Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI
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H<strong>in</strong>tergrund und Ziele <strong>der</strong> Untersuchung 41<br />
1.3.5 Konsequenzen für die <strong>Evaluation</strong>, methodische Implikationen des Wandels<br />
Die <strong>in</strong>ternationale <strong>Evaluation</strong>s-Geme<strong>in</strong>schaft hat <strong>in</strong> den vergangenen Jahren große Anstrengungen<br />
unternommen, um <strong>Evaluation</strong>s-Standards so weit wie möglich zu vere<strong>in</strong>heitlichen.<br />
Dieser Trend wird weiter gehen. Nur so können geme<strong>in</strong>same <strong>Evaluation</strong>en den<br />
erwarteten Nutzen abwerfen.<br />
Die Vere<strong>in</strong>heitlichung <strong>der</strong> Standards setzt e<strong>in</strong>e ähnliche Term<strong>in</strong>ologie und vergleichbare<br />
Mess- und Indikatorensysteme voraus. Die DAC-Term<strong>in</strong>ologie, -Pr<strong>in</strong>zipien und<br />
-Kriterien werden darum für alle Akteure an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen. Es wird <strong>in</strong> Zukunft<br />
nur schwer vertretbar se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e eigene Term<strong>in</strong>ologie und eigene Standards zu vertreten.<br />
Harmonisierung – im S<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Paris Deklaration – wird auch hier zum leitenden Pr<strong>in</strong>zip.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs stehen auch <strong>in</strong> diesem Bereich e<strong>in</strong>e Reihe von Herausfor<strong>der</strong>ungen an: Die<br />
Harmonisierung <strong>der</strong> Standards unter den Gebern ist e<strong>in</strong>e For<strong>der</strong>ung, die Harmonisierung<br />
<strong>der</strong> Standards mit Partnerregierungen und <strong>Evaluation</strong>sgesellschaften aus dem „Süden“<br />
e<strong>in</strong>e zweite. Die DAC-Pr<strong>in</strong>zipien und -Kriterien wurden weitgehend durch die führenden<br />
Geber und mit relativ schwacher Partizipation <strong>der</strong> Partner aus dem Süden entwickelt. In<br />
den kommenden Jahren wird die Gebergeme<strong>in</strong>schaft im Norden Anstrengungen unternehmen<br />
müssen, um im Bereich <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong> mit dem Süden e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same „Sprache“<br />
zu f<strong>in</strong>den. Nur so können <strong>Evaluation</strong>en auch für Partner e<strong>in</strong>en vertretbaren Mehrwert<br />
br<strong>in</strong>gen. Im Süden muss dazu e<strong>in</strong>e „eigene <strong>Evaluation</strong>skultur“ entwickelt werden.<br />
Objektivität von <strong>Evaluation</strong>sergebnissen ist dann gegeben, wenn <strong>Evaluation</strong>en unabhängig<br />
von <strong>der</strong> operationellen L<strong>in</strong>ie durchgeführt werden. Der Trend, die Verantwortlichen<br />
für externe <strong>Evaluation</strong>en <strong>in</strong>stitutionell möglichst unabhängig von L<strong>in</strong>ie und Geschäftsführung<br />
zu positionieren, wird anhalten. Die Bestrebungen, die <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten<br />
<strong>der</strong> verschiedenen Akteure (national und <strong>in</strong>ternational, Nord-Süd-Ost) besser mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
zu vernetzen, werden ebenfalls weiter gehen.<br />
Geberunabhängige Performance Assessment Centers werden e<strong>in</strong>e wichtige Rolle im<br />
Qualitätsmanagement und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Durchführung von komplexen Wirkungsprüfungen<br />
erhalten.<br />
Das <strong>Evaluation</strong>sgeschäft wird bislang oft den Gebern „überlassen“, Partnerlän<strong>der</strong><br />
werden daran „beteiligt“. Von Seiten <strong>der</strong> Partnerlän<strong>der</strong> wird nicht selten moniert, dass<br />
<strong>Evaluation</strong>s-Teams aus dem Norden per se „nicht unabhängig“ seien, da sie die Sicht des<br />
Südens zu wenig kennen und <strong>Evaluation</strong>sprozesse und -methoden „nordlastigen“ Konzepten<br />
folgen. Partner sollen mehr Verantwortung für <strong>Evaluation</strong>en übernehmen.<br />
Nicht nur im Bereich <strong>der</strong> „<strong>Evaluation</strong>“ ist <strong>der</strong> Umgang mit <strong>der</strong> Informationsfülle im<br />
Norden wie im Süden e<strong>in</strong>e große Herausfor<strong>der</strong>ung. Der Informationsverarbeitung wird <strong>in</strong><br />
Zukunft große Bedeutung zukommen, da Information <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel global verfügbar ist.<br />
Soll globales Wissen aus <strong>Evaluation</strong>en fokussiert nutzbar gemacht werden, wird es neue<br />
Instrumente brauchen, um die Wissensverarbeitung besser zu strukturieren.<br />
1.3.6 Implikationen für die Partnerschaft Nord-Süd<br />
Mit <strong>der</strong> Paris Agenda wird die Rolle und Verantwortlichkeit <strong>der</strong> Partnerlän<strong>der</strong> für den<br />
Entwicklungsprozess deutlich gestärkt. Das Partnerland ist für die EZ-Prioritäten verantwortlich<br />
und soll gegenüber se<strong>in</strong>er Bevölkerung darüber Rechenschaft ablegen. In demokratischen<br />
Strukturen geschieht die Rechenschaftslegung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel über Parlamente.<br />
Die Rechenschaftsdimension „vor Ort“ muss im Bereich <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong> deutlich gestärkt