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Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...

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Zusammenfassung und Ausblick - 142 -<br />

Eine Übertragung der bei der freien radikalischen Polymerisation von Cyclodextrinkomplexierten<br />

Standardmonomeren wie MMA und Styrol gewonnenen Erfahrungen auf die<br />

kontrollierte radikalische Polymerisation unter Atom Transfer Bedingungen (ATRP) zeigte,<br />

dass die Homopolymerisation von komplexiertem MMA in wässriger Lösung zu einem<br />

endgruppenhalogenierten PMMA führte. Durch Kinetikuntersuchungen konnte der<br />

kontrollierte Charakter dieser Polymerisationsmethode bestätigt werden. Weiterhin war es<br />

möglich, auf bereits ausgefälltes PMMA einen Polystyrolblock über Blockcopolymerisation<br />

mit Cyclodextrin-komplexiertem Styrol in wässriger Phase anzuknüpfen, wenn auch,<br />

aufgrund der Heterogenität des Systems, nur mit mäßigen Ausbeuten.<br />

Ein weiteres Anwendungsgebiet der <strong>Cyclodextrine</strong> in der Polymersynthese war ihr Einsatz<br />

bei der Copolymerisation von ionischen wasserlöslichen Monomeren mit hydrophoben,<br />

kaum wasserlöslichen Monomeren in wässrigem Medium. Ein Beispiel für solch ein<br />

gegensätzliches Monomerenpaar, das sich <strong>als</strong> Cyclodextrin-Komplex copolymerisieren ließ,<br />

waren Natrium-4-(acrylamido)-phenyldiazosulfonat (54) und Styrol. Die Copolymerisation<br />

dieses Monomerenpaares war bisher nur in org. Lösemittelgemischen, die Wasser<br />

enthielten, nur in geringen Ausbeuten, mit niedrigen Molekulargewichten und mit geringem<br />

Azogehalt möglich. Durch die Komplexierung mit Cyclodextrin konnte erstmalig die<br />

Copolymerisation dieser Monomerkombination in Wasser <strong>als</strong> Lösemittel durchgeführt<br />

werden (Abb. 127), die zu einer hohen Ausbeute an Copolymeren mit hohen<br />

Molekulargewichten führte.<br />

29<br />

O<br />

+<br />

NH<br />

N<br />

N<br />

54<br />

SO3Na Cyclodextrin<br />

Ini*, H2O O<br />

55 I, II, III<br />

n m<br />

NH<br />

hν<br />

N<br />

N<br />

SO3Na Vernetzung<br />

Abb. 127: Copolymerisation von Styrol 29 mit Natrium-4-(acrylamido)-phenyldiazosulfonat (54) in wässriger<br />

Cyclodextrinlösung<br />

Die erhaltenen Polymere, die bei höherem Azogehalt auch wasserlöslich waren, konnten<br />

durch Bestrahlung vernetzt werden.<br />

Auffällig war, dass selbst nach intensiver Extraktion noch etwas Cyclodextrin in dem<br />

Copolymer vorhanden war. Eine Bestimmung der Komplexbildungskonstanten des

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