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Der Konflikt Aserbaidschan und Armenien

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kulturell in Baku.<br />

Das Verhältnis Ankaras zu <strong>Armenien</strong> ist andererseits historisch schwer belastet.<br />

Bisher versuchte die Türkei den <strong>Konflikt</strong> zwischen <strong>Aserbaidschan</strong> <strong>und</strong> <strong>Armenien</strong><br />

friedlich zu lösen. Die Lösungen müssten nach Meinung der Türkei auf internationale<br />

Ebene gef<strong>und</strong>en werden. Deshalb unterstütze sie immer die Bemühungen der KSZE<br />

<strong>und</strong> der UNO. "Die Türkei setzt - trotz gelegentlicher harscher Worte des verstorbenen<br />

Präsidenten - immer wieder auf Gespräch <strong>und</strong> Vermittlung, sei es bilateral, sei es im<br />

Zusammenhang mit der KSZE" (Günter Lerch: Wirren in der "Stadt der Winde",<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. Juni 1993).<br />

Die Auffassung des türkischen Präsidenten wird vorwiegend von der Opposition <strong>und</strong><br />

der öffentlichen Meinung unterstützt, während die türkische Regierung einen sehr<br />

vorsichtigen Kurs einschlägt, um den aserbaidschanisch-armenischen <strong>Konflikt</strong><br />

friedlich zu lösen. "Nicht zuletzt der armenische Präsident Ter-Petrosjan hatte dies<br />

honoriert, als er zur Trauerfeier für Özal Mitte April 1993 in Istanbul erschien<br />

"(Günter Lerch: Wirren in der "Stadt der Winde", Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.<br />

June 1993).<br />

Im April 1993 arbeitete die Türkei mit den Vereinigten Staaten <strong>und</strong> Russland<br />

zusammen, um einen Friedensplan zur Lösung des Karabakh-<strong>Konflikt</strong>s zu erstellen.<br />

Ihr Plan wurde erst von <strong>Aserbaidschan</strong> <strong>und</strong> <strong>Armenien</strong> akzeptiert, aber nicht von den<br />

Armeniern Berg-Karabachs. Sie protestierten gegen die Beteiligung der Türkei an den<br />

Friedensbemühungen <strong>und</strong> gegen die verringerten Sicherheitsmaβnahmen nach dem<br />

Rückzug der armenischen Armeeeinheiten aus dem von ihnen besetzten Territorium.<br />

Die zweite Version des tripartiten Friedensplans wurde auch von den Armeniern<br />

Berg-Karabachs nicht akzeptiert, trotz der Befürwortung des Vertreters der KSZE,<br />

Mario Rafaelli.<br />

Nach der Besetzung Kelbedscher durch armenische Einheiten wurde die türkische<br />

Politik gegenüber <strong>Armenien</strong> schärfer. Sie forderte den Rückzug der armenischen<br />

Armeeeinheiten <strong>und</strong> Verbände aus dem aserbaidschanischen Territorium. Sie erklärte<br />

die Beteiligung der armenischen Armee auf aserbaidschanischen Territorium für<br />

unakzeptabel <strong>und</strong> rief die internationalen Organisationen zur Intervention auf.<br />

<strong>Der</strong> Machtwechsel in <strong>Aserbaidschan</strong> hatte in Ankara bittere Folgen, weil die Türkei<br />

vor der Gefahr stand, ihren Einfluss auf <strong>Aserbaidschan</strong> <strong>und</strong> die mittelasiatischen<br />

Republiken zu verlieren. Doch der neue Präsident Hajdar Alijew sagte, dass die<br />

türkischen Interessen in <strong>Aserbaidschan</strong> während seiner Amtzeit gewahrt werden<br />

würden.<br />

d. USA<br />

In den ersten Jahren der Unabhängigkeit <strong>Aserbaidschan</strong>s berücksichtigte die USA<br />

dieses Land fast gar nicht. Nach den türkischen Bemühungen um Einflussnahme im<br />

mittelasiatischen Raum, begann auch die USA sich mehr für dieses Gebiet zu<br />

interessieren. Sobald es um Fragen der Erdölförderung ging, tauchten amerikanische<br />

Erdölfirmen auf <strong>und</strong> schlossen mit türkischen <strong>und</strong> britischen Firmen<br />

Kooperationsverträge. <strong>Der</strong> Hauptanteil der Förderung fiel an die Amerikaner. Trotz<br />

aktiver Handelsabkommen zwischen aserbaidschanischen <strong>und</strong> amerikanischen<br />

19<br />

A.Kartarı<br />

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