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Der Konflikt Aserbaidschan und Armenien

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als Voraussetzung für weitere Friedensverhandlungen unterbreitet; doch der<br />

armenische Präsident hatte Vorbehalte geäuβert <strong>und</strong> vertrat die Ansicht, ein<br />

Abkommen müsse zwischen <strong>Aserbaidschan</strong> <strong>und</strong> Berg-Karabakhdirekt geschlossen<br />

werden; <strong>Armenien</strong> könne nicht für Berg-Karabakh mitstimmen, sondern nur für sich<br />

selbst (Archiv der Gegenwart vom 12. September 1992, S.37142-37143).<br />

Eine weitere R<strong>und</strong>e der KSZE-Gespräche in Rom vom 7. bis zum 10. September<br />

endete, ohne dass ein Termin für die Fortsetzung der Vorverhandlungen festgelegt<br />

werden konnte. Nach der Besetzung der Stadt Kelbedscher forderte der<br />

UN-Sicherheitsrat am 30. April mit der Resolution 822, "fremde<br />

<strong>und</strong> örtliche" bzw. "reguläre <strong>und</strong> unreguläre" armenische Kräfte sollten sich aus dem<br />

besetzten aserbaidschanischen Territorium zurückziehen, die Feindlichkeiten in <strong>und</strong><br />

um Berg-Karabakhstoppen, <strong>und</strong> sie sollten die Wiederaufnahme des Friedenprozesses<br />

<strong>und</strong> der humanitären Hilfelieferungen nicht verhindern.<br />

Am 25.Juni 1993 akzeptierte <strong>Armenien</strong> diese UN-Resolution. <strong>Der</strong> so genannte<br />

"tripartite" Friedensplan wurde am 3. Mai 1993 verabschiedet. <strong>Aserbaidschan</strong><br />

akzeptierte ihn am 6.Mai 1993. Berg-Karabakh lehnte ihn ab, weil er keine<br />

Möglichkeit enthielte, aserbaidschanische Angriffe zu verhindern. Die zweite Version<br />

des Plans wurde zwischen dem 14. <strong>und</strong> 15. Mai vorbereitet <strong>und</strong> am 18. Mai<br />

verabschiedet. Diese neue Version forderte, alle armenischen Truppen innerhalb des<br />

Zeitraums 29. Mai - 3. Juni aus dem aserbaidschanischen Territorium<br />

zurückzuziehen <strong>und</strong> am 1.Juni Waffenruhe zu schaffen. Dennoch verschärften die<br />

armenischen Einheiten ihre Angriffe gegen aserbaidschanische Siedlungen <strong>und</strong><br />

besetzten die Stadt A dam.<br />

Wenige Tage später einigten sich die Militärs <strong>Aserbaidschan</strong>s <strong>und</strong> Berg-Karabachs auf<br />

eine Feuerpause, doch liegt nach Angaben der Medien die Stadt Fisuli noch unter dem<br />

Feuer der Armenier.<br />

VII. Zusammenfassung<br />

Die Innenpolitik <strong>Aserbaidschan</strong>s <strong>und</strong> <strong>Armenien</strong>s spielen beim Karabakh-<strong>Konflikt</strong> eine<br />

bedeutende Rolle. Beide Länder haben radikal national-denkende politische Gruppen,<br />

nämlich die Daschnaken in <strong>Armenien</strong> <strong>und</strong> "rechtsradikalen" in <strong>Aserbaidschan</strong>. Diese<br />

Gruppen haben einen groβen Einfluss auf die Politik der Regierungen.<br />

Jedem Machtwechsel in <strong>Aserbaidschan</strong> folgt stets eine Eskalation des<br />

Karabakh-<strong>Konflikt</strong>s, wie jede Niederlage einen Machtwechsel in Baku zur Folge hat.<br />

Die demokratischen Kräfte konnten in <strong>Aserbaidschan</strong> als auch in <strong>Armenien</strong> die<br />

ehemalige Nomenklatur nicht beseitigen. Ehemalige Parteifunktionäre, wie Alijew,<br />

haben gute Beziehungen zu Moskau, <strong>und</strong> wie wir in der jüngsten Zeit in<br />

<strong>Aserbaidschan</strong> gesehen haben, versucht Moskau immer, die alten Kommunisten in<br />

diesen Ländern an die Macht zu bringen. Moskau unterstützt diese Bemühungen sehr.<br />

Die anderen Länder, wie die Vereinigten Staaten <strong>und</strong> die EG Länder, wollen durch<br />

humanitäre Hilfe den Menschen in der bedrohten Region helfen. Doch erreicht die<br />

humanitäre Hilfe nur wenige Menschen, weil die Transkaukasier auf den gut<br />

funktionierenden "schwarzen Bazars" Hilfsgüter gegen Waffen eintauschen <strong>und</strong> mit<br />

diesen weiterkämpfen.<br />

<strong>Der</strong> Iran will den <strong>Konflikt</strong> ebenfalls nicht lösen, weil er erstens einen gröβeren<br />

21<br />

A.Kartarı<br />

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