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Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...

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Einleitung - 10 -<br />

bestimmt wird. Komplexe mit z.B. Arzneistoffen werden gewöhnlich sehr schnell gebildet,<br />

weil die meisten lipophilen Verbindungen zumindest in sehr geringer Konzentration in<br />

Wasser solvatisiert vorliegen. Diese hydratisierten, <strong>molekulare</strong>n Teilchen können leichter an<br />

den hydrophilen Hydroxygruppen vorbei zur Öffnung des Cyclodextrinhohlraums gelangen.<br />

Die hydratisierenden Wassermoleküle können aktiv mit den Hydroxygruppen an den<br />

Rändern des Cyclodextrintorus wechselwirken oder sie können das hydrophobe<br />

Gastmolekül von der "abstoßenden" (hydrophobe-hydrophile) Wirkung der OH-Gruppen<br />

"abschirmen". Wenn das hydratisierte Gastmolekül erst einmal an den randständigen<br />

Hydroxygruppen vorbei gewandert ist, werden die Wassermoleküle aus dem Hohlraum des<br />

Cyclodextrins "ausgetrieben" und zurück bleibt das "nackte" Gastmolekül im Innern des<br />

Cyclodextrins (entropischer Effekt).<br />

Hat der Gast erst einmal den Hohlraum erreicht, entscheidet die "goodness of fit" , welche<br />

der im Hohlraum existierenden Wechselwirkungen den überwiegenden Beitrag zur<br />

Komplexbildungskonstanten des Gleichgewichtsprozesses zwischen Wirt und Gast<br />

bestimmen (enthalpischer Effekt). Diese schwachen Kräfte können selektive Interaktionen<br />

hervorrufen, die vergleichbar mit denen von Enzymen sind.<br />

1.2 <strong>Cyclodextrine</strong> in der Polymerchemie<br />

Die Fähigkeit der <strong>Cyclodextrine</strong>, hydrophobe Monomere zu komplexieren und damit in eine<br />

wasserlösliche Form zu überführen, erweitert ihren Einsatzbereich auch auf den Bereich der<br />

Polymerchemie.<br />

Aufgrund der geringen Wasserlöslichkeit vieler Monomere ist man oft gezwungen, die<br />

Polymerisation in weniger umweltfreundlichen org. Lösemitteln wie z.B.<br />

Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Acetonitril, Alkoholen, Ester, Fluorchlorkohlenwasserstoffen<br />

etc. durchzuführen. Heteroaromatische Monomere (z.B. Pyrrol) verbreiten oft<br />

einen sehr unangenehmen Geruch und sind gesundheitsschädlich. Diese Monomere, rein<br />

oder in Lösung, sind häufig instabil und werden durch Luft und/oder Licht abgebaut.<br />

Um diese Probleme zu umgehen, sollte in dieser Arbeit der Einsatz von <strong>Cyclodextrine</strong>n in<br />

der Synthese von elektrisch leitfähigen Polymeren (ausgehend von Pyrrol bzw.<br />

Thiophenderivaten), in der freien radikalischen Polymerisation (Methacrylsäuremethylester

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