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Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI

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Untersuchungsdesign 53<br />

2 Untersuchungsdesign<br />

2.1 Def<strong>in</strong>itionen und Abgrenzungen<br />

Der Untersuchung liegen e<strong>in</strong>heitlich die Def<strong>in</strong>itionen des DAC zugrunde, die den DAC-<br />

<strong>Evaluation</strong>spr<strong>in</strong>zipien / DAC Pr<strong>in</strong>ciples (DAC 1992) (Vgl. Anhang 3), den DAC <strong>Evaluation</strong><br />

Quality Standards (OECD/DAC 2006c) (vgl. Anhang 5) und dem DAC Glossar<br />

(DAC 2002) zu entnehmen s<strong>in</strong>d. Unter DAC-Criteria/-Kriterien werden die folgenden, <strong>in</strong><br />

den DAC-Pr<strong>in</strong>ciples genannten <strong>Evaluation</strong>skriterien verstanden: Relevance, Efficiency,<br />

Effectiv<strong>in</strong>ess, Impact und Susta<strong>in</strong>ability.<br />

Unter <strong>Evaluation</strong> wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung verstanden „The systematic<br />

and objective assessment of an on-go<strong>in</strong>g or completed project, programme or policy, its<br />

design, implementation and results. The aim is to determ<strong>in</strong>e the relevance and fulfilment<br />

of objectives, development efficiency, effectiveness, impact and susta<strong>in</strong>ability. An evaluation<br />

should provide <strong>in</strong>formation that is credible and useful, enabl<strong>in</strong>g the <strong>in</strong>corporation of<br />

lessons learned <strong>in</strong>to the decision-mak<strong>in</strong>g process of both recipients and donors.“ (DAC<br />

2002 nach DAC 1992, Ziff. 456).<br />

Als konstitutives Element von <strong>Evaluation</strong> wird e<strong>in</strong>e möglichst umfassende Datenerhebung<br />

vor Ort angesehen, die gewährleistet, dass unterschiedliche Interessen, Bedürfnisse<br />

und Wahrnehmungen möglichst vieler, am untersuchten Projekt o<strong>der</strong> Programm<br />

beteiligter, aber auch nicht unmittelbar beteiligter Personen und Institutionen auf <strong>der</strong><br />

Geber- wie auf <strong>der</strong> Partnerseite berücksichtigt werden. 9 Die Notwendigkeit von Erhebungen<br />

vor Ort ergibt sich ferner aus dem Erfor<strong>der</strong>nis, auch nicht <strong>in</strong>tendierte Wirkungen<br />

<strong>der</strong> zu evaluierenden EZ-Maßnahmen zu erfassen. 10 Die Anwendung dieses Kriteriums<br />

führt <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Systemprüfung zum Ausschluss <strong>der</strong> sog. „Schreibtischprüfungen“<br />

als <strong>Evaluation</strong>en sowie von Untersuchungen mit solchen Feldaufenthalten, <strong>der</strong>en<br />

Dauer, Fokus und Intensität e<strong>in</strong>e solche Erfassung nicht möglich ersche<strong>in</strong>en lassen.<br />

Im Gegensatz zur vorangegangenen Systemprüfung erfolgt <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung<br />

e<strong>in</strong>e deutlichere Abgrenzung <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong> von <strong>der</strong> Erfolgskontrolle. Erfolgskontrolle<br />

wird – <strong>in</strong> Abstimmung mit dem Auftraggeber – verstanden als e<strong>in</strong> hoheitliches,<br />

nicht delegierbares, von <strong>der</strong> mittelbereitstellenden Behörde anzuwendendes Instrument<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltungspraxis für die systematische, begleitende und abschließende<br />

Prüfung <strong>der</strong> Zielerreichung, Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit f<strong>in</strong>anzwirksamer Maßnahmen<br />

(BMZ 2007c; BMZ 2006d). EZ-Organisationen, die mit Mitteln des BMZ und<br />

teilweise <strong>in</strong> dessen Auftrag EZ-Maßnahmen durchführen, nehmen <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne ke<strong>in</strong>e<br />

Erfolgskontrollen vor, wenngleich dieser Begriff von e<strong>in</strong>igen Organisationen durchaus<br />

verwendet wird. Ihre Prüfungen, Kontrollen und/o<strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>en sollen das BMZ <strong>in</strong><br />

9 Hierbei wird Bezug genommen auf Ziffer 472 <strong>der</strong> DAC-Pr<strong>in</strong>ciples. „(…) evaluations f<strong>in</strong>d<strong>in</strong>gs (…)<br />

should fully reflect the different <strong>in</strong>terests and needs of the many parties <strong>in</strong>volved <strong>in</strong> development<br />

co-operation“ (vgl. Anhang 3). Auch die neuen DAC <strong>Evaluation</strong> Quality Standards betonen die<br />

Notwendigkeit, relevante Stakehol<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zubeziehen: “Relevant stakehol<strong>der</strong>s consulted: Relevant<br />

stakehol<strong>der</strong>s are <strong>in</strong>volved <strong>in</strong> the evaluation process to identify issues and provide <strong>in</strong>put for the<br />

evaluation. Both donors and partners are consulted” (vgl. Anhang 5).<br />

10 „The exam<strong>in</strong>ation should be concerned with both <strong>in</strong>tended and un<strong>in</strong>tended results“ (vgl. Anhang<br />

3, Ziff. 486).

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