Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...
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Allgemeiner Teil - 32 -<br />
12 erklären. Wie aus der Röntgenstruktur von 12 (Abb. 24) zu erkennen ist, besitzt dieses<br />
Molekül eine sehr raumfüllende Struktur aufgrund der zwei relativ langen C16-<br />
Alkyloxysubstituenten in 3- und 4-Position des Thiophens. Aufgrund der Geometrie von 12<br />
kann ein Komplexieren von der S-Heteroaromatenseite mit CD offensichtlich nicht<br />
erfolgen. Sollte sich ein Komplex von dieser Seite dennoch bilden, wäre dieser aufgrund der<br />
langen nichtkomplexierten Alkylketten kaum wasserlöslich und würde auskristallisieren.<br />
Ebenso bieten die Alkylketten keine stabile "Ankerposition" für die <strong>Cyclodextrine</strong>. Die im<br />
Falle eines Auffädeln von <strong>Cyclodextrine</strong>n auf die hydrophoben Alkylketten gebildeten<br />
Semirotaxane sind aufgrund der geringen Wechselwirkung mit dem Cyclodextrintorus<br />
instabil. Dies hat zur Folge, dass selbst bei Einsatz von 10 Mol-Äquivalenten an<br />
methylierten β-Cyclodextrin keine Komplexe erhalten wurden. Deshalb wurde die<br />
Polymerisation von 12 in organischem Lösemittel durchgeführt.<br />
2.1.3.1 Chemische Polymerisation von 3,4-Dihexadecanoxythiophen<br />
Für die chemisch oxidative Polymerisation wurde 12 in einer Mischung von n-<br />
Butanol/Chloroform gelöst, auf eine Glasplatte aufgetragen und mit einer Lösung von<br />
Fe(III)tosylat in n-Butanol versetzt (Abb. 25).<br />
H 3C-(H 2C) 15-O O-(CH 2) 15-CH 3<br />
n<br />
S<br />
12<br />
Fe(tos) 3<br />
H 3C-(H 2C) 15-O O-(CH 2) 15-CH 3<br />
Abb. 25: Oxidative Polymerisation von 3,4-Dihexadecanoxythiophen mit Eisen(III)tosylat<br />
Innerhalb weniger Minuten bei 40°C bildete sich ein tiefblau-schwarzer, nichttransparenter<br />
wachsartiger Film von Poly(3,4-dihexadecanoxythiophen) (23). Nach dem Waschen und<br />
Trocknen des Filmes wurde der elektrische Oberflächenwiderstand bestimmt. Dieser betrug<br />
R = 10 12 Ohm. Dieser Wert ist sehr hoch (im Vergleich zu PEDT-Polystyrolsulfonsäure<br />
(Baytron P ® ) mit 10 7 Ohm) und deutet somit auf eine geringe Leitfähigkeit hin. Eine<br />
Erkärung dieses hohen Widerstandes lässt sich in der Stuktur des Polymers 23 finden.<br />
Aufgrund der symmetrischen Struktur der beiden sterisch sehr anspruchsvollen<br />
S<br />
23<br />
n