolicen<br />

D. Anteil der Rückversicherer an den<br />

5.092,0 4.957,2<br />

versicherungstechnischen Rückstellungen [8] S. 98 4.775,7 4.857,2<br />

E. Forderungen [9] S. 98<br />

I. Laufende Steuerforderungen 257,5 346,9<br />

II. Sonstige Forderungen 4.332,2 4.393,4<br />

4.589,7 4.740,3<br />

F. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten,<br />

Schecks und Kassenbestand 920,8 1.439,5<br />

G. Aktivierte Abschlusskosten [10] S. 100<br />

– brutto 6.413,7 6.522,9<br />

– Rückversicherungsanteil 249,7 244,0<br />

– netto 6.164,0 6.278,9<br />

H. Aktive Steuerabgrenzung [11] S. 100 2.506,1 2.268,7<br />

I. Übrige Aktiva [12] S. 102 2.323,5 2.382,2<br />

Summe der Aktiva 139.346,2 139.253,9<br />

46


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

Passiva Konzern‑<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

anhang<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

A. Eigenkapital [13] S. 103<br />

I. Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage 841,4 841,4<br />

II. Gewinnrücklagen 2.270,9 2.170,0<br />

III. Übrige Rücklagen 211,5 255,2<br />

IV. Konzernergebnis auf Anteilseigner <strong>ERGO</strong> entfallend 334,2 343,8<br />

V. Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital 168,9 175,0<br />

3.826,8 3.785,4<br />

B. Nachrangige Verbindlichkeiten [14] S. 105 1.041,7 434,6<br />

C. Versicherungstechnische Rückstellungen (brutto)<br />

I. Beitragsüberträge [15] S. 105 1.833,8 1.883,9<br />

II. Deckungsrückstellung [16] S. 106 94.012,3 93.617,5<br />

III. Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />

Versicherungsfälle [17] S. 107 7.561,8 7.621,5<br />

IV. Rückstellung für Beitragsrückerstattung [18] S. 110 9.853,9 9.202,9<br />

V. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen [19] S. 111 119,0 140,7<br />

113.380,8 112.466,5<br />

D. Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich<br />

der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von<br />

den Versicherungsnehmern getragen wird (brutto) [20] S. 111 5.371,9 5.209,8<br />

E. Andere Rückstellungen<br />

I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen [21] S. 112 1.190,9 1.182,5<br />

II. Übrige Rückstellungen [22] S. 115 1.306,7 1.363,4<br />

2.497,5 2.545,9<br />

F. Verbindlichkeiten [23] S. 116<br />

I. Laufende Steuerverbindlichkeiten 766,9 843,0<br />

II. Sonstige Verbindlichkeiten 9.677,6 11.267,7<br />

10.444,5 12.110,7<br />

G. Passive Steuerabgrenzung [11] S. 100 2.783,0 2.701,0<br />

Summe der Passiva 139.346,2 139.253,9<br />

47


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

Konzern‑<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

anhang<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

1. Gebuchte Bruttobeiträge [24] S. 118 18.639,2 18.457,0<br />

2. Verdiente Beiträge (netto)<br />

– brutto 18.455,7 18.279,8<br />

– Rückversicherungsanteil 1.004,0 997,8<br />

– netto 17.451,8 17.282,0<br />

3. Technischer Zinsertrag [25] S. 120 3.852,8 4.690,0<br />

4. Versicherungsleistungen [26] S. 121<br />

– brutto 17.489,6 18.374,6<br />

– Rückversicherungsanteil 666,1 636,2<br />

– netto 16.823,5 17.738,4<br />

5. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb [27] S. 121<br />

– brutto 4.058,6 3.822,3<br />

– Rückversicherungsanteil 244,9 224,8<br />

– netto 3.813,6 3.597,6<br />

6. Versicherungstechnisches Ergebnis (2. bis 5.) 667,4 636,1<br />

7. Ergebnis aus Kapitalanlagen [28] S. 122<br />

– Erträge aus Kapitalanlagen 7.674,5 7.216,0<br />

– Aufwendungen für Kapitalanlagen 3.558,5 1.972,9<br />

– gesamt 4.116,0 5.243,1<br />

davon: Ergebnis aus assoziierten Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet 47,0 20,1<br />

8. Sonstige operative Erträge [29] S. 124 359,6 346,8<br />

9. Sonstige operative Aufwendungen [29] S. 124 484,0 533,6<br />

10. Umgliederung technischer Zinsertrag − 3.852,8 − 4.690,0<br />

11. Nichtversicherungstechnisches Ergebnis (7. bis 10.) 138,9 366,3<br />

12. Operatives Ergebnis 806,3 1.002,4<br />

13. Sonstiges nicht operatives Ergebnis [30] S. 124 − 315,2 − 326,0<br />

14. Abschreibungen auf Geschäfts‑ oder Firmenwerte [31] S. 124 21,4 114,9<br />

15. Finanzierungskosten [32] S. 124 65,8 46,3<br />

16. Ertragsteuern [33] S. 125 54,5 160,1<br />

17. Konzernergebnis<br />

davon:<br />

349,4 355,2<br />

– auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong> entfallend 334,2 343,8<br />

– auf nicht beherrschende Anteile entfallend 15,3 11,4<br />

48


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Konzernergebnis<br />

Währungsumrechnung<br />

349,4 355,2<br />

im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) −35,4 39,5<br />

in die GuV 1 übernommen<br />

unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen<br />

−8,2 −<br />

im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) 54,1 −62,5<br />

in die GuV 1 übernommen (realisiert)<br />

Veränderung aus der Equitybewertung<br />

−59,9 −291,7<br />

im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) − −<br />

in die GuV 1 übernommen<br />

Veränderung aus Hedging<br />

− −<br />

im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) 1,5 −3,6<br />

in die GuV 1 übernommen<br />

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />

5,4 −<br />

aus leistungsorientierten Versorgungszusagen 31,5 −33,7<br />

sonstige Veränderungen −8,4 −24,1<br />

Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen −19,4 −376,1<br />

Gesamte erfasste Erträge und Aufwendungen<br />

davon:<br />

330,1 −20,9<br />

− auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong> entfallend 319,3 −43,5<br />

− auf nicht beherrschende Anteile entfallend 10,8 22,6<br />

1 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

49


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Konzern-Eigenkapitalentwicklung<br />

Entwicklung des Eigenkapitals Auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong><br />

entfallende Eigenkapitalanteile<br />

Gezeichnetes Kapital Gewinnrücklagen<br />

und Kapitalrücklage<br />

Mio. € Mio. €<br />

Stand 31.12.2009 841,4 2.122,5<br />

Einstellung in die Gewinnrücklagen − 161,6<br />

Konzernergebnis<br />

Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge<br />

− −<br />

und Aufwendungen − − 65,5<br />

Währungsumrechnung − −<br />

unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen − −<br />

Veränderung aus der Equitybewertung − −<br />

Veränderung aus Hedging<br />

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />

− −<br />

aus leistungsorientierten Versorgungszusagen − − 35,3<br />

sonstige Veränderungen − − 30,2<br />

Gesamte erfasste Erträge und Aufwendungen − − 65,5<br />

Veränderung der Eigentumsanteile an Tochterunternehmen − − 3,3<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − −<br />

Ausschüttung − − 45,3<br />

Stand 31.12.2010 841,4 2.170,0<br />

Einstellung in die Gewinnrücklagen − 343,8<br />

Konzernergebnis<br />

Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge<br />

− −<br />

und Aufwendungen − 28,9<br />

Währungsumrechnung − −<br />

unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen − −<br />

Veränderung aus der Equitybewertung − −<br />

Veränderung aus Hedging<br />

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />

− −<br />

aus leistungsorientierten Versorgungszusagen − 29,4<br />

sonstige Veränderungen − − 0,5<br />

Gesamte erfasste Erträge und Aufwendungen − 28,9<br />

Veränderung der Eigentumsanteile an Tochterunternehmen − − 1,5<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − −<br />

Ausschüttung − − 270,3<br />

Stand 31.12.<strong>2011</strong> 841,4 2.270,9<br />

50


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Konzernabschluss<br />

Konzern-Eigenkapitalentwicklung<br />

Auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong><br />

Nicht beherr‑<br />

Eigenkapital<br />

entfallende Eigenkapitalanteile schende Anteile<br />

gesamt<br />

Übrige Rücklagen Konzernergebnis<br />

Unrealisierte<br />

Rücklage aus Bewertungsergebnis<br />

Gewinne und der Währungs‑<br />

aus Hedging<br />

Verluste<br />

umrechnung<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

678,6 − 103,0 1,5 161,6 154,9 3.857,4<br />

− − − − 161,6 − −<br />

− − − 343,8 11,4 355,2<br />

− 355,4 37,2 − 3,6 − 11,2 − 376,1<br />

37,2 − − 2,3 39,5<br />

− 355,4 − − − 1,2 − 354,2<br />

− − − − − −<br />

− − − 3,6 − − − 3,6<br />

− − − − 1,6 − 33,7<br />

− − − − 6,1 − 24,1<br />

− 355,4 37,2 − 3,6 343,8 22,6 − 20,9<br />

− − − − 1,6 − 1,7<br />

− − − − − −<br />

− − − − − 4,1 − 49,4<br />

323,2 − 65,9 − 2,1 343,8 175,0 3.785,4<br />

− − − − 343,8 − −<br />

− − − 334,2 15,3 349,4<br />

− 5,7 − 44,9 6,8 − − 4,5 − 19,4<br />

− − 44,9 − − 1,3 − 43,6<br />

− 5,7 − − − − 0,1 − 5,8<br />

− − − − − −<br />

− − 6,8 − 0,1 6,9<br />

− − − − 2,1 31,5<br />

− − − − − 7,9 − 8,4<br />

− 5,7 − 44,9 6,8 334,2 10,8 330,1<br />

− − − − − 0,6 − 2,1<br />

− − − − − 11,1 − 11,1<br />

− − − − − 5,2 − 275,5<br />

317,5 − 110,7 4,7 334,2 168,9 3.826,8<br />

51


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Mio. € Mio. €<br />

Konzernergebnis 349,4 355,2<br />

Veränderung der versicherungstechnischen Rückstellungen (netto) 2.658,1 4.586,3<br />

Veränderung der aktivierten Abschlusskosten<br />

Veränderung der Depotforderungen und -verbindlichkeiten<br />

49,2 −63,1<br />

sowie der Abrechnungsforderungen und -verbindlichkeiten −153,0 53,5<br />

Veränderung der sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten −1.747,4 −538,4<br />

Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen −708,1 −478,7<br />

Veränderung bei Wertpapieren im Handelsbestand −44,2 51,5<br />

Veränderungen sonstiger Bilanzposten 23,1 121,9<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 1.462,8 −38,3<br />

I. Mittelfluss aus der laufendenden Geschäftstätigkeit 1.890,0 4.049,9<br />

Einzahlungen aus dem Verlust der Beherrschung über konsolidierte Tochterunternehmen 951,4 −<br />

Auszahlungen für die Übernahme der Beherrschung über konsolidierte Tochterunternehmen<br />

Einzahlungen aus dem Verkauf und der Endfälligkeit bzw.<br />

−24,0 −2,2<br />

Auszahlungen aus dem Erwerb von übrigen Kapitalanlagen<br />

Einzahlungen aus dem Verkauf bzw. Auszahlungen aus dem Erwerb<br />

−3.138,0 −3.304,6<br />

von Kapitalanlagen der fondsgebundenen Lebensversicherung −489,4 −656,8<br />

Sonstige Einzahlungen und Auszahlungen 14,9 −5,9<br />

II. Mittelfluss aus der Investitionstätigkeit −2.685,1 −3.969,5<br />

Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen und von nicht beherrschenden Anteilseignern − 0,1<br />

Auszahlungen an Unternehmenseigner und nicht beherrschende Anteilseigner −35,1 −0,7<br />

Dividendenzahlungen −275,4 −49,4<br />

Einzahlungen und Auszahlungen aus sonstiger Finanzierungstätigkeit 607,0 −40,2<br />

III. Mittelfluss aus der Finanzierungstätigkeit 296,4 −90,2<br />

Veränderung des Zahlungsmittelbestandes (I.+ II.+ III.) −498,6 −9,8<br />

Währungseinfluss auf den Zahlungsmittelbestand −20,2 10,7<br />

Zahlungsmittelbestand zu Beginn des Geschäftsjahres 1.439,5 1.438,6<br />

Zahlungsmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres<br />

Zusatzinformationen:<br />

920,8 1.439,5<br />

Ertragsteuerzahlungen (per Saldo) −139,4 −158,2<br />

Gezahlte Zinsen 368,5 382,2<br />

Erhaltene Zinsen 4.632,5 4.582,4<br />

Erhaltene Dividenden 195,6 151,8<br />

52


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Internationale<br />

Rechnungslegungsvorschriften<br />

Der Konzernabschluss der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

wurde auf der Grundlage von § 315 a Abs. 3 HGB in Verbindung<br />

mit § 315 a Abs. 1 HGB sowie in Verbindung mit Artikel<br />

4 der Verordnung (EG) Nr. 1606 / 2002 des Europäischen<br />

Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 betreffend die<br />

Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards<br />

erstellt. Beachtet wurden die nach den Artikeln 2, 3 und<br />

6 der genannten Verordnung übernommenen internationalen<br />

Rechnungslegungsstandards sowie die in § 315 a<br />

Abs. 1 HGB bezeichneten Regelungen des Handelsgesetzbuchs.<br />

Der Konzernabschluss erfüllt zugleich sämtliche<br />

Anforderungen der IFRS. Berichtswährung ist der Euro (€).<br />

Betragsangaben werden auf Millionen € gerundet dargestellt.<br />

Die Betragsan gaben in Klammern beziehen sich auf<br />

das Vorjahr.<br />

Seit 2002 werden die vom International Accounting Standards<br />

Board (IASB) erlassenen Rechnungslegungsstandards<br />

als „International Financial Reporting Standards<br />

(IFRS)“ bezeichnet; die Vorschriften aus früheren Jahren<br />

tragen weiter hin den Namen „International Accounting<br />

Standards (IAS)“. Die versicherungstechnischen Posten<br />

werden im Einklang mit den Vorschriften des IFRS 4 auf<br />

der Basis der US GAAP (United States Generally Accepted<br />

Accounting Principles) auf dem Stand der Erstanwendung<br />

des IFRS 4 am 1. Januar 2005 bilanziert und bewertet.<br />

Konsolidierungskreis<br />

In den Konzernabschluss beziehen wir gemäß IAS 27 die<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG (Mutterunternehmen)<br />

und alle Unternehmen ein, an denen die <strong>ERGO</strong> Ver sicherungs<br />

gruppe AG direkt oder indirekt die Mehrheit der<br />

Stimmrechte hält oder bei denen sie über die faktische<br />

Kontrollmöglich keit verfügt (Tochterunternehmen). Zweckgesellschaften,<br />

wie z. B. Spezialfonds, werden gemäß<br />

SIC 12 in den Konzern abschluss einbezogen, wenn die<br />

wirtschaftliche Betrachtung zeigt, dass seitens <strong>ERGO</strong><br />

Beherrschung vorliegt.<br />

Unternehmenszusammenschlüsse des Geschäftsjahres<br />

Aufgrund einer abgegebenen Platzierungsgarantie hat die<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG über ihre Tochtergesellschaft<br />

IK Premium Fonds GmbH & Co. KG, Düsseldorf, am<br />

30. Mai <strong>2011</strong> ihre Anteile an der IDEENKAPITAL Metropolen<br />

Europa GmbH & Co. KG, Düsseldorf, zu einem Kaufpreis von<br />

25,7 Mio. € um 60,60 % erhöht. Im dritten Quartal wurden<br />

weitere 11,74 % zu einem Kaufpreis von 18,0 Mio. € erworben.<br />

Nach beiden Erwerben hält die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

nun insgesamt 72,35 % der Anteile. IDEENKAPITAL<br />

Metropolen Europa GmbH & Co. KG, Düsseldorf, ist ein<br />

geschlossener Immobilienfonds. Gegenstand des Unternehmens<br />

ist der Erwerb und das Halten von Anteilen an<br />

dem Hines Pan-European Core Fund. Nachfolgend sind die<br />

Summe der Nettovermögen und der Zahlungsmittelflüsse<br />

aus der Übernahme der Beherrschung über konsolidierte<br />

Tochterunternehmen oder sonstige Geschäftsbetriebe<br />

tabellarisch dargestellt:<br />

Übernommenes Nettovermögen <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Geschäfts- oder Firmenwert − 2,5<br />

Sonstige immaterielle Vermögenswerte − −<br />

Kapitalanlagen 33,0 1,9<br />

Zahlungsmittel 1,7 0,5<br />

Sonstige Vermögenswerte 1,0 1,4<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) − − 1,0<br />

Sonstige Schulden − 0,1 − 0,4<br />

Gesamt 35,6 4,9<br />

53


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Verlust der Beherrschung im Geschäftsjahr<br />

Im ersten Quartal <strong>2011</strong> veräußerte <strong>ERGO</strong> mit wirtschaftlicher<br />

Wirkung zum 29. April <strong>2011</strong> ihre Anteile an der<br />

vollkonsolidierten Gesellschaft Capital Square Pte. Ltd.,<br />

Singapur, der Verkaufspreis betrug 464,6 Mio. €. Die Veräußerungsgruppe<br />

umfasste vor allem eine fremdgenutzte<br />

Büroimmobilie mit einem Buchwert von 239,4 Mio. €.<br />

Im dritten Quartal <strong>2011</strong> veräußerte <strong>ERGO</strong> mit wirtschaftlicher<br />

Wirkung zum 29. Dezember <strong>2011</strong> ihre Anteile an ihren<br />

vollkonsolidierten Tochtergesellschaften VICTORIA-Seguros<br />

de Vida, S. A., Lissabon, und VICTORIA-Seguros S. A., Lissabon.<br />

Die Veräußerung erfolgte indirekt über den Verkauf des<br />

Mutterunternehmens dieser Gesellschaften, der VICTORIA<br />

Internacional de Portugal SGPS S. A., Lissabon. Der Verkaufspreis<br />

vor finaler Kaufpreisfestsetzung betrug 69,5 Mio. €.<br />

Zum Jahresende verkaufte der Konzern seine internationalen<br />

Krankenversicherungsunternehmen in Belgien,<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Zahlungsmittelfluss aus der Übernahme der Beherrschung <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Gesamtes Entgelt für die Übernahme der Beherrschung − 25,7 − 3,4<br />

Nicht zahlungswirksames Entgelt für die Übernahme der Beherrschung − −<br />

Zahlungswirksames Entgelt für die Übernahme der Beherrschung − 25,7 − 3,4<br />

Zahlungsmittel, über welche die Beherrschung erlangt wurde 1,7 1,2<br />

Gesamt − 24,0 − 2,2<br />

Luxemburg und Spanien an die Munich Health Holding<br />

Aktiengesellschaft, München zum Verkaufspreis von<br />

542,0 Mio. €. Ein nach der Equity-Methode bewertetes<br />

norwegisches Unternehmen war ebenfalls Bestandteil<br />

des Verkaufes. Die Managementverantwortung für diese<br />

Gesellschaften liegt schon seit 2009 beim Segment Munich<br />

Health, da in diesem Geschäftsfeld innerhalb des Munich<br />

Re Konzerns das internationale Krankenversicherungs-<br />

Know-how der Gruppe gebündelt ist. Zur Ermittlung des<br />

Kaufpreises wurde ein unabhängiger Gutachter eingesetzt.<br />

Die Erläuterung der Ergebnisse aus den Verkäufen finden<br />

Sie im Anhang unter [28] „Kapitalanlageerträge und -aufwendungen“.<br />

Nachfolgend sind die Summe der Nettovermögen<br />

und der Zahlungs mittel flüsse aus dem Verlust der<br />

Beherrschung über konsolidierte Tochterunternehmen<br />

oder sonstige Geschäftsbetriebe tabellarisch dargestellt:<br />

Abgehendes Nettovermögen <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Geschäfts- oder Firmenwert 49,5 −<br />

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 13,6 −<br />

Kapitalanlagen 1.955,2 −<br />

Zahlungsmittel 62,6 −<br />

Sonstige Vermögenswerte 405,0 −<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) − 1.596,6 −<br />

Sonstige Schulden − 521,8 −<br />

Gesamt 367,4 −<br />

Zahlungsmittelfluss aus dem Verlust der Beherrschung <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Gesamtes Entgelt für den Verlust der Beherrschung 1.045,7 −<br />

Nicht zahlungswirksames Entgelt für den Verlust der Beherrschung − −<br />

Zahlungswirksames Entgelt für den Verlust der Beherrschung 1.045,7 −<br />

Zahlungsmittel, über welche die Beherrschung verloren wurde − 94,2 −<br />

Gesamt 951,4 −<br />

54


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die Aufstellung des gesamten Anteilsbesitzes finden Sie im<br />

Abschnitt „Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember<br />

<strong>2011</strong> gemäß § 313 Abs. 2 HGB“.<br />

Konsolidierungsgrundsätze<br />

Die Jahresabschlüsse der in den Konzern einbezogenen<br />

Tochterunternehmen und Zweckgesellschaften unterliegen<br />

einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.<br />

Der Bilanzstichtag der einbezogenen Unternehmen<br />

ist grundsätzlich der 31. Dezember. Spezialfonds haben<br />

zum Teil andere Bilanzstichtage; diese Fonds werden auf<br />

der Basis von Zwischenabschlüssen zum 31. Dezember<br />

konsolidiert.<br />

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode.<br />

Um das Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbs zu<br />

ermitteln, setzen wir die Vermögenswerte und Schulden<br />

des Tochterunternehmens beziehungsweise Spezialfonds<br />

mit ihren beizulegenden Zeitwerten an. Die im Austausch<br />

für die erworbenen Anteile übertragene Gegenleistung wird<br />

mit dem auf den Konzern entfallenden anteiligen Eigenkapital<br />

zum Erwerbszeitpunkt verrechnet; ein verbleibender<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Anzahl konsolidierter Tochterunternehmen1 Entwicklung im Geschäftsjahr<br />

Inland Ausland Gesamt<br />

31.12. Vorjahr 60 110 170<br />

Zugänge 6 1 7<br />

Abgänge2 3 13 16<br />

31.12. Geschäftsjahr 63 98 161<br />

1 Zudem wurden 39 inländische und 2 ausländische Spezialfonds in den Konsolidierungskreis einbezogen.<br />

2 Bedingt durch Fusionen haben 2 inländische und 2 ausländische Gesellschaften den Konsolidierungskreis verlassen.<br />

positi ver Restbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert<br />

aktiviert.<br />

Jahresergebnisse, welche die Tochterunternehmen beziehungsweise<br />

Zweckgesellschaften nach der Erstkonsolidierung<br />

erwirtschaftet haben, sind im Eigenkapital des<br />

Konzerns enthalten. Forderungen und Verbindlichkeiten<br />

sowie Aufwendungen und Erträge, die aus konzerninternen<br />

Geschäften resultieren, werden eliminiert, sofern sie nicht<br />

von untergeordneter Bedeutung sind.<br />

Assoziierte Unternehmen<br />

Als assoziiert gelten nach IAS 28 grundsätzlich alle Unternehmen,<br />

die nicht Tochter- oder Gemeinschaftsunternehmen<br />

sind und bei denen die Möglichkeit besteht, einen<br />

maßgebli chen Einfluss auf die Geschäfts- oder Finanzpolitik<br />

auszuüben.<br />

Bei Anteilen an Unternehmen zwischen 20 % und 50 % der<br />

Stimmrechte wird davon ausgegangen, dass es sich um<br />

assoziierte Unternehmen handelt, es sei denn, die Vermutung<br />

des maßgeblichen Einflusses ist widerlegt.<br />

Anzahl der nach der Equity‑Methode bewerteten Unternehmen<br />

Entwicklung im Geschäftsjahr<br />

Inland Ausland Gesamt<br />

31.12. Vorjahr 20 14 34<br />

Zugänge − 1 1<br />

Abgänge 1 2 3<br />

31.12. Geschäftsjahr 19 13 32<br />

55


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Bilanzierung und Bewertung<br />

Ausübung von Ermessen und Schätzungen bei der<br />

Bilanzierung und Bewertung<br />

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses ist es erforderlich,<br />

bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Be wertungs<br />

methoden Ermessen auszuüben sowie Schätzungen<br />

und Annahmen zu machen. Diese wirken sich auf ausgewiesene<br />

Jahres abschlussposten in der Konzernbilanz, der<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung sowie auf Angaben<br />

zu Eventualforde rungen und -verbindlichkeiten aus.<br />

Für die Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

ist der Einsatz von Schätzverfahren von erheblicher<br />

Bedeutung, zumal im Regelfall keine Marktpreise verfügbar<br />

sind und die Entwicklung der künftigen Zahlungsströme<br />

von Versicherungsverträgen nicht ex ante abschließend<br />

vorher sehbar ist. Jedoch spielen Ermessensentscheidung en<br />

und Schätzwerte auch bei einer ganzen Reihe weiterer<br />

Positionen eine erhebliche Rolle.<br />

Unsere internen Prozesse sind darauf ausgerichtet, die<br />

Wert ansätze unter Berücksichtigung aller relevanten<br />

Informati onen möglichst zuverlässig zu ermitteln. Basis<br />

für die Wertermittlung sind die besten Erkenntnisse des<br />

Managements zu den jeweiligen Sachverhalten zum<br />

Abschlussstichtag. Dennoch liegt es in der Charakteristik<br />

dieser Positionen, dass Schätzwerte gegebenenfalls im<br />

Zeitverlauf angepasst wer den müssen, da neuere Erkenntnisse<br />

bei der Bewertung zu berücksichtigen sind.<br />

Wegen der bestehenden Unsicherheiten bei der Schätzung<br />

enthalten die zu treffenden Ermessensentscheidungen<br />

stets eine subjektive Komponente. Dies kann dazu führen,<br />

dass vergleichbare Sachverhalte bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

mit einem von anderen Unternehmen abweichenden<br />

Wert angesetzt werden, zumal die Bandbreite<br />

realistischer Annahmen im Einzelfall relativ groß sein<br />

kann. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Bewertung nicht<br />

sachgerecht erfolgt, sondern spiegelt neben ungleichen<br />

Erkenntnissen auch die unter schiedliche Einschätzung<br />

künftiger Entwicklungen wider.<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Ermessensentscheidungen sowie Schätzwerte sind insbe<br />

son dere bei den folgenden Positionen von Bedeutung<br />

und wer den in den Erläuterungen der Positionen näher<br />

beschrieben:<br />

• Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle<br />

Vermögenswerte<br />

• Zeitwerte und Wertminderungen von<br />

Finanzinstrumenten<br />

• Aktivierte Abschlusskosten<br />

• Versicherungstechnische Rückstellungen<br />

• Pensionsrückstellungen<br />

• Steuerabgrenzung<br />

• Eventualverbindlichkeiten<br />

Vorjahreszahlen<br />

Die Vorjahreswerte wurden auf derselben Grundlage<br />

ermittelt wie die Zahlen für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong>.<br />

Änderung der Bilanzierungs‑ und Bewertungsmethoden<br />

Die Anwendung der Bilanzierungs-, Bewertungs- und<br />

Aus weis methoden folgt dem Prinzip der Stetigkeit. Im<br />

Ge schäfts jahr <strong>2011</strong> waren folgende neue oder geänderte<br />

IFRS erstmalig verpflich tend anzuwenden:<br />

Mit der Überarbeitung von IAS 24 (rev. 11 / 2009), Angaben<br />

über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und<br />

Personen, werden die Berichtspflichten von Unternehmen<br />

vereinfacht, an denen der Staat beteiligt ist (sogenannte<br />

state-controlled entities). Bestimmte Beziehungen zu<br />

nahestehenden Unternehmen, die sich aus einer Beteiligung<br />

des Staates an Privatunternehmen ergeben, sind<br />

von einigen im geänderten Standard genannten Angabepflichten<br />

nach IAS 24 ausgenommen. Darüber hinaus wurde<br />

die Definition der nahestehenden Unternehmen und<br />

Personen grundlegend überarbeitet. Die Änderungen sind<br />

für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> von untergeordneter<br />

Bedeutung.<br />

Die Änderungen von IAS 32 (rev. 10 / 2009), Finanzinstrumente:<br />

Ausweis, regeln neu, dass bestimmte Bezugsrechte<br />

sowie Optionen und Optionsscheine in Fremdwährung<br />

(also einer anderen Währung als der funktionalen Währung)<br />

beim Emittenten, auf dessen Eigenkapitalinstrumente sich<br />

diese Rechte beziehen, bilanziell nunmehr als Eigenkapital<br />

und nicht mehr als Verbindlichkeiten auszuweisen sind.<br />

Für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> haben die Änderungen<br />

keine Relevanz.<br />

56


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die geänderte Interpretation IFRIC 14 (rev. 11 / 2009),<br />

IAS 19 – Die Begrenzung eines leistungsorientierten<br />

Vermögenswertes, Mindestfinanzierungsvorschriften und<br />

ihre Wechselwirkung, erlaubt es Unternehmen unter den<br />

Umständen, unter denen diese den Mindestfinanzierungsvorschriften<br />

unterliegen und eine Vorauszahlung der Beiträge<br />

leisten, welche diesen Anforderungen genügen, den<br />

Nutzen aus einer solchen Vorauszahlung als Vermögenswert<br />

darzustellen. Die Änderung hat für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

keine praktische Bedeutung.<br />

Die neue Interpretation IFRIC 19 (11 / 2009), Tilgung<br />

finanziel ler Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente,<br />

enthält Leitlinien, wie finanzielle Verbindlichkeiten<br />

in Einklang mit IAS 39 zu bilanzieren sind, wenn der Gläubiger<br />

dabei Aktien oder andere Eigenkapitalinstrumente des<br />

Unternehmens zur vollen oder teilweisen Tilgung dieser<br />

Verbindlichkeiten akzeptiert. Für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

ist die Interpretation derzeit nicht von Bedeutung.<br />

Die Änderungen, die im Projekt „Jährliche Verbesserungen<br />

an den IFRS“ im Mai 2010 veröffentlicht wurden, betreffen<br />

elf IFRS sowie die Interpretation IFRIC 13. Die Änderungen<br />

sind für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> von untergeordneter<br />

Bedeutung.<br />

Ab dem Geschäftsjahr <strong>2011</strong> weisen wir Veräußerungsgruppen<br />

ausschließlich aus, wenn neben dem zur Veräußerung<br />

gehaltenen langfristigen Vermögenswert weitere<br />

Vermögenswerte und Schulden tatsächlich auf den jeweiligen<br />

Erwerber übergehen. Vermögenswerte und Schulden,<br />

die im Rahmen der Transaktion entfallen, aber nicht<br />

transferiert werden, ordnen wir der jeweiligen Veräußerungsgruppe<br />

daher nicht zu. Dies betrifft beispielsweise<br />

bestimmte latente Steuerpositionen und Rückstellungen<br />

für latente Beitragsrückerstattung.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> hat die laufende Überprüfung der<br />

aktuariellen Annahmen zur Umbewertung der Schadenreserve<br />

ergeben, dass in der Sparte „Transport“ und der<br />

Sparte „Technische Versicherungen“ die Verwendung<br />

der aktuariellen Wertansätze gegenüber den bisherigen<br />

Annahmen und Parametern eine deutlich bessere Schätzgröße<br />

darstellt. In Übereinstimmung mit IAS 8 wurde diese<br />

Schätzungsänderung ergebniswirksam in der Konzern-<br />

Gewinn-und-Verlust-Rechnung verarbeitet. Die Rückstellung<br />

für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle vermindert<br />

sich daher um 29,3 Mio. €.<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Noch nicht in Kraft getretene Standards<br />

und Änderungen von Standards<br />

Die Änderungen zu IFRS 7 (rev. 10 / 2010), Finanz instru mente:<br />

Angaben, Verbesserte Angaben zu Finanz instru menten,<br />

enthalten erweiterte Angabepflichten zur Übertragung<br />

finanzieller Vermögenswerte. Dadurch soll mehr Transparenz<br />

darüber geschaffen werden, welchen Einfluss derartige<br />

Transaktionen auf die Risikoexponierung und damit<br />

auf die finanzielle Lage von Unternehmen haben. Die<br />

neuen Regelungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1. Juli <strong>2011</strong> beginnen, und wurden<br />

im November <strong>2011</strong> in europäisches Recht übernommen.<br />

Die Änderungen zu IAS 12 (rev. 12 / 2010), Ertragsteuern,<br />

Deferred Tax: Recovery of Underlying Assets, greifen die<br />

Thematik auf, dass die Bewertung latenter Steuern davon<br />

abhängt, ob der Buchwert eines Vermögenswerts durch<br />

Nutzung oder durch Veräußerung realisiert wird. Dabei ist<br />

die Abgrenzung in der Praxis häufig nicht eindeutig. Dies<br />

wird nun durch die Einführung einer widerlegbaren Vermutung<br />

klargestellt, dass die Realisierung des Buchwerts im<br />

Normalfall durch Veräußerung erfolgt. Diese Änderungen<br />

sind verpflichtend für Geschäftsjahre, die am oder nach<br />

dem 1. Januar 2012 beginnen, ihre Übernahme in der EU<br />

steht noch aus.<br />

Mit der Änderung von IAS 1 (rev. 06 / <strong>2011</strong>), Darstellung der<br />

Abschlüsse, Darstellung von Posten im sonstigen Gesamtergebnis,<br />

sollen die Darstellung dieser Posten verbessert<br />

und eine Angleichung der Darstellung zwischen IFRS und<br />

US GAAP erzielt werden. Künftig sind die Posten des sonstigen<br />

Gesamtergebnisses zu untergliedern in solche, die<br />

zu einem späteren Zeitpunkt in die Gewinn-und-Verlust-<br />

Rechnung umgegliedert werden, und solche, bei denen<br />

dies nicht der Fall ist. Die Änderungen sind verpflichtend<br />

anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem<br />

1. Juli 2012 beginnen, und wurden bisher noch nicht in<br />

europäisches Recht übernommen.<br />

57


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die folgenden Standards sind erstmals verpflichtend<br />

anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem<br />

1. Januar 2013 beginnen. Diese sind noch nicht in europäisches<br />

Recht übernommen worden.<br />

IFRS 10 (05 / <strong>2011</strong>), Consolidated Financial Statements,<br />

wird die Regelungen von IAS 27 und SIC 12 ersetzen und<br />

schafft eine einheitliche Definition für Beherrschung,<br />

die unabhängig davon ist, ob diese aufgrund von gesellschaftsrechtlichen,<br />

vertraglichen oder wirtschaftlichen<br />

Gegebenheiten vorliegt. Eigenständige Regelungen für<br />

Zweckgesellschaften wird es künftig nicht mehr geben.<br />

Nach IFRS 10 liegt Beherrschung künftig dann vor, wenn<br />

die Möglichkeit besteht, die für den wirtschaftlichen Erfolg<br />

relevanten Geschäftsaktivitäten einer Einheit zu bestimmen.<br />

Des Weiteren adressiert IFRS 10 bisher nicht explizit<br />

geregelte Einzelsachverhalte. Hierzu zählt insbesondere<br />

die explizite Regelung, dass im Falle von Präsenzmehrheit<br />

regelmäßig auch ohne Stimmrechtsmehrheit Beherrschung<br />

vorliegen kann. Die Auswirkungen des neuen Standards auf<br />

den Konsolidierungskreis der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

werden derzeit geprüft.<br />

IFRS 11 (05 / <strong>2011</strong>), Joint Arrangements, definiert gemeinschaft<br />

liche Tätigkeiten (Joint Operations) und Gemeinschafts<br />

unter nehmen (Joint Ventures) und regelt deren<br />

bilanzielle Abbildung. Die Änderungen gegenüber IAS 31,<br />

Anteile an Gemeinschaftsunternehmen, betreffen insbesondere<br />

die Abschaffung des Wahlrechts zur Quotenkonsolidierung<br />

von Joint Ventures, die geänderte Definition von<br />

gemeinschaftlicher Beherrschung (Joint Control) sowie die<br />

Erweiterung des Anwendungsbereichs einer Joint Operation.<br />

Hierunter können künftig auch in einem Joint Venture<br />

ausgelagerte Sachverhalte fallen. Die Abschaffung der<br />

Möglichkeit zur Quotenkonsolidierung hat für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

keine Auswirkungen, da wir von diesem<br />

Wahlrecht keinen Gebrauch machen. Vielmehr wenden wir<br />

bereits heute grundsätzlich die Equity-Methode an. Die<br />

Auswirkungen der beiden letztgenannten Änderungen<br />

werden derzeit analysiert.<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

IFRS 12 (05 / <strong>2011</strong>), Disclosure of Interests in Other Entities,<br />

bündelt künftig die Anhangangaben zu Sachverhalten der<br />

Anwendungsbereiche von IFRS 10, IFRS 11 und IAS 28.<br />

Zielsetzung des Standards ist die Information über deren<br />

Art, Risiko und Implikation auf den Konzernabschluss. Entsprechend<br />

sind künftig umfassendere Angaben als bisher<br />

gefordert. Insbesondere verlangt IFRS 12 Angaben zu nicht<br />

konsolidierten Zweckgesellschaften, nicht beherrschenden<br />

Anteilen, Ermessensspielräumen und Annahmen bei der<br />

Einschätzung der Art der Unternehmensverbindung sowie<br />

detaillierte Angaben zu jedem wesentlichen Joint Arrangement.<br />

In welchem Umfang die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

von den erweiterten Offenlegungspflichten betroffen ist,<br />

wird zurzeit überprüft.<br />

IAS 27 (rev. 05 / <strong>2011</strong>), Separate Financial Statements,<br />

regelt künftig ausschließlich die bilanzielle Abbildung<br />

separater Einzelabschlüsse nach IFRS. Die Definition<br />

von Beherrschung sowie die bilanzielle Abbildung von<br />

kontrollierten Einheiten werden zukünftig durch IFRS 10<br />

bestimmt. Der Standard hat keine Auswirkung auf die<br />

<strong>ERGO</strong> Versicherungs gruppe, da wir keine separaten Einzelabschlüsse<br />

nach IFRS auf stellen.<br />

Der geänderte IAS 28 (rev. 05 / <strong>2011</strong>), Investments in<br />

Associates and Joint Ventures, enthält insbesondere Folgeänderungen<br />

aus der Veröffentlichung von IFRS 11 und<br />

IFRS 12. Unter anderem wurde die bilanzielle Abbildung<br />

von Joint Ventures sowie in SIC 13, Gemeinschaftlich<br />

geführte Unternehmen – Nicht monetäre Einlagen durch<br />

Partnerunternehmen, geregelte Sachverhalte in den<br />

Standard integriert. Auch sind Anteile an assoziierten<br />

Unternehmen oder Joint Ventures, die beispielsweise von<br />

Investmentfonds oder Unit Trusts gehalten werden, künftig<br />

nicht mehr vom Anwendungsbereich des Standards<br />

ausgeschlossen. Vielmehr besteht für diese nun ein Wahlrecht<br />

zur Bewertung zum beizulegenden Zeitwert nach<br />

IFRS 9, Finanzinstrumente. Die Änderungen haben voraussichtlich<br />

keine wesentlichen Auswirkungen für die <strong>ERGO</strong><br />

<strong>Versicherungsgruppe</strong>.<br />

IFRS 13 (05 / <strong>2011</strong>), Fair Value Measurement, regelt, wie die<br />

Bewertung zum beizulegenden Zeitwert zu erfolgen hat,<br />

sofern ein anderer Standard eine derartige Zeitwertbewertung<br />

oder eine Angabe des beizulegenden Zeitwerts<br />

im Anhang vorschreibt. Das heißt, der Standard regelt<br />

nicht, welche Positionen zum Zeitwert zu bewerten sind.<br />

Dabei ändert IFRS 13 die Definition des beizulegenden<br />

Zeitwerts dahingehend, dass dieser nun als Veräußerungspreis<br />

einer tatsächlichen oder hypothetischen Transaktion<br />

58


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

zwischen beliebigen unabhängigen Marktteilnehmern<br />

unter marktüblichen Bedingungen charakterisiert wird.<br />

Der Standard enthält detaillierte Vorgaben, wie die Zeitwerte<br />

für verschie dene Arten von Vermögenswerten oder<br />

Verbindlichkeiten zu ermitteln sind. Zusätzlich werden<br />

weitergehende An hang an gaben gefordert, beispielsweise<br />

wird die Angabe der Bewer tungshierarchie, die bislang<br />

nach IFRS 7 nur für Finanz instru mente erforderlich ist, nun<br />

auf alle zum Zeitwert bewerteten Positionen ausgedehnt.<br />

Auf Grundlage von IFRS 13 prüfen wir, ob die Ermittlung<br />

der Zeitwerte bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> mit den<br />

neuen Vorschriften in Ein klang steht und werden, soweit<br />

erforderlich, Anpassung en vornehmen. Außerdem sind die<br />

neuen Anhangangaben umzusetzen.<br />

Durch Änderungen des IAS 19 (rev. 06 / <strong>2011</strong>), Leistungen<br />

an Arbeitnehmer, werden die Wahlrechte für die Behandlung<br />

versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste,<br />

insbesondere die Korridormethode, abgeschafft. Diese<br />

Gewinne und Verluste müssen nun zwingend in den sonstigen<br />

Erträgen und Aufwendungen erfasst werden. Weiter hin<br />

wird der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand bei rückwirkenden<br />

Planänderungen sofort erfolgswirksam erfasst.<br />

Die Erträge des Planvermögens werden nun anhand des<br />

Diskontierungszinssatzes für den Barwert der Verpflichtung<br />

bestimmt. Verwaltungskosten und Steuern, die der Plan<br />

zahlen muss, werden von den Erträgen abgezogen. Die Vorschriften<br />

für das Asset Ceiling wurden integriert und präzisiert.<br />

Außerdem werden zusätzliche Angaben im Anhang<br />

gefordert, zum Beispiel eine Analyse der Verpflichtung<br />

hinsichtlich ihrer Risiken und Sensitivitätsanalysen für die<br />

versicherungsmathematischen Annahmen. Welche Auswirkungen<br />

die Änderungen auf die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

haben werden, wird derzeit überprüft.<br />

Mit IFRS 9 (11 / 2009 sowie rev. 10 / 2010), Finanz instrumen<br />

te, sollen die bisherigen Regelungen des IAS 39 zur<br />

Bilan zie rung und Bewertung von Finanzinstrumenten abgelöst<br />

werden. Wegen seiner Komplexität ist das gesamte<br />

Projekt in drei Phasen unterteilt. Die bislang in IFRS 9<br />

verabschiedeten Neuregelungen aus der ersten Phase des<br />

Projekts betreffen insbesondere die Klassifizierung und<br />

Bewertung von Finanzinstrumenten. Demnach soll für<br />

finanzielle Vermögenswerte künftig grundsätzlich nur noch<br />

zwischen einer Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

oder zu beizulegenden Zeitwerten mit erfolgswirksamer<br />

Erfassung der Wertänderungen unterschieden<br />

werden. Die Unterscheidung ist auf Basis des Geschäftsmodells<br />

des Unternehmens sowie der vertraglichen Zahlungsströme<br />

der Vermögenswerte zu treffen. Zusätzlich<br />

ist für Eigenkapitalinstrumente auch eine Bewertung zu<br />

beizulegenden Zeitwerten ohne Buchung über die Gewinn-<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

und-Verlust-Rechnung möglich. Allerdings ist es dann nicht<br />

zulässig, einmal erfolgsneutral erfasste Wertänderungen<br />

erfolgswirksam umzubuchen. Die Möglichkeit einer freiwilligen<br />

Bewertung zu beizulegenden Zeitwerten (Fair Value<br />

Option) bleibt ebenfalls erhalten. Für finanzielle Verbindlichkeiten<br />

ändern sich die Bewertungsvorschriften nicht,<br />

mit der Ausnahme, dass bei Nutzung der Fair Value Option<br />

Wertänderungen aufgrund der Änderung der Bonität des<br />

Unternehmens künftig erfolgsneutral zu erfassen sind.<br />

Die beiden anderen Phasen des Projektes befassen sich mit<br />

den Vorschriften zur Erfassung von Wertminderungen und<br />

zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen. Diese Regelungen<br />

stehen derzeit noch in der Diskussion und sollen<br />

nach Abschluss des gesamten Projekts in den IFRS 9 integriert<br />

werden. Zusätzlich werden derzeit noch erweiterte<br />

Angaben zur Verrechnung von finanziellen Vermögenswerten<br />

und Schulden diskutiert, die ebenfalls Bestandteil<br />

des IFRS 9 werden. Der vollständige Standard soll 2012<br />

veröffentlicht werden.<br />

Ursprünglich sah IFRS 9 eine verpflichtende Erstanwendung<br />

der neuen Regelungen ab 2013 vor. Da sich die Diskussionen<br />

der noch offenen Projektphasen länger hinziehen als<br />

ursprünglich geplant, wurde dieser Zeitpunkt über einen<br />

Standard zur Änderung von IFRS 9 und IFRS 7 (12 / <strong>2011</strong>)<br />

auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2015<br />

beginnen, verschoben.<br />

Mit der Änderung von IAS 32 (rev. 12 / <strong>2011</strong>), Offsetting<br />

Financial Assets and Financial Liabilities, und IFRS 7<br />

(rev. 12 / <strong>2011</strong>), Disclosures – Offsetting Financial Assets and<br />

