03.10.2013 Aufrufe

Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...

Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...

Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Allgemeiner Teil - 98 -<br />

Dabei wurde gezeigt, dass sowohl in Bezug auf Umsatz <strong>als</strong> auch in Hinblick auf das<br />

Molekulargewicht die Polymerisation der Cyclodextrin-komplexierten Monomere der<br />

Fällungspolymerisation in organischem Lösemittel deutlich überlegen war. So wurde<br />

Polystyrol (31) bei der Polymerisation von RAMEB-komplexiertem Styrol (29a) in einer<br />

Ausbeute von 84% und einem Molekulargewicht von 10000 g/mol erhalten, während die<br />

Polymerisation von unkomplexiertem 29 in Ethanol nur zu einer Ausbeute von 25% und<br />

einem Molekulargewicht von 4800 g/mol an 31 führte. Auch die Polymerisation von CDkomplexiertem<br />

MMA 30a in Wasser zeigte diesen Trend. Hier wurden sogar 88 %<br />

Ausbeute und ein Molekulargewicht von 25000 g/mol erzielt, während die Polymerisation<br />

von nicht-komplexiertem MMA in Ethanol nur zu der Bildung von 33% PMMA (32) mit<br />

einem geringeren Molekulargewicht von 13000 g/mol führte. Der Vergleich der<br />

Polymerisation von komplexiertem MMA in Wasser mit der Fällungspolymerisation von<br />

unkomplexiertem MMA in Methanol unter Verwendung des gleichen Initiators VA-044<br />

bewies ebenfalls den Vorteil bei der Polymerisation von CD-komplexierten Monomeren:<br />

Hier wurden sogar 95% Umsatz nach 4 h Reaktionszeit bei 40°C mit einem<br />

Molekulargewicht von 33000 g/mol erreicht, während bei der Polymerisation von MMA in<br />

Methanol nur eine Ausbeute von 5% mit einem Molekulargewicht von 11000 g/mol erzielt<br />

wurden.<br />

Somit wurde in allen Beispielen gezeigt, dass die Fällungspolymerisation aus wässriger<br />

Cyclodextrinlösung schneller ist und höhere Molekulargewichte liefert <strong>als</strong> die analoge<br />

Fällungspolymerisation der unkomplexierten Monomere aus organischem Lösemittel.<br />

Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist, dass das Cyclodextrin, welches nach dem<br />

Abfiltrieren der Polymere in der wässrigen Lösung verbleibt, wieder zur Komplexierung<br />

von Monomeren verwendet werden kann. Diese Beobachtung zeigt, dass es prinzipiell<br />

möglich ist, einen kontinuierlichen Kreisprozess aufzubauen, in dem das ausgefallene<br />

Polymer kontinuierlich aus der Reaktionsmischung entfernt und neues Monomer zu der<br />

Lösung hinzugegeben wird.<br />

Weiterhin wurden einige Experimente ausgeführt um herauszufinden, welche Kinetik am<br />

besten die Polymerisation Cyclodextrin-komplexierter Monomere aus wässriger Lösung<br />

beschreibt. In der klassischen radikalischen Polymerisation ist die Polymerisationsgeschwindigkeit<br />

in Lösung proportional zur Wurzel der Initiatorkonzentration [I]. Der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!