Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...
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Allgemeiner Teil - 123 -<br />
Tab. 25: Bestimmung des Gehaltes an 54 im Copolymer durch Elementar- und UV-Analyse<br />
Polymer<br />
55<br />
#<br />
NAPDS (54) in<br />
Startmischung<br />
NAPDS (54) im Copolymer (Gew. %)<br />
mol % Gew. % berechnet gefunden<br />
E.A.*<br />
gefunden<br />
UV<br />
I 10 22.8 22.8 18.4 18.0<br />
II 20 40.0 40.0 28.8 32.2<br />
III 30 53.2 53.2 30.0 29.0<br />
*1 g von 54 enthält 0.1516 g N. Der Azosulfonat Gehalt im Copolymer wurde berechnet durch:<br />
% 54 = % N (E.A.)/0.1516.<br />
Da durch den Abbau der Diazosulfonatgruppen (hervorgerufen bei der Aufarbeitung durch<br />
z.B. Säuren, Tageslicht etc) Azobenzolderivate entstehen, werden diese bei der<br />
Elementaranalyse mitbestimmt. Da es auch schwierig war, Cyclodextrin vollständig von<br />
Copolymer 55 III selbst nach mehrmaligem Waschen und Dialyse über mehrere Tage zu<br />
entfernen, konnte ein geringer Abbau der Diazosulfonatgruppen wahrscheinlich nicht<br />
verhindert werden. Selbst nach intensiver Aufarbeitung blieb ein geringer Anteil in dem<br />
Copolymer zurück. Die starke Fixierung des Cyclodextrins am Polymer lässt sich<br />
wahrscheinlich durch die Tatsache erklären, dass aromatische Sulfonate dazu neigen, durch<br />
Ausbilden von H-Brücken zwischen den Sulfonatgruppen und den Hydroxygruppen des<br />
Cyclodextrins, Komplexe zu formen, wie für Poly(4-natriumstyrolsulfonat) berichtet<br />
wurde. 69 Alle Copolymere waren löslich in DMF oder DMSO, Copolymer 55 III war auch<br />
wasserlöslich. Die Molekulargewichte lagen in einem Bereich von 14000-24000 g/mol, der<br />
relativ hoch für die eingesetzte Initiatorkonzentration ist. Weiterhin zeigten die Copolymere<br />
in der GPC eine monomodale Verteilung mit einer unerwartet geringen Polydispersität. Mit<br />
zunehmendem Azogehalt wurde eine Abnahme des Molekulargewichts beobachtet; dieser<br />
Effekt war aber weniger ausgeprägt <strong>als</strong> bei früheren Versuchen in Abwesenheit von<br />
Cyclodextrin, bei denen bei einem Azogehalt im Copolymer von 9 Mol% (vergleichbar zu<br />
55 I) nur ein Molekulargewicht von 5800 g/mol erzielt werden konnte. 70,71<br />
In Abb. 106 ist eine GPC-Analyse von 55 III mit RI-, UV- und Chiralitätsdetektion mit<br />
DMF <strong>als</strong> Eluent dargestellt.