Financial Liabilities, erfolgt die Klarstellung einiger Details<br />

bezüglich der Zulässigkeit der Saldierung von Finanzaktiva<br />

und -passiva. Zusätzlich werden neue Angaben im Anhang<br />

eingeführt. Anzugeben sind künftig die Brutto- und Nettoerträge<br />

aus der bilanziellen Saldierung sowie die Beträge<br />

für bestehende Saldierungsrechte, die jedoch nicht den<br />

bilanziellen Saldierungsanforderungen genügen. Die neuen<br />

Pflichtangaben sind ab 1. Januar 2013, die Klarstellungen<br />

ab 1. Januar 2014 verpflichtend. Die möglichen Auswirkungen<br />

auf die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> werden derzeit<br />

überprüft.<br />

IFRIC 20 (10 / <strong>2011</strong>), Stripping Costs in the Production Phase<br />

of a Surface Mine, stellt klar, in welchen Fällen Ab raum be sei -<br />

ti gungs kosten zu aktivieren sind und wie dieser Ve rmö gens -<br />

wert beim erstmaligen Ansatz sowie in den Folge peri oden<br />

zu bewerten ist. Diese Inter pre ta tion hat für die <strong>ERGO</strong><br />

<strong>Versicherungsgruppe</strong> keine praktische Relevanz.<br />

59


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte<br />

und Veräußerungsgruppen<br />

Langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen,<br />

welche als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind,<br />

werden mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem<br />

Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt<br />

und in der Konzernbilanz gesondert dargestellt.<br />

Im vierten Quartal <strong>2011</strong> veräußerten wir mit wirtschaftlicher<br />

Wirkung voraussichtlich im ersten Quartal 2012 eine<br />

fremdgenutzte Büroimmobilie mit einem Buchwert von<br />

11,1 Mio. €. Der Verkaufspreis beträgt 51,9 Mio. €.<br />

Darüber hinaus veräußerten wir im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

Anteile an vollkonsolidierten Tochtergesellschaften. Zu<br />

weiteren Einzelheiten bezüglich dieser Transaktionen verweisen<br />

wir auf unsere Erläuterungen zum Konsolidierungskreis<br />

auf Seite 53 f.<br />

Aktivseite<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Erstkonsolidierung<br />

von Tochterunternehmen werden planmäßig mindestens<br />

einmal jährlich sogenannten Werthaltigkeitsprüfungen<br />

(Impairment tests) gemäß IAS 36 unterzogen. Bei Vorliegen<br />

von Wertmin derungsindikatoren führen wir zusätzlich<br />

außerplanmäßige Werthaltigkeitstests durch. Zur<br />

Wert haltig keitsprüfung sind die Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

den zahlungsmittelgene rierenden Einheiten bzw.<br />

Gruppen von zahlungsmittelgene rierenden Einheiten<br />

zuzuordnen, die aus den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses<br />

Nutzen ziehen sollen. Ein etwaiger<br />

Wertminderungsbedarf ergibt sich aus dem Ver gleich des<br />

Buchwerts (inklusive des zugeordneten Geschäfts- oder<br />

Firmenwerts) einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit<br />

bzw. einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einhei ten mit dem erzielbaren Betrag. Der erzielbare<br />

Betrag ist das Maximum aus dem beizulegenden Zeitwert<br />

abzüglich Ver kaufskosten und dem Nutzungswert (Barwert<br />

der künftigen Zahlungsströme, die voraus sichtlich<br />

aus einer zahlungsmittel generierenden Einheit bzw. einer<br />

Gruppe von zahlungsmittel generierenden Einheiten<br />

abgeleitet werden können). Soweit der erzielbare Betrag<br />

niedriger ist als der Buchwert, wird in Höhe der Differenz<br />

eine außerplanmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder<br />

Firmenwerts erfasst. Ist der Wertminderungsbedarf einer<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. einer Gruppe<br />

von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten größer als der<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Buchwert der zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte,<br />

so wird die Differenz grundsätzlich anteilig auf die anderen<br />

relevanten Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit bzw. der Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten auf Basis von deren Buchwerten verteilt;<br />

jedoch maximal auf den höheren Wert von beizulegendem<br />

Zeitwert abzüglich Verkaufskosten, Nutzungswert und Null<br />

vermindert.<br />

Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte enthalten<br />

überwiegend erworbene Versicherungsbestände, selbst<br />

geschaffene und sonstige Software sowie erworbene Vertriebsnetze<br />

und Markennamen.<br />

Die erwor benen Versicherungsbestände setzen wir bei<br />

Erwerb mit dem Bestandsbarwert (PVFP – Present Value<br />

of Future Pro fits) an. Dieser bestimmt sich als der Barwert<br />

der erwarteten Erträge aus dem übernommenen Portfolio<br />

ohne Berücksich tigung von Neugeschäft und Steuereffekten.<br />

Die planmäßige Abschreibung der erworbenen Versicherungsbestände<br />

erfolgt entsprechend der Realisierung<br />

der Überschüsse aus den Versicherungsbeständen, die der<br />

PVFP-Berechnung zugrunde liegen. Die erworbenen Versicherungsbestände<br />

werden regelmäßig in einem Angemessenheitstest<br />

nach IFRS 4 (Liability-Adequacy-Test)<br />

auf ihre Werthaltigkeit überprüft; siehe hierzu die Erläuterungen<br />

zu Passivposten C: Versicherungstechnische Rückstellungen<br />

(brutto). Die Abschreibungen weisen wir unter<br />

den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb aus.<br />

Selbst geschaffene und sonstige Software sowie erworbene<br />

Vertriebsnetze und Markennamen werden zu Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten angesetzt. Selbst geschaffene<br />

und sonstige Software wird linear mit 20 % bis 33 %<br />

über eine Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren, im Ausnahmefall<br />

mit 10 % über einen Zeitraum von bis zu zehn<br />

Jahren, planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauern<br />

und planmäßigen Abschreibungssätze der erworbenen<br />

Vertriebsnetze betragen 2 bis 17 Jahre bzw. 6 % bis 50 %,<br />

die der Markennamen 1 bis 30 Jahre bzw. 3 % bis 100 %;<br />

die planmäßige Abschreibung erfolgt einheitlich nach<br />

der linearen Methode. Außerdem werden die Bestände<br />

zum Stichtag auf ihre Werthaltigkeit überprüft und sofern<br />

erfor derlich, außerplanmäßig ab- bzw. zugeschrieben.<br />

Die Ab- und Zuschreibungen werden in der Konzern-<br />

Gewinn-und-Ver lust-Rechnung auf die Aufwendungen für<br />

Kapitalanlagen, auf die Leistungen an Kunden und auf<br />

die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb verteilt.<br />

Sofern keine Zuordnung auf die Funktionsbereiche möglich<br />

ist, werden die Ab- und Zuschreibungen unter den<br />

sonstigen nicht operativen Aufwendungen bzw. Erträgen<br />

ausgewiesen.<br />

60


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Kapitalanlagen<br />

Grundstücke und Bauten in den Kapitalanlagen betreffen<br />

fremdgenutzte Objekte. Sie werden mit den Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten angesetzt. Unterhaltskosten<br />

erfassen wir als Aufwand. Bauliche Maßnahmen werden<br />

grundsätzlich ab 5 % der bisherigen historischen Gebäudeanschaffungs-<br />

/ -herstellungskosten auf Aktivierbarkeit<br />

analy siert. Gebäude schreiben wir nach dem Komponentenansatz<br />

entsprechend ihrer gebäudeklassenspezifischen<br />

gewichteten Nutzungsdauer planmäßig linear ab. Die<br />

zugrunde gelegten Nutzungsdauern betragen überwiegend<br />

zwischen 40 und 55 Jahre. Sowohl bei Grundstücken<br />

als auch bei Gebäuden nehmen wir außerplanmäßige<br />

Abschreibungen vor, wenn ihr erziel barer Betrag unter den<br />

Buchwert sinkt. Außerplanmäßige Abschreibungen erfassen<br />

wir in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung als<br />

Aufwendungen für Kapitalanlagen, Zuschreibungen als<br />

Erträge aus Kapitalanlagen.<br />

Am 22. Februar <strong>2011</strong> wurden die bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

bestehenden Cross-Border-Transaktionen<br />

gegenüber der Bank of New York (BNY) aus den Jahren<br />

2000 und 2001 gegen eine Einmalzahlung in Höhe von US-<br />

Dollar 175,3 Mio. vorzeitig beendet. Im Gegenzug wurde<br />

die Erfüllungsübernahme durch die American International<br />

Group (AIG) bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> als Forderung<br />

bilanziert. Die Eventualverbindlichkeiten in Höhe von<br />

US-Dollar 116,5 Mio. bestehen nicht mehr.<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen, die wir wegen ihrer<br />

untergeordneten Bedeutung nicht konsolidieren, setzen<br />

wir grundsätzlich mit ihren beizulegenden Zeitwerten an.<br />

Soweit die Anteile an einer Börse notiert sind, verwenden<br />

wir die Börsenwerte zum Bilanz stichtag (Marktwerte); bei<br />

anderen Anteilen wird der beizu legende Zeitwert nach<br />

dem Ertragswert- bzw. dem Net-Asset-Value-Verfahren<br />

bestimmt. Unrealisierte Gewinne oder Verluste werden<br />

nach Abzug latenter Steuern und der Beträge, die bei<br />

Lebens- und Krankenversicherern bei Realisierung den<br />

Versicherungsnehmern zustehen (Rückstellung für latente<br />

Beitragsrückerstattung), direkt in die übrigen Rücklagen<br />

eingestellt.<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen bewerten wir nach<br />

der Equity-Methode mit dem anteiligen Eigenkapital,<br />

das auf den Konzern entfällt. Der Anteil am Jahresergebnis<br />

eines assoziierten Unternehmens, der den Konzern<br />

betrifft, ist im Ergebnis aus Kapitalanlagen enthalten. In<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

der Regel werden Eigenkapital und Jahresergebnis dem<br />

letzten ver fügbaren Jahres- oder Konzernabschluss des<br />

assoziierten Unternehmens entnommen; bei Jahresabschlüssen<br />

wesent licher assoziierter Unternehmen werden<br />

gemäß IAS 28.27 für den Konzernabschluss angemessene<br />

Anpassungen an die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> vor genommen;<br />

außerordentliche Sachverhalte werden phasen gleich<br />

berücksichtigt, wenn sie für die zutreffende Darstellung<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des assoziierten<br />

Unternehmens wesentlich sind. Anteile an assoziierten<br />

Unter nehmen, die für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des Konzerns von untergeordneter Bedeutung sind,<br />

setzen wir grundsätzlich mit ihrem beizulegenden Zeitwert<br />

an. Um den beizulegenden Zeitwert zu bestim men, verwenden<br />

wir die Börsenwerte zum Bilanzstichtag, falls die<br />

Anteile an einer Börse notiert sind; bei anderen Anteilen<br />

wird der beizulegende Zeitwert nach dem Ertragswert-<br />

bzw. dem Net-Asset-Value-Verfahren ermittelt. Die Änderungen<br />

des beizulegenden Zeitwerts verbuchen wir in den<br />

übrigen Rücklagen unter den unrealisierten Gewinnen und<br />

Verlusten (nach Berücksichtigung latenter Steuern und der<br />

Beträge, die bei Lebens- und Krankenversicherern bei Realisierung<br />

den Versicherungsnehmern zustehen [Rückstellung<br />

für latente Beitragsrückerstattung]).<br />

Darlehen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte<br />

mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht auf<br />

einem aktiven Markt notiert sind. Sie werden mit fortgeführten<br />

Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode<br />

bewertet. Abschreibungen nehmen wir insoweit vor, als mit<br />

der Rückzahlung eines Darlehens nicht mehr zu rechnen ist.<br />

Festverzinsliche Wertpapiere, die wir mit der Absicht erwerben,<br />

sie bis zur Endfälligkeit zu halten, werden mit fortgeführten<br />

Anschaffungskosten nach der Effektivzins methode<br />

bewertet.<br />

Festverzinsliche oder nicht festverzinsliche Wertpapiere, die<br />

jederzeit veräußerbar sind und nicht erfolgswirksam zum<br />

Zeitwert bewertet oder unter den Darlehen ausgewiesen<br />

werden, bilanzieren wir mit dem beizulegenden Zeitwert.<br />

Liegen als Zeitwerte keine Preisnotierungen auf aktiven<br />

Märkten vor, bestimmen sich die Wertansätze nach anerkannten<br />

Bewertungsmethoden im Einklang mit dem Barwertprinzip.<br />

Unrealisierte Gewinne oder Verluste werden<br />

unter Berück sichtigung von Zinsabgrenzungen bestimmt<br />

und nach Abzug latenter Steuern und der Beträge, die bei<br />

Lebens- und Krankenversicherern bei Realisierung den<br />

61


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Versicherungsnehmern zustehen (Rückstellung für latente<br />

Beitragsrückerstattung), direkt in die übrigen Rücklagen<br />

eingestellt.<br />

Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Wertpapiere<br />

enthalten Handelsbestände und Wertpapiere, die als<br />

erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert werden.<br />

Handelsbestände umfassen alle festverzinslichen und<br />

nicht festverzinslichen Wertpapiere, die wir erworben<br />

haben, um damit zu handeln und kurzfristig Gewinne<br />

aus Kursverän derungen und Kursdifferenzen zu erzielen;<br />

zudem gehören alle derivativen Finanzinstrumente mit<br />

positiven Zeitwer ten, die wir zu Sicherungszwecken erworben<br />

haben, die jedoch nicht den Vorgaben des IAS 39 für<br />

eine Bilanzierung als Sicherungsbeziehung genügen, sowie<br />

positive Zeit werte von Versicherungsderivaten und von<br />

derivativen Bestandteilen, die vom zugrunde liegenden<br />

Versicherungsvertrag getrennt wurden, zu den Handelsbeständen.<br />

Bei den Wertpapieren, die als erfolgswirksam<br />

zum Zeitwert bewertet klassifiziert werden, handelt es sich<br />

um strukturierte Wertpapiere. Diese Klas sifizierung kann<br />

nur zum Zugangszeitpunkt vorgenommen werden; eine<br />

Umgliederung in diese Kategorie in späteren Perioden ist<br />

nicht möglich.<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Wertpapiere werden<br />

mit dem beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag<br />

angesetzt. Liegen als Zeitwerte keine Preisnotierungen<br />

auf aktiven Märkten vor, bestimmen sich die Wertansätze<br />

insbesondere bei Derivaten nach anerkannten Bewertungsmethoden.<br />

Dabei verwendet die <strong>ERGO</strong> Versicherungs gruppe<br />

eine Vielzahl von Bewertungsmodellen; Einzel heiten sind<br />

der folgenden Tabelle (Seite 63) zu entnehmen.<br />

Alle unrealisierten Gewinne oder Verluste aus dieser<br />

Bewertung erfassen wir im Ergebnis aus Kapitalanlagen.<br />

Depotforderungen sind Forderungen aus dem Rück versicherungsgeschäft<br />

an unsere Kunden in Höhe der von<br />

diesen vertragsgemäß einbehaltenen Bardepots; wir bilanzieren<br />

sie mit dem Nominalbetrag.<br />

Die sonstigen Kapitalanlagen setzen sich zusammen aus<br />

Einlagen bei Kreditinstituten und Anlagen in regenerative<br />

Energien. Die Einlagen bei Kreditinstituten werden mit<br />

fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode<br />

bewertet. Anlagen in regenerative Energien bilanzieren<br />

wir grundsätzlich mit fortgeführten Anschaffungskosten;<br />

die planmäßige Abschreibung erfolgt linear mit 5 %<br />

über eine Nutzungsdauer von 20 Jahren.<br />

62


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Bewertungsmodelle<br />

Derivate Preismethode Parameter Preismodell<br />

Aktien‑ und Indexrisiken<br />

Börsennotierte Aktienoptionen notierter Kurs − −<br />

OTC Aktienoptionen theoretischer Kurs Notierung Underlying<br />

Black-Scholes (europ.),<br />

Effektive Volatilitäten<br />

Cox, Ross und Rubinstein (amerik.)<br />

Geldmarktzinssatz<br />

Dividendenrendite<br />

Monte-Carlo-Simulation<br />

Aktien-Forwards theoretischer Kurs Geldmarktzinssatz<br />

Aktienkurs<br />

Dividendenrendite<br />

Barwertmethode<br />

Aktien-/Index-Futures notierter Kurs − −<br />

Total-Return-Swaps<br />

theoretischer Kurs Marktwerte der Fonds<br />

Barwertmethode<br />

(Hedgefonds-Zertifikate)<br />

Zinsstrukturkurve<br />

Zinsrisiken<br />

Zins-Swaps theoretischer Kurs Swap-Kurve<br />

Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />

Barwertmethode<br />

Swaptions/Zinsgarantie theoretischer Kurs At the money-<br />

Volatilitätsmatrix und Skew<br />

Swap-Kurve<br />

Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />

Black-76<br />

Zins-Währungs-Swaps theoretischer Kurs Swap-Kurve<br />

Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />

Devisenkassakurse<br />

Barwertmethode<br />

Zins-Futures notierter Kurs − −<br />

Inflations-Swaps theoretischer Kurs Zero-Coupon-Inflation-Swap Sätze<br />

Zinsstrukturkurve<br />

Barwertmethode<br />

Renten-Futures notierter Kurs − −<br />

Börsennotierte Optionen auf<br />

Renten-Futures<br />

notierter Kurs − −<br />

Währungsrisiken<br />

Devisenoptionen theoretischer Kurs Volatilität<br />

Devisenkassakurse<br />

Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />

Devisentermingeschäfte theoretischer Kurs Devisenkassakurse<br />

Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />

Sonstige Geschäfte<br />

Versicherungsderivate<br />

(ohne Variable Annuities)<br />

Versicherungsderivate<br />

(Variable Annuities)<br />

theoretischer Kurs Marktwerte der<br />

Katastrophen anleihen<br />

Zinsstrukturkurve<br />

theoretischer Kurs Biometrische Raten<br />

und Storno raten<br />

Volatilitäten<br />

Zinsstrukturkurve<br />

Devisenkassakurse<br />

Credit-Default-Swaps<br />

Total-Return-Swaps auf<br />

Commodities<br />

theoretischer Kurs Credit Spreads<br />

Recovery-Rates<br />

Zinsstrukturkurve<br />

Commodity-Optionen theoretischer Kurs Notierung Underlying<br />

Effektive Volatilitäten<br />

Geldmarktzinssatz<br />

Garman-Kohlhagen<br />

Barwertmethode<br />

Barwertmethode<br />

Barwertmethode<br />

Barwertmethode<br />

ISDA CDS Standard Model<br />

theoretischer Kurs Notierung Underlying Index Barwert-Methode<br />

Black-Scholes (europ.),<br />

Cox, Ross und Rubinstein (amerik.)<br />

63


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Pensionsgeschäfte und Wertpapierleihe<br />

Im Rahmen von Pensionsgeschäften erwerben wir als<br />

Pensionsnehmer Wertpapiere mit der gleichzeitigen<br />

Ver pflichtung, diese zu einem späteren Zeitpunkt an den<br />

Pensionsgeber zurückzuverkaufen. Da die Chancen und<br />

Risiken aus den Wertpapieren beim Pensionsgeber verbleiben,<br />

werden diese bei uns nicht bilanziert. Vielmehr<br />

wird eine Forderung gegenüber dem Pensionsgeber<br />

unter den Sonstigen Kapitalanlagen, Einlagen bei Kreditinstituten,<br />

ausgewiesen. Zinserträge aus diesen Geschäf ten<br />

zeigen wir im Ergebnis aus Kapitalanlagen.<br />

Wertpapiere, die wir im Rahmen der Wertpapierleihe ver leihen,<br />

weisen wir weiterhin in der Bilanz aus, da die wesentlichen<br />

Chancen und Risiken, die aus ihnen resultieren,<br />

bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> verbleiben; von uns<br />

entliehene Wertpapiere werden beim Verleiher bilanziert.<br />

Gebühren aus der Wertpapierleihe zeigen wir im Ergebnis<br />

aus Kapitalanlagen.<br />

Ansatz von Finanzinstrumenten<br />

Grundsätzlich erfassen wir unsere finanziellen Vermögenswerte<br />

im Direktbestand zum Erfüllungstag. In Spezialfonds<br />

gehaltene Kapitalanlagen werden zum Handelstag erfasst.<br />

Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte<br />

IAS 39 definiert als Zeitwert eines Finanzinstruments den<br />

Betrag, zu dem finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle<br />

Verbindlichkeiten zwischen sachverständigen, vertragswilli<br />

gen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern<br />

getauscht oder beglichen werden können.<br />

Alle Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewertet werden, ordnen wir einem Level der Bewertungshierarchie<br />

des IFRS 7 zu. Diese Bewertungshierarchie sieht<br />

drei Level für die Bewertung vor. Basis der Zuordnung ist<br />

zunächst die ökonomische Anlageklasse. Nur wenn diese<br />

nicht zu einer sachgerechten Zuordnung führt, weichen wir<br />

im Einzelfall von dieser Vorgehensweise ab.<br />

Die Zuordnung gibt Auskunft darüber, welche der aus gewie<br />

senen Zeitwerte über Transaktionen am Markt zustande<br />

ge kommen sind und in welchem Umfang die Bewertung<br />

we gen fehlender Markttransaktionen anhand von Modellen<br />

erfolgt.<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Bei Level 1 handelt es sich um unbereinigte notierte<br />

Markt preise auf aktiven Märkten für identische finanzielle<br />

Vermö genswerte, auf die die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

zum Bewer tungsstichtag zugreifen kann. Ein Markt gilt als<br />

aktiv, sofern Transaktionen in ausreichender Häufigkeit<br />

und ausreichen dem Umfang stattfinden und somit laufend<br />

Kursinformati onen zur Verfügung stehen. Da ein notierter<br />

Preis auf einem aktiven Markt die zuverlässigste Indikation<br />

des beizulegen den Zeitwerts bestimmt, ist dieser bei<br />

Verfügbarkeit stets zu berücksichtigen. Wir haben dieser<br />

Hierarchiestufe überwie gend Aktien, Investmentfonds<br />

(mit Ausnahme von Immobilienfonds) und festverzinsliche<br />

Wertpapiere (Inhaberschuldverschreibungen) zugeordnet,<br />

für die entweder ein Börsenkurs verfügbar ist oder für<br />

die Preise von einem Preisanbieter zur Verfügung gestellt<br />

werden, die auf Basis tatsächlicher Markttransaktionen<br />

zustande gekommen sind. Ebenso ordnen wir börsengehandelte<br />

Derivate dem Level 1 zu.<br />

Bei den Kapitalanlagen, die dem Level 2 zugeordnet werden,<br />

erfolgt die Bewertung auf Basis von Modellen, die auf<br />

beob achtbaren Marktdaten basieren. Hierzu verwenden<br />

wir für das zu bewertende Finanzinstrument Parameter,<br />

die am Markt – direkt oder indirekt – zu beobachten sind,<br />

bei denen es sich jedoch nicht um notierte Marktpreise<br />

handelt. Sofern das Instrument eine festgelegte Vertragslaufzeit<br />

besitzt, müssen die für die Bewertung verwendeten<br />

Parameter über die gesamte Vertragslaufzeit des Instruments<br />

beobachtbar sein. Dieser Hierarchiestufe haben wir<br />

überwiegend Schuld scheindarlehen, Pfandbriefe, nachrangige<br />

Wertpapiere sowie nicht börsengehandelte Derivate<br />

zugeordnet.<br />

Bei Kapitalanlagen, die dem Level 3 zugeordnet werden,<br />

ver wenden wir Bewertungsmethoden, die auf nicht<br />

am Markt beobachtbaren Parametern basieren. Dies ist<br />

nur zulässig, sofern keine beobachtbaren Marktdaten<br />

verfüg bar sind. Die verwendeten Parameter spiegeln die<br />

Annahmen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> darüber wider,<br />

welche Annahmen die Marktteilnehmer bei der Preissetzung<br />

berücksichtigen wür den. Wir verwenden dazu die<br />

besten verfügbaren Informa tionen, einschließlich unternehmensinterner<br />

Daten. Bei den dieser Bewertungsstufe<br />

zugeordneten Beständen handelt es sich um Investitionen<br />

in Private Equity, Renewable Energy and New Technologies<br />

(RENT) sowie Immobilienfonds, um bestimmte Kreditstrukturen<br />

und um Anteile an verbunde nen und assoziierten<br />

Unternehmen, die zum beizulegen den Zeitwert bewertet<br />

werden. Auch die derivativen Bestandteile von Variable<br />

Annuities ordnen wir dem Level 3 zu.<br />

64


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Veränderungen einzelner Parameter können aufgrund<br />

ihrer Hebelwirkung den ausgewiesenen Zeitwert der nach<br />

Level 3 bewerteten Instrumente erheblich beeinflussen.<br />

Wenn wir im Einzelfall derartige Anpassungen bei der<br />

Bewer tung vornehmen, erläutern wir die daraus resultierenden<br />

Auswirkungen.<br />

Nettoergebnis aus Kapitalanlagen<br />

Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen setzt sich zusammen<br />

aus den laufenden Erträgen, Erträgen aus Zuschreibungen,<br />

Gewinnen und Verlusten aus dem Abgang von<br />

Kapitalanlagen, sonstigen Erträgen, Abschreibungen auf<br />

Kapitalanlagen sowie Verwaltungs-, Zins- und sonstigen<br />

Aufwendungen. Die laufenden Erträge und Aufwendungen<br />

aus den nicht ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewerteten Kapitalanlagen berechnen sich nach der<br />

Effektivzinsmethode, das heißt, eventuell vorhandene<br />

Auf- oder Abgelder werden den Anschaffungskosten bis zur<br />

Fälligkeit ergebniswirksam ab- oder hinzugerechnet.<br />

Wertminderungen (Impairment)<br />

Wir prüfen regelmäßig zu jedem Bilanzstichtag, ob es bei<br />

unseren finanziellen Vermögenswerten bzw. Gruppen finanzieller<br />

Vermögenswerte objektive substanzielle Hinweise<br />

gibt, die auf eine Wertminderung hindeuten. Dauerhafte<br />

Wert min derungen werden bei allen festver zinslichen Wertpapieren,<br />

die bis zur Endfälligkeit gehalten werden bzw.<br />

jederzeit veräußerbar sind, sowie bei nicht festverzinslichen<br />

Wert papieren – anders als vorübergehende Wertminderungen<br />

– erfolgswirksam in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-<br />

Rechnung erfasst. IAS 39.59 enthält eine Liste objektiver<br />

substanzieller Hinweise auf Wertminderungen finanzieller<br />

Vermögenswerte. Zusätzlich bestimmt IAS 39.61, dass das<br />

wesentliche oder nachhaltige Absinken des bei zulegenden<br />

Zeitwerts unter die Anschaffungskosten bei Wertpapieren<br />

mit Eigenkapitalcharakter als objektiver Hin weis auf<br />

eine Wertminderung gilt. Diese Regelungen werden durch<br />

interne Richtlinien konkretisiert. Wir gehen davon aus, dass<br />

bei börsennotierten Aktien ein signifikantes Absinken des<br />

beizu legenden Zeitwerts vorliegt, wenn der Marktwert im<br />

Be trachtungs zeit punkt mindestens 20 % oder mindes tens<br />

6 Monate unter den durchschnittlichen historischen Gesellschafts<br />

einstandskursen liegt. Bei festverzinslichen Wertpapieren<br />

sowie bei Darlehen werden zur Beurteilung, ob eine<br />

Wert minderung vorliegt, insbesondere Hinweise auf erhebliche<br />

finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten sowie die<br />

aktuelle Marktsituation und Nachrichtenlage über einen<br />

Emitten ten herangezogen.<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Wir ermitteln die Anschaffungskosten auf der Basis der<br />

durchschnittlichen Gesellschaftseinstandskurse. Die<br />

Ab schreibung erfolgt bei dauerhafter Wertminderung auf<br />

den beizulegenden Zeitwert zum Abschlussstichtag, das<br />

heißt grundsätzlich auf den öffentlich notierten Börsenkurs.<br />

Bereits einmal wertberichtigte Wertpapiere mit Eigenkapital<br />

charakter werden bei einem weiteren Absinken des<br />

beizu legenden Zeitwerts – auch wenn die Wertminderung<br />

nur vorübergehend ist – sofort erfolgswirksam abgeschrieben.<br />

Diese erfolgswirksam erfassten Wertminderungen<br />

dürfen nicht ergebniswirksam rückgängig gemacht werden.<br />

Bei der Werthaltigkeitsprüfung unserer finanziellen Vermö<br />

gens werte (mit Ausnahme der Wertpapiere mit Eigenkapital<br />

charakter) prüfen wir grundsätzlich zunächst, ob<br />

einzelne Posten für sich betrachtet im Wert gemindert sind.<br />

Ist dies nicht der Fall sowie bei unwesentlichen Posten,<br />

füh ren wir die Wert haltig keits prüfung auf der Grundlage<br />

von Gruppen finanzieller Vermögenswerte durch. Dabei<br />

werden solche Vermögenswerte nicht berücksichtigt, für<br />

die bereits eine Einzel wert berichtigung gebildet wurde.<br />

Die Höhe des voraussichtlichen Verlusts ergibt sich aus<br />

der Differenz der fortgeführten Anschaffungskosten des<br />

Vermögenswerts bzw. der Gruppe von Vermögenswerten<br />

und dem Barwert der erwarteten künftigen Zahlungsströme<br />

aus diesen. Die so ermittelte Wertminderung wird<br />

aufwandswirksam erfasst. Wert minde rungen setzen wir<br />

grundsätzlich direkt aktivisch – ohne ein Wert berichtigungs<br />

konto einzuschal ten – von den betroffenen Positionen<br />

ab. Fallen die Gründe für die Abschreibung weg, nehmen<br />

wir eine erfolgswirk same Zuschreibung maximal auf die<br />

ursprünglichen fortge führten Anschaffungskosten vor.<br />

Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern<br />

von Lebensversicherungspolicen<br />

Hierbei handelt es sich um Kapitalanlagen der Ver sicherungs<br />

nehmer aus fondsgebundenen Lebensversicherungen.<br />

Wir bilanzieren sie zum Marktwert. Die unrealisierten<br />

Gewinne oder Verluste aus Markt wert ver änderungen<br />

werden im Ergeb nis aus Kapitalanlagen berücksichtigt.<br />

Ihnen stehen Verän derungen der entsprechenden versiche<br />

rungs technischen Rückstellungen (Passivposten D:<br />

Ver siche rungs technische Rückstellungen im Bereich der<br />

Lebens versicherung, soweit das Anlagerisiko von den<br />

Ver siche rungs nehmern getragen wird (brutto)) in gleicher<br />

Höhe gegenüber, die in das versicherungstechnische<br />

Ergebnis einbezogen werden. In die Veränderung der versiche<br />

rungs technischen Rückstellun gen gehen zudem noch<br />

Veränderungen aus zusätzlichen Beitragsbestandteilen ein,<br />

65


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

die zu passivieren sind. Indem wir diese Kapitalanlagen<br />

erfolgswirksam zu Marktwerten bewerten, vermeiden wir<br />

Bewertungsinkongruenzen, die sich ansonsten durch die<br />

abweichende Bewertung der korrespondierenden Rückstellungen<br />

ergeben würden.<br />

Anteil der Rückversicherer an den<br />

versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

Die Anteile unserer Rückversicherer an den versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen ermitteln wir gemäß den vertraglichen<br />

Bedingungen aus den jeweiligen versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen; siehe die Erläuterungen zu<br />

Passivposten C: Versicherungstechnische Rückstellungen<br />

(brutto). Bonitätsrisiken werden berücksichtigt.<br />

Forderungen<br />

Die laufenden Steuerforderungen und die sonstigen Forderungen<br />

setzen wir mit ihrem Nennwert an. Wertberich tigungen<br />

nehmen wir vor, sofern Hinweise auf substan zielle<br />

Wertminderungen vorliegen; siehe die Erläuterungen zu<br />

Aktivposten B: Kapitalanlagen – Wertminderungen.<br />

Die laufenden Steuerforderungen umfassen tatsächliche<br />

Ertragsteuern der einzelnen Gesellschaften, die sich auf der<br />

Grundlage der jeweiligen nationalen Besteuerung ergeben.<br />

Sonstige Steuerforderungen werden unter den sonstigen<br />

Forderungen ausgewiesen.<br />

Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks<br />

und Kassenbestand<br />

Die Zahlungsmittelbestände weisen wir mit ihrem<br />

Nenn wert aus.<br />

Aktivierte Abschlusskosten<br />

In den aktivierten Abschlusskosten werden Provisionen<br />

und andere variable Kosten abgegrenzt, die unmittelbar<br />

bei Abschluss oder Verlängerung von Versicherungsverträgen<br />

anfallen. In der Lebensversicherung sowie der<br />

lang fristigen Kranken versicherung werden die aktivierten<br />

Abschluss kosten über die planmäßige Laufzeit der Verträge<br />

abge schrieben. Dies geschieht entweder nach FAS 60 propor<br />

tional zu den Beitragseinnahmen oder nach FAS 97 bzw.<br />

FAS 120 proportional zu den erwarteten Bruttomargen<br />

der jeweiligen Verträge, die für das entsprechende Jahr<br />

der Vertragslaufzeit errechnet wurden. Die Zuordnung<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

der einzelnen Verträge zu den relevanten FAS ist in den<br />

Erläuterungen zu Passivposten C: Ver sicherungstechnische<br />

Rückstellungen (brutto) dargestellt. Bei der Bestimmung<br />

des Abschreibungsbetrags berück sichtigen wir eine rechnungsmäßige<br />

Verzinsung sowie eine Bestandsveränderung<br />

durch den Abgang von Verträgen. In der Kompositversicherung<br />

und der kurzfristigen Kranken versicherung schreiben<br />

wir die aktivierten Abschlusskosten linear über die durchschnittliche<br />

Vertragslaufzeit von bis zu fünf Jahren ab. Die<br />

aktivierten Abschlusskosten werden regelmäßig in einem<br />

Angemessenheitstest nach IFRS 4 (Liability-Adequacy-Test)<br />

auf ihre Werthaltigkeit überprüft; siehe hierzu die Erläuterungen<br />

zu Passivposten C: Versicherungstechnische Rückstellungen<br />

(brutto).<br />

Aktive Steuerabgrenzung<br />

Aktive latente Steuern müssen nach IAS 12 dann bilanziert<br />

werden, wenn Aktivposten in der Konzernbilanz niedriger<br />

oder Passiv posten höher anzusetzen sind als in der Steuerbilanz<br />

des betreffenden Konzernunternehmens und sich<br />

diese Diffe renzen in der Zukunft mit steuerlicher Wirkung<br />

wieder ausgleichen (temporäre Differenzen). Ebenso werden<br />

aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge<br />

ange setzt. Wir berücksichtigen die landesspezifischen<br />

Steuer sätze und die jeweilige steuerliche Situation der<br />

Konzern gesellschaft; teilweise verwenden wir zur Vereinfachung<br />

einheitliche Steuersätze für einzelne Sachverhalte<br />

oder Tochter unternehmen. Steuersatz- und Steuergesetzänderungen,<br />

die am Bilanzstichtag bereits beschlossen<br />

sind, beachten wir. Aktive latente Steuern werden angesetzt,<br />

soweit eine Realisierung wahrscheinlich ist.<br />

Übrige Aktiva<br />

Übrige Aktiva bilanzieren wir grundsätzlich mit den fortge<br />

führten Anschaffungskosten. Die unter Übrige Aktiva<br />

aus gewiesenen eigengenutzten Grundstücke und Bauten<br />

werden bewertet wie unter Aktivposten B: Kapital anlagen –<br />

Grund stücke und Bauten dargestellt. Die Betriebs- und<br />

Geschäfts ausstattung wird überwiegend linear abgeschrieben.<br />

Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern betragen<br />

zwischen 1 und 50 Jahren. Die Abschreibungen sowie die<br />

Zuschrei bungen der im Konzern eigengenutzten Grundstücke<br />

und Bauten und der Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

werden auf die versicherungs technischen<br />

Funktions bereiche verteilt.<br />

66


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Passivseite<br />

Eigenkapital<br />

Der Posten Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage enthält<br />

die von den Aktionären der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />

auf die Aktien eingezahlten Beträge. Die Kapital rücklage<br />

wird durch die extern verursachten Kosten, die unmittelbar<br />

mit Eigenkapitalmaßnahmen zusammen hängen, nach<br />

Berücksichtigung der Steuereffekte gemindert.<br />

Als Gewinnrücklagen weisen wir Gewinne aus, die Konzernunternehmen<br />

seit ihrer Zugehörigkeit zum Konzern erzielt<br />

und nicht ausgeschüttet haben, sowie Erträge und Aufwendungen<br />

aus Veränderungen des Konsolidierungs kreises.<br />

Darüber hinaus wird bei einer Änderung von Bilan zierungs-<br />

und Bewertungsmethoden der Anpassungsbetrag für<br />

frühere Perioden, die nicht in den Abschluss einbezogen<br />

werden, im Eröffnungsbilanzwert der Gewinn rücklagen der<br />

frühesten dargestellten Periode erfasst.<br />

Unrealisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung<br />

von jederzeit veräußerbaren sonstigen Wertpapieren zu<br />

beizu legenden Zeitwerten, aus Anteilen an nicht konsolidierten<br />

verbundenen Unternehmen sowie von assoziierten<br />

Unter nehmen, die wir nicht nach der Equity-Methode<br />

bewerten, werden in den übrigen Rücklagen berücksichtigt.<br />

Die unre ali sierten Gewinne und Verluste aus der<br />

Equity-Bewertung assoziierter Unternehmen, die aus der<br />

Währungs umrechnung ausländischer Tochterunternehmen<br />

resultierenden Umrech nungsdifferenzen sowie das<br />

Bewertungs ergebnis aus der Absicherung von Zahlungsströmen<br />

(Cashflow-Hedges) werden ebenfalls in den<br />

übrigen Rücklagen aus gewiesen. Zudem werden Zuschreibungen<br />

auf jederzeit veräußerbare sonstige Wertpapiere<br />

mit Eigen kapital charakter in diesem Eigen kapital posten<br />

erfasst.<br />

Die nicht beherrschenden Anteile bilanzieren wir als Teil<br />

des Eigenkapitals. Diese umfassen die Anteile Dritter<br />

am Eigen kapital konsolidierter Tochterunternehmen, die<br />

nicht zu 100 % direkt oder indirekt der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

AG gehören. Die direkten Fremdanteile an<br />

Spezial fonds werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten<br />

ausgewiesen. Den Anteil am Ergebnis, der auf die nicht<br />

beherrschenden Anteile entfällt, weisen wir im Konzernergebnis<br />

aus.<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten umfassen Verbindlichkeiten,<br />

die im Liquidations- oder Konkursfall erst nach den Forderungen<br />

anderer Gläubiger erfüllt werden dürfen. Sie werden<br />

mit den fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektiv -<br />

zinsmethode bewertet.<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen (brutto)<br />

Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden in<br />

der Bilanz brutto ausgewiesen, das heißt vor Abzug des<br />

Anteils, der auf unsere Rückversicherer entfällt; siehe<br />

Erläuterun gen zu Aktivposten D: Anteil der Rückversicherer<br />

an den versicherungstechnischen Rückstellungen.<br />

Der Rückversicherungsanteil wird anhand der einzelnen<br />

Rückversiche rungsverträge ermittelt und bilanziert. Die<br />

Abschlusskosten aus Versicherungsverträgen aktivieren<br />

wir und verteilen sie über die Laufzeit der Verträge; siehe<br />

Erläuterungen zu Aktivposten G: Aktivierte Abschlusskosten.<br />

Grundlage für die Bewertung der versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen sind die Standards FAS 60, FAS 97 und<br />

