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Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...

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Zusammenfassung und Ausblick - 140 -<br />

Der Schlüsselschritt zum Aufbau dieser heteroaromatischen Benzo[5,6][1,4]dioxinostruktur<br />

lag in der nucleophilen aromatischen Substitution von N-Benzyl-2,5-carbomethoxy-3,4-<br />

dihydroxypyrrol mit 3,4-Difluorbenzonitril. Die in α-Position ungeschützten Derivate sind<br />

gegenüber Oxidationsmitteln sehr empfindlich und zeigten spontane Polymerisation, woraus<br />

die Bildung von unlöslichen Polymeren resultierte. Ansatzpunkte für weitere Arbeiten<br />

wären z.B. Untersuchungen zur Stabilisierung dieser reaktiven Verbindungen unter<br />

Verwendung von <strong>Cyclodextrine</strong>n.<br />

Weiterhin wurden radikalisch polymerisierbare Standardmonomere wie Styrol und MMA<br />

hinsichtlich ihres Komplexierungsverhaltens mit <strong>Cyclodextrine</strong>n untersucht. Mit RAMEB<br />

wurde für das hydrophobe Styrol eine Komplexbildungskonstante von 500 M -1 , für das<br />

kleinere und etwas besser wasserlösliche MMA ein Wert von 26 M -1 in Wasser gefunden.<br />

Die mit RAMEB in wässriger Phase hergestellten Komplexlösungen wurden durch<br />

Initiierung mit wasserlöslichen Initiatoren polymerisiert. Zum Vergleich wurden die<br />

unkomplexierten Monomere in einem organischen Lösemittel, in welchem die Monomere –<br />

aber nicht das Polymer – löslich waren, unter weitgehend identischen Bedingungen<br />

polymerisiert. In beiden Lösemittelsystemen fiel das gebildete Polymer aus. Es zeigte sich,<br />

dass die Polymerisationen aus homogener wässriger RAMEB-Komplexlösung zu<br />

Polymeren mit viel höherer Ausbeute und höheren Molekulargewichten führten <strong>als</strong> bei den<br />

analog durchgeführten Polymerisationen in organischen Lösemitteln. Diese Beobachtung<br />

kann auf Anreicherungseffekte der Monomerkomplexe in der Nähe der wachsenden<br />

Polymerketten zurückgeführt werden.<br />

Zur Klärung, welche Kinetik am besten die Polymerisation Cyclodextrin-komplexierter<br />

Monomere aus wässriger Lösung beschreibt, wurde die Polymerisation von RAMEBkomplexiertem<br />

MMA untersucht. Bei der klassischen radikalischen Polymerisation ist die<br />

Polymerisationsgeschwindigkeit in Lösung proportional zur Wurzel der<br />

Initiatorkonzentration [I]. Der Polymerisationsgrad Pn ist damit proportional zu 1/[I] 0.5 . Bei<br />

der Auftragung von log[I] gegen log[Pn] wurde eine Steigung von –0.4 ermittelt. Die<br />

Experimente zeigten demnach, dass die Polymerisation von äquimolar Cyclodextrinkomplexiertem<br />

MMA aus wässriger Lösung annähernd mit der Kinetik, die für die<br />

klassische radikalische Polymerisation in Lösung gilt, beschrieben werden kann.<br />

Weiterhin wurde die Polymerisation von RAMEB-komplexiertem Styrol und<br />

komplexiertem MMA mit den gleichen Monomeren in Wasser ohne Cyclodextrin

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