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Der Konflikt Aserbaidschan und Armenien

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Berg-Karabachs <strong>und</strong> <strong>Armenien</strong>s blockiert wurden.<br />

Wegen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Volksfront führten ihre örtlichen<br />

Abteilungen eigenständige Aktionen durch: "die Machtergreifung in Lenkeran,<br />

Grenzdurchbrüche im Dezember/Januar 1990 in Nachitschevan, die Abspaltungen<br />

radikaler Gruppen unter N. Penachov <strong>und</strong> die anti-armenischen Pogrome am 13. bis<br />

16.1.1990, auf die hin die sowjetische Armee in Baku (19.-20. Januar 1990)<br />

intervenierte" (Auch; ibid, S. 263; vgl. Saroyan: ibid, S. 28).<br />

Als Gegenmaβnahmen auf die Aktionen der oppositionellen Volksfront löste die<br />

Kommunistische Partei Abdulrahman Wasirow ab <strong>und</strong> ersetzte ihn am 24.1.1990<br />

durch den linientreuen Ajaz Mutalibow. Dieser wurde am 27. Januar 1990 zum<br />

Regierungschef ernannt. Nach der Wahl wollte Mutalibow der Bevölkerung<br />

<strong>Aserbaidschan</strong>s zeigen, dass er den <strong>Konflikt</strong> in kurzer Zeit lösen könne (Arnold<br />

Hottingen: Zukunftsfragen für Zentralasien, S. 399).<br />

Ab April begannen die OMON-Truppen neue Angriffe gegen armenische Stützpunkte<br />

in Berg-Karabach. Auβerdem erließ Mutalibow für zwei Monate den<br />

Ausnahmezustand, wodurch die Lage in Baku stabilisiert <strong>und</strong> das<br />

Verteidigungspotential gegen die "armenische Aggression" mobilisiert werden sollte.<br />

Demonstrationen <strong>und</strong> Versammlungen wurden verboten, die Bewegungsfreiheit im<br />

Land wurde eingeschränkt. Im Sommer 1991 kämpften sowjetische Truppen, die in auf<br />

aserbaidschanischen Territorium stationiert waren, zusammen mit<br />

aserbaidschanischen Einheiten gegen armenische Verbände.<br />

Zur Zeit des Putschversuchs gegen Gorbatschow machte Mutalibow in Teheran einem<br />

Staatsbesuch <strong>und</strong> wies darauf hin, dass er die Putschisten unterstützen werde.<br />

Im August 1991 erklärte <strong>Aserbaidschan</strong> seine Unabhängigkeit. "In den<br />

Parlamentswahlen vom Sommer/Herbst 1990 trat die Volksfront innerhalb des Blocks<br />

'Demokratisches <strong>Aserbaidschan</strong>' zusammen mit über 40 Gruppierungen in 132 von<br />

349 Wahlbezirken an. Die gemeinsame Wahlplattform lautete: Politische <strong>und</strong><br />

ökonomische Souveränität <strong>Aserbaidschan</strong>s auβerhalb der Union, Sicherung der<br />

Menschenrechte, ökonomischer <strong>und</strong> politischer Pluralismus" (Auch: ibid, S. 263). Nur<br />

31 Kandidaten des Blocks wurden Abgeordnete, während 21 Parlamentssitze von<br />

offiziellen Vertretern der Nationalisten besetzt waren. Die neue Zusammensetzung<br />

des Parlaments mit insgesamt 166 Sitzen zeigte, dass die aserbaidschanischen<br />

Kommunisten ihre Mehrheit mit 104 Sitzen bewahren konnten. Nach den Wahlen<br />

wurde die alte KP <strong>Aserbaidschan</strong>s am 14. Oktober 1991 aufgelöst.<br />

Mutalibow erzielte eine Vereinbarung über den Waffenstillstand zwischen Armeniern<br />

<strong>und</strong> Aseris in <strong>und</strong> um Berg-Karabakh (23. Oktober1991 in Schelesnowodsk) <strong>und</strong> die<br />

Aufhebung des autonomen Status Berg-Karabakhs. Durch diese Maβnahmen erhielt er<br />

Bestätigung durch die Bevölkerung <strong>Aserbaidschan</strong>s. Daraufhin reagierte<br />

Berg-Karabakh mit der Erklärung seiner Unabhängigkeit. Das aserbaidschanische<br />

Parlament hob den autonomen Status Berg-Karabakhs auf (Archiv der Gegenwart vom<br />

25.11.1991, S.36356). Im Dezember 1991 nahm Mutalibow an der Alma-Ata<br />

Konferenz teil <strong>und</strong> <strong>Aserbaidschan</strong> wurde Mitglied der GUS, aber bis heute wurde diese<br />

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A.Kartarı<br />

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