FAS 120.<br />

Beitragsüberträge<br />

Die Beitragsüberträge entsprechen den bereits vereinnahmten<br />

Beiträgen, die auf künftige Risikoperioden entfallen.<br />

Diese Bei träge werden für jeden Versicherungsvertrag<br />

tag genau abge grenzt. Die Bildung von Beitragsüberträgen<br />

ist auf kurzfristiges Versicherungsgeschäft beschränkt. Dies<br />

betrifft die Schaden versicherung sowie Teile der Unfall-<br />

und Kranken versicherung.<br />

Deckungsrückstellung<br />

Die Deckungsrückstellung wird bei langfristigem Versicherungsgeschäft<br />

für die Verpflichtungen aus garantierten<br />

Ansprüchen der Versicherungsnehmer in Höhe des<br />

versiche rungsmathematisch errechneten Werts gebildet.<br />

Dies betrifft die Lebensversicherung sowie Teile der Kranken-<br />

und der Unfallversicherung, soweit das Geschäft<br />

nach Art des Lebens versicherungsgeschäfts betrieben<br />

wird. Bewertet wird in der Regel nach der prospektiven<br />

Methode, indem die Differenz der Barwerte der zukünftigen<br />

Leistungen und der zukünftigen Beiträge gebildet<br />

wird. In die Berechnung gehen biometri sche Rechnungsgrund<br />

lagen ein, insbesondere Annahmen in Bezug auf<br />

Sterb lichkeit, Invalidisierung und Morbidität, sowie<br />

An nahmen zur Kapitalanlageverzinsung, zum Storno und<br />

zu Kosten. Diese werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses<br />

auf realistischer Basis geschätzt und umfassen<br />

adä quate Sicherheitsmargen, die das Änderungs-, Irrtums-<br />

und Zufallsrisiko berücksichtigen. Im deutschen<br />

67


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Lebensversicherungs geschäft werden biometrische Rechnungsgrundlagen<br />

auf der Basis der Tafeln der Deutschen<br />

Aktuarvereinigung e. V. verwendet. Im übrigen Versicherungsgeschäft<br />

kommen hauptsächlich die Tafeln der<br />

nationalen Aktuarver einigungen zum Einsatz. Diskontiert<br />

wird in der Lebensversicherung mit einem Rech nungszins,<br />

der durch den jeweiligen aufsichtsrechtlichen Höchstrechnungszins<br />

begrenzt ist. In der Krankenversicherung werden<br />

Zinssätze so gewählt, dass sie der bestmöglichen Schätzung<br />

der erwarteten Kapitalerträge abzüglich eines Sicherheitsabschlags<br />

entsprechen.<br />

Die Rechnungsgrundlagen werden angepasst, wenn dies<br />

aufgrund eines Angemessenheitstests nach IFRS 4 angezeigt<br />

ist.<br />

Die Bewertung der Deckungsrückstellung erfolgt je nach<br />

Art des Vertrags nach FAS 60 (Lebensversicherung ohne<br />

erfolgsabhängige Überschussbeteiligung und Krankenversicherung),<br />

nach FAS 97 (Lebensversicherung nach dem<br />

Universal-Life-Model und fondsgebundenen Lebensversicherungen)<br />

oder nach FAS 120 (Lebensversicherung mit<br />

erfolgsabhängiger Überschussbeteiligung).<br />

Für Verträge nach FAS 60 ergibt sich die Deckungsrückstellung<br />

aus dem Barwert der geschätzten künftigen<br />

Versicherungs leistungen (einschließlich Schadenregulierungskosten)<br />

abzüglich des Barwerts der zukünftigen<br />

Reserveprämie. Die Reserveprämie (Net Level Premium)<br />

entspricht dem Anteil des Bruttobeitrags, der zur Finanzierung<br />

zukünftiger Versicherungsleistungen benötigt wird.<br />

Die Bewertung von Lebensversicherungsverträgen mit<br />

abgekürzter Beitrags zahlung nach FAS 97 geschieht grundsätzlich<br />

analog.<br />

Bei Verträgen nach FAS 97 wird ein Konto geführt, auf dem<br />

Reserve prämien und Zinsgewinne gutgeschrieben sowie<br />

Risikobeiträge und Verwaltungskosten belastet werden;<br />

dabei sind nicht alle Gutschriften und Belastungen bei<br />

Vertrags abschluss vertraglich festgelegt. Die Deckungsrückstellung<br />

für Lebensversicherungen, bei denen die<br />

Versicherungs nehmer das Anlagerisiko selbst tragen<br />

(fondsgebundene Lebensversicherung), wird unter Passivposten<br />

D: Versiche rungstechnische Rückstellungen im<br />

Bereich der Lebensver sicherung, soweit das Anlagerisiko<br />

von den Versicherungs nehmern getragen wird (brutto),<br />

gesondert ausgewiesen.<br />

Bei Verträgen nach FAS 120 setzt sich die Deckungsrückstellung<br />

aus einer Rückstellung für Garantieleistungen<br />

(Net Level Premium Reserve) und einer Rück stellung für<br />

Schlussüberschussanteile zusammen. Die Net Level<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Premium Reserve ergibt sich aus dem Barwert der garantierten<br />

Ver sicherungsleistungen (inklusive erworbe ner<br />

Boni, aber ohne Schadenregulierungskosten) abzüglich des<br />

Bar werts der zukünftigen Reserveprämien. Die Reserveprämie<br />

berechnet sich als Nettoprämie abzüglich des für<br />

die Deckung des Regulierungsaufwands vorgesehenen<br />

Beitrags anteils. Die Rechnungsgrundlagen stimmen im<br />

Regelfall mit denen der Beitragskalkulation überein. Die<br />

Rück stellung für Schlussüberschüsse wird anteilig mit<br />

einer festen Quote der erwarteten Bruttomargen aufgebaut.<br />

Dafür wird das gleiche Verfahren angewendet, nach<br />

dem die Til gungs beträge der aktivierten Abschlusskosten<br />

bestimmt werden.<br />

Dabei werden der Rechnungszins und die biometrischen<br />

Rechnungsgrundlagen verwendet, die auch in die Berechnung<br />

der Tarifbeiträge oder Rückkaufswerte eingeflossen<br />

sind. Für beitragsfreie Zeiten wird zusätzlich eine Verwaltungs<br />

kostenrückstellung gebildet. Die tariflichen Rechnungs<br />

grund lagen werden regelmäßig von den Aufsichtsbehörden<br />

bzw. von den Aktuartvereinigungen überprüft<br />

und schließen Sicher heits margen ein, die das Änderungs-,<br />

Irrtums- und Zufallsrisiko berücksichtigen. Sofern die<br />

Sicher heits margen in den biometrischen Rechnungsgrundlagen<br />

vollständig aufgebraucht sind, kann ein zusätzlicher<br />

Rück stellungsbedarf entstehen bzw. eine außerplanmäßige<br />

Abschreibung der aktivierten Abschlusskosten erforderlich<br />

werden. Eine solche Anpassung erfolgt im Einklang<br />

mit dem Angemessenheitstest nach IFRS 4 genau dann,<br />

wenn die Angemessenheit der versicherungstechnischen<br />

Rück stellungen unter Berücksichtigung aller Rechnungsgrundlagen<br />

nicht mehr gewährleistet ist. Ein eventueller<br />

Fehl betrag wird erfolgswirksam erfasst. Die Überprüfung<br />

der Angemessenheit der Deckungsrückstellung erfolgt<br />

regelmäßig auf Basis aktueller realistischer Schätzungen<br />

der Rechnungsgrundlagen, des anteiligen Ergebnisses aus<br />

Kapitalanlagen sowie für überschussbeteiligte Verträge der<br />

künftigen Überschussbeteiligung.<br />

Die in der Lebensversicherung verwendeten biometrischen<br />

Rechnungsgrundlagen werden als ausreichend angesehen.<br />

Nach Einschätzung der verantwortlichen Aktuare sind die<br />

verwendeten Ausscheideordnungen angemessen und enthalten<br />

für Versicherungen mit Todesfallrisiko ausreichende<br />

Sicherheitsmargen. Sofern sich jedoch der Trend einer<br />

nachhaltigen Verbesserung der Lebenserwartung weiter<br />

verstärkt, kann für die Zukunft eine Zuführung zusätzlicher<br />

Beträge zur Deckungsrückstel lung nicht ausgeschlossen<br />

werden.<br />

68


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Der Aufbau der Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligung<br />

erfolgt planmäßig über die Laufzeit der Verträge durch<br />

jährliche Zuführungen und Verzinsung. Für Lebens versicherungsverträge,<br />

die nach FAS 97 und FAS 120 bilan ziert<br />

werden, orientieren sich die Zuführungen an der Höhe der<br />

bereits für die Berechnung der aktivierten Abschlusskosten<br />

geschätzten zukünftig erwarteten und in der Vergan genheit<br />

bereits realisierten Erträge. Die hierbei verwendeten Annahmen<br />

werden regelmäßig geprüft und bei Bedarf ange passt.<br />

Die Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligungen wird<br />

nach einer notwendig gewordenen Anpassung der Rechnungsgrundlagen<br />

neu berechnet. Dies führt in der Regel zu<br />

einer Änderung der Höhe der Zuführung. Die Umbewertung<br />

der Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligungen wird<br />

erfolgsneutral innerhalb der Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />

durchgeführt. Daher wirken sich Schwankungen<br />

nicht auf das Konzern ergebnis aus.<br />

Für Verträge mit überwiegendem Investmentcharakter<br />

(zum Beispiel fondsgebundene Lebensversicherungen und<br />

AltZerG-Produkte in der Anwartschaft) wird für die Bewertung<br />

der Deckungsrückstellung FAS 97 verwendet. Die<br />

Deckungs rückstellung ergibt sich aus den Zuführungen der<br />

Anlagebe träge, der Wertentwicklung der zugrunde liegenden<br />

Kapital anlagen und den vertragsgemäßen Entnahmen<br />

zuzüglich der Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligung<br />

und der Rück stellung für „unverdiente Beitragsteile“<br />

für diese Produkte.<br />

Maßgeb lich für die Anwendung des FAS 60 auf die Krankenversicherung<br />

sind die fehlende Kausalität von Überschussentstehung<br />

und -verwendung und die in der Regel<br />

lebenslange Laufzeit der Krankenversicherungen, die nach<br />

Art der Lebensversicherung kalkuliert sind.<br />

Die ausgewiesene Rückstellung wird als Differenz zwischen<br />

dem Barwert der künftig zu erbringenden Versicherungsleistungen<br />

einschließlich Schadenregulierungskosten und dem<br />

Barwert der künftig zu erwartenden Beiträge berechnet.<br />

Dabei wird der Anteil der Bruttoprämie berücksichtigt, der<br />

zur Finanzierung der zukünftigen Versicherungsleistungen<br />

inklusive Schadenregulierungskosten benötigt wird (Net<br />

Level Premium). Die Berechnung der Rückstellung erfolgt<br />

auf Basis von aktuellen versicherungsmathematischen<br />

Rech nungsgrundlagen. In den Rechnungsgrundlagen sind<br />

ausreichende Sicherheitszu- bzw. -abschläge enthalten.<br />

Die Rückstellung, die aufgrund von § 12 a Absatz 2 VAG<br />

gebildet wird, dient nicht als Teil der Deckungsrückstellung,<br />

sondern wird in der Rückstellung für Beitragsrück er stattung<br />

ausgewiesen.<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />

Versicherungsfälle<br />

Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Ver sicherungs -<br />

fälle wird zum Bilanzstichtag gebildet für Zahlungs verpflich<br />

tungen aus Versicherungsverträgen, bei denen die<br />

Höhe der Versicherungsleistungen oder die Fälligkeit noch<br />

unsicher ist. Ein Teil der Rückstellung betrifft bekannte<br />

Versiche rungsfälle, für die wir individuell bestimmte<br />

Rückstellungen bilden. Zusätzlich sind Aufwendungen für<br />

Versicherungsfälle berücksichtigt, deren Eintritt noch nicht<br />

bekannt ist (zum Beispiel weil sie noch nicht gemeldet<br />

wurden oder weil sie sich noch nicht manifestiert haben).<br />

Eine dritte Klasse von Rückstellungen deckt die Fälle ab, in<br />

denen Versicherungs fälle zwar bekannt sind, aber deren<br />

Ausmaß später umfang reicher ist, als zunächst abzusehen<br />

war. In all diesen Rück stellungen sind jeweils Aufwände<br />

für interne und externe Schadenregulierungskosten<br />

enthal ten. Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />

Versiche rungs fälle beruht auf Schätzungen; die tatsächlichen<br />

Zahlungen können daher höher oder niedriger ausfallen.<br />

Ange setzt wird der realis tisch geschätzte künftige<br />

Erfüllungs betrag; dabei werden Erfahrungen der Ver gangenheit<br />

und Annahmen in Bezug auf die weitere Entwicklung<br />

(zum Beispiel soziale, wirtschaftliche oder technische<br />

Einfluss faktoren) berücksichtigt.<br />

In Bereichen des Industrie-, Sach- und Transportgeschäftes<br />

werden Einzelschadenreservierungen vorgenommen. In<br />

diesen Branchen werden die Rückstellungen für noch nicht<br />

gemeldete Schäden auf der Grundlage von Erfahrungswerten<br />

aus der Vergangenheit gebildet.<br />

Die Rückstellung für das übernommene Geschäft entspricht<br />

im Allgemeinen den Angaben der Vorversicherer.<br />

Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />

wird überwiegend nicht abgezinst; Ausnahmen<br />

gelten bei einigen Rückstellungen für Berufsunfähigkeitsrenten,<br />

Renten in der Arbeiterunfallversicherung und anderen<br />

Sparten der Schaden- und Unfallversicherung, die wir<br />

diskontieren. Bei den Ausnahmen wird ein von der Aufsicht<br />

zugelassener Diskontzins angewendet.<br />

Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />

Der Posten beinhaltet neben der erfolgsunabhängigen<br />

Beitragsrückerstattung insbesondere die erfolgsabhängige<br />

Beitragsrückerstattung in der Lebens-, Kranken- und<br />

Unfallver sicherung. In der Krankenversicherung umfasst<br />

die erfolgsun abhängige Beitragsrückerstattung auch die<br />

Beträge, die nach § 12 a VAG gebildet werden müssen.<br />

Nach nationalen Vor schriften ist die Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />

aus schließlich für das deutsche Versicherungsgeschäft<br />

zu bilden. Soweit die Rückstellung für<br />

69


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Beitragsrückerstattung gebildet wird, erfolgt in der Regel<br />

ein retrospektiver Ansatz auf Grund lage aufsichts rechtlicher<br />

bzw. einzelvertraglicher Regelungen. Für die unter<br />

Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienst leistungsaufsicht<br />

stehenden Lebensversicherungs- und Pen sionsfonds<br />

unter nehmen sind dabei die aufsichts recht lichen<br />

Vorschriften gemäß Versicherungsaufsichtsgesetz und der<br />

Verordnung über die Mindestzuführung zu beachten.<br />

Darüber hinaus wird eine Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung<br />

zugunsten der Versicherten in der Lebens-<br />

und Krankenversicherung gebildet. Sie resultiert aus den<br />

Unterschieden zwischen der lokalen Bewertung der Aktiva<br />

und Passiva und der Bewertung nach IFRS bzw. US GAAP.<br />

Sofern in diesem Zusammenhang unrealisierte Gewinne<br />

und Verluste aus jederzeit veräußerbaren Wertpapieren<br />

direkt im Eigenkapital erfasst werden, wird auch die daraus<br />

resultierende Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung<br />

erfolgsneutral gebildet; ansonsten werden die<br />

Veränderungen der Rückstellung erfolgswirksam berücksichtigt.<br />

Für die Ermittlung wird der Anteil zugrunde gelegt,<br />

mit dem die Versicherungsnehmer bei der Realisation<br />

aufgrund von nationalen gesetzlichen oder vertraglichen<br />

Bestimmungen sowie unternehmensindividuellen Planungen<br />

beteiligt werden. Der Anteil variiert je nach Sparte<br />

sowie Vertragsland und beträgt zwischen 50 % und 94,1 %.<br />

Bei Festlegung der Schlussüberschussanteile werden diese<br />

aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung erfolgsneutral<br />

in die Deckungsrückstellung umgruppiert. Dabei<br />

werden die in der Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung<br />

reservierten Mittel für Schlussüberschussbeteiligung<br />

und freie Mittel verwendet. Übersteigt<br />

die Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligung diese<br />

Beträge, so werden auch Teile der Rückstellung für latente<br />

Beitragsrückerstattung umgruppiert.<br />

Alle versicherungstechnischen Rückstellungen werden in<br />

einem Angemessenheitstest nach IFRS 4 regelmäßig überprüft.<br />

Wenn aktuelle Erfahrungen zeigen, dass die auf der<br />

Grundlage der ursprünglichen Annahmen gebildeten Rückstellungen<br />

abzüglich der aktivierten Abschlusskosten und<br />

der Barwert der zugehörigen Beiträge nicht ausreichen,<br />

um die erwarteten zukünftigen Leistungen zu decken,<br />

passen wir die betroffenen versicherungstechnischen<br />

Rückstellun gen erfolgswirksam an und weisen dies in den<br />

Erläuterun gen zur Konzernbilanz als außerplanmäßige<br />

Veränderungen aus. Die Angemessenheit der Beitragsüberträge<br />

sowie der Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />

Versicherungsfälle überprüfen wir in Bezug auf den aktuell<br />

realistisch geschätz ten künftigen Erfüllungsbetrag. Ob die<br />

Deckungsrückstellung angemessen ist, prüfen wir auf der<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Basis aktueller realisti scher Schätzungen der Rechnungsgrundlagen,<br />

des anteili gen Ergebnisses aus Kapitalanlagen<br />

sowie (für überschuss beteiligte Verträge) der künftigen<br />

Überschussbeteiligung.<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der<br />

Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den<br />

Versicherungsnehmern getragen wird (brutto)<br />

Dieser Posten umfasst die Deckungsrückstellung zu Lebens -<br />

versicherungen, bei denen die Versiche rungs nehmer das<br />

Anlagerisiko selbst tragen (fonds gebundene Lebensversicherung).<br />

Der Wert der Deckungs rück stellung entspricht<br />

im Wesentlichen dem Marktwert der jeweiligen Kapitalanlagen,<br />

die unter Aktivposten C: Kapitalanlagen für Rechnung<br />

und Risiko von Inhabern von Lebens versicherungs -<br />

policen aus gewiesen werden. Zudem sind nach FAS 97<br />

unter Umständen zusätzliche Beitragsbestandteile zu<br />

passivieren; siehe Erläuterungen zu Passivposten C:<br />

Ver sicherungs tech nische Rückstellungen (brutto). Die<br />

Verän derungen dieser Rückstellung werden vollständig<br />

im versicherungs techni schen Ergebnis berücksichtigt.<br />

Soweit sie auf unrealisierten Gewinnen und Verlusten aus<br />

Markt wert ver ände rungen der zugehörigen Kapitalanlagen<br />

beruhen, stehen diesen gegen läufige Veränderungen im<br />

Ergebnis aus Kapitalanlagen gegenüber. Indem wir diese<br />

Rückstellung erfolgswirksam zu Marktwerten bewerten,<br />

vermeiden wir Bewertungs inkongru enzen, die sich sonst<br />

durch die abweichende Bewertung der korrespondierenden<br />

Kapital anlagen ergeben würden.<br />

Andere Rückstellungen<br />

Der Posten umfasst unter anderem die Rückstellungen für<br />

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen. Die Unternehmen<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> geben ihren Mitarbeitern<br />

in der Regel beitrags- oder leistungsorientierte Pensionszusagen.<br />

Art und Höhe der Pensionszusagen richten sich<br />

nach den jeweili gen Versorgungsordnungen. Sie basieren<br />

zumeist auf Dienst zeit und Entgelt der Mitarbeiter. Bei<br />

beitragsorientierten Pensi onszusagen leisten die Unternehmen<br />

einen festen Beitrag an einen Versicherer oder einen<br />

Pensionsfonds. Die Verpflichtung des Unternehmens ist mit<br />

der Zahlung des Beitrags endgültig abgegolten. Bei leistungsorientierten<br />

Pensionszusagen ertei len Unternehmen<br />

oder Pensionsfonds dem Mitarbeiter eine bestimmte Pensions<br />

zusage. Die zur Finanzierung zu zahlenden Beiträge<br />

des Unternehmens sind nicht im Vorhinein festgelegt.<br />

Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt ge mäß<br />

IAS 19 nach dem An wartschafts barwert ver fah ren (Pro -<br />

jected Unit Credit Method) und fußt auf ver siche rungs-<br />

70


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

mathe mati schen Gutachten. Es werden nicht nur die am<br />

Bilanz stichtag bekannten Anwartschaften und laufenden<br />

Renten bewertet, sondern man berücksichtigt auch ihre<br />

zukünftige Entwicklung.<br />

Der Zinssatz, mit dem die Pensionsverpflichtungen abgezinst<br />

werden, orientiert sich an den Zinssätzen, die für<br />

langfristige Anleihen von Emittenten bester Bonität gelten<br />

(zum Beispiel Industrie- oder Staatsanleihen). Versicherungsmathematische<br />

Gewinne oder Verluste aus den<br />

Pensionsverpflichtungen und dem Planvermögen ergeben<br />

sich durch Abweichungen des geschätzten Risikoverlaufs<br />

vom tatsächlichen Risikoverlauf. Sie werden sofort erfolgsneutral<br />

mit dem Eigenkapital verrechnet.<br />

Daneben umfasst der Posten die übrigen Rückstellungen.<br />

Wir bilden sie in Höhe des voraussichtlichen Bedarfs; sofern<br />

der Zinseffekt unwesentlich ist, werden sie nicht abgezinst.<br />

Verbindlichkeiten<br />

Die Verbindlichkeiten umfassen Anleihen, Depot ver bindlich<br />

keiten, laufende Steuer- und sonstige Verbindlichkeiten.<br />

Die finanziellen Verbindlichkeiten bilanzieren wir grundsätzlich<br />

zu fortgeführten Anschaffungskosten. Derivate<br />

(derivative Finanzinstrumente sowie Versicherungsderivate<br />

und derivative Bestandteile, die vom zugrunde liegenden<br />

Versicherungsvertrag getrennt wurden) werden zu ihrem<br />

beizulegenden Zeitwert angesetzt. Details zur Ermittlung<br />

des beizulegenden Zeitwerts sind unter den Erläuterungen<br />

zum Aktivposten B: Kapital anlagen dargestellt.<br />

Die laufenden Steuerverbindlichkeiten umfassen tatsächliche<br />

Ertragsteuern der einzelnen Gesellschaften, die sich<br />

auf der Grundlage der jeweiligen nationalen Besteuerung<br />

ergeben. Sonstige Steuerverbindlichkeiten werden unter<br />

den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

Steuerverbind lichkeiten für tatsächliche Steuern werden<br />

ohne Abzinsung entsprechend den voraussichtlichen<br />

Steuernachzahlungen für das Berichtsjahr und für Vorjahre<br />

angesetzt. Latente Steuerverpflichtungen werden<br />

unter dem Passivposten G: Passive Steuerabgrenzung<br />

ausgewiesen.<br />

Die direkten Fremdanteile an Spezialfonds und an Personen -<br />

gesellschaften werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet.<br />

Passive Steuerabgrenzung<br />

Passive latente Steuern müssen nach IAS 12 dann bilan ziert<br />

werden, wenn Aktivposten in der Konzernbilanz höher oder<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Passivposten niedriger anzusetzen sind als in der Steuerbilanz<br />

des betreffenden Konzernunternehmens und sich<br />

diese Differenzen in der Zukunft mit steuerlicher Wir kung<br />

wieder ausgleichen (temporäre Differenzen), siehe Erläuterungen<br />

zu Aktivposten H: Aktive Steuerabgrenzung.<br />

Währungsumrechnung<br />

Die Berichtswährung der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> ist<br />

der Euro (€). Die Bilanzen ausländischer Tochterunternehmen,<br />

deren Landeswährung nicht der Euro ist, rechnen wir<br />

gemäß dem Konzept der funktionalen Währung mit den<br />

Stichtagskursen vom Jahresende in Euro um, die Gewinnund-Verlust-Rech<br />

nungen mit Quartalsdurchschnittskursen.<br />

Umrechnungsdifferenzen, die hieraus resultieren, werden<br />

im Eigenkapital in der Rücklage aus der Währungsumrechnung<br />

erfasst.<br />

Dagegen werden Umrechnungsdifferenzen in den Einzelabschlüssen<br />

unserer Tochterunternehmen überwiegend<br />

erfolgswirksam ausgewiesen. Hierbei handelt es sich um<br />

die Umrechnung von Fremdwährungspositionen in die<br />

jeweilige funktionale Währung gemäß IAS 21. Eine Überdeckung,<br />

also ein Überschuss der Aktiva über die Passiva<br />

in einer bestimmten Fremdwährung, führt bei steigenden<br />

Fremdwährungskursen im Saldo zu einem positiven Ergebnisbeitrag,<br />

eine fallende Fremdwährung verursacht im<br />

Saldo einen negativen Ergebnisbeitrag. Bei einer Unterdeckung<br />

ergeben sich gegenläufige Effekte.<br />

Ziel unseres Asset-Liability-Managements ist es, Über- und<br />

Unterdeckungen in Fremdwährungen in der Gruppe ökonomisch<br />

zu minimieren. Sofern dies über Konzerngesellschaften<br />

mit unterschiedlichen funktionalen Währungen<br />

hinweg erfolgt, ergeben sich ökonomisch nicht vorhandene<br />

Schwankungen im Konzernergebnis. Soweit es bei<br />

der Umrechnung von Fremdwährungsgeschäften in die<br />

jeweilige Landeswährung der Konzernunternehmen zu<br />

Währungsgewinnen oder -verlusten kommt, werden diese<br />

in den sonstigen nicht operativen Erträgen oder Aufwendungen<br />

ausgewiesen.<br />

Darüber hinaus spiegeln sich Effekte aus Währungsschwankungen<br />

bei Periodenvergleichen in allen anderen<br />

Positionen der Gewinn-und-Verlust-Rechnung wider.<br />

Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung wird das Eigenkapital<br />

der ausländischen Tochterunternehmen mit den Kursen<br />

zum Zeitpunkt des Erwerbs umgerechnet.<br />

71


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

<strong>ERGO</strong> berichtet auf der Grundlage unterschiedlicher Rechts -<br />

vorschriften über Risiken, denen sie im Rahmen ihrer Ge -<br />

schäfts tätigkeit ausgesetzt ist:<br />

IFRS 4 erfordert Angaben zu Art und Ausmaß von Risiken,<br />

die aus Versicherungsverträgen resultieren. Nach IFRS 7<br />

sind analoge Ausführungen zu Risiken, die aus Finanzinstrumenten<br />

resultieren, erforderlich. Daneben fordert<br />

§ 315 Abs. 2 Nr. 2 HGB für den Lagebericht ebenfalls Angaben<br />

zu den Risikomanagementzielen und -methoden,<br />

zu Methoden für Sicherungsgeschäfte sowie zu Risiken<br />

jeweils im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten. Diese<br />

Anforderungen werden über den Deutschen Rechnungslegungs-Standard<br />

(DRS) 15 zur Lageberichterstattung sowie<br />

die DRS 5 und DRS 5− 20 zur Risikoberichterstattung bzw.<br />

zur Risikoberichterstattung bei Versicherungsunternehmen<br />

noch weiter präzisiert.<br />

Die Berichterstattung über Risiken betrifft nicht nur die<br />

Rechnungslegung, sondern insbesondere auch die Tätigkeit<br />

des integrierten Risikomanagements (IRM) von <strong>ERGO</strong>.<br />

Es werden Angaben über Risiken sowohl im Risikobericht<br />

innerhalb des Lageberichts als auch in den Erläuterungen<br />

zu Risiken aus Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

sowie in den jeweiligen Erläuterungen zu<br />

Finanzinstrumenten im Anhang gemacht. Der Lagebericht<br />

erläutert ausführlich die Organisation des Risikomanagements<br />

sowie die Risikostrategie der <strong>ERGO</strong>, beschreibt<br />

kurz die wesentlichen Risiken, denen wir ausgesetzt sind.<br />

Demgegenüber geht der Anhang im Detail auf die unterschiedlichen<br />

Risiken aus Versicherungsverträgen ein und<br />

beschreibt die Unsicherheiten bei deren Bewertung. Für<br />

Risiken aus Finanzinstrumenten enthalten die Erläuterungen<br />

darüber hinaus entsprechend den Vorschriften des<br />

IFRS 7 Angaben zur maximalen Kreditrisikoexposition, den<br />

Restlaufzeiten und dem Rating sowie eine Sensitivitätsanalyse<br />

zum Marktpreisrisiko.<br />

Um einen vollständigen Überblick über die Risiken zu erhalten,<br />

denen <strong>ERGO</strong> ausgesetzt ist, sind sowohl der Risikobericht<br />

als auch die Erläuterungen zu Risiken aus Versicherungs<br />

verträgen und Finanzinstrumenten im Anhang zu<br />

berücksichtigen. Soweit erforderlich, verweisen wir dementsprechend<br />

im Risikobericht bzw. in den Erläuterungen<br />

zu den jeweiligen Positionen auf die korrespondierenden<br />

Ausführungen.<br />

Risiken aus Versicherungsverträgen<br />

in der Lebensversicherung<br />

Bei unseren Lebensversicherern sind primär biometrische<br />

Risiken, Zinsrisiken sowie Stornorisiken von Bedeutung. Die<br />

Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

und der aktivierten Abschlusskosten basiert auf biometrischen<br />

Rechnungsgrundlagen, das heißt auf Annahmen zur<br />

Entwicklung der Sterblichkeit und Invalidisierung, sowie<br />

auf vertrags- oder tarifspezifischen Diskont- bzw. Rechnungszinssätzen.<br />

Darüber hinaus gehen in die Bewertung<br />

Annahmen zu Stornowahrscheinlichkeit und Überschussbeteiligung<br />

ein. Daneben sind sonstige Marktrisiken aus<br />

fondsgebundenen Verträgen und Risiken aus eingebetteten<br />

Derivaten sowie das Liquiditätsrisiko zu berücksichtigen.<br />

Biometrisches Risiko<br />

Die Exponiertheit der Bestände gegenüber den biometrischen<br />

Risiken unterscheidet sich in der Lebensversicherung<br />

nach der Art der Versicherungsprodukte.<br />

Die für die Bewertung der Versicherungsverträge in unseren<br />

Beständen verwendeten biometrischen Annahmen<br />

werden auf der Grundlage aktualisierter Bestandsinformationen<br />

regelmäßig überprüft. Hierbei werden speziell die<br />

länderspezifischen Überprüfungen durch die Aufsichtsbehörden<br />

bzw. die Aktuarvereinigungen berücksichtigt.<br />

Zudem werden Marktstandards herangezogen, um die<br />

Angemessenheit der biometrischen Rechnungsgrundlagen<br />

sowie der darin enthaltenen Trendannahmen zu überprüfen.<br />

Dies kann dazu führen, dass sich gegebenenfalls die in<br />

den Rechnungsgrundlagen jeweils berücksichtigte Sicherheitsmarge<br />

verändert. Die Höhe der versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen bzw. der aktivierten Abschlusskosten<br />

wird dadurch in der Regel nicht unmittelbar beeinflusst.<br />

Die biometrischen Rechnungsgrundlagen, die wir derzeit<br />

verwenden, sind nach Einschätzung der Verantwortlichen<br />

Aktuare ausreichend und enthalten angemessene Sicherheitsmargen.<br />

Die Sensitivität gegenüber Veränderungen in den biometrischen<br />

Annahmen in der Lebensversicherung messen wir<br />

unter anderem im Rahmen einer Embedded-Value-Analyse,<br />

vgl. Seite 80 f.<br />

72


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Zinsrisiken<br />

In der Lebensversicherung wird in der Regel über die<br />

gesamte Laufzeit eine implizite oder explizite Zinsgarantie<br />

auf der Basis eines zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses<br />

fixierten Zinssatzes gewährt. Der zur Berechnung der<br />

Deckungs rück stellung verwendete Diskontzins ist für den<br />

überwiegenden Teil der Verträge mit diesem Zinssatz identisch.<br />

Die verwendeten Rechnungszinssätze sind in den<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz dargestellt.<br />

Um die Mindestverzinsung für die vertraglich garantierten<br />

Leistungen langfristig zu erwirtschaften, sind wir auf das<br />

Kapitalanlageergebnis – und eventuell auf das versicherungstechnische<br />

Ergebnis – angewiesen.<br />

Die für den Bestand relevanten Diskontzinsen für die<br />

Deckungsrückstellungen und die Rückstellung für noch<br />

nicht abgewickelte Versicherungsfälle können den Tabellen<br />

[16b] und [17a] des Konzernanhangs entnommen werden.<br />

Das Hauptrisiko ergibt sich bei einem Auseinanderfallen<br />

der Laufzeiten der festverzinslichen Kapitalanlagen und<br />

denen der Verbindlichkeiten (Durations-Mismatch) daraus,<br />

dass bei deutlich sinkenden Zinsen über die verbleibende<br />

Abwicklungsdauer der Verbindlichkeiten die Wiederanlageerträge<br />

hinter den Diskontzinsen zurückbleiben und<br />

sich insofern weitere Aufwendungen ergeben. Ein vollkommenes<br />

Laufzeitenmatching der Verpflichtungen durch<br />

festverzinsliche Kapitalanlagen gleicher Laufzeiten wäre<br />

indes nicht sinnvoll, weil bei deutlich steigenden Zinsen die<br />

Versicherungsnehmer verstärkt ihre Stornorechte ausüben<br />

könnten und sich ein Liquiditätsbedarf für vorzeitige Auszahlungen<br />

ergeben würde. Die Sensitivität gegenüber dem<br />

Zinsrisiko messen wir unter anderem im Rahmen einer<br />

Embedded-Value-Analyse, vgl. Seite 80 f.<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Produktkategorie Charakteristika Wichtige Risiken<br />

Lebensversicherung<br />

Lebensversicherung (Todesfallschutz)<br />

Langfristige Verträge mit einer<br />

Todesfallleistung<br />

Überwiegend mit einer Kapitalauszahlung bei<br />

Ablauf<br />

Bei Vertragsabschluss fixierte Rechnungsgrundlagen,<br />

Beitragsanpassungen nicht<br />

möglich<br />

Rentenversicherung Überwiegend lebenslange garantierte<br />

Rentenzahlung<br />

Überwiegend bei Vertragsabschluss<br />

fixierte Rechnungsgrundlagen, Beitragsanpassungen<br />

nicht möglich<br />

Berufsunfähigkeits- und<br />

Invaliditätsversicherung<br />

Langfristige Verträge mit einer garantierten<br />

zeitlich befristeten Rente im Invaliditätsfall<br />

Bei Vertragsabschluss fixierte<br />

Rechnungsgrundlagen<br />

Sonstiges Marktrisiko und eingebettete Derivate<br />

Neben der Zinsgarantie, die bei der Darstellung des Zinsrisikos<br />

analysiert wird, sind hier insbesondere Risiken aus<br />

der fondsgebundenen Lebensversicherung zu berücksichtigen.<br />

Andere eingebettete Derivate sind wirtschaftlich<br />

unwesentlich.<br />

Für die fondsgebundenen Versicherungsverträge in unseren<br />

Beständen werden die Kapitalanlagen für Rechnung und<br />

Risiko der Versicherungsnehmer gehalten. Somit ergibt sich<br />

hieraus kein unmittelbares Marktrisiko. Eine entsprechende<br />

Tarifgestaltung stellt sicher, dass die für eine garantierte<br />

Mindestleistung im Versicherungsfall erforderlichen Beitragsanteile<br />

jeweils bedarfsgerecht, orientiert am aktuellen<br />

Fondsvermögen, entnommen werden. Daneben können<br />

fondsgebundene Versicherungsverträge eine Bruttobeitragsgarantie<br />

enthalten, die in bestimmten Fällen durch<br />

einen Emittenten sichergestellt wird. Hierdurch reduziert<br />

sich unser Marktrisiko entsprechend, es besteht jedoch ein<br />

Forderungsausfallrisiko. Um dieses zu reduzieren, stellen<br />

wir hohe Anforderungen an die Bonität des Emittenten.<br />

Stornorisiko<br />

Sterblichkeit (kurzfristig): Zunahme des Aufwands<br />

für Versicherungsfälle durch einmalige<br />

außergewöhnliche Umstände<br />

(z. B. Pandemien)<br />

Sterblichkeit (langfristig): Zunahme des<br />

Aufwands für Versicherungsfälle durch<br />

eine nachhaltige Zunahme der Sterblichkeit<br />

im Bestand<br />

Langlebigkeit: Zunahme des für die Zukunft<br />

erwarteten Aufwands für Altersrenten durch<br />

eine nachhaltige Zunahme der Lebens -<br />

erwartung im Bestand<br />

Invalidisierung: erhöhter Aufwand<br />

durch Zunahme der Fälle von Invalidität<br />

im Bestand sowie eine Verringerung<br />

des durchschnittlichen Alters, in dem<br />

ein Versicherungsfall eintritt.<br />

Langlebigkeit: erhöhter Aufwand durch<br />

Anstieg der durchschnittlichen Dauer<br />

des Rentenbezugs<br />

Bei Verträgen mit Rückkaufsrecht ist die bilanzierte<br />

Deckungsrückstellung grundsätzlich mindestens so hoch<br />

wie die zugehörigen Rückkaufswerte. Die Fortschreibung<br />

der aktivierten Abschlusskosten erfolgt unter Beachtung<br />

erwarteter Rückkäufe. Die hier zugrunde gelegten Annahmen<br />

werden regelmäßig überprüft.<br />

Falls der Versicherungsnehmer das Recht auf eine beitragsfreie<br />

Fortführung des Vertrags bei angepassten garantierten<br />

Leistungen hat, entspricht dies einem partiellen Storno<br />

und wird kalkulatorisch analog berücksichtigt.<br />

73


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Das Kapitalwahlrecht bei der aufgeschobenen Rentenversicherung<br />

verschafft dem Versicherungsnehmer die Option,<br />

sich die Rente zu einem festgelegten Zeitpunkt durch eine<br />

Einmalzahlung abfinden zu lassen. Hier ergibt sich ein<br />

potenzielles Risiko, wenn bei einem Zinsniveau deutlich<br />

oberhalb des für die Rentenkalkulation verwendeten Diskontzinssatzes<br />

unerwartet viele Versicherungsnehmer ihr<br />

Wahlrecht ausüben. Es besteht jedoch keine unmittelbare<br />

Zins- oder Marktsensitivität, da die Ausübung des Wahlrechts<br />

aufgrund der vorhandenen Versicherungskomponente<br />

durch individuelle Faktoren beim Versicherungsnehmer<br />

entscheidend beeinflusst wird. Auch sind vertragliche<br />

Aspekte relevant; so ist in der betrieblichen Altersversorgung<br />

oder bei geförderten Produkten das Kapitalwahlrecht<br />

zum Teil ausgeschlossen oder stark eingeschränkt. Beim<br />

nach IFRS 4 vorgeschriebenen Angemessenheitstest der<br />

versicherungstechnischen Passiva wird diese Option der<br />

Versicherungsnehmer explizit berücksichtigt.<br />

Die Sensitivität gegenüber einer Veränderung der Stornowahrscheinlichkeit<br />

in der Lebensversicherung messen wir<br />

unter anderem im Rahmen einer Embedded-Value-Analyse,<br />

vgl. Seite 80 f.<br />

Liquiditätsrisiken<br />

Es könnte ein Liquiditätsrisiko bestehen, wenn der Zahlungs<br />

mittel ab fluss durch Zahlungen für Versicherungsfälle<br />

und den mit dem Geschäft in Verbindung stehenden<br />

Kosten den Mittelzufluss aus Beiträgen sowie aus Kapitalan<br />

lagen übersteigen würde. Für unser größtenteils langfristiges<br />

Geschäft analysieren wir daher den zukünftig<br />

erwarteten Saldo aus Zahlungszuflüssen durch Beitragszahlungen<br />

und Zahlungsabflüssen durch die Auszahlung<br />

von Versicherungsleistungen und Kosten.<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Erwarteter zukünftiger versicherungstechnischer Zahlungsstrom (brutto) 1 <strong>2011</strong> 2010<br />

Mio. € 2 Mio. € 2<br />

Bis zu einem Jahr − 2.713 − 3.375<br />

Mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren − 14.564 − 13.197<br />

Mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren − 17.790 − 18.295<br />

Mehr als zehn Jahre und bis zu zwanzig Jahren − 27.821 − 26.048<br />

Mehr als zwanzig Jahre − 35.985 − 39.484<br />

1 Beiträge abzüglich zum Bilanzstichtag garantierter Leistungen und Kosten (ohne Berücksichtigung fondsgebundener Produkte).<br />

2 Nach Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle.<br />

Für das Geschäft am Bilanzstichtag ergeben sich dabei die<br />

in der Tabelle dargestellten zukünftig erwarteten versicherungstechnischen<br />

Zahlungssalden nach Laufzeitbändern.<br />

Hier werden nur versicherungstechnische Zahlungsströme<br />

betrachtet, daher gehen Rückflüsse aus Kapitalanlagen,<br />

das heißt Kapitalerträge und frei werdende Investments,<br />

nicht in die Quantifizierungen ein. Berücksichtigt man auch<br />

die Rückflüsse aus Kapitalanlagen, deren Zahlungsströme<br />

durch unser Asset-Liability-Management weitgehend mit<br />

denjenigen der Verpflichtungen abgestimmt sind, ergeben<br />

sich erwartungsgemäß durchweg positive Positionen. Entsprechend<br />

ist in der Lebensversicherung das Liquiditätsrisiko<br />

minimiert.<br />

Bei diesen Zahlenschätzungen ist zu beachten, dass diese in<br />

die Zukunft gerichteten Angaben mit einer beträchtlichen<br />

Unsicherheit verbunden sein können.<br />

Weitere Angaben zum Liquiditätsrisiko machen wir im<br />

Risikobericht, Seite 37 f.<br />

Risiken in der Krankenversicherung<br />

Bei unseren Krankenversicherern sind das biometrische<br />

Risiko, das Stornorisiko, das Versicherungsleistungsrisiko<br />

und das Rechnungszinsrisiko von Bedeutung. Die Berechnung<br />

der versicherungstechnischen Rückstellungen und<br />

der aktivierten Abschlusskosten basiert auf sogenannten<br />

biometrischen Rechnungsgrundlagen, das heißt auf<br />

Annahmen zur Entwicklung der Sterblichkeit und der<br />

Morbidität. Zusätzlich sind die jeweiligen vertrags- oder<br />

tarifspezifischen Diskont- bzw. Rechnungszinsen sowie das<br />

Stornoverhalten zu berücksichtigen. Daneben sind sonstige<br />

Marktrisiken sowie das Liquiditätsrisiko zu berücksichtigen.<br />

Produktkategorie Charakteristika Wichtige Risiken<br />

Krankenversicherung Überwiegend langfristige Verträge, welche<br />

die Übernahme von Kosten für medizinische<br />

Behandlung garantieren; zur Deckung erhöhter<br />

Kosten im Alter werden Rückstellungen<br />

gebildet<br />

Variable Rechnungsgrundlagen, Beitragsanpassung<br />

bei nachhaltigen Veränderungen<br />

der Kostenstruktur möglich<br />

Morbidität: Zunahme der Kosten für medizinische<br />

Behandlung, die nicht durch Beitragsanpassungen<br />

aufgefangen werden können<br />

Zunahme des Aufwands für Versicherungsfälle<br />

durch einmalige außergewöhnliche<br />

Ereignisse (z. B. Pandemien)<br />

Stornorisiko: Abweichen des tatsächlichen<br />

Stornoverhaltens von den rechnungs mäßigen<br />

Stornowerten<br />

74


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Biometrisches Risiko und Stornorisiko<br />

