Der Konflikt Aserbaidschan und Armenien
Der Konflikt Aserbaidschan und Armenien
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Entscheidung noch nicht durch das aserbaidschanische Parlament bestätigt. Die<br />
aserbaidschanische Opposition akzeptierte auch den Eintritt in die GUS nicht.<br />
Nachdem Jelzin den russischen Streitkräften den Rückzug aus dem Gebiet<br />
Berg-Karabakhs befohlen hatte <strong>und</strong> nach Absturz eines aserbaidschanischen<br />
Hubschraubers, begann eine neue Gewaltspirale. Nach Angaben der<br />
aserbaidschanischen Presse wurde der Hubschrauber, in dem sich bekannte<br />
aserbaidschanische Militär-Kommandeure <strong>und</strong> andere Politiker befanden, von<br />
Regierungstruppen abgeschossen. Präsident Mutalibow stellte Berg-Karabakh unter<br />
direkte Verwaltung durch Baku.<br />
Am 19. Januar erklärte Berg-Karabakh erneut seine Unabhängigkeit von<br />
<strong>Aserbaidschan</strong>.<br />
Am 26. Februar besetzten die armenischen Truppen die Stadt Chodschalı. Nach<br />
Angaben auch der westlichen Presse gab es hierauf ein blutiges Massaker. Die<br />
armenischen Truppen töteten in einigen St<strong>und</strong>en mehr als 1.000 Aseris. Andere<br />
Einwohner der Stadt konnten fliehen. Innenpolitisch gesehen, war die Besetzung<br />
Chodscalıs sehr wichtig. Die Opposition machte der Präsidenten <strong>und</strong> seine Regierung<br />
dafür verantwortlich <strong>und</strong> forderte ihren Rücktritt. Die Volksfront <strong>Aserbaidschan</strong>s<br />
organisierte Massendemonstrationen in Baku.<br />
Am 6. März 1992 wurde Mutallibow durch das Parlament zum Rücktritt gezwungen.<br />
<strong>Der</strong> Dekan des medizinischen Instituts Bakus, Jakub Mamedow, wurde zum amtierten<br />
Präsidenten gewählt (Fuller, Azerbaijan After the Presidential Elections, S. 2). Die<br />
Volksfront akzeptierte keine Beteiligung an de Koalition.<br />
Am 7. Juni sollten Präsidentschaftswahlen stattfinden. Am 8. Mai einigten sich<br />
<strong>Aserbaidschan</strong> <strong>und</strong> <strong>Armenien</strong> unter der Vermittlung Irans auf eine Waffenruhe, aber<br />
am 9. Mai griffen die armenischen Einheiten die Stadt Schuscha an <strong>und</strong> besetzten sie.<br />
Das war das Ende Mamedows. Die Anhänger des ehemaligen Präsidenten Mutalibows<br />
begannen in der Hauptstadt Baku zu demonstrieren <strong>und</strong> belagerten am 12. Mai das<br />
Parlamentsgebäude. Die Abgeordneten wurden gezwungen, innerhalb weniger Tage<br />
die Chodschalı-Tragedie erneut zu behandeln. Für den 14. Mai war dies das erste<br />
Thema der Debatte <strong>und</strong> das Parlament beschloss, Mutalibow dazu einzuladen, um<br />
seine Erklärungen zu hören. Mutalibow kam <strong>und</strong> sprach. Die Mehrheit der 240<br />
Abgeordneten befürworteten eine Resolution zur Annullierung des Rücktritts<br />
Mutalibows. Mutalibow wurde wieder zum Präsidenten gewählt. Am Tag nach der<br />
Wiedereinsetzung Mutalibows demonstrierten in Baku Zehntausende von Anhängern<br />
der Volksfront <strong>und</strong> anderer Regierungskritiker <strong>und</strong> forderten Demokratie, Freiheit <strong>und</strong><br />
die Durchführung der vorgesehenen Präsidentschaftswahlen. Mit Hilfe der Armee<br />
<strong>Aserbaidschan</strong>s stürmten sie den Präsidentenpalast sowie das Parlament <strong>und</strong> besetzten<br />
weitere zentrale Gebäude der Stadt, darunter den R<strong>und</strong>funk- <strong>und</strong> Fernsehsender. Die<br />
Volksfront forderte den Rücktritt Mutalibows, der hielt sich seit Beginn der Proteste<br />
versteckt hielt. Am16. Mai fanden Verhandlungen im Nationalrat statt, wobei sich die<br />
Ex-Kommunisten <strong>und</strong> die Volksfrontangehörigen auf die Bildung einer<br />
Koalitionsregierung einigten.<br />
Die Maβnahmen <strong>und</strong> Beschlüsse Mutalibows wurden für ungültig erklärt. Zu den<br />
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A.Kartarı<br />
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