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Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...

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Allgemeiner Teil - 128 -<br />

wässrigem Medium unter Verwendung von <strong>Cyclodextrine</strong>n <strong>als</strong> Wirt-Komponente<br />

ausgeführt werden konnte und der Einsatz von organischen Lösemittel oder<br />

Lösemittelmischungen nicht länger notwendig ist. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass<br />

die freie radikalische Copolymerisation von 54 mit Styrol in wässriger Cyclodextrinlösung,<br />

auch nach relativ kurzen Reaktionszeiten, zu hohen Ausbeuten an Copolymeren mit hohem<br />

Molekulargewicht führte. Außerdem wurde gezeigt, dass die Nebenreaktion der<br />

Diazosulfonate <strong>als</strong> Radikalfänger vermindert werden konnte.<br />

2.7 Polymerisationen unter Anwendung des Zulauf-Verfahrens<br />

Bei den vorangegangen beschriebenen Polymerisationen wurde immer im Batch-Verfahren,<br />

d.h. die gesamte Monomermenge befand sich zu Reaktionsbeginn im Polymerisationsgefäß,<br />

gearbeitet. Dabei fielen die Polymere aufgrund der Koagulation der Partikel aus und<br />

konnten so durch Filtration isoliert werden.<br />

Nun wurde überprüft, welchen Einfluss das Cyclodextrin auf die Polymerisation von<br />

Monomeren hat, wenn im Zulauf-Verfahren gearbeitet wird. Hierbei wurde das Monomer<br />

über einen bestimmten Zeitraum zu einer wässrigen Lösung von Cyclodextrin, in der sich<br />

auch der wasserlösliche Initiator befand, zugetropft. Dabei wurde nicht mehr, wie beim<br />

Batch-Verfahren, in äquimolaren Verhältnissen von Monomer zu Cyclodextrin gearbeitet,<br />

sondern das Cyclodextrin wurde im Unterschuss (0-20 Gew.% bezogen auf die eingesetzte<br />

Monomermenge), d.h. 0 – 1.74 mol% in Bezug auf das Monomer, eingesetzt.<br />

Für einen typischen Versuch, bei dem 0-1 g Cyclodextrin in 50 ml Wasser gelöst sind<br />

(cCyclodextrin ≈ 0 - 0.015 M), ergeben sich z.B. für Styrol (K = 500 M -1) , welches zugetropft<br />

wird, folgende Anfangsbedingungen: Bei der ersten Monomerzugabe zu der<br />

Cyclodextrinlösung werden ca. 0.02 g Styrol eingetropft. Die Konzentration von Styrol in<br />

der wässrigen Phase beträgt dann 4•10 -.4 M. Damit beträgt der Anteil an Cyclodextrinkomplexiertem<br />

Styrol für eine 0.015 M Cyclodextrinlösung 85% (siehe auch Tab. 3). Durch<br />

dieses Verfahren werden geringere Cyclodextrinmengen benötigt und die Polymerisation<br />

verläuft gleichmäßiger. Ein weiterer Vorteil ist, dass in vielen Fällen stabile Latices erhalten<br />

werden, die dann weiterverarbeitet werden können (sehr wichtig für industrielle<br />

Anwendungen).

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