Die Exponiertheit gegenüber biometrischen Risiken unterscheidet<br />

sich nach der Art der Versicherungsprodukte.<br />

Die biometrischen Rechnungsgrundlagen und das Stornoverhalten<br />

in der Krankenversicherung werden regelmäßig<br />

von den Aktuaren bzw. von Treuhändern überprüft. Durch<br />

die Aufsichtsbehörde, die Aktuarvereinigung und Verbände<br />

werden darüber hinaus Standards in Form von Verordnungen,<br />

Rund schreiben, Richtlinien und Empfehlungen<br />

für Rech nungs grund lagen vorgegeben. Eine laufende<br />

Überwachung auf Basis aktueller Bestandsinformationen<br />

erfolgt durch den jeweiligen Verantwortlichen Aktuar. Die<br />

Abweichung der Realität von den jeweiligen Annahmen<br />

kann dazu führen, dass sich die in den Rechnungsgrundlagen<br />

jeweils enthaltene Sicherheitsmarge verändert. Der<br />

Wert der Deckungsrückstellungen bzw. der aktivierten<br />

Abschlusskosten wird dadurch nicht unmittelbar beeinflusst,<br />

solange Sicherheitsmargen vorhanden sind. Die<br />

biometrischen Rechnungsgrundlagen, die wir verwenden,<br />

sind nach Einschätzung der Verantwortlichen Aktuare<br />

ausreichend, jedoch gehen wir bei langfristigen Verträgen<br />

bezüglich der Morbidität auch in Zukunft davon aus, dass<br />

sich die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten verbessern,<br />

was höhere Kosten nach sich ziehen kann. In dem Fall<br />

veränderter Rechnungsgrundlagen besteht in der Regel die<br />

Möglichkeit einer Beitragsanpassung. Für das kurzfristige<br />

Krankenversicherungsgeschäft besteht dagegen primär<br />

das Risiko kurzfristig erhöhter Aufwendungen durch einmalige<br />

außergewöhnliche Ereignisse.<br />

Das Sterblichkeitsrisiko charakterisiert sich dadurch, dass<br />

die tatsächliche Sterblichkeit von den im Rahmen der Kalkulation<br />

verwendeten Annahmen abweicht. Die privaten<br />

Krankenversicherer ermitteln verbandsweit regelmäßig<br />

Sterbetafeln nach anerkannten aktuariellen Grundsätzen<br />

und übernehmen sie im Rahmen von Beitragsanpassungen<br />

in die Beitragskalkulation. Zusätzlich wird das Sterblichkeitsrisiko<br />

in den internen Controlling-Systemen der<br />

Unternehmen regelmäßig analysiert. Sollten sich dabei<br />

signifikante Abweichungen zwischen den beobachteten<br />

und den verwendeten Sterbewahrscheinlichkeiten ergeben,<br />

wird eine Beitragsanpassung nach § 12 b Abs. 2a VAG<br />

durchgeführt. Die verwendeten Sterbetafeln werden von<br />

Treuhänder und Verantwortlichem Aktuar als angemessen<br />

angesehen. Hierdurch wird das Sterblichkeitsrisiko stark<br />

eingeschränkt und begrenzt.<br />

Derartige biometrische Risiken können allerdings zusammenkommen<br />

und verstärkt werden durch Eingriffe von<br />

Gesetzgebern und Gerichten in die den Vertragsschlüssen<br />

zugrunde gelegten Chancen- und Risikoverteilungen zwischen<br />

den jeweiligen Partnern von Versicherungsverträgen.<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Bei der Kalkulation sind Annahmen zum Stornoverhalten<br />

erforderlich. Abweichungen des tatsächlichen Verhaltens<br />

von den Annahmen können zu einer Erhöhung der Rückstellung<br />

über die in der Kalkulation vorgesehene Rückstellungsbildung<br />

hinaus führen. Die von uns im Rahmen der<br />

Kalkulation verwendeten Stornotafeln werden als angemessen<br />

angesehen, da sie regelmäßig überwacht sowie<br />

auf Angemessenheit überprüft werden. Bei signifikanten<br />

Abweichungen des Stornos sind Anpassungen der Rechnungsgrundlagen<br />

und Annahmen zum Storno im Rahmen<br />

von Beitragsanpassungen möglich. Hierdurch wird das<br />

Stornorisiko eingeschränkt und begrenzt.<br />

Mit Blick auf das Stornorisiko ist festzustellen, dass die Fortschreibung<br />

der aktivierten Abschlusskosten sowie die<br />

Kalku lation der Rückstellungen unter Berücksichtigung von<br />

Bestands abgängen erfolgt. Die zugrunde liegenden Annahmen<br />

werden regelmäßig überprüft.<br />

Versicherungsleistungsrisiko<br />

Das Versicherungsleistungsrisiko besteht darin, dass aus<br />

einer im Voraus festgesetzten Prämie Versicherungsleistungen<br />

erbracht werden müssen, die zwar in ihrem<br />

Umfang vorab vereinbart wurden, deren Höhe aber von<br />

zukünftigen Entwicklungen der Krankheitskosten und der<br />

Inanspruchnahme von Versicherungsleistungen abhängig<br />

sind. Die Leistungsversprechen spielen dabei eine be sondere<br />

Rolle. Auch für die Zukunft gehen wir von einer weiteren<br />

Verbesserung der medizinischen Möglichkeiten hin zu mehr<br />

Anwendungen und damit mehr Kosten aus.<br />

Deshalb wird das Verhältnis der kalkulierten zu den erforderlichen<br />

Versicherungsleistungen ständig überwacht. Für<br />

Tarife, in denen die erforderlichen Versicherungsleistungen<br />

nicht nur vorübergehend von den kalkulierten Leistungen<br />

abweichen, wird eine Beitragsanpassung durchgeführt. Die<br />

für die Kalkulation herangezogenen Rechnungsgrundlagen<br />

werden vom jeweiligen Verantwortlichen Aktuar und in den<br />

Fällen, in denen der Treuhänder die Grundlagen begutachtet,<br />

auch von diesem als angemessen angesehen. Durch<br />

diese Maßnahmen wird das Versicherungsleistungsrisiko<br />

stark eingeschränkt und begrenzt.<br />

Das Risiko besonders hoher Einzelschäden und des starken<br />

Anstiegs der Schäden durch eine Pandemie wird durch ein<br />

spezielles Rückversicherungskonzept begrenzt.<br />

Rechnungszinsrisiko<br />

In der Krankenversicherung kann der Rechnungszins für die<br />

Beitragskalkulation im Vertragsverlauf im Rahmen von Beitragsanpassungen<br />

geändert werden. Die in der Kalkulation<br />

verwendeten Rechnungszinssätze sind nicht höher als der<br />

75


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

aufsichtsrechtlich zulässige Höchstrechnungszins in Höhe<br />

von derzeit 3,5 %.<br />

Der zur Berechnung der Deckungsrückstellung verwendete<br />

Zins kann von dem für die Beitragskalkulation verwendeten<br />

Rechnungszins abweichen. Eine Anpassung des zur Berechnung<br />

der Deckungsrückstellung verwendeten Zinses ist<br />

für das langfristige Geschäft nur dann möglich, wenn der<br />

kalkulatorische Rechnungszins im Rahmen einer Beitragsanpassung<br />

angepasst wird. Ein Zinsgarantierisiko ist somit<br />

nur für den Zeitraum bis zur nächsten Beitragsfestsetzung<br />

vorhanden. Für das kurzfristige Geschäft besteht kein<br />

unmittelbares Zinsrisiko.<br />

In der deutschen Krankenversicherung wird darüber hinaus<br />

für die Beitragszuschlagsrückstellung und für die Rückstellung<br />

für Beitragsermäßigung im Alter, die nach HGB Teil der<br />

Deckungsrückstellung sind und gemäß IFRS in der Rückstellung<br />

für Beitragsrückerstattung auszuweisen sind, der<br />

auch bei der Beitragskalkulation gültige Diskontzins angewendet,<br />

der jedoch prinzipiell bei einer Beitragsanpassung<br />

innerhalb des zulässigen Rahmens zwischen 0 % und 3,5 %<br />

verändert werden kann.<br />

Um die rechnungsmäßige Verzinsung für die versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen zu erwirtschaften, sind wir auf<br />

das Kapitalanlageergebnis angewiesen. Daraus resul tiert<br />

ein Wiederanlagerisiko. Bezüglich der in der Zukunft erwarteten<br />

Beiträge besteht ein Risiko der Neuanlage. Bleiben bei<br />

deutlich sinkenden Zinsen über die ver bleibende Abwicklungsdauer<br />

der Verbindlichkeiten die Wiederanlageerträge<br />

hinter den Diskontzinsen zurück, kann die rechnungsmäßige<br />

Verzinsung nicht mehr allein aus dem Kapitalanlageergebnis<br />

erwirtschaftet werden. Die Sensitivität gegenüber<br />

einer Veränderung des Zinsniveaus messen wir im Rahmen<br />

einer Embedded-Value-Analyse, vgl. Seite 80 f.<br />

Auswirkungen auf das Eigenkapital sowie die<br />

Konzern‑Gewinn‑und‑Verlust‑Rechnung<br />

Bei einem nicht ausreichenden Kapitalanlageergebnis oder<br />

Änderungen im Versicherungsbestand durch ein verändertes<br />

Stornoverhalten kann ein zusätzlicher Rück stellungsbedarf<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

entstehen bzw. eine außerplanmäßige Ab schreibung der<br />

aktivierten Abschlusskosten erforderlich werden. Eine solche<br />

Anpassung erfolgt auf Basis des Ange messenheitstests<br />

nach IFRS 4 aber nur dann, wenn kein Ausgleich aus anderen<br />

Ergebnisquellen möglich ist. In einem solchen Fall wäre<br />

ein eventueller Fehlbetrag erfolgswirksam in der Konzern-<br />

Gewinn-und-Verlust-Rechnung zu erfassen.<br />

Die bilanziellen Auswirkungen einer Unterverzinslichkeit<br />

der Kapitalanlagen sind dadurch begrenzt, dass der Rechnungszins<br />

angepasst werden kann, wenn eine Anpassung<br />

des kalkulatorischen Rechnungszinses im Rahmen einer<br />

Beitragsanpassung erforderlich wird. Die dauerhafte Erfüllbarkeit<br />

des verwendeten Rechnungszinses wird im Rahmen<br />

der Kapitalanlageplanung überwacht. Darüber hinaus<br />

erfolgt eine jährliche Überprüfung des in Deutschland<br />

zugrunde gelegten Rechnungszinses auf Basis des von der<br />

Deutschen Aktuarvereinigung erarbeiteten Verfahrens zur<br />

Bemessung des „Aktuariellen Unternehmenszinses“. Der<br />

Einfluss des Zinsänderungsrisikos wird zusätzlich weiter<br />

begrenzt, indem die zukünftigen Zahlungsströme aus Vermögensanlagen,<br />

Prämien und Verpflichtungen sorgfältig<br />

aufeinander abgestimmt werden (Asset-Liability-Management).<br />

Nach Ansicht des Verantwortlichen Aktuars und<br />

gemäß dem Verfahren zur Bestimmung des „Aktuariellen<br />

Unternehmenszinses“ ist der derzeit verwendete Rechnungszins<br />

ausreichend sicher.<br />

Liquiditätsrisiken<br />

Es könnte ein Liquiditätsrisiko bestehen, wenn der Zahlungsmittelabfluss<br />

durch Zahlungen für Versicherungsfälle<br />

und den mit dem Geschäft in Verbindung stehenden Kosten<br />

den Mittelzufluss aus Beiträgen sowie aus Kapitalanlagen<br />

übersteigen würde. Für unser größtenteils langfristiges<br />

Geschäft analysieren wir daher den zukünftig erwarteten<br />

Saldo aus Zahlungszuflüssen durch Beitragszahlungen und<br />

Zahlungsabflüssen durch die Auszahlung von Versicherungsleistungen<br />

und Kosten.<br />

Für das Geschäft am Bilanzstichtag ergeben sich dabei die<br />

in der Tabelle dargestellten zukünftig erwarteten versicherungstechnischen<br />

Zahlungssalden nach Laufzeitbändern.<br />

Erwarteter zukünftiger versicherungstechnischer Zahlungsstrom (brutto) <strong>2011</strong> 2010<br />

Mio. € 1 Mio. € 1<br />

Bis zu einem Jahr 874 776<br />

Mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 2.000 2.465<br />

Mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren − 112 418<br />

Mehr als zehn Jahre und bis zu zwanzig Jahren − 11.008 − 10.208<br />

Mehr als zwanzig Jahre2 − 77.702 − 97.361<br />

1 Nach Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle.<br />

2 Der Rückgang dieser Schätzung vom Jahr 2010 auf das Jahr <strong>2011</strong> ist auf eine Anpassung der zugrundeliegenden Annahmen zurückzuführen.<br />

76


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Da nur versicherungstechnische Zahlungsströme betrachtet<br />

werden, gehen Rückflüsse aus Kapitalanlagen, das heißt<br />

Kapitalerträge und frei werdende Investments, nicht in die<br />

Quantifizierungen ein. Unter Berücksichtigung der Rückflüsse<br />

aus Kapitalanlagen, deren Zahlungsströme durch<br />

unser Asset-Liability-Management weitgehend mit denjenigen<br />

der Verpflichtungen abgestimmt sind, entstehen in<br />

den zukünftigen Erwartungen durchweg positive Positionen,<br />

sodass das Liquiditätsrisiko in der Krankenversicherung<br />

entsprechend minimiert ist.<br />

Bei diesen Schätzungen ist zu beachten, dass diese in die<br />

Zukunft gerichteten Angaben mit einer beträchtlichen<br />

Unsicherheit verbunden und von Annahmen über medizinische<br />

Inflation sowie den zukünftigen Leistungsentwicklungen<br />

abhängig sind.<br />

Weitere Angaben zum Liquiditätsrisiko machen wir im<br />

Risikobericht auf Seite 37 f.<br />

Risiken in der Schaden- und Unfall-<br />

versicherung / Rechtsschutzversicherung<br />

In der Schaden- und Unfallversicherung / Rechtsschutzversicherung<br />

sind insbesondere die Schätzrisiken in Bezug<br />

auf die Höhe des erwarteten Schadenbedarfs für zukünftige<br />

Schäden aus laufenden Versicherungsverträgen (Beitragsrisiko)<br />

sowie für bereits eingetretene Versicherungsfälle<br />

(Reserverisiko) von Bedeutung. Bei der Schätzung<br />

des Schadenbedarfs werden auch Kostensteigerungen<br />

berücksichtigt. Für Teile des Bestands besteht ein Zinsrisiko.<br />

Darüber hinaus ist das Liquiditätsrisiko zu berücksichtigen<br />

Grundlage für die Bewertung des übernommenen Risikos<br />

ist eine Einschätzung der Schadenhäufigkeit, die für ein<br />

Portfolio von Verträgen erwartet wird. Daneben ist die<br />

Schätzung der Schadenhöhe erforderlich, aus der sich eine<br />

mathematische Verteilung der erwarteten Schäden ergibt.<br />

Im Ergebnis liefern diese beiden Schritte eine Schätzung<br />

für den erwarteten Gesamtschaden in einem Portfolio. Als<br />

drittes Element sind die erwarteten Zahlungsströme für die<br />

Abwicklung eingetretener Schäden, die sich häufig über<br />

mehrere Jahre erstreckt, zu schätzen.<br />

Beitragsrisiko<br />

Die Exponiertheit gegenüber Schätzrisiken ist je nach Versicherungszweig<br />

unterschiedlich. Aus den Schadenquoten<br />

bzw. den Schaden- / Kostenquoten der letzten Jahre lassen<br />

sich Rückschlüsse auf die historischen Schwankungsanfälligkeiten<br />

in den Versicherungszweigen sowie mögliche<br />

wechselseitige Abhängigkeiten ziehen. Die Volatilitäten<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

sind gleichermaßen auf Schwankungen der Schadenbelastungen<br />

wie der Marktpreisniveaus für die gewährten<br />

Schutzdeckungen zurückzuführen.<br />

Bei der Abschätzung und Preiskalkulation übernommener<br />

Risiken spielt in allen Versicherungszweigen die Einschätzung<br />

der technischen, sozialen und demografischen Rahmenbedingungen<br />

eine wichtige Rolle. In der Haftpflichtversicherung<br />

und in Teilen der Kraftfahrtversicherung ist<br />

darüber hinaus die Entwicklung der ökonomischen und<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen von Bedeutung. In den<br />

Sparten, in denen eine hohe Sensitivität in Bezug auf die<br />

zugrunde liegenden Annahmen über Naturkatastrophen<br />

besteht, beziehen wir bei der Abschätzung dieser Risiken<br />

erwartete Trends mit ein.<br />

Wir sind der Überzeugung, dass wir unsere Prämien risikogerecht<br />

kalkuliert haben. Mit einer gezielten Annahmepolitik,<br />

strengen Zeichnungsrichtlinien, Vollmachts- sowie<br />

Kompetenzregelungen wird die Eingrenzung von Risiken<br />

sichergestellt. Das systematische Controlling der Bestände<br />

und die regelmäßige Nachkalkulation der Prämien stellen<br />

sicher, dass Prämieneinnahmen und Schadenzahlungen in<br />

einem angemessenen Verhältnis stehen.<br />

Groß‑ und Kumulschadenrisiko<br />

Aufgrund der starken Ausrichtung auf das Privatkundengeschäft<br />

ergeben sich zum einen nur geringe Risiken in Bezug<br />

auf zukünftige Cashflows und zum anderen eine geringe<br />

Exponierung gegenüber Groß- und Größtschäden. Durch<br />

unsere Rückversicherungsprogramme sind hohe Einzelschäden<br />

und daraus resultierende hohe Haftungssummen<br />

sowie die Auswirkungen von Kumulereignissen wirksam<br />

begrenzt und damit im Sinne einer ertragsorientierten<br />

Unternehmenssteuerung in ihrem negativen Einfluss planbar<br />

gestaltet. Um dieses Ziel zu erreichen, bedienen wir uns<br />

risikobezogener Rückversicherungslösungen.<br />

Mit der passiven Rückversicherung verfolgen wir insbesondere<br />

die Zielsetzung, die Volatilität der Nettoergebnisse zu<br />

reduzieren. Dadurch verringert sich das betriebsnotwendige<br />

Eigenkapital, und gleichzeitig verbessert sich die Planbarkeit<br />

der Ergebnisse. Zur Ermittlung unseres Rückversiche<br />

rungsbedarfs analysieren wir regelmäßig unter<br />

ande rem die Brutto- / Netto-Exponierung unserer Ver sicherungs<br />

bestände mit besonderem Fokus auf den Bereich der<br />

Kumulgefahren und leiten daraus Handlungsfelder für die<br />

Steuerung der Rückversicherungsstruktur ab.<br />

Aufgrund der besonderen Bedeutung der Elementarversicherungen<br />

und der damit einhergehenden Exponierung<br />

der Gesellschaften werden die Bestände regelmäßig<br />

77


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

anhand anerkannter aktuarieller Methoden evaluiert. Die<br />

Ergebnisse dieser Analysen bilden die Grundlage für Art<br />

und Höhe der Naturkatastrophen-Schutzprogramme. Die<br />

jeweiligen Netto-Selbstbehalte stellen für die Gesellschaften<br />

finanziell verkraftbare Größen dar.<br />

In den Privatkundensparten liegen sehr homogene Be stände<br />

vor. Trotzdem werden im Rahmen der internen Risikomodel<br />

lierung Groß-, Kumul- und Basisschäden modelliert<br />

und die Wirkung der aktuellen Rück ver sicherungs struktur<br />

daran getestet. Dabei werden für Groß- und Kumulschäden<br />

die derzeit gebräuchlichen Ver teilungs an nahmen (Pareto<br />

und verallgemeinerte Pareto) für die Schadenhöhe verwendet.<br />

Dieses interne Risiko modell wird zusätzlich zur<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Beiträge sowie Schaden‑ und Kostenbelastung<br />

nach Versicherungszweigen<br />

Bruttobeiträge in Mio. €<br />

<strong>2011</strong> 2010 2009 2008<br />

Kraftfahrt 1.730 1.724 1.534 1.569<br />

davon Kraftfahrt Haftpflicht 942 910 808 818<br />

davon Kraftfahrt sonstiges 788 814 726 751<br />

Unfall 875 902 888 861<br />

Feuer/Sach 827 773 736 722<br />

Haftpflicht 560 532 516 514<br />

Transport/Luftfahrt 167 154 127 131<br />

Sonstige 754 735 693 323<br />

Rechtsschutz 1.009 968 942 922<br />

Gesamt 5.922 5.787 5.436 5.041<br />

Schadenquote in % (netto)<br />

Kraftfahrt 87,2 88,2 83,2 77,2<br />

davon Kraftfahrt Haftpflicht 89,6 90,6 84,7 79,1<br />

davon Kraftfahrt sonstiges 84,2 85,2 81,3 75,1<br />

Unfall 39,9 35,3 33,1 35,0<br />

Feuer/Sach 63,3 68,6 55,4 63,1<br />

Haftpflicht 56,8 46,1 55,0 48,1<br />

Transport/Luftfahrt 40,1 64,8 67,1 62,8<br />

Sonstige 51,8 52,3 53,0 40,6<br />

Rechtsschutz 55,0 55,2 57,7 56,5<br />

Gesamt 62,9 62,5 59,8 58,5<br />

Schaden-/Kostenquote in % (netto)<br />

Kraftfahrt 113,2 113,9 108,0 101,8<br />

davon Kraftfahrt Haftpflicht 115,5 115,5 109,6 103,5<br />

davon Kraftfahrt sonstiges 110,3 112,1 106,0 99,9<br />

Unfall 77,0 72,2 68,5 72,1<br />

Feuer/Sach 100,3 104,7 90,7 97,7<br />

Haftpflicht 90,8 78,9 86,5 80,8<br />

Transport/Luftfahrt 87,8 94,4 93,1 88,4<br />

Sonstige 95,9 96,0 97,0 82,4<br />

Rechtsschutz 97,5 96,8 97,8 95,8<br />

Gesamt 98,3 97,0 93,5 91,3<br />

Steuerung des Rück versicherungs bedarfs verwendet und<br />

ist Teil des internen Risikomanagement-Prozesses.<br />

Die Gewerbe- und Industriesparten sind aufgrund ihrer<br />

sehr unterschiedlichen Höhe der jeweiligen Versicherungswerte<br />

durch eine Heterogenität der Bestände<br />

geprägt. Im Rahmen einer internen Risikomodellierung<br />

werden daher Groß-, Kumul- und Basisschäden sehr individuell<br />

bewertet, und dementsprechend wird die Auswirkung<br />

der jeweils aktuellen, ebenfalls sehr individuellen Rückversicherungsstruktur<br />

permanent daran getestet und bei<br />

Bedarf angepasst. Bedarfsweise werden hohe Einzelrisiken<br />

über Mitversicherungsgeschäfte oder fakultative Rückversicherungslösungen<br />

diversifiziert.<br />

78


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Reserverisiko<br />

Bezüglich der Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />

Versicherungsfälle besteht die Unsicherheit einer Besser-<br />

oder Schlechterabwicklung (Reserverisiko). Dabei wird<br />

insbesondere auf Situationen geachtet, in denen die für<br />

künftige Schadenzahlungen zurückgestellten Mittel möglicherweise<br />

unzureichend sind.<br />

Grundlage für die Bewertung der Rückstellung für noch<br />

nicht abgewickelte Versicherungsfälle sind Annahmen, die<br />

auf einer Analyse der historischen Schadenentwicklungsdaten<br />

von verschiedenen Versicherungszweigen beruhen.<br />

Dies beinhaltet auch Rück stellungen für bereits eingetretene,<br />

aber noch nicht oder nicht ausreichend gemeldete<br />

Schäden (sogenannte „IBNR“ bzw. „IBNER“). Hierfür bilden<br />

wir auf ver sicherungs mathema tischer Basis Rück stellung en<br />

für ungewisse Verbind lichkeiten. Zur Analyse dieser Daten<br />

setzen wir verschiedene etablierte aktuarielle Methoden<br />

ein. Diese Methoden berücksichtigen die unterschiedlichen<br />

Preis-, Deckungs-, Leistungs- und Inflationsniveaus. Gleichzeitig<br />

berück sichtigen wir alle bereits absehbaren Trends.<br />

Ergänzt wird die aktuarielle Analyse durch Untersuchungen<br />

der Schaden spezialisten, Underwriter und Rechnungslegungs<br />

experten. Wann immer möglich, ziehen wir für<br />

diese Analysen auch externe Statistiken und Unterlagen<br />

heran, zum Beispiel geprüfte biometrische Rechnungsgrund<br />

lagen für die Bestimmung von Rückstellungen für<br />

Renten versicherungs fälle im Schaden- und Unfallgeschäft.<br />

Wir beobachten unsere Abwick lungs ergebnisse kontinuierlich<br />

und gewährleisten so, dass die Annahmen, die der<br />

Bewertung der Rückstellungen zugrunde liegen, immer den<br />

aktuellen Kenntnisstand widerspiegeln. Folglich kann sich<br />

bei der Abwicklung der Rückstellungen die Notwendigkeit<br />

ergeben, die ursprünglichen Schätzungen des Schadenbedarfs<br />

zu revidieren und die Rückstellungen anzupassen.<br />

Das Niveau der Rückstellungen halten wir für ausreichend,<br />

um unseren Schätzungen hinsichtlich der bestehenden<br />

Verbindlichkeiten angemessen Rechnung zu tragen.<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Schadenaufwendungen (netto)<br />

in % der verdienten<br />

Beiträge (netto)<br />

<strong>2011</strong> 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004<br />

Schadenquote (%) 62,9 62,5 59,8 58,5 59,3 56,4 57,8 57,8<br />

Künftige Änderungen der Rückstellungen sind dennoch<br />

nicht auszuschließen.<br />

Für zukünftige Versicherungsrisiken aus bereits gezeichnetem<br />

Versicherungsgeschäft kann der tatsächliche Schaden bedarf<br />

vom erwarteten Schadenbedarf abweichen. Im Rahmen<br />

eines Angemessenheitstests nach IFRS 4 wird überprüft, ob<br />

der erwartete Schadenbedarf inklusive Kosten höher ist als<br />

die erwarteten verdienten Beiträge zuzüglich der erwarteten<br />

anteiligen Kapitalanlageergebnisse. In einem solchen Fall<br />

erfolgt die Bildung zusätzlicher Rückstellungen.<br />

Auf Basis der Erfahrungen zurückliegender Jahre werden<br />

die entsprechenden Rückstellungen gebildet. Weder bei<br />

den Schadenquoten noch bei den Abwicklungsergebnissen<br />

haben sich in der Vergangenheit größere Schwankungen<br />

gezeigt. Die oben stehende Tabelle zeigt gemeinsam mit<br />

den Abwicklungsdreiecken (siehe Erläuterung [17d]), wie<br />

sich die Schadenquoten in der Schaden- und Unfall- sowie<br />

Rechtsschutzversicherung entwickelt haben.<br />

Die Abwicklungsergebnisse in Prozent der Eingangsschadenrückstellung<br />

ergeben sich unmittelbar aus den Abwicklungsdreiecken<br />

für die Schadenrückstellungen und die Endschäden.<br />

Hierbei ist zu beachten, dass für die Darstellung<br />

der Abwicklungsdreiecke eine Anfalljahresbetrachtung als<br />

Grundlage gewählt wurde.<br />

Zinsrisiko<br />

Ökonomisch resultiert prinzipiell ein Zinsrisiko aus der<br />

Notwendigkeit, mit den Erträgen der Kapitalanlagen,<br />

welche die Rückstellungen bedecken, den kalkulatorisch<br />

zur Bewertung der Rückstellung verwendeten Diskontzins<br />

zu erwirtschaften. Bilanziell betrifft das Zinsrisiko nur die<br />

Teile der versicherungstechnischen Rückstellungen, die<br />

diskontiert werden. Dieses Risiko ergibt sich für uns aus<br />

den Deckungsrückstellungen für Unfallversicherung mit<br />

Beitragsrückgewähr (UBR) und Rentenversicherungsfälle.<br />

Zahlungsflüsse und liquide Mittel<br />

der einzelnen Kalenderjahre (brutto) 1<br />

<strong>2011</strong> 2010 2009 2008 2007<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Prämieneingang 5.922 5.787 5.436 5.041 4.723<br />

Schadenzahlungen Geschäftsjahr 1.828 1.871 1.686 1.430 1.376<br />

Schadenzahlungen Vorjahre 1.605 1.423 1.319 1.267 1.149<br />

Kosten 2.039 1.965 1.799 1.601 1.526<br />

Liquide Mittel 450 529 632 743 672<br />

1 Nach Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle.<br />

79


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Da jedoch lediglich ca. 11,9 % der Gesamtrückstellungen<br />

diskontiert sind, ist dieses Risiko als gering einzuschätzen.<br />

Decken die Zinserträge die durch die Diskontierung entstehenden<br />

Aufwände nicht, entstehen nicht einkalkulierte<br />

Verluste. In diesem Fall ist eine Reserveanpassung erforderlich.<br />

Umgekehrt entstehen bei höheren Zinserträgen<br />

unvorhergesehene Gewinne.<br />

Liquiditätsrisiken<br />

Liquiditätsrisiken könnten sich in der Schaden- und Unfallversicherung<br />

/ Rechtsschutzversicherung ergeben, wenn der<br />

Zahlungsmittelabfluss durch Zahlungen für Versicherungsfälle<br />

und den mit dem Geschäft in Verbindung stehenden<br />

Kosten den Zahlungsmittelzufluss aus Beiträgen sowie aus<br />

laufenden Kapitalanlagen übersteigen würde. In der Schaden-<br />

und Unfallversicherung ist zu differenzieren zwischen<br />

Zahlungen für Versicherungsfälle, für die bereits in den<br />

Vorjahren Schadenrückstellungen gebildet wurden, und<br />

unmittelbaren Zahlungen, das heißt Zahlungen für im laufenden<br />

Geschäftsjahr angefallene Schäden.<br />

Soweit für Versicherungsfälle Schadenrückstellungen<br />

ge bildet werden, lässt sich das Liquiditätsrisiko durch unser<br />

Asset-Liability-Management, bei dem sich die Kapitalanlage<br />

am Charakter der Verbindlichkeiten orientiert, minimieren.<br />

Die unmittelbaren Zahlungen stellen nur einen Teil<br />

der insgesamt zu leistenden Zahlungen dar, deren Anteil<br />

nach unserer Erfahrung im Zeitablauf stabil ist, sodass sich<br />

auch diesbezüglich die Liquiditätsrisiken durch das Asset-<br />

Liability-Management entsprechend reduzieren lassen.<br />

Die Tabelle auf der Vorseite zeigt, dass in den zurückliegenden<br />

Kalenderjahren durchweg eine positive Liquiditätssituation<br />

vorlag.<br />

Weitere Angaben zum Liquiditätsrisiko machen wir im Risikobericht,<br />

Seite 37 f.<br />

Auswirkungen auf das Eigenkapital sowie die<br />

Konzern‑Gewinn‑und‑Verlust‑Rechnung<br />

Im Rahmen eines Angemessenheitstests nach IFRS 4<br />

werden die versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

sowie die aktivierten Abschlusskosten regelmäßig auf ihre<br />

Angemessenheit überprüft. Wenn eine derartige Überprüfung<br />

ergibt, dass die ursprünglichen Sicherheitsmargen<br />

in den biometrischen Rechnungsgrundlagen bzw. in den<br />

Annahmen zur Diskontierung der Rückstellungen und zum<br />

Storno vollständig aufgebraucht sind, erfolgt eine Anpassung.<br />

Dabei sind die Möglichkeiten zur Überschussanpassung<br />

zu berücksichtigen. Sofern eine Anpassung erforderlich<br />

ist, erfassen wir einen Fehlbetrag erfolgswirksam in der<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung.<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Quantitative Auswirkungen von Veränderungen<br />

der Annahmen auf das langfristige<br />

Versicherungsgeschäft<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> misst die Sensitivität ihres<br />

langfristigen Versicherungsgeschäfts in der Lebens- und<br />

Krankenversicherung mithilfe eines ökonomischen Bewertungsansatzes<br />

im Rahmen der Embedded-Value-Berechnungen.<br />

Dabei werden mehr als 94 % des langfristigen<br />

Versicherungsgeschäfts abgedeckt. Die Abweichungen<br />

gegenüber der Einbeziehung des gesamten Versicherungsbestands<br />

sind vernachlässigbar.<br />

Die in der Tabelle auf der folgenden Seite angegebenen<br />

Sensitivitäten messen die Auswirkung von Veränderungen<br />

der Rechnungsgrundlagen zweiter Ordnung und der Kapitalmarktparameter<br />

auf den berechneten ökonomischen<br />

Wert unseres Geschäfts. Dabei sind unsere Maßnahmen zur<br />

Risikominderung sowie steuerliche Effekte berücksichtigt.<br />

<strong>ERGO</strong> hält unverändert an den strengen Vorschriften einer<br />

marktkonsistenten Bewertung zum Jahresende fest. Das<br />

niedrige Zinsniveau und die hohe Volatilität zum Stichtag<br />

31. Dezember <strong>2011</strong> führen vor allem in der Lebensversicherung<br />

aufgrund der langlaufenden Zinsgarantien zu starken<br />

Verwerfungen.<br />

Maßnahmen zur Risikominderung<br />

und -steuerung<br />

Die optimale Diversifikation unseres Portfolios erreichen<br />

wir durch den Einsatz eines ausgewogenen Instrumentariums<br />

an Maßnahmen. Eine zentrale Rolle nimmt hierbei<br />

die Risikomessung ein, da diese die Voraussetzung für die<br />

bewusste Steuerung unseres Portfolios schafft. Grundlage<br />

der Risikomessung ist unser internes Risikomodell.<br />

Der Ansatz der Diversifikation stößt allerdings dort an seine<br />

Grenzen, wo systematische Effekte – wie Zins-, Wechselkurs-<br />

oder Inflationsschwankungen – einen Großteil der<br />

Verträge oder gar Branchen gleichermaßen treffen und<br />

den sogenannten „Ausgleich im Kollektiv“ verhindern. Um<br />

auch solche systematischen Risiken zu beherrschen, setzen<br />

wir das Asset-Liability-Management ein. Dieses betrachtet<br />

Kapitalanlagen und versicherungstechnische Rückstellungen<br />

und Verbindlichkeiten simultan. Ziel des Asset-Liability-<br />

Managements ist es, die Wertschwankungen von Kapitalanlagen<br />

und versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

und Verbindlichkeiten zu synchronisieren und damit den<br />

Unternehmenswert zu stabilisieren. Wir gehen im Lagebericht<br />

auf den Seiten 35 f. genauer auf das Asset-Liability-<br />

Management ein.<br />

80


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die Verteilungen der Wertschwankungen von Kapitalanlagen<br />

und versicherungstechnischen Verbindlichkeiten nutzen<br />

wir zur Bestimmung der betriebsnotwendigen Risikokapitalia<br />

und aggregieren diese. Da das Gesamtrisikoprofil des<br />

Unternehmens im Modell bis in einzelne Risikobestandteile<br />

verfolgt werden kann, ist es möglich, die Auswirkungen<br />

wesentlicher Risiken zu messen. Für die Übernahme von<br />

Risiken wird das so ermittelte notwendige Risikokapital<br />

nach den Grundsätzen einer wertorientierten Unternehmenssteuerung<br />

nur zu Bedingungen bereitgestellt, die eine<br />

angemessene Rendite erwarten lassen. Durch regelmäßige<br />

Auswertung des internen Risikomodells sind wir in der Lage,<br />

auf Veränderungen in unserer Gesamtrisikosituation zeitnah<br />

zu reagieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.<br />

Die Produktgestaltung selbst sorgt ebenfalls für eine<br />

substanzielle Risikominderung und ist elementar für die<br />

Risikosteuerung in allen Geschäftsfeldern. In der Lebensversicherung<br />

werden überwiegend vorsichtige Rechnungsgrundlagen<br />

zur Festlegung der garantierten Leistungen<br />

verwendet; die Versicherungsnehmer erhalten über die<br />

garantierten Leistungen hinaus eine erfolgsabhängige<br />

Überschussbeteiligung. Mehr als 99 % der unter Erläuterung<br />

[16] „Deckungsrückstellung“ ausgewiesenen Beiträge<br />

entfallen auf derartige Verträge. Aufgrund der entsprechenden<br />

Margen in den Rechnungsgrundlagen ist es<br />

auch unter moderat veränderten Annahmen möglich, die<br />

eingegangenen Verpflichtungen zu erbringen, ohne eine<br />

Anpassung der Rückstellungen vornehmen zu müssen.<br />

Auch lassen sich im Falle adverser Entwicklungen die unter<br />

Erläuterung [18] „Rückstellung für Beitragsrückerstattung“<br />

ausgewiesene Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung<br />

sowie Teile der Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />

nach nationalen Vorschriften zum Risikoausgleich<br />

nutzen. Für die Krankenversicherung erfolgt zusätzlich eine<br />

erhebliche Risikominderung durch die Beitragsanpassungsklausel,<br />

die den meisten langfristigen Verträgen zugrunde<br />

liegt. Die passive Rückversicherung ist ein weiteres sehr<br />

wichtiges Instrument der Risikovorsorge. Hiermit verfolgen<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Embedded‑Value‑Sensitivitäten1 <strong>2011</strong> 2010<br />

Mio. € Mio. €<br />

Embedded Value am Bilanzstichtag 875 4.108<br />

Veränderung bei einem nachhaltigen Zinsanstieg um 100 BP 2.369 1.099<br />

Veränderung bei einem nachhaltigen Zinsrückgang um 100 BP −4.009 − 1.632<br />

Veränderung bei einem Rückgang des Werts von Aktien und Grundbesitz um 10 % −210 − 143<br />

Veränderungen bei einem Anstieg der Sterblichkeit um 5 % bei Verträgen mit überwiegendem Sterblichkeitsrisiko −48 − 29<br />

Veränderungen bei einem Rückgang der Sterblichkeit um 5 % bei Verträgen mit überwiegendem Langlebigkeitsrisiko −186 − 58<br />

Veränderung bei einem Anstieg der Morbidität um 5 % −85 − 28<br />

Veränderung bei einem Anstieg der Stornowahrscheinlichkeit um 10 % 112 14<br />

1 Beiträge abzüglich zum Bilanzstichtag garantierter Leistungen und Kosten (ohne Berücksichtigung fondsgebundener Produkte).<br />

wir insbesondere die Zielsetzung, die Volatilität der Nettoergeb<br />

nisse zu reduzieren. Dadurch verringert sich das<br />

betriebs not wendige Eigen- und Risikokapital, und gleichzeitig<br />

verbessert sich die Planbarkeit der Ergebnisse. Zur<br />

Ermittlung unseres Rück versicherungs bedarfs analysieren<br />

wir regelmäßig unter anderem die Brutto- / Netto-Exponierung<br />

unserer Ver sicherungs bestände mit besonderem<br />

Fokus auf den Bereich der Kumulgefahren und leiten daraus<br />

Handlungsfelder für die Steuerung der Rückversicherungsstruktur<br />

ab.<br />

Zudem schaffen wir, wo es nach nationalen Versicherungsaufsichts-<br />

und Rechnungslegungsregeln geboten ist,<br />

Rückstellungen für Schwankungen im Ergebnisverlauf, die<br />

jedoch keinen Eingang in unseren IFRS-Konzernabschluss<br />

finden.<br />

Aufgrund unseres heterogenen Gesamtversicherungsbestandes<br />

treten bei den versicherungstechnischen Risiken<br />

Ausgleichseffekte ein, die zusammen mit unseren vielfältigen<br />

risikopolitischen Maßnahmen das Gesamtrisiko deutlich<br />

mindern. Die versicherungstechnischen Risiken sind<br />

somit planbar und beherrschbar.<br />

Bonitätsrisiken aus passivem<br />

Rückversicherungsgeschäft<br />

Für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft<br />

ist darüber hinaus das Ausfallrisiko relevant.<br />

Für die in Rückdeckung gegebenen Rückstellungen ergeben<br />

sich Bonitäten unserer Rückversicherer gemäß der Tabelle<br />

auf der folgenden Seite.<br />

Hiervon sind 94 % unmittelbar durch Depots besichert. Ein<br />

Bonitätsrisiko für diesen Anteil entfällt. Angaben zu Risiken<br />

aus dem Ausfall von Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft<br />

machen wir im Risikobericht auf Seite 34.<br />

81


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Marktrisiken aus<br />

Finanzinstrumenten – Sensitivitätsanalyse<br />

Die Sensitivitätsanalyse zeigt den Effekt von Kapitalmarktereignissen<br />

auf den Wert der Kapitalanlagen sowie die<br />

entsprechenden Auswirkungen auf die Gewinn-und-<br />

Verlust- Rechnung. Aktien-, Zins- und Währungssensitivitäten<br />

werden unabhängig voneinander, das heißt ceteris<br />

paribus, durchgeführt. Basis dafür ist die Bestimmung<br />

der Marktwertände rung unter ausgewählten Kapitalmarktszenarien,<br />

die wie folgt durchgeführt wird:<br />

Der Analyse der Aktien und Aktienderivate liegt eine<br />

Marktwertänderung von ± 10 %, ± 30 % des deltagewichteten<br />

Exposures zugrunde. Für zinssensitive Instrumente<br />

hingegen wird die Marktwertänderung einer globalen Zinsänderung<br />

in Höhe von ± 100 BP, -50 BP und + 200 BP über<br />

Duration und Konvexität bestimmt. Die Reaktion von Zinsderivaten<br />

auf die Marktwertänderung des Underlyings wird<br />

über das Delta des Derivats berücksichtigt. Im Gegensatz<br />

hierzu betrifft die Währungsveränderung sowohl zins- als<br />

auch aktiensensitive Instrumente und den Beteiligungsbereich.<br />

Die Bestimmung der Sensitivität von Instrumenten<br />

in Fremdwährung erfolgt durch Multiplikation des Euro-<br />

Marktwerts mit der angenommenen Wechselkursänderung<br />

von ± 10 %. Beteiligungen und alternative Anlagen (Private<br />

Equity, Hedgefonds und Commodities) werden zusammen<br />

mit den Aktien analysiert.<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

In Rückdeckung gegebene versicherungstechnische Rückstellungen nach Rating <strong>2011</strong><br />

2010<br />

%<br />

%<br />

AAA 3 3<br />

AA 62 61<br />

A 13 35<br />

BBB und geringer − −<br />

Kein Rating verfügbar 22 1<br />

Die im Folgenden aufgeführten Effekte der Kapitalmarktereignisse<br />

berücksichtigen nicht die Steuer sowie die Rückstellung<br />

für Beitragsrückerstattung (Bruttodarstellung). Das<br />

heißt, die Analyse berücksichtigt nicht die Effekte, die sich<br />

aufgrund der Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer<br />

in der Personenversicherung ergeben. Die nachfolgend<br />

dargestellten Auswirkungen auf die Ergebnisse und<br />

das Eigenkapital würden sich bei Berücksichtigung dieser<br />

Effekte erheblich reduzieren. Es wird auch davon ausgegangen,<br />

dass die Änderungen am Kapitalmarkt instantan<br />

eintreten und damit Limitsysteme und aktives Gegensteuern<br />

nicht greifen.<br />

Bei der Analyse wurden über 99 % der Kapitalanlagen der<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> berücksichtigt. Die Abweichungen<br />

gegenüber der Einbeziehung des gesamten Bestandes<br />

sind vernachlässigbar.<br />

Ein Anstieg der Aktienkurse wirkt sich zum überwiegenden<br />

Teil erfolgsneutral im Eigenkapital aus. Bei einem Kurs -<br />

anstieg resultierende Abschreibungen auf Absiche rungen<br />

werden erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

realisiert. Ein Rückgang der Aktienkurse hingegen spiegelt<br />

die Wertänderungen zum Großteil in der Gewinn-und-<br />

Verlust-Rechnung wieder. Hier werden Abschreibungen<br />

auf Aktien realisiert, die teilweise durch die ebenfalls<br />

erfolgswirksamen Zuschreibungen der Absicherungen<br />

kompensiert werden. Die nichtlinearen Effekte der<br />

Marktwertveränderung aktienkurs‑ Auswirkung auf den Auswirkung auf das Auswirkung auf den Auswirkung auf das<br />

sensitiver Kapitalanlagen<br />

Gewinn/Verlust1 Gewinn/Verlust1 Eigenkapital1 <strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

2010<br />

Aktienkursveränderung<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Anstieg um 30 % − 123 352 − 43 633<br />

Anstieg um 10 % − 41 117 − 15 211<br />

Rückgang um 10 % − 42 − 35 − 125 − 71<br />

Rückgang um 30 % − 158 − 69 − 447 − 140<br />

Marktwerte zum 31.12. 1.876 2.879<br />

1 Bruttodarstellung (vor Steuern und Überschussbeteiligung).<br />

82<br />

Eigenkapital 1


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Ab sicherungs maßnahmen zum Beispiel durch Puts oder<br />

andere asym metrische Strategien sind wegen des ge wählten<br />

deltagewichteten Ansatzes in dieser Darstellung nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Die festverzinslichen Kapitalanlagen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

reagieren auf Zinsänderungen marktwertig<br />

ähnlich einer Kupon-Anleihe mit ca. sieben Jahren Restlaufzeit.<br />

Da ein Teil der Kapitalanlagen zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bewertet wird, weichen die ausgewiesenen<br />

