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Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI

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<strong>Evaluation</strong>ssysteme deutscher EZ-Organisationen 97<br />

Bei InWEnt sollen die erstmals <strong>in</strong> 2007 zum E<strong>in</strong>satz kommenden Wirkungsanalysen<br />

zukünftig grundsätzlich extern durchgeführt werden. Das Ausschreibungsverfahren liegt<br />

dabei <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hand <strong>der</strong> Abteilung 1.04. Hier hat die Abteilung 1.04 die ausschließliche<br />

Fe<strong>der</strong>führung und e<strong>in</strong>e formal geregelte Entscheidungsbefugnis. In allen an<strong>der</strong>en Fällen<br />

erstellen die programmführenden Abteilungen die ToR und s<strong>in</strong>d für die Auswahl von<br />

geeigneten Gutachterteams zuständig.<br />

BMZ und KfW praktizieren e<strong>in</strong>e freihändige Vergabe mit öffentlichem Teilnahmewettbewerb.<br />

Dazu stellt sie vor <strong>der</strong> Auftragsvergabe an externe Gutachter ihr Angebot<br />

üblicherweise <strong>in</strong>s Internet.<br />

Beim EED fällt die Vergabe <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelprojektevaluationen an externe Gutachter weitgehend<br />

<strong>in</strong> die Verantwortung <strong>der</strong> Partner, wobei Rücksprache mit den beteiligten operativen<br />

E<strong>in</strong>heiten des EED genommen und häufig geme<strong>in</strong>sam nach geeigneten Personen<br />

gesucht wird. An <strong>der</strong> endgültigen Auswahl ist <strong>der</strong> EED zudem immer beteiligt. Die<br />

Auftragsvergabe erfolgt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel freihändig <strong>in</strong>nerhalb des Partnerlandes bzw. <strong>der</strong><br />

Region, wobei es auch E<strong>in</strong>zelfälle gab, <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> Partner e<strong>in</strong>e nationale Ausschreibung<br />

vornahm.<br />

Während die evaluationsverantwortlichen E<strong>in</strong>heiten und Personen <strong>in</strong> die Gutachterauswahl<br />

für ihre selbst gesteuerte <strong>Evaluation</strong>en e<strong>in</strong>geschaltet s<strong>in</strong>d, haben sie <strong>in</strong> rd. <strong>der</strong><br />

Hälfte <strong>der</strong> untersuchten EZ-Organisationen nur e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>geschränkten o<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>en qualitätssichernden<br />

E<strong>in</strong>fluss. In stark dezentralisierten und kle<strong>in</strong>eren EZ-Organisationen<br />

erfolgt die Qualitätssicherung durch die operative und die oberste Leitungsebene. Bei<br />

beschränkten Ausschreibungen und freihändiger Vergabe wird meist auf <strong>in</strong>terne, aber<br />

auch auf Gutachterdatenbanken an<strong>der</strong>er Organisationen zurückgegriffen.<br />

Inceptionphase und Vor-Ort-Untersuchungen<br />

Qualitätsrelevant s<strong>in</strong>d schließlich zwei weitere Aspekte des Gutachtere<strong>in</strong>satzes: Die<br />

Inception Phase und die Aufenthaltsdauer vor Ort. Die E<strong>in</strong>schaltung e<strong>in</strong>er Inception<br />

Phase <strong>in</strong> den <strong>Evaluation</strong>sablauf sche<strong>in</strong>t zugenommen zu haben. Etwa die Hälfte <strong>der</strong> EZ-<br />

Organisationen sieht heute zum<strong>in</strong>dest gelegentlich e<strong>in</strong>en solchen Zwischenschritt vor, <strong>in</strong><br />

dem die Gutachter e<strong>in</strong>e angepasste <strong>Evaluation</strong>smethode entwickeln sollen. Bis jetzt<br />

haben aber nur wenige EZ-Organisationen dies zu e<strong>in</strong>em obligatorischen Bestandteil des<br />

<strong>Evaluation</strong>sablaufes gemacht (z.B. BMZ, GTZ, DWHH, hbs und Ci; vgl. <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

zur methodischen Qualität <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>en die Kapitel 3.6 und 3.7). Die geführten<br />

Interviews haben die seit langem geäußerte Kritik bestätigt, dass die EZ-Organisationen<br />

im Allgeme<strong>in</strong>en die Aufenthaltsdauer vor Ort mit e<strong>in</strong> bis zwei Wochen so restriktiv<br />

gestalten, dass anspruchsvolle <strong>Evaluation</strong>smethoden gar nicht zum E<strong>in</strong>satz kommen<br />

können. (vgl. auch dazu wie<strong>der</strong> 3.6 und 3.7). Diese Ansicht wird nicht nur von Gutachtern<br />

selbst, son<strong>der</strong>n auch von vielen Mitarbeitern <strong>der</strong> untersuchten EZ-Organisationen<br />

und den von uns befragten externen Experten (Wissenschaftler und Gutachter) geteilt; sie<br />

verwiesen aber zugleich auf die f<strong>in</strong>anziellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die zu eng gesteckt<br />

seien, um komplexere und zeitaufwändigere Untersuchungsmethoden e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Zusammenfassende Bewertung<br />

Die Planung vor allem projektbezogener <strong>Evaluation</strong>en ist <strong>in</strong> den untersuchten EZ-<br />

Organisationen weitgehend Rout<strong>in</strong>e und durch Arbeitshilfen im Allgeme<strong>in</strong>en gut unter-

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