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Der Konflikt Aserbaidschan und Armenien

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Seit der Antike ist die Geschichte <strong>Aserbaidschan</strong>s bzw. Karabachs fest mit der<br />

Südaserbaidschans verb<strong>und</strong>en.<br />

Seltschuken kamen Anfang des 11. Jahrh<strong>und</strong>erts nach Azerbaidschan (vgl.Bohdan<br />

Nahaylo/Victor Swoboda: Soviet Disunion, S.11-12). Ein Teil zog dann in das heutige<br />

Anatolien, ein anderer Teil hat sich im 12. Jahrh<strong>und</strong>ert im heutigen Nachitschewan<br />

nidergelassen <strong>und</strong> hat das Ildenisenreich gegründet, welches das jetzige<br />

Südaserbaidschan <strong>und</strong> das heutige <strong>Aserbaidschan</strong> umfasst. Die Hauptstadt war Täbris,<br />

die heute noch das politische <strong>und</strong> kulturelle Zentrum von Persisch-<strong>Aserbaidschan</strong> ist.<br />

Dann kamen die Mongolen <strong>und</strong> danach wurde das Land von den Timuren besetzt. Als<br />

dieses Reich zerfiel, kamen zunächst die Akkojunlu-, später die Karakojunlu<br />

Dynastien an die Macht.<br />

Micheal M. Gunter schreibt, dass nach dem Jahr 900 verschiedene armenische<br />

Königreiche für kurze Zeit autonom existiren konnten, die in der Mitte des 11.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts allerdings ins Byzantinische Imperium eingegliedert wurden (Micheal<br />

M. Gunter: Transnational <strong>Armenien</strong> Activism, S.2). Das hieβe, dass<br />

Berg-Karabakhseit dieser Zeit niemals Teil eines armenischen Staates war <strong>und</strong> die<br />

Aseris das Gebiet weder von den Armeniern noch von einem armenischen Staat erobert<br />

hatten. Deshalb wäre es unrecht, die "Wiedervereinigung Berg-Karabachs" zu fordern.<br />

Im 15. Jahrh<strong>und</strong>ert übernahmen die Safewiden die Staatsgewalt. Schach Ismail war<br />

ein groβer Dichter <strong>und</strong> schrieb unter dem Pseudonym Chatai in aserbaidschanischer<br />

Sprache.<br />

Es folgte die Kadschar Dynastie, die die Safewiden stürzte <strong>und</strong> ungefähr 300 Jahre lang<br />

Persien <strong>und</strong> <strong>Aserbaidschan</strong> beherrschte. Mitte des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts war das persische<br />

Reich sehr geschwächt. Die einheimischen Fürsten zogen daraus Nutzen, sagten sich<br />

in den fünfziger Jahren des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts von Persien los <strong>und</strong> gründeten neun<br />

Chanate (Fürstentümer). Von diesen 9 Chanaten war eines Karabach, ein anderes<br />

"Irewan" (bis Ende des 2. Weltkrieges hieβ die heutige Hauptstadt Jerewan "Irewan").<br />

Schuscha war die Hauptstadt von Karabach. "Als sich die armenische Kirche in<br />

Persien immer stärker für die Selbstständigkeit der Armenier einzusetzen begann,<br />

verschärfte Persien den Druck auf die gregorianischen Cristen. Auswanderung war<br />

die Folge" (Eva-Maria Auch: "Ewiges Feuer" in <strong>Aserbaidschan</strong>..., S.13).<br />

Russland versuchte teils durch provizierte Zwistigkeiten, teils durch Intrigen, diese<br />

Chanate auf seine Seite zu ziehen. Zarenvertreter versprachen den Fürsten Privilegien,<br />

wie die russische Staatsbürgerschaft <strong>und</strong> Unterstützung gegen Persien <strong>und</strong> die<br />

Osmanen. Durch List <strong>und</strong> Bedrohung gewann die zaristische Regierung einen Fürsten<br />

nach dem anderen für sich, nur die Fürsten von Karabakh<strong>und</strong> von Gence waren<br />

entschlossen, Widerstand zu leisten <strong>und</strong> zu kämpfen. Ende des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts griff<br />

der persische Schach A a Muhammed Kadschar das Gebiet Karabakhan. <strong>Der</strong> Chan<br />

von Karabach, Ibrahim Chalil Chan, wurde ermordet, etwas später auch A a<br />

Muhammed Schach. Russische Armeeeinheiten überschritten den Fluβ Arax <strong>und</strong><br />

besiegten die Perser. Infolge dieses Krieges eroberte Russland weite Gebiete im<br />

Transkaukasus, darunter Karabakhim Jahre 1805. "Eine neue Einwanderungswelle von<br />

Armeniern nach Karabakhsetzte 1809 ein" (Auch: ibid, S.14).<br />

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A.Kartarı<br />

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