Effekte jedoch hiervon ab.<br />

Die Auswirkungen auf die Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

sind im Vergleich zu den Auswirkungen auf das Eigenkapital<br />

bei Zinsänderungen gering, da der größte Teil der<br />

bilanziell berücksichtigten Wertänderungen der festverzinslichen<br />

Anlagen erfolgsneutral über das Eigenkapital<br />

gebucht wird. Auch werden rund 50 % der bei dieser<br />

Analyse berücksichtigten Kapitalanlagen zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bewertet, sodass Veränderungen der<br />

Marktwerte im Abschluss keine Auswirkungen haben.<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zu Art und Ausmaß von Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Marktwertveränderung<br />

Auswirkung auf den Auswirkung auf das Auswirkung auf den Auswirkung auf das<br />

zinssensitiver Kapitalanlagen<br />

Gewinn/Verlust1 Eigenkapital1 Gewinn/Verlust1 Eigenkapital1 <strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

2010<br />

Zinsveränderung<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Anstieg um 200 BP − 502 − 5.085 − 133 − 5.637<br />

Anstieg um 100 BP −352 − 2.710 − 185 − 2.934<br />

Rückgang um 50 BP 251 1.480 182 1.553<br />

Rückgang um 100 BP 552 3.044 424 3.164<br />

Marktwerte zum 31.12. 110.487 105.881<br />

1 Bruttodarstellung (vor Steuern und Überschussbeteiligung).<br />

Ökonomisch steht dem Eigenkapitaleffekt der festverzinslichen<br />

Kapitalanlagen die Änderung des ökonomischen<br />

Wertes der Verbindlichkeiten gegenüber. Deshalb steuert<br />

unser Asset-Liability-Management die Kapitalanlagen so,<br />

dass sich die Wirkung von Zinsänderungen auf den Wert<br />

der Kapitalanlagen und auf den ökonomischen Wert der<br />

Verbindlichkeiten gegenseitig aufheben. Diese Gegenposition<br />

ist jedoch bilanziell nicht wirksam, da bilanziell<br />

wesentliche Teile der Verbindlichkeiten nicht auf der Basis<br />

der aktuellen Zinskurven bewertet werden.<br />

Etwas über die Hälfte des berücksichtigten Fremdwährungsexposures<br />

resultiert aus dem Britischen Pfund, etwa ein<br />

Viertel aus US-Dollar-notierten Investments. Die geringe<br />

Sensitivität gegenüber Wechselkursveränderungen ist auf<br />

eine umfassende Währungsabsicherung zurückzuführen.<br />

Bei dieser Analyse ist ein Anstieg um 10 % im Wechselkurs<br />

als eine Aufwertung der ausländischen Währung um 10 %<br />

im Vergleich zum Euro zu verstehen.<br />

Marktwertveränderung wechsel‑<br />

Auswirkung auf den Auswirkung auf das Auswirkung auf den Auswirkung auf das<br />

kurssensitiver Kapitalanlagen<br />

Gewinn/Verlust1 Eigenkapital1 Gewinn/Verlust1 Eigenkapital1 <strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

2010<br />

Wechselkursveränderung<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Anstieg um 10 % 154 18 160 20<br />

Rückgang um 10 % −154 − 18 −160 − 20<br />

Marktwerte zum 31.12. 3.868 4.566<br />

1 Bruttodarstellung (vor Steuern und Überschussbeteiligung).<br />

83


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[1] Geschäfts‑ oder Firmenwerte<br />

In dem Aktivposten ist als signifikanter Geschäfts- oder<br />

Firmenwert der Geschäfts- oder Firmenwert der <strong>ERGO</strong> Previdenza<br />

aus dem Erwerb im Geschäftsjahr 2000 enthalten.<br />

Als signifikant im Sinne von IAS 36.134 und IAS 36.135<br />

betrachten wir Beträge, die mehr als 30 Mio. € des gesamten<br />

Konzerngeschäfts- oder Firmenwertes ausmachen.<br />

Zuordnung der Geschäfts‑ oder Firmenwerte zu<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />

Zur Werthaltigkeitsprüfung werden die Geschäfts- oder<br />

Firmenwerte den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />

(ZMGE) zugeordnet, die aus den Synergien des<br />

Unter nehmens zusammenschlusses Nutzen ziehen sollten.<br />

Gleichzeitig stellt die Einheit, zu der der Geschäfts- oder<br />

Firmenwert zugeordnet worden ist, die niedrigste Ebene<br />

dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne<br />

Managementzwecke überwacht wird. Wir haben die<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte legalen Einheiten bzw. Gruppen<br />

von legalen Einheiten zugeordnet.<br />

Unsere Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31. Dezember<br />

<strong>2011</strong> wurden alle einer zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit zugewiesen.<br />

Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Akquisition (Jahr der Akquisition) 1997 2000<br />

ZMGE oder Gruppe von ZMGE<br />

<strong>ERGO</strong><br />

DKV Seguros Previdenza Übrige Gesamt Gesamt<br />

Bruttobuchwert 31.12. Vorjahr 49,5 43,1 574,1 666,8 659,4<br />

Kumulierte Abschreibungen 31.12. Vorjahr − 10,0 379,9 389,9 275,0<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 49,5 33,1 194,3 276,9 384,4<br />

Währungsänderungen − − − 0,4 − 0,4 4,8<br />

Zugänge − − − − 2,6<br />

Abgänge 49,5 − − 49,5 −<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen − − 21,4 21,4 114,9<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr − 33,1 172,5 205,6 276,9<br />

Kumulierte Abschreibungen 31.12. Geschäftsjahr − 10,0 401,3 411,3 389,9<br />

Bruttobuchwert 31.12. Geschäftsjahr − 43,1 573,8 616,9 666,8<br />

84


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die Werthaltigkeitsprüfungen des als signifikant eingestuften<br />

Geschäfts- oder Firmenwertes wurden auf Basis folgender<br />

Annahmen durchgeführt:<br />

Der erzielbare Betrag für <strong>ERGO</strong> Previdenza, Mailand (Value<br />

in Use) wurde auf Basis des im Personenversicherungsgeschäft<br />

üblichen Market Consistent Embedded Value abgeleitet.<br />

Die zugrunde gelegten Kapital marktpara meter bzw.<br />

-volatilitäten basieren auf dem Stichtag 31. Dezember 2010.<br />

An haltspunkte für einen Wertminderungsbedarf waren<br />

auch hier nicht ersichtlich. In Bezug auf die unterstellten<br />

ver sicherungstechnischen Risiken, Kostenannahmen<br />

und Kapital marktparameter bzw. -volatilitäten wurden<br />

Sensitivitäts analysen durchgeführt. Die unter den geänderten<br />

An nahmen ermittelten Werte lagen stets über dem<br />

Buch wert der betrachteten zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit.<br />

Bei den Werthaltigkeitsprüfungen der übrigen Geschäfts-<br />

oder Firmenwerte wurden folgende Annahmen zugrunde<br />

gelegt:<br />

• Die Ableitung der erzielbaren Beträge erfolgte auf Basis<br />

des Ertragswertverfahrens bzw. des Market Consistent<br />

Embedded Value-Konzeptes.<br />

• Der bei den Ertragswertberechnungen verwendete<br />

Diskontzinssatz wurde in Form der Eigenkapitalkosten<br />

ermittelt und liegt – abhängig von der betrachteten<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheit – in einer Bandbreite<br />

zwischen 7,6 % und 14,3 %.<br />

• Bei der Berechnung des Diskontzinssatzes wendeten wir<br />

das Capital Asset Pricing Model (CAPM) an. Der Diskontzins<br />

berechnet sich aus einem risikolosen Basiszins<br />

zuzüglich eines Risikozuschlags unter Berücksich tigung<br />

eines geschäftsspezifischen Beta-Faktors. Gemäß<br />

IAS 36 wird dabei zur Ableitung der Kapitalkostenbestandteile<br />

(Risikozuschlag, Kapitalstruktur) auf eine<br />

Peergroup zurückgegriffen, die aus internatio nalen<br />

Erstversicherungsunternehmen besteht. Die Herleitung<br />

des risikolosen Basiszinssatzes sowie des Beta-Faktors<br />

basiert auf Marktdaten. Zur Extrapolation jenseits der<br />

detaillierten Zahlungsstromplanung wurde eine Wachstumsrate<br />

von 0,5 % bis 1,5 % angewendet.<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Es handelt sich um eine Berechnung vor Steuern. Eine<br />

Überleitung zu den Kapitalkosten der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

ist nicht möglich.<br />

Die übrigen Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von<br />

172,5 (194,3) Mio. € wurden diversen zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten zugeordnet.<br />

Wertminderungsaufwand der Periode<br />

Bei den Werthaltigkeitsprüfungen der Geschäfts- oder<br />

Firmen werte wurde im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> eine Wertminderung<br />

in Höhe von 21,4 Mio. € ermittelt. Dieser wurde<br />

erfolgswirksam in der Position Abschreibungen auf Ge-<br />

schäfts- oder Firmenwerte erfasst und ist auf folgenden<br />

Sach verhalt zurückzuführen:<br />

Aufgrund der schwierigen Marktverhältnisse im südkoreanischen<br />

Kfz-Versicherungsgeschäft, zunehmend sichtbarer<br />

Regulierung sowie eines mittelfristig eingetrübten Chancen-<br />

und Risikenprofils haben wir im ersten Quartal <strong>2011</strong> den<br />

Geschäfts- oder Firmenwert der <strong>ERGO</strong> Daum Direct General<br />

Insurance Co. Ltd., Seoul, auf Werthaltig keit getestet. Diese<br />

Prüfung führte zu einer vollständigen Abschreibung des<br />

Geschäfts- oder Firmenwerts von 21,4 Mio. €. Zusätzlich<br />

wurden in diesem Zusammenhang weitere immaterielle<br />

Vermögenswerte von 6,2 Mio. € sowie Aktiva in Höhe von<br />

8,8 Mio. € wertberichtigt.<br />

Die Werthaltigkeitsprüfung hat auf der Ebene der zah lungs -<br />

mittel gene rie renden Einheit <strong>ERGO</strong> Daum Direct General<br />

Insurance Co. Ltd., Seoul, stattgefunden. Als Value in Use<br />

wurde der erzielbare Betrag dieser zah lungs mittelgenerierenden<br />

Einheit mithilfe eines Ertragswertan sat zes ermittelt.<br />

Die Diskontierungsfaktoren wurden anhand lokaler<br />

Kapitalmarktdaten ermittelt und lagen in einer Bandbreite<br />

von 8,0 % bis 9,3 %. Geeignete Werte aus Vergleichs transaktionen<br />

konnten nicht zugrunde gelegt werden.<br />

85


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[2] Sonstige immaterielle Vermögenswerte<br />

In den erworbenen Versicherungsbeständen sind mit<br />

161,0 Mio. € fortgeführte Buchwerte enthalten, die aus<br />

dem Erwerb der Bank Austria Creditanstalt Versicherung AG<br />

resultieren. Die übrigen immateriellen Vermögenswerte<br />

schließen grundstücksgleiche Rechte von 10,4 (6,0) Mio. €<br />

ein. Die Zugänge resultieren im Wesentlichen aus erworbener<br />

und selbst erstellter Software, bei der unter anderem<br />

der Ausbau des einheitlichen Bestandsführungssystems<br />

in unseren ausländischen Tochterunternehmen<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Entwicklung im Erworbene<br />

Software Erworbene Erworbene Erworbene<br />

Übrige Gesamt Gesamt<br />

Geschäftsjahr Versiche‑<br />

Marken‑ Vertriebs‑ Lizenzen/<br />

rungs‑<br />

namen netze/ Patente<br />

bestände<br />

Kunden‑<br />

stämme<br />

Selbst Sonstige Selbst Sonstige<br />

geschaffen<br />

geschaffen<br />

<strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> 2010<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Bruttobuchwert<br />

31.12. Vorjahr<br />

Kumulierte<br />

Abschreibungen<br />

639,1 287,5 470,5 51,0 249,6 2,4 − 34,0 1.734,2 1.628,6<br />

31.12. Vorjahr<br />

Bilanzwert<br />

400,1 241,8 355,6 29,2 79,6 1,7 − 4,0 1.111,9 1.013,7<br />

31.12. Vorjahr<br />

Währungs-<br />

239,0 45,8 115,0 21,9 170,0 0,7 − 29,9 622,3 614,9<br />

änderungen<br />

Veränderung Kon-<br />

− − − 3,6 − 0,4 − 0,8 − − − 0,3 − 5,1 2,9<br />

solidierungskreis − 10,5 − 1,1 − 3,1 − − 0,1 − − 1,2 − 13,6 −<br />

Zugänge − 15,9 75,9 1,8 − 1,0 − 7,5 102,2 126,6<br />

Abgänge − 1,7 21,3 − − 0,1 − 0,6 23,7 5,4<br />

Umgliederungen<br />

Planmäßige<br />

− 0,1 − 0,6 − − − − 0,1 − 0,4 − 3,9<br />

Abschreibungen<br />

Außerplanmäßige<br />

46,7 3,3 43,8 6,0 20,0 0,4 − 3,7 123,9 124,0<br />

Abschreibungen 1,4 3,4 5,1 1,5 7,9 − − 1,0 20,3 4,7<br />

Zuschreibungen<br />

Bilanzwert 31.12.<br />

14,2 − − − − − − − 14,2 15,9<br />

Geschäftsjahr<br />

Kumulierte<br />

Abschreibungen<br />

31.12.<br />

194,7 52,2 113,3 15,8 141,3 1,2 − 33,2 551,7 622,3<br />

Geschäftsjahr<br />

Bruttobuchwert<br />

31.12.<br />

391,7 247,7 365,8 33,0 53,1 2,1 0,2 11,5 1.105,0 1.111,9<br />

Geschäftsjahr 586,4 299,9 479,1 48,7 194,4 3,4 0,2 44,7 1.656,7 1.734,2<br />

vorangetrieben wurde. Die außerplanmäßigen Abschreibungen<br />

sind im Wesentlichen durch Markt wert an pas sung en<br />

begründet. Ver fügungs beschränkungen bzw. Verpfändungen<br />

als Sicherheit bestehen in Höhe von 4,4 (4,4) Mio. €.<br />

Ver pflichtungen zum Erwerb sonstiger imma terieller Vermögens<br />

werte belaufen sich auf 1,7 (0,6) Mio. €. Bei Softwareprojekten<br />

wurden Aufwendungen für Forschung und<br />

Entwicklung von 15,8 (15,6) Mio. € nicht aktiviert, sondern<br />

als Aufwand erfasst.<br />

86


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[3] Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken<br />

Für den Grundbesitz bestehen in Höhe von 742,2 (995,4) Mio. €<br />

Verfügungsbeschränkungen beziehungsweise Verpfändungen<br />

als Sicherheit.<br />

Die Veränderung im Konsolidierungskreis betrifft im<br />

Wesentlichen den Abgang der Immobilie Capital Square<br />

mit einem Buchwert von 239,4 Mio. €, welcher aus dem<br />

Verkauf der Capital Square Pte. Ltd., Singapur, resultiert.<br />

Die außerplanmäßigen Abschreibungen und die Zuschreibungen<br />

sind im Wesentlichen durch Marktwertanpassungen<br />

begründet. Jedes Grundstück wird separat zum<br />

Bilanzstichtag bewertet, sofern keine Bewertungseinheit<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Bruttobuchwert 31.12. Vorjahr 3.529,3 3.439,6<br />

Kumulierte Abschreibungen 31.12. Vorjahr 810,4 747,9<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 2.718,9 2.691,7<br />

Währungsänderungen −8,1 44,2<br />

Veränderung Konsolidierungskreis −268,6 −<br />

Zugänge 34,0 80,5<br />

Abgänge 36,9 61,7<br />

Zuschreibungen 3,3 2,7<br />

Planmäßige Abschreibungen 56,9 55,2<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen 44,7 28,9<br />

Umgliederung 6,0 45,7<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 2.347,1 2.718,9<br />

Kumulierte Abschreibungen 31.12. Geschäftsjahr 834,3 810,4<br />

Bruttobuchwert 31.12. Geschäftsjahr 3.181,5 3.529,3<br />

Zeitwert 31.12. Geschäftsjahr 3.151,6 3.644,5<br />

gebildet wurde. Bewertungen führen im Wesentlichen<br />

konzerninterne sowie in Einzelfällen externe Gutachter<br />

durch. Maßgeblich für die Bewertung ist die Ermittlung der<br />

Nachhaltigkeit von Einnahmen- und Ausgabenströmen<br />

unter Berücksichtigung der Entwicklung der Marktgegebenheiten<br />

am jeweiligen Standort der Immobilie. Der beizulegende<br />

Zeitwert wird objektindividuell bestimmt, indem die<br />

zukünftigen Einzahlungsüberschüsse auf den Bewertungszeitpunkt<br />

diskontiert werden. In Abhängigkeit von der Art<br />

der Immobilie werden dabei Zinssätze für Wohngebäude<br />

von 3,3 % bis 5,5 %, für Bürogebäude von 4,0 % bis 8,0 %<br />

sowie für Einzelhandel von 4,0 % bis 8,3% verwendet.<br />

87


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[4] Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen<br />

Der Zeitwert der Anteile an assoziierten Unternehmen, die<br />

in der Regel nach der Equity-Methode bewertet werden,<br />

beläuft sich zum Stichtag auf 776,0 (837,2) Mio. €. Der Zeitwert<br />

der Anteile an assoziierten Unternehmen, die nach<br />

der Equity-Methode bewertet werden, enthält Anteile<br />

in Höhe von 62,2 (70,5) Mio. €, für die öffentlich notierte<br />

Marktpreise existieren. Im Geschäftsjahr wurden Verluste<br />

assoziierter Unternehmen von 11,4 (13,9) Mio. € nicht<br />

erfasst. Insgesamt betragen die von assoziierten Unternehmen<br />

hervorgerufenen und nicht erfassten Verluste<br />

25,8 (14,4) Mio. €.<br />

[5] Hypothekendarlehen und übrige Darlehen<br />

[5a]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Die Vermögenswerte aller assoziierten Unternehmen<br />

betragen aggregiert 5.722,2 (7.906,1) Mio. €, die Schulden<br />

4.411,3 (5.999,6) Mio. €, die Jahresergebnisse 7,1<br />

(− 40,7) Mio. € sowie die Umsätze 715,5 (1.028,0) Mio. €.<br />

Für die nicht nach der Equity-Methode bewerteten assoziierten<br />

Unternehmen ergeben sich Vermögenswerte<br />

von 91,5 (301,5) Mio. €, Schulden von 64,6 (274,8) Mio. €,<br />

Jahresergebnisse von − 1,1 (− 0,8) Mio. € und Umsätze<br />

von 111,1 (111,7) Mio. €.<br />

Die Aufstellung des gesamten Anteilsbesitzes finden Sie im<br />

Abschnitt „Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember<br />

<strong>2011</strong> gemäß § 313 Abs. 2 HGB“.<br />

Zusammensetzung der Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen <strong>2011</strong><br />

Mio. €<br />

Verbundene Unternehmen<br />

zum beizulegenden Zeitwert bewertet<br />

Assoziierte Unternehmen<br />

120,7 113,6<br />

nach der Equity-Methode bewertet 410,6 515,8<br />

zum beizulegenden Zeitwert bewertet 12,3 12,9<br />

422,9 528,7<br />

Gesamt 543,6 642,3<br />

Hypothekendarlehen und übrige Darlehen Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten<br />

Zeitwert<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Hypothekendarlehen 4.408,0 4.483,8 4.852,4 4.771,3<br />

Darlehen und Vorauszahlungen auf Versicherungsscheine 601,0 611,7 601,0 611,8<br />

Übrige Darlehen 48.205,6 43.599,1 51.384,8 44.845,9<br />

Gesamt 53.214,6 48.694,6 56.838,2 50.229,0<br />

Bei den übrigen Darlehen handelt es sich überwiegend<br />

um Staatsanleihen, Pfandbriefe sowie Schuldscheindarlehen<br />

von Banken.<br />

Der beizulegende Zeitwert der Hypothekendarlehen und<br />

übrigen Darlehen bestimmt sich nach anerkannten Bewertungsmethoden<br />

in Einklang mit dem Barwertprinzip unter<br />

Berücksichtigung beobachtbarer Marktparameter.<br />

88<br />

2010<br />

Mio. €


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[5b]<br />

Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />

führenden internationalen Ratingagenturen. Abweichend<br />

von der rein ökonomischen Sichtweise repräsen tiert gemäß<br />

IFRS 7 der Buchwert der Darlehen die maxi male Kredit-<br />

[5c]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Ratingkategorien<br />

Fortgeführte<br />

Übrige Darlehen<br />

Anschaffungskosten<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

AAA 23.954,6 22.207,2<br />

AA 17.250,6 16.100,8<br />

A 4.690,6 4.441,4<br />

BBB 804,3 392,5<br />

BB und niedriger 170,8 110,3<br />

Kein Rating 1.334,7 347,0<br />

Gesamt 48.205,6 43.599,1<br />

expo nierung zum Bilanzstichtag. Bei den Hypothekendarlehen<br />

sowie den Darlehen und Voraus zah lungen auf<br />

Versicherungsscheine besteht praktisch kein Kreditrisiko.<br />

Fälligkeitsstruktur<br />

Fortgeführte<br />

Zeitwert<br />

Hypothekendarlehen und übrige Darlehen<br />

Anschaffungskosten<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Restlaufzeiten<br />

bis zu einem Jahr 2.009,5 1.742,9 2.021,4 1.812,0<br />

mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 1.358,1 1.491,1 1.395,9 1.543,1<br />

mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 2.118,0 1.450,7 2.217,7 1.502,5<br />

mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 3.013,8 2.145,0 3.221,7 2.255,8<br />

mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 2.193,2 3.256,6 2.322,3 3.459,8<br />

mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 13.428,1 13.223,1 14.255,9 13.717,3<br />

mehr als zehn Jahre 29.093,9 25.385,3 31.403,3 25.938,5<br />

Gesamt 53.214,6 48.694,6 56.838,2 50.229,0<br />

[6] Sonstige Wertpapiere<br />

[6a]<br />

Sonstige Wertpapiere –<br />

Fortgeführte<br />

Unrealisierte<br />

Zeitwert<br />

gehalten bis zur Endfälligkeit<br />

Anschaffungskosten<br />

Gewinne/Verluste<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Staatsanleihen<br />

Schuldtitel von<br />

− − − − − −<br />

Banken und Sparkassen 13,4 42,1 0,1 0,9 13,5 43,0<br />

Gesamt 13,4 42,1 0,1 0,9 13,5 43,0<br />

89


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[6b]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Kapitalanlagen<br />

<strong>2011</strong><br />

zu einem Level der Bewertungshierarchie<br />

Level 1 Level 2 Level 3 Gesamt<br />

Sonstige Wertpapiere, jederzeit veräußerbar<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

festverzinslich 37.558,1 13.229,9 140,6 50.928,6<br />

nicht festverzinslich 1.439,8 155,2 1.066,3 2.661,4<br />

Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen<br />

38.997,9 13.385,1 1.206,9 53.589,9<br />

verbundene nicht konsolidierte Unternehmen − − 120,7 120,7<br />

assoziierte Unternehmen (nicht nach der Equity-Methode bewertet) − − 12,3 12,3<br />

Sonstige Wertpapiere, erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />

− − 133,0 133,0<br />

Handelsbestände (inkl. Derivate) 1 147,1 802,1 − 949,2<br />

Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert − 164,5 − 164,5<br />

147,1 966,6 − 1.113,7<br />

Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen 5.092,0 − − 5.092,0<br />

Gesamt 44.237,0 14.351,7 1.339,9 59.928,6<br />

Aufteilung in % 74 24 2 100<br />

1 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter.<br />

Überleitungsrechnung<br />

Sonstige Wertpapiere −<br />

Anteile Sonstige Wertpapiere − Gesamt<br />

der dem Level 3<br />

jederzeit veräußerbar<br />

erfolgswirksam<br />

zugeordneten Kapitalanlagen<br />

zum Zeitwert bewertet<br />

Fest‑ Nicht fest‑ Verbundene Assoziierte Handels ‑ Bestände, als<br />

verzinslich verzinslich nicht kon‑ Unter‑ bestände erfolgswirksam<br />

solidierte nehmen zum Zeitwert<br />

Unter‑<br />

bewertet<br />

nehmen<br />

klassifiziert<br />

1 (inkl.<br />

Derivate) 2<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Bilanzwert 31.12.2010<br />

Gewinne und Verluste<br />

in der Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />

188,5 441,9 113,6 12,9 − − 756,8<br />

erfasste Gewinne (Verluste)<br />

im Eigenkapital erfasste<br />

5,2 − 5,1 − 23,0 − 0,1 − − − 23,0<br />

Gewinne (Verluste) − 5,4 30,3 5,9 0,2 − − 31,0<br />

− 0,2 25,2 − 17,1 0,1 − − 8,0<br />

Erwerb 95,8 203,1 58,0 0,1 − − 357,0<br />

Verkäufe<br />

Übertragung<br />

− 91,9 − 47,6 − 35,8 − 0,8 − − − 176,0<br />

in Level 3 − 446,7 29,0 − − − 475,7<br />

aus Level 3 − 51,6 − 2,9 − 27,0 − − − − 81,5<br />

− 51,6 443,8 1,9 − − − 394,1<br />

Marktwertveränderung Derivate − − − − − − −<br />

Bilanzwert 31.12.<strong>2011</strong><br />

In der Konzern-Gewinn-und-<br />

Verlust-Rechnung erfasste Gewinne<br />

(Verluste), die auf die zum Ende des<br />

Geschäftsjahres ausgewiesenen<br />

140,6 1.066,3 120,7 12,3 − − 1.339,9<br />

Kapitalanlagen entfallen − 3,5 − − 10,8 − − − 7,3<br />

1 nicht nach der Equity-Methode bewertet.<br />

2 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter.<br />

Im Geschäftsjahr haben wir weitere Teile der Asset-backed<br />

Securities / Mortgage-backed Securities in unserem Bestand<br />

von Level 3 auf Level 2 umgegliedert. Bei der Bewertung<br />

dieser Bestände konnte nun wieder ausschließlich auf<br />

beobachtbare Marktparameter zurückgegriffen werden.<br />

Gleichzeitig erfolgte eine Umgliederung der Anteile an<br />

90


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Immobilienfonds sowie der derivativen Bestandteile von<br />

Variable Annuities von Level 2 in Level 3, da wir bei deren<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Kapitalanlagen<br />

2010<br />

zu einem Level der Bewertungshierarchie<br />

Level 1 Level 2 Level 3 Gesamt<br />

Sonstige Wertpapiere, jederzeit veräußerbar<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

festverzinslich 37.615,0 16.074,0 188,5 53.877,5<br />

nicht festverzinslich 2.266,0 579,4 441,9 3.287,2<br />

Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen<br />

39.881,0 16.653,4 630,3 57.164,7<br />

verbundene nicht konsolidierte Unternehmen − − 113,6 113,6<br />

assoziierte Unternehmen (nicht nach der Equity-Methode bewertet) − − 12,9 12,9<br />

Sonstige Wertpapiere, erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />

− − 126,5 126,5<br />

Handelsbestände (inkl. Derivate) 1 8,5 444,9 − 453,4<br />

Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert − 241,6 − 241,6<br />

8,5 686,5 − 695,0<br />

Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen 4.957,2 − − 4.957,2<br />

Gesamt 44.846,7 17.339,9 756,8 62.943,4<br />

Aufteilung in % 71 28 1 100<br />

1 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter.<br />

Überleitungsrechnung<br />

Sonstige Wertpapiere –<br />

Anteile Sonstige Wertpapiere − Gesamt<br />

der dem Level 3<br />

jederzeit veräußerbar<br />

erfolgswirksam<br />

zugeordneten Kapitalanlagen<br />

zum Zeitwert bewertet<br />

Fest‑ Nicht fest‑ Verbundene Assoziierte Handels ‑ Bestände, als<br />

verzinslich verzinslich nicht kon‑ Unter‑ bestände erfolgswirksam<br />

solidierte nehmen zum Zeitwert<br />

Unter‑<br />

bewertet<br />

nehmen<br />

klassifiziert<br />

1 (inkl.<br />

Derivate) 2<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Bilanzwert 31.12.2009<br />

Gewinne und Verluste<br />

in der Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />

394,8 308,1 − − 0,1 − 703,0<br />

erfasste Gewinne (Verluste)<br />

im Eigenkapital erfasste<br />

18,3 − 96,1 − 0,1 − 0,4 0,2 − − 78,1<br />

Gewinne (Verluste) 4,7 4,6 3,9 0,2 − − 13,5<br />

23,0 − 91,5 3,8 − 0,2 0,2 − − 64,6<br />

Erwerb 1.029,8 170,2 2,2 − 0,7 − 1.202,9<br />

Verkäufe<br />

Übertragung<br />

− 453,5 − 60,7 − − − 0,5 − − 514,6<br />

in Level 3 3,1 117,7 118,4 13,0 − − 252,2<br />

aus Level 3 − 808,8 − 2,0 − 10,7 − − − − 821,5<br />

− 805,7 115,6 107,7 13,0 − − − 569,4<br />

Marktwertveränderung Derivate − − − − − 0,5 − − 0,5<br />

Bilanzwert 31.12.2010<br />

In der Konzern-Gewinn-und-<br />

Verlust-Rechnung erfasste Gewinne<br />

(Verluste), die auf die zum Ende des<br />

Geschäftsjahres ausgewiesenen<br />

188,5 441,9 113,6 12,9 − − 756,8<br />

Kapitalanlagen entfallen − − 63,0 − − − − − 63,0<br />

1 nicht nach der Equity-Methode bewertet.<br />

2 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter.<br />

Bewertung im Geschäftsjahr auch nicht am Markt beobachtbare<br />

Parameter berücksichtigt haben.<br />

91


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[6c]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Sonstige Wertpapiere –<br />

Fortgeführte<br />

Unrealisierte<br />

Zeitwert<br />

jederzeit veräußerbar<br />

Anschaffungskosten<br />

Gewinne/Verluste<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Festverzinslich<br />

Staatsanleihen<br />

Deutschland 5.467,6 4.444,2 518,7 256,1 5.986,3 4.700,3<br />

übrige EU 13.183,5 15.854,7 − 649,5 − 822,0 12.534,0 15.032,7<br />

USA 83,7 360,2 1,8 − 1,5 85,5 358,7<br />

sonstige 1.085,7 854,9 − 5,9 20,1 1.079,8 875,0<br />

Schuldtitel von<br />

19.820,5 21.513,9 − 134,9 − 547,3 19.685,6 20.966,6<br />

Kapitalgesellschaften 23.429,8 24.001,7 730,2 650,1 24.160,1 24.651,8<br />

sonstige 6.745,8 7.891,0 337,1 368,1 7.082,9 8.259,1<br />

Nicht festverzinslich<br />

49.996,1 53.406,6 932,4 470,9 50.928,6 53.877,5<br />

Aktien<br />

Investmentfonds<br />

691,9 1.231,6 68,1 249,2 760,0 1.480,8<br />

Aktienfonds 273,8 400,6 11,1 76,6 284,9 477,2<br />

Rentenfonds 407,8 306,8 − 1,1 − 3,7 406,7 303,1<br />

Immobilienfonds 481,7 509,2 10,0 9,6 491,7 518,9<br />

1.163,4 1.216,6 20,0 82,5 1.183,4 1.299,1<br />

sonstige 670,9 482,3 47,1 25,0 718,0 507,3<br />

2.526,2 2.930,5 135,2 356,7 2.661,4 3.287,2<br />

Gesamt 52.522,3 56.337,1 1.067,6 827,6 53.589,9 57.164,7<br />

Bei 2,6 (3,7) % des ausgewiesenen Bilanzwerts handelt es<br />

sich um börsennotierte Wertpapiere.<br />

Bei mehr als zwei Dritteln der Schuldtitel von Kapitalgesellschaften<br />

handelt es sich um Pfandbriefe sowie Anleihen<br />

von Banken und Landesbanken (mit Gewährträgerhaftung),<br />

Emissionen von Förderbanken und vergleichbaren<br />

Instituten; der übrige Bestand setzt sich zusammen aus<br />

Schuldtiteln von deutschen Gebietskörperschaften, wobei<br />

jedes Einzelrisiko weniger als 1,5 % ausmacht, Emissionen<br />

von Unternehmen außerhalb des Bankensektors und<br />

Asset-backed Securities / Mortgage-backed Securities, die<br />

weitgehend implizite Staatsgarantien oder ein überdurchschnittliches<br />

Rating aufweisen.<br />

Ab dem Geschäftsjahr <strong>2011</strong> werden bei den festverzinslichen<br />

Wertpapieren – jederzeit veräußerbar – die struk-<br />

turierten Produkte nicht mehr unter der Position Sonstige,<br />

sondern unter Schuldtitel von Kapitalgesellschaf ten aus -<br />

gewiesen. Die Ausweisänderung beträgt 4.897,8 (8.251,0)<br />

Mio. € beim Zeitwert.<br />

Von den unrealisierten Gewinnen / Verlusten in Höhe von<br />

1.067,6 (827,6) Mio. € ist nach Abzug von Aufwendungen für<br />

latente Beitragsrückerstattung, latenten Steuern und von<br />

nicht beherrschenden Anteilen am Eigenkapital sowie der<br />

Konsolidierungseffekte ein Betrag von 224,2 (213,6) Mio. €<br />

im Eigenkapital (übrige Rücklagen) enthalten.<br />

Verfügungsbeschränkungen bzw. Verpfändungen als<br />

Sicherheit bestehen in Höhe von 102,2 (112,4) Mio. €.<br />

1.198,1 (1.790,3) Mio. € der ausgewiesenen Wertpapiere<br />

sind an Dritte verliehen. Eine Ausbuchung dieser Papiere<br />

erfolgte nicht, da die aus diesen resultierenden wesentlichen<br />

Chancen und Risiken weiterhin bei der <strong>ERGO</strong><br />

Ver sicherungsgruppe verbleiben.<br />

92


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[6d]<br />

Zur Ermittlung der Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente<br />

wurden neben Börsenpreisen und<br />

[6e]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Sonstige Wertpapiere −<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />

Handelsbestände<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

festverzinslich 59,3 49,7<br />

nicht festverzinslich 2,3 3,5<br />

61,6 53,3<br />

Derivate<br />

Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert<br />

842,2 370,7<br />

festverzinslich 160,4 233,2<br />

nicht festverzinslich 4,1 8,4<br />

164,5 241,6<br />

Gesamt 1.068,2 665,6<br />

Optionspreismodellen auch Bewertungen durch Externe<br />

herangezogen. Ausleihungen an Dritte bestehen nicht.<br />

Fälligkeitsstruktur<br />

Fortgeführte<br />

Zeitwert<br />

Sonstige Wertpapiere – gehalten bis zur Endfälligkeit<br />

Anschaffungskosten<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Restlaufzeiten<br />

bis zu einem Jahr 6,1 28,5 6,1 28,7<br />

mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 2,9 6,3 2,9 6,5<br />

mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 4,2 2,9 4,2 3,1<br />

mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 0,2 4,2 0,2 4,4<br />

mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren − 0,2 − 0,2<br />

mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren − − − −<br />

mehr als zehn Jahre − − − −<br />

Gesamt 13,4 42,1 13,5 43,0<br />

[6f]<br />

Fälligkeitsstruktur<br />

Fortgeführte<br />

Zeitwert<br />

Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar; festverzinslich<br />

Anschaffungskosten<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Restlaufzeiten<br />

bis zu einem Jahr 4.592,3 3.365,3 4.635,5 3.410,5<br />

mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 4.533,4 3.687,1 4.610,0 3.801,4<br />

mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 4.249,2 4.447,9 4.405,6 4.607,3<br />

mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 4.131,4 4.271,6 4.198,3 4.455,3<br />

mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 3.964,9 3.786,5 4.096,1 3.877,1<br />

mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 16.629,1 18.951,3 16.890,6 18.941,8<br />

mehr als zehn Jahre 11.895,8 14.896,9 12.092,4 14.784,1<br />

Gesamt 49.996,1 53.406,6 50.928,6 53.877,5<br />

93


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[6g]<br />

Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />

führenden internationalen Ratingagenturen.<br />

[6h]<br />

[6i]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Ratingkategorien<br />

Fortgeführte<br />

Sonstige Wertpapiere − gehalten bis zur Endfälligkeit<br />

Anschaffungskosten<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

AAA − −<br />

AA 0,5 2,2<br />

A 12,5 39,4<br />

BBB − −<br />

BB und niedriger − −<br />

Kein Rating 0,3 0,5<br />

Gesamt 13,4 42,1<br />

Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise repräsentiert<br />

gemäß IFRS 7 der Buchwert der Wertpapiere die<br />

maximale Kreditexponierung zum Bilanzstichtag.<br />

Ratingkategorien<br />

Sonstige Wertpapiere − jederzeit veräußerbar; festverzinslich<br />

Zeitwert<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

AAA 26.895,5 29.710,5<br />

AA 9.778,0 11.803,3<br />

A 7.835,9 6.385,7<br />

BBB 4.555,2 4.124,0<br />

BB und niedriger 1.739,6 1.719,4<br />

Kein Rating 124,5 134,6<br />

Gesamt 50.928,6 53.877,5<br />

Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />

führenden internationalen Ratingagenturen.<br />

Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise repräsentiert<br />

gemäß IFRS 7 der Buchwert der Wertpapiere die<br />

maximale Kreditexponierung zum Bilanzstichtag.<br />

Ratingkategorien<br />

Sonstige Wertpapiere − erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet; festverzinslich<br />

Zeitwert<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

AAA 37,4 36,8<br />

AA 79,7 142,7<br />

A 60,4 74,6<br />

BBB 31,6 14,7<br />

BB und niedriger − 2,6<br />

Kein Rating 10,5 11,6<br />

Gesamt 219,7 283,0<br />

Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />

führenden internationalen Ratingagenturen.<br />

Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise repräsentiert<br />

gemäß IFRS 7 der Buchwert der Wertpapiere die<br />

maximale Kreditexponierung zum Bilanzstichtag.<br />

94


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[6j]<br />

[6k]<br />

[6l] Derivative Finanzinstrumente<br />

Derivative Finanzinstrumente (Derivate) sind Finanzinstrumente,<br />

deren beizulegender Zeitwert sich von einem oder<br />

mehreren zugrunde liegenden Vermögenswerten ableiten<br />

lässt.<br />

Dabei wird zwischen außerbörslich individuell abgeschlossenen<br />

Geschäften, den sogenannten Over-the-Counter-<br />

(OTC-)Produkten, und an der Börse abgeschlossenen<br />

standardisierten Geschäften unterschieden. Derivate<br />

werden eingesetzt, um Währungs-, Zinsänderungs- und<br />

Marktpreisrisiken abzusichern. Dies geschieht innerhalb<br />

der einzelnen Konzernunternehmen im Rahmen der<br />

jeweiligen aufsichtsrechtlichen Vorschriften sowie zusätzlicher<br />

innerbetrieblicher Richtlinien. Ein Ausfallrisiko der<br />

Kontrahenten ist bei börsengehandelten Produkten praktisch<br />

nicht gegeben. Die außerbörslich abgeschlossenen<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Erlöse aus Veräußerung<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Festverzinslich<br />

Nicht festverzinslich<br />

12.716,2 11.838,0<br />

börsennotiert 2.827,9 2.799,6<br />

nicht börsennotiert 84,7 230,6<br />

2.912,6 3.030,2<br />

Gesamt 15.628,8 14.868,2<br />

Realisierte Gewinne und Verluste<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar<br />

Gewinne aus dem Abgang<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

festverzinslich 429,0 359,6<br />

nicht festverzinslich 177,1 425,8<br />

Verluste aus dem Abgang<br />

606,1 785,5<br />

festverzinslich 195,1 152,7<br />

nicht festverzinslich 166,8 88,5<br />

361,8 241,3<br />

Gesamt 244,3 544,2<br />

OTC-Derivate enthalten hingegen ein theoretisches Risiko<br />

in Höhe der Wiederbeschaffungskosten. Daher werden in<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> für diese Geschäfte nur solche<br />

Kontrahenten ausgewählt, die eine sehr hohe Bonität<br />

aufweisen. Die Derivate werden mit ihren beizulegenden<br />

Zeitwerten bewertet. Sie werden – je nachdem, ob sie sich<br />

für eine Bilanzierung als Sicherungsbeziehung qualifizieren<br />

oder nicht bzw. ob sie positive oder negative Zeitwerte<br />

aufweisen –, wie in der folgenden Tabelle dargestellt,<br />

ausgewiesen. Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> hat zum<br />

31. Dezember <strong>2011</strong> für Derivate Sicherheiten in Form von<br />

Wertpapieren mit einem Mindestrating von AA erhalten,<br />

die veräußert oder als Sicherheit weitergereicht werden<br />

dürfen. Der beizulegende Zeitwert dieser Sicherheiten<br />

beträgt 260,9 Mio. €.<br />

Beizulegender<br />

Bilanzierung als<br />

Bilanzausweis <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Zeitwert<br />

Sicherungsbeziehung<br />

Kapitalanlagen, sonstige<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Positiv Nein Wertpapiere, Handelsbestände 842,2 370,7<br />

Ja Übrige Aktiva 45,4 29,4<br />

Negativ Nein<br />

Verbindlichkeiten,<br />

Ja<br />

sonstige Verbindlichkeiten −117,9 −91,0<br />

Saldo aller Derivate 769,7 309,1<br />

95


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[6m]<br />

Derivate – offene Positionen<br />

In der folgenden Tabelle zeigen wir die beizulegenden<br />

Zeitwerte sowie die zugehörigen Nominalwerte unserer<br />

gesamten offenen Positionen, gegliedert nach Risikoarten.<br />

Positive und negative Zeitwerte haben wir saldiert. Sie<br />

betrugen am 31. Dezember <strong>2011</strong> mit 769,7 (309,1) Mio. €<br />

0,6 (0,2) % der Bilanzsumme. Die ausgewiesenen beizulegenden<br />

Zeitwerte geben notierte Preise wieder oder<br />

beruhen auf Stichtagsbewertungen anhand anerkannter<br />

Bewertungsmethoden. Zinsrisiken in der Lebensversicherung<br />

werden durch Swaptions abgesichert. Diese<br />

Optionen auf Erhalt eines festen Zinssatzes werden in<br />

der Kategorie Zinsrisiken / Over-the-Counter ausgewiesen.<br />

Zum Stichtag betrugen die beizulegenden Zeitwerte der<br />

genannten Swaptions 399,7 (186,0) Mio. €. Die zugrunde<br />

liegenden Nominalwerte ergaben 4,9 (7,4) Mrd. €. Das<br />

Kapitalanlageergebnis aus Derivaten enthält einen Gewinn<br />

aus Wertschwankungen jener Optionen in Höhe von<br />

317,2 (76,4) Mio. €. Obwohl bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

Derivate grundsätzlich dazu dienen, Risiken ökonomisch<br />

zu sichern, erfüllt nur ein Anteil von 39,1 (29,4) Mio. €<br />

die Vorgaben des IAS 39 für die Bilanzierung als Sicherungsbeziehung.<br />

Der IAS 39 unterscheidet zwischen der Absicherung von<br />

beizulegenden Zeitwerten, der Absicherung von Zahlungsströmen<br />

sowie der Absicherung einer Nettoinvestition in<br />

einen ausländischen Geschäftsbetrieb.<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Zum 31. Dezember <strong>2011</strong> neu hinzugekommen ist die Risikoart<br />

