Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...
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Allgemeiner Teil - 121 -<br />
hohe Molekulargewichte, um gute filmbildende Eigenschaften und hohe mechanische<br />
Stabilität zu erreichen, notwendig.<br />
Angesichts dieser Probleme erwies sich die Anwendung von <strong>Cyclodextrine</strong>n bei der<br />
Copolymerisation dieser gegensätzlichen Comonomere geradezu <strong>als</strong> prädestiniert. Styrol<br />
lässt sich, wie bereits beschrieben, durch Komplexierung mit RAMEB sehr gut in eine<br />
wasserlösliche Form überführen. Daher sollte nun auch die Copolymerisation von NAPDS<br />
mit Styrol in wässrigem Medium ohne Zusatz von organischen Cosolventien möglich sein.<br />
Styrol wurde zuerst mit einer äquimolaren Menge an RAMEB in Wasser komplexiert.<br />
Anschließend wurde zu dieser wässrigen RAMEB/Styrol-Komplexlösung das<br />
wasserlösliche NAPDS gegeben. Die Copolymerisation dieser zwei Monomere in Wasser<br />
erfolgte in den molaren Start-Verhältnissen (Styrol:NAPDS) 9:1, 8:2 und 7:3 bei 40°C unter<br />
Initiierung mit dem wasserlöslichen Azoinitiator VA-044 (Abb. 105 und Tab. 24). Dabei<br />
konnte beobachtet werden, dass bei den Ansätzen I und II nach einiger Zeit eine Fällung<br />
von festem Polymer zu beobachten war, während bei Ansatz III die Reaktionslösung auch<br />
nach beendeter Polymerisation noch klar war. Die Copolymere Poly(styrol-co-natrium-4-<br />
(acrylamido)-phenyldiazosulfonat) 55 I-III wurden durch Eintropfen des Reaktionsgemisches<br />
in n-Butanol vollständig ausgefällt, mit Isopropanol und t-Butyl-methylether<br />
gewaschen und im Vakuum getrocknet. Die Ausbeuten lagen bei 80 – 95% d. Th. nach nur<br />
12 (55 I) bis 36 h (55 II+III) Reaktionszeit.<br />
x 29a +<br />
x = 9; 4; 2.33<br />
O<br />
54<br />
NH<br />
N<br />
N<br />
VA 044<br />
H2O, T = 40°C<br />
SO 3Na<br />
n m<br />
O<br />
55 I, II, III<br />
Abb. 105: Copolymerisation von Styrol mit NAPDS (54) in wässriger RAMEB-Lösung<br />
NH<br />
N<br />
N<br />
SO 3Na