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Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...

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Einleitung - 8 -<br />

Tab. 1: Charakteristische Kenndaten der <strong>Cyclodextrine</strong><br />

α-Cyclodextrin β-Cyclodextrin γ-Cyclodextrin<br />

Anzahl der Glucose Einheiten 6 7 8<br />

Molekulargewicht 972 1135 1297<br />

Löslichkeit in Wasser (g/100 ml, 25°C) 14.4 1.85 23.2<br />

[α] D 25°C 150±0.5 162.5±0.5 177.4±0.5<br />

Innendurchmesser (Å) 4.7-5.3 6.0-6.5 7.5-8.3<br />

Höhe des Torus (Å) 7.9±0.1 7.9±0.1 7.9±0.1<br />

Durchmesser der äußeren Peripherie (Å) 14.6±0.4 15.4±0.4 17.5±0.4<br />

Kristallwasser (Gew.%) 10.2 13.2-14.5 8.13-17.7<br />

Hydrolyse durch α-Amylase kaum langsam schnell<br />

Neben der Erhöhung der Wasserlöslichkeit bieten diese modifizierten <strong>Cyclodextrine</strong> auch<br />

den Vorteil, dass sie bei der Komplexbildung mit einem hydrophoben Gast nicht aus der<br />

Lösung kristallisieren, so wie dies bei den nativen <strong>Cyclodextrine</strong>n häufig zu beobachten ist.<br />

Großtechnisch z. Zt. durchgeführte Verfahren, wie die statistische Methylierung von β-<br />

Cyclodextrin mit Chlormethan oder Hydroxypropylierung mit Propylenoxid, führen zu einer<br />

hervorragenden Wasserlöslichkeit der entstandenen <strong>Cyclodextrine</strong>ther (>40%). Vor allem<br />

das statistisch methylierte β-Cyclodextrin (RAMEB, durchschnittlicher Methylierungsgrad<br />

beträgt ~ 1.8/Glucoseeinheit; vorwiegend in 2- und 6-Position) wird großtechnisch<br />

produziert und in dieser Arbeit zur Herstellung von wasserlöslichen Komplexen am<br />

häufigsten verwendet. Aber auch die anderen nativen <strong>Cyclodextrine</strong> werden mittlerweile in<br />

steigendem Maße in modifizierter Form technisch hergestellt, um so eine höhere Variabilität<br />

bei Verwendung unterschiedlicher Gastmoleküle zu erreichen.<br />

Grundsätzlich entstehen bei der enzymatischen Synthese alle drei Formen (α-, β-, γ-<br />

<strong>Cyclodextrine</strong>), die aber durch die CGTasen ineinander überführbar sind. Unter Anwendung<br />

geeigneter Methoden können die verschiedenen <strong>Cyclodextrine</strong> voneinander getrennt<br />

werden. Durch Zugabe eines geeigneten Gastmoleküls, z.B Toluol oder Trichlorethylen zu<br />

dem α, β, γ-CD-Gemisch, kann selektiv die Isolierung von β-Cyclodextrin erfolgen, da die<br />

stabile, paßgenaue Wirt-Gast Verbindung viel schlechter löslich ist und daher ausfällt. Der<br />

Mechanismus der Komplexierung ist in Abb. 5 veranschaulicht.

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