Rohstoffrisiken. Unter Rohstoffrisiko wird das Risiko<br />

aufgrund von Preisänderungen von Rohstoffen verstanden.<br />

Für die bisher unter sonstigen Risiken enthaltenen Versicherungsrisiken<br />

haben wir eine neue Risikoart eingeführt.<br />

Unter Versicherungsrisiko wird das Risiko verstanden,<br />

das in abgewandelter Form wiederum durch einen Versichrungsvertrag<br />

abgesichert werden kann. Neben CatBonds<br />

fallen hierunter u. a. die GMxB Derivate und die Absicherungsderivate<br />

GMxB.<br />

Cashflow‑Hedge<br />

Die Absicherung von Zahlungsströmen spielt bei Schwankungen<br />

eine Rolle, die beispielsweise durch variable<br />

Zinszahlungen verursacht werden. Im Konzern setzt man<br />

entsprechende Derivate hauptsächlich ein, um Zinsrisiken<br />

abzusichern. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des<br />

Sicherungsinstruments werden zu diesem Zweck erfolgsneutral<br />

im Eigenkapital verbucht. Erst mit tatsächlichem<br />

Kapitalab- oder -zufluss, verursacht durch den abgesicherten<br />

Sachverhalt, wird die so gebildete Eigenkapitalposition<br />

erfolgswirksam aufgelöst. Die dem ineffektiven<br />

Teil der Absicherung zuzuschreibende Wertänderung des<br />

Zeitwerts des Sicherungsinstruments ist vernachlässigbar.<br />

Zum Stichtag ergibt sich eine Eigenkapitalposition aus der<br />

Absicherung von Zahlungsströmen von 4,7 (3,3) Mio. €.<br />

Der saldierte beizulegende Zeitwert der Derivate, der<br />

in diese Kategorie fällt, beläuft sich zum Stichtag auf<br />

39,1 (29,4) Mio. €.<br />

96


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Derivate –<br />

Fälligkeiten in Jahren Gesamt<br />

Offene Positionen<br />

< 1 1–2 2–3 3–4 4–5 > 5 <strong>2011</strong> 2010<br />

Zinsrisiken<br />

börsengehandelt<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Zeitwert −4,0 − − − − − −4,0 −1,3<br />

Nominalwert<br />

Over-the-Counter<br />

602,5 − − − − − 602,5 469,5<br />

Zeitwert 144,6 42,0 157,6 47,7 66,5 366,6 825,1 311,3<br />

Nominalwert<br />

gesamt<br />

1.268,8 524,7 2.487,7 778,7 803,8 4.153,1 10.016,8 11.489,0<br />

Zeitwert 140,6 42,0 157,6 47,7 66,5 366,6 821,1 310,0<br />

Nominalwert<br />

Währungsrisiken<br />

börsengehandelt<br />

1.871,3 524,7 2.487,7 778,7 803,8 4.153,1 10.619,3 11.958,5<br />

Zeitwert −0,1 − − − − − −0,1 −<br />

Nominalwert<br />

Over-the-Counter<br />

20,0 − − − − − 20,0 −<br />

Zeitwert −40,0 − − − − −23,8 −63,7 −19,3<br />

Nominalwert<br />

gesamt<br />

2.641,0 − − − − 243,5 2.884,5 3.617,9<br />

Zeitwert −40,1 − − − − −23,8 −63,8 −19,3<br />

Nominalwert<br />

Aktien‑ und Indexrisiken<br />

börsengehandelt<br />

2.661,0 − − − − 243,5 2.904,5 3.617,9<br />

Zeitwert −0,3 − − − − − −0,3 3,3<br />

Nominalwert<br />

Over-the-Counter<br />

320,9 − − − − − 320,9 671,4<br />

Zeitwert − − 0,1 12,6 0,9 − 13,6 16,6<br />

Nominalwert<br />

gesamt<br />

5,9 2,2 48,2 63,0 38,3 − 157,5 152,0<br />

Zeitwert −0,3 − 0,1 12,6 0,9 − 13,3 20,0<br />

Nominalwert<br />

Kreditrisiken<br />

börsengehandelt<br />

326,7 2,2 48,2 63,0 38,3 − 478,3 823,3<br />

Zeitwert − − − − − − − −<br />

Nominalwert<br />

Over-the-Counter<br />

− − − − − − − −<br />

Zeitwert −0,9 − − − −1,3 − −2,2 −1,6<br />

Nominalwert<br />

gesamt<br />

57,9 − − − 14,0 − 71,9 406,3<br />

Zeitwert −0,9 − − − −1,3 − −2,2 −1,6<br />

Nominalwert<br />

Rohstoffrisiken<br />

Over-the-Counter<br />

57,9 − − − 14,0 − 71,9 406,3<br />

Zeitwert 0,6 − − − − − 0,6 −<br />

Nominalwert<br />

Versicherungsrisiken<br />

Over-the-Counter<br />

14,6 − − − − − 14,6 −<br />

Zeitwert − − − − − 0,7 0,7 −<br />

Nominalwert<br />

Sonstige Risiken<br />

− − − − − 6,9 6,9 −<br />

Zeitwert −0,1 − − − − − −0,1 0,1<br />

Nominalwert<br />

Summe aller Risiken<br />

1,6 − − − − − 1,6 −<br />

Zeitwert 99,9 42,0 157,8 60,3 66,1 343,5 769,7 309,1<br />

Nominalwert 4.933,0 527,0 2.535,9 841,7 856,0 4.403,5 14.097,1 16.806,1<br />

97


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[6n]<br />

Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Restlaufzeit und<br />

Höhe der am Bilanzstichtag abgesicherten Zahlungsströme.<br />

[7] Übrige Kapitalanlagen<br />

Die übrigen Kapitalanlagen enthalten im Wesentlichen<br />

Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen<br />

Versicherungsgeschäft in Höhe von 171,0 (139,5) Mio. €<br />

sowie Einlagen bei Kreditinstituten über 1.255,2 (1.363,0)<br />

Mio. €. Unter den Einlagen bei Kreditinstituten weisen wir<br />

104,3 (133,2) Mio. € Forderungen aus Pensionsgeschäften<br />

aus, die wir als Pensionsnehmer im Rahmen von echten<br />

Pensionsgeschäften den Pensionsgebern für die Überlassung<br />

von Wertpapieren eingebucht haben.<br />

[8] Anteil der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Nominalbeiträge abgesicherter Transaktionen <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Restlaufzeiten<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

bis zu einem Jahr − 45,3<br />

mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren − −<br />

mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 25,0 −<br />

mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren − 25,0<br />

mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 25,0 −<br />

mehr als fünf Jahre 339,0 225,0<br />

Gesamt 389,0 295,3<br />

Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise repräsentiert<br />

gemäß IFRS 7 der Buchwert dieser sonstigen Kapitalanlagen<br />

die maximale Kreditexponierung zum Bilanzstichtag.<br />

Da die übrigen Kapitalanlagen überwiegend eine<br />

Laufzeit von weniger als einem Jahr haben, entsprechen<br />

die beizulegenden Zeitwerte weitgehend den Buchwerten.<br />

Anteil der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Beitragsüberträge 143,1 141,1<br />

Deckungsrückstellung 3.586,7 3.668,4<br />

Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 859,4 855,4<br />

Übrige versicherungstechnische Rückstellungen 186,6 192,3<br />

Gesamt 4.775,7 4.857,2<br />

[9] Forderungen<br />

[9a]<br />

Die gegenüber Versicherungsnehmern ausgewiesenen<br />

An sprüche betreffen vor allem Forderungen aus uneingelösten<br />

Versicherungs scheinen und Folge beitragsrechnungen.<br />

Die Forderungen an Versicherungsvermittler resultieren im<br />

Wesentlichen aus dem laufenden Abrechnungsverkehr mit<br />

Maklern und Versicherungsvertretern.<br />

98


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Beide Positionen wurden um gebildete Pauschalwertberichtigungen<br />

wegen des allgemeinen Kreditrisikos und um Einzelwertberichtigungen<br />

gekürzt. Wegen möglicher sonstiger<br />

Ausfälle aus Forderungen gegenüber Versicherungsnehmern<br />

wurden Stornorückstellungen angesetzt.<br />

Die laufenden Steuerforderungen umfassen die gewinnabhängigen<br />

Steuerforderungen. Darunter fallen entstandene<br />

Forderungen aus Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer<br />

oder gewinnabhängiger ausländischer Steuer. Ab dem<br />

Geschäftsjahr <strong>2011</strong> werden gewinnunabhängige Steuerforderungen<br />

in Höhe von 117,6 Mio. € nicht mehr unter<br />

der Position laufende Steuerforderungen ausgewiesen,<br />

sondern unter der Position sonstige Forderungen. Latente<br />

Steuererstattungsansprüche werden unter der Position<br />

aktive Steuerabgrenzung ausgewiesen. Von den laufenden<br />

Steuerforderungen entfallen 243,0 (238,1) Mio. € auf<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Körperschaftsteuern inklusive Solidaritätszuschlag bei<br />

Gesellschaften im Inland.<br />

Von den Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen<br />

Versicherungsgeschäft entfallen 464,9 (421,9) Mio. €<br />

auf Forderungen gegenüber Versicherungsvermittlern.<br />

In den Forderungen enthalten sind Forderungen von<br />

377,7 (370,6) Mio. €, die aus Verträgen ohne signifikanten<br />

Risikotransfer resultieren. Diese Verträge fallen nicht in den<br />

Anwendungsbereich des IFRS 4. Abweichend von der rein<br />

ökonomischen Sichtweise repräsentiert gemäß IFRS 7 der<br />

Buchwert der sonstigen Forderungen die maximale Kreditexponierung<br />

zum Bilanzstichtag. Da die sonstigen Forderungen<br />

überwiegend eine Laufzeit von weniger als einem<br />

Jahr haben, entsprechen die beizulegenden Zeitwerte<br />

weitgehend den Buchwerten.<br />

Forderungen <strong>2011</strong><br />

Laufende Steuerforderungen 257,5 346,9<br />

Sonstige Forderungen<br />

[9b]<br />

fällige Zins- und Mietforderungen 2.029,3 2.105,4<br />

Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft 1.051,7 1.041,4<br />

Forderungen aus Verträgen ohne signifikanten Risikotransfer 377,7 370,6<br />

gewinnunabhängige Steuerforderungen 117,6 –<br />

Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft 109,9 98,6<br />

übrige sonstige Forderungen 646,0 777,4<br />

Mio. €<br />

2010<br />

Mio. €<br />

4.332,2 4.393,4<br />

Gesamt 4.589,7 4.740,3<br />

Fälligkeitsstruktur der Forderungen Fortgeführte<br />

Restlaufzeiten<br />

<strong>2011</strong><br />

Mio. €<br />

Anschaffungskosten<br />

bis zu einem Jahr 4.398,4 4.468,0<br />

mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 31,1 37,5<br />

mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 37,5 34,9<br />

mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 28,6 35,6<br />

mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 29,8 36,1<br />

mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 29,4 102,8<br />

mehr als zehn Jahre 34,9 25,5<br />

Gesamt 4.589,7 4.740,3<br />

2010<br />

Mio. €<br />

99


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[10] Aktivierte Abschlusskosten<br />

In der planmäßigen Veränderung ist neben der Abschreibung<br />

auch eine planmäßige Verzinsung enthalten. Unter<br />

die außerplanmäßigen Veränderungen fallen Zu- und<br />

Abschreibungen aufgrund von Änderungen der den<br />

Berechnungen zugrunde liegenden Annahmen, die eine<br />

Anpassung der Bewertung erforderlich machen. Im<br />

[11] Steuerabgrenzung<br />

Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen aktiven und passiven<br />

latenten Steuern betreffen die nachfolgenden Bilanzpositionen:<br />

[11a]<br />

Der Veränderung der latenten Steuerpositionen gegenüber<br />

dem Vorjahr von (netto) 155,4 (193,7) Mio. € wurde in Höhe<br />

von 195,8 (48,5) Mio. € erfolgswirksam und in Höhe von<br />

− 40,4 (145,2) Mio. € erfolgsneutral abgebildet.<br />

Auf temporäre Differenzen in Höhe von 104,8 (103,3) Mio. €<br />

in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen und<br />

assoziierten Unternehmen, sogenannte Outside Basis Differences,<br />

wurden keine latenten Steuern gebildet.<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Aktivierte Abschlusskosten (brutto) <strong>2011</strong><br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 6.522,9 6.437,1<br />

Währungsänderungen − 25,4 7,0<br />

Neu aktivierte Abschlusskosten 1.001,6 853,1<br />

Planmäßige Veränderung − 803,9 − 677,4<br />

Außerplanmäßige Veränderung − 248,8 − 100,6<br />

Veränderung Konsolidierungskreis/sonstige Bestandsveränderungen − 32,7 3,8<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 6.413,7 6.522,9<br />

Mio. €<br />

Geschäftsjahr erfolgte eine deutliche Anpassung des langfristigen<br />

Zinsniveaus in Orientierung an die nachhaltige<br />

laufende Verzinsung der Kapitalanlagen. Die nun geringere<br />

Zinsmarge führte zu hohen außerordentlichen Abschreibungen<br />

der aktivierten Abschlusskosten.<br />

Entstehungsursachen Aktiv Passiv<br />

Aktiva<br />

Immaterielle Vermögenswerte 8,2 7,5 89,8 103,3<br />

Kapitalanlagen 1.197,5 1.042,2 1.183,6 1.197,5<br />

Aktivierte Abschlusskosten 1,6 2,2 572,3 567,1<br />

Sonstige 513,6 582,6 392,5 449,6<br />

Gesamt Aktiva<br />

Passiva<br />

1.720,9 1.634,5 2.238,2 2.317,5<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) 458,5 295,5 442,4 274,7<br />

Sonstige Rückstellungen 170,8 185,9 86,8 77,9<br />

Sonstige 91,7 69,0 15,6 30,9<br />

Gesamt Passiva<br />

Außerbilanziell<br />

721,0 550,4 544,8 383,5<br />

Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften 64,2 83,8 − −<br />

Gesamt 2.506,1 2.268,7 2.783,0 2.701,0<br />

<strong>2011</strong><br />

Mio. €<br />

2010<br />

Mio. €<br />

<strong>2011</strong><br />

Mio. €<br />

Latente Steuern auf Verlustvorträge werden aktiviert,<br />

soweit aufgrund der steuerlichen Ergebnisplanung eine<br />

Verwertung mit ausreichender Sicherheit zu erwarten<br />

ist. In der folgenden Tabelle haben wir die vorhandenen<br />

aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge sowie die<br />

Verlustvorträge selbst aufgegliedert.<br />

100<br />

2010<br />

Mio. €<br />

2010<br />

Mio. €


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[11b]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Entwicklung der aktiven<br />

31.12. Änderungen Nachträgliche Zugänge Verbrauch Übrige 31.12.<br />

latenten Steuern auf Verlust‑<br />

Vorjahr aufgrund Zu‑ und Abgänge aufgrund<br />

Verände‑ Geschäfts‑<br />

vorträge und Steuergutschriften<br />

nachträglicher aufgrund neuer<br />

rungen jahr<br />

steuerlicher geänderter Wert‑ Verluste<br />

Korrekturen berichtigungen<br />

Aktive latente Steuern auf<br />

körperschaftsteuerliche<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Verlustvorträge<br />

gewerbesteuerliche<br />

77,0 −2,0 −19,7 17,6 −4,8 −10,1 58,0<br />

Verlustvorträge<br />

steuerliche Verlustvorträge<br />

6,8 − −0,8 1,3 −1,1 − 6,2<br />

aus Veräußerungsverlusten − − − − − − −<br />

Steuergutschriften − − − − − − −<br />

Gesamt 83,8 −2,0 −20,5 18,9 −5,9 −10,1 64,2<br />

[11c]<br />

Steuerliche Verlustvorträge<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

und Steuergutschriften<br />

Mit darauf Ohne darauf Gesamt Mit darauf Ohne darauf Gesamt<br />

gebildeter gebildete<br />

gebildeter gebildete<br />

aktiver Steuer‑ aktive Steuer‑<br />

aktiver Steuer‑ aktive Steuer‑<br />

abgrenzung abgrenzung<br />

abgrenzung abgrenzung<br />

Körperschaftsteuerliche<br />

Verlustvorträge<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

bis zu drei Jahre vortragsfähig<br />

mehr als drei und bis zu<br />

13,1 67,2 80,3 11,3 37,3 48,6<br />

zehn Jahre vortragsfähig<br />

mehr als zehn Jahre<br />

112,5 66,4 178,9 148,0 24,3 172,3<br />

vortragsfähig<br />

zeitlich unbeschränkt<br />

− 2,7 2,7 15,6 5,6 21,2<br />

vortragsfähig 130,6 252,2 382,8 147,2 283,3 430,5<br />

Gewerbesteuerliche Verlustvorträge<br />

zeitlich unbeschränkt<br />

256,2 388,5 644,7 322,1 350,5 672,6<br />

vortragsfähig<br />

Steuerliche Verlustvorträge<br />

aus Veräußerungsverlusten<br />

39,5 168,1 207,6 43,6 192,5 236,1<br />

bis zu drei Jahre vortragsfähig<br />

mehr als drei und bis zu<br />

− − − − − −<br />

zehn Jahre vortragsfähig<br />

mehr als zehn Jahre<br />

− − − − − −<br />

vortragsfähig<br />

zeitlich unbeschränkt<br />

− − − − − −<br />

vortragsfähig<br />

Steuergutschriften<br />

− − − − − −<br />

bis zu drei Jahre vortragsfähig<br />

mehr als drei und bis zu<br />

− − − − − −<br />

zehn Jahre vortragsfähig<br />

mehr als zehn Jahre<br />

− − − − − −<br />

vortragsfähig<br />

zeitlich unbeschränkt<br />

− − − − − −<br />

vortragsfähig − − − − − −<br />

Gesamt 295,7 556,6 852,3 365,7 543,0 908,7<br />

101


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[12] Übrige Aktiva<br />

[12a]<br />

[12b]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Zusammensetzung <strong>2011</strong><br />

Sachanlagen 1.674,5 1.710,6<br />

Vermögenswerte aus Versicherungsverträgen 436,5 466,1<br />

Andere Vermögenswerte 212,6 205,5<br />

Gesamt 2.323,5 2.382,2<br />

Sachanlagen – Entwicklung im Geschäftsjahr Eigengenutzte Betriebs‑ und Übrige Gesamt Gesamt<br />

Grundstücke Geschäfts‑<br />

und Bauten ausstattung<br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Bruttobuchwert 31.12. Vorjahr 2.083,9 553,6 6,1 2.643,6 2.810,1<br />

Kumulierte Abschreibungen 31.12. Vorjahr 577,8 350,1 5,1 932,9 1.028,1<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 1.506,1 203,5 1,0 1.710,6 1.782,0<br />

Währungsänderungen − 6,0 − 1,8 − − 7,7 2,4<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − 21,5 − 11,3 − − 32,9 −<br />

Zugänge 49,2 93,5 0,3 142,9 205,5<br />

Abgänge 5,5 6,7 − 12,1 54,8<br />

Zuschreibungen 0,4 − − 0,4 2,3<br />

Planmäßige Abschreibungen 36,3 77,5 0,6 114,3 95,8<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen 5,8 1,5 − 7,3 6,7<br />

Umgliederung − 6,0 1,0 − − 5,1 − 124,3<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 1.474,6 199,2 0,7 1.674,5 1.710,6<br />

Kumulierte Abschreibungen 31.12. Geschäftsjahr 610,2 365,6 5,3 981,2 932,9<br />

Bruttobuchwert 31.12. Geschäftsjahr 2.084,7 564,8 6,0 2.655,6 2.643,6<br />

Der beizulegende Zeitwert der eigengenutzten Grundstücke<br />

und Bauten beläuft sich auf 1.566,7 (1.645,0) Mio. €.<br />

Mio. €<br />

102<br />

2010<br />

Mio. €


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

[13] Eigenkapital<br />

[13a] Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage<br />

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt am Bilanzstichtag<br />

196.279.504,20 € und ist eingeteilt in 75.492.117 Stückaktien.<br />

Die Aktien lauten auf den Namen.<br />

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit<br />

bis zum 8. Mai 2012 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um<br />

insgesamt bis zu 97.500.000 € durch Ausgabe von bis zu<br />

37.500.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien<br />

zu erhöhen (genehmigtes Kapital).<br />

Zur Gewährung von Aktien an die Inhaber oder Gläubiger<br />

von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die<br />

bis zum 8. Mai 2012 begeben werden, steht ein bedingtes<br />

Kapital von 97.500.000 € zur Ausgabe von bis zu<br />

37.500.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien<br />

zur Verfügung.<br />

[13b] Gewinnrücklagen<br />

Die Gewinnrücklagen untergliedern sich in die gesetzliche<br />

Rücklage der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG in Höhe von<br />

0,5 Mio. € und die anderen Gewinnrücklagen des Konzerns,<br />

deren Entwicklung und Zusammensetzung aus der Übersicht<br />

auf Seite 50 f. zu ersehen ist.<br />

[13c] Schwankungsrückstellungen<br />

Die Schwankungsrückstellungen, die gemäß IFRS- bzw.<br />

US-GAAP-Vorschriften im Eigenkapital auszuweisen sind,<br />

betragen 352,2 (373,4) Mio. €.<br />

[13d] Übrige Rücklagen<br />

Die Übrigen Rücklagen enthalten 12,9 (12,9) Mio. € unrealisierte<br />

Gewinne und Verluste aus der Equity-Bewertung<br />

assoziierter Unternehmen und 304,7 (310,3) Mio. € unrealisierte<br />

Gewinne und Verluste aus im Wesentlichen sonstigen<br />

jederzeit veräußerbaren Wertpapieren sowie Anteilen an<br />

nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen.<br />

103


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[13e]<br />

[13f]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen und Hedging <strong>2011</strong><br />

Nicht konsolidierte verbundene und nicht nach der Equity-Methode bewertete assoziierte Unternehmen 82,8 101,1<br />

Nach der Equity-Methode bewertete assoziierte Unternehmen 23,1 23,1<br />

Hedging 35,4 20,8<br />

Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar<br />

festverzinslich 932,4 470,9<br />

nicht festverzinslich 135,2 356,7<br />

Abzüglich:<br />

Mio. €<br />

104<br />

2010<br />

Mio. €<br />

1.067,6 827,6<br />

Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung 856,5 623,6<br />

latente Steuern 60,3 55,3<br />

nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital 10,8 10,8<br />

Konsolidierungseffekt −40,9 −38,1<br />

Gesamt 322,2 321,1<br />

Steuereffekte, die in den direkt im<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Eigenkapital erfassten Erträgen und<br />

Vor Steuern Steuern Nach Steuern Vor Steuern Steuern Nach Steuern<br />

Aufwendungen enthalten sind<br />

Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Währungsumrechnung<br />

Unrealisierte Gewinne und<br />

−43,6 − −43,6 39,5 − 39,5<br />

Verluste aus Kapitalanlagen −3,9 1,9 −5,8 −479,2 −125,0 −354,2<br />

Veränderung aus der Equity-Bewertung − − − − − −<br />

Veränderung aus Hedging 10,0 3,1 6,9 −5,3 −1,7 −3,6<br />

Versicherungsmathematische Gewinne und<br />

Verluste aus leistungsorientierten<br />

Versorgungszusagen 44,8 13,3 31,5 −49,5 −15,8 −33,7<br />

Sonstige Veränderungen<br />

Direkt im Eigenkapital erfasste<br />

−8,4 − −8,4 −30,4 −6,3 −24,1<br />

Erträge und Aufwendungen −1,1 18,3 −19,4 −524,9 −148,8 −376,1


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[13 g]<br />

[14] Nachrangige Verbindlichkeiten<br />

Unter den nachrangigen Verbindlichkeiten werden zum<br />

einen nachrangige Schuldverschreibungen der Munich<br />

Re ausgewiesen. Des Weiteren werden in der Position<br />

nachrangige Verbindlichkeiten der Bank Austria Creditanstalt<br />

Versicherung AG (BA-CA Versicherung) in Form von<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen 10,8 10,8<br />

Anteil am Jahresergebnis 15,3 12,1<br />

Übriges Eigenkapital 142,8 152,1<br />

Gesamt 168,9 175,0<br />

[15] Beitragsüberträge<br />

[15a]<br />

Namensschuldverschreibungen über eingezahltes Ergänzungskapital<br />

berücksichtigt.<br />

Der beizulegende Zeitwert der nachrangigen Verbindlichkeiten<br />

beträgt zum Stichtag 971,9 (427,0) Mio. €.<br />

Beitragsüberträge <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Brutto 1.833,8 1.883,9<br />

Rückversicherungsanteil 143,1 141,1<br />

Netto 1.690,7 1.742,8<br />

[15b]<br />

Entwicklung der Beitragsüberträge (brutto) <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Bilanzwert 31.12.Vorjahr 1.883,9 1.677,2<br />

Währungsänderungen − 108,4 29,6<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − 125,1 –<br />

Zugang/Abgang Portfolio – –<br />

Gebuchte Beiträge 18.639,2 18.457,0<br />

Verdiente Beiträge 18.455,7 18.279,8<br />

Stand 31.12. Geschäftsjahr 1.833,8 1.883,9<br />

105


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[16] Deckungsrückstellung<br />

[16a]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

Deckungsrückstellung <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Brutto 94.012,3 93.617,5<br />

Rückversicherungsanteil 3.586,7 3.668,4<br />

Netto 90.425,6 89.949,1<br />

[16b]<br />

Darstellung nach Rechnungszinssätzen<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

(brutto)<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Rechnungszins ≤ 2,5% 7.330,0 6.177,3<br />

Rechnungszins > 2,5% und ≤ 3% 17.775,2 18.253,2<br />

Rechnungszins > 3% und ≤ 3,5% 27.136,3 27.525,6<br />

Rechnungszins > 3,5% und ≤ 4 % 16.571,9 15.884,6<br />

Rechnungszins > 4 % 20.784,7 21.231,9<br />

Ohne Rechnungszins 4.414,2 4.544,9<br />

Gesamt 94.012,3 93.617,5<br />

[16c]<br />

Entwicklung der Deckungsrückstellung (brutto) <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 93.617,5 91.011,1<br />

Währungsänderungen<br />

Veränderungen<br />

−16,6 5,3<br />

planmäßig 862,3 1.941,8<br />

außerplanmäßig − 0,2<br />

Veränderung Konsolidierungskreis −1.034,1 −<br />

sonstiges 583,2 659,0<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 94.012,3 93.617,5<br />

Die unter Sonstiges ausgewiesene Veränderung betrifft mit<br />

368,0 Mio. € Sparbeiträge für Kapitalisierungsprodukte und<br />

mit 8,2 Mio. € Portfolioein- und -austritte (Vorjahresdarstellung<br />

angepasst). In den planmäßigen Veränderungen<br />

der Deckungsrückstellung sind die aus der prospektiven<br />

Kalkulation resultierenden Veränderungen aufgrund von<br />

Beitragszahlungen, Leistungsfällen und der Abwicklung der<br />

Diskontierung im Berichtsjahr enthalten.<br />

106


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[17] Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />

[17a]<br />

In der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />

sind Rentendeckungsrückstellungen für Rentenverpflichtungen<br />

aus der Kranken-, Kraftfahrt-, Unfall- und<br />

Haftpflichtversicherung in Höhe von 373,2 (375,2) Mio. €<br />

[17b]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Brutto 7.561,8 7.621,5<br />

Rückversicherungsanteil 859,4 855,4<br />

Netto 6.702,4 6.766,1<br />

(brutto) enthalten. Diese wurden nach versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen mit einem Diskontierungszinssatz<br />

von bis zu 4,0 % ermittelt.<br />

Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (netto)<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Entwicklung im Geschäftsjahr<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr<br />

Aufwendungen für Versicherungsfälle (einschließlich Aufwendungen für Schadenregulierung)<br />

6.766,1 6.481,5<br />

laufendes Jahr 14.975,1 13.886,6<br />

Vorjahre −326,7 −433,8<br />

gesamt<br />

davon Schadenzahlungen (einschließlich Zahlungen für Schadenregulierung)<br />

14.648,4 13.452,8<br />

laufendes Jahr 11.764,2 10.814,3<br />

Vorjahre 2.576,3 2.380,2<br />

gesamt 14.340,5 13.194,5<br />

Sonstige Veränderungen −56,3 26,3<br />

Veränderung Konsolidierungskreis −315,4 −<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 6.702,4 6.766,1<br />

[17c]<br />

Erwartete Auszahlungen aus den Rückstellungen für noch nicht<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

abgewickelte Versicherungsfälle im Schaden‑/Unfallgeschäft<br />

%<br />

%<br />

Bis zu einem Jahr 41,0 41,6<br />

Mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 35,8 34,5<br />

Mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 12,8 13,2<br />

Mehr als zehn Jahre und bis zu fünfzehn Jahren 5,5 5,7<br />

Mehr als fünfzehn Jahre 4,9 5,0<br />

Gesamt 100,0 100,0<br />

Bei der Ermittlung der erwarteten Auszahlungstermine aus<br />

den Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Ver siche -<br />

rungsfälle ist zu beachten, dass diese naturgemäß mit<br />

einer beträchtlichen Unsicherheit verbunden sein können.<br />

107


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[17d] Netto‑Abwicklungsergebnis des nach Art der Schadenversicherung gebuchten Geschäfts<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

Schadenzahlungen für die einzelnen Anfalljahre (pro Kalenderjahr, netto)<br />

Mio. € Anfalljahr<br />

Kalender jahr ≤ 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> Gesamt<br />

2001 1.469,8<br />

2002 668,7 821,3<br />

2003 338,0 453,1 987,7<br />

2004 211,4 166,2 492,8 1.035,2<br />

2005 177,6 79,6 197,7 516,8 1.079,2<br />

2006 147,2 42,7 80,4 168,8 556,0 1.077,6<br />

2007 108,1 31,0 42,8 80,3 176,1 571,7 1.252,6<br />

2008 86,4 24,4 40,1 49,7 88,4 184,2 626,7 1.374,4<br />

2009 79,4 20,0 23,4 34,2 48,0 89,9 180,3 664,3 1.494,0<br />

2010 58,1 14,7 19,1 21,3 35,5 49,9 97,6 201,8 718,8 1.635,3<br />

<strong>2011</strong> 59,6 11,3 11,4 17,8 27,9 37,8 58,2 108,5 223,3 791,6 1.643,3 2.990,4<br />

Schadenrückstellung für die einzelnen Anfalljahre zum jeweiligen Stichtag (netto)<br />

Mio. € Anfalljahr<br />

Stichtag ≤ 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> Gesamt<br />

31.12.2001 2.376,0<br />

31.12.2002 1.616,7 950,2<br />

31.12.2003 1.263,9 473,1 1.065,3<br />

31.12.2004 950,3 352,0 596,7 1.160,8<br />

31.12.2005 884,7 252,0 319,2 528,2 1.246,3<br />

31.12.2006 739,2 185,4 249,3 360,5 582,8 1.262,3<br />

31.12.2007 679,2 175,4 193,2 274,1 366,8 565,3 1.323,4<br />

31.12.2008 550,4 115,8 185,5 211,7 266,8 357,7 587,1 1.460,2<br />

31.12.2009 471,1 101,2 122,8 173,1 227,4 260,9 374,0 650,2 1.555,2<br />

31.12.2010 389,2 94,3 103,8 138,6 169,4 213,6 281,7 417,7 680,1 1.640,9<br />

31.12.<strong>2011</strong> 331,1 74,1 76,0 132,8 133,6 157,5 225,1 314,0 433,4 743,5 1.698,3 4.319,4<br />

Endschadenstand für die einzelnen Anfalljahre zum jeweiligen Stichtag (netto)<br />

Mio. € Anfalljahr<br />

Stichtag ≤ 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> Gesamt<br />

31.12.2001 3.845,9<br />

31.12.2002 3.755,2 959,4<br />

31.12.2003 3.740,4 935,4 2.053,1<br />

31.12.2004 3.638,3 980,4 2.077,2 2.195,9<br />

31.12.2005 3.750,3 960,1 1.997,5 2.080,1 2.325,5<br />

31.12.2006 3.752,0 936,2 2.008,0 2.081,3 2.218,0 2.339,9<br />

31.12.2007 3.800,1 957,1 1.994,7 2.075,1 2.178,1 2.214,6 2.576,0<br />

31.12.2008 3.757,7 921,9 2.027,1 2.062,4 2.166,5 2.191,3 2.466,4 2.834,6<br />

31.12.2009 3.757,7 927,2 1.987,7 2.058,0 2.175,1 2.184,4 2.433,6 2.689,0 3.049,2<br />

31.12.2010 3.734,0 935,1 1.987,9 2.044,9 2.152,6 2.186,9 2.438,9 2.658,3 2.892,9 3.276,2<br />

31.12.<strong>2011</strong><br />

WährungsbereinigtesNetto-Abwick-<br />

3.735,4 926,2 1.971,4 2.056,9 2.144,6 2.168,6 2.440,5 2.663,0 2.869,5 3.170,4 3.341,6 27.488,1<br />

lungsergebnis<br />

Veränderung<br />

110,4 33,2 81,7 139,1 180,9 171,3 135,6 171,6 179,7 105,9 n.a. 1.309,3<br />

2010 auf <strong>2011</strong> − 1,5 8,9 16,5 − 12,0 8,0 18,4 − 1,6 − 4,7 23,4 105,9 n.a. 161,3<br />

108


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die Werte in den vorstehenden Tabellen beziehen sich<br />

auf nahezu 100 % des nach Art der Schadenversicherung<br />

gebuchten Geschäfts unseres Konzerns. Der Endschaden<br />

eines Anfalljahres enthält alle Zahlungen, die bis zum<br />

Berichtszeitpunkt für dieses Anfalljahr gezahlt wurden,<br />

sowie die verbleibenden Schadenrückstellungen zum<br />

Berichtszeitpunkt. Bei vollständiger Kenntnis aller bis zum<br />

Bilanzstichtag verursachten Schäden würde der Endschadenstand<br />

für jedes Anfalljahr unverändert bleiben. Die<br />

Abwicklungsdreiecke beruhen auf währungsbereinigten<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

109<br />

Größen. Zu diesem Zweck wurden alle Werte von der<br />

jeweiligen Landeswährung in die Konzernwährung (Euro)<br />

umgerechnet, wobei durchgehend die Währungskurse zum<br />

Ende des aktuellen Berichtsjahres (Kurse vom 31. Dezember<br />

<strong>2011</strong>) verwendet wurden. Dadurch wird sichergestellt,<br />

dass neutrale Netto-Abwicklungsergebnisse, d. h. Ergebnisse,<br />

bei denen der erstmals für ein Anfalljahr geschätzte<br />

Endschaden mit dem aktuell geschätzten Endschaden<br />

übereinstimmt, auch in der Konzernwährung zu keinen<br />

währungsbedingten Abwicklungseffekten führen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[18] Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB)<br />

[18a]<br />

[18b]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

Rückstellung für Beitragsrückerstattung <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Brutto 9.853,9 9.202,9<br />

Rückversicherungsanteil 67,5 66,0<br />

Netto 9.786,4 9.136,9<br />

Rückstellung für Beitragsrückerstattung (brutto) <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

RfB aufgrund nationaler Vorschriften<br />

Latente RfB<br />

5.707,8 5.188,1<br />

erfolgsneutral gebildet 856,0 619,4<br />

erfolgswirksam gebildet 3.290,1 3.395,5<br />

4.146,1 4.014,8<br />

Gesamt 9.853,9 9.202,9<br />

[18c]<br />

Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Entwicklung im Geschäftsjahr<br />

RfB aufgrund nationaler Vorschriften<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 5.188,1 4.860,1<br />

Veränderung der Rückstellung 519,7 328,0<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr<br />

Latente RfB<br />

5.707,8 5.188,1<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 4.014,8 4.845,9<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − 1,3 −<br />

erfolgsneutrale Veränderung aufgrund von Zeitwertschankungen 236,6 − 1.031,7<br />

Veränderung aufgrund ergebniswirksamer Umbewertungen − 104,0 200,7<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr<br />

RfB gesamt<br />

4.146,1 4.014,8<br />

brutto 9.853,9 9.202,9<br />

Rückversicherungsanteil 67,5 66,0<br />

Gesamt 9.786,4 9.136,9<br />

[18d]<br />

Die Überschusszuweisung aus Direktgutschriften im Le bensversicherungsgeschäft<br />

beläuft sich auf 257,4 (243,8) Mio. €.<br />

Sie wird zusätzlich zu der erfolgsabhängigen Beitragsrückerstattung<br />

gewährt.<br />

110


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[19] Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen<br />

Diese Rückstellungen werden retrospektiv bewertet. Die<br />

Entnahme für versicherungstechnische Risiken aus den<br />

Beiträgen und der Deckungsrückstellung erfolgt auf der<br />

Grundlage vorsichtiger Annahmen in Bezug auf die erwartete<br />

Sterblichkeit und Invalidisierung. Dabei werden analog<br />

zur Deckungsrückstellung für die nichtfondsgebundene<br />

Lebensversicherung Rechnungsgrundlagen auf der Basis<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Brutto 119,0 140,7<br />

Rückversicherungsanteil 119,1 126,3<br />

Netto − 0,1 14,4<br />

[20] Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung,<br />

soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird (brutto)<br />

Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Bilanzwert zum 31.12. Vorjahr 5.209,8 4.117,2<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − 79,6 −<br />

Währungsänderungen − 17,3 1,8<br />

Sparbeiträge 797,5 939,7<br />

Nicht realisierte Gewinne/Verluste aus Fondsvermögen − 258,8 275,1<br />

Entnahmen aus Deckungsrückstellung für Kosten und Risiko 73,5 43,9<br />

Entnahmen aus Deckungsrückstellung für Leistungen 309,2 314,6<br />

Sonstiges 103,0 234,4<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 5.371,9 5.209,8<br />

bester Schätzwerte mit angemessenen Sicherheitszuschlägen<br />

verwendet. Die Rückstellungen werden unmittelbar<br />

bedeckt durch die Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko<br />

von Inhabern von Lebensversicherungspolicen. Geringe<br />

Differenzbeträge zu diesen Kapitalanlagen ergeben sich<br />

aus passivierten noch nicht verdienten Beitragsanteilen<br />

in den Rückstellungen.<br />

111


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[21] Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

[21a]<br />

Innerhalb der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> wird für die<br />

meisten Mitarbeiter für die Zeit nach der Pensionierung<br />

direkt oder durch Beitragszahlungen an private Einrichtungen<br />

Vorsorge durch die Gesellschaften der Gruppe<br />

getroffen. Art und Höhe der Ruhegelder richten sich nach<br />

den jeweiligen Versorgungsregelungen (Versorgungsordnungen,<br />

einzelvertragliche Zusagen etc.), sie basieren in<br />

der Regel auf Beschäftigungsdauer und Entgelt der Mitarbeiter.<br />

Dabei ist zwischen beitrags- und leistungsorientierten<br />

Altersversorgungssystemen zu unterscheiden. Bei den<br />

beitragsorientierten Altersversorgungssystemen (defined<br />

contribution plans) zahlen die Gesellschaften der Gruppe<br />

aufgrund vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger<br />

Basis Beiträge an Versicherer. Mit Zahlung der Beiträge<br />

bestehen für die Gesellschaften keine weiteren Leistungsverpflichtungen.<br />

Die laufenden Beitragszahlungen in Höhe<br />

[21b]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

von 27,1 (31,9) Mio. € sind Aufwand des laufenden Jahres.<br />

Leistungsorientierte Altersversorgungssysteme (defined<br />

benefit plans) werden innerhalb der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

über Pensionsrückstellungen finanziert. Die Pensionsrückstellungen<br />

umfassen sowohl solche aus bereits<br />

laufenden Pensionen als auch Anwartschaften auf künftig<br />

zu zahlende Pensionen. Die Pensionsrückstellungen werden<br />

konzerneinheitlich gemäß IAS 19 (überarbeitet 2004) nach<br />

der Projected-Unit-Credit-Methode ermittelt. Dabei werden<br />

die zukünftigen Verpflichtungen unter Anwendung versicherungsmathematischer<br />

Verfahren bei realistischer Einschätzung<br />

der relevanten Einflussgrößen bewertet. Die<br />

unter dynamischen Gesichtspunkten nach Eintritt des<br />

Versorgungsfalles zu erwartenden Versorgungsleistungen<br />

werden über die gesamte Beschäftigungszeit der Mitarbeiter<br />

verteilt.<br />

Entwicklung des Barwerts der erdienten Ansprüche aus<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

leistungsorientierten Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Stand 31.12. Vorjahr 1.314,2 1.191,0<br />

Währungsänderungen 2,1 3,8<br />

Veränderung Konsolidierungskreis −2,7 −<br />

Dienstzeitaufwand 39,7 39,3<br />

Zinsaufwand 60,2 59,6<br />

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste −42,9 54,4<br />

Gezahlte Versorgungsleistungen −42,0 −41,1<br />

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 9,5 4,9<br />

Übrige −0,7 2,3<br />

Stand 31.12. Geschäftsjahr 1.337,4 1.314,2<br />

Entwicklung des Planvermögens für leistungsorientierte<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Stand 31.12. Vorjahr 133,4 114,4<br />

Währungsänderungen 1,6 3,4<br />

Veränderung Konsolidierungskreis −3,7 −<br />

Erwartete Erträge 6,5 6,2<br />

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 4,8 −2,4<br />

Kapitalübertrag auf Pensionsfonds 11,9 12,8<br />

Gezahlte Versorgungsleistungen −4,2 −3,2<br />

Übrige −3,7 2,2<br />

Stand 31.12. Geschäftsjahr 146,6 133,4<br />

Die leistungsorientierten Pensionszusagen umfassen auch<br />

Leistungen für medizinische Versorgung. Der Barwert der<br />

erdienten Ansprüche für diese Leistungen beträgt zum<br />

Bilanzstichtag 95,4 (90,0) Mio. €.<br />

112


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[21c]<br />

Die Erstattungsansprüche resultieren aus Rückdeckungsversicherungen,<br />

die zur Absicherung der Versorgungsverpflichtungen<br />

abgeschlossen wurden.<br />

[21d]<br />

[21e]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

Entwicklung der Erstattungsansprüche für leistungsorientierte<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Stand 31.12. Vorjahr 77,3 71,5<br />

Währungsänderungen − −<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − −<br />

Erwartete Erträge 3,4 2,8<br />

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste − 0,3 0,6<br />

Kapitalübertrag 11,6 5,3<br />

Gezahlte Versorgungsleistungen − 1,5 − 1,4<br />

Übrige 1,3 − 1,5<br />

Stand 31.12. Geschäftsjahr 91,8 77,3<br />

Finanzierungsstatus der leistungsorientierten Pensionszusagen <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Nicht über Planvermögen finanzierte Pensionszusagen<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Barwert der erdienten Pensionsansprüche 1.169,3 1.159,6<br />

nicht berücksichtigter nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand − −<br />

übrige 0,1 0,1<br />

bilanzierte Nettoverbindlichkeit<br />

Ganz oder teilweise über Planvermögen finanzierte Pensionszusagen<br />

1.169,4 1.159,7<br />

Barwert der erdienten Pensionsansprüche 168,1 154,6<br />

Planvermögen der Pensionsfonds −146,6 −133,4<br />

nicht berücksichtigter nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand − −<br />

sonstige Forderungen − 1,6<br />

übrige − −<br />

bilanzierte Nettoverbindlichkeit 21,5 22,8<br />

Gesamte bilanzierte Nettoverbindlichkeit 1.190,9 1.182,5<br />

Entwicklung der Rückstellung für leistungsorientierte<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Stand 31.12. Vorjahr 1.182,5 1.077,8<br />

