Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...
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Allgemeiner Teil - 62 -<br />
Bei der Polymerisation der Cyclodextrin-Monomer Komplexe aus homogener wässriger<br />
Phase entsteht das wasserunlösliche Polymer; bei der chemischen Polymerisation fällt dies<br />
aus der Lösung aus, während es sich bei der elektrochemischen Polymerisation an der<br />
Elektrode abscheidet. Das Cyclodextrin verbleibt in der Lösung bzw. kristallisiert aus und<br />
kann zur Komplexierung wiederverwendet werden. Dadurch besteht die prinzipielle<br />
Möglichkeit einen kontinuierlichen Kreisprozess aufzubauen, indem das zu<br />
polymerisierende Monomer stetig dem Reaktionsgefäß zugeführt wird, wo es zuerst vom<br />
freien Cyclodextrin komplexiert wird um letztlich polymerisiert zu werden.<br />
2.4.1 Herstellung wasserlöslicher EDT/Cyclodextrinkomplexe<br />
Die geringe Wasserlöslichkeit von EDT (bei 20°C = 2 g/l) sollte durch Komplexierung mit<br />
modifizierten <strong>Cyclodextrine</strong>n drastisch erhöht werden und die Polymerisation in homogener<br />
wässriger Phase ermöglichen.<br />
Dies wurde erreicht durch Zugabe von äquimolaren an EDT zu wässrigen Lösungen von<br />
statistisch methylierten β-Cyclodextrin (RAMEB, a), Hydroxypropyl-β-cyclodextrin<br />
(HPBCD, b) und statistisch methylierten γ-Cyclodextrin (RAMEG, c). Das ölige EDT 8<br />
löste sich in diesen wässrigen CD-Lösungen unter Rühren innerhalb von 1 h. Eine<br />
erhebliche Verkürzung der Komplexierungszeiten bis auf wenige Sekunden wurde durch<br />
Ultraschallbehandlung erreicht. Der Mechanismus der Komplexierung ist in Abb. 50<br />
dargestellt.<br />
O O<br />
S<br />
8<br />
+<br />
=<br />
RAMEB oder HPBCD oder<br />
H 2O<br />
RAMEG<br />
a b c<br />
O O<br />
S<br />
8a, 8b, 8c<br />
Abb. 50: Komplexierung von EDT (8) mit modifizierten <strong>Cyclodextrine</strong>n in Wasser<br />
Durch die Komplexierung ist eine starke Erhöhung der Löslichkeit von EDT in Wasser zu<br />
erreichen, während unkomplexiertes EDT kaum wasserlöslich ist. So können beispielsweise<br />
mit einer 0.45 molaren wässrigen RAMEB (c = 600 g/l) über 64 g (0.45 Mol) EDT<br />
homogen in Wasser gelöst werden. Dies bedeutet eine über 32-fache Erhöhung der