03.10.2013 Aufrufe

Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...

Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...

Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Einleitung - 12 -<br />

Es sollte auch möglich sein, chemisch induzierte Polymerisationen der Heterocyclen in<br />

Wasser mit sehr viel höheren Monomerkonzentrationen durchzuführen. EDT und seine<br />

Derivate werden zur Herstellung von leitfähigen Polymeren verwendet. 27 Pyrrol, das ebenso<br />

zur Herstellung von leitfähigen Polymeren eingesetzt werden kann, hat einen sehr starken,<br />

unangenehmen Geruch und ist an der Luft instabil. Durch Komplexierung sollte auch der<br />

Dampfdruck erheblich erniedrigt werden.<br />

Gegenüber dem EDT zeichnet sich Pyrrol aber durch einen sehr günstigen Preis aus und ist<br />

für viele Anwendungszwecke geeignet (z.B. Herstellung antistatischer Folien). Da es<br />

bislang nicht leicht zu handhaben war, wurde es z.B. nicht für die Durchkontaktierung von<br />

Platinen verwendet. In der vorliegenden Arbeit sollte ein Weg erarbeitet werden, der es<br />

ermöglicht, Pyrrol anstelle von EDT einzusetzen. Es war daher eine weitere Aufgabe in der<br />

vorliegenden Arbeit, durch Verwendung von <strong>Cyclodextrine</strong>n entsprechende Pyrrol-<br />

Komplexe herzustellen und deren Eigenschaften und das Polymerisationsverhalten<br />

bezüglich der chemischen und elektrochemischen Oxidation zu untersuchen.<br />

Radikalisch polymerisierbare, großtechnisch hergestellte Monomere wie z.B. Styrol, MMA,<br />

Isopren, Butadien oder auch Stearylmethacrylat und perfluorierte (Meth)acrylate sind kaum<br />

wasserlöslich. Diese werden deshalb überwiegend in Substanz oder in org. Lösungsmitteln<br />

(in homogener Lösung) bzw. in Emulsion polymerisert. Besonders die langkettigen<br />

(Meth)acrylate oder perfluorierten (Meth)acrylate sind oft nur unter Zusatz von einem oder<br />

mehreren organischen Cosolventien in Emulsion zu polymerisieren. Ebenso können z.B.<br />

hydrophile bzw. ionische Vinylverbindungen (z.B. Natrium-4-(acrylamido)-<br />

phenyldiazosulfonat) nicht gut mit hydrophoben Monomeren (z.B. Styrol oder<br />

Stearylmethacrylat) in Substanz oder Emulsion copolymerisiert werden. Bei der<br />

Copolymerisation solcher nicht mischbarer Monomerkombinationen wurde bislang in<br />

Wasser/organischen Lösungsmittelgemischen (z.B. H2O/DMSO) gearbeitet, wobei die<br />

Copolymere oft nur in sehr niedrigen Ausbeuten erhalten wurden.<br />

Durch Komplexierung der genannten Monomere mit <strong>Cyclodextrine</strong>n sollte nun auch die<br />

Homo- und Copolymerisation in rein wässrigem Medium möglich sein.<br />

Mit diesem Verfahren ergeben sich neue Möglichkeiten, Polymersynthesen auch dann in<br />

Wasser durchzuführen, wenn die Grenzen der Emulsions- oder Suspensionspolymerisation<br />

erreicht sind. Beispielsweise sollte es mit der Cyclodextrin – Methode leicht möglich sein,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!