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Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...

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Zusammenfassung und Ausblick - 141 -<br />

durchgeführt. Bei einer Reaktionstemperatur von 40°C unter Initiierung mit dem<br />

wasserlöslichen Redoxsystem K2S2O8/Na2S2O5 wurde bei der MMA-Polymerisation kein<br />

signifikanter Unterschied zwischen komplexiertem und unkomplexiertem Monomer in<br />

Bezug auf den Umsatz gefunden. Dies ist auch erklärbar, da MMA etwas wasserlöslich und<br />

die Komplexbildungskonstante mit RAMEB relativ klein ist. Es zeigten sich aber<br />

signifikante Unterschiede bei der Polydispersität. Bei dem aus Komplexlösung<br />

polymerisierten MMA wurde für das erhaltene PMMA eine PD von 2.3, für das PMMA aus<br />

Cyclodextrin-freier Lösung eine viel höhere PD von 8.2 gefunden. Noch deutlicher fielen<br />

die Unterschiede bei der Styrol-Polymerisation aus. Während die Polymerisation von<br />

unkomplexiertem Styrol in Wasser bei 40°C in Gegenwart des wasserlöslichen<br />

Redoxsystems K2S2O8/Na2S2O5 nur eine Polystyrol-Ausbeute von unter 1% ergab, konnte<br />

unter gleichen Bedingungen bei der Polymerisation von komplexiertem Styrol eine<br />

Ausbeute von ca. 90% erhalten werden. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass eine<br />

Annäherung der komplexierten Monomere an die wachsenden Ketten in hohem Maße<br />

stattfindet. Die Löslichkeitserhöhung um den Faktor 170 gegenüber unkomplexiertem<br />

Styrol bestätigte diese Beobachtung.<br />

Durch Komplexierung von Isopren und Butadien mit <strong>Cyclodextrine</strong>n gelang es ebenfalls,<br />

emulgatorfreie Polymerisationen in Wasser durchzuführen. Kontrollexperimente zeigten,<br />

dass ohne den Zusatz von Cyclodextrin bei gleichen Reaktionsbedingungen (T = 30°C)<br />

keine Polymerbildung beobachtbar war.<br />

Ein weiterer technischer Fortschritt konnte bei der Polymerisation von fluorierten<br />

(Meth)acrylaten erreicht werden. Die typischen chemischen und physikalischen<br />

Eigenschaften der fluorierten Monomere verbieten die Homo- bzw. Copolymerisation in<br />

Wasser ohne Zusatz von Tensiden oder Cosolventien. Durch Verwendung von<br />

<strong>Cyclodextrine</strong>n <strong>als</strong> Löslichkeitsvermittler konnten die fluorierten Methacrylate 1H,1H-<br />

Pentafluorpropylmethacrylat (42), 1H,1H,2H,2H-Tridecafluoroctylmethacrylat (43) und<br />

1H,1H,2H,2H-Heptadecafluordecylmethacrylat (44) in wässriger Lösung in fast<br />

quantitativer Ausbeute homo- bzw. mit Styrol copolymerisiert werden, während in<br />

Abwesenheit von Cyclodextrin bei Versuchen zur Homopolymerisation von z.B. 43 unter<br />

sonst identischen Bedingungen in Wasser nur ein Umsatz ca. 1% erzielt wurde. Weiterhin<br />

konnten auch unterschiedliche Monomerpaare wie 1H,1H,2H,2H-Perfluordecylacrylat (51)<br />

mit Stearylmethacrylat (52) erfolgreich in wässriger Lösung unter Verwendung von<br />

Cyclodextrin copolymerisiert werden.

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