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Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...

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Allgemeiner Teil - 51 -<br />

Stunden bis Tagen bewegen können. Sie kann aber dann zur Anwendung kommen, wenn<br />

der Gast gleichzeitig <strong>als</strong> Lösungsmittel für das Cyclodextrin geeignet ist.<br />

Zur Herstellung von hoch wasserlöslichen Cyclodextrin-Komplexen auf Basis der chemisch<br />

modifizierten <strong>Cyclodextrine</strong>, vor allem den methylierten-, hydroxypropylierten-,<br />

sulfopropylierten- etc. CD´s, die schon eine sehr hohe Eigenlöslichkeit in Wasser (oft über<br />

50 g/l) besitzen, wurde im Rahmen dieser Arbeit eine Methode entwickelt, die ein schnelles<br />

Herstellen von wässrigen Komplexlösungen erlaubt. Diese Methode, auch <strong>als</strong><br />

Membranfiltermethode bezeichnet, eignet sich für flüssige hydrophobe Verbindungen: Zu<br />

der wässrigen Cyclodextrinlösung gibt man die Gastverbindung und drückt diese Emulsion<br />

oder phasenseparierte Lösung über eine Spritze durch einen Spritzenvorsatzmembranfilter<br />

(Porendurchmesser 0.45 µm). Der Membranfilter bewirkt dazu, dass die aufgebrachten<br />

Scherkräfte eine feine Verteilung der hydrophoben Tröpfchen bewirken und somit eine<br />

große Gesamtoberfläche schaffen, die eine rasche Komplexierung ermöglicht. Diesen<br />

Vorgang wiederholt man so lange, bis die erhaltene Lösung vollständig klar ist. Auf diese<br />

Weise wurden im Rahmen dieser Arbeit innerhalb weniger Sekunden EDT-, Pyrrol-, MMA-<br />

und Styrol- Cyclodextrin-Komplexe für die NMR-Spektroskopie präpariert. Natürlich muss<br />

dabei geprüft werden, ob es sich bei der klaren Lösung auch nicht um eine Mikroemulsion<br />

(Nachweis z.B. über Lichtstreuung) handelt. Dies lässt sich aber bei Kenntnis der<br />

entsprechenden Komplexbildungskonstanten vermeiden. Beim Einsatz entsprechend<br />

dimensionierter Membranen und Pumpen ist ein "upscaling" auf industriellen Maßstab<br />

möglich.<br />

Die Komplexierungszeiten lassen sich auch drastisch verkürzen, wenn man die flüssige oder<br />

feste Gastverbindung zur wässrigen Cyclodextrinlösung gibt und diese Mischung mit<br />

Ultraschall behandelt. Diese Methode, die eine feinste Zerteilung der "Öltröpfchen"<br />

bewirkt, kann sowohl zur Herstellung von kaum wasserlöslichen Cyclodextrin-Komplexen<br />

bei Einsatz nativer <strong>Cyclodextrine</strong> dienen <strong>als</strong> auch zur Herstellung von sehr gut<br />

wasserlöslichen CD-Komplexen bei Anwendung z.B. methylierter oder hydroxypropylierter<br />

CD´s. EDT bildet z.B. mit nativem β-CD einen kaum wasserlöslichen Komplex. Bei<br />

Zugabe von EDT zu einer gesättigten wässrigen Lösung von β-CD (c = 1,8 g/l) und<br />

ständigem Rühren fällt der EDT/β-CD-Komplex innerhalb von ca. 30 Minuten aus. Bei<br />

Einsatz von Ultraschall dagegen fällt der entstandene Komplex bereits nach wenigen<br />

Sekunden in quantitativer Ausbeute aus.

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