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Der Konflikt Aserbaidschan und Armenien

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Democratization, S.17). "Die Wähler, die für die AAB-Liste (Armenische Allnationale<br />

Bewegung) votiert <strong>und</strong> im Mai 1990 die kommunistische Herrschaft bei den<br />

Parlamentswahlen gestürzt haben, würden heute für die AAB - nach den jüngsten<br />

Meinungsumfragen lediglich 25 % der Stimmen abgeben" (Aschot Manutscharjan,<br />

Zur politischen Situation in <strong>Armenien</strong>, S.2) Manutscharjen schrieb, dass das<br />

innenpolitische Klima durch die kritischen Stellungnahme der<br />

wissenschaftlich-technischen <strong>und</strong> der geistwissenschaftlichen Intelligenzija<br />

gegenüber der regierenden Armenischen Allnationalen Bewegung <strong>und</strong> der Regierung<br />

aufgeladen würde.<br />

Die nicht an der Macht beteiligten Kreise dieser Intelligenzija warfen sowohl der<br />

Regierung als auch AAB "Neobolschewismus" vor. Manutscharjan betonte, dass oben<br />

genannte Intelligenzija einen groβen EinΞuβ auf die Bildung der öffentlichen Meinung<br />

habe. Diese Intelligenzija, die der AAB mit ihrem Einsatz für Berg-Karabakh zu<br />

ihren Wahlerfolgen verholfen habe, sammelte nunmehr gegnerische Kräfte <strong>und</strong><br />

beteiligte sich aktiv an der Arbeit der Opposition. Als Folge dieser oppositionellen<br />

Aktivitäten verlor die unter Präsident Ter-Petrosjan regierende "Armenische<br />

Nationale Bewegung" in der Bevölkerung beständig an Rückhalt (Archiv der<br />

Gegenwart vom 6. Juni 1993, S.37915; Manutschurjan, ibid, S.2). Sieben Parteien der<br />

armenischen Opposition hatten sich vor einem Jahr, nämlich Ende Juni 1992, zu einer<br />

Union, der Nationalen Allianz, zusammengeschlossen. Diese Union hat seit dieser Zeit<br />

die Mehrheit im armenischen Parlament inne. Ihre Hauptforderungen seien der<br />

Rücktritt Ter-Petrosjans, die Gründung einer nationalen Armee <strong>und</strong> die Anerkennung<br />

der Unabhängigkeit Barg-Karabachs. Innerhalb der Opposition im Parlament habe die<br />

Daschnak-Partei besonders Gewicht (siehe Michael M. Gunter: Transnational<br />

<strong>Armenien</strong> Activism, S.15-21).<br />

Vor allem die Fraktion des radikalen Daschnak-Verbandes im armenischen Parlament<br />

übte Druck auf den Präsidenten aus; dieser verurteilte die Haltung der Daschnak. Er<br />

sagte sie, betreibt Krieghetze ((Archiv der Gegenwart von dem 10. September 1992,<br />

S.37140)).<br />

Die Armenische Regierung behauptet, dass ihre Streitkräfte am Krieg in<br />

Berg-Karabakh nicht teilnehmen würden. Aber nach den militärischen Rückschlägen<br />

in Berg-Karabakh im Sommer 1992 kritisierte das armenische Parlament die<br />

Regierung sehr hart <strong>und</strong> es demonstrierten zwischen 14. <strong>und</strong> 17 August täglich<br />

zehntausend Menschen in Jerewan für den Rücktritt des als "Verräter" beschimpften<br />

Präsidenten Ter-Petrosjans <strong>und</strong> seiner Regierung. Demonstranten warfen den<br />

Regierenden vor, dass deren "katastrophale Politik" zu den letzten militärischen<br />

Rückschlagen geführt habe.<br />

Die Protestaktionen wurden von den nationalistischen Oppositionskräften im<br />

Parlament organisiert.<br />

Am 16. Oktober 1992 trat der Auβenminister <strong>Armenien</strong>s, Howanissjan zurück. <strong>Der</strong><br />

Gr<strong>und</strong> war seine harte Politik gegen die Türkei. Am 20. Oktober 1992 entlieβ<br />

Ter-Petrosjan den Verteidigungsminister Sarkissjan <strong>und</strong> ernannte stattdessen einen der<br />

Führer der Oppositionsparteien, Manukjan, zum neuen Verteidigungsminister. Die<br />

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A.Kartarı<br />

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