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Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI

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<strong>Evaluation</strong>ssysteme deutscher EZ-Organisationen 89<br />

Die <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten und -beauftragten übernehmen bei Verlaufs- und Schlussevaluationen<br />

vor allem die Aufgabe:<br />

die anstehenden <strong>Evaluation</strong>en <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Evaluation</strong>splan zusammenzustellen,<br />

die konkrete Planung e<strong>in</strong>zelner <strong>Evaluation</strong>svorhaben qualitätssichernd und technisch<br />

zu begleiten,<br />

ggf. die effektive Durchführung nachzuhalten sowie die Qualität zu sichern.<br />

Das Zustandekommen projektbezogener <strong>Evaluation</strong>en ist <strong>in</strong>sofern meist unproblematisch,<br />

als <strong>der</strong> Impuls für die <strong>Evaluation</strong>en <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel durch die Projektphasen und die<br />

notwendige Entscheidung über e<strong>in</strong>e Anschlussf<strong>in</strong>anzierung o<strong>der</strong> den Abschluss ausgelöst<br />

wird. Zw<strong>in</strong>gend s<strong>in</strong>d diese <strong>Evaluation</strong>en, wenn sie bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Projektplanung berücksichtigt<br />

wurden. Dies ist aber ke<strong>in</strong>eswegs selbstverständlich, Mit dem Verzicht auf e<strong>in</strong>e<br />

solche Festlegung wird den Verantwortlichen e<strong>in</strong> Entscheidungsspielraum gelassen, ob<br />

überhaupt, von wem und <strong>in</strong> welcher Form evaluiert o<strong>der</strong> nur e<strong>in</strong> Bericht angefertigt wird.<br />

Der Vorausplanung von <strong>Evaluation</strong>en kommt hohe Bedeutung für ihre spätere f<strong>in</strong>anzielle<br />

und methodische Durchführbarkeit zu. Während die <strong>Evaluation</strong>skosten vielfach ex-ante<br />

antizipiert und kalkuliert werden, s<strong>in</strong>d Basel<strong>in</strong>e-Studien, welche die Voraussetzung für<br />

e<strong>in</strong>en späteren Vorher-Nachher-Vergleich für die Wirkungserfassung bilden, immer noch<br />

sehr selten; Feasibility-Studien, wie sie vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> FZ gebräuchlich s<strong>in</strong>d, können sie<br />

nicht ersetzen.<br />

Die <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten und -beauftragten ermitteln den <strong>Evaluation</strong>sbedarf mit Hilfe<br />

des Projektmanagementsystems, durch periodische Umfragen bei den operativen E<strong>in</strong>heiten<br />

und <strong>der</strong> Leitung und machen eigene Vorschläge. Über die operativ Verantwortlichen<br />

werden dann ggf. auch <strong>Evaluation</strong>swünsche <strong>der</strong> Partner ermittelt. Dies ist jedoch nur bei<br />

den kirchlichen EZ-Organisationen und teilweise auch den an<strong>der</strong>en ZGO beson<strong>der</strong>s<br />

ausgeprägt (zur Partnerbeteiligung vgl. Abschnitt 3.9) Der so entstehende <strong>Evaluation</strong>splan<br />

wird <strong>in</strong> aller Regel mit <strong>der</strong> Leitung sowie den operativen Bereichen abgestimmt und<br />

dient den <strong>Evaluation</strong>sverantwortlichen als Grundlage für ihre Beiträge zur Ablaufplanung,<br />

Qualitätssicherung und zum Monitor<strong>in</strong>g, um e<strong>in</strong>e effektive Durchführung zu<br />

ermöglichen.<br />

Fehlen <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten und -beauftragte – und das ist <strong>in</strong> rund e<strong>in</strong>em Drittel <strong>der</strong><br />

untersuchten EZ-Organisationen <strong>der</strong> Fall – übernehmen operative und nichtoperative<br />

Leitungsebenen die <strong>Evaluation</strong>splanung. Das Format <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>splanung ist dann<br />

<strong>in</strong>folge des kle<strong>in</strong>eren Portfolios schlichter. Externe Vorgaben und Wünsche <strong>der</strong> Auftraggeber<br />

prägen die <strong>Evaluation</strong>splanung ganz wesentlich. Der gesamte Planungsprozess<br />

wird im Übrigen weniger durch aufwändige Verfahren als durch kurze Wege und persönliche<br />

Kontakte geprägt, was spezifische Vorteile hat, aber auch Risiken <strong>in</strong> sich bergen<br />

kann. Beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em solchen Umfeld kommt es <strong>in</strong> hohem Maße auf e<strong>in</strong> gut entwickeltes<br />

<strong>Evaluation</strong>sverständnis und <strong>Evaluation</strong>sklima an.<br />

Üblicherweise legen die EZ-Organisationen für ihre Projekte und Programme Periodizität<br />

und Art <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>en als <strong>in</strong>terne Regeln fest, auch auf <strong>der</strong> Grundlage von Vorgaben<br />

ihrer Auftraggeber (vgl. zu Art und Umfang <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>en Kapitel 3.5). Es gibt<br />

aber durchaus diskretionäre Entscheidungsspielräume und Unverb<strong>in</strong>dlichkeit, vor allem<br />

dann, wenn <strong>der</strong> Auftraggeber zur Anschlussf<strong>in</strong>anzierung ke<strong>in</strong>e umfassenden <strong>Evaluation</strong>en<br />

(Projektfortschrittskontrollen o.ä.) verlangt, son<strong>der</strong>n sich mit Berichten begnügt.

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