Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...
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Einleitung - 13 -<br />
Copolymere auf Basis von nicht mischbaren Monomeren oder festen Monomeren einfach<br />
durch Komplexierung derer mit <strong>Cyclodextrine</strong>n in wässriger Lösung auch ohne Zusatz von<br />
organischen Co - Solventien und / oder Tensiden herzustellen.<br />
Dieses Verfahren sollte sowohl auf die Herstellung von leitfähigen Polymeren, <strong>als</strong> auch auf<br />
die freie- sowie die kontrollierte "lebende"- radikalische Polymerisation angewendet<br />
werden. Ein weiterer Teil der Arbeit befasst sich mit der Herstellung einer neuen Klasse von<br />
Pyrrol-Derivaten mit Benzodioxinstruktur, die zur Synthese von leitfähigen Polymeren<br />
eingesetzt werden können.<br />
1.2.1 Elektrisch leitfähige Polymere<br />
Im Jahre 1977 wurde entdeckt, dass Polyacethylen durch Behandlung mit Chlor-, Bromoder<br />
Jod-Dampf eine um den Faktor 10 9 -fache erhöhte elektrische Leitfähigkeit gegenüber<br />
der neutralen Form zeigte. 28 Diese Beobachtung kann <strong>als</strong> Ursprung für die stürmische<br />
Entwicklung elektrisch leitfähiger Polymere angesehen werden, die im Jahre 2000 mit der<br />
Verleihung des Nobelpreises gekrönt wurde. 29 Polyacetylen selbst wurde zwar schon 1974<br />
<strong>als</strong> silbrig glänzender Film durch Polymerisation von Acetylen mit einem Ziegler-Natta-<br />
Katalysator synthetisiert, 30 zeigte aber trotz seines metallischen Aussehens keine elektrische<br />
Leitfähigkeit. Erst durch die Oxidation von Polyacetylen mit einem Halogen, welche in<br />
Anologie zu Halbleitern "Dotierung" genannt wurde, ließen sich leitfähige Polymere<br />
erhalten. Diese "dotierte" Form des Polyacetylens zeigte eine Leitfähigkeit von 10 5 S/m (z.<br />
Vergl.: Poly(tetrafluorethylen) 10 -16 S/m, Kupfer 10 8 S/m). Das Hauptmerkmal eines<br />
leitfähigen Polymers ist das Vorhandensein von konjugierten Doppelbindungen entlang der<br />
Hauptkette des Polymers. Durch das Dotierungsmittel wird ein Überschuss oder<br />
Unterschuss an π-Elektronen in der polykonjugierten Kette erzeugt. In diesem Sinne<br />
beinhaltet diese Kategorie anorganische (z.B. Polysulfonitrile), metallorganische (z.B.<br />
Phthalocyanine) und organische Polymere. 31 Einige Beispiele für Strukturen leitfähiger<br />
Polymere sind in Abb. 7 dargestellt. 32