Währungsänderungen 0,5 0,6<br />

Veränderung Konsolidierungskreis −0,6 −<br />

Aufwand 101,6 95,5<br />

Gezahlte Versorgungsleistungen −36,3 −36,5<br />

Kapitalübertrag auf Planvermögen −11,9 −12,8<br />

Übertrag auf sonstige Forderungen − 0,5<br />

Im Eigenkapital verrechnete versicherungsmathematische Gewinne/Verluste −48,4 54,3<br />

Übrige 3,5 3,1<br />

Stand 31.12. Geschäftsjahr 1.190,9 1.182,5<br />

113


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[21f]<br />

Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen<br />

11,4 (3,8) Mio. €, die tatsächlichen Erträge aus Erstattungsansprüchen<br />

3,1 (3,4) Mio. €. Die Aufwendungen sind in der<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung im Wesentlichen<br />

unter den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb<br />

und für Leistungen an Kunden ausgewiesen.<br />

[21 g]<br />

[21h]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

Zusammensetzung des im Geschäftsjahr gebuchten Aufwands <strong>2011</strong><br />

Laufender Dienstzeitaufwand 39,7 39,3<br />

Zinsaufwand 60,2 59,6<br />

Abzüglich<br />

erwartete Erträge aus Planvermögen − 6,5 − 6,2<br />

erwartete Erträge aus Erstattungsansprüchen − 3,4 − 2,8<br />

Tilgung von nachzuverrechnendem Dienstzeitaufwand 9,5 4,9<br />

Übrige 2,1 0,7<br />

Gesamt 101,6 95,5<br />

Mio. €<br />

In der Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen<br />

werden für das Geschäftsjahr unter Berücksichtigung<br />

von Währungsschwankungen und sonstigen Veränderungen<br />

versicherungsmathematische Gewinne / Verluste<br />

von − 46,7 (54,2) Mio. € ausgewiesen, kumuliert von<br />

153,4 (200,1) Mio. €.<br />

Zusammensetzung des Planvermögens<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

zur Bedeckung der Pensionsverpflichtungen<br />

%<br />

%<br />

Nicht festverzinsliche Wertpapiere 15,8 24,5<br />

Festverzinsliche Wertpapiere und Darlehen 73,6 70,4<br />

Grundstücke und Bauten 0,6 0,1<br />

Sonstige 10,0 5,0<br />

Gesamt 100,0 100,0<br />

Die Konzernunternehmen legen bei der Bewertung ihrer<br />

Pensionsverpflichtungen folgende Annahmen (gewichtete<br />

Durchschnittswerte) zugrunde:<br />

Annahmen <strong>2011</strong><br />

2010<br />

%<br />

%<br />

Rechnungszins 5,0 4,7<br />

Erwartete Rendite des Planvermögens 4,9 4,9<br />

Erwartete Rendite der Erstattungsansprüche 5,0 4,8<br />

Anwartschafts-/Gehaltstrend 2,4 2,7<br />

Rententrend 1,9 1,7<br />

Kostentrend für medizinische Versorgung 2,5 2,5<br />

114<br />

2010<br />

Mio. €


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[21i]<br />

Die erwartete Rendite des Planvermögens wird bestimmt<br />

auf der Grundlage von langfristig erwarteten Kapitalrenditen.<br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> werden Kapitalüberträge<br />

auf das Planvermögen in Höhe von 1,2 Mio. € erwartet.<br />

[22] Übrige Rückstellungen<br />

[22a]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

Eine Änderung des Kostentrends für medizinische Versorgung<br />

um einen Prozentpunkt hätte folgende Auswirkung<br />

auf die Höhe der Pensionsverpflichtungen und den<br />

Pen sions aufwand:<br />

Erhöhung um<br />

Senkung um<br />

einen Prozentpunkt<br />

einen Prozentpunkt<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Barwert der erdienten Pensionsansprüche 17,9 −14,1<br />

Pensionsaufwand 1,6 −1,2<br />

[21j]<br />

Sonstige Angaben für das laufende Geschäftsjahr<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

und die Vorjahre<br />

Barwert der erdienten Pensionsansprüche<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

(ohne Kosten für medizinische Versorgung) 1.242,0 1.224,2 1.117,1 883,3 921,0<br />

Planvermögen 146,6 133,4 114,4 95,7 94,8<br />

Nicht durch Planvermögen gedeckt<br />

Erfahrungsbedingte Anpassungen<br />

1.095,4 1.090,8 1.002,7 787,6 826,2<br />

der Verpflichtung<br />

Erfahrungsbedingte Anpassungen<br />

−4,1 −2,5 14,1 2,0 20,9<br />

des Planvermögens −0,2 −0,2 0,1 0,1 −<br />

Übrige Rückstellungen <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Rückstellung für<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Provisionen 171,5 171,8<br />

Vorruhestandsleistungen/Altersteilzeit 141,1 119,5<br />

ausstehende Rechnungen 109,7 110,9<br />

Drohverluste 53,0 43,0<br />

sonstige Innen- und Außendienstvergütungen 48,6 43,4<br />

Urlaubs- und Zeitguthaben 39,5 38,8<br />

Jubiläumsleistungen 39,4 35,0<br />

Tantiemen/Wertsteigerungsrechte 34,0 47,4<br />

Spartenwettbewerbe 20,8 28,0<br />

Sonstige Rückstellungen 649,1 725,6<br />

Gesamt 1.306,7 1.363,4<br />

Die Rückstellungen für Vorruhestandsleistungen / Altersteilzeit<br />

und Jubiläumsleistungen sind überwiegend langfristig,<br />

während die Rückstellungen für Provisionen, ausstehende<br />

Rechnungen, Urlaubs- und Zeitguthaben sowie die Sonstigen<br />

im Wesentlichen kurzfristig sind.<br />

In den sonstigen Rückstellungen sind Beträge für Restrukturierungsmaßnahmen<br />

im Rahmen des Projekts „Kontinuierliche<br />

Verbesserung der Wettbewerbsposition“ in Höhe<br />

von insgesamt 243,7 (254,1) Mio. € enthalten.<br />

115


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[22b]<br />

[23] Verbindlichkeiten<br />

[23a]<br />

Die laufenden Steuerverbindlichkeiten umfassen alle<br />

ungewissen gewinnabhängigen Steuerschulden. Darunter<br />

fallen Schulden aus Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer<br />

oder gewinnabhängiger ausländischer Steuer. Ab dem<br />

Geschäftsjahr <strong>2011</strong> werden gewinnunabhängige Steuerverbindlichkeiten<br />

in Höhe von 162,3 Mio. € nicht mehr unter<br />

der Position laufende Steuerverbindlichkeiten ausgewiesen,<br />

sondern unter der Position sonstige Verbindlichkeiten.<br />

Die Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen<br />

Versicherungsgeschäft betreffen überwiegend verzinslich<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

Übrige Rückstellungen – Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 1.363,4 1.262,6<br />

Währungsänderungen − 7,9 2,3<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − 16,1 −<br />

Verbrauch 1.031,1 847,4<br />

Auflösung 113,2 61,3<br />

Abzinsungseffekte 4,3 4,2<br />

Zuführung 1.107,2 1.003,4<br />

Andere Veränderungen − − 0,5<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 1.306,7 1.363,4<br />

Verbindlichkeiten <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Laufende Steuerverbindlichkeiten<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

766,9 843,0<br />

Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 4.179,3 4.267,5<br />

Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft 3.715,2 3.790,5<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 320,8 328,6<br />

gewinnunabhängige Steuerverbindlichkeiten 162,3 −<br />

Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 84,5 115,9<br />

Zins- und Mietverbindlichkeiten 57,1 41,7<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 12,5 15,8<br />

Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 7,6 11,3<br />

übrige sonstige Verbindlichkeiten 1.138,4 2.696,3<br />

9.677,6 11.267,7<br />

Gesamt 10.444,5 12.110,7<br />

angesammelte Überschussanteile, Beitragsdepots, übrige<br />

Beitragsvorauszahlungen sowie Verträge ohne signifikanten<br />

Risikotransfer. Die Depotverbindlichkeiten sind einbehaltene<br />

Sicherheiten für die an Rückversicherer und<br />

Retrozessionäre in Rückdeckung abgegebene versicherungstechnische<br />

Rückstellungen und lösen insofern keine<br />

Zahlungsströme aus. Die Veränderungen der Depotverbindlichkeiten<br />

leiten sich im Regelfall aus den Veränderungen<br />

der zugehörigen in Rückdeckung gegebenen versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen ab.<br />

116


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[23b]<br />

Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die vertraglichen<br />

Fälligkeiten der sonstigen Verbindlichkeiten. Da Verbindlichkeiten<br />

aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft<br />

untrennbar mit dem Versicherungsgeschäft<br />

verbunden sind, erfolgt eine Erläuterung des daraus<br />

re sultierenden Liquiditätsrisikos gemeinsam mit den<br />

[23c]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

korrespondierenden Versicherungsverträgen. Depotverbindlichkeiten<br />

haben keine vertraglich fixierte Fälligkeit,<br />

ihre Abwicklung erfolgt grundsätzlich in Abhängigkeit von<br />

der Abwicklung der korrespondierenden Rückstellungen.<br />

Beide Positionen bleiben daher in der folgenden Tabelle<br />

unberücksichtigt.<br />

Fälligkeitsstruktur<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

Restlaufzeiten<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

bis zu einem Jahr 1.422,8 2.549,9<br />

mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 12,7 213,5<br />

mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 30,9 40,9<br />

mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 6,9 1,4<br />

mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 4,3 9,1<br />

mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 213,8 301,8<br />

mehr als zehn Jahre 91,8 93,1<br />

Gesamt 1.783,2 3.209,8<br />

Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

bewerteten sonstigen Verbindlichkeiten<br />

Level 1 Level 2 Level 3 Gesamt Level 1 Level 2 Level 3 Gesamt<br />

zu einem Level der Bewertungshierarchie<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Sonstige Verbindlichkeiten – Derivate 9,7 108,3 − 117,9 5,4 85,6 − 91,0<br />

Bei den sonstigen Verbindlichkeiten bewerten wir derzeit<br />

nur Derivate mit negativem Marktwert zum beizulegenden<br />

Zeitwert.<br />

117


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

[24] Beiträge<br />

[24a]<br />

Beiträge <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Gesamte Beiträge 20.269,5 20.131,2<br />

Gebuchte Bruttobeiträge 18.639,2 18.457,0<br />

Veränderung der Beitragsüberträge (− = Aufwand) −183,5 −177,1<br />

Verdiente Bruttobeiträge 18.455,7 18.279,8<br />

Abgegebene Bruttobeiträge 1.018,9 999,7<br />

Veränderung der Beitragsüberträge (RV-Anteil) (− = Ertrag) −15,0 −1,9<br />

Beiträge an Rückversicherer 1.004,0 997,8<br />

Verdiente Nettobeiträge 17.451,7 17.282,0<br />

Die Beiträge aus der Brutto-Rückstellung für Beitragsrücker<br />

stattung werden entsprechend den internationalen<br />

Rech nungs legungsvorschriften nicht als Beiträge bilanziert,<br />

sondern bei der Veränderung der Deckungsrückstellung<br />

gekürzt. Sie beliefen sich im inländischen Lebensversicherungsgeschäft<br />

auf 76,0 (73,8) Mio. € und im inländischen<br />

Gesundheitsgeschäft auf 320,9 (412,2) Mio. €. Von den<br />

Beiträgen für Lebensversicherungsprodukte, bei denen der<br />

Versicherungsnehmer das Kapitalanlagerisiko trägt, werden<br />

lediglich die zur Deckung des Risikos und der Kosten<br />

kalkulierten Bestandteile der Prämie als gebuchter Bruttobeitrag<br />

ausgewiesen.<br />

118


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[24b]<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

Gebuchte Bruttobeiträge<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

nach Geschäftsfeldern und Sparten<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Leben Deutschland 4.165,0 4.421,3<br />

Gesundheit 5.974,5 5.778,0<br />

Komposit Deutschland<br />

davon:<br />

3.087,3 3.008,3<br />

Kraftfahrt 623,1 599,6<br />

Unfall 711,3 737,6<br />

Feuer und Sach 538,0 510,3<br />

Haftpflicht 488,1 471,1<br />

Transport und Luftfahrt 124,9 100,4<br />

Rechtsschutz 421,1 419,3<br />

sonstige 180,8 170,0<br />

Direktversicherung<br />

davon:<br />

924,3 885,2<br />

Leben 497,9 494,3<br />

Gesundheit 312,8 278,2<br />

Kraftfahrt 16,1 17,3<br />

Unfall 37,2 36,6<br />

sonstige 60,4 58,9<br />

Reiseversicherung 485,3 426,7<br />

International<br />

davon:<br />

4.002,8 3.937,3<br />

Leben 1.574,9 1.559,2<br />

Komposit<br />

davon:<br />

2.427,9 2.378,0<br />

Kraftfahrt 1.090,9 1.107,5<br />

Rechtsschutz 587,2 548,2<br />

sonstige 749,8 722,4<br />

Gesamt 18.639,2 18.457,0<br />

[24c]<br />

Gebuchte Bruttobeiträge<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

nach Ländern<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Deutschland 13.284,6 13.256,7<br />

Polen 1.011,4 935,2<br />

Belgien 965,1 884,5<br />

Spanien 682,7 662,3<br />

Österreich 572,0 573,0<br />

Italien 497,7 513,3<br />

Türkei 306,3 355,4<br />

Großbritannien 209,6 166,0<br />

Niederlande 208,9 203,2<br />

Sonstige 900,8 907,4<br />

Gesamt 18.639,2 18.457,0<br />

119


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[25] Technischer Zinsertrag<br />

In der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgt<br />

eine Aufspaltung des operativen Ergebnisses in die<br />

Teilergebnis größen versicherungstechnisches und<br />

nichtversicherungstech nisches Ergebnis. Hierbei wird<br />

der Versicherungs technik eine Zinskomponente in Form<br />

des technischen Zins ertrags zugewiesen. Dieser Zinsertrag<br />

resultiert aus der Kapital anlage der versicherungstechnischen<br />

Rück stellungen sowie dem Anspruch der<br />

Versicherungs nehmer an Teilen des nicht ver sicherungstech<br />

nischen Ergebnisses.<br />

Je nach Art des betriebenen Versicherungsgeschäfts und<br />

den damit verbundenen gesetzlichen Regelungen ist der<br />

technische Zinsertrag unterschiedlich zu interpretieren:<br />

In der deutschen Lebensversicherung entspricht der technische<br />

Zinsertrag neben den Gewinnen und Verlusten aus<br />

der fondsgebundenen Lebensversicherung der Garantieverzinsung<br />

der Versicherungsnehmer und der auf das IFRS-<br />

Kapitalanlageergebnis bezogenen Überschussbeteiligung,<br />

hergeleitet nach den aufsichtsrechtlichen Vorschriften.<br />

Im internationalen Lebensversicherungsgeschäft werden<br />

neben der risikolosen Verzinsung unserer versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen auf Basis länderspezifischer<br />

langfristiger Zinssätze eine Überschussbeteiligung sowie<br />

die Gewinne und Verluste aus der fondsgebundenen<br />

Lebensversicherung berücksichtigt, soweit entsprechende<br />

Vertragsmodelle vorliegen.<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

Im Segment Gesundheit entspricht der technische Zinsertrag<br />

für inländisches Geschäft der Zinszuführung<br />

zur Alterungs rück stellung (Rechnungszins) sowie der<br />

Zuführung zur Rückstellung für Beitrags rück erstattung.<br />

Diese beruht auf der Zinszuführung zur Rückstellung für<br />

erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung, dem den<br />

Rechnungszins überschreitenden Ergebnis aus Kapitalanlagen<br />

sowie der Beteiligung der Versicherungsnehmer an<br />

den sonstigen nichtversicherungstechnischen Ergebnisbestandteilen.<br />

Im ausländischen Versicherungsgeschäft<br />

beruht der technische Zinsertrag auf der Verzinsung der<br />

sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

mit dem jeweiligen länderspezifischen risikolosen Zinssatz<br />

und, soweit vorhanden, auf der Zinszuführung zur<br />

Deckungsrückstellung.<br />

Im Kompositgeschäft tragen wir der Tatsache Rechnung,<br />

dass in früheren Jahren gebildete Rückstellungen zu höheren<br />

Zinsen angelegt wurden, als das dem heutigen Marktzinsniveau<br />

entspricht. Der technische Zinsertrag entspricht<br />

hier daher der risikolosen Verzinsung unserer versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen zum jeweils historischen<br />

Zins, zu dem auch die Prämie mit entsprechender Laufzeit<br />

angelegt wurde.<br />

120


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[26] Versicherungsleistungen (netto)<br />

[27] Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto)<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

Versicherungsleistungen <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Zahlungen für Versicherungsfälle 15.016,2 13.847,3<br />

Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 336,0 293,9<br />

Veränderung der Deckungsrückstellung und der übrigen Rückstellungen 534,3 2.306,1<br />

Aufwendungen für Beitragsrückerstattung 1.418,6 1.739,8<br />

Sonstige versicherungstechnische Erträge/Aufwendungen (− = Ertrag) 184,6 187,5<br />

Versicherungsleistungen (brutto) 17.489,6 18.374,6<br />

Zahlungen für Versicherungsfälle 675,7 652,8<br />

Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 28,0 35,6<br />

Veränderung der Deckungsrückstellung und der übrigen Rückstellungen 100,4 100,0<br />

Aufwendungen für Beitragsrückerstattung 7,5 4,7<br />

Sonstige versicherungstechnische Erträge/Aufwendungen (− = Aufwand) −145,5 −157,0<br />

Versicherungsleistungen (RV‑Anteil) 666,1 636,2<br />

Zahlungen für Versicherungsfälle 14.340,5 13.194,5<br />

Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 308,0 258,3<br />

Veränderung der Deckungsrückstellung und der übrigen Rückstellungen 433,9 2.206,1<br />

Aufwendungen für Beitragsrückerstattung 1.411,0 1.735,0<br />

Sonstige versicherungstechnische Erträge/Aufwendungen (− = Ertrag) 330,1 344,5<br />

Versicherungsleistungen (netto) 16.823,5 17.738,4<br />

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Abschlussaufwendungen 2.819,1 2.749,7<br />

Verwaltungsaufwendungen 1.157,5 1.119,2<br />

Aktivierte Abschlusskosten 55,5 −70,6<br />

Abschreibungen PVFP 26,5 24,2<br />

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (brutto) 4.058,6 3.822,3<br />

Abschlussaufwendungen (RV-Anteil) 4,1 2,6<br />

Aktivierte Abschlusskosten (RV-Anteil) −7,7 −12,5<br />

Erhaltene Provisionen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 248,5 234,8<br />

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (RV‑Anteil) 244,9 224,8<br />

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto) 3.813,6 3.597,6<br />

121


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[28] Kapitalanlageerträge und ‑aufwendungen (vor Umgliederung technischer Zins)<br />

Das Ergebnis aus Anteilen an verbundenen Unternehmen<br />

beinhaltet den Gewinn aus dem Verkauf der vollkonsolidierten<br />

Gesellschaft Capital Square Pte. Ltd., Singapur, in Höhe<br />

von 256,8 Mio. €. Der Gewinn in Höhe von 198,6 Mio. € aus<br />

dem Verkauf der internationalen Krankenversicherungsunternehmen<br />

in Belgien, Luxemburg, Norwegen und Spanien<br />

an die Munich Health Holding Aktiengesellschaft, München,<br />

ist im Ergebnis aus Anteilen an verbundenen Unternehmen<br />

und aus Anteilen an assoziierten Unternehmen enthalten.<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

Kapitalanlageerträge und ‑aufwendungen<br />

Laufende Erträge Zuschreibungen<br />

<strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 216,2 232,6 3,3 2,7<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 7,3 7,4 −<br />

−<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen 36,2 11,3 − 9,8<br />

Hypothekendarlehen und übrige Darlehen<br />

Sonstige Wertpapiere<br />

2.169,7 2.111,5 − 15,0<br />

gehalten bis zur Endfälligkeit<br />

jederzeit veräußerbar<br />

1,1 2,9 −<br />

−<br />

nicht festverzinslich 186,6 147,0 6,3 0,1<br />

festverzinslich 2.289,1 2.329,9 37,8 23,3<br />

erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />

Handelsbestände<br />

2.475,7 2.476,9 44,1 23,4<br />

nicht festverzinslich 0,2 0,1 − 0,1<br />

festverzinslich 1,1 1,3 10,4 5,3<br />

Derivate 86,3 81,9 856,0 712,1<br />

Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert<br />

87,5 83,3 866,4 717,5<br />

nicht festverzinslich<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

festverzinslich 5,5 8,8<br />

−<br />

−<br />

5,5 8,8<br />

−<br />

−<br />

Summe erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet 93,0 92,1 866,4 717,5<br />

Summe Sonstige Wertpapiere 2.569,8 2.572,0 910,5 740,9<br />

Depotforderungen und sonstige Kapitalanlagen 42,8 33,7<br />

− −<br />

Zwischensumme<br />

Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von<br />

5.042,1 4.968,5 913,8 768,4<br />

Inhabern von Lebensversicherungspolicen − − − −<br />

Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, sonstige Aufwendungen − − − −<br />

Gesamt 5.042,1 4.968,5 913,8 768,4<br />

Die sonstigen Aufwendungen für die Verwaltung von<br />

Kapi tal anlagen enthalten Zinsaufwendungen von<br />

45,8 (42,3) Mio. €, Aufwendungen für die Verwaltung von<br />

Kapital anlagen von 200,9 (197,2) Mio. € sowie Aufwendungen<br />

für Reparaturen und Instandhaltung von Grundstücken<br />

und Bauten von 26,3 (34,3) Mio. €.<br />

122


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

Erträge Aufwendungen Sonstige Erträge<br />

Ergebnis aus<br />

Gewinne aus dem Abgang Abschreibungen Verluste aus dem Abgang und Aufwendungen<br />

Kapitalanlagen<br />

<strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

54,2 30,2 103,3 85,5 0,2 − − − 170,4 180,0<br />

497,7 39,6 19,0 9,4 54,2 8,0 −4,1 −8,0 427,7 21,7<br />

21,9 0,8 6,6 3,1 4,6 − − − 46,9 18,9<br />

100,8 35,3 58,2 18,7 10,8 4,9 − − 2.201,5 2.138,2<br />

− − − − − − − − 1,1 2,9<br />

177,1 425,8 259,3 167,2 166,8 88,5 − − −56,0 317,3<br />

429,0 359,6 1.142,6 3,3 195,1 152,7 − − 1.418,2 2.556,7<br />

606,1 785,5 1.401,9 170,5 361,8 241,3 − − 1.362,2 2.874,0<br />

0,1 0,2 − − − − − − 0,2 0,5<br />

− − 0,8 0,7 − − − − 10,6 5,9<br />

295,8 223,8 364,5 609,4 421,6 380,2 − − 452,0 28,1<br />

295,9 224,0 365,3 610,2 421,6 380,2 − − 462,8 34,5<br />

− − − − 2,6 3,7 − − −2,6 −3,7<br />

4,9 10,2 − − 17,6 8,8 − − −7,2 10,1<br />

4,9 10,2 − − 20,2 12,5 − − −9,8 6,4<br />

300,8 234,2 365,3 610,2 441,8 392,7 − − 453,1 40,9<br />

906,9 1.019,6 1.767,2 780,7 803,6 634,0 − − 1.816,4 2.917,8<br />

− 0,1 0,1 − − − − − 42,6 33,8<br />

1.581,5 1.125,7 1.954,4 897,3 873,4 646,9 −4,1 −8,0 4.705,5 5.310,4<br />

− − − − − − −262,9 271,2 −262,9 271,2<br />

− − − − − − −326,6 −338,5 −326,6 −338,5<br />

1.581,5 1.125,7 1.954,4 897,3 873,4 646,9 −593,6 −75,2 4.116,0 5.243,1<br />

123


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[29] Sonstiges operatives Ergebnis<br />

[30] Sonstiges nicht operatives Ergebnis<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

Sonstiges operatives Ergebnis <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Vergütung für erbrachte Dienstleistungen und die Vermittlung von Fonds- und Versicherungsverträgen 201,4 213,7<br />

Erträge aus eigengenutzten Immobilien 24,6 32,1<br />

Nicht aus Kapitalanlagen stammende Zinsen 50,7 25,2<br />

Erträge aus der Auflösung sonstiger nichtversicherungstechnischer Rückstellungen 59,2 52,9<br />

Übrige 23,7 22,8<br />

Sonstige operative Erträge 359,6 346,8<br />

Aufwendungen für erbrachte Dienstleistungen und die Vermittlung von Fonds- und Versicherungsverträgen 140,1 154,0<br />

Aufwendungen aus eigengenutzten Immobilien 33,0 25,0<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 107,5 135,3<br />

Sonstige Abschreibungen 37,0 28,4<br />

Zuführung zu sonstigen nichtversicherungstechnischen Rückstellungen 11,8 23,3<br />

Übrige 154,6 167,6<br />

Sonstige operative Aufwendungen 484,0 533,6<br />

Gesamt −124,4 −186,8<br />

Sonstiges nicht operatives Ergebnis <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Währungskursgewinne 616,8 1.137,4<br />

Übrige 103,8 103,5<br />

Sonstige nicht operative Erträge 720,6 1.240,9<br />

Währungskursverluste 630,4 1.172,7<br />

Übrige 405,4 394,2<br />

Sonstige nicht operative Aufwendungen 1.035,8 1.566,9<br />

Gesamt −315,2 −326,0<br />

[31] Abschreibungen auf Geschäfts‑ oder Firmenwerte<br />

Unter Anwendung von IFRS 3 wurden die bilanzierten<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte nicht mehr planmäßig<br />

abgeschrieben. Die Geschäfts- oder Firmenwerte wurden<br />

zum Stichtag auf ihre Werthaltigkeit hin geprüft. Die<br />

[32] Finanzierungskosten<br />

Unter Finanzierungskosten sind sämtliche Zinsaufwendungen<br />

und sonstigen Aufwendungen zu verstehen, die unmittelbar<br />

mit strategischem Fremdkapital zusammenhängen,<br />

das heißt nicht in einem originären und direkten Bezug<br />

zum operativen Versicherungsgeschäft stehen. Die Kosten<br />

außerplanmäßigen Abschreibungen auf Geschäfts- oder<br />

Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung betrugen<br />

21,4 (114,9) Mio. €, welche im Berichtsjahr auf die zahlungsmittelgenerierende<br />

Einheit <strong>ERGO</strong> Daum Direct entfielen.<br />

in Höhe von 65,8 (46,3) Mio. € resultierten im Wesentlichen<br />

aus den Verbindlichkeiten der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

AG gegenüber Gesellschaften der Munich Re. Die<br />

Darlehen dienen der Stärkung der Liquiditätsbasis und zur<br />

Finanzierung strategischer Vermögenswerte.<br />

124


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[33] Ertragsteuern<br />

[33a]<br />

Der in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesene<br />

Ertragsteueraufwand setzt sich aus den tatsächlich<br />

zu zahlenden und den Veränderungen der latenten<br />

Steuern zusammen. Dem tatsächlichen Steueraufwand<br />

[33b]<br />

Der Konzernsteuersatz entspricht der durchschnittlichen<br />

Ertragsteuerbelastung aller inländischen Konzernunternehmen.<br />

Diese Belastung errechnet sich aus der deutschen<br />

Körperschaftsteuer in Höhe von 15 (15) % zuzüglich eines<br />

hierauf erhobenen Solidaritätszuschlags von 5,5 (5,5) %.<br />

[34] Personalaufwand<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

stand ein latenter Steuerertrag gegenüber, der auf die<br />

Veränderung von Steuerabgrenzungsposten aufgrund von<br />

Umbewertungen zurückzuführen ist.<br />

Ertragsteueraufwand <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Tatsächliche Steuern für das Berichtsjahr 331,4 298,4<br />

Periodenfremde tatsächliche Steuern − 81,1 − 89,8<br />

Latente Steuern aufgrund der Entstehung bzw. Umkehrung temporärer Unterschiede<br />

Latente Steuern aufgrund der Entstehung bzw. des Verbrauchs<br />

− 211,5 − 36,6<br />

von Verlustvorträgen sowie Wertberichtigungen 2,7 − 29,0<br />

Wertberichtigungen auf sonstige latente Steuern − 17,6<br />

Periodenfremde latente Steuern 13,0 − 0,5<br />

Gesamt 54,5 160,1<br />

Personalaufwand <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Löhne und Gehälter 1.506,4 1.492,3<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 299,8 315,4<br />

Aufwendungen für Altersversorgung 99,0 87,6<br />

Gesamt 1.905,2 1.895,2<br />

125<br />

Zusammen mit der Gewerbesteuer im Inland beträgt der<br />

konzerneinheitliche Steuersatz somit 32 (32) %. Ausgehend<br />

vom Ergebnis vor Ertragsteuern ergibt sich somit die folgende<br />

Überleitung des erwarteten Steueraufwands auf den<br />

ausgewiesenen Ertragsteueraufwand.<br />

Überleitungsrechnung <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern (nach sonstigen Steuern) 403,9 515,3<br />

x Konzernsteuersatz in Höhe von 32 (32) %<br />

= erwarteter Steueraufwand 129,3 164,9<br />

korrigiert um Steuereffekte aus:<br />

+ nicht abzugsfähigen Betriebsausgaben 36,3 113,2<br />

− steuerlich außer Ansatz bleibenden Erträgen −58,3 −83,4<br />

+ Steuersatzdifferenzen −13,6 16,8<br />

+ periodenfremden Steuern −68,1 −90,3<br />

+ Abschreibungen auf Geschäfts-, Firmen- oder Bestandswerte 12,3 36,8<br />

+ sonstigen Auswirkungen 16,6 2,1<br />

= Ertragsteueraufwand 54,5 160,1


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[35] Langfristiger Incentive‑Plan<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

Incentive‑Plan 2009 2008 2007 2006 2005 2004<br />

Planbeginn 01.07.2009 01.07.2008 01.07.2007 01.07.2006 01.07.2005 01.07.2004<br />

Planende 30.06.2016 30.06.2015 30.06.2014 30.06.2013 30.06.2012 30.06.<strong>2011</strong><br />

Basiskurs 97,57 € 121,84 € 134,07 € 108,87 € 88,10 € 88,65 €<br />

Innerer Wert <strong>2011</strong> für ein Recht − − − − 4,68 € 4,13 €<br />

Beizulegender Zeitwert <strong>2011</strong> für ein Recht 7,78 € 3,64 € 1,83 € 2,99 € 5,07 € −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2002 − − − − − −<br />

Zugang − − − − − −<br />

Ausgeübt − − − − − −<br />

Verfallen − − − − − −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2003 − − − − − −<br />

Zugang − − − − − 124.678<br />

Ausgeübt − − − − − −<br />

Verfallen − − − − − −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2004 − − − − − 124.678<br />

Ausübbar am Jahresende − − − − − −<br />

Zugang − − − − 158.648 −<br />

Ausgeübt − − − − − −<br />

Verfallen − − − − − 23.123<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2005 − − − − 158.648 101.555<br />

Ausübbar am Jahresende − − − − − −<br />

Zugang − − − 130.667 − −<br />

Ausgeübt − − − − − 31.390<br />

Verfallen − − − − 3.072 −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2006 − − − 130.667 155.576 70.165<br />

Ausübbar am Jahresende − − − − − 70.165<br />

Zugang − − 94.115 − − −<br />

Ausgeübt − − − − 30.486 24.278<br />

Verfallen − − 10.422 6.849 − −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2007 − − 83.693 123.818 125.090 45.887<br />

Ausübbar am Jahresende − − − − 125.090 45.887<br />

Zugang − 132.306 − − − −<br />

Ausgeübt − − − − 16.983 2.000<br />

Verfallen − − − − − −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2008 − 132.306 83.693 123.818 108.107 43.887<br />

Ausübbar am Jahresende − − − 123.818 108.107 43.887<br />

Zugang 118.979 5.707 3.605 5.868 − −<br />

Ausgeübt − − − − 13.304 2.859<br />

Verfallen − − − − − −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2009 118.979 138.013 87.298 129.686 94.803 41.028<br />

Ausübbar am Jahresende − − 87.298 129.686 94.803 41.028<br />

Zugang − − − − − −<br />

Ausgeübt − − − − 43.953 30.555<br />

Verfallen − − − − − −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2010 118.979 138.013 87.298 129.686 50.850 10.473<br />

Ausübbar am Jahresende − 138.013 87.298 129.686 50.850 10.473<br />

Zugang − − − − − −<br />

Ausgeübt − − − − 26.957 4.331<br />

Verfallen − − − − − 6.142<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember <strong>2011</strong> 118.979 138.013 87.298 129.686 23.893 −<br />

Ausübbar am Jahresende 118.979 138.013 87.298 129.686 23.893 −<br />

126


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG und einzelne ihrer<br />

Tochtergesellschaften legten in den Jahren 2002 − 2009<br />

im jährlichen Abstand langfristige Incentive-Pläne für die<br />

Mitglieder des Vorstands und ausgewählte Geschäftsführer<br />

auf. Diese Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung<br />

zielte auf die nachhaltige Steigerung des Aktienkurses<br />

der Münchener-Rück-Aktie ab. Die Berechtigten<br />

erhielten eine bestimmte Anzahl Wertsteigerungsrechte,<br />

die nur ausgeübt werden können, wenn eine zweijährige<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

127<br />

Sperrfrist eingehalten wird, die Münchener-Rück-Aktie<br />

seit Planbeginn um mindestens 20 % gestiegen und der<br />

Euro Stoxx 50 wenigstens zweimal über einen Zeitraum von<br />

drei Monaten während der insgesamt siebenjährigen Planlaufzeit<br />

geschlagen worden ist. Bisher konnten nur aus<br />

den Plänen, die 2003 − 2005 aufgelegt wurden, Wertsteigerungsrechte<br />

ausgeübt werden. In der vorstehenden Tabelle<br />

werden die langfristigen Incentive-Pläne dargestellt, deren<br />

Laufzeit zu Beginn des Berichtsjahres noch nicht beendet war.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Sonstige Angaben<br />

[36] Kapitalflussrechnung<br />

Zur Kommentierung der Kapitalflussrechnung siehe Lagebericht<br />

Seite 25 f.<br />

[37] Gesamtbezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />

Die Aufwendungen für den Aufsichtsrat betrugen<br />

0,8 (0,8) Mio. €.<br />

Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder für ihre Tätigkeiten<br />

im Mutterunternehmen und in den Tochterunternehmen<br />

beliefen sich auf 8,2 (9,0) Mio. €. Ehemalige<br />

Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen erhielten<br />

[38] Gruppenzugehörigkeit<br />

Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG in<br />

München, München, kontrolliert zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

unmittelbar und über ihre Tochtergesellschaft P. A.N. GmbH<br />

& Co. KG, Grünwald, 100,00 % des gezeichneten Kapitals<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG, Düsseldorf. Die <strong>ERGO</strong><br />

<strong>Versicherungsgruppe</strong> AG, Düsseldorf, hat zum 31. Dezember<br />

<strong>2011</strong> den vorliegenden Konzernabschluss nach den<br />

[39] Abschlussprüferhonorare<br />

Für Leistungen, die der Konzernabschlussprüfer (KPMG<br />

Bayerische Treuhandgesellschaft AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft, München, und<br />

deren verbundene Unternehmen i. S. v. § 271 Abs. 2 HGB) für<br />

das Mutterunternehmen und konsolidierte Tochterunternehmen<br />

erbracht hat, wurde im Geschäftsjahr folgendes<br />

Honorar als Aufwand erfasst:<br />

5,1 (5,5) Mio. €; für laufende Pensionen und Anwartschaften<br />

auf Pensionen für diesen Personenkreis wurden<br />

41,2 (41,2) Mio. € zurückgestellt.<br />

Die Übersicht über die Mitglieder des Aufsichtsrats und des<br />

Vorstands befindet sich auf den Seiten 14 und 15. Sie ist<br />

ein Bestandteil des Konzernanhangs.<br />

128<br />

International Financial Reporting Standards aufgestellt<br />

und wird darüber hinaus in den Konzernabschluss der Münchener<br />

Rückversicherungs-Gesellschaft AG in München,<br />

München, einbezogen. Die Konzernabschlüsse werden über<br />

die Internetseite des Unternehmensregisters zugänglich<br />

gemacht. Auf Wunsch sind sie bei den Gesellschaften<br />

erhältlich.<br />

Die verbundenen Unternehmen der KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft<br />

AG umfassen folgende Gesellschaften:<br />

KPMG Deutschland, KPMG Spanien, KPMG Schweiz, KPMG<br />

LLP (UK), KPMG Belgien, KPMG Niederlande, KPMG Luxemburg,<br />

KPMG Türkei, KPMG Russland, KPMG Georgien, KPMG<br />

Ukraine, KPMG Armenien, KPMG Kasachstan, KPMG Kirgistan,<br />

KPMG Norwegen und KPMG Saudi-Arabien.<br />

Abschlussprüferhonorare <strong>2011</strong><br />

2010<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Abschlussprüfungen 4,3 5,3<br />

Andere Bestätigungsleistungen 1,4 1,7<br />

Steuerberatungsleistungen 0,2 0,4<br />

Sonstige Leistungen 0,6 0,3<br />

Gesamt 6,6 7,7


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[40] Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen<br />

Mit der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG in<br />

München, München, und einigen ihrer Rückversicherungs-<br />

Tochterunternehmen unterhält die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

verschiedene Rückversicherungsbeziehungen.<br />

Im Geschäftsjahr wurden insgesamt 639,5 (643,4) Mio. €<br />

Beiträge, d. h. 62,8 (64,4) % der gesamten Rückversicherungsbeiträge,<br />

dort in Rückdeckung gegeben. Von den<br />

Zahlungen für Versicherungsfälle wurden im Geschäftsjahr<br />

insgesamt 451,4 (467,7) Mio. € von diesen Rückversicherern<br />

geleistet. Der Anteil dieser Gesellschaften an den Depotverbindlichkeiten<br />

beträgt 2.325,3 (2.468,0) Mio. €. Bei den<br />

Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft<br />

beträgt der Anteil 55,9 (43,2) Mio. €, an den Abrechnungsverbindlichkeiten<br />

2,1 (21,5) Mio. €.<br />

Neben den bestehenden nachrangigen Verbindlichkeiten<br />

zum Munich Re Konzern bestehen zum Bilanzstichtag<br />

weitere Darlehensverbindlichkeiten zu Tochterunternehmen<br />

der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG<br />

in München. Der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG wurden<br />

180,0 (520,0) Mio. € von der itus Verwaltungs AG, Grünwald,<br />

sowie 65,0 (–) Mio. € von der Proserpina Vermögensverwaltungsgesellschaft<br />

mbH, München, gewährt.<br />

[41] Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten<br />

Bei den nachfolgenden Angaben zu den Haftungsverhältnissen<br />

und sonstigen Eventualverbindlichkeiten handelt<br />

es sich um die Angaben i. S. v. IAS 37 sowie §§ 251 und<br />

285 Nr. 3 HGB, die über die Angabepflichten nach IAS 37<br />

hinausgehen. Danach sind nur solche Eventualverbindlichkeiten<br />

offenzulegen, bei denen die Wahrscheinlichkeit<br />

eines Vermögensabflusses nicht gering ist. Allerdings ist<br />

bei den nachfolgend offengelegten Haftungsverhältnissen<br />

und Eventualverbindlichkeiten mit einer Inanspruchnahme<br />

nicht zu rechnen.<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG hat für ein nicht verbundenes<br />

Unternehmen eine Patronatserklärung in Höhe von<br />

4,3 (4,3) Mio. € abgegeben.<br />

Darüber hinaus wurden für nicht verbundene Unternehmen<br />

Bürgschaftserklärungen in Höhe von 20,0 (57,6) Mio. € und<br />

245,8 (221,5) Mio. DKK abgegeben. Die Garantieerklärungen<br />

gegenüber sonstigen Unternehmen beliefen sich auf<br />

10,3 (15,0) Mio. € und 20,0 (–) Mio. DKK. Mögliche Rückzahlungsverpflichtungen<br />

gegenüber sonstigen Unternehmen<br />

betrugen 16,0 (9,4) Mio. €.<br />

Konzernabschluss<br />

Sonstige Angaben<br />

Der Kaufpreis aus dem Verkauf der internationalen Kranken -<br />

ver siche rungs unter neh men in Belgien, Luxem burg und<br />

Spanien sowie der Anteile eines nach der Equity-Methode<br />

bewerteten norwegischen Unternehmens an die Munich<br />

Health Holding Aktiengesellschaft, München, betrug<br />

542,0 Mio. €.<br />

Im Rahmen eines Funktionsausgliederungsvertrages hat<br />

die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> das Portfoliomanagement<br />

der Kapitalanlagen sowie deren Verwaltung auf die MEAG<br />

MUNICH <strong>ERGO</strong> AssetManagement GmbH übertragen. Der<br />

Funktionsausgliederungsvertrag umfasst die Verwal tung<br />

des Grundvermögens, sämtlicher handelbarer in- und<br />

ausländischer Wertpapiere sowie der Darlehen. Zusätzlich<br />

übernimmt die MEAG MUNICH <strong>ERGO</strong> AssetManagement<br />

GmbH Aufgaben im Bereich der Baurevision. Die<br />

MEAG MUNICH <strong>ERGO</strong> AssetManagement GmbH ist ein<br />

assoziiertes Unternehmen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>.<br />

Der Anteil der MEAG Gesellschaften an den Vergütungen<br />

für erbrachte Dienstleistungen und Versicherungsvermittlung<br />

beträgt 8,2 (10,1) Mio. €. Auf die Aufwendungen für<br />

erbrachte Dienstleistungen und Versicherungsvermittlung<br />

entfallen 12,7 (15,5) Mio. €.<br />

129<br />

Resultierend aus dem Verkauf der Capital Square Pte. Ltd. –<br />

siehe hierzu unsere Erläuterungen zum Konsolidierungskreis<br />

auf Seite 53 f. – bestehen Zusicherungen und Gewährleistungen<br />

bis maximal in Höhe des Kaufpreises.<br />

Die D. A.S. Deutscher Automobil Schutz Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-AG,<br />

München, hat gegenüber einem<br />

Geschäftspartner die Erstversicherungsverpflichtungen und<br />

gegenüber zwei weiteren Dritten die Rückversicherungsverpflichtungen<br />

der DAS Legal Expenses Insurance Company<br />

Limited, Bristol, garantiert. Weiterhin steht sie für die Verpflichtungen<br />

dieser ausländischen Gesellschaft hinsichtlich<br />

ihrer Zweigniederlassung in Irland ein.<br />

Aus Poolmitgliedschaften ist die <strong>ERGO</strong> Versicherung AG,<br />

Düsseldorf, für den Fall, dass eines der übrigen Mitglieder<br />

der Versicherungsgemeinschaft ausfällt, gehalten, dessen<br />

Leistungsverpflichtungen im Rahmen ihrer quotenmäßigen<br />

Beteiligung zu übernehmen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Durch Anteile an der Protektor Lebensversicherungs-AG,<br />

Berlin, sind die <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung AG, Hamburg,<br />

