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Der Konflikt Aserbaidschan und Armenien

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dieUnabhängigkeitserklärung in Gendsche proklamiert (Baykara: ibid. S.259). In<br />

dieser Zeit marschierte eine deutsche Einheit durch die Türkei in Georgien ein. Das<br />

beunruhigte die Engländer, die in Persien stationiert waren. Deshalb drangen englische<br />

Einheiten in das Freie <strong>Aserbaidschan</strong> ein <strong>und</strong> besetzten die Hauptstadt Baku. Die<br />

englischen Truppen blieben nur kurze Zeit dort. Auf ihrem Rückzug führten sie<br />

Schaumian <strong>und</strong> seine Leute mit <strong>und</strong> erschossen sie in Karakorum. Die<br />

aserbaidschanische Regierung kam erst im Sommer 1918 nach Baku.<br />

Während der Unabhähgigkeit waren nicht nur Berg-Karabach, sondern auch Sengesur<br />

(heute eine Region in <strong>Armenien</strong>) Bestandteile des aserbaidschanischen Territorium.<br />

Die aserbaidschanische Republik bestand nur 23 Monate. Sie wurde von der Roten<br />

Armee am 27. April 1920 besetzt <strong>und</strong> am 28. April 1920 wurde Aserbaischan<br />

SSR gegründet (Nahaylo/Swoboda, ibid, S.45; Swietochowski, ibid, S.242-243).<br />

Schaumians sogenannte "heroischen" Verdienste wurden auf Anweisung des Obersten<br />

Sowjet in <strong>Aserbaidschan</strong> durch Errichtung von Denkmälern geehrt <strong>und</strong> die Haupstadt<br />

von Karabach, Chankendi, auf seinen Namen in Stepanakert (Dorf von Stepan)<br />

umbenannt ("Stepenakert", In: Azerbaycan Sovet Ensiklopedijası, Band IX, S.34).<br />

In November 1920 wurde <strong>Armenien</strong> von der Roten Armee besetzt. Am 29. November<br />

1920 wurde in <strong>Armenien</strong> die Sowjetrepublik <strong>Armenien</strong> ausgerufen .<br />

Die Region Sengesur mit einer Fläche von 9.000 qkm wurde von <strong>Aserbaidschan</strong><br />

abgetrennt <strong>und</strong> die Schenkung an <strong>Armenien</strong> als ein Akt internationaler Groβzügigkeit<br />

bezeichnet (Sülejman Alijarow, ibid, S.184). Dadurch wurde <strong>Aserbaidschan</strong>s<br />

Territorium auf 86.000 qkm verkleinert. In dem Territorium Sengesur, -zwischen<br />

Nachitschewan <strong>und</strong> dem übrigen <strong>Aserbaidschan</strong> gelegen-, lebten mehrere<br />

h<strong>und</strong>erttausend <strong>Aserbaidschan</strong>er. Viele von ihnen wanderten später nach<br />

<strong>Aserbaidschan</strong> ab. Am 21. März 1921 einigten sich die Türkei <strong>und</strong> Russland SFR auf<br />

den Status von Nachitschewan (Sinan O an: Azerbaycan..., S.3; vgl. Auch:"Ewiges<br />

Feuer" in <strong>Aserbaidschan</strong>..., S.19; Halbach: ibid, S.521).<br />

Um die territoriale Frage endgültig zu klären, kam schlieβlich am 4. Juli 1921 das<br />

Plenum des Kaukasischen Büros zusammen. Nach zweitägigen Konsultationen kam<br />

das Plenum am 5. Juli 1921 zu dem Ergebnis, dass Berg-Karabakhmit dem neuen<br />

Status "Autonome Region Berg-Karabach" weiterhin bei Aserbeidschan verbleiben<br />

soll. Zuerst wurde im Jahre1923 derName Karabakhbei der Autonomisierung in<br />

Da lyg-Karabakh(Nagornyj-Karabach) umbenannt ("Da lıg-Garaba ", In:<br />

Azerbaycan Sovet Ensiklopedijası, Band.III, S.3O8-309; Uwe Halbach: ibid, S.513).<br />

Zu Beginn des 2. Weltkrieges wurden mehr als 10.000 Aseri aus <strong>Armenien</strong> nach<br />

<strong>Aserbaidschan</strong> in den Raum Gendsche zwangsumgesiedelt. Sie wurden in die Häuser<br />

der deutschen Kolonie Hellendorf <strong>und</strong> Agstafa einquartiert, deren Bewohner im<br />

Sommer1941 nach Mittelasien deportiert <strong>und</strong> verbannt worden waren. Nach <strong>und</strong><br />

während des 2.Weltkrieges, insbesondere 1948, lebten in den zwangsweise an<br />

<strong>Armenien</strong> angegliederten Gebieten ungefähr 250.000 <strong>Aserbaidschan</strong>er, der gröβte Teil<br />

von ihnen wurde mit einem Federstrich Stalins nach <strong>Aserbaidschan</strong> abgeschoben, aber<br />

kein Armenier zwangsweise nach <strong>Armenien</strong> geschickt (Musazaade: ibid, S.9).<br />

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A.Kartarı<br />

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