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Der Konflikt Aserbaidschan und Armenien

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eine Gendarmenrolle zugewiesen habe, damit es seine Nachbarn Georgien <strong>und</strong><br />

<strong>Aserbaidschan</strong> in das russische Imperium zurücktreibt. Russlands Beziehungen zu<br />

<strong>Aserbaidschan</strong> wurden nach dem Zerfall der ehemaligen Sowjetunion durch die<br />

Erklärungen der aserbaidschanischen leitenden Politiker bestimmt. Erst waren die so<br />

genannten Exkommunisten an der Macht, nämlich Wesirow <strong>und</strong> Mutalibow, die immer<br />

ihre Loyalität gegenüber Russland äuβerten.<br />

Nach dem zweiten Machtwechsel in Baku beschuldigte de Interimspräsident<br />

<strong>Aserbaidschan</strong>s, Jagub Mamedow, den russischen Präsidenten Jelzin, einseitig für<br />

<strong>Armenien</strong> Partei zu ergreifen. Nach der Präsidentschaftswahl am 7. Juni 1992<br />

verkündete der neu gewählte Präsident <strong>Aserbaidschan</strong>s seine Ansicht über die<br />

Nachbarstaaten. Ebülfes Eltschibej, "der sich nicht als Anhänger eines<br />

f<strong>und</strong>amentalistischen Islam sieht, hatte zuvor geäuβert, er wolle keinen streng<br />

islamischen Staat schaffen, sondern einen demokratischen, der sich zur Türkei, aber<br />

auch zu Iran <strong>und</strong> Russland orientiere" (Archiv der Gegenwart vom 23 Juni 1992,<br />

S.36897).<br />

Nach den Berichten der Associated Press Agentur am 24. Juni sagte Tamara Dragadze<br />

aus Slovanic and East European Studies School at the University of London: "There<br />

are very active forces in Russia who want to keep Azerbaijan within their sphere of<br />

influence, because (they) are vengeful about the collapse of the former Soviet Union".<br />

Trotz dieser Äuβerungen "grenzte (Präsident Eltschibej) gleich nach dem Wahlsieg<br />

<strong>Aserbaidschan</strong> von seinen Nachbarstaaten Russland<br />

<strong>und</strong> Iran ab, wies (...) die Mitgliedschafts-Baku in der GUS zurück <strong>und</strong> machte sein<br />

Schicksal vom Wohlwollen der Regierung in Ankara anhängig" (Neue Zürcher<br />

Zeitung, 7. Juli 1992).<br />

Die westliche Presse veröffentlichte Berichte über die Gefechte am 30. April 1991,<br />

dass <strong>Aserbaidschan</strong>s OMON Truppen <strong>und</strong> die sowjetischen Armeeeinheiten mit<br />

Panzern <strong>und</strong> Radfahrzeugen armenische Siedlungen entlang der armenisch<br />

aserbaidschanischen Grenze angegriffen hätten. Dies war der Gr<strong>und</strong> für die Eskalation<br />

des <strong>Konflikt</strong>s durch eben die Beteiligung der Sowjetischen Truppen. (Elizabeth Fuller:<br />

What Lies Behind the Current Armenian-Azerbaijani Tensions?, S.1).<br />

In der jüngsten Zeit warfen die europäischen Zeitungen Russland vor, dass "der<br />

aserbaidschanische Rebellenführer Husseinow von den russischen Einheiten mit<br />

schweren Waffen ausgerüstet worden" sei (Handelsblatt, 23. Juni 1993). Tatsächlich<br />

teilten Hüssejnows eigene Truppen in Gendsche die Armeebasis mit der russischen<br />

709. Division. Diese Division sollte bis zum Ende1994 <strong>Aserbaidschan</strong> verlassen, aber<br />

tatsächlich verlieβen sie die Stadt bereits Anfang Mai 1993 <strong>und</strong> hinterlieβen ihre<br />

schwere Waffen nicht der Nationalen Armee <strong>Aserbaidschan</strong>s, sondern Hüssejnows<br />

Truppen; im Wissen, dass er vom Präsidenten entlassen worden war. Nach Angaben<br />

militärischer Informanten in <strong>Aserbaidschan</strong>, kaufte Hüssejnow russische Waffen, als<br />

er in Berg-Karabakh Kommandeur war.<br />

Marcus Warren schrieb: "In both Transcaucasian conflicts, Muslims (Aseris and<br />

Abkhazians) are fighting Christians (Georgians and Armenians), but the roots of the<br />

trouble lie in territory and the old 'divide and rule' tactics of the Bolshevics" (The Daily<br />

Telegraph, 6. Juli 1993).<br />

<strong>Der</strong> von Russland indirekt unterstützte Rebellenaufstand durch Suret Hüssejnow hatte<br />

zwei wichtige Folgen: Erstens wurde der nationalistisch-orientierte Präsident<br />

16<br />

A.Kartarı<br />

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