Victoria Lebensversicherung AG, Düsseldorf, <strong>ERGO</strong> Direkt<br />

Lebensversicherung AG, Fürth, Neckermann Lebensversicherung<br />

AG, Fürth, und Vorsorge Lebensversicherung AG,<br />

Düsseldorf, für den Fall, dass deutsche Lebensversicherungsgesellschaften<br />

ausfallen, gehalten, deren Leistungsverpflichtungen<br />

im Rahmen ihrer quotalen Beteiligung<br />

zu übernehmen. Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> ist somit<br />

an der Protektor Lebensversicherungs-AG mit insgesamt<br />

10,76 % wie im Vorjahr beteiligt.<br />

Aufgrund der § 124 ff. VAG sind deutsche Lebens- und<br />

Kranken ver sicherer zur Mitgliedschaft in einem Sicherungsfonds<br />

verpflichtet. Der Sicherungsfonds kann zusätzlich<br />

zu den laufenden Beitragsverpflichtungen Sonderbeiträge<br />

bis zu einer Höhe von 1 Promille bei Lebensversicherern<br />

bzw. 2 Promille bei Krankenversicherern der versicherungstechnischen<br />

Netto-Rückstellungen erheben. Zusätzlich hat<br />

sich die Gesellschaft verpflichtet, dem Sicherungsfonds<br />

oder alternativ der Protektor Lebensversicherungs-AG<br />

[42] Investitions‑ und sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Die Verpflichtungen der Konzerngesellschaften aus Werk-<br />

und Dienstleistungsverträgen betrugen Ende <strong>2011</strong> gegenüber<br />

nicht verbundenen Unternehmen 144,9 (181,3) Mio. €.<br />

Daneben bestanden Investitionsverpflichtungen (inklusive<br />

Nachzahlungsverpflichtungen) in Höhe von 581,5 (435,8)<br />

Mio. € gegenüber nicht verbundenen Unternehmen und<br />

145,3 (149,7) Mio. € gegenüber assoziierten Unternehmen.<br />

Die Verpflichtungen aus Kreditzusagen beliefen sich auf<br />

500,4 (0,1) Mio. €, im Wesentlichen fällig am 12.01.2012,<br />

sowie 8,9 (12,7) Mio. US-Dollar.<br />

Konzernabschluss<br />

Sonstige Angaben<br />

finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, sofern die Mittel<br />

des Sicherungsfonds bei einem Sanierungsfall nicht ausreichen.<br />

Die Verpflichtung beträgt 1 % der versicherungstechnischen<br />

Netto-Rückstellungen unter Anrechnung<br />

der zu diesem Zeitpunkt bereits an den Sicherungsfonds<br />

geleisteten Beiträge. Dadurch kann sich für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

eine mögliche Zahlungsverpflichtung<br />

von 531,2 (573,7) Mio. € ergeben.<br />

Vor dem Hintergrund eines Urteils des LAG München zur<br />

Zulässigkeit von gezillmerten Tarifen von Lebensversicherungsverträgen<br />

in der Entgeltumwandlung haben die<br />

Gesellschaften <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung AG, Victoria<br />

Lebensversicherung AG, Vorsorge Lebensversicherung AG,<br />

<strong>ERGO</strong> Pensionskasse AG, Düsseldorf, und Hamburg-<br />

Mannheimer Pensionskasse AG, Hamburg, im Rahmen<br />

des Neugeschäfts 2008 eine eingeschränkte Freistellung<br />

der Arbeitgeber von einer möglichen Inhaftungsnahme<br />

aufgrund dieses Urteils erteilt. Das Risiko einer möglichen<br />

Inanspruchnahme betrug zum Bilanzstichtag<br />

3,0 (4,4) Mio. €.<br />

Bei den vorgenannten Beträgen handelt es sich um nicht<br />

abgezinste Nennwerte.<br />

Dem Verein „Verkehrsopferhilfe e. V.“ haben die <strong>ERGO</strong> Versicherung<br />

AG und die <strong>ERGO</strong> Direkt Versicherung AG, Fürth,<br />

die zur Durchführung des Vereinszwecks erforderlichen<br />

Mittel zur Verfügung zu stellen, und zwar entsprechend<br />

deren Anteil an den Beitragseinnahmen aller Mitgliedsunternehmen<br />

aus dem selbst abgeschlossenen Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherungsgeschäft<br />

des vorletzten<br />

Kalenderjahres.<br />

130


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

[43] Leasing<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> als Leasingnehmer<br />

Zum Bilanzstichtag bestanden insgesamt 248,6 (299,7) Mio. €<br />

offene Verpflichtungen aus unkündbaren Operating-Leasing<br />

verhältnissen. Zahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen<br />

betreffen insbesondere Mieten für Büro- und<br />

Geschäftsräume. Die Summe der Verbindlichkeiten aus<br />

Finanzierungs-Leasingverhältnissen hatte mit 0,6 (0,8) Mio. €<br />

zum Bilanzstichtag nur einen unwesentlichen Umfang.<br />

[44] Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte gesichert sind<br />

Der Grundbesitz ist mit Hypotheken-, Grund- und Rentenschulden<br />

in Höhe von 20,1 (29,6) Mio. € belastet.<br />

Zum Jahresende waren in Deutschland 19.731 (19.921) und<br />

im Ausland 11.580 (13.076) Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Konzernabschluss<br />

Sonstige Angaben<br />

131<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> als Leasinggeber<br />

Operating-Leasingverhältnisse betreffen im Wesentlichen<br />

vermietete Grundstücke und Gebäude. Der aus der Vermietungstätigkeit<br />

resultierende Gesamtbetrag der künftigen<br />

Mietzahlungsansprüche aus unkündbaren Mietverhältnissen<br />

belief sich zum Bilanzstichtag auf 578,3 (533,9) Mio. €.<br />

Die Summe der im Geschäftsjahr als Ertrag erfassten<br />

be dingten Mietzahlungen betrug 0,7 (0,8) Mio. €.<br />

Fälligkeit von Leasingverhältnissen <strong>2011</strong> 2010<br />

<strong>ERGO</strong> als Leasingnehmer<br />

Mio. € Mio. €<br />

innerhalb eines Jahres 52,1 66,1<br />

zwischen ein und fünf Jahren 133,7 182,0<br />

nach fünf Jahren 62,8 51,6<br />

Gesamt<br />

<strong>ERGO</strong> als Leasinggeber<br />

248,6 299,7<br />

innerhalb eines Jahres 113,0 113,0<br />

zwischen ein und fünf Jahren 283,4 261,9<br />

nach fünf Jahren 181,9 158,9<br />

Gesamt 578,3 533,9<br />

[45] Anzahl der Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter zum Jahresende <strong>2011</strong> 2010<br />

Innendienst 25.352 26.748<br />

Angestellter Außendienst 5.959 6.249<br />

Gesamt 31.311 32.997<br />

[46] Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Ereignisse eingetreten,<br />

über die gesondert zu berichten wäre.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />

31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz<br />

Verbundene konsolidierte Unternehmen Inland<br />

Fußnote Kapitalanteil<br />

AEVG 2004 GmbH, Frankfurt a 0,00 %<br />

aktiva Vermittlung von Versicherungen und Finanz-Dienstleistungen GmbH, Köln 100,00 %<br />

ALICE GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

almeda GmbH, München 1, 8 100,00 %<br />

almeda Versicherungs-Aktiengesellschaft, München 1, 8 100,00 %<br />

avanturo GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

CAPITAL PLAZA Holding GmbH & Co. Singapur KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

D.A.S. Deutscher Automobil Schutz Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-Aktiengesellschaft, München 2, 8 100,00 %<br />

DKV Deutsche Krankenversicherung Aktiengesellschaft, Köln 1, 8 100,00 %<br />

DKV Pflegedienste & Residenzen GmbH, Köln 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Direkt Krankenversicherung AG, Fürth 1 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Direkt Lebensversicherung AG, Fürth 1 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Direkt Versicherung AG, Fürth 1 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Eurosolar GmbH & Co. KG, Nürnberg 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Grundstücksverwaltung GbR, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 14.Victoria & Co. KG, Kreien 8 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 5.Hamburg-Mannheimer & Co.KG, Kreien 8 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> International Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> International Services GmbH, Düsseldorf 1 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Lebensversicherung Aktiengesellschaft, Hamburg 1, 8 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Pensionsfonds Aktiengesellschaft, Düsseldorf 3, 8 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Pensionskasse AG, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Private Capital Gesundheit GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Private Capital Leben GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Private Equity Gesundheit GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Private Equity Komposit GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Private Equity Leben GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Zweite Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

EUROPÄISCHE Reiseversicherung Aktiengesellschaft, München 1, 8 100,00 %<br />

FAIRANCE GmbH, Düsseldorf 1 100,00 %<br />

Flexitel Telefonservice GmbH, Berlin 100,00 %<br />

Hamburg-Mannheimer Pensionskasse AG, Hamburg 100,00 %<br />

HMV GFKL Beteiligungs GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL Financial Engineering GmbH, Düsseldorf 4 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL Financial Service GmbH, Düsseldorf 4 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL Media Finance GmbH, Düsseldorf 50,10 %<br />

IDEENKAPITAL Metropolen Europa GmbH & Co. KG, Düsseldorf 72,35 %<br />

iii, München 100,00 %<br />

IK Einkauf Objekt Eins GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Einkauf Objektmanagement GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Einkaufsmärkte Deutschland GmbH & Co. KG, Düsseldorf 52,04 %<br />

IK Premium Fonds GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Premium Fonds zwei GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

132


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

IRIS Capital Fund II German Investors GmbH & Co. KG, Düsseldorf 85,71 %<br />

IT<strong>ERGO</strong> Informationstechnologie GmbH, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />

K & P Pflegezentrum IMMAC Uelzen Renditefonds GmbH & Co. KG, Düsseldorf 84,88 %<br />

LEGIAL AG, München 100,00 %<br />

Longial GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

MEAG Anglo Celtic Fund, München 100,00 %<br />

MEAG BLN 2, München 100,00 %<br />

MEAG BLN 3, München 100,00 %<br />

MEAG EDL CurryGov, München 100,00 %<br />

MEAG EDL EuroValue, München 100,00 %<br />

MEAG EDS AGIL, München 100,00 %<br />

MEAG Euro 1, München 100,00 %<br />

MEAG Euro 2, München 100,00 %<br />

MEAG Eurostar (Spezialfonds), München 100,00 %<br />

MEAG German Prime Opportunities (GPO), München 100,00 %<br />

MEAG Gilagrent, München 100,00 %<br />

MEAG Golf 1, München 100,00 %<br />

MEAG HBG 1, München 100,00 %<br />

MEAG HM Renten, München 100,00 %<br />

MEAG HM Sach 1, München 100,00 %<br />

MEAG HM Sach Rent 1, München 100,00 %<br />

MEAG HM2000, München 100,00 %<br />

MEAG HMR1, München 100,00 %<br />

MEAG HMR2, München 100,00 %<br />

MEAG IREN, München 100,00 %<br />

MEAG Kapital 2, München 100,00 %<br />

MEAG Kapital 5, München 100,00 %<br />

MEAG Multi Sach 1, München 100,00 %<br />

MEAG OptiMax, München 100,00 %<br />

MEAG PK-NORD, München 100,00 %<br />

MEAG PK-WEST, München 100,00 %<br />

MEAG Prestige, München 100,00 %<br />

MEAG RenditePlus, München 100,00 %<br />

MEAG REVO, München 100,00 %<br />

MEAG SAG 1, München 100,00 %<br />

MEAG Sustainability, München 100,00 %<br />

MEAG Vertical, München 100,00 %<br />

MEAG Vidas 4, München 100,00 %<br />

MEAG Vidas Rent 2, München 100,00 %<br />

MEAG Vidas Rent 3, München 100,00 %<br />

MEAG Vigifonds, München 100,00 %<br />

MEAG VLA, München 100,00 %<br />

Merkur Grundstücks- und Beteiligungs-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Düsseldorf 2 100,00 %<br />

Neckermann Lebensversicherung AG, Fürth 100,00 %<br />

Neckermann Versicherung AG, Nürnberg 100,00 %<br />

OIK Mediclin, Wiesbaden 66,67 %<br />

Seminaris Hotel- und Kongreßstätten-Betriebsgesellschaft mbH, Lüneburg 75,00 %<br />

VHDK Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Victoria Italy Property GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Victoria Lebensversicherung Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />

Victoria US Property Investment GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Victoria US Property Zwei GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Victoria Vierte Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

133


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

Victoria Vierter Bauabschnitt GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

Vorsorge Lebensversicherung Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />

welivit AG, Nürnberg 100,00 %<br />

wse Solarpark Spanien 1 GmbH & Co. KG, Fürth 65,17 %<br />

Verbundene konsolidierte Unternehmen Ausland<br />

80e LIMITED, Bristol 100,00 %<br />

Amicus Legal Ltd., Colchester 100,00 %<br />

Amicus Ltd., Colchester 100,00 %<br />

Bank Austria Creditanstalt Versicherung AG, Wien 90,00 %<br />

Bos Incasso B.V., Groningen 90,02 %<br />

CJSIC „European Travel Insurance“, Moskau 100,00 %<br />

Compagnie Européenne d`Assurances, Nanterre 100,00 %<br />

Compania Europea de Seguros S.A., Madrid 100,00 %<br />

D.A.S. Defensa del Automovilista y de Siniestros - Internacional, S.A. de Seguros y Reaseguros, Barcelona 100,00 %<br />

D.A.S. HELLAS Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-AG, Athen 100,00 %<br />

D.A.S. Jogvédelmi Biztosíto Részvénytársaság, Budapest 100,00 %<br />

D.A.S. Luxemburg Allgemeine Rechtsschutz-Versicherung S.A., Strassen 99,95 %<br />

D.A.S. Oigusabikulude Kindlustuse AS, Tallinn 100,00 %<br />

D.A.S. Österreichische Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-Aktiengesellschaft, Wien 99,98 %<br />

D.A.S. poist‘ovna právnej ochrany, a.s., Bratislava 100,00 %<br />

D.A.S. pojišt‘ovna právní ochrany, a.s., Prag 100,00 %<br />

D.A.S. Société anonyme belge d‘assurances de Protection Juridique, Brüssel 99,98 %<br />

D.A.S. Towarzystwo Ubezpieczen Ochrony Prawnej S.A., Warszawa 99,90 %<br />

DAS Assistance Limited, Bristol 100,00 %<br />

DAS Holding N.V., Amsterdam 51,00 %<br />

DAS Law Limited, Bristol 100,00 %<br />

DAS Legal Expenses Insurance Co., Ltd., Seoul 100,00 %<br />

DAS Legal Expenses Insurance Company Limited, Bristol 100,00 %<br />

DAS Legal Finance B.V., Amsterdam 100,00 %<br />

DAS Legal Protection Insurance Company Ltd., Toronto 100,00 %<br />

DAS Legal Protection Ireland Limited, Dublin 100,00 %<br />

DAS Legal Protection Limited, Christchurch, Neuseeland 100,00 %<br />

DAS Legal Protection Limited, Vancouver 100,00 %<br />

DAS LEGAL SERVICES LIMITED, Bristol 100,00 %<br />

DAS Nederlandse Rechtsbijstand Verzekeringmaatschappij N.V., Amsterdam 100,00 %<br />

DAS Rechtsschutz-Versicherungs-AG, Luzern 100,00 %<br />

DAS Services Limited, Bristol 100,00 %<br />

DAS Support B.V., Amsterdam 100,00 %<br />

DAS UK Holdings Limited, Bristol 100,00 %<br />

DB Platinum IV SICAV (Subfonds Institutional Fixed Income, Inhaber-Anteile I2D), Luxemburg a 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> ASIGURARI DE VIATA SA, Bukarest 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Assicurazioni S.p.A., Mailand 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Austria International AG, Wien 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Daum Direct General Insurance Co. Ltd., Seoul 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Direkt Lebensversicherung AG, Schwechat 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Élétbiztosító Zrt., Budapest 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Emeklilik ve Hayat A.S., Istanbul 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Funds AS, Tallinn 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> General Insurance Company S.A., Athen 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Grubu Holding A.Ş., Istanbul 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Insurance N.V., Brüssel 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Invest SIA, Riga 100,00 %<br />

134


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

<strong>ERGO</strong> Italia Business Solutions S.c.r.l., Mailand 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Italia Direct Network s.r.l., Mailand 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Italia S.p.A., Mailand 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Kindlustuse AS, Tallinn 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Latvija Versicherung AG (<strong>ERGO</strong> Latvija Apdrosinasanas Akciju Sabiedriba), Riga 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Lietuva draudimo UADB, Vilnius 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Life Insurance Company S.A., Thessaloniki 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Life Insurance SE, Vilnius 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Previdenza S.p.A., Mailand 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> RUSS Versicherung AG, St. Petersburg 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Shisn, Moskau 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> SIGORTA A.S., Istanbul 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Zavarovalnica d. d., Ljubljana 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> životná poisťovňa, a. s., Bratislava 100,00 %<br />

Europaeiske Rejseforsikring A/S, Kopenhagen 100,00 %<br />

European International Holding A/S, Kopenhagen 100,00 %<br />

Europeiska Försäkringsaktiebolaget, Stockholm 100,00 %<br />

Evropska Cestovni Pojistovna A.S., Prag 90,00 %<br />

First Legal Protection Limited, St. Albans 100,00 %<br />

Geschlossene Aktiengesellschaft Europäische Reiseversicherung, Kiew 95,27 %<br />

GF 65, Wien 100,00 %<br />

Habiriscos - Investimentos Imobiliarios e Turisticos, S.A., Lissabon 100,00 %<br />

HMI Partners N.V., Brüssel 100,00 %<br />

Ibero Property Portugal - Investimentos Imobiliarios S.A., Lissabon 100,00 %<br />

Ibero Property Trust S.A., Madrid 100,00 %<br />

IKFE Properties I AG, Zürich 63,55 %<br />

Imofloresmira - Investimentos Imobiliarios S.A., Lissabon 100,00 %<br />

Joint Stock Insurance Company <strong>ERGO</strong>, Minsk 92,31 %<br />

Kapdom-Invest GmbH, Moskau 100,00 %<br />

Landelijke Associatie van Gerechtsdeurwaarders B.V., Groningen 90,02 %<br />

LAVG Associatie van Gerechtsdeurwaarders Zuid Holding B.V., Breda 80,00 %<br />

LawAssist Limited, Bristol 100,00 %<br />

Marina Sp.z.o.o., Sopot 100,00 %<br />

MTU Moje Towarzystwo Ubezpieczeniowe S. A., Sopot 100,00 %<br />

Nightingale Legal Services Ltd., Colchester 100,00 %<br />

Queensley Holdings Limited, Singapur a, c 100,00 %<br />

Renaissance Hotel Realbesitz GmbH, Wien 60,00 %<br />

San Marino Life Impresa sammarinese di assicurazione sulla vita S.p.A., San Marino 100,00 %<br />

Sopocki Instytut Ubezpieczeń S.A., Sopot 100,00 %<br />

Sopockie Towarzystwo Ubezpieczen Ergo Hestia Spolka Akcyjna, Sopot 100,00 %<br />

Sopockie Towarzystwo Ubezpieczen na Zycie Ergo Hestia Spolka Akcyjna, Sopot 100,00 %<br />

Union Beteiligungsholding GmbH, Wien 100,00 %<br />

Van Arkel gerechtsdeurwaarders B.V., Leiden 79,90 %<br />

Victoria Investment Properties Two L.P., Atlanta 100,00 %<br />

Victoria osiguranje d.d, Zagreb 74,90 %<br />

Victoria US Holdings, Inc., Wilmington, Delaware 100,00 %<br />

Victoria Zivotno osiguranje d.d, Zagreb 74,90 %<br />

VICTORIA-VOLKSBANKEN Eletbiztosító Zrt., Budapest 74,80 %<br />

VICTORIA-VOLKSBANKEN Poist´ovna, a.s., Bratislava 74,80 %<br />

VICTORIA-VOLKSBANKEN Biztosító Zrt., Budapest 74,80 %<br />

VICTORIA-VOLKSBANKEN pojišt´ovna, a.s., Prag 74,54 %<br />

VICTORIA-VOLKSBANKEN Versicherungsaktiengesellschaft, Wien 74,63 %<br />

Vorsorge Luxemburg Lebensversicherung S.A., Munsbach 100,00 %<br />

135


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz<br />

Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen Inland<br />

Fußnote Kapitalanteil<br />

ARTES Assekuranzservice GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

ArztPartner almeda AG, München 100,00 %<br />

Beteiligung HMM Hamburg-Mannheimer Erste Bürogebäude-Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />

Beteiligung HMM Hamburg-Mannheimer Zweite Bürogebäude-Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />

BioEnergie Elbe-Elster GmbH & Co. KG, Elsterwerda 100,00 %<br />

BioEnergie Verwaltungs-GmbH, Elsterwerda 100,00 %<br />

Blitz 01-807 GmbH, München 100,00 %<br />

CAPITAL PLAZA Holding GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

CarePlus Gesellschaft für Versorgungsmanagement mbH, Köln 100,00 %<br />

Ciborum GmbH, München 100,00 %<br />

DKV - Beta Vermögensverwaltungs GmbH, Köln 100,00 %<br />

DKV Immobilienverwaltungs GmbH, Köln 100,00 %<br />

DKV Residenz am Tibusplatz gGmbH, Münster 100,00 %<br />

DKV-Residenz in der Contrescarpe GmbH, Bremen 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Alpha GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Gourmet GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 1. DKV & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 15.Victoria & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 4. DKV & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 6.Hamburg-Mannheimer & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 7.Hamburg-Mannheimer & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-Verwaltungs-GmbH, Kreien 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Neunte Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Private Capital GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Private Capital Zweite GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Specialty GmbH, Hamburg 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Versicherungs- und Finanzierungs-Vermittlung GmbH, Hamburg 100,00 %<br />

EUREKA GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

European Assistance Holding GmbH, München 100,00 %<br />

EVV Logistik Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Exolvo GmbH, Hamburg 100,00 %<br />

GBG Vogelsanger Straße GmbH, Köln 94,00 %<br />

Gebäude Service Gesellschaft Überseering 35 mbH, Hamburg<br />

GEMEDA Gesellschaft für medizinische Datenerfassung und Auswertung<br />

100,00 %<br />

sowie Serviceleistungen für freie Berufe mbH, Köln 100,00 %<br />

goDentis - Gesellschaft für Innovation in der Zahnheilkunde mbH, Köln 100,00 %<br />

goMedus Gesellschaft für Qualität in der Medizin mbH, Köln 100,00 %<br />

goMedus GmbH & Co. KG, Köln 100,00 %<br />

goMedus Partnerkliniken GmbH, Köln 100,00 %<br />

Hamburg-Mannheimer Rechtsschutz Schaden-Service GmbH, Hamburg 100,00 %<br />

Horbach GmbH, Düsseldorf 70,10 %<br />

IDEENKAPITAL Anlagebetreuungs GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Ideenkapital Client Service GmbH, Düsseldorf 4 100,00 %<br />

Ideenkapital erste Investoren Service GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Ideenkapital Fonds Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Ideenkapital Media Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL Metropolen Europa Verwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL PRORENDITA EINS Treuhandgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL Schiffsfonds Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Ideenkapital Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL Treuhand US Real Estate eins GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Einkauf Objektverwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

136


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

IK Einkaufsmärkte Deutschland Verwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK FE Fonds Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK FE Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Komp GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Objekt Bensheim GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Objekt Frankfurt Theodor-Heuss-Allee GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Pflegezentrum Uelzen Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Property Eins Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />

IK Property Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK US Portfolio Invest DREI Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK US Portfolio Invest Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK US Portfolio Invest ZWEI Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

InterAssistance Gesellschaft für Dienstleistungen mit beschränkter Haftung, München 100,00 %<br />

Juventus Vermögensverwaltungs AG, Hamburg 100,00 %<br />

K & P Objekt Hamburg Hamburger Straße GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

K & P Objekt München Hufelandstraße GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

KQV Solarpark Franken 1 GmbH & Co. KG, Fürth 100,00 %<br />

Legal Net GmbH, München 100,00 %<br />

Longial Versicherungsmakler GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

m:editerran POWER FRANCE GmbH, Nürnberg 100,00 %<br />

m:editerran POWER GmbH & Co. KG, Nürnberg 100,00 %<br />

MAYFAIR Holding GmbH & Co. Singapur KG, Düsseldorf 71,43 %<br />

MAYFAIR Holding GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Mediastream Consulting GmbH, Grünwald 100,00 %<br />

Mediastream Dritte Film GmbH, Grünwald 100,00 %<br />

Mediastream Film GmbH, Grünwald 100,00 %<br />

Mediastream Vierte Medien GmbH, Grünwald 100,00 %<br />

Mediastream Zweite Film GmbH, Grünwald 100,00 %<br />

MedWell Gesundheits-AG, Köln 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste Berlin GmbH, Berlin 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste Bremen GmbH, Bremen 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste Dachau GmbH, Dachau 51,00 %<br />

miCura Pflegedienste Düsseldorf GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste GmbH, Köln 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste Hamburg GmbH, Hamburg 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste Krefeld GmbH, Krefeld 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste München GmbH, München 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste München Ost GmbH, München 65,00 %<br />

miCura Pflegedienste Münster GmbH, Münster 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste Nürnberg GmbH, Nürnberg 51,00 %<br />

PLATINIA Verwaltungs-GmbH, München 100,00 %<br />

PRORENDITA DREI Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />

PRORENDITA EINS Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />

PRORENDITA FÜNF Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />

PRORENDITA VIER Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />

PRORENDITA ZWEI Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />

Schrömbgens & Stephan GmbH, Versicherungsmakler, Düsseldorf 100,00 %<br />

Seldac 1. Kommunaler-Rendite-Fonds GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

Seldac 1. Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Solarfonds Garmisch-Partenkirchen <strong>2011</strong> GmbH & Co. KG, Nürnberg 99,75 %<br />

TAS Assekuranz Service GmbH, Frankfurt/Main 100,00 %<br />

TAS Touristik Assekuranz Service International GmbH, Frankfurt/Main 6 100,00 %<br />

TAS Touristik Assekuranzmakler und Service GmbH, Frankfurt/Main 6 100,00 %<br />

137


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

Titus AG, Düsseldorf 100,00 %<br />

Trusted Documents GmbH, Nürnberg 100,00 %<br />

US PROPERTIES VA Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT VICTORIA“ GmbH, Hamburg 100,00 %<br />

VICTORIA Asien Immobilienbeteiligungs GmbH & Co. KG, München 100,00 %<br />

VICTORIA Asien Verwaltungs GmbH, München 100,00 %<br />

Victoria Erste Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Victoria Immobilien-Fonds GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

VICTORIA US Beteiligungsgesellschaft mbH, München 100,00 %<br />

Victoria Vierter Bauabschnitt Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Viwis GmbH, München 7 100,00 %<br />

Vorsorge Service GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

welivit New Energy GmbH, Fürth 100,00 %<br />

welivit Solar España GmbH, Nürnberg 100,00 %<br />

WISMA ATRIA Holding GmbH & Co. Singapur KG, Düsseldorf 65,00 %<br />

WNE Solarfonds Süddeutschland 2 GmbH & Co. KG, Nürnberg 100,00 %<br />

Wohnungsgesellschaft Brela mbH, Hamburg 5 100,00 %<br />

Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen Ausland<br />

Acalter 140014 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Agenzia Chianti S.R.L. , Mailand 100,00 %<br />

Aitesacho 5005 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Albulzaga 8008 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Aleama 150015 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Amladeza 7007 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Arridabra 130013 S.L., Madrid 100,00 %<br />

B&D Acquisition B.V., Amsterdam 80,00 %<br />

B&D Business Solutions B.V., Utrecht 100,00 %<br />

Badozoc 1001 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Bank Austria Creditanstalt Versicherungsdienst GmbH, Wien 100,00 %<br />

Baqueda 7007 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Bobasbe 6006 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Botedazo 8008 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Bureau voor kredietinformaties Janssen B.V., s-Gravenhage 100,00 %<br />

Bureau voor kredietinformaties Janssen Holding B.V., s-Gravenhage 100,00 %<br />

Callopio 5005 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Camcichu 9009 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Catorce S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Cinco S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Cuatro S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Dieciocho S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Dieciseis S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Diecisiete S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Diez S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Doce S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Dos S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Nueve S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Ocho S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Once S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Quince S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Seis S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Siete S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Trece S.L., Madrid 100,00 %<br />

138


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

Caracuel Solar Tres S.L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Uno S.L., Madrid 100,00 %<br />

Chobocuga 150015 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Cotatrillo 100010 S.L., Madrid 100,00 %<br />

DAS Consultancy & Detachering Rotterdam B.V., Rotterdam 65,02 %<br />

DAS Incasso Arnhem B.V., Arnheim 100,00 %<br />

DAS Incasso Den Bosch B.V., s-Hertogenbosch 95,00 %<br />

DAS Incasso Rotterdam B.V., Rotterdam 80,00 %<br />

DAS Legal Protection Pty. Ltd., Sydney 100,00 %<br />

DAS Lex Assistance, S.L., L´Hospitalet de Llobregat 100,00 %<br />

De Wit Vissers Incasso Holding B.V., Breda 95,00 %<br />

DRA Debt Recovery Angency B.V., s-Gravenhage 100,00 %<br />

Economic Data Research B.V., Leidschendam 100,00 %<br />

Economic Data Resources B.V., Leidschendam 100,00 %<br />

EDR Acquisition B.V., Amsterdam 80,00 %<br />

EDR Credit Services B.V., s-Gravenhage 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Asia Management Pte. Ltd., Singapur 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Bilisim Teknolojisi Limited Sirketi, Istanbul 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Business Solutions s.r.l., Bukarest 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Eurosolar der welivit Solar Italia GmbH & Co. KG, Bozen 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> GmbH, Herisau 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Insurance Service GmbH, Wien 99,60 %<br />

<strong>ERGO</strong> PORTFÖY YÖNETIMI A.S., Istanbul 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Sigorta ve Emeklilik Satis Aracilik Hizmetleri Limited Sirketi, Istanbul 100,00 %<br />

ERIN Sigorta Aracilik Hizmetleri Limited Sirketi, Istanbul 100,00 %<br />

ERV (China) Travel Service and Consulting Ltd., Beijing 100,00 %<br />

ERV (India) Travel Service and Consulting Private Limited, Mumbai 100,00 %<br />

ERV Seyahat Sigorta Aracilik Hizmetleri ve Danismanlik Ltd.Sti., Istanbul 99,00 %<br />

Esoleme 120012 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Etics, s.r.o., Prag 100,00 %<br />

Etoblete 160016 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Etogibon 100010 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Etolede 6006 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Euro Alarm Assistance Prague, Prag 100,00 %<br />

Euro-Center (Cyprus) Ltd., Larnaca 100,00 %<br />

Euro-Center (Thailand) Co. Ltd., Bangkok 100,00 %<br />

Euro-Center Cape Town (Pty.) Ltd., Cape Town 100,00 %<br />

Euro-Center China (HK) Co., Ltd., Beijing 100,00 %<br />

Euro-Center Holding A/S, Kopenhagen 83,33 %<br />

Euro-Center Holding North Asia (HK) Pte. Ltd., Hongkong 100,00 %<br />

Euro-Center Ltda., Rio de Janeiro 100,00 %<br />

Euro-Center USA, Inc., New York 100,00 %<br />

Euro-Center Yerel Yardim, Istanbul 100,00 %<br />

Euro-Center, S.A. (Spain), Palma de Mallorca 100,00 %<br />

Europäische (UK) Ltd., London 100,00 %<br />

Everything Legal Ltd., Bristol 100,00 %<br />

Gamaponti 140014 S.L., Madrid 100,00 %<br />

GRANCAN Sun-Line S.L., Madrid 100,00 %<br />

Guanzu 2002 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Hamburg-Mannheimer ForsikringService A/S, Kopenhagen 100,00 %<br />

Health OÜ, Tallinn 100,00 %<br />

Hestia Advanced Risk Solutions Sp. z.o.o., Sopot 100,00 %<br />

Hestia Kontakt Sp. z o.o., Sopot 100,00 %<br />

139


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

Hestia Loss Control Sp. z o.o., Sopot 100,00 %<br />

HMI Ceska republika, spol. s.r.o., Prag 100,00 %<br />

HMI S.r.l., Verona 100,00 %<br />

HMI Sp. z o.o., Warschau 100,00 %<br />

Humanity B.V., s-Gravenhage 100,00 %<br />

Ibero Property Guadalix S.A., Madrid 100,00 %<br />

ISVICRE SIGORTA KIBRIS LIMITED, Istanbul 51,00 %<br />

Kuik & Partners Credit Management BVBA, Brüssel 98,90 %<br />

Kuik & Partners Gerechtsdeurwaarders & Incassobureau B.V., Eindhoven 100,00 %<br />

LAVG Zuid B.V., Breda 100,00 %<br />

m:editerran Power der welivit Solar Italia GmbH & Co. KG, Bozen 100,00 %<br />

Multiasistencia Europea, S.A., Madrid 100,00 %<br />

Naretoblera 170017 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Nassau Incasso Services Den Haag B.V., s-Gravenhage 100,00 %<br />

Nerruze 120012 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Nicamballo 1001 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Olbodeca 4004 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Oracuet 160016 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Oragulno 9009 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Oraunte 130013 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Orrazipo 110011 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Otusleme 3003 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Sopockie Towarzystwo Doradcze Sp. z o.o., Sopot 100,00 %<br />

STARSUN S.R.L., Corciano 100,00 %<br />

Stichting Aandelen Beheer D.A.S. Holding, Amsterdam 100,00 %<br />

Sydney Euro-Center Pty. Ltd., Sydney 100,00 %<br />

Teginago 2002 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Tenoslema 110011 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

TGR Biztosítás Többesügynöki Zrt., Budapest 100,00 %<br />

Tillobesta 180018 S.L., Madrid 100,00 %<br />

VB Victoria Zastupanje u Osiguranju d.o.o., Zagreb 74,90 %<br />

VFG Vorsorge-Finanzierungsconsulting GmbH, Wien 100,00 %<br />

Victoria VIP II, Inc., Wilmington, Delaware 100,00 %<br />

VV-Consulting Gesellschaft für Risikoanalyse, Vorsorgeberatung und Versicherungsvermittlung GmbH, Wien 100,00 %<br />

VV-Consulting Többesügynöki Kft., Budapest 100,00 %<br />

VV-Immobilien Gesellschaft für Haus- und Grundbesitzverwaltung GmbH, Wien 100,00 %<br />

welivit Solar Italia s.r.l., Bozen 100,00 %<br />

Zacobu 110011 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Zacuba 6006 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Zacubacon 150015 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Zafacesbe 120012 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Zagacobl 180018 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Zapaceba 170017 S.L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Zapacubi 8008 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Zarzucolumbu 100010 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Zetaza 4004 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Zicobucar 140014 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Zucaelo 130013 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Zucampobi 3003 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Zucarrobiso 2002 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Zucobaco 7007 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Zulazor 3003 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Zumbicobi 5005 S.L., Madrid 100,00 %<br />

140


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

Zumcasba 1001 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Zuncabu 4004 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Zuncolubomcasa 9009 S.L., Madrid 100,00 %<br />

Assoziierte at equity bewertete Unternehmen Inland<br />

Dovull SPV GmbH & Co. KG, Frankfurt a.M. 20,06 %<br />

HighTech Beteiligungen GmbH und Co. KG, Düsseldorf 23,10 %<br />

KarstadtQuelle Finanz Service GmbH, Düsseldorf 50,00 %<br />

MCAF Verwaltungs-GmbH & Co.KG, Düsseldorf 50,00 %<br />

MEAG Cash Management GmbH, München 40,00 %<br />

MEAG MUNICH <strong>ERGO</strong> AssetManagement GmbH, München 40,00 %<br />

MEDICLIN Aktiengesellschaft, Offenburg 35,00 %<br />

MEGA 4 GbR, Berlin 34,26 %<br />

Rendite Partner Gesellschaft für Vermögensverwaltung mbH, Frankfurt a.M. 33,33 %<br />

RP Vilbeler Fondsgesellschaft mbH, Frankfurt a.M. 40,00 %<br />

Sana Kliniken AG, München 21,70 %<br />

TERTIANUM Besitzgesellschaft Berlin Passauer Strasse 5-7 mbH, München 25,00 %<br />

TERTIANUM Besitzgesellschaft Konstanz Marktstätte 2-6 und Sigismundstrasse 5-9 mbH, München 25,00 %<br />

TERTIANUM Besitzgesellschaft München Jahnstrasse 45 mbH, München 33,33 %<br />

US PROPERTIES VA GmbH & Co. KG, Düsseldorf 45,83 %<br />

U.S. Property Fund IV GmbH & Co. KG, München b 9,78 %<br />

VV Immobilien GmbH & Co. United States KG, München 28,95 %<br />

VV Immobilien GmbH & Co. US City KG, München 23,10 %<br />

VV Immobilien Verwaltungs GmbH & Co. Zentraleuropa KG, München 20,41 %<br />

Assoziierte at equity bewertete Unternehmen Ausland<br />

D.A.S. Difesa Automobilistica Sinistri, S.p.A. di Assicurazione, Verona 49,99 %<br />

Europai Utazasi Biztosito Rt., Budapest 26,00 %<br />

Europäische Reiseversicherungs-Aktiengesellschaft, Wien 25,01 %<br />

Global Insurance Company, Ho-Chi-Minh-Stadt 25,00 %<br />

HDFC <strong>ERGO</strong> General Insurance Company Ltd., Mumbai 26,00 %<br />

Millennium Entertainment Partners II L.P., New York d 42,30 %<br />

Millennium Entertainment Partners L.P., New York e 27,54 %<br />

Millennium Partners LLC, New York f 20,30 %<br />

Property Finance France S.A., Luxemburg 45,46 %<br />

SAS Le Point du Jour, Paris 50,00 %<br />

Seaflower Health Ventures III L.P., Waltham 28,84 %<br />

VICTORIA-VOLKSBANKEN Pensionskassen Aktiengesellschaft, Wien 47,50 %<br />

VICTORIA-VOLKSBANKEN Vorsorgekasse AG, Wien 50,00 %<br />

Assoziierte sonstige Unternehmen Inland<br />

„PORT ELISABETH“ GmbH & Co. KG, Hamburg 31,97 %<br />

„PORT LOUIS“ GmbH & Co. KG, Hamburg 25,82 %<br />

Assistance Partner GmbH & Co. KG, München 21,66 %<br />

BF.direkt AG, Stuttgart 27,20 %<br />

carexpert Kfz-Sachverständigen GmbH, Walluf 25,00 %<br />

Fernkälte Geschäftsstadt Nord Gesellschaft bürgerlichen Rechts, Hamburg 35,87 %<br />

Hannover Finanz-Umwelt Beteiligungsgesellschaft mbH, Hillerse 20,00 %<br />

IFFOXX AG, Rosenheim 28,00 %<br />

IK Objektgesellschaft Frankfurt Theodor-Heuss-Allee GmbH & Co. KG, Düsseldorf 47,40 %<br />

K & P Objekt Hamburg Hamburger Straße Immobilienfonds GmbH & Co.KG, Düsseldorf 36,69 %<br />

MCAF Management GmbH, Düsseldorf 50,00 %<br />

Reisegarant, Vermittler von Insolvenzversicherungen mbH, Hamburg 24,00 %<br />

141


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernabschluss<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember <strong>2011</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

Teko - Technisches Kontor für Versicherungen Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Düsseldorf 30,00 %<br />

TERTIANUM Seniorenresidenz Betriebsgesellschaft München mbH, München 33,33 %<br />

TERTIANUM Seniorenresidenzen Betriebsgesellschaft mbH, Konstanz 25,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT ELISABETH“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „Port Hedland“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT KELANG“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „Port Lincoln“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT LOUIS“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT MAUBERT“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT MELBOURNE“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT MENIER“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT MOODY“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT MORESBY“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT MOUTON“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT NELSON“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „Port Russel“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT SAID“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT STANLEY“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT STEWART“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT UNION“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „Port Williams“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

VV Immobilien GmbH & Co. GB KG, Düsseldorf 40,92 %<br />

WISMA ATRIA Holding GmbH, Düsseldorf 50,00 %<br />

Assoziierte sonstige Unternehmen Ausland<br />

POOL Sp. z o.o., Warschau 33,75 %<br />

Secundi CBVA, Brüssel 33,00 %<br />

Triple IP B.V., Amsterdam 50,00 %<br />

Volksbanken-Versicherungsdienst GmbH, Wien 25,23 %<br />

Sonstige Beteiligungen<br />

- – –<br />

(a) Konsolidierung nach SIC 12<br />

(b) maßgeblicher Einfluss gemäß IAS 28.7<br />

Abweichendes Stimmrecht:<br />

(c) 0,00 %<br />

(d) 42,34 %<br />

(e) 42,36 %<br />

(f) 25,00 %<br />

1) Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />

2) Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft<br />

3) Beherrschungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />

4) Gewinnabführungsvertrag mit der IDEENKAPITAL GmbH<br />

5) Gewinnabführungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft<br />

6) Gewinnabführungsvertrag mit der EUROPÄISCHE Reiseversicherung Aktiengesellschaft<br />

7) Gewinnabführungsvertrag mit der D.A.S. Deutscher Automobil Schutz Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-Aktiengesellschaft<br />

8) Diese vollkonsolidierte Tochtergesellschaft nutzt in Teilen oder ganz die Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB für ihren Einzelabschluss, wird aber weiterhin in<br />

den Konzernabschluss einbezogen.<br />

142


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Düsseldorf, den 8. Februar 2012<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />

Der Vorstand<br />

Dr. Torsten Oletzky Dr. Bettina Anders<br />

Dr. Daniel von Borries<br />

Christian Diedrich<br />

Dr. Jochen Messemer<br />

Dr. Christoph Jurecka<br />

Dr. Clemens Muth<br />

Dr. Ulf Mainzer<br />

Dr. Rolf Wiswesser<br />

143


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den von der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> Aktiengesellschaft,<br />

Düsseldorf, aufgestellten Konzernabschluss –<br />

bestehend aus Bilanz, Gewinn-und-Verlustrechnung, Aufstellung<br />

der erfassten Erträge und Aufwendungen, Eigenkapitalveränderungsrechnung,<br />

Kapitalflussrechnung und<br />

Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2011</strong> geprüft. Die<br />

Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />

nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und<br />

den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />

handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung<br />

des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf<br />

der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine<br />

Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht<br />

abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317<br />

HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach<br />

ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass<br />

Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />

des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der<br />

anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch<br />

den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit<br />

hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung<br />

der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />

über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />

und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen<br />

über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der<br />

Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise für<br />

die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />

überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die<br />

Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der<br />

in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der<br />

Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten<br />

Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der<br />

wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die<br />

Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses<br />

und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung,<br />

dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />

für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />

den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und<br />

den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />

handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter<br />

Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-<br />

und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />

steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt<br />

insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns<br />

und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

zutreffend dar.<br />

München, den 6. März 2012<br />

KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft<br />

Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Martin Berger Roland Hansen<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

144


Eine ausführliche Liste mit Adressen aller<br />

unserer Gruppengesellschaften finden Sie unter<br />

www.ergo.com<br />

im Bereich Unternehmen/<strong>ERGO</strong> Deutschland<br />

bzw. <strong>ERGO</strong> International.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />

Victoriaplatz 2<br />

40198 Düsseldorf<br />

Tel +49 211 477-0<br />

Fax +49 211 477-1500<br />

www.ergo.com<br />

klimaneutral<br />

natureOffice.com | DE-141-985506<br />

gedruckt<br />

Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong> liegt<br />

auch in englischer Sprache vor.<br />

Konzept, Inhalt und Gestaltung:<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> AG<br />

Fotos: Robert Brembeck, Christoph Bünten<br />

Satz- und Lithoarbeit:<br />

Vignold Group GmbH, Ratingen<br />

Druck: Eberl Print GmbH, Immenstadt<br />

Printed in Germany


<strong>ERGO</strong> 47 (50022334)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!